Ich glaub wir 2 spielen 2 vollkommen unterschiedliche Spiele
@Malphas.
Ich habe in den vergangenen zwei Tagen bisher gut 20 Stunden in das Spiel investiert, weswegen ich jetzt auch gerne ein paar kurze Worte dazu verlieren möchte. Angefangen mit dem wohl heftigsten Kritikpunkt, der seit der Trial-Version aufgekommen ist: Den Animationen.
Denn ja, in den ersten paar Stunden waren durchaus einige Gesichtsentgleitungen dabei - wie ich sie gerne nenne - über die sich im Netz auch ausgiebig unterhalten und lustig gemacht wurde. Doch tauchten diese bisher tatsächlich lediglich im Prolog, und der darauffolgenden Orientierung, ehe das Spiel richtig los ging, auf. Darüber hinaus ist mir bisher noch nichts dergleichen untergekommen. Die Charaktere selbst - abseits der Kerncrew - wirken zwar recht leblos, rein vom Erscheinungsbild, bei so vielen NPC's, die so ziemlich alle anders aussehen (speziell bei den Menschen) verwundert mich persönlich das allerdings auch nicht besonders. Hier hat Bioware einfach leistungstechnische Abstriche gemacht, so wie CDPR (The Witcher III) bei ihren NPC's ebenso, die zwar deutlich lebendiger wirkten, von den Gesichtszügen sich aber auch auf vereinzelte Modelle beschränkten und viele Gesichter dadurch immer wieder auftauchten. Ausgenommen sind hier natürlich wichtige NPC's, wie eben Yennefer, Triss oder auch Anna Henrietta. Selbes trifft aber auch auf die Nebencharaktere von Mass Effect: Andromeda zu. Die wirken optisch zwar etwas plastischer, sind aber längst nicht so emotionslos, wie man's den Spielern gerne verklickern würde.
Abgesehen davon kann ich nach etwa 20 Stunden einfach nur sagen, dass mir das Spiel bisher unglaublich viel Spaß macht!
Man bekommt endlich wieder die Chance, ganz im Stile von ME1, andere Welten zu erkunden. Dieses Mal sind die Areale aber deutlich weitläufiger und wesentlich interessanter gestaltet. Seien es jetzt nun wilde Tiere auf den fremden Planeten, die einen angreifen, wenn man gerade ein paar Mineralien sammelt, ein Stützpunkt der Kett, über den man stolpert oder gar eine alte Ruine, die es zu erforschen gilt. Gerade Letztere lassen beim Spieler wirklich das Gefühl rüberkommen, dass man weniger Soldat, sondern mehr Entdecker ist. Grund für die Reise nach Andromeda ist ja bekanntlich die Kolonialisierung einer neuen Welt für die Rassen der Milchstraße (Menschen, Turianer, Asari, Kroganer, Salarianer [Quarianer scheinen leider nich dabei zu sein, warum auch immer]). Bei der Ankunft wird allerdings festgestellt, dass keine der goldenen Welten, wie sie von der Initiative genannt werden, bewohnbar ist. Dadurch liegt es nun am Spieler dies zu ändern, was über jene Ruinen möglich ist. Mehr will ich dazu noch nicht sagen, um nicht unnötig zu spoilern.
Auch was die Charaktere betrifft, kann ich mich bisher nicht beklagen. Auch das war stets ein wichtiger Punkt in Bioware Spielen, besonders im Mass Effect Universum. Die vielschichtigen und interessanten Nebencharaktere. Man denke nur mal an Figuren wie Garrus, Liara oder Wrexx zurück. Und auch in diesem Fall bekommen wir wieder allerlei Charaktere präsentiert, die ihre eigene Geschichte haben und die dem Spieler hier greifbar vermittelt werden. Meine persönliche Favoritin ist dabei, entgegen der breiten Meinung, Peebee (Pelessaria B'Sayle). Wohl, weil sie mich vom Typ ein wenig an eine gewisse Hasendame aus dem One Piece Kosmos erinnert, aber ebenso an eine gute Freundin aus meinem Umfeld. Mir gefällt einfach ihre aufmüpfige Art, ihre Aufgedrehtheit und ihre Abenteuerlust. Direkt danach auf meiner Liste folgt Drack, weil ... Naja, weil Kroganer halt!!!11elf
Persönlich habe ich mich auch über die vielen, kleinen Anspielungen an die alte Trilogie - zu Beginn des Spiels - gefreut. An die kleinen Easter Eggs, die man den Fans der ersten Stunden hier mit gegeben hat. Sind storytechnisch natürlich komplett irrelevant, haben mir jedoch ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern können.
Das Craftingsystem ist nun deutlich umfangreicher. Für manchen vermutlich auch wieder zu umfangreich. So ging es mir auch in den ersten Stunden. Die Eingewöhnung hat zwar deutlich länger als bei The Witcher III gedauert, wo der Aufschrei übers Inventar und Crafting auch erst groß war, aber auch hier am Ende des Tages kaum der Rede wert war, aber sobald man den Überblick gefunden hat, ist auch dieses relativ simpel zu händeln. Man kann zwischen den verschiedenen Kampfklassen (Frontkämpfer, Soldat, Wächter etc.) nun frei auswählen, ebenso wie man nun frei sämtliche kämpferischen, biotischen und technischen Fähigkeiten erlernen kann, statt fest an bestimmte Fähigkeiten - je nach Klasse - gebunden zu sein. Dadurch kann man seinen eigenen Stil endlich komplett frei ausleben. Ich gehe hier z.B. auf eine Kombination zwischen Frontkämpfer und Infiltrator, so liebe ich die Fähigkeit des Sturmangriffs, gehe aber ansonsten auch gerne mit dem Scharfschützengewehr vor die Tür.
Was mich persönlich allerdings stört, sind die Nebenmissionen. Diese sind zwar, wenn auch nicht alle, durchaus abwechslungsreich gestaltet, allerdings gibt es von diesen wirklich viele .. Zu viele. Unterteilt werden diese nach Prioritäten, nach Charakteren, nach Orten etc. pp. Das wahrt zwar den Überblick, doch wenn jede einzelne Kategorie bereits nach wenigen Stunden mit so vielen Missionen zugeballert ist, dass ich überall direkt ins Scrollen komme, dann sind das einfach zu viele Missionen, weil man einfach nicht weiß, wo man denn nun anfangen soll. Das stört mich persönlich doch ein wenig, dass man mit neuen Aufgaben förmlich zugebombt wird.
Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, spare mir Weiteres jetzt allerdings erst mal für meine Rezension auf. Bisher bin ich jedenfalls hellauf begeistert und habe ordentlich Spaß mit dem Titel. Ich freu mich einfach nur riesig, dass das Spiel endlich draußen ist!
PS: Fast vergessen ... Wenn ihr keine Ohrenvergewaltigung ertragen wollt, spielt unbedingt auf Englisch (dann halt mit Untertiteln, wenn man der Sprache nich unbedingt mächtig ist). Die deutsche Synchronisation ist nämlich der Inbegriff des Grauens!