Sich mit der Hand über das schmerzende Gesicht fahrend, schaute der Avatar seinem jüngeren Teil hinterher. Sie schien auf etwas zu zugehen, ohne Hast und ohne Eile. Wieso sollte sie auch, waren diese Aspekte für sie ja eh ohne Belang. Es stand ja nun auch alles still. Die Zeit, die Geschehnisse auf dieser Welt und wohl auch im gesamten Schöpfungsbild von Gott.
Minori bekam nicht mit wie Lilith wieder zusammen wuchs, nachdem sie sich von jener FRau abgewandt hatte. Die Ewigkeit konnte zwar die Zeit beeinflussen, doch es war ein unumstössliches Gesetzt das alles, was in der Zeit eingefroren war, nicht zerstört werden konnte. Nicht vom ihm und auch nicht von Minori. Nach einigen Sekunden war die Dämonin wieder so wie zuvor und der Auserwählte ging auf sie zu. Keine Narbe war zu sehen und auch sonst keine Verletzung. Gott selbst, wollte mit dieser Gesetzmässigkeit wohl verhindern, das David total Amok lief und alles und jeden ohne Gegenwehr zur Strecke brachte.
Nun musste er zugeben das es auf ihn angewand etwas unnütz wirkte, in Minoris Fall scheinbar aber gerecht fertig schien.
Ihrem Hinweis nachgehend, drehte sich der junge Mann nun zum Lichtbringer um.
Eingefroren in der Zeit und reglos in der Luft verharrend, wirkte die Szene seines Kampfes, wie die eines Bildes, welches große Kirchen- oder Domfenster zierten.
Es sah fast schon so aus als würde Michael oder einer seiner Brüder, gegen Luzifer in den Kampf ziehen und ihn strafen wollen. Würde Archeron diesen Vergleich als Beleidigung auffassen?Bestimmt. Beide Kontrahenten ware jedoch geflügelt, beide schienen nun, da alles erstarrt war, in einem seltsamen Licht zu leuchten. Es war ein Bild wie es kein sterblicher je hätte zeichnen können. Die Schwerter aufeinander prallend, die jeweils freie Hand mit mit einer weiteren Waffe oder einem vernichtenden Licht gefüllt, womit man seinen Gegener nieder zwingen wollte.
Hätte David nicht schon zu Zeiten Luzifers erster Rebellion im Himmel jene Szene erblickt, er hätte sich dieses Bild wohl regungslos mehrere Stunden angeschaut, nur um sich jede Einzelheit einzuprägen. Ja nur kein Detail auslassen, sollte man einmal auf die Idee kommen, dieses Geschehen in einem Werk fest zuhalten. Doch er kannte es und der Kampf zu jener Zeit im Himmel war noch weit tötlicher, weit erschreckender und weit zerstörischer gewesen als jener nun auf der Erde. David stand vor dem ersten Engel, schaute in dessen von Wut und Zorn verzerrten Gesicht und betrachtete ihn wie er zuvor den Kampf betrachtet hatte.
Wofür waren die Engel da? Wofür die Menschen? Wofür die Dämonen?
Nach Aussage seines jüngeren Bruders waren die einen die Sünden der anderen. Aber wenn Mensch und Dämonen so eng mit einander verbunden waren, wofür waren dann die Engel da?
Wirklich nur um das Paradies zu beschützen? Unwahrscheinlich, das wäre ihrer nicht gerecht und auch viel zu banal. Für derartiges würde Gott doch niemals seine eigenen Kinder abstellen. Oder doch?
"Du selbst sahst dich als Lehrer, als jener Mentor der die Menschen zu dem machen wollte, was Gott sich durch sie und in ihnen erhoffte.
Doch was ist es was Gott sich erhofft, was will er von dem Menschen? Außer das sie wachsen, außer das sie gedeihen und sich vermehren wie es Blumen tun? Hofft er vielleicht das sie es irgendwann schaffen, einmal seine Stufe zu erreichen? Wenn ja wofür? Warum sollten die Menschen gottgleiches Wissen und Können, die Unsterblichkeit und die Allmacht erlangen?
"Bist du einsam Vater? Hoffst du, das jene Wesen, die du nach deinem Ebenbild erschaffen hast, diese Einsamkeit vertreiben? Sind die Engel also wirklich so etwas wie deine Prüfer, deine Lehrer die den Menschen ihre Fehler aufzeigen sollen, damit sie diese wie in einem Diktat sehen, aus ihnen lernen und um sie dann nie wieder zu tun?"
Fragen über Fragen und wie gewöhnlich bekam er darauf keine Antwort. Nicht von Ihm und wohl auch von sonst niemanden. Er würde es wohl erste erfahren, wenn er weiterhin einfach nur die Äonen durch wanderte und die Geschicke dieser Welt betrachtete, so wie er es schon seid seinem Anbeginn an tut.
"Nun, dann wollen wir doch einmal jene heraus holen, denen es gestattet sein soll, sich an diese Ereignisse zu erinnern."
Als erstes kam der Atlantär dran, jener hatte schon so einiges durchlebt und David war sich sicher, das er dafür sorgen würde, das sich diese Sache hier, nicht so schnell wiederholen würde. Eine Berührung mit der Hand an der Stirn, sorgte dafür das sich das Licht um den Geflügelten anstaute und und ihn aus dem Still stand der Zeit heraus schällte. Nach einigen Sekunden bewegte sich der Körper wieder und Archeron sprang zurück, in erwartung des nächsten Angriffes. Doch der kam nicht, nichts folgte auf den für ihn noch eben geführten Kampf. Alles war grau und monoton, nur der junge Mann der neben ihm stand und er selber, waren "farbenfroh".
"Was geht hier vor?" "Was glaubst was hier vor sich geht?" gabt ihm David als Antwort und wandte sich dann ab. Er ging von dem Nephelim ford und tauchte nun im Bruchteil einer Sekunde neben Iris und ihrer kleinen Gespielin auf. Auch diese beiden zog er aus der Starre.
Er erklärte der Kurzen was passiert sei und was noch folgen würde und lies sie dann alleine.
Ariel oder auch Destiel...lies er in der Starre, genauso wie Lilith und die anderen Dämonen.
Die Gefallene sollte vergessen was ihr "Sohn" anrichtet, was ihm wiederfahren war und was noch alles kam. Wenn David fertig war mit allem, würde sie "ihren" David wieder haben, er würde ein Nephelim werden, aber er würde ein ganz normaler sein. Er, der wahre David, würde sich nicht noch einmal den Körper mit ihm Teilen, dieses war ihm eine Leere. Er würde warten, ab und zu mal auftauchen und nach dem rechten sehen, aber ansonsten wieder die selbe Schiene fahren wie als die Zeitalter zuvor...die der "Grauen Eminenz", die nir da ist und doch alles im Hintergrund beobachtet und leitet...wenn nötig."
Als er nun wieder bei Ash ankam sagte er zu ihm "Die Zeit steht still, wortwörtlich. Ich musste sie anhalten, um sie zurück drehen zu können. Den wer greift schon in ein noch arbeitendes Getriebe um die Zahnräder zuwechseln hm? Keiner richtig. Ich wähle jetzt nur ein paar Personen aus die von den zurück liegenden Ereignissen Kenntnis haben sollten, damit sie wenn nötig eingreifen. Es sind nicht viele, nur eine Hand voll, wenn überhaupt."
"Und wieso ich?" "Weil du schon eine ganze Weile lebst und ich mir sicher bin das du gut Dinge vorraus ahnen kannst. Ich meine damit nicht das du die Welt oder die Menschen retten sollst, die sind dir ja mit einigen Ausnahmen eh egal, um was es mir geht ist das du verhinderst, wie auch schon zuvor, das dieses Ende der Welt noch einmal geschieht. Pass nur auf das die Dämonen nicht zu mächtig werden, zerstückle ein paar Engel und dann ist alles gut."
David zwinkerte ihm noch zu, ehe er sich zu Luzifer umdrehte.
"So, nun zu dir Bruder. Du bist der, der wahrlich hier von wissen muss, denn wenn du das alles wieder vergisst, kannst du nicht aus den Fehlern lernen."
"Du willst ihn wirklich all des nicht vergessen lassen?"
"Ja, den er muss wissen das es nicht in der zerstörung der Welt enden kann. Er muss verstehen das Gott den Menschen nicht ohne Grund erschuf und das es auch nur mit dem Menschen enden kann."
Wie auch zuvor berüherte David kurz die Stirn des Engels und nach kurzer Zeit war auch er wieder in Bewegung. Sofort fuhr dieser mit seinem Angriff fort, doch der Avatar hob nur den Zeigefinger und stoppte die Klinge noch bevor sie seinen Kopf erreichte.
Die Druckwelle raste an ihm vorbei und fegte übers Land, zerriss unzählige Dämonen und zerstörte alles andere was hinter ihm lag. Doch wieschon zu vor bei Minori, setzten sich die Dinge wie von Zauberhand wieder zusammen und bewegten sich an ihre alten Stellen.
"Es ist sinnlos Bruder, es ist vorbei...du hast verloren und das solltest selbst du einsehen."