The Tale of an endless Rage
Hateshinai no gekido monogatari
Hateshinai no gekido monogatari
Vorwort:
Es ist das erste Mal, dass ich eine Geschichte schreibe, mir fehlte es sonst an der Lust, an so etwas zu arbeiten. Die Geschichte entspringt
meinem Kopf und Aeon525 hilft mir diese umzusetzen, also schreiben wir sie zusammen. Es wird keine kurze Geschichte werden, besser
gesagt soll es keine werden, sondern schon weit aus mehr und ausführlicher.
Sprechen: "Wie geht es dir?"
Denken: "Hoffentlich haut er bald ab"
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Sekunos, Minos, Stunos = Sekunde, Minute, Stunde
Zyklus = zwei Semester = ein Jahr
Insolentia = der Adel
Zyklus = zwei Semester = ein Jahr
Insolentia = der Adel
Prolog
-Entdecke das Neue-
-Entdecke das Neue-
Das dicht bewucherte Blattwerk schwang im lauwarmen Herbstwind, wie von Geisterhand getragen, dennoch freudig und ungestüm. Selbst manche Tiere gaben sich der kühlen Briese hin und lauschten entspannt dieser sich ergebenden Melodie, wenn auch nicht lange. Ein Schatten huschte über den felsigen mit Moos besetzten Boden, eilend, wie vom Wind selbst angetrieben. Gefolgt von einem weiteren Schemen, dem ersten hinterher, nur wenige Schritte trennten beide von einander. Zielstrebig hetzten die beiden Gestalten einer wesentlich größeren hinterher und holten zügig auf. "Vergiss es, Taiki, der gehört mir. Geh dir deinen eigenen holen." Der Schatten nahm die Gestalt eines jungen Mannes an, mit kurzem pechschwarzem Haar, durchtrainiertem Körper und eisernen Fesseln an den Handgelenken. "Geb dir keine Mühe, ich bekomm ihn vor dir, Ikaru." Der zweite Schatten formte sich zu einem weiteren jungen Mann, groß wie ein Bär, mit langem weißem Haar, welches zu einem Zopf gebunden war, der wie eine Welle durch die Luft trieb. Ihre Wege trennten sich. Während Taiki auf eine höhere Ebene rannte, sprang Ikaru mit aller Kraft von einem Felsen und überquerte mit einem Satz den unter sich liegenden kleinen Fluss. Ungebremst landete er am anderen Ufer. "Na warte Taiki, diesmal nicht." Von diesen Gedanken weiterhin motiviert legte er noch einen Gang zu. Nun formte sich der letzte Schemen zu seiner wahren Gestalt, einem riesigen Bergeber, der mit seiner gewaltigen Art einfach mühelos jedes Hindernis zur Seite stieß oder gleich niederschmetterte. Die Jagd war in voller Fahrt, beide jungen Männer rannte so schnell sie konnten, über Felse und umgestürzte Urfeeneichen. Der Eber wurde langsamer und immer langsamer, vor ihm baute sich eine alte Gesteinswand auf, welche mit Wucherwurzeln behangen war. Ikaru rannte hinter ihn und zog blitzschnell sein Schwert, ein altes verrostetes Claymore mit einer nicht mehr lesbaren Gravierung im Griff. Lauernd ging er in Kampfposition. Die Arme leicht angehoben bis der rechte Handrücken fast seine Stirn berührte und das Schwert scheinbar horizontal in der Luft schwebend. "Nun, das war es für dich Dickerchen und ich bin dazu noch Erster." Er grinste bei diesen Worten, gefolgt von einem kurzen Lachen. Doch im nächsten Moment steckte ein Schwert im Kopf des wilden Ebers und mit brausender Gewalt sprang Taiki aus einem Gebüsch von der Anhöhe und stürzte sich auf die sterbende Kreatur hinab. Er rammte ein weiteres Schwert in den Bergeber, diesmal aber in den Nacken, woraufhin das Ungetüm mit einem lauten Knall zu Boden fiel. "Wie immer zögerst du zu lange und bequatscht deine Beute noch einmal vorher." Taiki schaute zu Ikaru, grinsend und die Augen schließend. Ikaru konnte es nicht fassen, schon wieder hatte er verloren. Dabei wollte er gerade zu einem gewaltigen Hieb ausholen. "Nein, verdammt!"fluchte er still. "Wieso, wieso nur, wieso habe ich gezögert ?" Noch bevor er auf den Spruch von Taiki reagieren konnte, ertönte ein tiefes Räuspern. Beide schauten die Anhöhe hinauf und im Schutz der Sonne entsprangen Worte ungewissen Ursprungs. "Seid ihr schon wieder unerlaubt auf Jagd gegangen ?" Diese Stimme, so rau und tief wie die eines alten Bäres, ließ sie nur zu einem Schluss kommen: Masao, ihr Ausbilder für Kampfkünste, und ehe sie sich versahen, stand er auch schon neben ihnen. "Heute ist ein wichtiger Tag, Ikaru, und du gehst einfach so mit Taiki auf Jagd ?" Masao war leicht wütend, das war ihm deutlich anzusehen. "Aber...", weiter konnte Ikaru nicht reden, denn Masao hatte ihm bereits eine starke Kopfnuss verpasst, welche ihn auch gleich zu Boden gehen ließ. "Aua, wieso?" Er hielt sich mit beiden Händen den Kopf, aber über seine Frage schien Masao alles andere als erfreut zu sein, im Gegenteil, er wurde nochmal ein ganzes Stück wütender. "Du fragt noch wieso? HABE ICH DIR DAS NICHT GERADE GESAGT!?" Und es dauerte nicht mal einen Moment und schon hatte Ikaru eine weitere Kopfnuss sitzen. "Aua!" Taiki fing an zu lachen, er konnte es sich nicht mehr verkneifen. Doch das war sein Fehler, denn auch er bekam daraufhin eine verpasst und stürzte zu Boden. "Mann,Mann,Mann, ihr macht mich fertig." Masao fasste sich an die Stirn und schloss dabei die Augen."Ob das wirklich gut geht?" Dann zeigte er auf Taiki "Los! Steht auf, und Ikaru, du nimmst den Bergeber, wir gehen zurück zum Tempel." "JA!", zuckten beide zusammen und Ikaru schnappte sich den Leichnam des Tieres und schulterte ihn. Während Masao schon ein paar Schritte Vorsprung hatte, klopfte Taiki Ikaru leicht auf den Oberarm. "Ich weiß zwar nicht, was heute so wichtig sein soll, aber wenn es um dich geht, bin ich jetzt schon sehr gespannt" Er lachte laut und Ikaru murmelte vor sich hin: "Mir wurde auch nichts gesagt, naja. Aber der Brocken hier wird ‘n nettes Festmahl abgeben."
Der Tempel war ein größerer Gebäudekomplex, der auf einem Felsplateau inmitten des östlichen Hochgebirges stand. Seid er sieben war, hatte Ikaru dort gelebt. An die Zeit davor konnte er sich nur vage erinnern. Gemeinsam mit Masao und Taiki eilte er den langen, in den Stein geschlagenen Pfad hinauf, der sich vom Fuß des Berges bis hin zum Tempel schlängelte. Sie schwiegen, das ohrenbetäubende Rauschen des nahen Wasserfalls hätte ohnehin jedes unter Umständen aufkeimende Gespräch zunichte gemacht. Ikaru genoß die herrliche Aussicht, die ebenso zu seinem Zuhause gehörte wie die brüllenden, sich in die Tiefe stürzenden Wassermassen. In der näheren Umgebung gab es nichts als zerklüftete Felsen, unberührte Wälder und von Zeit zu Zeit ein kleineres Dorf mit einigen Bauern. Ikaru liebte, es stundenlang durch die wilde Natur zu streifen und Jagd auf die Tiere des Waldes zu machen. Je größer die Herausforderung, desto begeisterter war er bei der Sache.
Schließlich erreichte die Gruppe ihr Ziel und Masao stieß beidhändig das Eingangstor auf. Sie marschierten durch den kleinen Innenhof, in dem die Mönche des Tempels einige besonders resistente Gemüsearten angepflanzt hatten und betraten das Haupthaus. "Also dann", verabschiedete sich Taiki, "ihr wisst ja, wo ihr mich findet." Mit diesen Worten lies er sie stehen und machte sich auf den Weg zu den Quartieren der Kampfkunstschüler. Ikaru wollte sich ihm gerade anschließen, als ihn sein Meister am Kragen packte und wieder zurückzog. "Nicht so schnell, Jungspund.", erklang seine dröhnende Stimme in Ikarus‘ Nacken. "Der Großmeister möchte mit dir sprechen.", und mit etwas Nachdruck fügte er hinzu, "Jetzt!" Ikari seufzte schwer. "Muss das sein? So ein Aufstand wegen einem einzelnen Eber? Als ob‘s von denen nicht eh mehr als genug gibt." Masao schwieg und Ikari wusste, dass jeder weitere Widerstand zwecklos war. "Masao ist heute irgendwie ernster als sonst." Stumm schlurfte er hinter seinem Meister her, die Treppe hinauf und den langen Gang entlang bis hin zum Zimmer des Großmeisters, vor dessen Türe er den Eber aus Gründen der Höflichkeit ablegte. Masao hatte kaum angeklopft, als auch schon ein undeutlich gemurmeltes "Herein!" ertönte, scheinbar wurden sie bereits erwartet. Die beiden traten ein und sofort umfing sie der typische Geruch nach vergilbten Büchern. Der Raum des Großmeisters glich mehr einer Biblothek als einem Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtisch aus edlem Holz hatten sich die Bücher schon fast bis zur Decke gestapelt. Zwischen ihnen sah Belkim, Großmeister der Säule des Ostens und Leiter des Tempels, kurz zu ihnen auf, bevor er sich wieder den Manuskripten zuwandte, die über die letzten freien Stellen seines Tischs ausgebreitet waren. Eine Zeit lang herrschte Schweigen im Raum. Lediglich das Rascheln von Papier unterbrach gelegentlich die angespannte Stille. Dann räusperte sich Masao so laut, dass Belkim ein wenig verwundert zu ihm aufsah. "Lasst uns zum Punkt kommen.", begann er. Belkim nickte bedächtig und wandte sich Ikaru zu. "Ikaru", begann er, "wir haben beschlossen, dass du dein Training an einem anderen Ort fortsetzen wirst." Verwirrt sah Ikaru vom einen zum andern, während er zu begreifen versuchte, was das für ihn bedeutete. "Ein anderer Ort?", entfuhr es ihm. "Etwa ein anderer Tempel?" Belkim schüttelte stumm den Kopf. "Nein, wir werden dich nach Syrinya schicken."Und auf seinen fragenden Blick hin erklärte er: "Das ist eine riesige Akademie, die als eigener Stadtstaat zählt. Alle großen Kampfkünstler und Magier werden dort ausgebildet. Wenn du zu wahrer Stärke gelangen willst, wird dich dein Weg früher oder später nach Syrinya führen, so sagt man zumindest." Masao nickte. "Du bist einer der stärksten deines Jahrgangs. Wir glauben, dass du ein würdiger Vertreter unseres Tempels bist und dass dich die Ausbildung an der Akademie noch um ein vielfaches weiser und stärker machen wird." Er holte kurz Luft und fuhr fort. "Auch wirst du auf neue Dinge stoßen, neue Menschen kennen lernen und neue Freunde finden, welche du dir zu deinen Verbündeten machen solltest." Kurz kehrte wieder Stille ein, nur ein leichtes Räuspern unterbrach diese wieder und Masao übernahm das Wort. "Alle Großmeister der Vier Säulen wurden dort ausgebildet und alle namhaften Kämpfer ebenso." Belkim rollte ein Pergament zusammen, nahm ohne zu zögern seinen Siegelstempel und presste diesen auf die Rolle. "Aber...aber wieso so plötzlich, Großmeister ?" Fragend sah Ikaru in die Runde, sein Blick sprang immer wieder hin und her zwischen den beiden Männern. "Ich versteh das nicht, wieso ?" Masao schüttelte den Kopf. "Dir wird solch eine Ehre zu teil und dann..." Eine Handbewegung von Belkim unterbrach den Satz und er übernahm das Wort. "Ikaru, dies ist eine Entscheidung, die von mir und Meister Masao getroffen wurde. Für dich mag es willkürlich erscheinen, jedoch bedenke, dass unsere Entscheidung ihren Grund hat." Er nahm die versiegelte Pergamentrolle in die Hand und streckte sie Ikaru entgegen. "Du wirst dich morgen auf den Weg machen und nimm diese Rolle mit dir, sie ist sehr wichtig. Pass gut darauf auf und überreiche sie bei deiner Ankunft den Wachen der Akademie." Ikaru zögerte kurz und sah die beiden noch einmal fragend an. Doch dann nahm er die Rolle. "Wie Sie wünschen, Großmeister Belkim, ich werde mich morgen auf den Weg machen." Er verneigte sich noch einmal und schritt dann aus dem Raum. "Ich hoffe, dass wir diese Entscheidung nicht bereuen, Großmeister." "Wer weiß, nur können wir ihn nicht ewig hierbehalten. Er muss an Erfahrung sammeln, wenn er sich den Prüfungen stellen muss, welche mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf ihn warten werden."
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