Ahja, diese eine wunderbare naive Aussage aus dem Nichts-Thread (oder wars der mit den Ausserirdischen?).
in welchem zusammenhang wohl antimaterie und schwarze löcher stehen könnten?
tl;dr-Version vorneweg: Zwei Paar Stiefel.
möglichst kurzer Crash-Kurs Teilchenphysik jetzt. Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Verständlichkeit, etc. Literaturhinweise gibts am Ende.
- (elektromagnetische) Ladung ist eine fundamentale Eigenschaft von Materie. Wird üblicherweiße in Einheiten der Elementarladung [e] (das ist die Ladung die ein Elektron hat) angegeben. Positive und negative Werte sind möglich. Ein Elektron hat die Ladung -1e, ein Proton hat +1e
- Materie wird im Standartmodell (also der gegenwärtig allgemein akzeptierte Stand des Wissens) aufgeteilt in zwei Sorten Elementarbausteine: Leptonen und Quarks.
> es gibt 6 Quarks, je drei mit Ladung +2/3 und drei mit -1/3. Die Welt wie wir sie kennen setzt sich im wesentlichen aus den selben 2 Quarks zusammen, die anderen vier kommen nur in spezielleren Fällen zur Anwendung. Quarks haben Masse >0 (das kann auch sehr schwer werden für manche Quarks).
> Aus je 3 Quarks werden Baryonen aufgebaut, das sind das Proton und das Neutron, aus denen wiederum Atomkerne bestehen.
> Leptonen sind Elektronen und zwei weitere schwerere Versionen davon (Muon und Tauon, die sind bis auf die Masse identisch), sowie drei zugeordneten Neutrinos (Elektron-Neutrino, Muon-Neutrino, etc.)
> Elektronen tragen die Ladung -1e, Neutrinos tragen Ladung 0 (sprich sie sind ungeladen)
- Materieteilchen wechselwirken miteinander über 4 fundamentale Kräfte
> Atomkerne sind stabil (oder auch nicht) weil die Protonen und Neutronen darin über die sog. starke Wechselwirkung (WW ab hier) mit einander in Kontakt stehen.
>Atomkerne können zerfallen aufgrund der sog. schwachen WW
> Teilchen und Photonen wechselwirken mit einander durch die elektromagnetische Kraft (das ist auch der Grund warum ihr auf eurem Stuhl sitzen könnt, ohne durch den leeren Raum zwischen den Atomen zu fallen ^^)
> Materie wechselwirkt über die Gravitation (Newton, Apfel, Blah)
- jeder Kraft ist ein Austauschteilchen (also ein Teilchen das sagt "hier ist ne Kraft, reagiert entsprechend") und eine Ladung zugeordnet.
> starke und schwache WW: hier nicht wichtig
> elektromagnetische WW: Ladung ist (elektromagn.) Elementarladung e, Austauschteilchen Photon
> Gravitation: Ladung ist afaik Masse/Higgsboson, Austauschteilchen Graviton (bislang nicht nachgewiesen)
-jedes Austauschteilchen koppelt exklusiv an seine jeweilíge Ladung (d.h. das Photon koppelt nicht an elektrisch neutrale Teilchen wie das Neutron)
-Antimaterie ist Ladungskonjugation von Teilchen (plus ein bisschen höheren Schnickschnack), d.h. die Ladung eines Teilchens wird in ihr Gegenteil umgekehrt.
Beispiel: Elektron hat Ladung -1e. Das Antiteilchen des Elektrons (Positron) hat Ladung +1e
> jedes Quark, und jedes Lepton hat ein Antiteilchen (Neutrinos sind ein Sonderfall -> höherer Schnickschnack, kann ich nicht wirklich erklären momentan)
> Dran denken, es ändert sich nur die Ladung, nicht die Masse (sprich, es gibt keine negative Masse)
--------------- Teilchenphysikteil fertig, weiter zur ART ------------
- Gravitation koppelt nur an Masse, ihr ist es egal ob das Teilchen positiv oder negativ geladen ist.
> die Wechselwirkung ist ausschließlich positiv, zwei Massen werden sich IMMER anziehen (vgl. Elektrodynamik: gleichnamige Ladungen und ungleichnamige Ladungen)
> JEDES Teilchen hat eine bestimmte Masse, damit wirkt Gravitation auf JEDES Teilchen
> je mehr Materie da ist, desto stärker werden andere Teilchen davon beeinflusst. (Die Sonne ist schwerer als die Erde. Die Sonne zieht die Erde an, nicht umgekehrt) (wieder gilt, die Wirklichkeit ist ein Stück komplizierter als ich hier erzähle (wechselseitige Beeinflussung))
- um einer Gravitationsanziehung entkommen zu können (also der Kraft wiederstehen zu können) muss man selbst eine gewisse Kraft (Beschleunigung*Masse) aufwenden. -> Fluchtgeschwindigkeit
>Bsp: ein Fußballer wird es nie schaffen dass er seinen Ball aus der gravitativen Anziehung der Erde rausschießt, eine Rakete wird das sehr wohl schaffen.
- bei einem schwarzen Loch ist die Fluchtgeschwindigkeit so groß, das sie selbst die Lichtgeschwindigkeit übertrifft, das Licht kann also nciht mehr vom schwarzen Loch weg (daher auch der Name "schwarzes Loch"). Dafür ist allerdings eine sehr große Masse nötig.
------------ART fertig, jetzt diverses----------
-Antimaterie & Materie:
> verhalten sich in allen WW identisch, abgesehen davon das die elektromagnetische WW umgekehrt abläuft, d.h. ein Positron verhält sihc bei elm. WW wie ein Proton, ein Antiproton wie ein Elektron
> werden immer paarweise erzeugt, d.h. Elektron + Positron zusammen, hat eine zeitlang ziemliche Probleme bereitet, da unsere (bekannte) Welt eindeutig einen Materieüberschuss aufweist. Hat sich dadurch geklärt das diese Symmetrie verletzt werden kann (stichwort Paritätsverletzung)
> Materie - Antimaterie-Kollisionen werden in Teilchenbeschleunigern (zb. LHC am CERN) genutzt um die Eigenschaften von Elementarteilchen zu untersuchen.
> Antimaterie kann bei radioaktiven Zerfällen entstehen. Reagiert allerdings dann sofort mit Materie und wird vernichtet ->kommt nicht in freier Wildbahn vor, ...
> ... deshalb wird Antiwasserstoff auch erzeugt und nciht gefunden ^^ (ich weiß, das ist jetzt Erbsenzählen)
-Temperatur
>ja, man kann sein Einheitensystem so normieren das man Gewicht mit einer Temperatur identifiziert, Sinn macht das keinen.
(Meine Waage zeigt mir an das ich 12Grad wiege, ich sollte abnehmen ^^)
> i.w. wird Temperatur als Maß für die kinetische Energie (also die Energie die in der Bewegung drin steckt) von einem Ensemble (ein Haufen) Teilchen genommen
- Schwarze Löcher (Teil 2)
> die kritische Masse eines schwarzen Loches ist die Untergrenze, ab wann ein Stern ein Schwarzes Loch wird. Obergrenzen gibt es nicht
> gammablitzen tun sie trotzdem nicht
- und weils mir grad noch eingefallen ist: alternative Universen
> eine physikalisch mögliche Interpretation bedeutet noch lange nciht das etwas exisitert
> ebensowenig muss eine mögliche mathematische "Beschreibbarkeit" Sinn ergeben
Bsp: Supersymmetrie. Nach aktuellem Stand sind 10^500 (1 mit 500 0en hintendran)
MATHEMATISCH mögliche Universen denkbar. Aber es bleibt bei
MATHEMATISCH möglich.
----------Literatur-----------
-Teilchenphysik
>kenn ich keine Populärwissenschaftlichen Bücher die das verständlich erklären, und die Fachliteratur die ich nutz bringt hier vermutlich keinem was, evtl hilft
diese Webseite
-ART/Gravitation/schwarze Löcher, Pop.wissenschaftlich, wurden mir von nem Prof. empfohlen
>Kiefer,C. Gravitation
> Wald, R.M. Space, Time and Gravity
> Thorne, K.S. Gekrümmter Raum und verbogene Zeit
> Sexl, R. Weiße Zwerge, schwarze Löcher
und nachdem das mit Sicherheit wieder für viele fragende Gesichter sorgt, noch ein Hinweis: ich werde versuchen auf Nachfragen so gut wie möglich zu antworten