[Diskussion] Kein Recht auf Anonymität im Internet

http://www.guenter-krings.de/Standpunkt/Pressemitteilungen1Quartal2011/PM_06092011Anonymität.aspx

Na, ok, nur ein Standpunkt, mehr nicht.

Aber wie würdet ihr das finden wenn man im Internet überall verpfilchtet wäre seinen richtigen Namen und/oder andere Daten anzugeben?

Findet ihr Anonymität im Internet schlecht und findet das man dagegen vorgehen sollte?

Wie seht ihr sowas?
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Mir ist's erlich gesagt recht egal. Hätte da kein Problem mit.
 

bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Naja so anonym wie viele glauben ist das Netz auch wieder nicht.

Wenn man genug Aufwand betreibt kann man alles zurückverfolgen. Daten hinterlassen wir ja bei jedem Einloggen genug.
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Teilweise finde ich es ganz ok. Zum beispiel wenn man über das Internet irgendwo was kaufen will. Auf der anderen Seite, in Internetforen sollte man sich ruhig hinter dem Schutz des eigenen Nickname´s verstecken dürfen. Schließlich will auch niemand das irgendwann ungebetene Gäste vor der eigenen Tür stehen, die aufgrund des vorhandenen Namen rausgefunden haben wo man wohnt, weil man im Netz was falsches gesagt hat. Das Internet wird ja bekanntlich überwacht. Wenn nicht vom Staat, dann auf jeden Fall durch Großkonzerne oder dubiose Kriminelle.
 
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Chieko Nakasato

Artificial Boy
Otaku Veteran
Ebenso wie ich in der realen Welt das Recht habe zu entscheiden, wem ich mich namentlich vorstelle, steht mir dieses Recht auch im Netz zu. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Zum Google-Thema hat der Typ trotzdem Recht. Google hat das Hausrecht in seinem Netz und kann verlangen, daß man die Hausregeln einhält. Wem die nicht passen, hat das Recht, draußen zu bleiben.
Oder man tut einfach so, als würde man sich daran halten. Solange die nicht das Postident-Verfahren einsetzen, kann ich mich problemlos als Pitti Platsch registrieren, Google ist zufrieden und ich habe meine Ruhe. :-p
 

Rii

Angeloid
Otaku Veteran
Ich persönlich befürworte natürlich, dass das Internet anonym bleibt.
Ok, alles hat seine Nachteile, aber auch viele Vorteile.
Ich bin mir sicher das sich im Internet viele nicht so zu Wort melden würden wenn Sie wüssten das ihr Name veröffentlicht wird.
Alleine die Vorstellung das jeder Forenbeitrag von meiner Chefin gelesen werden kann, läuft es mir Eiskalt den Rücken runter ^^
 

Scarface.tony

Ordenspriester
Das Problem ist, dass sich viele Leute in der Anonymität des Internets wie Arschlöcher verhalten. In vielen Foren, Online Games, etc. gibt es so einige Leute die nur am flamen sind und andere beleidigen und persönlich angreifen.

Aber ganz die Anonymität aufzuheben wäre sehr fatal. Vielleicht wäre die Lösung ein allumfassender Internetaccount der überall im Internet verwendet wird und einen sozusagen ausweist, aber ohne dass sich dieser auf die reale Person zurückverfolgen lässt. Somit hat man im Internet einen Ruf auf den man achten sollte und so würden es sich viele sicher zweimal überlegen ob sie irgendwo Bullshit posten. Das ganze wäre aber natürlich fast unmöglich umzusetzen.
 

alex0043

Novize
@scarface: Sowas ist schon vorhanden, ein virtueller Ausweis. Leider benutzen viele seiten ihn nicht.

Generell find ich anonymität schon gut, denn was würde passieren, wenn wie beim PSN die daten einfach geklaut werden würden? Dein briefkasten überquellen würde von werbung? Ich fänd das alles nicht so schön. Mann müsste im prinziep ne art IP Regelung einführen, dass heißt, dass Jede IP Adresse sich nur mit einem account auf dem jeweiligen server anmelden darf. Hier ist aber auch wieder das datenschutzproblem.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich möchte dazu nur folgenden Denkansatz liefern:
Zitat: "Das tragende Prinzip einer offenen Gesellschaft ist, dass man mit seiner eigenen, offenbarten Identität am öffentlichen Diskurs teilnimmt."

Das ist ein Widerspruch in sich selbst, es sei denn, dass der Diskurs nicht mehr auf die inhaltliche Sache für sich selbst gesehen wird, sondern als Mittel zum Zweck, um andere Menschen zu diskreditieren oder für ihre andere Meinung zu unterdrücken. Grundsatz eines ordentlichen Diskurses ist nicht die offenbarte Identität, sondern eine offene, ehrliche und selbst errungene Meinung. Wer sich stattdessen nur auf seine Identität beruft, der ist festgefahren und nicht bereit, überhaupt zu diskutieren oder seinen eigenen Standpunkt zu überdenken. Eine "offene Gesellschaft" wird auf dieser Basis nicht erschaffen, sondern ein Kollektiv, in dem jeder so zu handeln hat, wie es die Obrigkeit vorgibt, in der Freiheit, eigene Meinung und eine andersartige Identität als die eigene unterdrückt werden.

Traurig, dass solch ein Mensch einen Doktortitel tragen darf (dass der bei der CDU ist, wundert mich stattdessen weniger). Vielleicht sollte man dessen Doktorarbeit auch mal überprüfen...
 
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ssl

Ordenspriester
Das kann man durchaus auch anders sehen: Eine offene Gesellschaft braucht keine Anonymität wenn es darum geht, an einem Diskurs teilzuhaben. Das ist so auch völlig richtig, wer etwas zur Diskussion stellt, der sollte seine Identität auch preis geben. Wird er doch selbst mit/über eine offene Identität reden. Nehmen wir das Bsp. Plotitik: Wäre eine Diskussion möglich, wenn niemand wüsste, wer an einer politischen Entscheidung beteiligt ist?
Nehmen wir Facebuk. Dass manche dort mittels Fakeaccount diffamiert werden, ist ein Unding. Warum ist es möglich, sich als jemand anderes auszugeben, ohne dass das Opfer etwas dagegen tun kann? Wenn das Opfer überhaupt davon erfährt.
Wäre es denn ein Problem, wenn man in sozialen Netzwerken nicht anonym wäre? Ich meine - nein.

Natürlich muss man eine Eintilung in "Zonen" vornehmen: Für eine Äußerung in einem Forum oder auf einer offenen Homepage, braucht natürlich niemand wissen, wo, wer, wie wohnt. Es muss nur sichergestellt sein, dass der, der schreibt auch der ist, der schreibt. Eine Statische IP oder irgendwelche besonderen vorgeschalteten Methoden halte ich allerdings dann auch wieder für Bedenklich.
Es braucht Grenzen, vor allem in den sozialen Netzwerken. Wir müssen unterscheiden, was wirklich Freiheit bedeutet: Anarchie oder "begrenzte" Freiheit. Beider bezogen auf das iNet.

Ich möchte dazu nur folgenden Denkansatz liefern:
Zitat: "Das tragende Prinzip einer offenen Gesellschaft ist, dass man mit seiner eigenen, offenbarten Identität am öffentlichen Diskurs teilnimmt."

Das ist ein Widerspruch in sich selbst, es sei denn, dass der Diskurs nicht mehr auf die inhaltliche Sache für sich selbst gesehen wird, sondern als Mittel zum Zweck, um andere Menschen zu diskreditieren oder für ihre andere Meinung zu unterdrücken. Grundsatz eines ordentlichen Diskurses ist nicht die offenbarte Identität, sondern eine offene, ehrliche und selbst errungene Meinung. Wer sich stattdessen nur auf seine Identität beruft, der ist festgefahren und nicht bereit, überhaupt zu diskutieren oder seinen eigenen Standpunkt zu überdenken. Eine "offene Gesellschaft" wird auf dieser Basis nicht erschaffen, sondern ein Kollektiv, in dem jeder so zu handeln hat, wie es die Obrigkeit vorgibt, in der Freiheit, eigene Meinung und eine andersartige Identität als die eigene unterdrückt werden.[...]
 
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Um es kurz und schmerzlos zu machen: Es gibt ein Recht auf Anonymität im Internet. Es ist ein ziemlich schwaches Recht das wohl nur schwer einzuklagen sein dürfte, aber es existiert - zumindest in Form einer Forderung an Dienstanbieter im Internet. Telemediengesetz (TMG), §13, Absatz 6:
Der Diensteanbieter hat die Nutzung von Telemedien und ihre Bezahlung anonym oder unter Pseudonym zu ermöglichen, soweit dies technisch möglich und zumutbar ist. Der Nutzer ist über diese Möglichkeit zu informieren.​

Aber um ehrlich zu sein: Scheiß auf die Spinner. Es ist unter Politikern leider Mode, den eigenen Namen in die Schlagzeilen zu bringen, indem man dämliche und undurchdachte Forderungen stellt. Und je dämlicher die Forderung ist, desto sicherer sind einem die Schlagzeilen. Im Internet würde man solche Spinner Trolle nennen und ignorieren. Aber andererseits haben Trolle auch normalerweise nicht die Möglichkeit, Gesetzesvorschläge in den Bundestag einzubringen.

Krings+Uhl schrieb:
Wir brauchen eine solche Kultur der Offenheit und keine Foren oder Netzwerke, in denen man sich feige in die Anonymität flüchten kann.
Aussagen der Form "Wir brauchen [sowas] nicht." sind KEINE Argumente. Genau genommen sagt so ein Satz überhaupt nichts aus. Und woher wollen die Herren Krings und Uhl überhaupt wissen, was WIR brauchen? Wenn überhaupt, dann sollte der Satz lauten: "Wir brauchen keine anonymen Foren, weil...", gefolgt von einer Begründung. Bevor man politische Diskussionen führt und Entscheidungen trifft, sollte man erstmal verstehen, was ein Argument ist und wie es funktioniert.
 
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ssl

Ordenspriester
... womit wir ja wieder bei dem Schutz der Persönlichkeit wären. Ich sehe die Rufschädigung durch Fakeaccounts und Mobbing als eine sehr große Gefährdung der persönlichen Freiheit an. Freiheit bedeutet für mich, dass ich eben keine Angst zu haben brauche, wenn ich nichts falsches tue. Wenn aber anonym ohne mein Wissen, jemand in meinem Namen Dinge von sich gibt oder über "sich" also mich, erzählt, die ich so nicht möchte, so ist meine persönliche Freiheit verletzt.
Ich würde ja gerne mal ein Argument hören, welches die absolute Anonymität rechtfertigt.

Ich glaube, es haben nur zu viele Angst, nicht mehr ihre mp3 und Filme zu laden bzw. sich einen Ast abzulügen in Foren. Natürlich ist es schön und kompfortabel mp3 und Filme zu saugen, ich schließe mich da nciht aus, nur darf man so etwas nicht über die Persönlichkeitsrechte anderer stellen. Mögen zwar nur sehr wenige Opfer sein, aber trotzdem klingt in Anbetracht derer mein Verlangen nach kompfotablen illegalen Downloads geradezu lächerlich.
 

Rii

Angeloid
Otaku Veteran
Ich glaube, es haben nur zu viele Angst, nicht mehr ihre mp3 und Filme zu laden bzw. sich einen Ast abzulügen in Foren. Natürlich ist es schön und kompfortabel mp3 und Filme zu saugen, ich schließe mich da nciht aus, nur darf man so etwas nicht über die Persönlichkeitsrechte anderer stellen. Mögen zwar nur sehr wenige Opfer sein, aber trotzdem klingt in Anbetracht derer mein Verlangen nach kompfotablen illegalen Downloads geradezu lächerlich.
Was mich immer stört ist das Argument: Wer nichts zu verbergen hat muss sich ja nicht fürchten.

Selbst wenn ich nichts illegales mache würde ich nicht wollen, dass man leicht (zugegebener Maßen vielleicht nicht immer) herrausfinden kann,
was ich wo wann und wie in eine Suchmaschine tippe oder welche Seite ich besuche.

Und bevor jetzt jemand kommt meint könntest ja Proxy bla bla bla…
Ja natürlich könnte ich das , aber ich geh ja auch nicht mit einer Gummimaske zum Wählen,
weil hinter den Boxen Kameras stehn, die kontrollieren, ob jemand Beleidigungen auf die Bögen malt…
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
@ ssl: Nur weil der Exhibitionist sich gerne nackt in der Öffentlichkeit zeigt, heißt das nicht, dass wir jetzt alle unsere Kleidung wegwerfen sollten.

Genauso ist das im Internet. Wer nichts zu verbergen hat, bitte sehr, der kann ja gerne blank ziehen. Aber ich für meinen Teil bestehe auf Privatsphäre. Ich zieh mich nicht vor jedermann aus und erst Recht will ich nicht, dass man mein Leben lang alles nachspioniert, was ich mal wie, wann und wo getan habe. Die ganze Welt braucht nicht wissen, unter was für Krankheiten ich leide, was meine sexuellen Vorlieben sind, was ich gerne esse, trinke und anziehe und was in meinem Kopf vor sich geht. Es gibt einen guten Grund dafür, dass manche Dinge privat sind. Und da gehört das Internet definitiv dazu, denn ich will mich auch mal mit Menschen unterhalten können, ohne wieder den gesellschaftskonformen Saubermann in Lack und Leder spielen zu müssen. Wir müssen uns im täglichen Leben schon oft genug verstellen und uns selbst belügen. Da wird es Zeit, dass es auch endlich einmal einen Raum gibt, wo man man selbst sein kann.

Natürlich, ich kann deine Argumente verstehen. Aber genau darum ist es meiner Meinung nach auch gut so, wie es ist (auch wenn ich mir selber bei Facebook manchmal nicht sicher bin und dem Laden deshalb auch lange fern geblieben bin), denn bei wirklich schlimmen Verstößen gibt es die Möglichkeit, herauszufinden, wer das war und ansonsten verpflichtet sich ja auch eine Administration dazu, Mitglieder vor solchen von dir genannten Attacken durch eine entsprechende Moderation zu schützen. Das läuft in jedem guten sozialen Netzwerk mehr oder weniger problemlos. Jetzt kann man natürlich wieder fragen, ob Facebook ein "gutes soziales Netzwerk" ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich möchte nur auf folgendes hinaus: Absolute Narrenfreiheit gibt es im Internet ja nicht. Und das ist auch gut so. Genauso wie es gut ist, dass es im Internet keine eindeutige Identität gibt.

Und wenn du nichts zu verbergen hast, dann frage ich mich aber, warum du mit einem Pseudonym in einem Forum angemeldet bist und nicht mit Vor- und Nachnamen.

P.S: Freiheit ist, auch Fehler machen zu dürfen.
 
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nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
@panty: genau so sehe ich es auch.

@ssl: weil perönlichkeitsrechte wichtiger sind als zb. geistiges eigentum. und weil ein anonymes internet "per se" eine demokratische freie und offene gesellschaft wärend unserer zeit garantiert.
die anonymität abzuschaffen wegen ausnahmefällen... ist nur einem potenziellen polizeistaat dienreich... ka ob du sowas willst, ich jedenfalls nicht!
 
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Anubis Atum Black

Lord of the Underworld
Otaku Veteran
Oh man immer die selben holen Wortfraßen, bei den Abgeordneten ich kann es langsam nich mehr hören, und lesen ach führen wir doch gleich die Stasi wieder ein, da haben wir doch alle was von, oh die sind alle unter Pseudonym im Internet unterwegs, da ist Gefahr im Verzug die planen sicher die Regierung zu stürzen, das müssen wir aber gleich verhindern, schnell wir müssen die "Anonymität" abschaffen. Nein da zieht sich jemand nen Film aus den Netz, und der bezahlt nix dafür, da müssen wir aber sofort wissen wer das ist "oh das Internet ist ja so schlimm unsere armen Kinder" da sind ja nur perverse die ihnen was antun wollen unterwegs, "Wir müssen unbedingt die armen Kinder davor schützen" also los lasst uns die "Anonymität" abschaffen schnell bevor es zu spät ist.

Ich kann es echt nich mehr hören, wo kommen diese möchte gern Scharping´s blos immer her. Ich glaub die haben zu viel Georg Orwell gelesen, und die Wahrung als Aufforderung verstanden, genau das zu schaffen was wovor er warnt.

Nun Anonymität hat ihren Sinn im Netz. Gründe dafür wurden hier schon genug aufgeführt, deswegen zähle ich sie jetzt nicht noch mal auf. Das einzige was mir machen können endlich mal aufzuwachen ! und nich nur darüber zu diskutieren, jeder kann aktiv was daran ändern und verhindern, das solche Leute immer wieder Oberwasser bekommen, und wenn es nur das Kreuz an der richtigen stelle im Wahlzettel is. Das ist schon mal wenigstens ein Anfang, aber leider is es so das immer weniger noch wirklich Interesse an Politik haben, und auch den Wahlen Fern bleiben. Ich kann nur sagen macht die Augen auf, werdet aktiv zeigt diesen Leuten das ihr so etwas nicht mit euch machen lasst, sonst geht das ewig so weiter, diese Leute bauen nämlich darauf das nur ewig gestrige zur Wahl gehn, und schön brav ihr kreuz bei ihren Parteien machen, CDU, SPD, FDP, und die Grünen Schwerverbrecher. Junge Parteien die vielleicht etwas ändern könnten, bekommen meist noch nicht mal die Chance dazu, weil sie es nie über die 5 Prozent Hürde schaffen, wenn sie kaum einer wählt, so das wars nu habe ich gesagt was zu sagen war.
 
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