[Diskussion] Schützenverein - Bist du dabei?

Atho

Exarch
Hey :)

Mal eine Frage hier an die Runde. Seit ihr im Schützenverein und was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Wie denkt ihr darüber? Ist das nur für den kurzen Marsch und Feier oder steht da mehr hinter nach eurer Meinung?

Ich frage weil ich nun selbst auch in einen Schützenverein eingetreten bin. Kontakte knüpfen und Leute kennenlernen. Auf so nem Dorf gehörts ja fast zum guten Ton drin zu sein.

Ich wusste es grob aber auf Wikipedia wurde mir heute noch ma bestätigt, dass Schützenvereine ursprünglich stark mit der Kirche verwoben waren und traditionell oft noch sind. Man lies früher nur Christen rein aber im Zuge der modernen Zeit dürfen auch andere rein, die keine Christen seien.

Sprecht mal ausm Plauderkasten :) Wie denkt ihr über Schützenvereine?
 

Neko_

Gottheit
Ich hatte noch nie was mit Schützenvereinen am Hut und kann dadurch nicht viel dazu sagen.
Das einzige, was ich immer so mit bekomme sind der Fußmarsch und das anschließende Saufgelage.
 

BuffyYasha

Ordensbruder
Oh, dann hab ich Schützenvereine ganz anders kennen gelernt.
War mit meinem Vater oft dort - der Sport stand bei allen die ich dort kennen gelernt hab immer im Vordergrund.
Saufen o.ä. hab ich nie mitbekommen - klar vll. mal ein Bierchen wenn man nur zum Reden da war - aber im Verein war schon lange die Hausregel - wer eine Waffe dabei hat trinkt kein Akohol.
Bin selbst letztes Jahr eingetreten - aber auch nur rein aus sportlichen Aspekten (die Gastschützengebühr ist recht hoch).
Hab nun auch schon einige sehr nette Leute kennen gelernt - sind auch schon einige Freundschaften daraus geworden.

Aber wie gesagt - von Märschen und Trinken hab ich nie was mitbekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzi

...
Sprecht mal ausm Plauderkasten :) Wie denkt ihr über Schützenvereine?
Ich weise gleich mal darauf hin, das steht hier so !

Ich halte gar nichts von Schützenvereinen.
Grundsätzlich mag ich diese Vereinsmeierei nicht. Hier kommt aber auch noch dazu, dass das für mich einen bedenklichen Beigeschmack von Konservativismus und Deutschtümelei hat. Das mag sicher unterschiedlich ausgeprägt sein, dürfte in der Tendenz aber so stimmen. Von daher hat das für mich auch einen politischen Einschlag.
Ob es seit Winnenden noch so ist, weiß ich nicht, davor haben Mitglieder von Schützenvereinen ihre Waffen auch zu Hause aufbewahren dürfen, was ich ebenfalls sehr bedenklich bzw. schlicht falsch finde.
Vielleicht ist heute so, dass es psychologische Tests für Leute gibt, die einem Schützenverein beitreten wollen, was ich sicher begrüßen würde.
Noch mehr aber würde ich begrüßen, wenn es die gar nicht mehr gäbe. Das ist ein Anachronismus, der längst überholt ist. Es gibt heute Softair, Lasertag und vielleicht anderes, bei dem man Spaß am Schießen haben kann, wenn man möchte. Ohne das Drumherum.
 

Tr0ll-Chief

Gläubiger
Also bin auch kein Fan von Schützenvereinen, glaube letztes Jahr wurde erst darüber diskutiert, das ein Schützenverein ausgeschlossen werden sollte, weil ein Moslem dort Schützenkönig
wurde und angeblich dem Dachverband gar nicht bewusst war, das ein Moslem im Schützenverein ist. Das beweist doch wieder diese "Deutschtümelei". Wobei mir das Fahnenschwenken
schon einen sehr guten schauer über den Rücken laufen lässt.
Auch die Entstehung von Schützenverein hat ja einen nationalistischen, patriotischen Aspekt in der Menschheitsgeschichte. Ich lese gerade das Buch von Dagmar Schediwy - "Ganz entspannt
in Schwarz-Rot-Gold? Der Neue deutsche Fußballpatriotismus aus sozialpsychologischer Perspektive" Ist sehr zu empfehlen wie die aufsteigenden Gruppierungen gerade aus diesen Bereichen
der Gesellschaft rekrutieren - sprich Pegida, AFD, ALFA, Der dritte Weg - und auf emotionaler Ebene schwache Menschen ausnutzen, für ihre perfiden Pläne eine "reine Rasse" zu wahren.

Also im großen und ganzen bin ich gegen Schützenvereine und denke sie werden mit ihren Statuten keiner Multikultigesellschaft recht.

Vllt ist es auch gut zu erklären mit Marc Uwe Kling - Die Känguru Chroniken:

»Meiner Ansicht nach gibt es keinen gesunden Patriotismus«, sagt das Känguru. »Im Gegenteil. Patriotismus scheint mir immer ein Zeichen von Idiotie zu sein.«
Natürlich sagt es das nicht irgendwo. Sondern während der öffentlichen Live-Übertragung eines Fußball-Länderspiels. Natürlich sagt es das nicht zu irgendwem, sondern zu einem Typ in einem schwarz-rot-goldenen Flaggenumhang, mit einer schwarz-rot-goldenen Narrenkappe auf dem Kopf und einem komplett schwarz-rot-gold gestrichenen Gesicht.
»Es gibt also nur kranken Patriotismus«, fährt das Känguru fort. »Gesunder Patriotismus klingt für mich ein bisschen wie ›gutartiger Tumor‹. Es ist vielleicht nicht direkt lebensgefährlich, aber es ist immer noch ein Tumor.«
»Ey, du bist ja voll krank!«, sagt unser schwarz-rot-goldener Freund und lacht.
»Nein. Aber Sie vielleicht«, sagt das Känguru todernst. »Deshalb würde ich gerne eine Vorsorgeuntersuchung mit Ihnen machen, denn auf so einen gutartigen Tumor muss man höllisch aufpassen, sonst mutiert der eines Nachts unbemerkt zu einem bösartigen.«
»Du musst noch erwähnen, dass die Krebsvorsorge von der Kasse aber nicht bezahlt wird!«, sage ich. »Der Staat greift höchstens ein, wenn’s schon zu spät ist.«
»Ey, seid ihr etwa für die anderen?«, fragt unser Patient nun verwirrt.
»Keineswegs«, sagt das Känguru. »Aber Ihre Frage ist schon symptomatisch für das Konkurrenzdenken, das mit dem…«
»Wir putzen euch weg!«, ruft der Patient dazwischen. »Olééééé, olé, olé, olééééé!«
Das Känguru fächelt sich Luft zu.
»Die Fahne in der Hand geht oft einher mit der Fahne aus dem Mund«, sagt es zu mir in einem Tonfall, als wäre es Chefarzt und ich Medizinstudent im ersten Semester. »Der Patriotismus hat ja, was unter Onkologen unstrittig ist, einen kleinen, fiesen Bruder namens Nationalismus, welcher unbemerkt im Schatten seines großen Bruders wächst und gedeiht, bis er groß genug ist, selbst nach der Macht zu greifen. Oder anders ausgedrückt: Nur in einem patriotisch aufgeheizten Treibhaus kann Rassismus gedeihen. Deshalb muss ein wirklicher Antifaschismus dieses Treibhaus zerschlagen.«
»Ach. Ihr habt wohl immer noch so ein gestörtes Verhältnis zur Geschichte«, sagt unser Patient.
»Au contraire!«, ruft das Känguru. »›Sechzig Millionen Tote. Na ja. Schwamm drüber‹ – das nenne ich ein gestörtes Geschichtsverhältnis.«
»Ich glaube, du musst das einfach etwas entspannter sehen«, sagt der junge Patient. »Ist doch nur Spaß.«
»Ach, ich sehe das ganz entspannt«, sagt das Känguru. »Ich sehe das sogar viel entspannter als Sie. Soll ich es Ihnen beweisen?«
Es holt ein Feuerzeug und ein kleines schwarz-rot-goldenes Cocktail-Fähnchen aus seinem Beutel.
»Ey nee, oder?«, fragt unser Patient ungläubig.
»Sehen Sie, wie entspannt ich bin?«, fragt das Känguru und zündet das Feuerzeug. »Wie furchtbar entspannt ich bin … Für mich ist das nur ein Stückchen Papier.«
Das Känguru verbrennt das Minifähnchen und schnippt den verkohlten Zahnstocher in die Luft. Der Patient starrt erst noch einen Moment fassungslos auf das Feuerzeug und bringt dann schnell seinen Umhang aus der Reichweite des Kängurus.
»Sie scheinen mir eher verkrampft«, sagt das Känguru. »Für mich besteht kein erhöhtes Infarktrisiko, nur weil ich der sportlichen Betätigung mir persönlich nicht näher bekannter Werbebannerträger televisionär beiwohne.«
Dann wendet es sich an mich: »Sehen Sie, wie das Blut in seinen Schläfen pulsiert?«
Ich kann sehen, wie ein Äderchen in seinem Auge platzt.
»Wissen Sie …«, sagt das Känguru wieder zu seinem Patienten. »Ich habe noch nie jemanden mit einer Fahne in der Hand etwas Intelligentes sagen hören.«
Es macht eine kurze Pause. »Wollen Sie das ändern?«
Mühsam kontrolliert der Patient seine Atmung.
»Wollen Sie nichts dazu sagen?«, fragt das Känguru. »Vielleicht olé, olé?«
»Willst du dich prügeln, oder was?«, schreit der Patient. »Warum schiebst du hier so ’ne Provo-Nummer? Willst du eins aufs Maul?«
»Nein. Tut mir leid«, sagt das Känguru. »Das war auch nichts sonderlich Intelligentes.«
Dann holt es den Boxhandschuh aus seinem Beutel und schlägt den Typ k.o.
»Beuteltier!«, sage ich leicht verärgert. »Du kannst doch nicht einfach immer die Leute umhauen!«
»Wieso nicht?«, fragt das Känguru. »War doch sein Vorschlag.«
 

Cardcaptorsakura

Ordenspriester
Ich selber bin nicht im Schützenverein. Kann dazu auch nicht viel sagen hören tut man viel aber ob das immer so stimmt. Im allgemeinen liegen meine Interessen in anderen Bereichen ;)
 

Malphas

I am the end!
Otaku Veteran
Dass unser Grüner dagegen ist wundert mich nicht. Noch bevor ich den Text gelesen hatte, wusste ich dass das Wort "überholt" drin vorkommt.
Wie kann man Softair und Lasertag überhaupt mit echten Waffen vergleichen? Vergleichst du Masturbation auch mit Geschlechtsverkehr?

Und du Tr0ll Chief kannst deine Propaganda behalten, danke, ich brauche weder Linke noch Rechte hetze.

Nun zum Thema. Als Soldat habe ich sehr viel mit Waffen zu tun, ich liebe die Tage an denen wir schießen sind und waren. Mal mit der Patengemeinde im Wettstreit um die beste Punktzahl, mal mit den Amerikanern um Abzeichen und Orden bzw nur zur Unterhaltung, oder einfach nur um die Schießfertigkeit zu erhalten.
Das ganze drum herum, bei den Vereinen, ist mir persönlich völlig egal. Ich würde aber sehr gerne noch weiterhin mit Waffen auf dem Schießstand agieren dürfen, auch nach meiner Dienstzeit. Deswegen denke ich, werde ich mir mal den »Bund für Militär- und Polizeischützen« genauer ansehen.
Was ich aber gar nicht mag sind scheinheilige ausreden von wegen "zu viele Nazis". NIcht jeder der sich für Kultur und Tradition einsetzt und interessiert ist ein Nazi, zumal es keine Nazis gibt, sondern nur noch Neo Nazis.
Wenn ihr keine Waffe in die Hand nehmen wollt, dann sagt das auch so.
 

Holzi

...
Bin ich der Grüne ?:oO:
Das schließe ich mal aus "überholt". Da die hier ja auch schon angesprochene "Tradition" eindeutig national geprägt ist und die Schützenbruderschaften ihren Ursprung in der Zeit der Findung einer deutschen Nation haben, ist der Begriff durchaus angebracht.
Wenn man Spaß am schießen hat, sollte es tatsächlich egal sein, ob man eine "echte Waffe" benutzt oder ein Gerät, welches den selben Zweck erfüllt. Daher finde ich den Vergleich mit Masturbation/Geschlechtsverkehr eher unpassend.
Nazi hat hier eigentlich niemand geschrieben:) Gedacht vielleicht... Abgesehen davon ist die alte Geschichte Nazi oder Neo-Nazi nur Haarspalterei, denn Nazi ist Nazi. Warum soll man die Dinge nicht als das benennen, was sie sind ?
Um "keine Waffe in die Hand nehmen wollen" geht es bei mir nicht. Ich schieße gerne, wenn auch mangels Waffen nur mit Pad. Nö, bei meiner Haltung zu Schützenvereinen geht es mir tatsächlich nur um die Begleiterscheinungen und komischen "Traditionen". Diese Begleiterscheinungen sind also keine "Ausreden", für was auch immer, sondern schlicht die Begründung für die Ablehnung. Und um die Gefahr, die es birgt, seltsamen Leuten Waffen zu erlauben. Ein Beispiel habe ich ja schon oben gebracht.
Direkt Nazis erwarte ich allerdings eher weniger in Schützenvereinen. Vielleicht sind die der Einstieg, was unter Umständen auch ein Argument gegen Schützenvereine wäre, aber die richtigen (Neo)-Nazis machen dann wohl doch eher ihre Wehrsportgruppen oder paramilitärischen Peinlichkeiten.
 
Ich finde es manchmal schon etwas affig, wie Dinge politisch aufgeladen werden... Tradition ist nichts gefährliches oder schädliches, sondern das normalste von der Welt. Dieser Drang, Dinge für überholt zu erklären (passiert gelegentlich z.B. auch mit traditionellen Beziehungsformen), erinnert mich an das Verhalten von Ronald Pofalla in der NSA-Affäre ("Hiermit erkläre ich diese Debatte für beendet" :oO:). Dinge sind überholt, wenn sie keine Resonanz mehr finden, und nicht, wenn einzelne Menschen glauben, sie gehörten nicht mehr in die heutige Gesellschaft.

Ich selbst kann mit Schützenvereinen nicht wirklich etwas anfangen, weder mit dem Sport an sich, noch mit dem, was das Klischeebild in meinem Kopf mir sagt (volkstümliche Paraden, Blasmusik, Alkohol). Gerade ob letzteres stimmt, kann ich aber nicht beurteilen, dafür kenne ich mich in der Materie zu wenig aus. Dennoch gehe ich davon aus, dass, wären Schützenvereine aufgrund der Waffen tatsächlich eine Gefahr für die Öffentlichkeit, sie bereits längst verboten wären. Nach jedem Amoklauf gibts wieder diesen aktionistischen Ruf nach schärferen Waffengesetzen, dabei sind wir hierzulande damit schon sehr streng. Stattdessen sollte man überprüfen, ob man nicht einfach die bestehenden Gesetze noch konsequenter anwenden könnte, anstatt dauernd Leute, die sich auch an die Gesetze halten, mit neuen Vorschriften zu gängeln. Denn auch strengere Gesetze bringen nichts bei Leuten, die sie nicht einhalten...
 

Tr0ll-Chief

Gläubiger
Und du Tr0ll Chief kannst deine Propaganda behalten, danke, ich brauche weder Linke noch Rechte hetze.
Wo bitte ist das Propaganda? Ich beziehe mich bei meinem Post auf wissenschaftliche fundierte Fakten. Dies als Propaganda abzutun, zeigt doch eher das eine Selbstreflexion
deiner Haltung nicht erwünscht ist. Außerdem habe ich niemals behauptet das es hier um Nazis geht. Sondern habe von Nationalismus und Patriotismus gesprochen. Da besteht
schon ein sehr großer Unterschied in der Definition. Interessant ist, das dich nur das Schießen interessiert, aber eben nicht das drumherum. Fühlst du dich von meiner Meinung
angegriffen, da es dein Lebenskonstrukt in Frage stellt? Oder eben unangenehme Fragen aufwirft. Woher möchtest du wissen das ich ein linksorientierter Mensch bin. Ich kann
ja auch einfach mit offenen Augen und gesundem Menschenverstand durch die Welt tingeln. Ich persönlich würde mich nicht als links betiteln, eher freidenkender Humanist.

Ich finde es manchmal schon etwas affig, wie Dinge politisch aufgeladen werden... Tradition ist nichts gefährliches oder schädliches, sondern das normalste von der Welt. Dieser Drang, Dinge für überholt zu erklären (passiert gelegentlich z.B. auch mit traditionellen Beziehungsformen), erinnert mich an das Verhalten von Ronald Pofalla in der NSA-Affäre ("Hiermit erkläre ich diese Debatte für beendet" :oO:). Dinge sind überholt, wenn sie keine Resonanz mehr finden, und nicht, wenn einzelne Menschen glauben, sie gehörten nicht mehr in die heutige Gesellschaft.
Das Leben an sich ist Politik wir bewegen und handeln nicht abgekoppelt von der Politik. Sie bestimmt unsere Grenzen und unsere Umwelt in der wir leben.
Traditionen sind nicht normal, Traditionen werden konstruiert und bestehen nicht aus zufälligen Begebenheiten. Häufig verklären Traditionen auch das heutige
Leben, weil diese Traditionen einfach nicht mehr Zeitgemäß sind, aber eben nicht reflektiert werden, sondern als Traditionen abgetan werden.
Gerade Traditionen anderer Kulturen werden gerne mal belächelt oder als skurril bezeichnet, jedoch bewegen wir uns auch in vielen traditionellen Bahnen, welche
von außen betrachtet, schon recht lächerlich oder skurril wirken. Nur wir nehmen es als normal auf, da wir damit aufgewachsen sind. Wir sind eben Produkte unserer
sozialen Prägung.
 
Das Leben an sich ist Politik wir bewegen und handeln nicht abgekoppelt von der Politik. Sie bestimmt unsere Grenzen und unsere Umwelt in der wir leben.
Nein, ich halte nichts von diesem Slogan, dass das Private politisch sei. Politik ist Öffentlichkeit, Politik organisiert das Gemeinwesen, aber Politik bestimmt nicht 100% unseres Daseins. Weil es eben kein öffentliches Interesse an meinen Interessen und Hobbies gibt, sondern das nur mich etwas angeht. So ist es eben auch mit Schützenvereinen: Keiner wird dazu gezwungen, da mitzumachen, das gut zu finden oder es zu unterstützen; es ist etwas, zu dem sich Privatleute zusammenfinden, das sie anbieten und das keinerlei Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Da finde ich es schon ziemlich überheblich, das von außen einfach für überholt oder gefährlich zu erklären.
Traditionen sind nicht normal, Traditionen werden konstruiert und bestehen nicht aus zufälligen Begebenheiten.
Nenn mir doch mal eine Gesellschaft, die ohne Traditionen auskommt. Tradition bedeutet eigene Geschichte, Herkunft und Identität; jeder Mensch hat das und insofern ist das eben durchaus normal. Ich würde sogar behaupten, dass sie durch die Kultur und die Reflexionsfähigkeiten des Menschen zwangsläufig existiert. Desweiteren werden Traditionen eben gerade nicht bewusst geschaffen, sondern bilden sich über die Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte heraus in einer Art evolutionärem Prozess.
Gerade Traditionen anderer Kulturen werden gerne mal belächelt oder als skurril bezeichnet, jedoch bewegen wir uns auch in vielen traditionellen Bahnen, welche
von außen betrachtet, schon recht lächerlich oder skurril wirken. Nur wir nehmen es als normal auf, da wir damit aufgewachsen sind.
Na und? Ich will das gar nicht verneinen, ich verstehe nur das Problem nicht. Ich hab durchaus das Recht, andere Dinge seltsam und skurril zu finden, ich weiß aber auch, dass in anderen Gesellschaften unsere Tradition möglicherweise als lächerlich angesehen wird. Ich habe damit aber kein Problem, denn so ist halt das Leben. Wer nicht damit zurecht kommt, der hat ein Problem und nicht der, dem die eigene Tradition wichtig ist.
 

Tr0ll-Chief

Gläubiger
Nein, ich halte nichts von diesem Slogan, dass das Private politisch sei. Politik ist Öffentlichkeit, Politik organisiert das Gemeinwesen, aber Politik bestimmt nicht 100% unseres Daseins. Weil es eben kein öffentliches Interesse an meinen Interessen und Hobbies gibt, sondern das nur mich etwas angeht. So ist es eben auch mit Schützenvereinen: Keiner wird dazu gezwungen, da mitzumachen, das gut zu finden oder es zu unterstützen; es ist etwas, zu dem sich Privatleute zusammenfinden, das sie anbieten und das keinerlei Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt. Da finde ich es schon ziemlich überheblich, das von außen einfach für überholt oder gefährlich zu erklären.
Es geht auch nicht um die Selbstbestimmung die politisch gelenkt ist, sondern darum das du in einem politischen System lebst und damit die Politik in irgendeiner weise beeinflusst.
Naja wenn ich jetzt an Winnenden denke, war es Robert Steinhäuser auch nur möglich durch den Schützenverein an diese Schusswaffen zu kommen. Daher stellen sie in meinen
Augen eine Gefahr da. Dort geht es eben um Waffen.

Desweiteren werden Traditionen eben gerade nicht bewusst geschaffen, sondern bilden sich über die Jahre, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte heraus in einer Art evolutionärem Prozess.
Klar findet dadurch eine bewusste Konstruktion statt und ist nichts natürliches in diesem Sinne. Und gerade die fehlende Reflexion macht es bei einigen Traditionen schon recht bedenklich zu unser Zeit.
Es gibt autarke Menschenzusammenschlüße die gerade in keine Traditionen frönen oder diese verteidigen. EZLN wäre dort ein Beispeil oder Exarchia. Die lassen sich nicht von Traditionen lenken. Traditionen
stellen auch häufig einen gesellschaftlichen Zwang da.

Na und? Ich will das gar nicht verneinen, ich verstehe nur das Problem nicht. Ich hab durchaus das Recht, andere Dinge seltsam und skurril zu finden, ich weiß aber auch, dass in anderen Gesellschaften unsere Tradition möglicherweise als lächerlich angesehen wird. Ich habe damit aber kein Problem, denn so ist halt das Leben. Wer nicht damit zurecht kommt, der hat ein Problem und nicht der, dem die eigene Tradition wichtig ist.
Gerade hier sehe ich eine große Problematik im Zusammenleben mit anderen Kulturen zusammen. Gerade diese Ablehnung, Abschottung führt zu Spannung zwischen Bevölkerungsgruppen und löst Konflikte
aus, die häufig mal in kriegerischen Auseinandersetzungen enden.
 

SmoochyCat

Gottheit
Nein leider bin ich es nicht, dürfte ich auch nicht leider wobei ich es gerne wäre, den ich mag es sehr gerne mit einer Schußwafe zu schießen jedoch nur dann wenn kein wenn kein Lebewesen vor dem lauf ist
Ich finde den Sport einfach nur klasse
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Nein leider bin ich es nicht, dürfte ich auch nicht leider wobei ich es gerne wäre, den ich mag es sehr gerne mit einer Schußwafe zu schießen jedoch nur dann wenn kein wenn kein Lebewesen vor dem lauf ist
Ich finde den Sport einfach nur klasse
Es geht hier in diesem Thread einfach um die Frage, ob man in einem Schützenverein ist (oder nicht). Leider geht auch dieses Thema off topic und ihr macht teilweise eine politische Diskussion draus?

Ausserdem gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen einem dörflichem Schützenverein (hier steht Tradition und Gemeinschaft im Vordergrund) und einem Sportschützenverein, bei dem es um Wettbewerb geht, der sogar olympisch ausgetragen wird, bei den Olympischen Spielen hab ich einen Wettbewerb der Schützenvereine noch nie gesehen, kann aber sein, dass es das vor mehr als 100 Jahren doch mal gegeben hat. Und in einer dörflichen Gemeinschaft ist man teilweise nur gut angesehen, wenn man im Schützenverein oder mindestens Mitglied der freiwilligen Feuerwehr ist. Und mir durchaus ist klar, dass es auch in Grossstädten wie Hannover Schützenvereine gibt...

Also: trennt bitte das eine vom anderen und schreibt nicht wieder andauernd Posts, die off topic sind, weil sie das eigentlich eng gehaltene Thema in alle möglichen Richtungen wie national oder politisch zu erweitern trachten...

Und wer schiessen möchte, ist u.U. in einem Sportschützenverein besser aufgehoben als in einem Schützenverein mit jährlichem Königschiessen...

In einem Schützenverein trägt man eine Uniform, ähnlich denen der früheren Jäger, also meist grün, zumindest bei den Festivitäten, in einem Sportschützenverein tut man das nicht. Ein Sportschützenverein hat in aller Regel einen Schiessstand, ein Schützenverein kann einen haben, muss aber nicht, da teilen sich dann auch mal einige einen gemeinsamen.

Da sollte man Tradition / Gemeinschaft und Sport doch trennen. Und professionelle Jäger / Jagdpächter können was mit einem Schützenverein zu tun haben, müssen sie aber nicht.

Bei Sportschützen geht es um Wettbewerb und Erfolge, dagegen kann heutzutage meist nur noch der Schützenkönig werden, der dem Verein vorher eine größere Spende zugedacht hatte und über genug Kohle verfügt, auch die Königsfeier mit Festzelt und dem ganzen Essen und Alkohol bezahlen zu können, das hat also mit Wettbewerb ja nun gar nichts mehr am Hut. Ich kenne Königschiessen, bei denen der König in spe schon so blau war, dass er immer daneben geschossen hat, was dann alle anderen auch tun mußten. Am Ende mußte man mit einem Mann unter dem Gewehr (Stütze) und einem anderen, der für ihn das Gewehr gehalten und gezielt hat, nachhelfen. Das hat also mit Kohle / Reichtum zu tun, nicht mehr mit Sport. Die Zeiten, wo auch in Schützenvereinen der König sportlich ausgeschossen wurde, sind leider lange vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:

SmoochyCat

Gottheit
Ich wollte in keinerle weiße eine politische Diskussion draus machen es tut mir leid wenn meine aussage missverstanden wurde
 
Oben