Hier ist ein guter Artikel dazu, für den man allerdings Englisch können muss:
http://movieline.com/2012/12/14/hobbit-high-frame-rate-science-48-frames-per-second/
tl;dr: das menschliche Gehirn kann nur 40 unterschiedliche Bewusstseinsmomente verarbeiten. Alles, was bedeutend drunter liegt, z.B. die 24 fps beim Film, werden als nicht real eingestuft. Die 48 fps des Hobbits werden daher als realistisch wahrgenommen, aber zu sehen sind Figuren, die eindeutige fake sind. Das führt zu einer kognitiven Dissonanz und diese Filmgestalten werden als
erschreckend real wahrgenommen (Google-Stichwort "uncanny valley"), woraus dann eine psychische Abwehrreaktion folgt.
Anime sind, wie oben schon gesagt, gar nicht in 24 fps animiert, sodass die Anzahl der Bewusstseinsmomente
weit unterhalb dieser Grenze liegt, ob man nun auf 60 fps interpoliert oder nicht, deswegen werden Anime auch nach wie vor als nicht realer Zeichentrick wahrgenommen. Bei Spielen habe ich allerdings keine Ahnung, vielleicht sind sie so immersiv, dass keine Störfaktoren mehr wahrgenommen werden - so mein Schuss ins Blaue. Man muss auch bedenken, dass Spiele gar nicht die ganze Zeit Bewegung zeigen, zumindest in sehr vielen Spielen sind Bewegungen auch mal langsam oder man steht eine Weile still, sodass man dann wieder unter diese 40 Momente rutscht.
Speziell beim Hobbit kommt noch erschwerend hinzu, dass die Filmemacher sich
noch nicht an das neue Werkzeug digitale Fotografie angepasst haben und immer noch mit der traditionellen Verfahrensweise rangehen, nämlich Make-up und, ganz wichtig, künstliche Beleuchtung. Die allerdings gar nicht notwendig ist. Und die gibt den Ausschlag. Ist man zusätzlich zum Uncanny Valley auch noch lichtempfindlicher, stört die künstliche Beleuchtung extrem. Denn bei digitalen Filmkameras ist das
ganze Bild scharf, was nicht gut ist, denn das Auge braucht einen Fokus, der fehlt auf so einem Film. Daher muss sich das Auge noch mal extra anstrengen.
Diese drei Faktoren führen zu Kopfschmerzen.