Ich glaube der Knackpunkt bei der Sache ist das "soviel er braucht".
Beim "was" ist das noch relativ einfach, weil man es relativ schwarz/weiß betrachten kann.
Essen, Trinken, Obdach, Schutz und Teilhabe am sozialem Leben. Dies würde ich spontan als Grundbedürfnisse definieren und die bekommt in unserem Sozialstaat auch jeder - selbst wenn er nicht gibt "was er kann".
Der zweite Schritt, das "wieviel" ist nicht mehr so klar zu umreißen. So braucht er Obdach - klar. Also eine Wohung? Ein Haus? Wieviel qm? Muss es München Innenstadt sein? Vielleicht mit Garten? Ab wann gibt man den Menschen eben nicht mehr was er "braucht", sondern mutet ihm weniger zu und wer entscheidet das? Nach dem o.g. Ansatz wäre das bei jedem anders - eben nach seinem Bedürfnis. Bei uns ist das alles aber per Gesetzt definiert und da vor dem Gesetzt alle gleich sind, wird eben nicht mehr danach geschaut was der Einzelne braucht. Es wird ein fester Wert definiert (z.B. x m² Wohnraum für eine drei Personen Familie).
Um den Kreis zu schließen: Damit jeder bekommt was er braucht, müssten wir den Grundsatz "vor dem Gesetzt sind alle gleich" aufgeben - und ich glaube nicht, dass das in einer Gesellschaft funktionieren kann.
Nun mag es eine Sache sein, für die eigene Schwester auf einen Teil der Cornflakes zu verzichten, damit sie auch noch genug hat. Aber wer wollte denn auf etwas verzichten, damit ein Fremder sein drittes iPhone in drei Jahren haben kann?
Klar wird das dann auch schnell eine Frage von Gier und Neid - und deshalb braucht es meiner Meinung nach eher Gleichheit für alle, als eine Befriedigung von individuellen Bedürfnissen.