Wenn ich mir Herrn Tauss Aufgaben als MdB seit 1994 anschaue, erkenne ich wenig rechtfertigende Gründe für den Besitz von Kinderpornographie. Und die Aufdeckung von solchen Ringen gehört sicher nicht in den Ressort "Neue Medien".
Und das dem Spiegel interne und noch geheime Ermittlungsergebnisse vorliegen ist nichts ungewöhnliches. Alle großen Magazine, Zeitschriften oder Tageszeitungen erhalten zum Teil Insiderinformationen aus internen Gremien oder Untersuchsungsausschüssen. Das das in dem Fall von Herrn Tauss so unglaublich scheint, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Das Erkenntnisinteresse eines Abgeordneten ist keine hinreichende Erklärung für mich, um über Monate kinderpornografisches Material in seinem Büro zu lagern", sagt beispielsweise Silke Stokar, die sich für die Grünen mit Informationsfreiheit beschäftigt. Schließlich seien die Büros kein "rechtsfreier Raum". Wenn man sich beispielsweise mit dem Waffengesetz beschäftige, würde wohl auch niemand illegale Waffen dort lagern.
Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass ein MdB im Rahmen seiner Arbeit viele Möglichkeiten hat sich Erkenntnisse zu beschaffen. Bundesinnenministerium oder Bundeskriminaltamt, sowie andere Ministerien können diese Informationen liefern. Auch wenn die Unschuldsvermutung bis zum finalen Urteil gilt, für mich hat sich Herr Tauss unsagbar dämlich bei seiner Recherche angestellt und unheimlich kurzsichtig gehandelt. Seine Aussage zu den Vorwürfen finde ich auch seiner Homepage auch nicht.
Ich rechne mit einer Verurteilung wenn ich mir die Pro und Contra Fakten so anschaue.