Mit diesen 'Premiumkarten' ziehen die aber alle ab, die sich solche Karten nicht leisten können, so war es jedenfalls bei Pokémon. Irgendwie ist das doch dann ziemlich blöd. Einer der damaligen Verkäufer im Comicladen, hat sich auch geweigert, die Karten mit den Kiddies zu tauschen, weil er nie wusste, ob die Karten in einem fairen Spiel gewonnen wurden. Das hatte er mir nämlich erzählt, dass einige die dicken Scheine in der Tasche ganz locker sitzen hatten.
Das war aus meiner Sicht auch die große Wende von Animes hier im Land. Vor Pokémon hatte man in den Comicläden noch dieses gemütliche Freakambiente mit einer erlesenen kleinen Kundengruppe und quasi über Nacht waren die Läden voll mit 20 bis 30 Schulblagen, die sich auf die Alben mit den Sammelkarten stürzten. Auf einmal Eltern und Großeltern vor den bunten Verkaufstheke, die ihren Kindern was mitbringen sollten.
Noch ne große Abzocke, fand ich aber die ersten Gameboy-Spiele dazu. "Du kannst nicht alle sammeln, du brauchst immer die andere Edition dazu" hieß es früher, weil die Spiele ja immer zu zweit erschienen.
Aber diesen Plastikarmfächer für die Yu-Gi-Oh-Karten fand ich ja geil. Hab mir immer gedacht: Wenne da richtige Klingen dranbaust ... dann hätte das doch mal einen richtig praktischen Nutzen.
Ich mag solche und auch andere Animes, in denen es um Spiele geht nicht. Jetzt nicht nur wegen der ganzen Industrie, die dahinter steckt, es gibt ja auch Animes ohne Merchandise. Angelic Layer zum Beispiel. Wie soll man das etwa nachspielen können? Eigentlich hatte speziell dieser Anime ja doch eine interessante Hintergrundgeschichte, weil ja immer nach und nach deutlicher wurde, warum ein kleiner Noob mit einem Angel ohne irgendwelche Spezialfertigkeit, fortlaufend gewinnen konnte. Aber ein Großteil der einzelnen Folgen ist halt auf das einzelne kleine Spielfeld beschränkt und spielt sich dort ab. Ziemlich öde aus meiner Sicht. Zumal der Ablauf immer gleich ist. Spiel beginnt, der Gegner wird gecheckt, Schwachstelle wird analysiert und es erfolgt der Gegenschlag. Zumal geht es in den Animes doch um nicht wirklich was. Auch wenn mal verloren werden würde, wen würds jucken? Das wäre doch keine wirkliche Storywendung. Gut, die Spielfigur/-viech würde vielleicht 'sterben' oder ähnliches und es wäre für den Animechara ein emotionaler Tiefschlag, aber für den Zuschauer doch echt Pillepalle. Auch wenn man das Spielfeld wie in .hack auf ne ganze Welt ausdehnt - es geht doch da (für die meisten) um nicht wirklich was. Jetzt kann man ja sagen, wenn die Mädels von K-on! einen Auftritt versemmeln, dann versemmeln se halt einen Auftritt, mein Gott, ist auch kein sonderlicher Weltuntergang. Aber irgendwie kann man ja mitfühlen, dass ihnen ihre Lives wichtig sind und bei Spielanimes, hab ich halt die selbe Einstellung, als ob ich ein Spiel spielen würde. Ist für mich nur just4fun zum Zeitvertreib. Ich seh also von grundauf diese Art Animes mit einer anderen Einstellung, das macht sie für mich einfach belangloser. Da kann die Welt und die Charas in den Animes noch so skurril sein, sobald dort nur gespielt wird, sinkt automatisch der Unterhaltungswert für mich.