Das Rauschen hörst du auch, wenn du dir die Ohren zuhälst oder schalldichte Kopfhörer trägst.
Weil die einzigen (normalerweise zu schwachen im Verhältnis zu normalen Geräuschen) Schallwellen, die über bleiben, sie die des Blutrauschens, denn alles, was bewegt wird, erzeugt Vibrationen in der Luft und damit Schallwellen (z.B. Wind).
Wenn man sich das Ohr zuhält, erzeugt man a) wieder nen Druck, wenn auch minimal und b) Die Schallwellen von außen fehlen und die des Blutes werden schnell im Ohr umhergeworfen, wodurch sie besser hörbar werden.
Deshalb, Ertaubete hören ironischerweise meist dauerhaft ein Rauschen oder Pfeifen, ein psychisches Überbleibsel, weil diese Geräusche IMMER da sind, auch, wenn man sonst nichts hört (wie Phantomschmerz).
Halt dir mal mit den Handballen die Ohren zu, du hörst ein Grummeln wie bei nem schnellem Fluß. Und dann renn für ne Minute um den Block und mach es nochmal. Es wird lauter sein, weil der Puls das Blut in größeren Mengen schneller durch den Körper, auch das Ohr jagd.
Oder stell dich unbewegt raus in die Kälte, bis die Ohren vor Kälte brennen. Dann wird es leiser sein, der Körper durchblutet nur noch den Brust-Bauch-Bereich (lebenswichtige Organe) und vernachlässigt Arme, Beine und sowas wie Nase und Ohren.
Wenn du oft (wegen Bluthochdruck z.B., hab ich) deinen Puls fühlst (also ohne Hand auflegen, einfach ein rythmisches Ziehen am Nacken oder Pochen im Kopf), dann kannst du dir auch in dem Moment die Ohren schließen. Das Blut hat dann den selben Takt, das Rauschen scheint zu pochen.
Ist ganz cool ^^