[Frage] wie die Daten auf neues NAS übertragen?

[seras victoria]

Hallo WoH

Kürzlich ist mein NAS (Qnap) voll gelaufen und ich habe ein größeres bestellt (mein Qnap kann nicht erweitert werden), diesmal von Synology (wird erweiterbar sein).
Beide nutzen das EXT4-Format, soweit also kein Problem.

Ich würde nun euch fragen wollen (am liebsten Erfahrungen) wie ich am besten/schnellsten die Daten komplett auf das neue NAS bekomme (das Qnap wird bis auf weiteres eingemottet).

Beide verfügen über USB 3.0, aber vertragen es diese beiden "Computer" per USB verbunden zu werden?
Beide verfügen natürlich über 1GbE LAN, das scheint mir das sinnvollste, hat das schon jemand so gemacht?
eSATA gibt es auch, das hatte ich noch nie genutzt, da es aber wie ein externer SATA-Anschluß ist, habe ich da Zweifel.

Die letzte feige Möglichkeit sehe ich darin alles auf den PC zu ziehen und anschließend weiter zu schieben, bei nem Dutzend TB dauert das aber...

Ich würde mich freuen wenn mir jemand sagen kann welcher Weg am besten ist, ansonsten werde ich's über LAN versuchen und im Notfall die feige Variante nutzen
Auf jeden Fall schreib ich dann (hoffentlich nächste Woche) wie ich's gemacht habe...und wie lange es gedauert hat.

LG
seras

 

[Trybu]

Spricht etwas dagegen die Festplatten vom Qnap ins Synology zu packen?

 

[Zero]

k.a. ob das mit den Platten geht, das ändert aber nicht, das Problem, dass die voll sind : D

logge ich per SSH auf das Synology ein und ziehe alles per SCP auf das neue?

ODer erstelle Symlinks.
Da bei mir das zeugs auf mehrere Platten verteilt ist, hab ich einen Sammel-Ordner, in dem ich auf die einzelnen Fileserver Symlinke.

 

[byteturtle]

Sofern die NAS Systeme rsync unterstützen, am besten rsync nutzen. https://wiki.ubuntuusers.de/rsync/

 

[Filp]

NAS als reines Datengrab ist wie schon öfter gesagt unnütz aus dem Fenster geworfenes Geld. In den Dimensionen des Synology für Privat nochmal viel mehr. Du brauchst doch eh nichtmal nen Bruchteil der Daten verfügbar

Ansonsten vergiss USB und eSATA, damit sollte es auch gar nicht direkt gehen. So kannst da höchstens ne externe Festplatte für Backups etc. einbinden, aber nicht direkt von einem NAS aufs Andere übertragen.

 

[Lia]

Also die "feige Variante", wie du es so schön nennst, kann dazu führen, dass du die Daten garnicht lesen kannst, selbst wenn du sie an einem RAID-Controller in deinem Rechner anschließt.
Das hängt natürlich davon ab, welches RAID-Level du verwendest. Bei 5 oder 6, solltest du es garnicht erst versuchen. Nicht umsonst, ist das größte Risiko eines RAID-Systems, dass der Controller den Geist aufgeben könnte.
Wenn du es dir ganz einfach machen möchtest, kannst du doch einfach beide Laufwerke mounten und deine Daten am Rechner von NAS 1 zu NAS 2 schieben.

Spricht etwas dagegen die Festplatten vom Qnap ins Synology zu packen?

Das solltest du nur machen, wenn dir deine NAS kaputt gegangen ist und du noch eine mit dem gleichen RAID-Controller hast.
Wenn du aber ein bestehendes RAID-System mit 4 Platten hast (und es obendrein noch voll ist ), würde es keinen Sinn machen, dieses in eine NAS mit Platz für 8 Platten einzubauen. Dann müsstest du ja dein RAID5 (oder 6) auf 8 Platten erweitern und das funktioniert nicht. Man könnte höchstens 2 RAID-Systeme gleichzeitig betreiben. Das allerdings hätte bei einer NAS für 8 Platten keinen Sinn, weil du damit auf zusätzliche Sicherheit verzichtest.
Wenn du 2 RAID-5-Systeme mit je 4 Platten in einer NAS hast, würde dir eines davon kaputt gehen, wenn 2 Platten des gleichen RAID-Systems gleichzeitig ausfallen würden.
Bei 6 wäre das egal. Ok, das ist sehr unwahrscheinlich. In meiner Qnap-NAS ist mir noch nie eine Platte ausgestiegen.
Auf der anderen Seite würdest du damit eine Platte verschwenden, wenn du dir sicher bist, dass dir eine Platte als Parität ausreicht.
Der wichtigste Grund ist jedoch, dass du dir nicht sicher sein kannst, dass der RAID-Controller einer anderen NAS auch mit dem RAID-System der vorherigen NAS zurecht kommt, besonders dann, wenn du den Hersteller wechselst.

Ok, zurück zur Frage:
Ich würde es auch per ssh machen. Allerdings kannst du auch einfach das Webinterface benutzen, wenn du das nicht möchtest.
Bei beiden Varianten musst du deinen Rechner beim Kopieren nicht laufen lassen.

 

[seras victoria]

Danke für die vielen Antworten.

NAS als reines Datengrab ist wie schon öfter gesagt unnütz aus dem Fenster geworfenes Geld.

Ich nutze es auch als kodi-Server für alle meine Geräte und kann über "freigegebene Ordner" Dateien mit Bekannten und Freunden schnell teilen...aber ja, es ist ne Menge darauf das ich vermutlich nie gebrauchen werde...sieh es als Sammelhobby wie Briefmarken oder Schmetterlinge

Wie C00Lzero und Shiek schon sagten, werde ich wohl am besten die entsprechenden Verzeichnisse "Replizieren" (Qnap nennt das so geschwollen...), das geht über das Webinterface und bietet auch optional ssh an. Sofern Synology keine unverhofft praktischere Alternative bereitstellt versteht sich... ;-)

 

[username45678]

Also vom einfachen Umstecken der Festplatten rate ich auch ab, das geht meistens ganz schon schief....

Ebenfalls kann ich von dem "Datengrab" NAS berichten, das ist leider so.
Ein NAS ist speichertechnologisch nicht anders als ein PC zu bewerten, soll bedeuten, dass auch hier Festplatten oder andere Komponenten kaputt gehen können. Das Einzige was ein NAS an Vorteil bietet, ist dass man zu (teilweise) recht günstigem Geld eine gewisse Ausfallsicherheit (sofern richtig konfiguriert) erhält.
Über die RAID Thematik werde ich jetzt nicht weiter sprechen, dies wurde hier bereits ganz treffend erklärt. Ich bin der Meinung bei einem RAID 1 würde ich die Platte ausbauen und sofort anhängen (aber bitte nur bei einem RAID 1, was anders kommt ohne Datenmatsch nicht in Frage!).
Anmerkung: nicht das RAID Level ist entscheidend, wie schnell oder oft eine Platte aussteigt - sondern (leider) Festplattenhersteller und auch insbesondere die Charge ... leider da schon reihenweise Defekte gesehen, die auch innerhalb eines kurzen Zeitraumes auftraten und andere HDDs, die nie kaputt gingen...


Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Daten am Besten mit einem Synchronisierungstool überträgt. Da gibt es einige von. Sehr einfach: Super Flexible File Synchronizer (Syncovery) oder die etwas komplexere, jedoch auch umfangreichere Variante: Free File Sync. Mit beiden Tools kann man sich auch verschiedene Tasks anlegen und die Daten stückweise migrieren.
Wenn das alte NAS dann nicht zwangsläufig entsorgt wird, würde ich mir noch überlegen, dieses evtl. für Datensicherungszwecke zu nutzen.

Beide Tools können auch mit getriggerten bzw. geplanten Tasks umgehen. Das hat den Vorteil, wenn man viele Daten hat, dass nicht alles auf einen Schlag rüber muss.
Wenn ein PC zur Verfügung steht, bei dem es egal ist, wie lange er läuft, würde ich mir das neue NAS erst einmal nach meinen Wünschen einrichten und dann die Freigaben sowohl vom neuen als auch vom alten NAS verbinden. Die Datenübernahme würde ich mit dem Total Commander machen. Dies hat den Vorteil, dass dieser Fileexplorer recht flott ist, auch noch vorkonfiguriert werden kann (von wegen Rückfragen zu Schreibschutz, Problemen, Fehlern, etc - inklusive Log). Macht also im Allgemeinen deutlich geringere Probleme als ein normaler Kopiervorgang im Windows Explorer.

Vielleicht für manch Anderen auch eine nette Anmerkung: der Total Commander schert sich nicht die Bohne um zu lange Pfade - schon mal jemand an dem Problem verzweifelt?

Der Vorteil an dem Kopieren übder einen PC: Du kannst kontrollieren, ob du auch alles hast und erhälst auch auf jeden Fall Protokolldateien über den Kopier- bzw. Synchronisierungsablauf


Als ganz andere Alternative könnte man mal schauen, ob man das Quell-NAS nicht per Multimediastation auch per FTP zugänglich machen kann und das Ziel-NAS als FTP Client direckt von dem alten NAS saugen lassen kann. Damit hätte man das Kopieren übder das sogenannte SMB Protokoll gespart und durch das FTP Protokoll ersetzt - das könnte am Ende sogar schneller gehen und wäre weniger fehlerranfällig.

 

[seras victoria]

So, hat länger gedauert als geplant, das Paket hat gebummelt und ich habe zu viel gedaddelt...
jedenfalls bin ich nun fast fertig.
Daher, wie versprochen, meine Durchführung:

Den Animeordner wollte ich in Alphabetische Unterordner aufteilen weil der Zugriff auf den Animeordner doch mittlerweile etwas länger dauerte.
Dazu habe ich diesen Ordner Buchstabe für Buchstabe per sftp kopiert, mit dem PC als Relaisstation.
Alles was komplett kopiert werden sollte (Filme, real-Serien, Musik, etc.) habe ich über die rsync -Funktion kopiert (mit ssh).

Alles in allem lief es ganz gut, abgesehen davon das ich über mein altes (vor 10 Jahren geschenkt bekommen) LAN-Kabel nur 10Mb/s hatte und das zuerst nicht gesehen hatte (wer rechnet mit lausigen 10Mb/s? ) und die rsync -Operationen dann damit im Hintergrund habe laufen lassen.
Nun ist's alles über ordentliche Cat.7 verkabelt und läuft mit 35Mb/s

Das Kopieren lief größtenteils Problemlos ab, da die NAS aber am gleichen Netzwerk hängen an dem auch der Router ist und dieser zwecks externer Wartung in der letzten Woche mehrfach nachts neugestartet wurde, sind 2 Nachtkopiervorgänge fehlgeschlagen und mussten neugestartet werden.
Am Wochenende wird das RAID der Synology mit den dann leeren HDDs des Qnap erweitert...das wird sicherlich eine ganze Weile dauern, ich rechne mit 2-3 Tagen.

Ich danke allen Antwortern und wünsche einen schönen Tag.
seras