Teil 1 - Die ersten Berührungspunkte
Mein Vater wurde, wie er immer sagt, in der heiligen SciFi Dreifaltigkeit groß: Kampfstern Galactica, Raumschiff Enterprise und Krieg der Sterne. Das Beste aus 3 Welten, unterschiedliche Ansätze und Reflektionen. Und weit sowie breit kein Internet, das gab es noch nicht, sich selbst überschätzende Kritiker die sich selbst für den Mittelpunkt jeder Existenz hielten und kein Krieg zwischen Fanbases. Einfach nur das Genießen was man hat, in weit entfernte Welten eintauchen und verzaubert werden. Diese Zeiten sind heute vorbei, spätestens seit Disney Lucas geschluckt hat ist der Ton rauer, die Kritiken vernichtender und die Stimmung negativer. Doch warum eigentlich?
Als ich in jungen Jahren zum ersten Mal Krieg der Sterne sah war ich verzaubert. Eine fantastische Geschichte über Helden, Magie, Traditionen, fremde Welten und Gut gegen Böse. Die simpelste Methode etwas zu erzählen, einfach und effektiv. Auf einen alten Röhrenfernseher von einem Video2000 Gerät projeziert in all seiner unter 360p Herrlichkeit. Es öffnete meinen Horizont für die Edda, die Arthus Saga und die Nibelungen. Die Bücher, nicht die Filme. Obwohl die Nibelungen, sowohl in der Stummfilmfassung als auch in der Farbfassung ebenfalls auf Video2000 existierten bei meinem Vater in der Sammlung. Doch es war etwas anderes es zu lesen, die Bilder im Kopf entstehen zu lassen und mitgerissen zu werden. Ein Film ist ein eher fassbares Medium bei dem man auf die Vision eines Anderen angewiesen ist, diesen Nachteil hat ein Buch nicht. Doch das jetzt zu erörtern würde zu weit vom Thema wegführen.
Mit Das Imperium schlägt zurück wurde meine Welt erschüttert, Darth Vader ist der Vater von Luke Skywalker. Plötzlich existierte da nicht mehr nur Schwarz / Weiß. Das gesamte sichere Gefüge einer heilen Welt wurde auseinandergerissen, in Frage gestellt und führte zu vielen Gesprächen. Der gesamte Ton wurde hoffnungsloser, die gute Seite schien zu verlieren. Han Solo der seine gute Seite entdeckte wurde von Bobba Fett gefangen genommen, Luke verlor seine Hand und hatte seine Welt genau wie die Zuschauer zerstört durch Darth Vaders Bekenntnis und die Rebellion war aufgewühlt und fast zerschlagen. Dieser Film war damals ein harter Brocken für mich. Kampfstern Galactica konnte mich nicht so faszinieren, da mir die Prämisse nie zusagte. Das wurde mir erst später klar, es fehlte etwas mit dem ich mich identifizieren konnte. Und selbst wenn es Gänsehaut Momente gab wie bei die Rückkehr der Pegasus als Baltar seinen legendären Satz sagte nur um dann seine Armee zu verlieren als die Pegasus wieder in den Kampf eingreift so war es doch kein Krieg der Sterne. Es war simpler gestrickt, einfacher und machte aus dem Ansatz zu wenig. Der Konflikt von so vielen Völkern auf einer endlosen Odyssee hat eine Menge Potenzial das nie genutzt wurde in meinen Augen. Raumschiff Enterprise mit seinem coolen Captain Kirk hingegen wirkte hoffnungslos veraltet im Gegesatz zu dem was Krieg der Sterne an Effekten bot, aber die Geschichten waren tiefgründig und fesselten.
Was ich damals nicht wusste, ich war noch zu jung, war das sowohl Kampfstern Galactica als auch Raumschiff Enterprise Fernsehserien waren und Krieg der Sterne eine epische Kinofilm Trilogie die alle Grenzen des für damals möglich gehaltenen sprengte. Star Trek, wie Raumschiff Enterprise später hieß, wurde für mich zu einem Fundus an guten Geschichten die mir manchmal sogar halfen meinen Weg im Leben zu gehen. Sie reflektierten die Gesellschaft, die menschlichen Probleme und ihre Konflikte. Gleichzeitig zeigten sie eine Utopie auf, wie es sein könnte wenn Menschen zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln. Was Großes entstehen kann, wenn man über Hautfarbe, Rasse, Religion und Selbstbereicherung hinausgeht. Und was wurde aus Kampfstern Galactica? Wenn man einmal begriffen hat das die Serie eine andere zum Vorbild hatte, nämlich Bonanza wird einem vieles klarer. Das Ziel war es ein Bonanza im Weltall zu kreieren und das gelang in allen Aspekten. Es gab kleiner Reibungspunkte, aber immer die strahlenden Helden die alles zum Guten wenden konnten. Und da lag der Crux. Selbst Star Trek war die Crew nicht perfekt. Pille, Spock und Kirk mussten sich gegenseitig ergänzen um Erfolg zu haben. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen, die von dem anderen ausgeglichen wurden. Jede Entscheidung von Kirk hatte Konsequenzen, egal wie clever und selbstsicher er war.
Und Star Wars, wie Krieg der Sterne bald heißen sollte, was hatte dieses Franchise? Es hatte Han Solo, eine mürrischen, selbstverliebten, arroganten und kalten Schurken der sein Herz entdeckte, sich für ein höheres Ziel einsetzte und dafür sogar bereit war alles zu riskieren. Wir hatten Luke Skywalker, der das Gewicht des Universums auf den Schultern trug durch seine Bestimmung und der daran drohte zu zerbrechen. Wir hatten Leia, die eine Rebellion anführte und mit mehr Problemen konfrontiert wurde als sie erdulden konnte. Wir hatten Darth Vader, das ultimative Böse indem es jedoch noch Hoffnung zu geben schien. Und das Interessante war das sich die Charaktere entwickelten, das sie an ihren Problemen wuchsen und lernten bessere Menschen zu sein. Das machte immer schon einen sehr großen Teil der Saga aus und dann kam die Rückkehr der Jedi Ritter.
Das letzte Gefecht der Rebellion gegen das übermächtige Imperium. Es hat lange gedauert bis ich auch den letzten Teil auf Video2000 sehen konnte. Mein Vater bevorzugte Kampfstern Galactica immer mehr, da sie simpler gestrickt war und wenige Fragen stellte. Raumschiff Enterprise wurde zu kompliziert, es stellte nicht nur Fragen sondern bewirkte auch das sie nachhallten und man sich damit beschäftigte. Die Ironie daran war, das mein Vater und Ich bei Das Imperium schlug zurück diskutierten und endlos lange Diskussionen führten über Gut, Böse sowie die Schattierungen von Grau. Aber Raumschiff Enterprise stellte unsere Gesellschaft in Frage, unsere Werte, unsere Moralvorstellungen. Es stellte die Existenz dem von uns gewohnten in Frage. Es zeigte einen Weg auf wie wir besser werden konnten, wie wir über uns hinaus wachsen konnten. Und genau das wollte mein Vater nicht. Er, was heute ironisch ist da ich selber so bin, war mit dem zufrieden was er hatte und fand sich mit seinem Schicksal ab. Er akzeptierte das er die Gesellschaft um sich herum nicht ändern konnte, das die Mächtigen das Leben diktieren und das Volk nur als Nutzvieh sehen um sich selbst zu bereichern. Er wusste das er keinen Unterschied machen würde, also akzeptierte er die Umstände. Star Trek stellte das in Frage und wies einen anderen Weg auf. Doch damit konfrontiert zu werden war für meinen Vater schwer, für mich ist es heute ein Ausblick auf das was sein könnte. Aber ich weiß das es nicht eintreten wird, es ist wie es ist und damit fertig. Doch ich denke für meinen Vater war es nicht so einfach, da er damals noch mit sich kämfpte und nicht aufgegeben hatte. Aber das sind Spekulationen meinersteits.
Als ich dann die Rückkehr der Jedi Ritter sah kam alles zu seinem Abschluss. Der Imperator wurde besiegt, Darth Vader wurde zur guten Seite bekehrt und Luke nahm seinen Platz im Universum ein. Die Rebellion gewann die Oberhand und konnte den Weg wieder frei machen für ein besseres Leben. Es war ein guter Abschluss und mit den Ewoks hatte ich plötzlich sogar etwas knuddeliges gesehen das mich begeisterte. Kinder, nicht wahr xD Später erhielt mein Vater die Filme auf VHS Kassette. Die Qualität war besser als noch auf Video2000 und immer wieder ein gern gesehene Filmtrilogie.
Dann gab es eine Erschütterung in der Macht. George Lucas wendete sich in den 90ern nochmal seiner Trilogie zu. Er erweiterte die Trilogie, überarbeitete sie und fügte neues Material ein. Wie er sagte konnte er jetzt endgültig seine Vision umsetzen, das die Technik damals nicht so weit gewesen sei und er jetzt endlich alles umsetzen konnte was er sich je erträumt hat. Heutzutage wäre das normal, es gibt von allem Remakes, Remastred Fassungen oder einen Directors Cut. Damals war das etwas völlig Neues und es entstand gleichzeitig ein weiteres Problem. Das Internet steckte zwar noch in den Kinderschuhen, war aber bereits als Informationsquelle präsent. Und es gab mittlerweile eine gewaltige Fanbase und ein erweitertes Universum, es gab etliche Bücher, Comics und anderes Material das die Star Wars Saga gewaltig aufgebläht hatte. Lucas selbst entschied wie ein Gott darüber was zum Kanon gehörte und was nicht, aus eigener Laune heraus. Doch das war noch nicht mal das Hauptproblem. Sondern die Fanbase an sich. Es gab jetzt 2 Extreme, entweder du magst Star Wars und dann hasst du Star Trek oder du magst Star Trek und hasst Star Wars. Und jede Seite stand in einem persönlichen Kleinkrieg welches Franchise denn das Bessere sei. Dabei übersahen sie und übersehen immer noch das beide ihre Vorzüge haben und man durchaus beide genießen kann ohne den anderen zu hassen. Doch jetzt brachte George die eigene Fanbase gegen sich auf. Denn die klassische Trilogie galt als heilig, jede Änderung am Material als Sakrileg. Es war als würde man in Indien eine Kuh schlachten. Dementsprechend regte sich Widerstand, der George jedoch egal war.
Ich selbst habe jede einzelne dieser Special Editions im Kino gesehen und später noch mit einem Kumpel alle 3 am Stück. Und die Änderungen waren teilweise sinnvoll, teilweise überflüssig oder so unscheinbar das sie gar nicht auffielen. Trotzdem sorgte es für Diskussionen, sei es im eigenen Umfeld oder im Internet in sogenannten Blogs. Man diskutierte, vor allem über die Han schoss nicht zuerst Szene wurde viel diskutiert und ist heute noch Streitpunkt vieler Dinge. Aber insgesamt war es nicht so schlimm wie von vielen befürchtet, es beschränkte sich auf die kleinen Dinge. Und dann nach Jahrzehnten ohne Hoffnung, wo man sich nur auf das Extendend Universum konzentrieren konnte oder die stellenweise genialen Computerspiele kam die Nachricht auf die Fans lange gehofft hatten. Und wieder wurde George zu einem Vorreiter zu einem Trend. Doch ich greife etwas voraus, denn jetzt muss ich kurz darauf eingehen was Star Wars gerade im Gaming Sektor getan hat.
Rebel Assault führte das Medium CD Rom in die Computer Welt ein und festigte es als Standart in einer Industrie die sich krampfhaft an ihren Disketten festhielt. Plötzlich waren Grafiken, Videowiedergabe und realistischer Sound möglich wo man sich vorher noch einschränken musste. Dark Forces erhob den Ego Shooter auf ein völlig neues Level mit seiner Erzählstruktur, den Zwischensequenzen und dem tief in der alten Trilogie verwurzelten Gameplay. Jedi Knight führte den Lichtschwertkampf ein und Lucas Games trieb die Entwicklung immer weiter vorran. ID Software mag in Sachen Engines das Novum gewesen sein, bis sie von Epic und der Unreal Engine überholt wurden. Aber Lucas Games schaffte es vorhandenes Material zu nehmen und diese nicht nur zu verbessern sondern auch in Dimensionen zu pushen die niemand für möglich gehalten hat. Dabei scheute man sich auch nicht, mit den Milliarden der Lizenz im Rücken, neue Technologien auszuprobieren und diese als Standart für ganze Generationen festzulegen. Die CD Rom war nur ein Beispiel, die Entwicklung des Sidewinder Joypads von Microsoft war eine andere um die Arcarde lastigeren Spiele zu managen. Aber das geht jetzt viel zu weit diese Spur weiter zu verfolgen.
Also kommen wir zurück zum letzten Absatz. George Lucas kündigte an das er jetzt die Episode 1 bis 3 umsetzen wird. Später als die VHS Version der klassischen Trilogie rauskam, fragte ich mich warum Episode 4 bis 6. Ich suchte fieberhaft nach Episode 1 bis 3, fand sie aber nie. Es war wie eine Wissenslücke, die jedoch nicht geschlossen werden konnte. Und so erfand George ganz nebenbei das Prequel. Der Weg war vorgegeben, was der größte Fluch werden sollte. Jeder wusste wer Darth Vader war, der Weg dahin war dementsprechend vorgeschrieben und vorhersehbar. Nun war die Frage wie Lucas es hinkriegen wollte diese Vorhersehbarkeit zu brechen. Und noch etwas wurde klar als die ersten Infos durchsickerten, der Film würde etwas nutzen das ID4 Independence Day vorgemacht hatte: Bahnbrechende Computertechnik die auf ein völlig neues Niveau gehoben werden würde.
So stand schnell fest das George mit überwältigender Computertechnik seine Vision von der Geburt Darth Vaders umsetzen würde. Der Weg des Anakin Skywalker hin zu Darth Vader. Und die Welt stand in Flammen, denn plötzlich war eine neue Trilogie am Horizont zu sehen. Und der Hype Train nahm Formen an. Ebenfalls eine völlig neue Erfindung die wir Lucas zu verdanken haben. Star Wars formte in den 90ern viele Dinge neu, die heute noch nachwirken. Remake, Remastred, Director's Cut, Prequels, Hype. Und damit begann eine neue Ära der Star Wars Filme. Und eine Trilogie die die Macht hatte ein Franchise für immer zu beerdigen und dies fast sogar geschafft hätte.
Mein Vater wurde, wie er immer sagt, in der heiligen SciFi Dreifaltigkeit groß: Kampfstern Galactica, Raumschiff Enterprise und Krieg der Sterne. Das Beste aus 3 Welten, unterschiedliche Ansätze und Reflektionen. Und weit sowie breit kein Internet, das gab es noch nicht, sich selbst überschätzende Kritiker die sich selbst für den Mittelpunkt jeder Existenz hielten und kein Krieg zwischen Fanbases. Einfach nur das Genießen was man hat, in weit entfernte Welten eintauchen und verzaubert werden. Diese Zeiten sind heute vorbei, spätestens seit Disney Lucas geschluckt hat ist der Ton rauer, die Kritiken vernichtender und die Stimmung negativer. Doch warum eigentlich?
Als ich in jungen Jahren zum ersten Mal Krieg der Sterne sah war ich verzaubert. Eine fantastische Geschichte über Helden, Magie, Traditionen, fremde Welten und Gut gegen Böse. Die simpelste Methode etwas zu erzählen, einfach und effektiv. Auf einen alten Röhrenfernseher von einem Video2000 Gerät projeziert in all seiner unter 360p Herrlichkeit. Es öffnete meinen Horizont für die Edda, die Arthus Saga und die Nibelungen. Die Bücher, nicht die Filme. Obwohl die Nibelungen, sowohl in der Stummfilmfassung als auch in der Farbfassung ebenfalls auf Video2000 existierten bei meinem Vater in der Sammlung. Doch es war etwas anderes es zu lesen, die Bilder im Kopf entstehen zu lassen und mitgerissen zu werden. Ein Film ist ein eher fassbares Medium bei dem man auf die Vision eines Anderen angewiesen ist, diesen Nachteil hat ein Buch nicht. Doch das jetzt zu erörtern würde zu weit vom Thema wegführen.
Mit Das Imperium schlägt zurück wurde meine Welt erschüttert, Darth Vader ist der Vater von Luke Skywalker. Plötzlich existierte da nicht mehr nur Schwarz / Weiß. Das gesamte sichere Gefüge einer heilen Welt wurde auseinandergerissen, in Frage gestellt und führte zu vielen Gesprächen. Der gesamte Ton wurde hoffnungsloser, die gute Seite schien zu verlieren. Han Solo der seine gute Seite entdeckte wurde von Bobba Fett gefangen genommen, Luke verlor seine Hand und hatte seine Welt genau wie die Zuschauer zerstört durch Darth Vaders Bekenntnis und die Rebellion war aufgewühlt und fast zerschlagen. Dieser Film war damals ein harter Brocken für mich. Kampfstern Galactica konnte mich nicht so faszinieren, da mir die Prämisse nie zusagte. Das wurde mir erst später klar, es fehlte etwas mit dem ich mich identifizieren konnte. Und selbst wenn es Gänsehaut Momente gab wie bei die Rückkehr der Pegasus als Baltar seinen legendären Satz sagte nur um dann seine Armee zu verlieren als die Pegasus wieder in den Kampf eingreift so war es doch kein Krieg der Sterne. Es war simpler gestrickt, einfacher und machte aus dem Ansatz zu wenig. Der Konflikt von so vielen Völkern auf einer endlosen Odyssee hat eine Menge Potenzial das nie genutzt wurde in meinen Augen. Raumschiff Enterprise mit seinem coolen Captain Kirk hingegen wirkte hoffnungslos veraltet im Gegesatz zu dem was Krieg der Sterne an Effekten bot, aber die Geschichten waren tiefgründig und fesselten.
Was ich damals nicht wusste, ich war noch zu jung, war das sowohl Kampfstern Galactica als auch Raumschiff Enterprise Fernsehserien waren und Krieg der Sterne eine epische Kinofilm Trilogie die alle Grenzen des für damals möglich gehaltenen sprengte. Star Trek, wie Raumschiff Enterprise später hieß, wurde für mich zu einem Fundus an guten Geschichten die mir manchmal sogar halfen meinen Weg im Leben zu gehen. Sie reflektierten die Gesellschaft, die menschlichen Probleme und ihre Konflikte. Gleichzeitig zeigten sie eine Utopie auf, wie es sein könnte wenn Menschen zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln. Was Großes entstehen kann, wenn man über Hautfarbe, Rasse, Religion und Selbstbereicherung hinausgeht. Und was wurde aus Kampfstern Galactica? Wenn man einmal begriffen hat das die Serie eine andere zum Vorbild hatte, nämlich Bonanza wird einem vieles klarer. Das Ziel war es ein Bonanza im Weltall zu kreieren und das gelang in allen Aspekten. Es gab kleiner Reibungspunkte, aber immer die strahlenden Helden die alles zum Guten wenden konnten. Und da lag der Crux. Selbst Star Trek war die Crew nicht perfekt. Pille, Spock und Kirk mussten sich gegenseitig ergänzen um Erfolg zu haben. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen, die von dem anderen ausgeglichen wurden. Jede Entscheidung von Kirk hatte Konsequenzen, egal wie clever und selbstsicher er war.
Und Star Wars, wie Krieg der Sterne bald heißen sollte, was hatte dieses Franchise? Es hatte Han Solo, eine mürrischen, selbstverliebten, arroganten und kalten Schurken der sein Herz entdeckte, sich für ein höheres Ziel einsetzte und dafür sogar bereit war alles zu riskieren. Wir hatten Luke Skywalker, der das Gewicht des Universums auf den Schultern trug durch seine Bestimmung und der daran drohte zu zerbrechen. Wir hatten Leia, die eine Rebellion anführte und mit mehr Problemen konfrontiert wurde als sie erdulden konnte. Wir hatten Darth Vader, das ultimative Böse indem es jedoch noch Hoffnung zu geben schien. Und das Interessante war das sich die Charaktere entwickelten, das sie an ihren Problemen wuchsen und lernten bessere Menschen zu sein. Das machte immer schon einen sehr großen Teil der Saga aus und dann kam die Rückkehr der Jedi Ritter.
Das letzte Gefecht der Rebellion gegen das übermächtige Imperium. Es hat lange gedauert bis ich auch den letzten Teil auf Video2000 sehen konnte. Mein Vater bevorzugte Kampfstern Galactica immer mehr, da sie simpler gestrickt war und wenige Fragen stellte. Raumschiff Enterprise wurde zu kompliziert, es stellte nicht nur Fragen sondern bewirkte auch das sie nachhallten und man sich damit beschäftigte. Die Ironie daran war, das mein Vater und Ich bei Das Imperium schlug zurück diskutierten und endlos lange Diskussionen führten über Gut, Böse sowie die Schattierungen von Grau. Aber Raumschiff Enterprise stellte unsere Gesellschaft in Frage, unsere Werte, unsere Moralvorstellungen. Es stellte die Existenz dem von uns gewohnten in Frage. Es zeigte einen Weg auf wie wir besser werden konnten, wie wir über uns hinaus wachsen konnten. Und genau das wollte mein Vater nicht. Er, was heute ironisch ist da ich selber so bin, war mit dem zufrieden was er hatte und fand sich mit seinem Schicksal ab. Er akzeptierte das er die Gesellschaft um sich herum nicht ändern konnte, das die Mächtigen das Leben diktieren und das Volk nur als Nutzvieh sehen um sich selbst zu bereichern. Er wusste das er keinen Unterschied machen würde, also akzeptierte er die Umstände. Star Trek stellte das in Frage und wies einen anderen Weg auf. Doch damit konfrontiert zu werden war für meinen Vater schwer, für mich ist es heute ein Ausblick auf das was sein könnte. Aber ich weiß das es nicht eintreten wird, es ist wie es ist und damit fertig. Doch ich denke für meinen Vater war es nicht so einfach, da er damals noch mit sich kämfpte und nicht aufgegeben hatte. Aber das sind Spekulationen meinersteits.
Als ich dann die Rückkehr der Jedi Ritter sah kam alles zu seinem Abschluss. Der Imperator wurde besiegt, Darth Vader wurde zur guten Seite bekehrt und Luke nahm seinen Platz im Universum ein. Die Rebellion gewann die Oberhand und konnte den Weg wieder frei machen für ein besseres Leben. Es war ein guter Abschluss und mit den Ewoks hatte ich plötzlich sogar etwas knuddeliges gesehen das mich begeisterte. Kinder, nicht wahr xD Später erhielt mein Vater die Filme auf VHS Kassette. Die Qualität war besser als noch auf Video2000 und immer wieder ein gern gesehene Filmtrilogie.
Dann gab es eine Erschütterung in der Macht. George Lucas wendete sich in den 90ern nochmal seiner Trilogie zu. Er erweiterte die Trilogie, überarbeitete sie und fügte neues Material ein. Wie er sagte konnte er jetzt endgültig seine Vision umsetzen, das die Technik damals nicht so weit gewesen sei und er jetzt endlich alles umsetzen konnte was er sich je erträumt hat. Heutzutage wäre das normal, es gibt von allem Remakes, Remastred Fassungen oder einen Directors Cut. Damals war das etwas völlig Neues und es entstand gleichzeitig ein weiteres Problem. Das Internet steckte zwar noch in den Kinderschuhen, war aber bereits als Informationsquelle präsent. Und es gab mittlerweile eine gewaltige Fanbase und ein erweitertes Universum, es gab etliche Bücher, Comics und anderes Material das die Star Wars Saga gewaltig aufgebläht hatte. Lucas selbst entschied wie ein Gott darüber was zum Kanon gehörte und was nicht, aus eigener Laune heraus. Doch das war noch nicht mal das Hauptproblem. Sondern die Fanbase an sich. Es gab jetzt 2 Extreme, entweder du magst Star Wars und dann hasst du Star Trek oder du magst Star Trek und hasst Star Wars. Und jede Seite stand in einem persönlichen Kleinkrieg welches Franchise denn das Bessere sei. Dabei übersahen sie und übersehen immer noch das beide ihre Vorzüge haben und man durchaus beide genießen kann ohne den anderen zu hassen. Doch jetzt brachte George die eigene Fanbase gegen sich auf. Denn die klassische Trilogie galt als heilig, jede Änderung am Material als Sakrileg. Es war als würde man in Indien eine Kuh schlachten. Dementsprechend regte sich Widerstand, der George jedoch egal war.
Ich selbst habe jede einzelne dieser Special Editions im Kino gesehen und später noch mit einem Kumpel alle 3 am Stück. Und die Änderungen waren teilweise sinnvoll, teilweise überflüssig oder so unscheinbar das sie gar nicht auffielen. Trotzdem sorgte es für Diskussionen, sei es im eigenen Umfeld oder im Internet in sogenannten Blogs. Man diskutierte, vor allem über die Han schoss nicht zuerst Szene wurde viel diskutiert und ist heute noch Streitpunkt vieler Dinge. Aber insgesamt war es nicht so schlimm wie von vielen befürchtet, es beschränkte sich auf die kleinen Dinge. Und dann nach Jahrzehnten ohne Hoffnung, wo man sich nur auf das Extendend Universum konzentrieren konnte oder die stellenweise genialen Computerspiele kam die Nachricht auf die Fans lange gehofft hatten. Und wieder wurde George zu einem Vorreiter zu einem Trend. Doch ich greife etwas voraus, denn jetzt muss ich kurz darauf eingehen was Star Wars gerade im Gaming Sektor getan hat.
Rebel Assault führte das Medium CD Rom in die Computer Welt ein und festigte es als Standart in einer Industrie die sich krampfhaft an ihren Disketten festhielt. Plötzlich waren Grafiken, Videowiedergabe und realistischer Sound möglich wo man sich vorher noch einschränken musste. Dark Forces erhob den Ego Shooter auf ein völlig neues Level mit seiner Erzählstruktur, den Zwischensequenzen und dem tief in der alten Trilogie verwurzelten Gameplay. Jedi Knight führte den Lichtschwertkampf ein und Lucas Games trieb die Entwicklung immer weiter vorran. ID Software mag in Sachen Engines das Novum gewesen sein, bis sie von Epic und der Unreal Engine überholt wurden. Aber Lucas Games schaffte es vorhandenes Material zu nehmen und diese nicht nur zu verbessern sondern auch in Dimensionen zu pushen die niemand für möglich gehalten hat. Dabei scheute man sich auch nicht, mit den Milliarden der Lizenz im Rücken, neue Technologien auszuprobieren und diese als Standart für ganze Generationen festzulegen. Die CD Rom war nur ein Beispiel, die Entwicklung des Sidewinder Joypads von Microsoft war eine andere um die Arcarde lastigeren Spiele zu managen. Aber das geht jetzt viel zu weit diese Spur weiter zu verfolgen.
Also kommen wir zurück zum letzten Absatz. George Lucas kündigte an das er jetzt die Episode 1 bis 3 umsetzen wird. Später als die VHS Version der klassischen Trilogie rauskam, fragte ich mich warum Episode 4 bis 6. Ich suchte fieberhaft nach Episode 1 bis 3, fand sie aber nie. Es war wie eine Wissenslücke, die jedoch nicht geschlossen werden konnte. Und so erfand George ganz nebenbei das Prequel. Der Weg war vorgegeben, was der größte Fluch werden sollte. Jeder wusste wer Darth Vader war, der Weg dahin war dementsprechend vorgeschrieben und vorhersehbar. Nun war die Frage wie Lucas es hinkriegen wollte diese Vorhersehbarkeit zu brechen. Und noch etwas wurde klar als die ersten Infos durchsickerten, der Film würde etwas nutzen das ID4 Independence Day vorgemacht hatte: Bahnbrechende Computertechnik die auf ein völlig neues Niveau gehoben werden würde.
So stand schnell fest das George mit überwältigender Computertechnik seine Vision von der Geburt Darth Vaders umsetzen würde. Der Weg des Anakin Skywalker hin zu Darth Vader. Und die Welt stand in Flammen, denn plötzlich war eine neue Trilogie am Horizont zu sehen. Und der Hype Train nahm Formen an. Ebenfalls eine völlig neue Erfindung die wir Lucas zu verdanken haben. Star Wars formte in den 90ern viele Dinge neu, die heute noch nachwirken. Remake, Remastred, Director's Cut, Prequels, Hype. Und damit begann eine neue Ära der Star Wars Filme. Und eine Trilogie die die Macht hatte ein Franchise für immer zu beerdigen und dies fast sogar geschafft hätte.