[Diskussion] Bezahlbares Wohnen in den eigenen Wänden?

BlackGod

Otakuholic
Otaku Veteran
Ja was will ich hier diskutieren? Ganz einfach, habt ihr einen für euch fair erscheinden kostenden Wohnplatz? Vielleicht sogar keine WG sondern eine kleine Wohnung?

Wenn nicht, woran liegt es?
Was erwartet ihr von Politik und Vermietern?

Aber das wichtigste: Solltet ihr nicht der Meinung sein dass ihr oder andere Menschen in sozial bezahlbaren Wohnungen wohnen, würdet ihr bereit sein etwas daran zu ändern?
Was ich meine? Nun ich habe mir die letzten Monate angesehen wie stark die Ausbeutung in Großstädten voranschreitet und wie wenig bezahlbaren Wohnraum es gibt, auch für Menschen die lieber in der Nähe ihrer Arbeit wohnen würden.
Meine Vorstellung wäre es, da es die Politik nicht hinkriegt mit ihrer privatisierung und die Vereine meist nur druck auf die politik machen aber sonst keine Lösungen bieten, eine gemeinnützige Vermietung aufzubauen.
Was soll der Sinn dahinter sein? Ganz einfach per patreon und oder crowdfounding genug Kapital sammeln um stück für stück Wohnungen aufzukaufen, egal ob Einfamilienhäuser oder Wohnblöcke etc., und diese für einen sozialen Preis zu vermieten. Mit sozial meine ich dass es keinen bis kaum Gewinn gibt, selbst wenn gewinn gemacht wird würde dieser wieder in Aufkauf von Wohnungen gehen und in den Neubau von WOhnungen.
Das wäre mein Traum, da ich die Privatisierung als eine falsche Richtung in diesem bereich finde, denn gerade Wohnraum ist in meinem Verständniss dass allen zu gerechten Bedingungen zusteht und nicht ein Mittel sein sollte um Investoren Geld in den Rachen zu schieben!
Wieso ich diese Diskussion anstoße? Weil ich zwar einen Traum habe aber leider ausser einen mittlerweilen 3jahre alten Bürokaufmannausbildung nichts vorzuweisen habe, aber man für solch einen Traum eine Gruppe braucht auf die man bauen kann.
Sollte sich jemand von euch finden der meinen Traum teilt kann man sich ja mal unterhalten wie genau man das umsetzen kann und auch für zukünftige Generationen absichern kann.

auf ein hoffentlich konstruktives zusammentreffen
euer BlackGod.
I HAVE A DREAM! ;)
 

Aegis

Stamm User
Hm, zur Zeit habe ich nur bemerkt, dass der Wohnungsmarkt recht schwierig ist, da die guten Wohnungen sofort weg sind (gibt ja so gut wie keine Provision mehr xd). Jemand aus meiner Familie ist vor kurzem umgezogen, weil im alten Wohnblock eine Sanierung statt fand, die natürlich dazu beiträgt, die Miete zu erhöhen. Jetzt wohnt er in einem Ghetto und die Wohnung ist schrecklich, weil er sich aufgrund einer Krankheit nichts Gehobeneres leisten kann und so schnell auch nichts besseres fand.
Ich selbst ziehe auch in den nächsten 9 Monaten um und schaue mir mindestens einmal die Woche den Wohnungsmarkt an, da bekommt man solche Veränderungen schnell mit. Gute Wohnungen (vor allem in der Stadt!) sind nach spätestens 2-3 Tagen wieder raus..

Aber was du ansprichst klingt ziemlich nach einer Wohngenossenschaft. Vielleicht solltest du dich in deiner Umgebung bei eben einer solchen bewerben. Bürokaufmänner/-frauen sind doch eigentlich immer gefragt. Aber für Crowdfounding finde ich, bist du definitiv auf dem falschen Board. Da solltest du dir ein spezialisiertes Forum suchen oder solche sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter und Co. nutzen. Nur als gutgemeinter Tipp.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Da ich schon einige male umgezogen bin, kann ich schon erkennen, das es immer schwieriger ist, vor allem in größeren Städten, eine annehmbare relativ gute Wohnung zu bekommen. Vor allem, was genau möchtest du? Denn genau das ist meist die Frage. Wenn du in eine Stadt ziehst, zahlst du unmenschliche Mieten, hast dafür aber die Straßenbahn, Busse, U-Bahn oder S-Bahn vor der Tür. So kommst du schnell von a nach b. Gehst du allerdings eher Richtung Land, wirst du sehen, das du eine eher bezahlbare Wohnung haben kannst. Dann bist du aber mindestens auf Bus angewiesen, oder du hast dann ein Auto, weil du dann echt Schwierigkeiten hast, wo anders hinzukommen.
In Heidelberg waren die Mieten mehr als hoch. Selbst, wenn du dann in eine Baugenossenschaft eingetreten bist. (dafür musst du aber eine Gebühr bezahlen, damit du quasi die Erlaubnis hast, in so einer Wohnung unter zu kommen, die aber dann ein Tick preiswerter ist ) Meist sind die Wohnungen so schnell weg, das du nicht mehr Amen sagen kannst. Dann kannst du, weil viele ja doch nicht das Geld haben, zu sonstige Einrichtungen gehen, was aber dann den typischen Stempel aufgesetzt wird, das du ein Assi bist. (ist wirklich meistens so, denn genau das hab ich jetzt drei mal in HD erlebt)
Jetzt wohne ich im Norden von Deutschland und hier bekommst du tatsächlich eine Wohnung für nen Appel und nen Ei ... hier sind sie einfach sehr erschwenglich, nur, wenn du eben wieder in den größeren Städten gehst, geht es wieder hoch. Aber, ich brauche einfach ein Auto, damit ich von a nach b komme, anders ist es fast nicht möglich, weil hier alles sehr weitläufig ist.
Das heißt, ich würde mich, wenn es gar nicht anders geht auch auf weiteren Radius konzentrieren und wenn nötig eben mehrere Kilometer abklappern, weil es einfach so sonst fast nicht möglich ist, eine gute Wohnung zu bekommen, wenn du sie vor allem alleine haben möchtest.

Deine Idee ist zwar ok, aber glaub mir, es ist wichtiger das Real zu machen, such dir Leute in deiner Umgebung, die das gleiche machen wollen. Aber ich denke, hier wirst du (ohne gleich negativ klingen zu wollen) nicht so große Chancen haben ...
 

Gromden

Novize
Bezahlbar sind viele Wohnungen. Nur müsste man seine Ansprüche an Lebensqualität, Wohnungslage und Wohnungszustand runterschrauben. Ich hätte viele Woohnungen bekommen können. Fensterloses/innenliegendes Bad, keine Küche, Dachwohnung oder 1h zur Uni (bzw. 40m mit dem Auto) waren aber nicht so mein Ding. Deswegen hab ich hier damals drei Monate intensiv gesucht. Drei verdammte Monate.
Ich schaue mir immer noch Wohnungen an, da ich womöglich doch umziehen will (Altbau, undichte Fenster,suboptimale Raumhöhen/-aufteilung,....). Aber ich werde kaum eine Wohnung finde, die so gut an den ÖPNV und Supermarkt angebunden ist - in den letzten 8 Monaten gab es zumindest keine...

Was ich allerdings interessant finde, falls ich es richtig verstanden habe:
Du möchtest über Crowdfunding eine Instanz ("gemeinnützige Vermietung") gründen, die Wohnungen aufkauft/baut, günstig Wohnungen anbietet, allerdings kaum/keinen Gewinn macht bzw. wenn sie Gewinn macht, sie in neue Wohnungen investiert.
Aber da das nicht in staatlicher Hand passiert, wäre das dann nicht privatisiert, d.h. das, wogegen du dich eigentlich wehren willst?

Außerdem: Weißt du, was so ein Ankauf von Wohnungen bzw. ein Neubau von Wohnungseinheiten kostet? Wenn du keinen bis kaum Gewinn machst, wirst du Jahrzehnte damit zu tun haben, überhaupt mal das nötige Kleingeld zusammen zu kriegen, um überhaupt was anzukaufen. Bei einem bestehenden Objekt hast du mindestens Renovierungs-, wenn nicht sogar größere Umbaukosten. Für einen Neubau kommen Grundstück und Rohbau zzgl. Innenausbau usw. dazu. Da veranschlagt man für ein EFH durchaus mal eben ~400k€. Aus "kaum/kein Gewinn" kann man sowas nicht finanzieren.
Ein kleines Beispiel aus der verlorenen Kleinstadt, aus der ich komme: 150k für den Aufkauf einer DDR-Platte, 80k Material für Renovierung, 40k für Handwerker (plus Eigenleistung). "Mietnomanden", von Versicherungen ungedeckte Zerstörungswut von Bewohnern etc. führten innerhalb von zwei Jahren zu ~30k€ Zusatzkosten (Fenster, Fassade, Grünanlagen,...). Wie will man das bei kaum/wenig Gewinn abfangen?
WBGs wollen Gewinn machen - nur sagen die das nicht ganz öffentlich....
 

marisa

Otaku Legende
Otaku Veteran
Was soll der Sinn dahinter sein? Ganz einfach per patreon und oder crowdfounding genug Kapital sammeln um stück für stück Wohnungen aufzukaufen, egal ob Einfamilienhäuser oder Wohnblöcke etc., und diese für einen sozialen Preis zu vermieten. Mit sozial meine ich dass es keinen bis kaum Gewinn gibt, selbst wenn gewinn gemacht wird würde dieser wieder in Aufkauf von Wohnungen gehen und in den Neubau von WOhnungen.
Das gibt es doch schon in mehreren Formen. Genossenschaftswohnungen, Studentenheime und diverse Spezialformen wie Wohnhäuser für Zuwanderer, junge Menschen, etc. Den meisten dieser Organisationen/Vereine ist gemeinsam das sie keinen Gewinn mit der Vermietung von Wohnungen machen dürfen.

Auf diese günstigen Wohnungen gibt es meistens einen enormen Andrang, sprich bis zu 100 Bewerber auf eine Wohnung.
 
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