[Hinweis] Das Steuersystem ist außer Kontrolle geraten

RazurUr

Otaku-Grabscher mit Herz
Otaku Veteran
Das Steuersystem ist außer Kontrolle geraten

In einem in den USA Aufsehen erregenden Bericht des Institute for Policy Studies tritt die Schieflage,
die zur wachsenden Staatsverschuldung beiträgt, wieder einmal deutlich zu Tage. Nachdem seit den
neunziger Jahren eine massive Umverteilung des Reichtums mittels Steuervergünstigungen zugunsten
der Reichen und Vermögenden erfolgt, ging die Schere zwischen Reichen und Armen, aber auch
zwischen Reichen und dem Mittelstand weiter auf und dies bei gleichzeitiger Kürzung der sozialen
Sicherungssysteme. Seit 1945 schrumpfte der Anteil der Unternehmenssteuern am gesamten
Steueraufkommen in den USA mit einigen Ausschlägen kontinuierlich. Symptomatisch und symbolisch
ist das Ergebnis des jährlich erscheinenden Berichts Executive Excess in diesem Jahr, wenn herausgestellt
wird, dass die Bosse der 25 größten US-Konzerne 2010 mehr verdienten, als die Konzerne insgesamt
an den amerikanischen Staat an Steuern gezahlt haben. Manche Konzerne zahlen auch gar keine Steuern.​
Hier weiter lesen... http://www.heise.de/tp/artikel/35/35411/1.html

Finde diesen Artikel sehr interessant und da wundert mich nichts mehr, dass die USA so stark verschuldet ist
und es so eine große Kluft zwischen Arm <--> Mittelstand <--> Reich entstanden ist und frage mich
wann wird es bei uns so sein, wie es schon Jahrzente in Amerika läuft?
 
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nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
Finde diesen Artikel sehr interessant und da wundert mich nichts mehr, dass die USA so stark verschuldet ist
und es so eine große Kluft zwischen Arm <--> Mittelstand <--> Reich entstanden ist und frage mich
wann wird es bei uns so sein, wie es schon Jahrzente in Amerika läuft?
jo das kommt eben davon wenn man in der politik meint, dass wenn man die reichen möglich wenig steuern aufbrummt, so am meisten "arbeitsplätze" enstehen und sowieso dann mehr zu den armen "durchsickert"
und natürlich aus angst bonzen könnten sich mit ihrer kohle kollektiv ins ausland absetzen...

auf die frage ob das bei uns auch so wird.... JA und es ist schon so, rotgrün sei dank. aber schon unter kohl wurden die weichen in dieser richtung gelegt, die rotgrünenschurken habens nur radikal umgesetzt.
wir haben heute schon eine grosse anzahl an multimillionären und die zahl steigt weiter und wenn man sich jetzt noch die ganzen steuerschlupflöcher vor augen hält... und eine politik die das unterstützt...
wird es hier auf jeden genau so, wie jetzt gerade bei den amis laufen.

schweden hat übrigens genau die gegensätzliche politik gemacht und es kein millionär abgehauen... auch gar grosse konzernpleiten. ;)
 
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Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
Finde diesen Artikel sehr interessant und da wundert mich nichts mehr, dass die USA so stark verschuldet ist
und es so eine große Kluft zwischen Arm <--> Mittelstand <--> Reich entstanden ist und frage mich
wann wird es bei uns so sein, wie es schon Jahrzente in Amerika läuft?
Wilkommen im Kapitalismus... schon Aristoteles und natürlich später Karl Marx hatten erkannt, dass das System eine selbstzerstörerische Tendenz besitzt. Dank vielen grossartigen Menschen, die sich politisch für die sozial Schwächeren eingesetzt haben, konnten wir viele Jahre lang sehr gut leben (nennen wir dieses System "Kapitalismus light").

Was ist in den letzten Jahren passiert? Keine Ahnung! Irgendwas ist iregendwie schief gegenangen... ich verstehe beim besten Willen nicht was. Irgendwie würde ich gerne der Konsumgesellschaft, die Schuld in die Schuhe schieben, aber ich fürchte ich würde es mir viel zu leicht machen.

Wann wird es bei uns so laufen? Es läuft schon lange so... zwar nicht so heftig wie in Amerika, aber wir sind auf gutem Wege. Die Revolten in London, Frankreich und Griechenland bezeugen es.

Das politische System vieler Länder verwandelt sich schleichend von einer Demokratie in einer "Plutokratie". Naja... immerhin kann man das Biest einen Namen geben ^^

Plutokratie
Die Plutokratie oder Plutarchie (griechisch πλουτοκρατία plutokratía ‚Reichtumsherrschaft‘, von πλουτος plútos ‚Reichtum‘ und κρατείν kratín ‚herrschen‘) ist eine Herrschaftsform, in der Herrschaft durch Vermögen legitimiert wird, also die Herrschaft des Geldes (auch „Geldadel“ genannt). Politische Rechte werden anhand des Vermögens vergeben (z. B. über das Zensuswahlrecht). Die Plutokratie ist eine Unterform der Oligarchie.

In einem plutokratischen System gibt es einen hohen Grad an sozialer Ungleichheit bei geringer sozialer Mobilität. In einer Plutokratie sind Ämter in der Regel nur den Besitzenden zugänglich. Es existiert ein Zensuswahlrecht, das Besitzlose von den politischen Bürgerrechten ausschließt und in der politische Macht hauptsächlich zum Nutzen der Machtinhaber ausgeübt wird. Damit ist verbunden, dass die finanzielle Macht Einzelner oder Unternehmen die verfassungsmäßige Ordnung eines Staates umgeht, eigennützig den Staat steuert und demokratische Wahlen möglichst manipuliert.
 

Politica

Novize
Ja Kapitalismus funktioniert nicht im Sinne der Mehrheit ... mitlerweile ist es aber so offensichtlich, dass Großkonzerne (fast) keine Steuern mehr bezahlen und letzlich nur noch die abhängig Beschäftigten Steuern zahlen, dass man spekulieren kann wie lange das System noch funktioniert - wenn kein Geld mehr da ist, gehen ja auch alle sozial Leistungen den Bach runter ... Rente, Arbeitslosenversicherung, Krankenkasse etc. ... und wenn es soweit kommt mal schauen wie die Bevölkerung mit dem System umgeht ... vielleicht gibts ja noch mal irgendwann einen "Europäischen Frühling".

Siehe für das mitlerweile flächendeckend extrem betriebene "Steueroptimieren" von Großkonzernen:

Die 15 größten Steuer"optimierer":
15 Top Corporate Tax Dodgers. Online unter:
http://www.thedailybeast.com/articl...to-google-to-news-corp.html?cid=hp:mainpromo4

Das gleiche gilt natürlich auch für die EU-Großkonzerne, die britische Barclay Bank - die drittgrößte Bank der Welt - zahlt zum Beispiel legal auch nur 1% Steuern, siehe:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Barclays-mit-Traum-Steuersatz-article2660371.html

Gute Nacht Kapitalismus ^^
 

Karen

Otaku
in Sachen Steuerpolitik könnten die Amis noch etwas lernen. die Dänen haben da einen interessanten Weg eingeschlagen.
- senkte zunächst die Steuern für Einkommen. Gleichzeitig führte sie gegen den Widerstand der Wirtschaft Ökoabgaben auf Strom und Wasser ein, die seit 1994 schrittweise angehoben werden. Das Ergebnis dieser Steuerreform ist äußerst positiv: Die erhöhte Kaufkraft von Arbeitnehmern und Unternehmern belebt die Wirtschaft, die Ökoabgaben bieten Anreize für Spartechnologien - ein neuer Markt ist entstanden. Gleichzeitig wachsen die Steuereinnahmen.
Die einheitliche, bei 25 Prozent liegende Mehrwertsteuer bringt rund 21 Prozent der Steuereinnahmen Dänemarks ein. ... Hinzu kommen weitere indirekte Steuern wie die bis zu 100-prozentige Luxussteuer, die beim Auto-, Alkohol und Zigarettenkauf anfällt und 7,5 Prozent zu den Staatseinnahmen beiträgt, aber auch die Ökosteuer, die ebenfalls 7,5 Prozent der Staatseinnahmen ausmacht.
Wichtigste Einkommensquelle bleibt dennoch die Einkommensteuer, die mit Steuersätzen bis zu 36 Prozent für knapp die Hälfte aller dänischen Steuereinnahmen steht. Die Gewinnsteuer für Unternehmen liegt mit 28 Prozent niedriger als in Deutschland und sorgt für zehn Prozent der Staatseinnahmen.
das würde in den USA, wo die Konzerne quasi das Land regieren, nahezu unmöglich. mal davon abgesehen, daß die Bürger wohl nicht begreifen würden, wie sehr ihnen das dänische System helfen würde.

auch wir würden davon profitieren.
 
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