Nun ist es also soweit gekommen. Ich bilde mir einfach mal ein, dass es Zufall ist das ich gerade heute diesen Thread wieder entdecke. Der Alte Mann ist nicht mehr im Spiel.
So viele Fragen die ich noch stellen wollte. So viele Sachen die es noch zu erledigen galt. Dinge die ich ihm sagen wollte. So viel aufgeladener Hass. Soviele Erinnerungen die man nochmal gemeinsam durchgehen wollte. Wo war er dann und dann? Warum hat er dies und das getan? Wer war eigentlich...? Was dachte er? Was war sein Ziel? Wieso hat er sich nie helfen lassen? Warum hat er nie jemanden geholfen?
All das schlechte was ich mit ihm verbinde wollte ich ihm noch ins Ohr schreien.
Und da liegt er nun in einem weißem Nachthemd auf einem Klappbett vom Krankenhaus, lacht mir, meinen Schwestern und meiner Mutter entgegen und alles was du vorher an Wut in dir getragen hast ist wie weggewischt. Du denkst nur noch: "Scheiße der alte Herr wird heute sterben." Dein Vater! Der Vater, der dir nie etwas beigebracht hat. Der dir nie beigestanden hat. Der fast nie mit dir geredet hat. Und Trotzdem! Anders kennst du ihn nicht. So ist er nun mal. Du wolltest auch kein anderen Vater haben. Er hatte ja auch seine guten Seiten. Auf seine Art und Weise. Aber egal was ich ihm noch gesagt hätte. Ob ich nun rumgeheult hätte oder ihn meinen ganzen Frust entgegen geschrien hätte. Die Antwort wäre kurz, schnippig und mit seinem typischen Arschloch- Lächeln begleitet gewesen. Warscheinlich so etwas wie: Hör auf zu heulen du Schwuchtel" oder "Halt die Fresse du Lusche, machs erst mal besser"
So bin ich also stumm geblieben. Die anderen haben geredet, wir haben uns nur angesehen. Eigentlich war eh alles gesagt ohne etwas zu sagen. Wir beide wussten Bescheid. Er hat keine Reue gezeigt. Das hat er nie getan. Nichts wir ihm Leid tun. Für ihn hat er nichts falsch gemacht. Für ihn begreife ich nur nichts von all dem. Oder noch nicht.
23:34 Uhr 30.07.2012 - Mein Vater sirbt. Da lieg ich nun im Ehebett meiner Eltern umkuschelt von meinen Schwestern und meiner Mutter, bekomme kein Auge zu und schreibe auf einem Handy meine Gedanken runter, weil sie irgendwie raus müssen.
Ich weis nicht ob es richtig war doch nochmal alles runterzuschlucken und nichts zu sagen. Bin ich denn eigentlich besser als er? Bin ich sogar genauso wie er? Philosophische Gedanken jagen mir durch den Kopf von richtig und falsch. Alle paar Sekunden vergesse ich was ich zuletzt geschrieben habe. Ab und zu versinke ich in andere Gedanken und schäme mich, mich so plötzlich vom Thema ablenken zu lassen. War ich ein guter Sohn? Hab ich viel dazu beigetragen, dass er so war wie er eben war? Warum trauer ich nicht so wirklich? Nicht eine Träne bisher. Freunde die ich Jahre lang nicht gesehen hatte sind gestorben und ich habe geheult wie ein Kleines Mädchen aber bei meinem Vater nichts. Habe ich ihn nun gehasst oder geliebt und einfach so akzeptiert wie er war? Ist das gut oder schlecht? Hätte ich die Zeit bei meiner Hochzeit doch nur genutzt. Zum ersten mal haben wir gemeinsam gelacht. Aber statt über Probleme zu reden, haben wir es lieber vermieden und uns über die ganzen schönen Frauen unterhalten. Ich fühl mich dumm und irgendwie Leer. Und jetzt tun mir die Finger von dieser verdammten Touchscrenntastatur weh.
Ich werde jetzt aufstehen und ein Bier trinken. Vieleicht hilfts beim einschlafen.
So viele Fragen die ich noch stellen wollte. So viele Sachen die es noch zu erledigen galt. Dinge die ich ihm sagen wollte. So viel aufgeladener Hass. Soviele Erinnerungen die man nochmal gemeinsam durchgehen wollte. Wo war er dann und dann? Warum hat er dies und das getan? Wer war eigentlich...? Was dachte er? Was war sein Ziel? Wieso hat er sich nie helfen lassen? Warum hat er nie jemanden geholfen?
All das schlechte was ich mit ihm verbinde wollte ich ihm noch ins Ohr schreien.
Und da liegt er nun in einem weißem Nachthemd auf einem Klappbett vom Krankenhaus, lacht mir, meinen Schwestern und meiner Mutter entgegen und alles was du vorher an Wut in dir getragen hast ist wie weggewischt. Du denkst nur noch: "Scheiße der alte Herr wird heute sterben." Dein Vater! Der Vater, der dir nie etwas beigebracht hat. Der dir nie beigestanden hat. Der fast nie mit dir geredet hat. Und Trotzdem! Anders kennst du ihn nicht. So ist er nun mal. Du wolltest auch kein anderen Vater haben. Er hatte ja auch seine guten Seiten. Auf seine Art und Weise. Aber egal was ich ihm noch gesagt hätte. Ob ich nun rumgeheult hätte oder ihn meinen ganzen Frust entgegen geschrien hätte. Die Antwort wäre kurz, schnippig und mit seinem typischen Arschloch- Lächeln begleitet gewesen. Warscheinlich so etwas wie: Hör auf zu heulen du Schwuchtel" oder "Halt die Fresse du Lusche, machs erst mal besser"
So bin ich also stumm geblieben. Die anderen haben geredet, wir haben uns nur angesehen. Eigentlich war eh alles gesagt ohne etwas zu sagen. Wir beide wussten Bescheid. Er hat keine Reue gezeigt. Das hat er nie getan. Nichts wir ihm Leid tun. Für ihn hat er nichts falsch gemacht. Für ihn begreife ich nur nichts von all dem. Oder noch nicht.
23:34 Uhr 30.07.2012 - Mein Vater sirbt. Da lieg ich nun im Ehebett meiner Eltern umkuschelt von meinen Schwestern und meiner Mutter, bekomme kein Auge zu und schreibe auf einem Handy meine Gedanken runter, weil sie irgendwie raus müssen.
Ich weis nicht ob es richtig war doch nochmal alles runterzuschlucken und nichts zu sagen. Bin ich denn eigentlich besser als er? Bin ich sogar genauso wie er? Philosophische Gedanken jagen mir durch den Kopf von richtig und falsch. Alle paar Sekunden vergesse ich was ich zuletzt geschrieben habe. Ab und zu versinke ich in andere Gedanken und schäme mich, mich so plötzlich vom Thema ablenken zu lassen. War ich ein guter Sohn? Hab ich viel dazu beigetragen, dass er so war wie er eben war? Warum trauer ich nicht so wirklich? Nicht eine Träne bisher. Freunde die ich Jahre lang nicht gesehen hatte sind gestorben und ich habe geheult wie ein Kleines Mädchen aber bei meinem Vater nichts. Habe ich ihn nun gehasst oder geliebt und einfach so akzeptiert wie er war? Ist das gut oder schlecht? Hätte ich die Zeit bei meiner Hochzeit doch nur genutzt. Zum ersten mal haben wir gemeinsam gelacht. Aber statt über Probleme zu reden, haben wir es lieber vermieden und uns über die ganzen schönen Frauen unterhalten. Ich fühl mich dumm und irgendwie Leer. Und jetzt tun mir die Finger von dieser verdammten Touchscrenntastatur weh.
Ich werde jetzt aufstehen und ein Bier trinken. Vieleicht hilfts beim einschlafen.