baka
Ordensbruder
Ja, nicht nur Hentais kann ich xD Ich war schon am schreiben, mal was eigenes, mal FFs. das hier ist eine eigene Geschichte, die Idee ist uralt und hier ursprünglich "In the Dark". Im laufe der Jahre haben sic aber Namen und abläufe geändert. Zusammen mit der Star Wars FF "Heras Lovestory" ist das zur Zeit mein aktuelles Projekt. Viel Spaß beim Lesen. Hier kann drüber geredet werden!
Inhalt:
Nat, ein Soldat, landet irgendwie auf einer fernen Welt. Ähnlich wie Zuhause, befindet sich das Land Andel in einer Krise. Der König wurde von seinem Hofmagier Goun ermordert und erhebt anspruch auf den Thron. Um diesen Anspruch zu legalisieren, will er Prinzessin Ana ehelichen. Doch diese konnte mit ihrem Mentor Duncan fliehen, zusammen mit einer Gruppe von Waldkrigern und zwei Magiern des Hohen Ordens, Quin und Seena. Mit Nat kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, einer mit dem Goun nicht gerechnet hatte. Denn nach einer alten Prophezeiung könnte Nat der Weltenwanderer sein, jener, der das Gleichgewicht wieder herstellen könnte. Eine Uralte Idee im neuen Gewand.
Er sah sie nicht kommen. Wirklich nicht. Er hörte nur etwas knacken im Unterholz. Als er sich umdrehte, lief sie in ihn hinein und ging dann zusammen mit dem armen Kerl zu Boden. Er landete hart auf dem Rücken, sie etwas weicher auf ihm. Die zwei starrten einander an. Ihre dunklen Augen verengten sich zu schlitzen, und bevor er etwas sagen konnte, hatte er eine äußerst scharfe Klinge an seiner Kehle. Sie legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund, um ihm zu versteh zu geben, ruhig zu sein. Welche Wahl hatte er? Also blieb er liegen, mit der hübschen unbekannten auf seinem Bauch. An sich war das eine gute Sache, einer Frau so nah zu sein. Aber wenn sie ihm dann auch noch ein Messer an den Hals hielt, war das weniger schön. Die zwei lagen in einer Mulde irgendwo im Wald. Einen Wald den er nicht kannte. Und das an sich war schon seltsam genug. Er hörte stimmen. Harte, raue stimmen.
„Wo ist die Schlampe?“, fragte einer.
„Eben war sie doch noch da! Hast du nicht aufgepasst?“
„Warum immer ich? Du warst doch genau hinter mir!“, maulte der andere.
„Scheiße! Naja, gehen wir zurück. Immerhin ist das eine Magi, und ich habe nicht viel Lust mich mit so einer anzulegen. Wenn der Boss unbedingt ärger mit denen will, soll er sie selber suchen.“
„Aber das wirst du ihm sicher so nicht sagen, oder Caul?“
„Ach, halt´s Maul!“, murrte dieser. Die Stimmen entfernten sich wieder. Die zwei verweilten noch einen Moment in ihrem Versteck. Dann stieg sie von dem Mann hinab, machte aber keine Anstalten, ihr Messer von seinem Hals zu nehmen.
„Wer bist du? Gehörst du zu dieser Drecksbande von Shu Lee?“, verlangte die Unbekannte zu erfahren. Ihr rundes Gesicht wurde von langen, schwarzen Haaren eingerahmt. Ihre Augen, dunkel und tödlich kalt, fixierten ihn. Er wusste, wenn ihr nicht gefiel was er sagte, wäre er Tod. Gestorben in einem fremden Wald, umgebracht von einer unbekannten Schönheit. Wer hätte je gedacht, das er so abtritt?
„Nein, ich... ich kenne keinen Shu Lee!“, beteuerte er, „Nathan. Mein Name ist Nathan Hunt. Und ich bin Oberst. “
Sie neigte etwas ihren Kopf zu Seite.
„Was soll das heißen?“
„Das ich Soldat bin. Ein Offizier der Streitkräfte der Colonien. Ich bin Leader der Alpha-Einheit der 101th Taktischen Aufklärungseinheit. Ich war mit meinem Team auf einer Mission, als wir in einen Hinterhalt gerieten. Wir wurden beim Rückzug getrennt, und... plötzlich war es so als würde ich fallen. War wohl auch eine weile Ohnmächtig. Als ich aufwachte, war ich hier. Und ich habe keine Ahnung wo das sein soll. Ich habe versucht über Funk mein Team zu kontaktieren und dann... dann bist du hier aufgetaucht.“
Sie musterte ihn eingehend und runzelte ihre Stirn.
„Soldaten sehen anderes aus. Ich kenne Soldaten aller Gattungen. Und so einer wie du, ist mir noch nie begegnet.“
Die Schneide ihres Messers drückte etwas fester gegen Nathans Hals. „Ich glaube, du lügst!“
„Nein, wirklich“, er streckte seine Hände weg vom Körper, „ich bin Soldat. Siehst du nicht meine Waffen? Die MP7, meine Waffe im Holster? Ich trage eine Schwarze Uniform mit meinem Dienstgrad und meinem Namen. Alles ganz offiziell.“
Die Unbekannte deutete auf die MP, die durch einen Tragegurt mit seiner Weste verbunden war.
„Das? Das soll eine Waffe sein?“
„Hast du noch nie eine gesehen?“
„Ich kenne Schwerter und Messer. Bogen und Armbrust. Morgenstern und Pike. Aber von einer... MP... habe ich noch nie etwas gehört. Was soll das überhaupt heißen?“
„Maschinenpistole 7“, erklärte er.
Sie wollte nach seiner Waffe greifen, aber er legte seine Hand darauf. „Das System ist gefährlich, wenn man es nicht kennt. Ich versichere dir, es ist tödlich, wenn man damit umgehen kann.“
Sie zog ihre Hand zurück und musterte Nathan weiter. Es war, als überlege sie nun, ob sie in leben lassen sollte oder nicht. Er sollte Zeit gewinnen, entweder um sie umzustimmen oder notfalls entwaffnen zu können, wobei das die letzte Option sein sollte.
„Wo bin ich hier gelandet?“
„Du bist im Ostwald.“
„Und wie heißt das Land?“
„Du bist hier in Andel.“
Also das klang alles recht seltsam, wie Nathan sich eingestehen musste. Er hat noch nie etwas von dem einen oder anderen gehört. Also was hat das zu bedeuten?
„Andel was? Hab ich ehrlich gestanden noch nie etwas von gehört.“
„Andel ist das größte Reich auf dem Kontinent Bardur!“, sagte sie fast beleidigt, „wie kann man das nicht kennen? Woher kommst du den, Fremder?“
Ihre Klinge kitzelte nach wie vor unangenehm Nathans Haut. „Wie gesagt lebe ich in der Colonie. Sie ist, wenn man so will, die letzte Insel von Zivilastion. Sie liegt in einem Land, das früher, vor dem Fall, Deutschland genannt wurde.“
„Leutschland?“
„Deutschland. Mit D. Es war eines von vielen Ländern auf dem Kontinent der „Europa“ heißt. Vor einigen Jahren kam es zu einer Globalen Katastrophe... und aus der Asche hat sich ein neues System geformt. Ein Ort der Sicherheit und Demokratie, in mitten einer Welt die nur noch aus Terror und Angst bestand.“
Die junge Frau schien nicht ein Wort zu begreifen, aber da sie ihm noch nicht die Kehle aufgeschlitzt hatte, bestand Hoffnung. „Könntest du bitte das Messer wegnehmen?“, fragte Nathan hoffnungsvoll. Die Unbekannte zögerte, aber sie kam seiner Bitte am ende nach. Sie nahm das Messer von seiner Kehle und richtete sich auf.
„Danke“, keuchte Nathan und fasste sich an den Hals. An seiner Hand war kein Blut zu sehen, also hatte sie ihn scheinbar auch nicht angeritzt. Der Soldat kam langsam auf die Beine und klopfte sich sauber.
„Tja, ein wirklich... seltsamer einstieg in diese Geschichte. Du kennst jetzt meinen Namen und meinen Job. Wie heißt du?“
Wieder verengte die junge Frau ihre Augen zu schlitzen, als sie ihre Messer zurück in ihren Gürtel steckte. „Was kümmert dich mein Name, Fremder?“
„Naja, so lernt man sich doch kennen, oder? Und wie ich schon sagte, habe ich einen Namen. Nathan. Oder auch Nat. Was dir lieber ist.“
Die unbekannte musterte ihn noch einmal kurz, wendte sich kommentarlos ab und stieg die kleine Mulde empor. „Okay... Höflichkeit scheint in diesem Land keine Option zu sein.“
Er überprüfte, das seine Waffen gesichert waren, zurrte die Gurte seines Rucksackes nach und machte sich daran der Frau zu folgen. Sie war stehen geblieben und sah sich vorsichtig um. Das gab Nat Zeit die gute zu Mustern. Sie war gut zwei Köpfe kleiner als er, insgesamt von zierlicher Statur. Sie trug ein langes, dunkel braunes Kleid, scheinbar aus einem groben Stoff. Ein Gürtel um ihre Taille schien mehr praktischer Natur zu sein. Denn an ihm hing neben dem Messer auch ein Lederbeutel. Sonst schien sie nichts bei sich zu führen, keine Tasche oder einen Rucksack. Insgesamt sah sie sehr altertümlich aus, nicht wie eine moderne Frau, so wie er es kannte.
„Also? Wie sieht der Plan aus?“
Sie drehte sich ihm wieder zu.
„Plan?“
„Na, wo kommst du her? Wo willst du hin? Was ist der Plan.“
„Ich für meinen Teil suche die Straße und schlage mich nach Palian durch. Von dort kann ich hoffentlich schnell an mein Ziel gelangen. Was du machst, Fremder, ist mir eigentlich egal.“
Mit diesen Worten wollte sie los laufen.
„Warte!“, bat Nat. Sie blieb stehen und seufzte genervt. „Ich könnte hier wirklich etwas Hilfe brauchen. Ich weißt nicht wo ich hier bin, oder wie ich hier her gekommen bin. Ich habe Kopfschmerzen und muss einen Weg finden Heim zu kommen. Meine Leute Zuhause zählen auf mich. Nimm mich mit, wenigstens bis zum nächsten Dorf.“
Sie sah ihn an, überlegte kurz und biss sich auf die Unterlippe.
„Ich hätte dich KO Schlagen sollen !“, knurrte sie. „Ich habe keine Zeit Fremdenführer für unnütze Reisende zu spielen! Aber es ist meine Pflicht zu helfen, so will es der Kodex des Ordens. Also gut, ich nehme dich mit bis nach Palian. Dort werden sich aber unsere Wege trennen! Endgültig! Verstanden?“
Nat nickte. „Verstanden!“
„Und wenn du irgendetwas versuchen solltest... weil du glaubst ich sei eine Frau...“
Der Soldat hob seine Hände. „Ich werde sicher nichts versuchen! Das eben hat mir gereicht!“
„Gut, dann erinnere dich daran, wenn du glaubst deine Lende kann sich nicht mehr zügeln. Ich bin eine Magi und du wärst Tod, bevor du deinen Schwanz auspacken kannst!“
Nat hatte keine Ahnung was eine Magi war, aber sicher war es eine bedeutende Auszeichnung. Alles an ihr schrie gerade zu nach Gefahr. Sie war so umgänglich wie ein Stachelschwein, es wollte so gar nicht zu ihrem schönen, und eher zerbrechlich äußeren passen. Aber wenn Nat etwas in all den Jahren nach dem Chaos des Falls gelernt hatte, dann, das der Schein öfters trügerisch ist.
„Mein Schwanz bleibt in der Hose!“, versprach er.
Sie nickte ihm zu. „Seena.“
„Was?“
„So lautet mein Name. Seena. Aber bilde dir deswegen nicht ein, wir wären jetzt Freunde. Wir laufen stramm, der Weg ist lang. Ich will von dir nichts hören, nur das du die Augen offen hältst. So wie ich das sehe, ist doch die Aufklärung dein Beruf?“
„Ja, unter anderem.“
„Dann tu das und versuch nicht mich voll zu quatschen. Glaubst du, das bekommst du hin, Nat?“
Sie gab sich mühe seinen Namen mit besonders viel Spott auszusprechen.
„Klappe halten und Augen auf. Kein Problem.“
„Hoffen wir es, folge mir!“
Mit diesen Worten setzte sich Seena in Bewegung. Nat folgte ihr mit etwas Abstand, eine Hand an der MP7. Na das, dachte er sich, kann ja lustig werden!
Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden sie die Straße, die Seena gesucht hatte. Sie liefen also den ganzen Tag, erst am späten Nachtmittag erlaubte die junge Frau eine kleine Pause einzulegen. Sie machten Rast unter einem großen Baum, der an einer Gablung lag. Nathan setzte sich auf einen Felsen, der unweit des Baumes lag, und so wirkte, als sei er unachtsam von einem Riesen dort hingeworfen worden. Seena selber setzte in das Grass und lehnte sich an den mächtigen Stamm an. Nat streifte seinen Rucksack ab und öffnete ihn. Zum Glück hatte er noch etwas von der Notreserve dabei, irgendwie glaubte er nicht daran, das sie mit ihm Teilen würde. Sofern sie denn etwas dabei hatte. Er beobachtete Seena, wie sie ihren Lederbeutel öffnete, etwas heraus nahm und aß. Womögliche irgendwelche Kerne. Nat war ein Rätsel, wie man von so etwas satt werden sollte. Er fand einen verpackten Riegel aus eingekochten Obst, eine kleine Spezialität in der Feldküche. Sie erinnerten stark an die Energie-Riegeln, die man früher kaufen konnte, vor dem Fall. Nat biss ein Stück ab und kaute langsam und genüsslich, wer weiß, wann er wieder so etwas zu essen bekam? Er merkte, das Seena zu ihm rüber sah.
„Was ist das?“
„Ein Riegel aus eingemachten Obst, mit etwas Schokolade überzogen. Frischt den Haushalt auf. Ist mein letzter“, gestand er. Sie entgegnete darauf nichts und er verputze auch den Rest von seinem spärlichen Essen. Er hockte eine weile Stumm auf dem Felsen, verscheuchte einige Fliegen und sah sich um. Er blickte zum wolkenlosen Himmel auf, Vögel zwitscherten. Es fühlte und hörte sich an, wie er es kannte. Und doch, schien irgendetwas anders zu sein. Es beschlich ihn schon seit einer Weile ein verdacht, es konnte eigentlich kaum sein... aber... er stockte.
Am Horizont zeigte sich die Sichel des Mondes. An sich nicht ungewöhnlich, doch hier waren es zwei Monde, die nah nebeneinander aufgingen. Zwei Monde! Das war es! Das war der letzte Beweis der seine Vermutung bestätigte. Er war NICHT mehr auf der Erde! Sondern auf einer fremden Welt. Das erklärte, warum sie seine Waffen nicht kennt. Oder Deutschland, jetzt ergab das auf grausige Art alles einen Sinn. Nat schluckte, ihm wurde etwas schlecht, wie nur konnte das alles passieren? Er sah wieder zu Seena, und ihm drängte sich eine ganz andere Frage auf: „Warum kann ich dich verstehen?“, fragte er.
„Was?“
„Wir können uns verständigen. Offensichtlich bin ich nicht mehr zuhause, aber trotzdem, abgesehen von einigen merkwürdigen Wörtern, Verstehen wir uns einwandfrei. Wieso?“
„Scheinbar sprechen wir die gleiche Sprache?“, mutmaßte Seena. „Ja, aber warum? Ich bin mir sehr sicher, das uns mehr trennt als dir bewusst ist. Es kann eigentlich nicht sein, das wir uns also verstehen könnten.“
„Ich habe dafür auch keine Erklärung“, sagte sie, „nur eine Vermutung. Aber ich will erst mit meinem Meister darüber sprechen. Etwas an dir ist... anders.“
„Da will ich nicht widersprechen“, pflichtete Nat bei. „Wir sollten weiter gehen, wir schaffen es heute ohne hin nicht ins Dorf, aber jede Meile die wir schaffen bringt uns dem Ziel näher“, sie erhob sich und Nat sprang von dem Felsen um ihr zu folgen.
Inhalt:
Nat, ein Soldat, landet irgendwie auf einer fernen Welt. Ähnlich wie Zuhause, befindet sich das Land Andel in einer Krise. Der König wurde von seinem Hofmagier Goun ermordert und erhebt anspruch auf den Thron. Um diesen Anspruch zu legalisieren, will er Prinzessin Ana ehelichen. Doch diese konnte mit ihrem Mentor Duncan fliehen, zusammen mit einer Gruppe von Waldkrigern und zwei Magiern des Hohen Ordens, Quin und Seena. Mit Nat kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, einer mit dem Goun nicht gerechnet hatte. Denn nach einer alten Prophezeiung könnte Nat der Weltenwanderer sein, jener, der das Gleichgewicht wieder herstellen könnte. Eine Uralte Idee im neuen Gewand.
Ein Messer zur Begrüßung
Er sah sie nicht kommen. Wirklich nicht. Er hörte nur etwas knacken im Unterholz. Als er sich umdrehte, lief sie in ihn hinein und ging dann zusammen mit dem armen Kerl zu Boden. Er landete hart auf dem Rücken, sie etwas weicher auf ihm. Die zwei starrten einander an. Ihre dunklen Augen verengten sich zu schlitzen, und bevor er etwas sagen konnte, hatte er eine äußerst scharfe Klinge an seiner Kehle. Sie legte ihren Zeigefinger auf ihren Mund, um ihm zu versteh zu geben, ruhig zu sein. Welche Wahl hatte er? Also blieb er liegen, mit der hübschen unbekannten auf seinem Bauch. An sich war das eine gute Sache, einer Frau so nah zu sein. Aber wenn sie ihm dann auch noch ein Messer an den Hals hielt, war das weniger schön. Die zwei lagen in einer Mulde irgendwo im Wald. Einen Wald den er nicht kannte. Und das an sich war schon seltsam genug. Er hörte stimmen. Harte, raue stimmen.
„Wo ist die Schlampe?“, fragte einer.
„Eben war sie doch noch da! Hast du nicht aufgepasst?“
„Warum immer ich? Du warst doch genau hinter mir!“, maulte der andere.
„Scheiße! Naja, gehen wir zurück. Immerhin ist das eine Magi, und ich habe nicht viel Lust mich mit so einer anzulegen. Wenn der Boss unbedingt ärger mit denen will, soll er sie selber suchen.“
„Aber das wirst du ihm sicher so nicht sagen, oder Caul?“
„Ach, halt´s Maul!“, murrte dieser. Die Stimmen entfernten sich wieder. Die zwei verweilten noch einen Moment in ihrem Versteck. Dann stieg sie von dem Mann hinab, machte aber keine Anstalten, ihr Messer von seinem Hals zu nehmen.
„Wer bist du? Gehörst du zu dieser Drecksbande von Shu Lee?“, verlangte die Unbekannte zu erfahren. Ihr rundes Gesicht wurde von langen, schwarzen Haaren eingerahmt. Ihre Augen, dunkel und tödlich kalt, fixierten ihn. Er wusste, wenn ihr nicht gefiel was er sagte, wäre er Tod. Gestorben in einem fremden Wald, umgebracht von einer unbekannten Schönheit. Wer hätte je gedacht, das er so abtritt?
„Nein, ich... ich kenne keinen Shu Lee!“, beteuerte er, „Nathan. Mein Name ist Nathan Hunt. Und ich bin Oberst. “
Sie neigte etwas ihren Kopf zu Seite.
„Was soll das heißen?“
„Das ich Soldat bin. Ein Offizier der Streitkräfte der Colonien. Ich bin Leader der Alpha-Einheit der 101th Taktischen Aufklärungseinheit. Ich war mit meinem Team auf einer Mission, als wir in einen Hinterhalt gerieten. Wir wurden beim Rückzug getrennt, und... plötzlich war es so als würde ich fallen. War wohl auch eine weile Ohnmächtig. Als ich aufwachte, war ich hier. Und ich habe keine Ahnung wo das sein soll. Ich habe versucht über Funk mein Team zu kontaktieren und dann... dann bist du hier aufgetaucht.“
Sie musterte ihn eingehend und runzelte ihre Stirn.
„Soldaten sehen anderes aus. Ich kenne Soldaten aller Gattungen. Und so einer wie du, ist mir noch nie begegnet.“
Die Schneide ihres Messers drückte etwas fester gegen Nathans Hals. „Ich glaube, du lügst!“
„Nein, wirklich“, er streckte seine Hände weg vom Körper, „ich bin Soldat. Siehst du nicht meine Waffen? Die MP7, meine Waffe im Holster? Ich trage eine Schwarze Uniform mit meinem Dienstgrad und meinem Namen. Alles ganz offiziell.“
Die Unbekannte deutete auf die MP, die durch einen Tragegurt mit seiner Weste verbunden war.
„Das? Das soll eine Waffe sein?“
„Hast du noch nie eine gesehen?“
„Ich kenne Schwerter und Messer. Bogen und Armbrust. Morgenstern und Pike. Aber von einer... MP... habe ich noch nie etwas gehört. Was soll das überhaupt heißen?“
„Maschinenpistole 7“, erklärte er.
Sie wollte nach seiner Waffe greifen, aber er legte seine Hand darauf. „Das System ist gefährlich, wenn man es nicht kennt. Ich versichere dir, es ist tödlich, wenn man damit umgehen kann.“
Sie zog ihre Hand zurück und musterte Nathan weiter. Es war, als überlege sie nun, ob sie in leben lassen sollte oder nicht. Er sollte Zeit gewinnen, entweder um sie umzustimmen oder notfalls entwaffnen zu können, wobei das die letzte Option sein sollte.
„Wo bin ich hier gelandet?“
„Du bist im Ostwald.“
„Und wie heißt das Land?“
„Du bist hier in Andel.“
Also das klang alles recht seltsam, wie Nathan sich eingestehen musste. Er hat noch nie etwas von dem einen oder anderen gehört. Also was hat das zu bedeuten?
„Andel was? Hab ich ehrlich gestanden noch nie etwas von gehört.“
„Andel ist das größte Reich auf dem Kontinent Bardur!“, sagte sie fast beleidigt, „wie kann man das nicht kennen? Woher kommst du den, Fremder?“
Ihre Klinge kitzelte nach wie vor unangenehm Nathans Haut. „Wie gesagt lebe ich in der Colonie. Sie ist, wenn man so will, die letzte Insel von Zivilastion. Sie liegt in einem Land, das früher, vor dem Fall, Deutschland genannt wurde.“
„Leutschland?“
„Deutschland. Mit D. Es war eines von vielen Ländern auf dem Kontinent der „Europa“ heißt. Vor einigen Jahren kam es zu einer Globalen Katastrophe... und aus der Asche hat sich ein neues System geformt. Ein Ort der Sicherheit und Demokratie, in mitten einer Welt die nur noch aus Terror und Angst bestand.“
Die junge Frau schien nicht ein Wort zu begreifen, aber da sie ihm noch nicht die Kehle aufgeschlitzt hatte, bestand Hoffnung. „Könntest du bitte das Messer wegnehmen?“, fragte Nathan hoffnungsvoll. Die Unbekannte zögerte, aber sie kam seiner Bitte am ende nach. Sie nahm das Messer von seiner Kehle und richtete sich auf.
„Danke“, keuchte Nathan und fasste sich an den Hals. An seiner Hand war kein Blut zu sehen, also hatte sie ihn scheinbar auch nicht angeritzt. Der Soldat kam langsam auf die Beine und klopfte sich sauber.
„Tja, ein wirklich... seltsamer einstieg in diese Geschichte. Du kennst jetzt meinen Namen und meinen Job. Wie heißt du?“
Wieder verengte die junge Frau ihre Augen zu schlitzen, als sie ihre Messer zurück in ihren Gürtel steckte. „Was kümmert dich mein Name, Fremder?“
„Naja, so lernt man sich doch kennen, oder? Und wie ich schon sagte, habe ich einen Namen. Nathan. Oder auch Nat. Was dir lieber ist.“
Die unbekannte musterte ihn noch einmal kurz, wendte sich kommentarlos ab und stieg die kleine Mulde empor. „Okay... Höflichkeit scheint in diesem Land keine Option zu sein.“
Er überprüfte, das seine Waffen gesichert waren, zurrte die Gurte seines Rucksackes nach und machte sich daran der Frau zu folgen. Sie war stehen geblieben und sah sich vorsichtig um. Das gab Nat Zeit die gute zu Mustern. Sie war gut zwei Köpfe kleiner als er, insgesamt von zierlicher Statur. Sie trug ein langes, dunkel braunes Kleid, scheinbar aus einem groben Stoff. Ein Gürtel um ihre Taille schien mehr praktischer Natur zu sein. Denn an ihm hing neben dem Messer auch ein Lederbeutel. Sonst schien sie nichts bei sich zu führen, keine Tasche oder einen Rucksack. Insgesamt sah sie sehr altertümlich aus, nicht wie eine moderne Frau, so wie er es kannte.
„Also? Wie sieht der Plan aus?“
Sie drehte sich ihm wieder zu.
„Plan?“
„Na, wo kommst du her? Wo willst du hin? Was ist der Plan.“
„Ich für meinen Teil suche die Straße und schlage mich nach Palian durch. Von dort kann ich hoffentlich schnell an mein Ziel gelangen. Was du machst, Fremder, ist mir eigentlich egal.“
Mit diesen Worten wollte sie los laufen.
„Warte!“, bat Nat. Sie blieb stehen und seufzte genervt. „Ich könnte hier wirklich etwas Hilfe brauchen. Ich weißt nicht wo ich hier bin, oder wie ich hier her gekommen bin. Ich habe Kopfschmerzen und muss einen Weg finden Heim zu kommen. Meine Leute Zuhause zählen auf mich. Nimm mich mit, wenigstens bis zum nächsten Dorf.“
Sie sah ihn an, überlegte kurz und biss sich auf die Unterlippe.
„Ich hätte dich KO Schlagen sollen !“, knurrte sie. „Ich habe keine Zeit Fremdenführer für unnütze Reisende zu spielen! Aber es ist meine Pflicht zu helfen, so will es der Kodex des Ordens. Also gut, ich nehme dich mit bis nach Palian. Dort werden sich aber unsere Wege trennen! Endgültig! Verstanden?“
Nat nickte. „Verstanden!“
„Und wenn du irgendetwas versuchen solltest... weil du glaubst ich sei eine Frau...“
Der Soldat hob seine Hände. „Ich werde sicher nichts versuchen! Das eben hat mir gereicht!“
„Gut, dann erinnere dich daran, wenn du glaubst deine Lende kann sich nicht mehr zügeln. Ich bin eine Magi und du wärst Tod, bevor du deinen Schwanz auspacken kannst!“
Nat hatte keine Ahnung was eine Magi war, aber sicher war es eine bedeutende Auszeichnung. Alles an ihr schrie gerade zu nach Gefahr. Sie war so umgänglich wie ein Stachelschwein, es wollte so gar nicht zu ihrem schönen, und eher zerbrechlich äußeren passen. Aber wenn Nat etwas in all den Jahren nach dem Chaos des Falls gelernt hatte, dann, das der Schein öfters trügerisch ist.
„Mein Schwanz bleibt in der Hose!“, versprach er.
Sie nickte ihm zu. „Seena.“
„Was?“
„So lautet mein Name. Seena. Aber bilde dir deswegen nicht ein, wir wären jetzt Freunde. Wir laufen stramm, der Weg ist lang. Ich will von dir nichts hören, nur das du die Augen offen hältst. So wie ich das sehe, ist doch die Aufklärung dein Beruf?“
„Ja, unter anderem.“
„Dann tu das und versuch nicht mich voll zu quatschen. Glaubst du, das bekommst du hin, Nat?“
Sie gab sich mühe seinen Namen mit besonders viel Spott auszusprechen.
„Klappe halten und Augen auf. Kein Problem.“
„Hoffen wir es, folge mir!“
Mit diesen Worten setzte sich Seena in Bewegung. Nat folgte ihr mit etwas Abstand, eine Hand an der MP7. Na das, dachte er sich, kann ja lustig werden!
Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden sie die Straße, die Seena gesucht hatte. Sie liefen also den ganzen Tag, erst am späten Nachtmittag erlaubte die junge Frau eine kleine Pause einzulegen. Sie machten Rast unter einem großen Baum, der an einer Gablung lag. Nathan setzte sich auf einen Felsen, der unweit des Baumes lag, und so wirkte, als sei er unachtsam von einem Riesen dort hingeworfen worden. Seena selber setzte in das Grass und lehnte sich an den mächtigen Stamm an. Nat streifte seinen Rucksack ab und öffnete ihn. Zum Glück hatte er noch etwas von der Notreserve dabei, irgendwie glaubte er nicht daran, das sie mit ihm Teilen würde. Sofern sie denn etwas dabei hatte. Er beobachtete Seena, wie sie ihren Lederbeutel öffnete, etwas heraus nahm und aß. Womögliche irgendwelche Kerne. Nat war ein Rätsel, wie man von so etwas satt werden sollte. Er fand einen verpackten Riegel aus eingekochten Obst, eine kleine Spezialität in der Feldküche. Sie erinnerten stark an die Energie-Riegeln, die man früher kaufen konnte, vor dem Fall. Nat biss ein Stück ab und kaute langsam und genüsslich, wer weiß, wann er wieder so etwas zu essen bekam? Er merkte, das Seena zu ihm rüber sah.
„Was ist das?“
„Ein Riegel aus eingemachten Obst, mit etwas Schokolade überzogen. Frischt den Haushalt auf. Ist mein letzter“, gestand er. Sie entgegnete darauf nichts und er verputze auch den Rest von seinem spärlichen Essen. Er hockte eine weile Stumm auf dem Felsen, verscheuchte einige Fliegen und sah sich um. Er blickte zum wolkenlosen Himmel auf, Vögel zwitscherten. Es fühlte und hörte sich an, wie er es kannte. Und doch, schien irgendetwas anders zu sein. Es beschlich ihn schon seit einer Weile ein verdacht, es konnte eigentlich kaum sein... aber... er stockte.
Am Horizont zeigte sich die Sichel des Mondes. An sich nicht ungewöhnlich, doch hier waren es zwei Monde, die nah nebeneinander aufgingen. Zwei Monde! Das war es! Das war der letzte Beweis der seine Vermutung bestätigte. Er war NICHT mehr auf der Erde! Sondern auf einer fremden Welt. Das erklärte, warum sie seine Waffen nicht kennt. Oder Deutschland, jetzt ergab das auf grausige Art alles einen Sinn. Nat schluckte, ihm wurde etwas schlecht, wie nur konnte das alles passieren? Er sah wieder zu Seena, und ihm drängte sich eine ganz andere Frage auf: „Warum kann ich dich verstehen?“, fragte er.
„Was?“
„Wir können uns verständigen. Offensichtlich bin ich nicht mehr zuhause, aber trotzdem, abgesehen von einigen merkwürdigen Wörtern, Verstehen wir uns einwandfrei. Wieso?“
„Scheinbar sprechen wir die gleiche Sprache?“, mutmaßte Seena. „Ja, aber warum? Ich bin mir sehr sicher, das uns mehr trennt als dir bewusst ist. Es kann eigentlich nicht sein, das wir uns also verstehen könnten.“
„Ich habe dafür auch keine Erklärung“, sagte sie, „nur eine Vermutung. Aber ich will erst mit meinem Meister darüber sprechen. Etwas an dir ist... anders.“
„Da will ich nicht widersprechen“, pflichtete Nat bei. „Wir sollten weiter gehen, wir schaffen es heute ohne hin nicht ins Dorf, aber jede Meile die wir schaffen bringt uns dem Ziel näher“, sie erhob sich und Nat sprang von dem Felsen um ihr zu folgen.