Deutschland, bald eine 2 Klassengesellschafft?

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Ganz kurzer Kommentar zu den Versicherungen ist ein hochkomplexes Thema deshalb kratze ich nur mal an der Oberfläche:
Die langen Wartezeiten beim Arzt ist das Problem, dass es zu wenig Ärzte gibt. Mehr als sechs Jahre Studium danach nochmal eine mehrjährige Facharzt-Ausbildung. Da gibt es heutzutage einfachere Methoden an das große Geld, was die meisten Mediziner nicht mehr machen, zu kommen. Das diese Ärzte dann die Privaten bevorzugen ist auch klar, an einem Gesetzlichen lässt sich so gut wie nichts verdienen.
Für mich als Privat-Versicherten Studenten (Ja, Privat kostet weniger Beiträge als Gesetzlich), ist die Private aber auch ein absolut zweischneidiges Schwert. Am Anfang gnadenlos günstig im Alter unbezahlbar. Eine Bekannte zahlt jetzt im Alter monatlich ca. 700€. Dies ist für den Normalverdienenden einfach nicht mehr zahlbar.
Wenn dann der Service bei den Gesetzlichen fehlt: Es gibt Zusatzversicherungen die jeder abschließen kann, sodass man fast auf einem Service-Level wie die Privaten ist. Aber das kostet mehr und das ist ja auch wieder blöd.
Da wird der Weg aber hingehen, es wird eine Grundsicherung geben und wer mehr will zahlt. So dass jeder selbst entscheiden kann, welche Leistungen ihm wichtig sind und welche nicht.

Zu dem Kommunismus:
Nein, die Grundidee ist in Ordnung. Aber es ist in der Realität nicht umsetzbar und dass muss endlich mal eingesehen werden. Jeder Versuch diese Ideologie in die Wirklichkeit umzusetzen hat eine enorme Anzahl von Menschenleben gefordert. Ich halte auch die Grundthese: "Jedem das Gleiche" für falsch. Dies würde nämlich bedeuten, dass alle Menschen von ihren Bedürfnissen gleich sind. Die Menschen sind aber Individuen, wo jeder einzelne andere Bedürfnisse hat. Die Parole muss also lauten: "Jedem das Seine" (wie in der Antike schon festgestellt). Da gehört für mich auch zwangsweise eine Elitenbildung dazu, da nicht jeder Mensch gleich viel leisten kann, sei es körperlich oder geistig.

Swordspirit
 

luci2k1

Jack's Smirking Revenge
ich denke mal nicht das die mittelschicht ausstirbt das ist nur wieder etwas das uns die medien weismachen wollen weil denen nichts besseres einfällt
ich denke die sogenannten "seriösen" Medien und die Politik versuchen uns gerade das Gegenteil zu verkaufen, nämlich dass unsere Bevölkerung immernoch aus einer starken Mittelschicht besteht... aber ich denke wir driften langsam davon weg... die Zeiten der Vollbeschäftigung/nahezu Vollbeschäftigung sind lange vorbei... kommen eher nicht wieder... und mit dieser Zeit ist die starke Mittelschicht langsam aber sicher zerbröckelt... und inzwischen gibt es wieder eine bemerkenswerk große Unterschicht in Deutschland (die vor nicht allzu langer Zeit schon für tot erklärt wurde)... das kann und ich finde das darf man auch nicht leugnen...
Nein wir sind keine 2-Klassen-Gesellschaft... aber schon eine 3-Klassen-Gesellschaft, in der es eine stetig wachsende Unterschicht gibt, die sich nicht nur durch sehr wenig/ garkein eigenes Einkommen auszeichnet, sonder ebenso durch schlechte (Aus-)Bildung... eine breite, aber lagsam schrumpfende Mittelschicht gibt (es fallen mehr unter die Grenze nach Unten, als von Unten aufsteigen)... und eine Oberschicht, die wie in fast allen Industrienationen ihren Abstand zum Rest immer weiter ausbaut...
Ich denke eine klassische 2-Teilung der Gesellschaft wird es so schnell nicht wieder geben... ich finde es dennoch besorgniserregend wie der Abstand zwischen den 3 (mMn) existierenden Schichten immer größer wird... irgendwann werden die Gräben zu groß, als das noch viele drüber springen könnten (wobei das größtenteils für den Weg nach oben und nicht nach unten gilt ^^)...

atm große Probleme sehe ich, was die Spaltung der Schichten angeht, z.B. (wie viele) im Gesundheitswesen... wir haben eine 2-Klassen-Medizin... da lässt sich nicht drumrum reden und es wird schlimmer, dabei geht es erstmal weniger um "Privat oder Kasse", sondern ganz allgemein darum, wer sich welche Leistung auch leisten kann... eine Frage, die sich in Deutschland lange Zeit niemand stellen musste kommt bei weniger gut betuchten Menschen wieder auf den Tisch, nämlich: "welche medizinischen Behandlungen kann ich mir leisten?"... schonmal versucht mit geringem Einkommen (oder Hartz 4) ne Brücke zu bezahlen?... oder fragt mal nen Arbeitslosen mit schlechten Augen wie er sich ne Brille finanziert.... und auch hier geht der Trend nicht zum Angleichen der Chancen aller, sondern es geht auseinander...
Auch ein großes und immer weiter wachsendes Problem gibt es mMn im Bildungssystem... da gibt es ne theoretische Chancengleichheit... faktisch sind auch hier die "Armen" benachteiligt... mal davon abgesehen, dass bei Kindern aus der Unterschicht schon aus Gründen ihres sozialen Umfelds mit hoher Wahrscheinlichkeit lange nicht auf dem selben Niveau in die Schule eintreten wie andere Kinder und sie leider fast ebenso wahrscheinlich weniger Unterstützung bei ihrer Bildung von ihren Eltern erwarten können... sie können sich auch einfach nicht alles leisten was sie so brauchen... das fängt bei alltäglichem wie Arbeitsmaterialien und Büchern an... geht über Nachhilfe zu Klassenfahrten. Von Problemen mit der Sozialisirung zwischen Schichten, insbesondere bei Kindern fang ich garnicht erst an... und auch die vielen Studien zu der Auswirkung der sozialen Schicht auf die Bewertung durch die Lehrer lass ich mal (fast ^^) weg...
Aber unser Schulsystem hat ja auch in sich ein Problem... es gibt wenig Geld... inzwischen riesige Klassen, überforderte Lehrer... viele Schulen liegen inzwischen nicht mehr in "Sozialen Brennpunkten"... sie sind welche.... und solange der Versuch die Chancen aller anzugleichen und gleichzeitig die Unterrichtsqualität zu stabilisieren und auch zu verbessern immer wieder fehlschlägt, wird es in höheren Schichten (die es sich eben leisten könnten) immer öftern den Wunsch geben das staatliche Bildungsmonopol zu brechen - was ich auch verständlich finde, hätte ich Kinder, ich würde mir stark überlegen auf welche Schule ich sie noch schicken wollte -... es bröckelt ja sowieso schon an allen Ecken und Enden, grad am akademischen Ende.... ich will hier keinen "freien Markt" für Bildung wie in England oder den USA... aber ich sehe es dahin kommen... und was so ein Bildungswettbewerb für die Chancengleichheit bedeutet fragt man in besagten Ländern am besten mal die Absolventen der jeweiligen staatlichen Schulen...

Es gibt noch so einige Gebiete auf denen es keine Chacengleichheit gibt... und irgendwo ist das ja auch der ganz "natürliche" Lauf der Dinge... die Reichen haben durch ihren Reichtum Vorteile, die Armen Nachteile... die dazwischen pendeln ein bisschen... sie nehmen je nachdem in welche Richtung sie eher gehen ein paar Vorteile, aber auch ein paar Nachteile mit... der Clou in einer Solidarischen Gesellschaft - und ich glaube nur so eine kann auf Dauer wirklich bestehen - ist, dass sie 1. Die Vorteile und die Nachteile jeweils nicht immer größer werden lässt und 2. dass die Unterschicht immer möglichst klein bleibt und 3. das Bestreben der Unterschicht hochzuhelfen größer ist als jenes die Oberschicht vorm Fall zu bewahren... kurz: eine Solidarische Gesellschaft sollte die Lücken zwischen den Schichten klein halten und ihren Fokus auf die Schwächsten richten...

Ich fürchte aber wir sind in Deutschland (und eigentlich komplett weltweit) auf einem Weg, der die Lücken immer mehr vergrößert... und auch wenn es die Lücken zwischen 3 und nicht nur 2 Schichten sind... ich denke gut ist das nicht... und auch auf die Gefahr hin dabei ein wenig sozialistisch zu klingen: ich denke dieses Problem hat sehr viel mit dem Kapitalismus zu tun und mit vielleicht ZU freien Märkten. auf denen der Handel so frei ist wie die Gier grenzen- und maßlos...


Zu dem Kommunismus:
Nein, die Grundidee ist in Ordnung. Aber es ist in der Realität nicht umsetzbar und dass muss endlich mal eingesehen werden. Jeder Versuch diese Ideologie in die Wirklichkeit umzusetzen hat eine enorme Anzahl von Menschenleben gefordert. Ich halte auch die Grundthese: "Jedem das Gleiche" für falsch. Dies würde nämlich bedeuten, dass alle Menschen von ihren Bedürfnissen gleich sind. Die Menschen sind aber Individuen, wo jeder einzelne andere Bedürfnisse hat. Die Parole muss also lauten: "Jedem das Seine" (wie in der Antike schon festgestellt). Da gehört für mich auch zwangsweise eine Elitenbildung dazu, da nicht jeder Mensch gleich viel leisten kann, sei es körperlich oder geistig.
dem kann ich nur zustimmen... dennoch... die Reinform des Kapitalismus scheint auch nicht so viel besser als der Real-Kommunismus... irgendwo dazwischen gibts nen Punkt der sicher ganz erträglich ist...
 

Avaliell

Gläubiger
Ich äußere mich dazu ganz kurz. Deutschland IST 2 Klassengesellschaft. Immer wieder wird einem anderes vorgeheuchelt doch es ist so nicht. Der Kapitalismus siegt. Der gute alte Mittelstand ist unten. Du verdienst im normalfall nicht genug um vollkommen, ohne Ängste, ohen Bedenken über die RUnden zu kommen auf der anderen Seite gibt es Leute die dreimal soviel haben. Der Unterscheid zwischen einem Hartz4Empfänger und einem hartarbeitendem Gärtner ist eben nicht groß. Was den Verdienst und die Lebensqualität an geht.
 
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