[Diskussion] Devil

TheDarkness2

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Es gibt Filme die hinterlassen einen einschneidenden Eindruck, sie regen zum Nachdenken an und sie zwingen den Zuschauer Fakten zu akzeptieren und diese zu überdenken wenn die Zeit gekommen ist die Scharade zu beenden. Und meistens sind diese Filme Independent, denn die Hollywood Maschinerie kann nur selten solche Glanzlichter ans Tageslicht bringen. Und solch ein Film ist jetzt Devil. Die wenigstens kennen ihn, die wenigsten interessieren sich für ihn und trotzdem ist er eine Ausnahmeerscheinung die man gesehen haben sollte.

In einem Hochhaus begeht ein Mann Selbstmord indem er sich aus einem Hochhaus stürzt, kurz darauf werden mehrere Personen in einem Fahrstuhl gefangen weil dieser anscheinend den Dienst aufgibt. Plötzlich stirbt einer nach dem Anderen, was die eh schon paranoide Stimmung in den engen 4 Wänden nur weiter anheizt. Nur einer der Sicherheitsmänner, ein Gläubiger kennt die wahre Geschichte. Doch niemand will ihm glauben, doch je weiter die Eskalation voranschreitet desto mehr wird der Glaube geprüft und der Teufel offenbart seine grässliche Fratze...

Devil beschränkt sich auf 2 Handlungsebnen. Die erste spielt sich im Fahrstuhl ab, zwischen den eingesperrten Personen. Und die klaustrophopische Stimmung die dabei erzeugt wird reicht locker an die großen Vorbilder 7 und SAW heran. Es ist ein perfides Kammerspiel bei dem der Ausgang mehr als Ungewiss ist und bei dem in jedem Moment das unvorhersehbare passieren kann. Und meistens passiert auch Etwas was nicht vorhersehbar ist und der Film überrascht erneut und die Handlung erfährt einen netten Twist. Und das geschieht in dem Film sehr oft, sehr sehr oft. Das ist angenehm und hält den Film komplett am Leben, gibt ihm eine eigene Dynamik die ich so selten bisher erlebt habe.

Die zweite Handlungsebene bezieht sich auf den Cop, die Sicherheitsleute und das Geschehen außerhalb des Fahrstuhls. Das ist der Punkt wo der Zuschauer die meisten Informationen bekommt, wer die Leute im Fahrstuhl sind und diese Handlungsebene bildet den Rahmen für den überraschenden Plot mit seinen vielen Wendungen. Beide Handlungsebenen werden geschickt miteinander verwoben und entwicklen sich wie ein Krebsgeschwür ständig weiter. Es ist faszinierend und erschreckend zugleich.

Doch die Auflösung, die letzte schockierende Wendung im Plot trifft einen wie einen Hammerschlag. So surreal, so irreal das es glatt aus den alten Dario Argento Streifen stammen könnte. Auch wenn das Resultat aus dieser Auflösung und das eigentliche Finish dann doch etwas enttäuschend ausfallen. Und die Off Stimme bereitet einen bereits von Anfang an auf den Showdown vor und nimmt eigentlich den halben Plot vorweg. Doch die Konsequenz wie der Showdown ausgeführt wird sucht trotzdem seines Gleichen. Ganz großes Tennis, oder in dem Fall Kino.

Devil ist ein Film den man gesehen haben sollte. Goremäßig wird kaum etwas geboten, es gibt zwar Blut aber sehr sparsam eingesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Kammerspiel und das ist auch gut so. Seht ihn euch an und bildet euch euer eigenes Urteil.
 
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