[Biete] Dezibel

Eternalgamer

Liebesknecht
hierbei handelt es sich um eine meiner ersten kurzgeschichten, die ich jemals geschrieben habe.
kam bisher ganz gut an....


edit by nami: hier geht's zur Diskussion




Dezibel

von

Christopher „Toffer“ Drewes



















„Sei vorsichtig!“, sagte May noch, doch da war Jack schon aus dem Wagen gestiegen und hatte die Tür geschlossen. Bedacht rannte er auf den Laden zu.
Er war zum Glück nicht weit weg, so das er nicht unnötig mehr Zeit auf der offenen Straße verbringen musste.
Es war in letzter Zeit immer gefährlicher geworden sich draußen blicken zu lassen...
Der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt, kein Sonnenstrahl durchdrang sie.
Alles war in Zwielicht gehüllt und in einiger Entfernung war wie immer dieser weiße Nebel...
Endlich hatte er den Laden erreicht und er ging durch die offene Tür ins Innere.
Alles war dunkel. Das Licht funktionierte natürlich nicht.
Hier irgendwo musste es doch etwas geben, das hatte Jack im Gefühl!
May sah auf ihre Uhr: Der Kerl war jetzt schon 2 Minuten weg. Viel Zeit hatte er nicht mehr...
Im Laden hatte Jack nun endlich gefunden, wonach er gesucht hatte.
Er griff sich einen leeren Karton und packte so viele Lebensmittel hinein, wie er konnte.
Als dieser voll war, machte er sich so schnell wie möglich zurück zum Wagen.
Jack wusste, das die Zeit knapp wurde.
Er hatte schon die halbe Stecke geschaffte, als es anfing: Erst war dieses Knacken zu hören, nicht sehr laut, dafür aber wiederholt und sehr eindringlich.
Jack beschleunigte seinen Schritt zum leichten Trab. Er durfte nicht zu schnell sein, sonst...
May öffnete die Beifahrertür und hauchte: „Beeile dich!“
Er wurde noch etwas schneller, denn aus dem Knacken war schweres Atmen geworden.
Gerade so, als würde jemand in der Nähe nach Luft ringen!
Jack hatte das Auto fast erreicht, als er ein Ziehen an seinem Pullover wahrnahm.
Kein energisches, gerade so stark, das dieser sich leicht von seiner Haut abhob. Doch es wurde stärker, wollte ihn zurückziehen.
Endlich hatte er das Auto erreicht. Schnaufend ließ er sich auf seinen Sitz fallen und warf die Tür zu.
„Das war knapp.“, meinte Jack trocken und stellte den Karton auf den Rücksitz.Sie warteten noch einen Augenblick, bevor sie losfuhren.
Erst musste es wieder vollkommen still sein...
Man konnte das Atmen noch eine Weile hören, keine Vögel, nicht mal eine sanfte Brise war sonst zu vernehmen. Nichts, so wie es schon seit einiger Zeit war.
Dann endlich hörten die Geräusche auf. Jetzt konnten sie losfahren.
Sie fuhren schweigend und ohne Licht. Nur kein unnötiges Risiko eingehen...
Auch fuhr May nicht schneller als 20 Km/h, die Motorengeräusche könnten zu laut sein.
Nach etwa 30 Minuten erreichten sie ein großes Gebäude aus Ziegelstein. Die Fenster waren mit Brettern vernagelt, so das kein Licht hinaus oder hinein kam.
„Atme noch mal tief durch.!, sagte Jack leise und strich May sanft über die Schulter.
Dann stiegen beide vorsichtig und langsam aus, er selbst hatte den Karton mit Getränken und Essen unter dem Arm.
Zielstrebig gingen sie zur großen Metalltür. Jack klopfte so leise wie möglich gegen und May behielt den Straßenzug weiter im Auge.
Hinter der Tür regte sich nichts...
„Bitte nicht....“, murmelte Jack und klopfte nochmals bedächtig. Dann endlich tat sich etwas:
Die Tür gab ein Scharren von sich und schwang langsam nach innen auf.
Keine Sekunde zu früh, genau in diesem Moment konnte man wieder das Knacken vernehmen, noch nicht so nah, wie vor dem Laden, doch eindeutig zu nahe!
Hinter der Tür war es dunkel, doch egal, das war immer so.
Schnell stürzten beide hinein und ein alter Mann warf sie sofort wieder ins Schloss.
„Ich werde zu alt für so etwas!“, sagte er und schob einen großen Riegel vor die Tür.

Jack stellte den Karton beiseite und fragte entnervt:
„Warum hat das so lange gedauert?“
„Ich war kurz weggenickt, tut mir Leid...!
„Sollte es auch! Stell dir vor, wir hätten nochmal klopfen müssen! Schon mal daran gedacht?“
Jetzt schritt May beschwichtigend ein: „Jack, ist schon okay, Bill hat doch gesagt, das es ihm Leid tut. Das passiert ihm nicht nochmal.“
„Nach schön, gehen wir zu den anderen.“, gab Jack sich geschlagen und klopfte Bill auf die Schulter.
Plötzlich war ein leises Geräusch auf der anderen Seite der Tür zu hören. Es wiederholte sich und klang wie das Klicken eines Kugelschreibers, dessen Mine ein- und wieder heraus gedrückt wurde, nur etwas leiser.

May wandte sich flüsternd an Bill: „Seit wie lange ist das schon so?“
„Seit zwei Tagen. Immer wenn ihr von draußen wieder herein kommt, geht das für etwa eine Minute so. Ich habe bloß nichts gesagt, weil ich es für unwichtig hielt.“
„Wie kommst du auf die dumme Idee nichts darüber zu sagen, verdammt? Das könnte sonst etwas sein!“
„Erst hielt ich es für Einbildung, dann war ich mir da nicht sicher. Doch was soll schon passieren? Das ist schließlich eine Tür aus solidem Metall.“

Wie zur Bestätigung hörte das Klicken in diesem Moment auf und es herrschte wieder diese unnatürliche Stille.
„Das müssen wir im Auge behalten“, sagte Jack, „gehen wir nun endlich zu den anderen?“
Das Lagerhaus, in dem sie untergekommen waren, konnte als nicht besonders groß bezeichnet werden.
Hier lebten nun May, Jack, Bill und noch ein Kerl namens Steve mit seinem 16 Jahre altem Sohn.
Sie hatten sich so gut eingerichtet, wie es in diesen Tagen möglich war.
Jeder seine eigene Matratze und es gab sogar so etwas wie eine Küche. Doch sie trauten sich nicht Feuer zu machen, um etwas zu kochen oder sich daran zu wärmen.
Das war zu gefährlich, man hätte ein Fenster öffnen müssen und dann...

„Wie sieht es draußen aus?“, wollte Steve wissen und erhob sich von seinem Nachtlager.
„So wie sonst auch: Niemand zu hören oder zu sehen, auch keine Tier. Und alles ist noch genauso im Halbdunkeln und es ist weiterhin windstill.“, antwortete Jack.

"Das meine ich nicht. Ist...Es noch da draußen? Und wie sieht es mit Wasser zum waschen aus?“
„Leider nichts. Die Regentonne an der Straßenecke ist noch immer leer. Hat schon seit Tagen nicht mehr geregnet.“
Steve strich sich über das fettige Haar und gab ein enttäuschtes Brummen von sich.

„Aber ich habe auch gute Nachrichten! Der Laden, den wir ausgesucht haben, hatte tatsächlich noch was zu Essen.“
„Das ist gut, denn Mike vergeht fast vor Hunger!“
„Ja, lasst uns erstmal was essen.“, schlug Bill vor und Jack reichte jedem den Karton, den er bis zu dem Moment neben sich abgestellt hatte.
Mike griff beherzt zu.
Das Einzige, was dieser junge Mann nicht verloren hatte, war sein Vater und einen unmenschlicher Appetit auf alles Essbare.
Steve betrachtete May. Diese wandte den Kopf zur Seite und schaute in eine andere Richtung.
Dann sagte er: „Ihr habt doch noch etwas auf dem Herzen. Ich fühle das genau. Was ist es?“

„Es ist wahrscheinlich nichts, doch wir haben vorhin ein leises Klicken bei der Tür gehört. Hat nicht lange angehalten, doch es verunsichert uns doch etwas.“, antwortete Bill und biss mit gespieltem Hunger in sein Sandwich.
„Das hört sich beunruhigend an. Was machen wir dagegen?“
Nun ergriff Jack wieder das Wort: „Keine Ahnung, doch sicher ist, sollte das Klicken lauter werden, so werden wir uns etwas einfallen lassen müssen.“
„Ich finde wir sollten uns auch vergewissern, das dieses Geräusch nicht noch woanders in der Nähe des Lagerhauses auftritt.“
„Okay, aber erst morgen. Ich bin völlig erledigt.“
„Wie spät ist es eigentlich?“, wollte Mike wissen, während er seinen vierten Burger hinunter schlang.
„Ist doch völlig egal. Draußen wird es sowieso nicht dunkler. Scheiße, ich glaube fast, das die Zeit stehen geblieben ist!“
„Hör auf solchen Mist zu erzählen.“, grollte May.
„Was soll es denn sonst sein?, fauchte Bill ihr zu

„Haltet beide die Klappe! Das Thema haben wir doch schon zur Genüge
durchgekaut.“, ermahnte Steve und machte sich auf seiner Matratze lang.
Es war zum auswachsen! Ständig kamen sie sich deswegen in die Wolle. Das hier erinnerte ihn mehr und mehr an einen Kindergarten.
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Klick, Klick!
Klick, Klick!

Was war das?

Mike öffnete die Augen. Jetzt herrschte wieder vollkommene Stille... Abgesehen vom regelmäßigem Atmen oder Schnarchen der anderen.
Wer hatte das eben gemacht?
Langsam hob er den Kopf von seinem Kissen und lauschte tief in die Stille hinein.
Irritiert schaute er sich um, alles war dunkel...
Das lag daran, das die Fenster mit Brettern abgedeckt waren.

Vorsichtig griff Mike neben sich. Bloß keine zu schnellen Bewegungen!
Jetzt hatte er sie gefunden und knipste das Licht der Taschenlampe an. Nichts war zu sehen, alles kam ihm vor wie sonst auch.
Gerade wollte er das Licht wieder ausmachen, da hörte er es wieder.

Klick, Klick!

Nun bekam der Junge es mit der Angst zu tun. Er griff nach links und fasste seinem Vater an die Schulter und begann ihn langsam zu schütteln.
„Wach auf, Dad.“, flüsterte Mike. Steve schreckte sofort hoch.
Dabei gab er einen kurzen aber lauten Aufschrei von sich. Dann merkte er, wo er sich befand und sah seinen Sohn ungläubig an.
„Verdammt Scheiße, willst du mich an einem Herzinfarkt sterben sehen?“, fauchte er.
„Was ist los?“, fragte Jack und schaltete eine weitere Lampe ein.
Auch die anderen waren nun wach und schauten zu Mike.
„Hört ihr das nicht? Da ist dieses Geräusch von dem ihr erzählt habt!“, rechtfertigte sich der Junge.
Das Klicken hörte nun nicht wieder auf. Es kam regelmäßig und wurde sogar noch etwas lauter.
„Kacke, was ist das?“, wimmerte May und kroch näher an Jack heran.

„Bleibt alle ruhig. Vielleicht geht es wieder weg.“, beschwichtigte Bill.
„Das glaubst du doch wohl selber nicht. So wie Steve gerade gebrüllt hat!“
Steve hob die Hand: „Haltet alle endlich die Klappe!“

Sofort sagte keiner mehr ein Wort. Sie lauschten nur noch.
„Schaltet die Lichter aus.“, meinte Mike und es herrschte wieder vollkommene Dunkelheit.
Doch das Klicken hörte nicht auf, machte immer weiter.
Es vergingen gefühlte zwei Stunden. Keiner konnte etwas sehen, nur lauschen.
Gerade wollte Steve etwas sagen, da wurde das Klicken wieder leiser. Kurze Zeit später hörte es ganz auf.
Ersetzt wurde es von dem wohl bekanntem Atmen.
„Was sollen wir tun?“, fragte Bill nun. „Schhh!“, kam es von rechts.
Nach etwa sechs Minuten wurde es wieder still. Trotzdem machte niemand Anstalten etwas zu sagen oder sich auch nur zu bewegen.
Die Ruhe lastete schwer auf ihren Ohren, tat sogar regelrecht weh...
Jack schaltete als erster das Licht wieder ein.
„Ich glaube, wir sind aus dem Gröbsten raus.“
Er erhob sich und ließ den Blick schweifen. Alles lag im Schatten, sah aber trotzdem so aus wie immer.
„Ich würde sagen, wir sollten jetzt alle Fenster, jede Wand und jeden noch so kleinen Riss genau untersuchen.“, überlegte er.
„Warum?“, wollte May wissen.
„Ich denke, das hier irgendwo eine kleine Öffnung sein muss, durch die...“
„Was soll das heißen?“, wurde er unterbrochen.
„Ihr wisst, wie ich das meine.“, erwiderte Jack etwas schärfer als beabsichtigt.

Nun herrschte wieder Schweigen. Jeder von ihnen wusste, sollten sie wirklich hier eine undichte Stelle haben, so war es ein Wunder, das bisher nichts schlimmeres passiert war.
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Nun erhob sie sich und begannen die Suche nach möglichen Schwachstellen.
Wieder Schweigen. Niemand wollte einen Laut von sich geben, solange es nicht sicher war, das es keine bösen Folgen haben könnte.
Die Kontrolle der Fenster verlief ergebnislos. Alle waren noch immer völlig mit Brettern und Bauschaum bedeckt. Keine Öffnungen zu entdecken...
Danach suchten sie die Wände ab. Diese wiesen einige Risse auf, waren soweit aber dicht.
Auch das Dach musterten sie eingehend, doch auch hier war zum Glück nichts zu sehen.
„Hier ist nichts...“, meinte Bill und rieb sich den vom Hochsehen steif gewordenen Nacken.
„Aber es muss doch...“, fing Mike an. Er kam nicht bis zum Schluss.
Langsam ging er nun auf die Metalltür zu, die nach draußen führte.
„Lass das, Mike. Wir gehen jetzt garantiert nicht raus.“, forderte Steve ihn auf.

Aber sein Sohn hatte nicht vor die Tür zu öffnen. Er hockte sich davor hin und strich über den Boden. Jetzt traf auch May die Erkenntnis wie ein Schlag:
„Der Spalt zwischen Tür und Boden!“
„Verdammt, der war doch bisher auch nicht das Problem.“, warf Steve ein.
Er ging zu Mike und hockte sich ebenfalls hin.
„Oh nein! Das sieht ja aus, als hätte sich ein Tier hier durch den Beton buddeln wollen!“

Steve hatte recht…
Etwas hatte anscheinend versucht sich unter der Tür hindurch zu kommen.

Der Boden war mit Kratzern übersät.
„Warum haben wir das nicht gehört?“, jammerte May.
„Völlig egal. Wir müssen aber dafür sorgen, das, was auch immer es ist, hier nicht
reinkommt.“, sagte Bill.
„Hat jemand eine Idee?“
„Wir brauchen etwas Bauschaum oder so in der Art…“, überlegte Mike und sah sich im Lagerhaus um.
„Also ich habe hier keinen gefunden.“, teilte Bill nach drei Minuten mit und auch die anderen waren zu dem gleichen Ergebnis gekommen.
Die Tür ließ sich nicht so schnell abdichten wie gehofft…
Kein Bauschaum, kein Klebeband oder andere Dinge, um für Sicherheit und Ruhe zu sorgen.
„Warum haben wir Fahrräder, aber kein Zeug, das uns helfen könnte?“, fragte May und deutete auf die Drahtesel in der Ecke.
„Ich sehe schon: Irgendjemand muss wieder raus und etwas besorgen.“
„Bist du sicher?“, fragte Mike. „Könnte man nicht etwas anderes davorstellen?“
„Ich glaube, das würde nicht funktionieren. Es muss vollkommen dicht sein.“
Jack sah bedrückt zu den Kratzspuren, dann sagte er: „Gut, gebt mir eine Stunde, um mich vorzubereiten.“
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Draußen war es nicht anders als zuvor. Abgesehen davon, dass ein fast nicht wahrnehmbarer Geruch in der Luft lag.
Aber das war jetzt das geringste Problem…
Dieses Mal war May nicht mitgekommen, Jack saß allein im Auto und suchte vergebens nach einem Baumarkt oder Werkzeugladen.
Nun war Frank schon fast eine Stunde unterwegs, doch hatte er bisher nichts entdeckt.
„Wo bist du?“, murmelte Jack und verkrampfte die Hände fest ums Lenkrad.
Dann warf er einen Blick auf die Tankanzeige: Fast leer, war ja klar!
In einiger Entfernung konnte er aber zum Glück schon eine Tankstelle ausmachen.
Wenigstens etwas…
Jack bog ein und parkte direkt neben den Zapfsäulen. Jetzt musste es wieder schnell gehen.
Leise öffnete er die Tür und stieg aus.
Dann öffnete er den Tankdeckel und griff zum Tankstutzen.
Sofort, nachdem Jack diesen aus der Halterung nahm, aktivierten sich die Pumpen, um den Kraftstoff bei Bedarf abzugeben.
Auf der einen Seite war das gut, denn das bewies, dass es hier noch was zu holen gab, doch auf der anderen waren die Pumpen sehr laut. Viel zu laut!
Nervös sah Jack sich um. Er versuchte zu lauschen, doch es war zu laut dafür…
Als der Tank etwa zur Hälfte gefüllt war, entschied er sich, es gut sein zu lassen und hakte den Tankstutzen wieder ein.
Nun herrschte wieder Stille. Fast…
Laut und deutlich konnte er das schwere Atmen vernehmen und Jacks Augen traten aus den Höhlen hervor.
So stark war es noch nie gewesen!
Fast war er sich sicher, dass der Ursprung dieser Laute keine zehn Zentimeter von seinem Ohr entfernt war.
Sofort stopfte Jack den Tankdeckel wieder auf und öffnete die Fahrertür.
Jetzt konnte er auch wieder dieses Zerren an seiner Kleidung spüren!
Es war ebenfalls schon sehr kräftig und er bekam große Probleme sich ins Auto zu setzen.
Fast hatte er es geschafft, da merkte Jack, wie der Zug auf seine Kleidung heftiger wurde und nacktes Grauen packte ihn. Er wollte nicht!
Er musste ins Auto und die Tür schließen, so schnell er konnte, denn sonst…
Dann ging ein Ruck durch Jack und er vernahm ein Reißen. Der Stoff seines Hemdes hatte nachgegeben und war gerissen.
Endlich saß er und warf sofort die Tür zu.
Wenn er nun keinen Laut von sich gab, war Jack eigentlich in Sicherheit!
Dieses röchelnde Atmen war immer noch laut und deutlich zu hören.
Er versuchte alle Fenster gleichzeitig im Auge zu behalten, doch das ging nicht.
Hätte ich vollgetankt, so wäre es nun um mich geschehen!, dachte Jack.

Besorgniserregend war allerdings auch die Tatsache, dass er nicht mal zwei Minuten draußen gewesen war und trotzdem es schon so früh einsetzte…
Vielleicht war es nur Einbildung, denn die Pumpe war ja sehr laut gewesen!
Nun hörte Jack ein Schaben.
Etwas fuhr über den Autolack, und das nicht gerade sanft.
Anscheinend war es an mehreren Stellen gleichzeitig…
Jack versuchte etwas zu erkennen, doch da war nichts.
Langsam verstummte das Atmen wieder, doch dann ging es in ein leises Brummen über.
Fast so wie das von ausgeschalteten Fernsehern oder Radios, nur etwas durchdringender…
Dann verstummt auch das Schaben und Jack beruhigte sich wieder etwas.
Das Brummen war noch da, doch es würde sicher auch bald aufhören und Jack besah sich in der Zeit seine Sachen.
Die hatten ganz schön was abbekommen:
Sein Hemd war hinten weit überdehnt und sogar ein großer Riss war zu sehen. Seine Jeans schien aber abgesehen von ein paar ausgefranzten Nähten noch gut zu sein.
Jack ließ sich nun in den Sitz zurückfallen. Er hatte die ganze Zeit aufrecht und vollkommen versteift dagesessen und wollte nun seinen Rücken wieder entlasten.
Scharf zog er die Luft ein und zuckte wieder nach oben. Er war wohl doch verletzt!
Mürrisch startete Jack den Motor, denn auch das elektrische Brummen war nicht mehr zu hören.
Er setzte seine Suche fort, denn um die Wunde konnte er sich immer noch kümmern, wenn er wieder in Sicherheit war…

Nach einigen Minuten kam Jack an mehreren verunglückten Autos vorbei.
Diese versperrten fast die komplette Straße und er musste sich langsam an ihnen vorbeitasten.
Bloß nichts rammen, das wäre zu laut!
Dahinter konnte er endlich einen Handwerkerladen ausmachen. Genau so etwas hatte er gesucht!
„Endlich!“, entfuhr es Jack und er hielt dicht an der Eingangstür.
Der Laden war zweistöckig und scheinbar unberührt. Kein Fenster oder irgendeine Tür stand offen.
Zumindest konnte er nichts dergleichen sehen…
Jack schaltete den Motor ab und stieg langsam aus. Jetzt musste nur noch die Tür auch aufgehen!
Sollte dies nicht der Fall sein, so beschloss Jack, würde er sofort wieder ins Auto steigen und einen Schlachtplan erstellen müssen.
Der Blick auf das Auto ließ sein Herz wieder rasen:
Der gesamte Lack war von dünnen, hauchfeinen Kratzern übersät. Das hatte er auch noch nicht erlebt!
Automatisch griff Jack nach hinten und tastete seien Rücken ab. Auch hier waren viele kleine Wunden zu spüren, doch die waren ebenfalls nicht tief und bluteten kaum noch.
Er wandte sich wieder seinem Ziel zu und ging auf den Eingang des Ladens zu.
Würde er hier passenden Bauschaum oder Klebeband finden?
Um die anderen Geschehnisse konnte er sich später noch Sorgen machen!
Jack drückte die Tür auf.
Gut, sie war zwar geschlossen gewesen, aber nicht verschlossen…
Das bedeutete, sobald er die Tür wieder hinter sich zuzog, würden keine Probleme auftreten!
Vorausgesetzt, keine andere Fenster oder Türen standen offen oder er selbst wurde zu laut…
Drinnen war alles in Zwielicht getaucht, was nicht ungewöhnlich war, wenn man bedachte, wie es draußen aussah.
Schnell stellte Jack fest, dass er sich mit der Größe des Gebäudes getäuscht hatte.
Das hier war keine kein kleiner Drugstore, sondern im einiges größer! Fast schon so groß wie diese namenhaften Baumärkte…
Jetzt musste er sich nur noch orientieren. Wo befand sich das gesuchte?
Während Jack langsam weiter in den Laden trat, lauschte er gespannte auf jedes einzelne Geräusch.
Das einzige, das er vernahm, war sein eigenes flaches Atmen.
So sollte es sein!
Doch plötzlich war von links ein Laut zu hören und sein Blick zuckte in diese Richtung.
Sofort warf sich Jack auf den Boden, als er merkte, dass eine Axt genau auf seinen Kopf zu gesaust kam.
Der Schlag ging ins Leere und man konnte das zerschneiden der Luft deutlich hören.

Jack rollte sich weiter, außer Reichweite dieser Tötungswaffe und traute seinen Augen nicht:
Vor ihm stand in voller Größe eine Person!
Diese war in einem weißen ABC-Schutzanzug gehüllt und besaß eine Maske, sowie ein dazu passendes Atemgerät.
Jetzt kam sie schnell auf ihn zu, mit erhobener Axt, bereit zu töten!
Wieder wich Jack aus und die Waffe prallte mit einem lauten Klonk! Gegen die dahinter liegende Wand.
Funken stoben und der Angreifer verlor das Gleichgewicht. Das war die Chance!
Jack warf sich auf den Überlebenden und würgte ihn mit dessen eigener Axt, doch der Gegner war zu stark…
Langsam drückte sein Gegner die Axt wieder nach oben und Jack drohte herunter gestoßen zu werden.
Das ließ er die Waffe los und begann mit bloßen Fäusten auf die Atemmaske des Angreifers einzuschlagen.
Nach zwei Schlägen hörte er das Glas knacken und beim dritten splitterte sie.
Die Person unter der Maske fing an zu schreien und Jack ließ von ihr ab. Er sprang zur Seite und schaute ungläubig.
Anscheinend hatte er so fest zugeschlagen, das nicht nur die Atemmaske demoliert wurde, sondern die auch dadurch entstandenen Glassplitter die Augen des Trägers verletzten.
Den Schreien nach zu urteilen, war es ein Mann, der nun enorme Schmerzen litt.
Jack erhob sich langsam und wollte zur Tür zurück. Er hatte nicht vor, dem Kerl noch mehr anzutun, wollte einfach nur noch weg. Doch der Verwundete gab nicht auf!
Auch er stand auf und schwang die Axt um sich, versuchte Jack auf gut Glück zu treffen.
Dieser wich weiter zurück, doch dabei strauchelte er und schlug mit dem Rücken gegen die Eingangstür.
Die war aus Glas und ließ ein leises "Bong!" vernehmen.
Das reichte dem Fremden und er schwang seine Axt in diese Richtung. Wieder wich Jack aus und versuchte weiter auf Abstand zu bleiben.
Die Waffe traf die Tür und das Glas splitterte sofort. Plötzlich waren beide Kontrahenten ruhig.
"Oh mein Gott!", hauchte der Mann im Schutzanzug noch, dann wurde er von einer unsichtbaren Gewalt nach draußen gezogen. Gerade so, als wenn jemand mit aller Kraft an einem Seil ziehen würde, welches das Opfer um den Bauch trägt.
Während er in dem Nebel verschwand, kreischte er unablässig, doch die Schreie verstummten schnell, aufgrund der schnellen Entfernung zum Ausgangsort.
Jack war geschockt. Nicht nur, das man ihn hatte töten wollen, nun hatte er auch hautnah erlebt, wie es mit diesem Kerl zu Ende ging.
Schnell wandte er sich wieder dem Verkaufsraum des Ladens zu und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.
Der Kampf war eindeutig zu laut gewesen und die schützende Tür gab es ja nun auch nicht mehr.
Hinzu kam noch, das dieses gefürchtete Atmen jetzt nicht nur direkt wieder neben ihm war, sondern man auch die Anwesenheit von etwas spüren konnte!
Es atmete schnell und wurde immer lauter, immer lauter!
Jack rannte, suchte eine Treppe für die 2. Etage, einen Fahrstuhl oder seinetwegen auch einen verdammten Pausenraum. Etwas, wo es nicht hin folgen konnte.
Zu dem schweren Atmen gesellte sich auch noch ein leises Schleifen, so, als würde jemand etwas Schweres bewegen, ohne es anzuheben.
Wo war bloß diese Treppe?!
Es begann an seinen Kleidern zu ziehen, riss ihm langsam das Hemd vom Körper
Wo nur? Scheiße!
Dann sah er eine Tür und Jack begann darauf zu zu laufen. Es war ihm egal, was sich hinter der verbarg, er wollte nur schnell weg hier! Er riss die Tür auf.
Das Hemd hing in Fetzen an ihm herunter und die Hose war in keinem viel besseren Zustand, doch er hatte es geschafft!
Jack warf die Tür hinter sich zu.
Es folgte ein Kratzen an der Tür und man konnte förmlich spüren, wie sie sich spannte, als sich etwas langsam dagegendrückte.
Er trat von der Tür weg und sah sich um: Das hier sah aus wie eine Unterkunft!
An dem Sofa in der Ecke konnte er deutlich erkennen, das dort bis vor kurzem noch jemand geschlafen hatte. Die Decken und Kissen waren zerwühlt und die Luftmatratze daneben zeigt genau das gleiche.
Zwei Betten...

"Verdammt!", stieß Jack aus, da traf ihn schon etwas Hartes am Kopf und ihm wurde Schwarz vor Augen.
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"Was sollen wir tun?", fragte Steve und sah dabei zu May und Bill.
Jack war schon länger als drei Stunden weg und es war nicht abzusehen, ob er wiederkam...
"Ich habe keine Ahnung. Wir müssen jetzt etwas in den Zwischenraum stopfen, vielleicht hört es dann auf?", antwortete May.
In der Zeit von Jacks Abwesenheit hatte sich die Lage keineswegs gebessert:
Erst begann es wieder an der Außentür zu Klicken, nachdem Jack raus war, doch es dauerte nicht lange und es entstand daraus ein Rumoren, als würde sich draußen etwas großes entlangschleifen.
Dann begannen diese Klopfgeräusche...
Die Tür steckte erst sachte ein, doch sie wurden stärker. Sicher würde sie standhalten, doch es kam noch komplizierter...
Bill kratzte sich am Kinn und sah dann nachdenklich in Leere:
"Ich kann mir nicht helfen, doch das kommt mir bekannt vor. Wenn ich bloß wüsste, woher!"
"Was meinst du?", wollte May wissen.
"Ich habs direkt vor Augen, doch ich komme einfach nicht drauf..."
"Hast du eine Idee?", fragte Steve und sah nun ebenfalls zu Bill.

Der sah nun nicht mehr ins Leere, sondern starrte die beiden blass an.
"Das sind Morsezeichen!", entfuhr es ihm.
Er hatte recht! Und es folgten immer wieder die gleichen. S.O.S. ...
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Es tat weh...
Seine linke Schläfe bereitete ihn fast unerträgliche Schmerzen. Jack öffnete die Augen.
Er saß auf einen Stuhl, die Hände nach hinten an die Lehne gefesselt. Genauso wie die Beine...
Auch sein Kopf schien zu pulsieren, das tat ebenfalls höllisch weh, war im Schläfenbereich aber am schlimmsten.
Jack sah sich um:
Niemand schien im Raum zu sein. Er wusste nicht was passiert war, nur das er bemerkt hatte das hier warscheinlich mehr als eine Person lebte und war dann so wieder aufgewacht, nachdem ihn jemand die Lichter ausgeknipst hatte.
Irgendjemand hatte ihm das angetan, doch dieser Jemand war nicht hier...
Jack versuchte sich zu befreien, doch die Fesseln lagen eng an, schnitten in sein Fleisch.
Gerade wollte er rufen, sich bemerkbar machen,da ging rechts von ihm die Tür auf. Auch er selbst war durch diese gekommen, doch jetzt trat jemand anderes ein. Jemand, der auch einen Schutzanzug besaß!
Jack stockte der Atem, bei der Vorstellung, es könnte sich um den verschwundenen Axtschwinger handeln, doch die Illusion verblasste sofort.
Ersten war die Atemmaske noch intakt und wieß statt eines Druckschlauches einen Filter am Mundstück auf, und zweitens war die Person im Anzug um mindestens 30 Zentimeter kleiner als die Horrorgestalt.
Die Person schloss die Tür hinter sich und trat langsam an Jack heran.
"Was soll das?", fragte Jack und versuchte etwas hinter dem dunklen Glas der Maske etwas zu erkennen. Es war nicht möglich...
Erschrocken fuhr er zusammen, als ihm eine völlig unerwartete Stimme antwortete.
"Nur zur Sicherheit.", sagte eine Kinderstimme.
Höchstwarscheinlich von einem Mädchen!
"Wer bist du?", versuchte der Gefesselte so ruhig wie möglich zu wissen.
"Und wer bist du?", stellte das Mädchen als Gegenfrage, statt zu antworten und machte sich an ihrem Kopfteil zu schaffen.
"Mein Name ist Jack. Kannst du mich jetzt losbinden?"
"Das werde ich vielleicht, doch jetzt noch nicht.", war die Antwort.
Endlich hatte sie die Maske und den Kopfteil abgelegt und sah ihr Gegenüber misstrauisch an. Das Mädchen war nicht älter als 12...
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"Jemand eine Idee, was das soll?", fragte May.
Steve und Bill antworteten nicht. Es war zu surreal um echt zu sein... Nun trat auch noch Mike hinzu und lauschte ebenfalls.
"Ist da wer draußen?", fragte er.
"Das wissen wir nicht, doch möglich wäre es.", meinte Bill.
Er setzte sich auf einen nahen Stuhl und verschränkte die Arme.
"Die Frage ist nur, wie das sein kann. Wie kann da draußen noch jemand am Leben sein?", fügte May hinzu und Steve ging noch etwas durch den Kopf:
"Wieso klopft es dann schon über mehrere Stunden? Schon allein das ist merkwürdig!"
Mike trat etwas näher an die Tür heran und sagte etwas lauter: "Hallo, wer ist da?"
Das Klopfen verstummte...
"Hallo?", versuchte er es erneut
Plötzlich warf sich etwas großes gegen die Metalltür. Sie erbebte im Rahmen und etwas Putz fiel von der Wand
Was es auch war, es war nicht menschlich...
Alle wichen etwas zurück und Bill fiel fast von seinem Stuhl. An Mike gewandt sagte er:
"Wenn du das nochmal machst, warne uns bitte vor!"
"Werde ich sicher nicht mehr tun...", stotterte Mike und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
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"Was hattest du draußen verloren und warum bist du nicht tot?"
Jack richtete sich auf seinem Stuhl etwas weiter auf und antwortete: "Ich bin in einem Auto hierher gefahren, das scheint einigermaßen sicher zu sein. Ich war auf der Suche nach Baumaterialien, denn mein Unterschlupf ist nicht mehr sicher, solange nicht alle Lücken wieder geschlossen sind."
"Wo du herkommst, gibt es bestimmt noch mehr! Du hast sie hergelockt!", zischte das Mädchen und lauschte an der Tür.
Wie sollte er das denn bitte gemacht haben?
" Nein, die anderen Leute sind noch dort, darum es ja so wichtig!"
"Schnauze, davon rede ich nicht, du Esel!"
Nun vertsand Jack garnichts mehr...
"Sag bloß nicht, das du glaubst, da draußen ist wirklich etwas materielles?!", entfuhr es ihm.
"Doch, genau das. Ich habe mich hier mit meinem Vater versteckt. Wir sind nur rausgegangen, wenn es nötig war."
"Was hat es mit dem Schutzanzug auf sich?", hackte Jack weiter nach.
Sie schien langsam Vertrauen zu gewinnen...
"Das funktioniert genau wie der Trick mit dem Auto: Man ist mobil und erlebt weniger Überraschungen."
Clever, doch wo hatte sie das Ding her?
Doch statt fragen zu müssen, erzählte sein Gegenüber von selbst weiter:
"Pa hat die von der Straße besorgt. Ganz hier in der Nähe ist ein Gifttransporter verunglückt und er hat einfach zugegriffen."
Vor Jacks Augen spielte sich nochmal der Kanpf mit dem Axtmörder in allen Einzelheiten ab und es kam ihn eine grausige Vermutung: Hatte er einen Vater getötet?
Doch er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und sagte stattdessen:
"Interessant, doch ich denke, das wir uns besser unterhalten könnten, wenn ich frei wäre."
"Einen Augenblick..."
Das Mädchen ging zum Sofa zurück und holte eine Flasche Mineralwasser unter den Kopfkissen hervor. Dann trat sie neben ihren Gefangenen und sagte:
"Sollte ich recht haben, werde ich dich töten."
Mit diesen Worten öffnete sie die Flasche und kippte diese über Jack aus. Der prustete heftig, denn damit hatte er nicht gerechnet.
"Was soll der Blödsinn!, rief er halblaut und schüttelte sich.
"Du hast Glück, scheinst in Ordnung zu sein.", sagte Mädchen und trat hinter ihm um die Fesseln zu lösen. Endlich konnte Jack aufstehen und rieb sich die wundgescheuerten Handgelenke.
"Danke, doch was sollte das?"
"Nur ein Test. Hättest du nicht bestanden, wäre das hier nötig gewesen." Dabei deutete das Kind auf eine

Pistole, die ebenfalls auf dem Sofa lag.
Sie war silbern und hatte einen langen Lauf. Eindeutig eine Lighting Hawk, also ein sehr großes Kaliber.
"Da bin ich aber froh.", sagte Jack und setzte sich in einigem Abstand zu der Waffe aufs Sofa. Das Mädchen zog den bis eben zweckentfremdeten Stuhl heran und setzte sich ihm gegenüber.
"Wie heißt du noch gleich?", setzte Jack an, als hätte das Gespräch an diesem Punkt geendet.
"Ich heiße Ashley. Wie hast du es geschafft meinen Vater zu töten?"
Er hatte es geahnt...
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"Ich sage, das Jack warscheinlich nicht zurück kommt."
Sie saßen auf ihren Nachtlagern und lauschten weiter auf das anhaltende Klopfen.
"Woher weißt du das?", fragte Steve an Bill gewandt.
"So lange, wie der weg ist, müssen wir davon ausgehen, das er abgehauen in, oder noch schlimmeres."
May seufzte und sah die beiden Männer an: "Und was gedenken wir nun zu tun? Nur zu reden verbessert unsere Lage nicht gerade ungemein."
"Ich denke, wir sollten auch hier abhauen!", mischte Mike sich ein.
"Ganz toll, wie stellst du dir das vor?"
"Vor dem Lagerhaus steht doch noch ein Auto! Das ist offen, denn der ehemalige Besitzer hat die Tür nicht geschlossen, bevor es ihn erwischte."
"Ok, doch wie bekommen wir den Wagen zum laufen? Was, wenn der Zündschlüssel nicht steckt?", fragte Bill.
"Ich kann den zur Not kurzschließen!", meldete sich May wieder zu Wort und alle sahen sie verdutzt an.
"Was denkt ihr, wie ich vorher gelebt habe?"
Mike sagte: "Ich dachte, du wärst Sekretärin gewesen, oder so. Doch egal, du sagst, du kannst das?"
"Nicht perfekt, doch immerhin wenn ich genug Zeit habe..."
"Dann ist es beschlossene Sache: Jeder packt das Wichtigste ein und dann brechen wir auf, sobald wieder Ruhe herrscht.", entschied Bill.
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"Du scheinst nicht sehr überrascht zu sein...", bemerkte Jack vorsichtig und tastete seinen geschundenen Rücken ab.
"Nein, wie auch? Pa ist langsam verrückt geworden! Immer öfter fing er an von Dämonen und Gottes Strafe zu predigen. Ich wäre fast durchgedreht! anfangs waren wir noch zu dritt, doch Pa meinte, das Mama besessen wäre und hat sie aus dem Laden gezerrt, als ich schlief. Ich hatte mich schon als das nächste Opfer gesehen...", erzählte Ashley.
Sie fing an zu schluchzen, die Tränen würden sicher nicht lange auf sich warten lassen.
"Dann hättest du mir auch eine verpasst, wenn ich dein Vater gewesen wäre?"
"Ja...", schluchzte sie.
"Kann ich verstehen. Auf mich ist er mit einer Axt losgegangen. Ich habe ihn abgewehrt, doch dann ging die Tür kaputt und er wurde hinausgezogen."
"Wie soll das gehen? Er hatte doch seinen Anzug!"
"Ich... habe ihm vorher das Kopfstück beschädigt und er da ist es dann passiert. Tut mir wirklich leid..."
Ashley schüttelte heftig den Kopf:
"Das muss es nicht. Ich wäre sonst sicher auch tot!"
"Du glaubst, das man stirbt, wenn man weggezogen wird?", fragte Jack.
"Keine Ahnung, doch die Erklärung ist mir lieber, als sich vorzustellen, was da noch auf einen warten könnte."
"Da hast du wohl recht."
Nun sah auch sie die Wunden auf Jacks Rücken an:
"Oh Gott, warte, ich hole schnell etwas Verbandszeug."
"Ich dachte schon, du würdest das nie sagen!", schmunzelte er.
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Sie warteten etwa 30 Minuten, dann hörte das Klopfen an der Tür auf.
"Mal schauen...", meinte Bill.

Der alte Mann legte sich nahe der Tür auf den Bauch und lugte vorsichtig durch den mit Kratzspuren übersäten Spalt.
"Ich sehe nichts. Ich glaube, die Luft ist rein!"
"Dann wagen wir es!", sagte Mike und zog die Riemen an seinem Rucksack straff.

Vorsichtig öffneten sie die Tür und lugten nach draußen. Nichts war zu sehen...
Der Parkplatz und die umgebenden Straßen schienen verlassen.
Langsam aber direkt gingen sie auf den Wagen in der Mitte des sonst leeren Parkplatzes zu.
Ständig warfen die Gehenden furchtsame Blicke um sich, doch weiterhin verlief alles nach Plan.
Kein Grund zu Aufregung...
Sie waren keine 20 Meter vom Auto entfernt, als Steve flüsterte: "Ist da das Fenster eingeschlagen?"
Seine Vermutung hob nicht gerade die Stimmung, doch von der Entfernung sah es tatsächlich so aus.
Jetzt gab es einen Grund zur Panik...
Am Wagen angekommen atmeten sie erleichtert auf: Das Fenster war nur heruntergekurbelt.
"Alles rein.", befahl May, da ging es auch schon wieder los.
Schweres Atmen war aus einiger Entfernung zu vernehmen. Es näherte sich, wurde lauter!
"Schnell!", rief May ängstlich und schloss sofort die Tür, als sie sich auf den Fahrersitz sinken ließ.
"Fenster hoch!", stimmte Mike ein und krampfte auf der Rückbank seine Hände ins Polster.
Bill, der neben ihm saß, sah aus dem Beifahrerfenster und gab einen erschtickten Laut von sich.
Steve fuhr herum, konnte gerade noch etwas aus dem Augenwinkel heraus erkennen. Eine Bewegung, fürs bloße Auge kaum sichtbar.
"Okay, das Fenster ist zu!", meine May und sah zu den anderen. "Was?"
Mike zeigte nach vorne, zu Frontscheibe und sie sah schnell hin. Auch sie hatte nun etwas gesehen.
"Ich glaube, da draußen ist etwas!", hauchte Bill in die Runde.
"Schlauberger!"
"Klappe halten, Steve!", entgegnete May zischend.
Das Atmen wurde lauter, war nun anscheinend um den gesamten Wagen herum.
Dann waren zwischen den sehr kurzen Atempausen auch noch andere Dinge zu hören:
Etwas kratzte über den Lack des Autos und... ja, ...Schritte!
Auch sie wurden immer lauter...
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"Tja, dafür, das du noch nie zuvor jemanden verbunden hast, würde ich sagen, das hast du sehr gut gemacht."
"Danke!", gab Ashley zurück.
Jack erhob sich von seinem Sitzplatz und begutachtete sich. Ja, das Mädchen war wirklich gut! Auch seine zerissenen Klamotten hatte er gegen die eingetauscht, die ihm Ashley rausgesucht hatte. Eine blaue Jeans und ein brauner Pullover verdeckten jetzt seine beahndelten Verletzungen.
"Ashley?"
"Ja?", sie blickte gerade wieder von ihrem Verbandskasten hoch, den sie einsortierte.
"Was wäre passiert, wenn ich nicht okay gewesen wäre?"
"Das würdest du mir sowieso nicht glauben..."
Mit dieser Vermutung hatte sich Jack schon fast angefreundet...
"Doch, versuchs. Ich meine, du weißt ja selbst was draußen abgeht. Warum sollte ich dir also nicht glauben?"

Die junge Dame erhob sich und sah ihm fest in die Augen: "Du hättest dich fast komplett aufgelöst und alles angegriffen, was sich bewegt oder Laute von sich gibt."
"Aufgelöst?", das verstand Jack nicht.
"Ja doch! So wie in den Filmen, wo Geister rumspucken: Die sind ja schließlich auch durchsichtig."
"Und das wäre mir auch passiert?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue. Eindeutig eine Geste, die nicht gerade für seinen Glauben in die Worte des Mädchens sprach, doch verkneifen konnte er sie sich auch nicht.
"Ja, so ähnlich auf jeden Fall!"
"Du hast das schon mal beobachtet?"

Ashley setzte sich wieder hin, schien diesen Halt jetzt zu brauchen.
"Ja, einmal stand ein Fremder vor der Tür und wollte hinein, in Sicherheit. Auch Pa kam es seltsam vor, das der so lange überlebt hatte, doch wir ließen ihn rein. Das war noch, bevor er verrückt geworden ist und meine Mutter beseitigte."
"Was ist dann passiert?"
"Wir gaben ihm zu Essen und zu Trinken, doch seltsamerweise lehnte er alles ab und schien die ganze Zeit nur zu beobachten. Es war richtig unheimlich, denn seinen Namen hat er auch nicht genannt und woher er kam haben wir auch nicht herausgefunden. Später legten wir uns dann schlafen. Als ich dann plötzlich aufgewacht bin, habe ich gesehen, wie mein Vater dem Fremden eine Flasche Wein über den Kopf zog. Die ist dann auch zerbrochen. Der Kerl wollte mir etwas antun und mein Vater hat es noch schnell genug gemerkt."
"Und wie gehts weiter?", stichelte Jack nach, als er merkte, das Ashley nichts mehr sagte.

"Er begann zu schreinen, aber ohne einen Laut von sich zu geben und wand sich auf dem Boden. Dann konnte man plötzlich durch ihn hindurch sehen und er ging auf Pa los. Der griff sich die Pistole und erschoss ihn."
Das konnte so nicht stimmen...
"Ich seh hier weder Blut, noch eine Leiche. Was erzählst du mir da?"
Jacks Puls raste an die Decke, als Ashley sich langsam erhob und auf ihn zukam.
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"Bring diese Scheißkarre endich zu laufen!", rief Mike und hämmerte gegen den Fahrersitz.
May hatte die Verkleidung unter dem Lenkrad entfernt und fingerte nun fieberhaft an den Kabeln herum. Wie befürchtet steckte der Zündschlüssel nicht und versteckte sich auch nicht hinter der Sonnenblende...
"Ich tu schon, was ich kann, halt endlich die Schnauze!"
Diese harte Antwort hatte der Junge nicht erwartet und hörte auf, den Sitz zu bearbeiten.
"Ich glaube, ich habs gleich!", sagte May.
Ein Klicken und Klacken ging durch den Wagen. Die Zentralverriegelung war nun eingeschaltet.
"Das war zwar nicht geplant, aber auch nicht verkehrt.", gab sie als Antwort auf die fragenden Gesichter und widmete sich weiter den Drähten.
Das Kratzen auf dem Lack wurde immer durchdringender. Nun klopfte es auch an den Scheiben, doch es war nichts zu sehen.
Die Schritte hatten das Auto vor Sekunden erreicht und etwas Unsichtbares schien es zu umrunden, suchte nach einer Schwachstelle...
Plötzlch gab der Wagen ein kurzes Hupen von sich. Alle schreckten zusammen, auch May.
"Tut mir leid!", wimmerte sie und probierte weiter.
"Beeil dich, ich habe keinen Bock herauszufinden, was da draußen ist!", brüllte Bill und sah mit wahnsinnigen Blicken aus dem Fenster.

Ohne Vorwarnung wurde die Kofferraumklappe mit solcher Gewalt aufgerissen, das die Hinterräder des Wagens ein paar Zentimeter vom Asphalt abhoben.
"Schnell, es versucht reinzukommen!", kreischte Mike und drückte sich an den Sitz vor ihm.
Sofort spürte Bill heftigen Druck von hinten, was es auch war, es versuchte die Sitzbank nach vorne zu drücken!
Über die Lehne konnte es nicht, dort war ein Gitter angebracht, um Passagiere vor herumfliegenden Gepäckstücken zu schützen, sollten sie verunfallen.
"Mike, stemm dich gegen die Lehne!", befahl Bill und der Junge gehorchte widerwillig.
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Ashley kam auf ihn zu und keine Möglichkeit zu entkommen. Was nun?
Sie kam unbeirrt näher und Jack wägte zwischen Angriff und Flucht ab. Schnell wich er zur Seite, doch sie ging einfach an ihm vorbei.
Nun stand sie direkt vor einer Wand und zeigte etwa auf seine Kopfhöhe: "Da ist die Kugel eingedrungen.", erklärte sie.
Jetzt wandte sie sich wieder Jack zu.

"Als Pa schoss, ging die Kugel durch ihn hindurch und der Kerl war plötzlich weg, so als hätte es ihn nie gegeben."
"Du willst mir sagen, das er einfach so verpufft ist?"
"Genau, so wie wenn man einen laufenden Projektor ausschaltet. der gerade ein Bild zeigt!"

Jack kratzte sich am Kopf. Diese Geste der Ratlosigkeit war nicht neu für ihn...
"Das klingt tatsächlich etwas unglaublich, doch ich glaube dir."
"Danke...", gab Ashley erleichtert zurück.
Mit diesen Worten setzte er sich wieder hin.
"Was machen wir jetzt?", fragte sie , weil ihr Gegenüber lange Zeit nichts sagte.
"Ich muss los und etwas zu isolieren besorgen. Die anderen werden sich sicher schon
Sorgen machen!"
"Dann komme ich aber mit! Ich halte es hier keinen Tag länger aus!"
"Ich wäre auch nicht ohne dich gefahren!", meinte Jack. "Aber dann ziehst du wieder den Schutzanzug an. So bist wenigstens du geschützt!"

Ohne Wiederrede, die ihn auch sehr gewundert hätte, nahm Ashley den Anzug wieder zur Hand und begann hineinzuschlüpfen. Sie hatte darin eindeutig schon Übung...
"Und du?"
"Ich mache es auf die altbewährte Art: Rennen und das Beste hoffen."
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"Scheiße!", brüllte Bill verzweifelt und stemmte seine Knie in den Vordersitz um die Sitzbank zurückhalten zu können.
Mike kämpfte ebenfalls mit seiner Seite und war den Tränen nahe.
"Fahr endlich!", befahl Steve und sah gehetzt um sich.
Es war wie immer nichts zu sehen, doch da war trotzdem etwas!
Der Geräuschpegel stieg immer weiter und ein anderer Ton mischte sich noch hinzu:
Ein Lachen! Laut, kehlig und vollkommen emotionslos.
Es machte keine Atempause, sondern lachte immer weiter. Steve war sich sicher, sollte er es noch länger ertragen müssen, würde er einfach sein Fenster öffnen und alles mit sich geschehen lassen.

Endlich gab der Motor ein Heulen von sich.
"Wurde auch Zeit!", meinte May und legte den Gang ein. Mit quietschenden Reifen fuhren sie los. "Wo lang?"
"Fahr einfach!", rief Steve gegen den Motorenlärm an.
Der Druck gegen die Sitzbank hatte nachgelassen und Mike schaute durch die Heckscheibe: Etwas großes und verschwommenes verfolgte sie!
Die Kofferraumklappe schlug in ihrer zerstörten Halterung auf und nieder, versagte ihm einen besseren Blick auf das unheimliche, verschwommene Ding.
"Fahr schneller!", rief Mike, als er mitbekam, das diese etwas größer wurde, aufholte!
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"Hast du alles?"
"Ja!", antwortete Ashley und sah sich nochmal im Zimmer um. "Ich denke, wir können los."
Vorsichtig lauschten sie an der Tür: Hinter der war ein leises Tropfen zu vernehem, doch ansonsten war alles ruhig.
"Was ist das?, fragte Jack.
Ashleys Visier des Anzugs beschlug leicht: "Ich weiß nicht, mach dich aber auf das Schlimmste gefasst."
Mit diesen Worten umfasste sie ihre Pistole noch fester und Jack öffnete langsam die Tür.
Der Nebel war bis in den Verkaufsraum vorgedrungen. Bei der kaputten Tür war das auch kein Wunder...
Keiner der beiden konnte den Ursprung dieses Geräuschs ausmachen. Solange das keine Probleme bereitete sollte es aber auch egal sein...
Jack bedeutet Ashley ihm zu folgen und langsam machten sie sich Tür. Dort angekommen, sahen sie vorsichtig nach draußen: Wieder nichts zu sehen...

Das Auto stand keine 10 Meter entfernt und Jack besah ihn sich genauer: Fast der gesamte Lack war verschwunden und äußerst hässlichen Kratzern gewichen. Auch an den Felgen und Reifen konnte man welche finden, doch die Gummierung schien noch intakt zu sein.

"Schnell!", hauchte Ashley und sie spurteten los, achteten kaum auf den Lärmpegel.
Am Auto angekommen setzte Jack sich hinters Lenkrad und Ashley auf den Beifahrersitz, da war auch schon wieder das schwere Atmen zu hören.
Diesmal war es viel lauter als vorher und in den Pausen konnte man bedrohliche Schritte hören.
Jack startete sofort den Motor und sie fuhren langsam die Straße zurück, die er gekommen war.
"Verdammt, wir haben was vergessen!", entfuhr es ihm und Jack klopfte aufs Armaturenbrett.
"Haben wir nicht!", trällerte Ashley und öffnete ihre Tasche.
Darin befand sich Industriekleber und Schaumstoffpistolen.
"Du bist die Beste!", sagte Jack und konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

"Wo genau liegt euer Versteck?", fragte sie nach 5 Minuten des Schweigens.
"Einige Kilometer von hier. Mehr in der Stadtmitte."
"Fahr bitte etwas schneller!", rief das Mädchen plötzlich aus. Etwas machte ihr Angst...
Jack sah in den Rückspiegel und ein unangenehmes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit.
Die ihnen folgende Person trug einen Schutzanzug und humpelte leicht, jedoch ohne etwas von ihrem Tempo einzubüßen!
Die Stelle, an der sich eigentlich das Visier der Atemmaske befunden hätte, bestand nur aus einer blutenden dunkelroten Masse.
Jack trat das Gaspedal voll durch.
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"Noch schneller!", kam es von hinten.
"Ich fahre schon so schnell ich kann!", brüllte May zornig und wich einigen Autowracks aus.
Was immer ihnen folgte, es war sehr hartnäckig!
Sie jagten nun schon einige Zeit lang durch die Strassen und versuchten vegeblich zu entkommen. Dann kamen sie an einer sehr engen Stelle vorbei, wo mehrere Wagen fast die komplette Fahrbahn blockierten.
May trat auf die Bremse und fuhr etwas langsamer an die Lücke heran.
"Los, los, los!", rief Steve und sah auch nach hinten.
Das verschwommen Etwas war keine 20 Meter mehr entfernt, holte beängstigend schnell auf!
Sie waren fast durch die Lücke, als das Auto mit vernichtender Kraft von hinten getroffen wurde.
Es machte einen Satz nach vorn, die Heckscheibe splitterte und die Innsaßen wurden wie Stoffpuppen durchgeschüttelt.
Bill landete im hinteren Fußraum und gab keinen Laut mehr von sich.
May schlug hart mit dem Kopf aufs Lenkrad und brach sich das Nasenbein. Trotzdem schaltete sie und der Wagen fuhr weiter, trotzdem machte sie schon auf den nächsten Aufprall gefasst.
Steve war ebenfalls bewusstlos und von hinten konnte sie nur noch das Wimmern von Mike hören.
Sie rasten an einer Tankstelle vorbei, hielten auf die Schnellstrasse zu.
An der Kreuzung musste sie Links, das wusste May.
Hart schlug sie das Lenkrad in die Richtung und der Wagen schlitterte mehr, als das er fuhr, in die Kurve.
Dann sah sie es und begann zu schreien...
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"Wie weit ist es noch?", fragte Ashley.
"Nicht mehr weit, vielleicht noch 10 Minuten."
Der beängstigende Anzugträger folgte ihnen nicht mehr. Scheinbar konnte selbst solch ein Wesen das Tempo nicht ewig beibehalten.
"Was ist das da vorne?, fragte sie, als sie sich einem brennenden Trümmerhaufen näherten.
"Oh Gott, sieht so aus als wäre da noch jemand!"
Schnell fuhr Jack heran und stieg aus. Ashley blieb sitzen, gab ihm aber zur Vorsicht noch ihre Waffe.
Es sah schlimm aus: Ein Wagen war in ein anderes stehendes Fahrzeug gerast und verunfallt.
Beide Autos waren nur noch Schrott, doch in einem der beiden waren noch zwei Personen auszumachen!

"Oh nein!", hauchte Jack und öffnete die Hintertür des Wracks, um an sie heranzukommen. Die anderen Plätze waren leer, deshalb zog er Bill als erstes heraus.
Dieser schien sich einige Knochen gebrochen zu haben und war bewusstlos. Jack legte ihn auf den harten Boden ab und kroch ins Innere des Wagens, um nach Mike zu greifen.
Auch er lebte noch und sah ihn mit einer Mischung aus Wut und Erleichterung in die Augen.
Jack versuchte ihn heraus zu ziehen, doch der Junge gab nur ein Stöhnen von sich und fasste sich ans Bein.
Verdammt, der steckte fest!
Plötzlich vernahm Jack Schritte hinter sich und wirbelte halb knieend, halb stehend herum.
Doch es war nur Ashley, die sich jetzt dranmachte Bill in das noch funktionierende Auto zu hieven.
Jack drehte sich wieder um und hörte ein lautes Knacken, das irgendwo hinter Mike ertönte.
Die Tür auf der anderen Seite wurde mit unmeschlicher Gewalt aus den Angeln gerissen und flog 10 Meter weit, bevor sie den Boden berührte.
Dann wurde Mike schlagartig nach draußen gezogen. Weit kam er aber nicht, da sein Bein noch eingeklemmt war.
Jack konnte das Entsetzten und die Schmerzen aus den Augen des Teenagers ablesen, doch helfen konnte er nicht, da er wusste, was kommen würde.
Er wandte sich ab und Mike gab einen letzten Schrei von sich. Ein lautes Reißen war zu hören, dann nichts mehr.

Schnell kroch Jack aus dem Wagen und rannte zu seinem. Ashley und Bill waren schon darin uns so konnte er schnell einsteigen.
Keiner sagte ein Wort, denn statt zu atmen, lachte dieses Etwas ohne Pause. Dann hörte es gnädigerweise auf, doch dafür waren nun wieder Schritte zu hören.
Schritte und Tropfen...
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Schmerz, unglaublicher Schmerz durchzog Mikes ganzen Körper, ließ ihn nicht atmen.
Nachdem er das Auto hinter sich gelassen hatte, schlug er hart auf den Boden auf, doch diese unsichtbare Kraft zog einfach weiter, schleifte ihn im mörderischen Tempo die Strasse entlang.
Sein T-Shirt rutschte hoch und seine Haut machte Bekanntschaft mit dem Bodenbelag. Er merkte,
wie sie aufriss, deshalb versuchte er sich auf den Bauch zu drehen, doch ohne Erfolg.
Eine Häuserwand kam in Sicht und Mike war klar, was nun folgte.
Kurz bevor sein geschundener Körper mit über 100 Sachen gegen die Ziegelsteine prallte, schloss Mike die Augen.
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"Wie kann der so schnell hier sein?", fragte Jack und drehte den Zündschlüssel.
Doch da gab es ein Problem: "Scheiße, wo sind die Schlüssel?!"
"Ich weiß nicht!", antwortete Ashley.
Sie saß auf der Rückbank und tupfte dem bewusstlosen Bill mit einem Taschentuch das Blut aus dem Gesicht.
Jack sah aus seinem Seitenfenster und da war es wieder: Dieses unangenehme Gefühl im Bauch...
Der Schlüssel lag neben dem verunglückten Fahrzeugen!
Doch er sah auch noch etwas anderes: Der Kerl im Schutzanzug hatte sie doch noch eingeholt!
Noch größeres Entsetzen packte ihn, als er sah, das Ashleys Vater wieder mit der Axt bewaffnet war.
Das Wesen blieb genau vor der Fahrertür stehen, bewegte den Kopf leicht hin und her.
Scheinbar verließ es sich nun auf sein Gehör. Die wunde im Augenbereich sah schlimm aus, doch Jack hatte nur Blicke für die Axt.
Der Gegner hielt sie am Ende des Stiels, gerade so, als wartete er nur auf den richtigen Moment.
Es gab nur einen Weg an die Schlüssel zu kommen...
Jack nahm die Pistole aus den Hosenbund und dreht sich zu Ashley: "Mach die Augen zu, Kleines, das musst du nicht sehen."
Gehorsam schloss das Mädchen die Augen.
Er rutschte auf den Beifahrersitz und kurbelte das Fahrerfenster langsam herunter. Dabei versuchte er so wenig Lärm wie möglich zu machen, wollte nicht, das Es etwas davon mitbekam.

Endlich war die Scheibe weit genug herunter und Jack zielte mit der Waffe genau auf Brusthöhe.
Ein gezielter Schuss, doch er musste sich beeilen.
Er hielt die Luft an, durfte sein Ziel auf keinen Fall verfehlen.
Aus dem Augenwinkel konnte Jack eine Bewegung sehen und Bill gab einen wimmernden Laut von sich.
Scheiße, der alte Mann musste sich bewegt haben und war durch die heftigen Schmerzen aufgewacht!
Jack drückte schnell ab, als er sah, wie Ashleys Vater zum Schlag gegen das Fenster ausholte.
Ein Schuss, kurz gefolgt von einem metallnen Klappern, dann herrschte wieder Stille.
Ashley hatte die Warheit gesagt...
Sofort kurbelte er wieder das Fenster hoch, stieg aus und stürzte zu den Autoschlüsseln.
Endlich hatte Jack sie und wollte zurück, doch Steve stellte sich ihm in den Weg.
Sein Gegenüber war kreidebleich und hielt die Axt, die zuvor zu Boden gefallen war, in den Händen.
Jack hob die Pistole und schoss auf ihn. Wieder das gleiche Bild: Die Gestalt verschwand und die Axt landete erneut auf den Boden.
Doch dafür hatte er keine Augen, sondern hechtete durch die Tür ins Innere des Fahrzeugs uns warf sie zu.
"Hast du den denn nicht gesehen?!", fragte er aufgebracht.
Ashley antwortete kleinlaut: "Tut mir leid, er war plötzlich da. Ich hatte keine Zeit zu reagieren!"
Jack startete den Wagen und fuhr los.
Bloß weg, wer weiß, was als nächstes passieren würde!

Bill war wieder bewusstlos. War vielleicht auch ganz gut so, denn so konnte er immerhin keine Schmerzen leiden...
"Wo fahren wir jetzt hin?", fragte Ashley, als sie weider nach vorne auf den Beifahrersitz kletterte.
"Immer noch zum Versteck. Ich will wissen, warum sie es verlassen haben."

Eigentlich wusste er die Antwort schon: Entweder um abzuhauen, das sie ihn aufgegeben hatten, oder weil es zu brenzlig wurde.
Hatte May auch in dem Wagen gesessen? Vielleicht war sie noch im Unterschlupf!
Doch das war undenkbar...
Schuldgefühle machten sich in ihm breit. Alles war seine Schuld!
Auch empfand er etwas Hass auf Ashley, doch das war Unsinn. Das Mädchen konnte ja nicht ahnen,was passieren würde, als sie ihn bewusstlos schlug...
"Hast du Schmerzmittel oder so in der Erste Hilfe - Tasche?", wollte Jack wissen.
Die Kleine zog eine Packung hervor: "Ja, die sind sogar sehr stark. Hatten meiner Mutter gehört."
"Gut, sobald er aufwacht, gibst du ihm eine. Er soll nicht unnötig leiden."

Keine 20 Minuten später erreichten sie die Lagerhalle und umfuhren es argwöhnisch.
"Ich sehe nichts verdächtiges.", meinte Ashley und sagte das, was Jack gehofft hatte.
Sie fuhren so dicht wie möglich an die Eingangstür heran und beobachteten weiter: Stille überall.
Eine Wohltat, wenn man bedachte, was sie beide erlebt hatten...
Jack stellte den Motor ab und sie besprachen die nächsten Schritte: Du ziehst wieder das Kopfteil über, falls etwas passieren sollte und ich kontrolliere das Lager. Danach komme ich zurück und helfe dir mit dem Verletzten."
"Warum kann ich nicht gehen, ich bin doch geschützt!"
"Das glaube ich zwar, doch sicher ist sicher. Ich möchte dich nicht unnötig einer Gefahr aussetzen."
Jack kontrollierte noch mal die Waffe und steckte sie dann zurück.

Die Tür war geschlossen, jetzt durfte sie bloß nicht verschlossen sein! Die Farbe war an mehreren Stellen abgekratzt und eine große Delle in der Mitte verunzierte sie noch mehr.
Doch immerhin war sie noch intakt...
Langsam öffnete er die Tür und sah in die dahinterliegende Dunkelheit. An eine Taschenlampe hatte er leider nicht gedacht.
Jack trat ein und versuchte etwas zu erkennen. Keine Anzeichen von Leben, damit hatte er fast gerechnet. Also war May wirklich im Unfallwagen gewesen...
Wieder draußen lauschte er nochmals, doch es war immernoch nichts zu hören.
Eigendlich hätte er sich darüber freuen müssen, doch etwas gefiel ihm daran nicht, denn so lange hatte noch

nie Ruhe geherrscht, wenn sich jemand im Freien aufhielt.
Hastig ging er zurück zu Ashley und trug mit ihr den bewusstlosen Bill ins Lagerhaus.
Nachdem die Tür zu war und sie einige lampen angeschaltet hatten, legten sie den Verwundeten auf eines der Nachtlager, das die anderen achtlos zurückgelassen hatten.
Danach sagte Ashley: "Mach du die Tür dicht, ich kümmere mich um Bill."
Also nahm Jack die Tasche voller Materialien und ging zur Metalltür. Es war nicht nur die Stille, die ihn beunruhigte, sondern auch noch andere Kleinigkeiten:
Die Sache mit den verlorenen Schlüsseln und dem schmerzgeplagten Alten...
Wie konnte etwas nur so schief gehen?
Nicht nur, das er sich sicher war, den Schlüssel stecken gelassen zu haben, auch fragte er sich, wie es dazu kam, das Bill im ungünstigsten Moment einen Laut von sich gab!
Zufall?
Er wusste es nicht, aber da war auch noch etwas anderes...
Nachdem Jack den Türspalt mit Bauschaum verschlossen hatte, ging er zurück zu den anderen beiden.
Das Mädchen hatte den Schutzanzug ausgezogen und beiseite gelegt. Von hier ging keine Gefahr aus...
Sie hockte neben Bill und zog ihm gerade eine Decke bis zu Kinn heran, um der Kälte vorzubeugen.
"Hast du es geschafft?", fragte Ashley und sah auf.
"Ja, ich denke, es dichtet ab. Wollen wir wieder raus, müssen wir es aber entfernen."
"Ich habe alle Wunden verbunden und denke, das seine Nase das Meiste abbekommen hat.
Aber durch das Blut sieht es schlimmer aus, als es eigentlich ist."
Jack sah Bill mitleidig an: Was hatten die sich nur dabei gedacht?
"Hat er schon etwas gesagt?"
"Nein, war die ganze Zeit über ruhig. Ich habe ihm zwei Tabletten gegeben, so schnell wird der nicht wieder wach."
"Das hast du gut gemach.", lobte Jack und ging zu ihren Rucksäcken. "Hast du Hunger?
Wird Zeit, das auch wir etwas zu uns nehmen."
Doch Ashley schüttelte den Kopf: "Nein danke, ich werde mich etwas hinlegen und versuchen zu schlafen."
Mit diesen Worten griff sie sich eine Taschenlampe und ging die wenigen Schritte bis zu einer anderen Matratze.
Seufzend legte sie sich darauf und schien auch sofort wegzutreten.
Jack kramte aus der Tasche ein eingeschweißtes Sandwich hervor und betrachtete es.
Genau genommen hatte er auch keinen Hunger, deshalb legte er sich ebenfalls hin und versuchte zu schlafen.
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Was war geschehen?
Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, oder wo er sich momentan befand.
Sein Schädel dröhnte und stand kurz vor der Explosion.
Langsam öffnete Bill die geschwollenen Augen und sah in Dunkle. War er draußen? Nein, er befand sich in einem Gebäude...
Wo waren May und die anderen?
Knacken... Sich wiederholendes, lautes Knacken.
Träumte er?
Voller Angst riss Bill die Augen auf und sah sich um: Eine dunkle Halle, die ihm sehr bekannt vorkam kristallisierte sich aus dem Schleier aus Schmerz heraus.
"Hallo?", flüsterte er. Zu mehr war er nicht fähig.
Statt einer Antwort trat eine Person auf ihn zu, die Bill nicht genau erkannte...
"May?", hauchte er...
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Knacken..., sich wiederholendes lautes Knacken.
Träumte er?
Vorsichtig öffnete Jack die Augen und versuchte etwas zu erkennen. Ein mattes Licht spendete etwas Helligkeit und darin war etwas zu erkennen...
Schnell rappelte er sich auf und konnte es nicht glauben: Die Metalltür stand weit offen!
Wie konnte das sein?

Sofort hastete Jack auf die Tür und das Etwas am Boden zu, doch weit kam er nicht.
Jetzt konnte er genau sehen, was dieses Etwas war: Es handelte sich um Bill, der bei vollem Bewusstsein gegen etwas kämpfte!
Der alte Mann versuchte sich irgendwo festzuhalten, um dem unsichtbaren Ziehen zu entkommen, doch der nackte Betonboden bot keinen Halt.
Blitzschnell wurde er die letzten zwei Meter zur Tür gezogen und gab dabei einen ängstlichen Schrei von sich.
In letzter Sekunde konnte er sich am Türrahmen festhalten und sah nun hilfesuchend zu Jack.
Der rannte sofort wieder los, doch es war abzusehen, das Bill den Kampf verloren hatte.
Kurz bevor er für immer in dem Nebel verschwand, rief er noch:
"Warum tut sie das?"
Dann war er weg und Jack warf sich gegen die Tür, schloss dieses Tor zu Hölle.
Wie konnte das nur passieren? Die Tür war doch abgesperrt gewesen!

Nachdem er den Riegel wieder vorgeschoben hatte, ging er zu Ashleys Nachtlager, doch sie war nicht da.
Langsam baute sich vor Jack Augen die Wahrheit auf. Er wusste jetzt, was ihm die ganze Zeit Unbehagen bereitet hatte!
Er rannte zu den Rucksäcken und wühlte darin herum. Er musste ganz sicher sein...
Plötzlich trat Ashley hinter ihm und berührte seine Schulter.
Wie von der Tarantel gestochen wirbelte Jack herum und fuhr sie an: "Verdammt, schleich dich nicht so an!"
"Tut mir leid, was ist denn los? Wo ist Bill?"
"Die Außentür ging auf und es hat ihn erwischt!"
"Aber wie kann das sein?"
Statt auf die Frage zu antworten stellte Jack eine Gegenfrage: "Woher kanntest du seinen Namen? Ich habe ihn dir nicht genannt!"
Doch auf eine Antwort wartete er nicht, sondern schüttete ihr etwas Mineralwasser ins Gesicht, die er aus dem Rucksack hervorgeholt hatte.
Wie erwartet begann Ashley sich zu winden und stumme Schreie von sich zu geben.
Zusehends verlor sie an Festigkeit und ähnelte immer mehr dem Kerl in ihrer Geschichte.
Gerade wollte sich sich auf ihn stürzen, da hob Jack die Pistole und dückte ab.
Es verschwand spurlos und ließ ihn völlig geschockt zurück.
Sie war es gewesen...
Sie hatte die Schlüssel auf die Strasse geworfen und Bill heftige Schmerzen zugefügt, um andere anzulocken!
Hinzu kam die Tatsache mit dessen Namen, den sie einfach nicht wissen konnte.
Ashley war etwas von dem gewesen, das schon die ganze Zeit Jagt auf alle Lebewesen machte...
Den unwiderlegbaren Beweis hatte er ja gerade gesehen!

Knall!
Das ganze Lagerhaus wurde in seinen Grundfesten erschüttert. Jack sah zur Tür:
Die kleine Delle war einer noch größeren gewichen, etwas wollte hier rein!
Doch zum Glück schaltete Jack schnell und rannte zu den Matratzen.
Hier war er!
In windeseile schlüpfte er in den unteren Teil des Schutzanzuges und stülpte sich das Kopfteil über.
Wenn das Wesen namens Ashley recht hatte, so konnte ihm jetzt nichts passieren.
Jack holte tief Luft und das Herz blieb ihm fast stehen: Der Anzug war undicht!
Zwar funktioniete der Filter der Maske wunderbar, doch trotzdem bekam er viel zu leicht Luft.
Hastig tastete er sich ab und fand die defekte Stelle: Ein Tennisballgroßes Loch unter der linken Achsel!
Soviel zum Schutz...
Jack hob die Waffe auf, die er auf den Boden gelegt hatte, um die Hände frei zu bekommen.
Vielleicht hatte er Glück und brauchte sie garnicht...

Die Schläge an der Metalltür rissen nicht ab. Immer wieder vibrierte sie bei jedem Treffer.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nachgeben würde.
Jack war auf alles gefasst.

Die Tür wurde aus den Angeln gerissen und schlug etwas entfernt wieder auf dem Boden auf.
Er hob die Waffe und zielte auf die Türöffnung. Nur Nebel war zu sehen...
Dann ertönte plötzlich ein freudloses und durchdringendes Lachen. Es hörte nicht auf, lachte immer weiter.
Eine Gestalt trat ein und Jack stutzte kurz: Es war May!
Sie kam langsam auf ihn zu und starrte mit hasserfüllten Augen.
"Keine Bewegung!", rief Jack, doch sie hörte nicht auf ihn.
Das Lachen wurde immer lauter und es war klar, er hatte keine andere Wahl...
Jack schoss und May verschwand, wie Steve und Ashley vor ihr.
Das Lachen verstummte abruppt und es war wieder still.
War das gut?
Doch dieFrage erübrigte sich schnell: Etwas zog an seinem Anzug, wollte ihn Richtung Tür haben!
Er wehrte sich dagegen, doch es war zu stark. Langsam musste Jack Schritt für Schritt nachgeben.
"Daraus wird nichts!", sagte er und presste die Pistole, durch den Kunststoff hindurch, an seine Schläfe.
Doch kurz bevor Jack abdrücken konnte, ging ein heftiger Ruck durch seinen Körper und er wurde nach vorn gerissen.
Er verlor das Gleichgewicht und schlug hart auf den Boden auf.
Dabei verlor er seine Waffe und wurde mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit davongezogen.
Es zerrte ihn durch die Tür, am Auto vorbei und ins Freie.
Jetzt hatte es ihn auch erwischt...
Jack konnte sich nicht dagegen wehren, also ließ er es geschehen.
Geräuschlos verschwand er im Nebel...




ENDE​
 
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