[Biete] Die etwas andere Geschichte...

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Ihr Freund hatte sie verlassen,
Chrissie konnte es nicht fassen,
doch nichts hält sie jetzt noch still
weil das Baby kommen will.

Chrissie ihre Angst bezwingt
und sich in den Corsa schwingt,
doch zur Klinik ist es weit,
drum verliert sie keine Zeit.

Heiligabend, bitterkalt,
Landschaft hat kaum noch Gestalt,
Winter hat den Schnee gebracht,
und es schneit auch in der Nacht.

Schnnegestöber, keine Sicht,
doch das hilft jetzt alles nicht,
sie muss schnell ins Krankenhaus,
denn das Kind will nun heraus.

Nicht zehn Meter kann man sehen,
wie soll das so weitergehen?
Und das Ziel ist noch so fern,
doch da leuchtet auf ein Stern.

Wie ein Lotse in der Nacht,
wie ein Leuchtturm es so macht,
strahlt dort eine Lichterquelle,
von der fernen Star-Tankstelle.

Fast schon bleibt der Corsa stecken,
irgendwas soll das bezwecken,
sie es grade dorthin schafft,
so in dieser heil´gen Nacht.

Ein alter Mann hat dort heut Schicht,
weißer Bart schon im Gesicht,
schnell ruft er den Notruf an,
der ihm doch nicht helfen kann.

Ole, der sich weggestohlen,
sieht so aus wie Dieter Bohlen,
Chrissie er im Stich so ließ,
fühlt sich heute ziemlich mies.

Auch ihn ziehts zur Tanke hin,
das kam so in seinen Sinn,
denn er kann was sehr gebrauchen,
ein Schachtel, um zu rauchen.

Drei Vertreter von ´ner Tagung,
auch sie brauchen noch ne Labung,
teilen sich heut einen Wagen,
könnten eine Wurst vertragen.

Sie wollten längst zu Hause sein,
doch Wintereinbruch bremst sie ein,
einer macht so in Penaten,
einer will zu Hipp nur raten,
einer verkauft Kinderwagen,
na, was soll ich dazu sagen,
auch sie folgen diesem Stern,
denn zuhause ist noch fern.

Und dann war´n zu dieser Stund,
noch des Tankwarts Katz und Hund,
weder Esel noch und Stier,
sind der Dinge Zeugen hier.

Chrissie liegt in ihren Wehen,
was muss Ole denn da sehen,
die, die er dereinst versenkt,
seinem Kind das Leben schenkt...

Muttermund ist bereits offen,
Ole schaut doch sehr betroffen,
er nimmt Chrissie in den Arm,
wenigstens hält er sie warm.

Worte sind auch fehl am Platz,
"oh, wie dumm war ich, mein Schatz"
das ist das, was Ole spricht,
doch die Chrissie hört ihn nicht.

Ole sprach aus seinem Herzen,
Chrissie stöhnt vor lauter Schmerzen,
alter Mann bringt heisses Wasser,
Ole wird nun immer blasser.

Die Vertreter, angekommen,
haben das gleich wahrgenommen,
eilen gleich zurück zum Wagen,
können kaum das alles tragen,
Babyöl und Babytrage,
Babylaken - Dreierlage,
Milchpulver, die großen Dosen,
ein Paket mit Windelhosen,
schaffen sie so schnell herbei,
ganz umsonst, sie sind so frei,
Myrrhe, Weihrauch, hat wohl keiner?
Chrissie´s Schrei, dann gleich noch einer,
dann ist die Geburt vollbracht,
so in dieser weissen Nacht,
Nabelschnur wird noch zerschnitten,
Chrissie hat nun ausgelitten,
Baby man schon trockenreibt,
und die Zeit fast stehenbleibt...

Die Nachgeburt ist auch schon da,
ein Junge ist´s, das ist wohl klar,
ein Tray mit Teddies leergemacht,
ein Laken schnell hineingebracht,
ja, es ist nun keine Krippe,
aber heutzutage, bitte,
sollten wir doch zeitnah bleiben,
irgendwas muss ich doch schreiben.

Schnell das Kind hineingelegt,
alle sind total bewegt,
sollte allen diesen Leuten
Weihnacht wirklich was bedeuten?

Ob Chrissie, Ole, sich noch binden,
wird sich mit der Zeit wohl finden,

doch der Star mit aller Macht,
leuchet nur in dieser Nacht...
 
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