[Biete] Die Geschichte Japans

Zero

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Hier findet ihr im Laufe der Zeit vieles zur Geschichte Japans.
Anfangen werde ich erst einmal mit einem Abriss der einzelnen Epochen.
Auf diese werde ich dann später noch einmal genauer darauf eingehen.

Ein Inhaltsverzeichnis werde ich hier dann auch noch einfügen ^^
genauso wie hübsche Bildchen etc ^^

Diskussionen bitte hier rein:
http://board.world-of-hentai.to/f82/zur-geschichte-japans-100411/
 
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Zero

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Paleolithic (100.000 v. Chr. - ca. 14.500 v. Christus)
Homo-sapiens wanderten auf der Insel ein, die jetzt Japan heisst. Sie kamen aus Sudost- und Ostasien mit Vorkenntnissen in Jagen und Handwerk.

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Jomon Periode (14.500 v. Chr. – 300 v.Chr.)
Ihren Namen erhielt die Jōmon-Periode (jo= Schnur und mon= Muster) aufgrund der ganz speziell verzierten Keramik aus dieser Zeit. Mit Hilfe von unterschiedlich dicken Seilen wurden die verschiedensten Muster auf den Ton gebracht, der anschließend gebrannt wurde. Weltweit zählen diese Töpferobjekte zu den ältesten die bisher gefunden wurden.

Die Bevölkerung bestand aus Jägern und Sammlern, die während der Eiszeit vom Festland auf das Archipel gelangte. Ab ca. 5000 v. Chr. entwickelten sich erste Formen der Landwirtschaft.

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Yayoi Periode (300 v.Chr. – 250 n.Chr.)
Benannt wurde die Yayoi Periode nach dem Tokioter Vorort Yayoi in dem die ersten Keramikfunde aus dieser Zeit gemacht worden sind. Im Gegensatz zur Jōmon-Zeit waren die Keramiken in der Yayoi Zeit von besserer Qualität, wesentlich schlichter und wurden bei höheren Temperaturen gebrannt.

Die Fähigkeiten zum Reisanbau sowie die Herstellung von Bronze- und Eisenwaren wurden vermutlich von Einwanderern aus Korea auf die Insel Kyushu gebracht. Die Einwanderer verbreiteten sich von Kyushu aus über Shikoku und Honshu und drängten die Ureinwohner immer weiter Richtung Norden.

Mit der Zeit entstanden die ersten Adelsgeschlechter, auch das der kaiserlichen Familie. Familien begannen sich zu größeren Klans zusammen zu schließen und chinesische Geschichtsbücher berichten von einem Besuch eines Abgesandten aus Japan im Jahr 239 n. Chr. der Königin Himiko von Yamatai. Wo genau sich Yamatai allerdings befunden hat, ist bis heute umstritten.

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Kofun Periode / Asuka Periode (300 – 710 n. Chr.)
Die Kofun-Periode ist benannt nach den schlüssellochförmigen Hügelgräbern in denen sich die Herscherfamilien dieser Zeit zusammen mit Lehmskulpturen, Spiegeln, Schmuck und anderen Grabbeigaben beisetzen ließen. Sie überlappt sich mit der Asuka Periode die mit der Übernahme des Buddhismus im Jahr 552 in Japan begann, durch den neuen Glauben wurde das Bauen von Hügelgräbern als nicht mehr Zeitgemäß empfunden.

Das Machtzentrum Japans verlagerte sich immer mehr in die Kinai Ebene in den Westlichen Teil von Honshu. Es begann ein intensiverer Austausch mit China und Korea und so gelangte im 4. und 5. Jahrhundert das chinesische Schriftsystem, der chinesische Kalender sowie die religiösen Ansichten der beiden Länder (Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus) nach Japan. Besonders die Einführung des Buddhismus, entfachte einen verstrickten Machtkampf zwischen den verschiedenen Stämmen in Yamato.

Erst Kronprinz Shōtoku Taishi, Sohn von Kaiser Yōmei und Kaiserin Hashihito, verhalf den Buddhisten am Ende zum Sieg und machte im Jahre 594 zur Staatsreligion. Ihm wird auch die erste japanische Verfassung zugeschrieben die im Jahr 604 geschrieben wurde. Dieses durch den Buddhismus und Konfuzianismus geprägte Traktat enthielt 17 Paragraphen über die Ethische und Politische Herrschaft des Landes.

China diente in der folgenden Zeit auch weiterhin als Vorbild und so wurde eine Verwaltungs-, Land- und Steuerreform nach chinesischem Vorbild auf den Weg gebracht. Dieses kopieren des politischen Systems aus China, wurde auch in der anschließenden Nara-Periode fortgeführt.

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Nara Periode (710 – 794)
Im Jahre 710 wird Nara, durch die Kaiserin Gemmei, für einen längeren Zeitraum die Hauptstadt Japans. Mit dieser Epoche beginnt das japanische Altertum.

Die Nacheiferung chinesischer Modelle die in der Asuka-Zeit begonnen hatte wurde fortgeführt. Vor allem die oberen Klassen übernahmen eifrig die chinesische Schrift und den sich immer stärker ausbreitenden Buddhismus als Religion, hingegen wurde in den meisten Dörfern die Shinto-Religion und die damit verbundene Verehrung der Ahnen und der Geister der Natur ausgeübt.

Durch die Verbreitung der Schrift wurden die ersten Werke japanischer Literatur hergestellt und die schriftliche Aufzeichnung der Geschichte Japans und des japanischen Kaiserhofes begann. Zu den bedeutensten Werken aus dieser Zeit zählen das Kojiki, welches Japans Frühgeschichte und seine Mythologie beschreibt und in dem die ersten Zeugnisse der japanischen Sprache zu finden sind. Sowie das Nihonshoki, das auch die einzige Abfassung der 17-Artikel Verfassung von Kronprinz Shotuko Taishi enthält. Auch die japanische Dichtkunst (waka) entstand und so blühte das Land kulturell auf.

Auch wirtschaftlich waren deutliche Fortschritte zu verzeichnen, mit Nara als Hauptstadt und einem gut ausgebauten Straßennetz das die Hauptstadt mit den einzelnen Provinzhauptstädten verband, gelang es Steuern immer effizienter und regelmäßiger einzutreiben. Im laufe der Zeit verblassten die alten Landreformen die um 646 auf den Weg gebracht wurden und der Grundbesitz (Shōen) mächtiger Familien stieg an. Durch die Anhebung der Steuern wurden viele Menschen gezwungen Ihre Gegenden zu verlassen, viele von Ihnen fingen an für private Landbesitzer zu arbeiten. Dadurch verlor der Staat zunehmend an Ländereien.

Andauernde Flügelkämpfe bedeutender Hoffamilien und buddhistischer Mönche, zunehmende finanzielle Belastungen und die anhaltende Dezentralisierung der Obrigkeit, waren der Grund für die darauf folgende Verlegung der Hauptstadt nach Heiankyō, dem heutigen Kyōto.

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Heian Periode (794 – 1185)
Die Verlegung der Hauptstadt von Nara nach Heiankyō führte zu einer Abnahme der Beziehungen zwischen Japan und dem Kaiserreich China. Dadurch gelangte die japanische Kultur zu einer neuen Blütezeit, in der sich vor allem die japanische Literatur weiterentwickelte.

Neben Gedichten und Tagebucherzählungen, war es die so genannte Hofdamenliteratur die diese Epoche kulturell prägte. Da es sich für Frauen dieser Zeit nicht ziemte die chinesische Schrift zu erlernen, führte dies zur Entwicklung einer eigenen Schriftform, der japanischen Silbenschrift Hiragana. Zu den bedeutendsten literarischen Werken der Hofdamenliteratur zählen Genji Monogatari (Die Geschichte des Prinzen Genji) der Hofdame Murasaki Shikibu und das Makura no Sōshi (Kopfkissenbuch) von Sei Shōnagon.

Abseits kultureller Blüte und japanischer Nationalisierung, nahm die Macht des Kaiserhofes weiterhin ab. Vor allem der Fujiwara Klan profitierte von dieser Entwicklung und durch die Schwächung des Hofes und einer geschickten Heiratspolitik, gelangte die Fujiwara Familie zu immer mehr Macht. Es Entstand ein Abdankungssystem bei dem sich der Kaiser nach Benennung seines Nachfolgers in ein Kloster zurückzog, dabei erhielt der neue amtierende Tennō lediglich repräsentative Aufgaben, während der so genannte Klosterkaiser (insei) im Hintergrund weiterhin die Fäden zog.

So verlor der kaiserliche Hof allmählich die Kontrolle über das Land, welches sich nun immer mehr unter verschiedenen Großgrundbesitzern aufteilte. Die so genannten shoên-Besitzer erichteten Ihre eigenen Privatheere und dies führte zu einem schnellen Aufstieg der Kriegerkaste. Im Laufe des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtkämpfe der mächtigen Familien des Landes und buddhistischer Mönche weiter zu. Konflikte wurden nun auch militärisch ausgetragen und so fanden in dieser Zeit erbitterte Kämpfe zwischen den einzelnen Klans, besonders zwischen dem Taira und Minamoto Klan, um die Kontrolle des Landes statt. An deren Ende stand eine Militärverwaltung in Kamakura, die durch den Sieg des Minamoto Klans mit Minamoto no Yoritomo an der Spitze über den Taira Klan entstand.

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Kamakura Periode (1185 – 1333)
Mit der Kamakura Periode beginnt das japanische Mittelalter. Die Vernichtung des Taira Klans durch den Minamoto Klan und die Errichtung des ersten Militär-Shogunats in Kamakura bestärkte die Macht der Kriegerfamilien weiter und schwächte den kaiserlichen Hof.

Die Besetzung wichtiger Ämter durch den Minamoto Klan, führte zu verbesserten Handelsbeziehung mit dem chinesischen Kaiserreich. Im Jahr 1199 stirbt Minamoto no Yoritomo, seine Nachkommen verloren allerdings schnell an Macht und so wurde im laufe der Zeit die verbündete Hōjō Familie immer mächtiger. Aufgrund eines Konflikts zwischen dem Hōjō Klan und dem Kaiserhof, zogen die Truppen von Hōjō Tokimasa gegen die kaiserlichen Truppen in die Schlacht und vernichteten diese. Dies führte zu einer Zeit der Stabilität und des Friedens in der die kaiserliche Rangfolge vom Hōjō Klan bestimmt wurde.

Im Jahr 1264 wurde China von den Mongolen und deren Anführer Kublai Khan (Enkel Dschingis Khans) erobert. Die Mongolen forderten nun auch die Unterwerfung Japans, das Shōgunat hingegen ignorierte die Drohungen und lehnte eine Unterwerfung ab. In den Jahren 1274 und 1281 wurden zwei Invasionsversuche der Mongolen im Nordwesten Kyūshūs erfolgreich abgewehrt. Allerdings war die erfolgreiche Abwehr der Invasionsversuche durch den Umstand begünstigt das Taifune vor der Küste Japans die Mongolische Flotte zerstörten.

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Muromachi Periode (1333 – 1568)
Die Muromachi Zeit ist benannt nach dem Stadtteil Muromachi in Kyōto welcher Regierungssitz des damaligen Ashikaga-Shōgunats war. In dieser Zeit herrschten andauernde Konflikte zwischen den einzelnen Familien die zu einer Spaltung der kaiserlichen Dynastie in zwei Linien führte.

Durch den Zusammenbruch des von Minamoto no Yoritomo errichteten und von der Hōjō Familie geführten Kamakura-Shōgunats und der damit verbundenen Auslöschung der Hōjō Familie durch bedeutende Familien des Landes, allen voran die Ashikaga und die Nitta, gelang es Tennō Go-Daigo die kaiserliche Macht zum Teil wieder herzustellen. In den folgenden Jahren von 1334 - 1336 ernannte der Tennō seinen eigenen Sohn Morinaga zum Shōgun und gab Ihm damit die Befehlsgewalt über das Militär. Gleichzeitig belohnte er, in seinem Bestreben die Kaiserherrschaft wieder völlig herzustellen, Adlige mit Titeln und Lehn. Die verbündeten Krieger Familien erhielten daraufhin Entschädigungen.

Mit dieser Wiedererstarkung der Monarchie waren die Familien nicht einverstanden, da sie so einiges an Macht verloren. So vertrieb Ashikaga Takauji, Go-Daigo aus Kyōto und installierte den Ihm genehmen Prinz Toyohito als neuen Kaiser. Damit wurde der als Kemmu-Restauration bezeichnete Versuch den Kaiserhof wieder an die Macht zu bringen beendet und fortan lag die Kontrolle des Landes bei der Ashikaga Familie.

Nach seiner Verteibung aus Kyōto, zog sich Go-Daigo mit seinen Anhängern in die Provinz Yoshino zurück. Er bestand weiterhin auf die Kaiserwürde, dies führte zur Spaltung der kaiserlichen Linie in zwei Linien. Erst nach Go-Daigo's Tod wurde, durch den Verzicht seines Nachfolgers auf die Kaiserwürde im Jahr 1392, die Trennung der Kaiserlinie und die Spaltung des Landes in eine Nord- und Süd-Dynastie beendet.

Das nun herrschende Ashikaga-Shōgunat verlegte die Hauptstadt von Kamakura zurück in die ehemalige Hauptstadt Kyōto. Der Adel und Tennō Toyohito waren ohne wirkliche Macht und vom politischen Geschehen Japans ausgeschlossen. Das Ashikaga-Shōgunat regierte über eine unruhige Koalition bestehend aus mächtigen Lehnsherren die einen Großteil Ihrer Macht der Kemmu-Restauration zu verdanken hatten.

Unter dem achten Ashikaga-Shōgun (1443-1473) erlebten Künste wie das Noh-Theater oder die Teezeremonie Ihre erste Blütezeit. Gleichzeitig brach das politische System schon bald zusammen, Aufstände und finanzielle Nöte schwächten das Shōgunat. Der Tiefpunkt dieser Zeit was der Ōnin-Krieg (1467-1477), der aus einem Thronfolgestreit resultierte. Die mächtigen Vasallen Familien, bestärkt durch die Schwäche des Shōgunats, kämpften erbittert um die Herrschaft. Der 10 Jahre andauernde Konflikt brachte am Ende keinen echten Sieger hervor sondern führte zur völligen Zerstörung und Plünderung der Hauptstadt Kyōto sowie zu Chaos und Hungersnöten im ganzen Land.

Auf den Invasionsversuch der Mongolen, folgten nun Forderungen nach einer Belohnung von Seiten der Samurai, diese konnte vom Shōgunat nur geringfügig gewährt werden und so wandten sich die enttäuschten Samurai Familien wieder dem Kaiserhof und dem Tennō Go-Daigo zu. Dies nutzte der Kaiser um das Shogunat der Hōjō im Jahr 1333 zu stürzen und seine kaiserliche Macht zu restaurieren.


Sengoku Periode (1477 – ca. 1600)
Durch die Vernichtung des Ashikaga-Shōgunats und den Ōnin-Krieg lag ganz Japan, zersplittert in einzelne Herschaftsgebiete, in einem nicht enden wollenden Chaos. Die einzelnen Klans führten nun erbitterte Kämpfe um die Herschaft im Land, weswegen diese Zeit auch als Die Zeit der streitenden Reiche bezeichnet wird.

Das Ende des Ashikaga-Shōgunats, beendete gleichzeitig auch die Zentralstaatlichkeit. Dies hatte zur Folge das die einzelnen Daimyō Ihre Lehen de facto völlig unabhängig regieren konnten. So entstanden eine Vielzahl von autonomen Territorien, die um die Macht in Japan kämpften. Nach zahlreichen Schlachten, Eroberungen und Bündnisschließungen gelang es Oda Nobunaga im Jahr 1568 Kyoto zu erobern und die dortigen Splittergruppen zu einen. Er setze Ashikaga Yoshiaki als Shogun ein und verbündete sich mit Tokugawa Ieyasu mit dessen Hilfe er gegen buddhistische Klöster des Landes zog die seine Feinde unterstützt hatten. Einen großen Vorteil verschaffte sich Nobunaga indem er einer der ersten war, der Schusswaffen in großem Maßstab einsetze. Diese neuartigen Waffen, waren durch die Portugiesen und Spanier zusammen mit dem Christentum Mitte des 16. Jahrhunderts nach Japan gekommen. Vorallem in Kyushu interessierten sich viele Daimyō für das Christentum und die damit verbundenen technologischen Vorteile durch die Europäer. So gelang Nobunaga ein bedeutender Sieg gegen seine Feinde in der Schlacht von Nagashino im Jahr 1575. Die Einigung Japans schritt stetig voran, allerdings wurde Nobunaga durch den Verat von Akechi Mitsuhide, einem seiner engsten Vertrauten und Militärführer, im Jahr 1582 zum Selbstmord gezwungen.

Dieser Verrat wurde von Toyotomi Hideyoshi, der zu dieser Zeit Feldherr in Nobunagas Armee war, gerächt. Toyotomi Hideyoshi stieg zum mächtigsten Mann in Japan auf und vollendete schließlich die Einigung Japans 1590 in dem er die restlichen gegnerischen Daimyōs vernichtete. Er teilte das Land in 200 Provinzen und sicherte sich die Loyalität und Lehnstreue der einzelnen Herscher. Schon ein Jahr später befahl er die Invasion von Korea und China, diese wurde nach Hideyoshis Tod im Jahr 1598 erfolglos beendet. Vor seinem Tod befahl er einem Rat aus 5 Daimyōs, die Regenschaft für seinen noch minderjährigen Sohn zu übernehmen. Zu diesem Rat gehörte auch Tokugawa Ieyasu der sich im Machtkampf, der direkt nach Hideyoshis Tod entbrannte, behaupten konnte. Im Jahr 1600 besiegte Tokugawa mit verbündeten Daimyōs, in der berühmten Schlacht von Sekigahara, seine Feinde und festigte so die Vormachtstellung der Familie Tokugawa in Japan. Die Schlacht von Sekigahara gilt auch als ein Wendepunkt in der japanischen Geschichte, denn durch den Sieg von Tokugawa Ieyasu wurde Japan endgültig vereint und für über zweieinhalb Jahrhunderte kehrte Stabilität ins Land ein.


Edo Periode (1603 – 1868)
Nach Jahren des Konflikts und ständiger Machtkämpfe, war die Edo Periode eine Zeit der Stabilität und des Friedens in Japan. Diese Stabilität sollte über 250 Jahre andauern und war verbunden mit der fast völligen Isolation Japans die erst mit der Meiji Restauration endete. Benannt ist dieser Abschnitt japanischer Geschichte nach der Hauptstadt dieser Zeit, Edo dem heutigen Tokio.

Japan wurde nun vom Tokugawa Shogunat regiert, mit verschiedenen Kontrollmaßnahmen wurde dafür gesorgt das die ehemals mächtigen Provinzfürsten einen Teil Ihrer Autonomie verloren. So mussten die Daimyō die Hälfte des Jahres in Edo verbringen und Ihre Familien durften die Hauptstadt überhaupt nicht verlassen, dieses politische Kontrollinstrument hieß Sankin kōtai und wurde gesetzlich festgeschrieben.

Die Bevölkerung wurde in 4 Klassen unterteilt, die unterste Klasse waren die Händler gefolgt von den Handwerkern, darüber standen die Bauern und als oberste Klasse die Samurai, welche das Land verwalteten und Steuern eintrieben. Gleichzeitig fand eine Entwaffnung des Landes statt, so durften nur die Samurai Waffen tragen die länger als ein Kurzschwert waren. Die Schusswaffen die von den Europäern nach Japan gebracht worden waren, wurden konfisziert und zerstört.

Auch das Christentum wurde 1615 in ganz Japan verboten, ausländische Missionare mußten das Land verlassen und japanische Christen wurden gezwungen Ihrem Glauben abzuschwören. Es begann eine Abschottung und Isolierung von ganz Japan, die Mitte des 17. Jahrhunderts zur Abschließungspolitik (sakoku) führte. Lediglich die Gesandten des chinesischen Kaiserreichs und der Niederländischen Ostindien-Kompanie durften sich auf japanischem Territorium aufhalten.

Obwohl Japan nun Isoliert war, blühte die Wirtschaft auf. Nach Jahren des Krieges stand nun die Entwicklung der einzelnen Provinzen und Ländereien im Vordergrund. Mitte des 18. Jahrhunderts lebten bereits über eine Millionen Menschen in Edo und auch andere Städte wie Ōsaka und Kyōto wuchsen rasch an. Edo wurde auch zur Kulturhauptstadt des Landes, Kabuki- und Bunraku-Theater erfreuten sich großer Beliebtheit und bedeutende Holzschnitte sowie Malereien entstammen dieser Zeit.

Im Jahr 1853 landete US-Admiral Matthew Perry mit einer Flotte aus neun Schiffen in der Edo Bay. Durch interne Unruhen geschwächt, zwang er das Shogunat um Shōgun Tokugawa Iesada zur Aufnahme von internationalen Beziehungen. So wurden im Vertrag von Kanagawa die Häfen Shimoda und Hakodate für amerikanische Schiffe geöffnet. Durch die Öffnung des Landes kahm es zu einer Reihe von Aufständen verschiedener Klans gegen das Shogunat. Die vom Shogunat nicht mehr kontrollierbaren Aufstände beendeten schließlich die Ära Tokugawa und führten zur Meiji Restauration im Jahr 1868 die den Kaiser wieder an die Spitze des Staates setzte.


Meiji Periode (1868 – 1912)
Durch das Ende der Ära Tokugawa und der Wiederherstellung der kaiserlichen Macht, begann mit der Regentschaft von Kaiser Mutsohito (der Meiji genannt wurde) der Aufstieg Japans vom Feudalstaat zu einer imperialistischen Großmacht.

Kaiser Meiji, der zum Zeitpunkt der Wiedereinführung der Kaisermacht 16 Jahre alt war, begann seine Regentschaft mit weitgehenden Reformen. Unter anderem wurde eine neues zentralisiertes System eingeführt um Japan konkurrenzfähig zu machen. Die Wehrpflicht wurde eingeführt, diese legte den Grundstein für Japan als eine militärische Großmacht. Gleichzeitig wurde das Erbsystem der Samurai in den Jahren 1874/76 abgeschafft, was einen erbitterten Wiederstand derselben hervorrief und in der Satsuma Rebellion gipfelte. So verschwand der Kriegerstand der Samurai und die Ländereien der Daimyo wurden in Präfekturen umgewandelt. Die ersten Parteien entstanden und Steuer- sowie Bankreformen wurden auf den Weg gebracht. Eine neue Währung, der Yen wurde eingeführt (zum ersten Mal in Frankfurt am Main gedruckt) und Japan entsandte eifrig Studenten die sich im Ausland fundiertes technisches Wissen aneignen sollten. Im Jahr 1889 wird die japanische Verfassung, die sich stark an der Verfassung des preußischen Obrigkeitsstaates orientiert, verkündet. Ein Jahr später finden die ersten Wahlen des Parlaments (Zensuswahlrecht=2,5% der Bevölkerung) statt. 1899 reisen über 3000 europäische Experten nach Japan um Ihr militärisches sowie technisches Wissen weiterzugeben.

Japan war im Begriff eine Industrie- und Exportnation zu werden und auch militärisch wurde das Land zur dominierenden Kraft Ost-Asiens. Im China-Japan Krieg 1894/97 besiegte Japan, China. Der zweite große Konflikt der Russisch-Japanische Krieg 1904/05 führte zur Einverleibung der Insel Taiwan, den Ryūkyū-Inseln, dem südliche Sachalin in japanisches Territorium und der Annektion Koreas.

In den letzten zehn Jahren von Meijis Regentschaft wurde ein verstärkter Wert auf die Verehrung der Familie, des Shinto und dem Kaiser gelegt. Kaiser Meiji stirbt am 30.7.1912.


Taisho Periode (1912 – 1926)
Nach dem Tod von Kaiser Meiji wurde sein Sohn Yoshihito, Taishō-Kaiser. Aufgrund einer Hirnhautentzündung im Kindesalter war Yoshihito körperlich und geistig behindert. So lebte der Kaiser weitestgehend im verborgenen und im Jahr 1921 übernahm sein Sohn Hirohito das Amt des Regenten bis zu Yoshihitos Tod im Jahr 1926.

Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) kämpfte Japan auf Seiten der Alliierten und mit dem Versailler Vertag übernahm es die deutschen Kolonien in China. Dies führte zu starken Protesten auf Seiten der Chinesen, auch die Bewegung des 5. Mai genannt. Gestärkt durch die militärischen Erfolge, landeten 1918 rund 70.000 Japaner zusammen mit 9000 U.S Truppen in Wladiwostok (Russland), um antikommunistische Truppen zu unterstützen. So gelang es Japan teile der Pazifikküste und Wladiwostok selbst, zu besetzen. Erst 1922 wurden die japanischen Truppen zum Rückzug, durch die Rote Armee gezwungen.

Durch die Krankheit des Kaisers verschob sich die Macht im Land zunehmend auf das Parlament und die neu gegründeten Parteien. Mit der Inthronisierung seines Sohnes Hirohito 1926 begann die Shōwa-Zeit, in der zunehmend Nationalistische Kräfte Einfluss im ganzen Land gewannen.


Showa Periode (1926 – 1989)
Die Showa Periode begann mit der Thronbesteigung von Tennō Hirohito 1926 und endete mit dessen Tod im Jahr 1989. Japans Imperialismus, der zweite Weltkrieg und der Aufstieg zu einer der mächtigsten Industrienationen der Welt waren die zentralen Ereignisse dieser Zeit.

Die Weltwirtschaftskrise 1929 förderte den Hass gegen diejenigen die vom Export profitiert hatten. So wurden viele reiche Bürger Japans von vor allem jungen Offizieren ermordet, da man so glaubte den Stolz der Nation wieder herstellen zu können. Die ultranationalen Militärs gelangten zunehmend an die Macht und setzten den Kaiser in das Zentrum Ihrer politischen Ideologie. 1933 trat Japan aus dem Völkerbund aus. 1937 begann ein ungewinnbarer Krieg gegen China der das Land weiter in die Isolation führte. Japan verbündete sich im Zweiten Weltkrieg mit den ebenfalls expansionistischen Ländern Deutschland und Italien. Durch den Angriff auf Peal Harbour trat Japan auch formell in den Zweiten Weltkrieg ein. Es gelang Japan sein Einflussgebiet weiter auszudehnen und so beherrschte das Kaiserreich 1942 die Philippinen, Indonesien, Neuguinea, Birma und kleinere Inselgruppen.

Erst im Juni 1942 verlor die japanische Armee bedeutende Schlachten und das Blatt im Pazifikkrieg begann sich zu wenden. Schließlich im Jahr 1945 wurde Japan durch den Abwurf von zwei Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima sowie dem Eintritt der Soviet Union in den Pazifikkrieg, gezwungen zu Kapitulieren.

Nach der Kapitulation Japans wurde das Kaiserreich von alliierten Truppen besetzt. Durch die Potsdamer Verträge wurde Japans Terretorium auf die Hauptinseln reduziert. Der Kaiser verzichtete auf seinen Gottstatus und verlor den größten Teil seiner politischen Macht. Bis zum Ende der Besatzung 1952, wurden zahlreiche Demokratisierungs- und Entmilitarisierungsmaßnahmen durchgeführt. Darunter auch Japans neue Verfassung die 1947 in Kraft trat.

In den 50er Jahren nahmen verschiedene Staaten wieder diplomatische Beziehungen mit Japan auf, darunter auch China und die Soviet Union. Das Land trat den Vereinten Nationen bei und Demokratische-Parteien (Liberaldemokratischen Partei, Sozialistischen Partei) nach westlichem Vorbild begannen sich zu etablieren. 1965 wurden mit dem Grundlagenvertrag zwischen der Republik Korea und Japan die Beziehungen beider Länder normalisiert. Es folgte ein rasantes Wirtschaftswachstum und vor allem der Export von Autos, Elektronikartikeln und Hightechprodukten machten Japan zu einer der wohlhabendsten Nationen der Welt. 1975 wurde Japan in die G8 Staaten aufgenommen. 1989 starb Kaiser Hirohito und sein Sohn Akihito wurde 1990 Kaiser, dies war der Beginn der Heisei Periode.

Heisei Periode (1989 – heute)


Quelle: embjapan
 
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Paleolithic

Paleolithic
Die Japanische Palelithic-Periode (旧石器時代, kyūsekki jidai) reicht von etwa 100.000 bis 14.000 v. Christus.
Aus der Zeit von etwa 30.000 v. Christus wurden die Ersten Überreste von antiken Werkzeugen aus Stein gefunden.
Diese Periode geht bis etwa 14.000 nach Christus. Zu dieser Zeit war die letzte Eiszeit vorbei und es begann die Jōmon period.

Die ersten menschlichen Knochen wurden in Hamamatsu, Shizuoka gefunden.
Radiokarbon Untersuchungen legten das Alter auf etwa 14.000 bis 18.000 Jahre fest.

Felsgesteingerät (dass heisst wirklich so ^^ ) und polierte Werkzeuge

Einzigartig ist das japanische Paleolithic dadurch, dass bis jetzt dort die ältesten Felsgesteingeräte und polierte Stein-Werkzeuge gefunden wurden. Diese wurden auf etwa 30.000 v. Chr. datiert.
Dieser Zeitpunkt befand sich im Rest der Welt etwa 10.000 v.Chr.
Die Japaner waren also schon damals weit voraus ^^

Paleoanthropology

Die Bevölkerung zu dieser Zeit scheint von einer Bevölkerungsgruppe abzustammen, die damals große Teile Asiens besiedelten. Diese Gruppe hatte Merkmale der heutigen Chinesen, Koreaner und Japaner.

Untersuchungen an Skeletten haben ergeben, dass es auch noch andere nichtaltasiatische Einflüsse gibt.
Den Zahnfunden nach zu Urteilen kam der Hauptteil der früheren Bevölkerung aus dem Südosten des alten Asiens.
Die Schädel waren dicker & stabiler mit verhältnismäßig tief eingelassenen Augen.

Nachfahren der nicht nichtaltasiatische finden sich noch im Norden der Insel Hokkaido.
Allerdings sind die Auswirkungen nicht mehr all zu gut sichtbar.

Genetische Untersuchungen haben gezeigt, dass heuzutage nur noch etwa 10 bis 20% des ursprünglichen Genpools vorhanden ist.
Dafür verantwortlich sind unter anderen weitere Einwanderer, die hauptsächlich in der Yayoi Periode eingewandert sind.
 

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Jomon Periode

Die Jomon Periode (縄文時代, Jōmon-jidai) begann ungefähr 10,000 vor Christus und dauerte bis ins Jahr 300 v.Chr. .
Der Name Jomon geht Keramikfunde zurück, welche allesamt ein bestimmtes Muster aufwiesen. Mithilfe verschieden dicker Schnüren wurde in den noch weichen roten Ton ein Muster eingepresst. Vor allem Spiralmuster sind für die Keramikfunde aus der Jomon-Zeit charakteristisch. Nach diesen Schnurmustern wurde die japanische Epoche benannt. Jo (縄) bedeutet auf japanisch soviel wie Schnur und mon (文) Muster.
Die Existenz von derartigen Tongefäßen weist darauf hin, dass zu dieser Zeit in Japan bereits eine Gesellschaft existierte, welche zum Teil schon sesshaft war - das Vorkommen von leicht zerbrechlichen Tongefäßen ist ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft nicht ausschließlich ein Nomadenleben führte, sondern zumindest für einen längeren Zeitraum sich an einem Ort niederließ. Die Fundstücke können heutzutage im Nationalmuseum von Tokio bewundert werden.
In diesem Zeitraum ernährten sich die Menschen durch Jagen und Sammeln. Das Klima war mild und warm, und es wuchs eine üppige Vegetation auf den japanischen Inseln. Die Nahrung bestand hauptsächlich aus Fisch und Schalentieren, Hirsche und Wildschweine wurden in Gruppen gejagt. Dazu wurden Pflanzen und Früchte gesammelt. Die Töpfe dienten vermutlich der Lagerung von Früchten und dem Transport von Wasser.
Ab ca. 5000 v. Chr. bildeten sich immer größere Dörfer mit bis zu 30 Bewohnern. Gruben mit Bambusdächern dienten als Unterkunft. An der Fundstelle Sannai Maruyama in Aomori wurde eine solche frühzeitliche Siedlung als Freilichtmuseum aufwendig rekonstruiert.
Durch eine Klimaverschlechterung wurden viele Dorfverbände gezwungen, die hohen Berge zu verlassen und in die Nähe von Flüssen und ans Meer zu ziehen. Zu dieser Zeit entwickelte sich die erste Form von Landwirtschaft. Die aufkommende Sesshaftigkeit kann als Folge dieser Errungenschaft gesehen werden und zeugt zudem von einer geordneten Gesellschaftsstruktur, bei der es sich vermutlich um eine matriarchalische Gesellschaft gehandelt hat.

Religion
Über die Verehrung von Gottheiten während der Jōmon-Zeit ist wenig bekannt, da keine schriftlichen Überlieferungen vorliegen und es keine bildlichen Darstellungen gibt. Es wurden Berge und Bäume verehrt. Besondere Plätze wie Wasserfälle, Felsvorsprünge oder große Bäume dienten als rituelle Orte für die Ausübung der Gottesverehrungen. Neben diesen Göttern gab es noch Spirituelle, die in Kontakt mit den Ahnen standen. Durch sie wurde die Kommunikation mit Verstorbenen hergestellt und gepflegt.
In der Spätphase der Jōmon-Zeit entstanden eindrucksvolle Monumente, die auf erstaunliche mathematische und astronomische Kenntnisse hinweisen. Bei einem handelt es sich vermutlich um einen Kalender. Sie bauten einen Turm, der so ausgerichtet ist, dass die Säulen den Sonnenstand zur Sommersonnenwende markieren. Die Schatten der Pfosten laufen an diesem Tag genau diagonal zur Basis des Turms.
Aus der Jōmon-Zeit sind auch Tonstatuen sog. Dogū erhalten, deren Zweck bis heute unbekannt ist.
 
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Yayoi Periode

Die Yayoi Periode (jap.: 弥生時代, Yayoi-jidai) erstreckt sich von 300 v.Chr. bis ins Jahr 250 nach Christus. Diese geschichtliche Epoche Japans ist nach einem Stadtteil Tokios benannt, in welchem erstmals Artefakte aus dieser Epoche gefunden wurden.

Bezeichnend für die Yayoi-Periode ist das Aufkommen von Reisanbau und der Einführung einer neuen Art der Töpferei. Der Einfluss der Yayoi-Periode entwickelte sich von Kyushuu im Südwesten Japans aus bis nach Honshuu. Im Unterschied zu den im Jomom-Zeitalter gebrannten Tongefäßen, weist die Töpferei aus der Yayoi-Periode eine schlichtere Verzierung auf und die Tongefäße wurden bei höhren Temperaturen gebrannt (was diese härter werden ließ).
Es wird angenommen, dass durch eine Einwanderungswelle vom asiatischen Festland aus die Jomon-Kultur verdrängt wurde und somit neue Arten der Landwirtschaft auf die japanische Insel gelangten. Zum ersten Mal in der Geschichte Japans wurde durch ausgefeilte Bewässerungssysteme der Nassreisanbau eingeführt und auch Tierzucht und Haltung wurde praktiziert. Durch die hierdurch garantierte Versorgung mit Nahrungsmittel kam es dann zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl und es entstanden somit erstmals größere Siedlungen.
Eine weiter wichtige Veränderung war die Einführung von Metall (Bronze und Eisen), welches hauptsächlich vom asiatischen Festland importiert wurde. Das Metall wurde hauptsächlich zu Gebrauchsgegenständen wie Werkzeuge oder Waffen weiterverarbeitet.

Gesellschaft der Yayoi-Periode
Diese einschneidenden Veränderungen hatten verständlicherweise einen Effekt auf die Gesellschaft und Kultur der Yayoi-Periode - laut historischen chinesischen Quellen entstand eine erste hierarchische Gesellschaftsform in Japan. Die Hierarchie der japanischen Gesellschaft der Yayoi-Periode gliederte sich in drei unterschiedliche Schichten: Uji - Be- Yatsuko
  • Uji
    Die Schicht der Uji (jap.: 氏) war die mächtigste Schicht der Gesellschaft der Yayoi-Periode. Sinngemäß übersetzt bedeutet Uji soviel wie Familie oder Sippe. Dementsprechend rekrutierten sich die Mitglieder der Uji-Klasse aus Familien oder zusammengehörenden Sippen. Sie bildeten die erste bekannte Oberschicht der Geschichte Japans. Der Sippen-älteste (uji no kami) hatte die ranghöchste Stellung innerhalb der Schicht der Uji und nahm somit die leitende Funktion innerhalb der Familie ein.
  • Be
    Die zweite Klasse der japanischen Gesellschaft der Yayoi-Periode stellen die Be dar. Diese Schicht war zwar frei, stand aber in den Diensten der Uji-Klasse. Die Be übernahmen innerhalb des hierarchischen Systems die Rolle der Arbeiterschicht ein.
  • Yatsuko
    Die dritte und somit am wenigsten privilegierte Klasse Japans stellten die Yatsuko, welche Sklaven waren. Geschätzte 5% der Gesamtbevölkerung Japans der Yayoi-Periode waren Yatsuko. Im Gegensatz zur Arbeiterklasse waren die Yatsuko unfrei und waren Sklaven der herrschenden Uji-Klasse.
 

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Die Kofun- & Asuka-Periode

Die Kofun-Periode (jap.: 古墳時代, kofun-jidai) stellt eine Epoche der japanischen Geschichte dar (300-538 n.Chr.). Der Begriff Kofun bezeichnet alte Grabhügel, welche aus dieser Zeit stammen.

Das vorherrschende Machtzentrum Japans der Kofun-Periode war in Yamato in der heutigen Präfektur Nara gelegen. Japan besaß zu dieser Zeit bereits einen Kaiser, welche jedoch keine reale Macht inne hatte. Die komplette poltische Macht lag in den Händen der vorherrschenden Soga-Familie.
Während der Kofun-Periode kam es zu einem intensiveren kutlurellen Austausch mit China, wodurch das chinesische Schriftsystem und auch erste religiöse Lehren nach Japan kamen. Von den religiösen Einflüssen (Konfuzianismus, Taoismus, Buddhismus) förderte die herrschende Soga-Sippe vor allem den Buddhismus wobei es zu zu Streitigkeiten mit einer andern starken Familie, den Nakatomi kam.
Unter der vorherrschenden Soga-Familie wurden vielerlei Elemente des chinesischen Staatsmodells eingeführt. So z.B. wurde wurde die Verwaltung Japans zentralisiert und sogar ein Ministerium für Finanzen ernannt und ein nach chinesischem Vorbild geschaffenes Steuersystem eingeführt.
Unter den Soga entwickelte sich Japan zu einer feudalen Gesellschaft, wodurch Japan erste Formen eines klar definierten Staates annahm.
Mit der Einführung des Buddhismus und den damit verbundenen andersartigen Bestattungsriten verschwand nach und nach die Erschaffung der Kofun-Grabhügel. Daher wird das Jahr 538 nach Christus als Ende der Kofun-Zeit betrachtet.

Kofun - japanische Hügelgräber

Diese Grabanlagen haben ihren Ursprung in China und weisen von oben betrachtet die Form eines Schlüssellochs auf. Diese Tumuli sind immer noch in ganz Japan zu finden und dienten als Grabstellen für einflussreiche regionale Führer oder sogar japanische Kaiser.
Die oftmals bemalte Grabkammer liegt meist im runden Teil der Grabanlage, welche vereinzelt auch mit einem Wassergraben umgeben ist. Meist wurden die Grabhügel aus bereits bestehenden Hügeln erschaffen, wobei man die abgetragene Erde benutze, um die Form und Höhe des Hügelgrabs zu optimieren.
Die Größe der in Japan erhaltenen Kofun reicht von einigen Metern bis hin zu 700m Länge.
In den größten Hügelgräbern vermutet man die sterblichen Reste der Kaiser Nintoku und Ojin. Da die Erforschung von Kofun in Japan strengen Restriktionen unterworfen ist, kann man aber keine eindeutige Zuordnung treffen. Japanische Kofun sind keine Kulturdenkmäler, sondern unterstehen der kaiserlichen Hofbehörde, da sie als Privatgräber angesehen werden.
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=ENuCo59sDtU"]YouTube - Fisherman in 7th Century, Notojima Island, Japan[/ame]
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=wZduhO7nrrs"]YouTube - Tumuli Groups, Noto Peninsula Japan[/ame]
Gesellschaft in der Kofung-Zeit
Während der Kofun-Zeit entwickelte sich eine Feudalgesellschaft mit militaristischen Herrschern. Die Kavallerie war mit Rüstungen, Schwertern und anderen Waffen ausgestattet, und verwendete fortschrittliche Taktiken, wie sie damals üblich waren. Fortschritte auf diesem Gebiet lassen sich in Grabfiguren erkennen, den sogenannten Haniwa. Das heißt wörtlich Tonringe. Sie wurden in tausenden von Kofun gefunden, die über ganz Japan verstreut sind. Die wichtigsten Haniwa wurden im südlichen Honshu gefunden, besonders in der Kinai-Gegend um Nara, und im nördlichen Kyushu. Haniwa-Grabbeigaben besaßen zahlreiche verschiedene Formen, wie Tierfiguren in Gestalt von Pferden, Hühnern, Vögeln, Fasanen oder Fischen, oder Figuren von Objekten wie Häusern, Waffen, Schilden, Sonnenschirmen oder Kissen, oder menschliche Figuren in Gestalt von Männern und Frauen. Eine andere Grabbeigabe, das Magatama, wurde eines der Machtsymbole des kaiserlichen Hauses. Viele der Kulturobjekte aus dieser Zeit sind kaum von zeitgenössischen Gegenständen von der südlichen koreanischen Halbinsel zu unterscheiden. Dies deutet darauf hin, dass Japan zu dieser Zeit in engem politischen und wirtschaftlichen Kontakt vermittels Korea mit Festlandasien stand. Tatsächlich wurden bronzene Spiegel sowohl in Japan als auch in Korea gefunden, die in derselben Form gegossen worden waren.

Die Kofun-Zeit war eine wichtige Phase in der Evolution hin zu einem zusammenhängenden und erkennbaren Staat. Die Gesellschaft war am weitesten entwickelt in der Kinai-Region und dem östlichsten Teil des Binnenmeeres (Seto-Inlandsee). Die japanischen Herrscher baten sogar den chinesischen Hof um Bestätigung der königlichen Titel.

Die Yamato-Gesellschaftsordnung, die sich im späten fünften Jahrhundert herausbildete, zeichnete sich durch mächtige und ausgedehnte Großfamilien einschließlich deren Gefolgsleuten aus. Jede Großfamilie wurde von einem Patriarchen geleitet, der heilige Riten zu Ehren des Kami der Familie ausübte, um das langfristige Wohlergehen der Familie zu sichern. Die Familienangehörigen waren die Adligen, und an der Spitze stand die königliche Familienlinie, die den Yamatohof kontrollierte. Die Kofun-Zeit wird von manchen westlichen Gelehrten auch als Yamato-Zeit bezeichnet, da sich diese örtliche Stammesordnung gegen Ende der Kofun-Zeit zur kaiserlichen Dynastie entwickelte. Japanische Archäologen wiederum betonen die Tatsache, dass in der ersten Hälfte der Kofun-Periode auch andere regionale Häuptlinge, wie die Kibi in der Nähe des heutigen Okayama, im Wettstreit um die Vorherrschaft standen.

Einführung des Buddhismus

In der späten Kofun-Zeit kam es zu einem regen kulturellen Austausch mit Festlandasien. Aus Korea wurde der Buddhismus übernommen, vermutlich im Jahr 583. Dies setzte Japan einer neuen religiösen Lehre aus. Die Soga, eine höfische japanische Familie, die mit der Thronbesteigung von Kaiser Kimmei im Jahr 531 zu Bedeutung gelangten, förderten sowohl die Übernahme des Buddhismus als auch von Regierungspraktiken und kulturellen Modellen, die auf dem chinesischen Konfuzianismus beruhten. Doch einige am Yamato-Hof, wie die Nakatomi-Familie und die Mononobe-Familie, beharrten auf den hergebrachten Traditionen und verweigerten sich dem neuen Buddhismus. Dies erklärt sich bei der Nakatomi-Familie, die später auch mit dem Namen Fujiwara bekannt wurde, daraus, dass sie zuvor mit der Durchführung der Shintorituale betraut war, und auf den darauf gründenden Einfluss nicht verzichten wollte. Die Soga führten Steuerpraktiken nach chinesischem Vorbild ein und etablierten das erste nationale Finanzministerium. Bitterkeit herrschte für mehr als hundert Jahre zwischen den Soga auf der einen und den Nakatomi und den Monotobe auf der anderen Seite, wobei die Soga zeitweilig die Oberhand gewinnen konnten.

Die Kofun-Zeit wird im Jahr 538 als beendet angesehen, als die Verwendung der kunstvollen Kofun durch die Yamato-Familie und andere herrschende Familien wegen des neuen buddhistischen Glaubens außer Mode geriet. Dieser betonte den Durchgangscharakter des menschlichen Lebens. Das gemeine Volk und Adlige in abgelegenen Gegenden errichteten Kofun-Grabhügel noch bis ins späte siebte Jahrhundert, und einfacher und anders gestaltete Grabhügel wurden auch noch in der folgenden Zeitperiode errichtet. An die Kofun-Zeit schließt sich die Asuka-Zeit an.
Die Asuka-Zeit wird zu dem Zeitpunkt datiert, an dem der Buddhismus eingeführt wurde.
Ihren Namen erhielt sie davon, dass sich die kaiserliche Residenz damals meistens in Asuka-kyō befand.
Dem Prinzen Shōtoku Taishi (574–622) aus dieser Zeit wird die erste schriftliche Verfassung Japans zugeschrieben, die 17 Paragraphen zu Ethik und Politik enthielt.
Im Jahre 645 begann mit Nakatomi no Kamatari der Aufstieg der Fujiwara-Familie, deren Einfluss erst im 11. Jahrhundert durch die Samurai enden sollte. In dieser Zeit führte man eine Verwaltungs- und Steuerreform nach chinesischem Vorbild durch sowie eine Landreform, für die der Staat Ackerland aufkaufte, um es dann gleichmäßig an die Bauern zu verteilen. Die neuen Machthaber setzen die china-orientierte Politik weiter fort: Mit den Taika-Reformen (645) baut man Staat und Verwaltung weitgehend nach chinesischem Vorbild um. Der Grundbesitz wird vom Kaiser persönlich verwaltet und als neues Machtzentrum entsteht eine neue Hauptstadt. Volkszählungen, ein einheitliches Steuerregister und Landvermessungen vereinfachen die Verwaltung. Es entsteht also ein zentralisierter Beamtenstaat. Allerdings werden dabei anders als in China die wichtigsten Posten immer an bestimmte Adelsfamilien vergeben, man will sich damit deren Loyalität versichern. Die Leibeigenschaft in den einzelnen Provinzen wird abgeschafft. Ab sofort sind alle dem Kaiser unterstellt.


Moderne Bautechniken, neues medizinisches Wissen, Musik und Literatur kommen in das gegenüber China noch primitiv wirkende Japan. Einige Gebäude aus dieser Zeit haben sich im Hōryū-ji (法隆寺, dt. „Tempel der Lehre Buddhas“ - ist ein buddhistischer Tempel in der Stadt Ikaruga, Nara (Bild rechts) ) bis heute erhalten.
 

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Die Nara Periode

Die Nara Zeit (jap.:奈良時代; nara jidai) umfasst die Jahre 710 bis 794 nach Christus. Den Grundstein des Beginns der Nara-Zeit legte die japanische Kaiserin Gemmein-Tenno, welche im Jahre 710 die japanische Hauptstadt nach Nara verlegte.

Das damalige Heijō-kyō sollte lediglich für für 84 Jahre das politische Zentrum Japans darstellen, doch kann man diese geschichtlichen Spuren auch heute noch in Nara entdecken.

Vor allem anhand der Stadtarchitektur kann man den großen chinesischen Einfluss dieser Zeit nachvollziehen - Nara wurde komplett nach dem Vorbild einer chinesischen Stadt (Chang'an) gebaut.


Die Nacheiferung chinesischer Kultur hatte in der Nara-Zeit einen seiner Höhepunkte, was man an der Entstehung der japanischen Literatur erkennen kann: In der Nara-Zeit wurden die beiden wichtigsten bis heute erhaltenen Dokumente der japanischen Geschichte begonnen. Das Nihonshoki und das Kojiki waren geschichtliche Aufzeichnungen, deren Zweck in der Beschreibung des japanischen Herrscherhauses und dessen Geschichte lag. Diese beiden Werke waren politischer Natur und dienten der historischen Legitimierung der Herrschaft der japanischen Kaiser.

Eine andere bedeutende kulturelle Entwicklung zu jener Zeit war die Etablierung des Buddhismus in Japan. Der Buddhismus wurde zwar schon im 6. Jahrhundert eingeführt, stieß aber auf geteilten Zuspruch. Dies änderte sich erst in der Nara-Zeit, als er von Kaiser Shōmu begeistert angenommen wurde. Kaiser Shōmu war glühender Buddhist. Er trug aktiv zu dessen Verbreitung bei, instrumentalisierte ihn als „Wächter des Staates“ und stärkte japanische Einrichtungen durch weitergehende Anpassung an chinesische Vorbilder, die größtenteils über Korea vermittelt wurden.


Während Shōmus Herrschaft wurde der Tōdaiji (Großer östlicher Tempel) gebaut mit dessen Buddha Adibuddha (jap. Dainichi, Große Sonne), einer 16 m hohen vergoldeten Bronzestatue. Dieser Buddha wurde mit der Sonnengöttin identifiziert. Von diesem Punkt an ergab sich ein allmählicher Synkretismus zwischen Buddhismus und Shintō (Shinbutsu-Shūgō). Shōmu selbst erklärte sich zum „Diener der drei Schätze“ des Buddhismus: dem Buddha, den Lehren des Buddhismus und der buddhistischen Gemeinschaft. Auf sein Betreiben hin wurden auch Kegon und Ritsu eingeführt, die mit vier anderen Schulen zu den "sechs buddhistischen Schulen von Nara" wurden.

Die Zentralregierung errichtete ebenfalls Provinztempel, genannt Kokubunji, in den Provinzen. Der Tōdaiji war ihr Zentrum und gleichzeitig der Kokubunji der Provinz Yamato.

Obwohl diese Anstrengungen, den Buddhismus zur Staatsreligion zu erheben, plötzlich aufhörten, erhöhte der Nara-Buddhismus den Status der kaiserlichen Familie. Der buddhistische Einfluss am Hof erhöhte sich unter den zwei Herrschaften von Shōmus Tochter. Als Kaiserin Kōken (Herrschaft von 749-758) brachte sie viele buddhistische Priester an den Hof. Kōken dankte 758 ab. Dies geschah auf Anraten ihres Cousins Fujiwara Nakamaro, der gleichzeitig Kanzler war und in dieser Stellung auch Kōken's Sohn Junnin diente.

Es folgte ein Machtkampf zwischen der abgedankten Kaiserin, die einen buddhistischen Glaubensheiler namens Dōkyō zum Liebhaber genommen hatte. Sie ließ Ihren Sohn absetzen und bestieg als Kaiserin Shotoku erneut den Thron. Daraufhin erhob Nakamaro 764 die Waffen. Er wurde jedoch schnell nieder geworfen. Kōken beschuldigte Junnin der Verschwörung mit Nakamaro und ließ ihn nach Awaji verbannen. Die Kaiserin ordnete den Druck von 1 Million Gebetstalismanen an – den Hyakumanto dharani – von denen viele Exemplare, in kleine Tonpagoden gesteckt, erhalten blieben. Diese kleinen Schriftrollen von 770 zählen zu den am frühesten gedruckten Werken in der Welt. Kaiserin Shōtoku ließ diese Talismane herstellen, um den buddhistischen Klerus zu besänftigen. Ihr Vorgehen - und der Versuch Dōkyō zum (Mit-)Kaiser zu machen - schockten die Nara-Gesellschaft und führten letztendlich zum Ausschluss von Frauen auf das Thronerbe und dem Entfernen von buddhistischen Priestern aus politischen Ämtern.

Ihr Nachfolger Kōnin, aus einer Seitenlinie des Kaiserhauses, veranlasste die Verlegung der Hauptstadt, auch um dem Einfluss des buddhistischen Klerus zu entgehen.

Im Laufe der Jahre wurde Nara mit seinen geschätzten 200.000 Einwohnern das erste wirkliche Zentrum Japans. Mehr als 10.000 Menschen waren bei der japanischen Verwaltung beschäftigt und nach und nach nahmen staatliche und wirtschaftliche Aktivitäten im Lande zu. Durch den Bau von Straßen, die Nara mit den wichtigsten Städten des Hinterlandes verbanden, wurde eine effektive Besteuerung und Kontrolle des Landes erstmals ermöglicht

Im Laufe der Zeit verlor die im Jahre 646 durch Shotoku Taishi eingeführte Landreform an Bedeutung, da die Verteilung der Ländereien nach chinesischem Vorbild betrieben wurde. Hierdurch nahm der Großgrundbesitz mächtigen Familien zu und es entstanden Unstimmigkeiten innerhalb der Hauptstadt. Hierbei kämpften vor allem kaiserliche Familienmitglieder, Mitglieder anderer mächtiger Clans und buddhistische Priester um Ihren Einfluss auf die Politik. Diese Machtkämpfe gingen soweit, dass im Jahre 784 der Kaiser die Haupstadt von Naranach Nagaoka verlegte, um der Situation Herr zu werden und erneut komplette Kontrolle über das Land zu erhalten. (Zehn Jahre darauf wurde die Hauptstadt abermals verlegt - nach Kyoto.)

Der damalige Name des heutigen Kyoto war bezeichnenderweise Heian-kyo, was soviel wie Haupstadt des Friedens bedeutet. Kyoto sollte ab dem Jahr 794 über tausend Jahre hinweg die Hauptstadt Japans sein.


Beziehungen mit dem Ausland
Der Hof in Nara führte aggressiv "Zivilisation" nach chinesischem Vorbild ein. Zu diesem Zweck wurden regelmäßig diplomatische Abgesandte an den Tang-Hof gesandt. Gewöhnlichen Japanern waren Auslandsreisen nicht gestattet. Die Ein- und Ausreise war Ausländern nur über den Hafen Hakata in der militärischen Sonderverwaltungszone Dazaifu, im Norden Kyushus gestattet. Diese Behörde kontrollierte den Handel aufs strengste und versuchte, den Kontakt zwischen Ausländern und Einheimischen weitmöglichst zu unterbinden.


Viele japanische Gelehrte, sowohl Laien als auch buddhistische Priester, studierten in Chang'an und Luoyang. Sie gelangten dorthin als Angehörige der Botschaften, die oft mehrere hundert Mitglieder umfassten. Ein Gelehrter namens Abe no Nakamaro bestand die staatliche Aufnahmeprüfung und bekam einen Regierungsposten in China. Er diente als Generalgouverneur in Annam (heute Zentral-Vietnam) von 761 bis 767. Vielen Gelehrten, die in die Heimat zurückkehrten, wurden hohe Regierungsämter angeboten, wie Kibi no Mabi.

Tang-China selbst schickte niemals offizielle Gesandte nach Japan, da die japanischen Könige oder Kaiser, wie sie sich selbst hochstilisierten, nie eine Amtseinsetzung durch den chinesischen Kaiser erbaten. Eine örtliche chinesische Regierung im unteren Yangzi-Tal schickte eine Gesandtschaft nach Japan, um japanische Abgesandte zurückzuführen, die China durch das mandschurische Königreich von Bohai (kor. Parhae) betraten. Diese chinesische örtliche Gesandtschaft konnte wegen des Aufstandes von An Lushan nicht in die Heimat zurückkehren und wurde schließlich in Japan eingebürgert.

Die Beziehungen zum benachbarten Königreich Silla waren rege, nachdem die Nachwehen des Krieges der 670er-Jahre (Japan unterstützte das Königreich Paekche), überkommen waren. Danach wurden regelmäßig diplomatische Gesandtschaften ausgetauscht.

Der Aufstieg des Königreiches Bohai in Nordostasien destabilisierte die Japan-Silla-Beziehungen. Bohai schickte 728 seine erste Gesandtschaft über das Japanische Meer nach Nara. Japan hieß die Bohai-Gesandtschaft willkommen, da das Königreich eine Art von Wiederherstellung des alten Königreiches Goguryeo war, mit dem Japan verbündet war, bis es von Tang-China und Silla 668 erobert wurde. Der freundliche, diplomatische und gewerbliche Verkehr mit Bohai setzte sich fort, bis das mandschurische Königreich im 10. Jahrhundert durch die Kitan erobert wurde. Auf der anderen Seite verschlechterten sich die Beziehungen mit Silla Jahr für Jahr, da der Narahof die Oberhoheit über Silla beanspruchte.
 

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Die Heian Zeit (794–1185)

Mit Verlegung der japanischen Hauptstadt von Nara nach Kyoto, dem damaligen Heian-kyo begann die sogenannte Heian-Zeit (平安時代, Heian-jidai).
Die Heian-Periode stellt die Blütezeit der Entwicklung der japanischen Kultur und Künste dar, literarisch ragt vor allem die sogenannte Hofdamenliteratur heraus. In der Heian-Zeit wurde Literatur vor allem von Hofdamen geschätzt und erschaffen.
Zu den bekanntesten Werken dieser von Hofdamen gepflegten Literaturgattung zählen das Genji Monogatari und das Kopfkissenbuch.
Daneben entwickelten sich die Tagebucherzählungen (nikki); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (Chokusenwakashū) zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das Kokinwakashū und das Manyōshū.

Da das Benutzen von chinesischen Schriftzeichen für Frauen damals als unschicklich galt, entwickelte sich eine eigene Silbenartige Schrift, die sich im heutigen japanischen Schriftsystem wiederfindet, die Hiragana.
Zu damaligen Zeiten wurde die Schrift onna-de (Frauenhand) genannt.

Während sich der kaiserliche Hof vermehrt den Künsten hingab, erlangte die Fujiwara-Familie mehr und mehr Macht. Durch geschickte Heiratspolitik verband sich der Fujiwara-Clan immer mehr mit dem Kaiserhaus bis er de facto über einen "Marionettenkaiser" die regierte.

Charakteristisch für die Heian-Zeit sind die mehreren politischen Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserhöfe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht unüblich. Es gab sehr viele verschiedene Ämter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent für einen minderjährigen Kaiser (Sesshō) und der Großkanzler (Kampaku). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (insei, dt. Regierung aus dem Kloster) eingeführt.

In der Heian-Periode wurde Landbesitz vermehrt an private Großgrundbesitzer weitergegeben, die alsbald - um ihr Land zu schützen - kleine Privatarmeen aufstellten. Dies hatte einen Aufstieg der Kriegerkaste zur Folge.
Gegen Ende des 12. Jh. nahmen Konflikte zwischen den Großgrundbesitzern und deren Armeen zu und es folgten erste militärische Konfrontationen.

Die beiden Hauptakteure dieser Konfrontationen waren die Familien Minamoto und Taira, welche beide Herrschaftsansprüche meldeten.
Aus den zahlreichen Kämpfen ging am Ende der Minamoto Clan als Sieger hervor und im Jahre 1192 wurde Minamoto no Yoritomo zum Shogun ernannt.
Seinen militärisches Hauptquartier errichtete Yoritomo in Kamakura, einer Stadt südlich vom heutigen Tokio gelegen.

Da in dieser Periode nicht all zu viel historisch wertvolles passiert ist, wird diese Periode meist im Selben Atemzug wie die Nara-Periode genannt und meistens auch so aufgegliedert.
 
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Die Kamakura Periode

Kamakura Periode (1185 – 1333)
Mit der Kamakura Periode beginnt das japanische Mittelalter. Die Vernichtung des Taira Klans durch den Minamoto Klan und die Errichtung des ersten Militär-Shogunats in Kamakura bestärkte die Macht der Kriegerfamilien weiter und schwächte den kaiserlichen Hof.

Die Besetzung wichtiger Ämter durch den Minamoto Klan, führte zu verbesserten Handelsbeziehung mit dem chinesischen Kaiserreich. Im Jahr 1199 stirbt Minamoto no Yoritomo, seine Nachkommen verloren allerdings schnell an Macht und so wurde im laufe der Zeit die verbündete Hōjō Familie immer mächtiger. Aufgrund eines Konflikts zwischen dem Hōjō Klan und dem Kaiserhof, zogen die Truppen von Hōjō Tokimasa gegen die kaiserlichen Truppen in die Schlacht und vernichteten diese. Dies führte zu einer Zeit der Stabilität und des Friedens in der die kaiserliche Rangfolge vom Hōjō Klan bestimmt wurde.


Minamoto no Yoritomo, (1147–1199) einer der Söhne des Oberhauptes der Minamoto, erhält wegen seiner militärischen Leistungen 1192 vom Tennō den erblichen Titel des Seii Taishōgun und übernimmt in Kamakura die Regierungsgeschäfte. Er vernichtete das bestehende System nicht, sondern überlagerte es durch militärische Elemente. Die Verwaltung läuft über sein Hauptquartier in Kamakura, und die Macht liegt jetzt allein bei den Kriegerfamilien, den bushi. Yoritomo wurde schon früh von den Hôjô aufgenommen und heiratete Hôjô Masako, die Tochter von Hôjô Tokimasa. Yoritomo stirbt 1199, worauf die Macht der Hōjō steigt. Nach einem Konflikt mit dem Kaiserhof werden die kaiserlichen Truppen von den Hōjō unter der Führung von Hōjō Tokimasa vernichtet. Es beginnt eine neue Zeit des inneren Friedens. Die Hōjō entscheiden hinter den Kulissen die kaiserliche Rangfolge.

In den Jahren 1274 und 1281 wehren die Shogune im Nordwesten Kyūshūs zwei Invasionsversuche der Mongolen ab. Zweimal wird dabei die von Koreanern gebaute mongolische Flotte von Taifunen vernichtet. Der Legende nach sind diese Winde von den Göttern gesandt, daher der Name Kamikaze (jap. 神風, Götterwind), allerdings wird nur der zweite Sturm als Kamikaze bezeichnet. Die Samurai forderten eine Belohnung für ihren Dienst, der jedoch nicht oder nur in geringem Umfang vom Shogunat gewährt werden konnte, da bei der Verteidigung des Landes kein Gewinn durch Landeroberung oder Kriegsbeute abfiel. Zudem forderten viele Sekten des Buddhismus Zuwendungen, da sie den Kamikaze auf ihr Lesen von Sutras begründeten. Nach den Mongoleneinfällen sollte bis zum Pazifikkrieg im 20. Jh. das Inselreich Japan nicht wieder von einer ausländischen Macht angegriffen werden.


In ihrem Unmut wandten sich vor allem die Familien der Ashikaga und der Nitta wieder mehr dem Kaiser zu. Dies machte sich schließlich der Tennō Go-Daigo (1288–1339) zunutze, um das Shogunat der Hōjō 1333 zu stürzen und mit einer Restauration der kaiserlichen Macht (der Kemmu-Restauration) zu beginnen, die aber nur wenige Jahre Bestand hatte, vor allem aufgrund unterschiedlicher Interessen Go-Daigos und der Ashikaga. Die Ashikaga ergreifen die Macht und setzen einen eigenen Kaiser ein. Go-Daigo errichtet daraufhin eine neue Residenz südlich der Hauptstadt Kyōto. Der Hof ist in einen nördlichen (Kyōto) und südlichen Hof (Yoshino) gespalten (Zeit der Nord- und Südhöfe). Go-Daigo kann sich nur durch die großen Samuraifamilien halten, die hinter ihm stehen. Das Ashikaga-Oberhaupt wird zum Shōgun ernannt, den sogar China als König von Japan anerkennt. Die Ashikaga eröffnen wieder den Handel mit dem chinesischen Kaiserhof. 1392 endet der Konflikt zwischen Südkaiser und Nordkaiser. Kameyama (Urenkel Go-Daigos) verzichtet auf seine Herrschaftsansprüche.

In der Kamakura-Zeit traten Volksprediger auf den Plan, die ein neues Verständnis des Buddhismus hatten. Die Lehre wurde vereinfacht, und war so nicht nur dem Adel zugänglich, sondern auch dem einfachen Volk.
 
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