Intelligente Stromnetze – sogenannte Smart Grids – sind die Notwendigkeit der Stunde, wenn man mehr Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen will. Der Stromfluss muss gesteuert werden, weil die Elektrizität unterschiedlich stark und aus vielen Quellen fließt, ähnlich wie bei den Servern im Internet.
Sony hat daher nun einen Stromstecker mit der notwendigen Sensorentechnik entwickelt. In den neuen Stecker ist ein Chip integriert, der den Stromfluss misst und diese Information drahtlos zu einem zweiten Chip in einer Steckdose überträgt. Von dort geht die Information über das Stromkabel an einen Regelungscomputer.
Auf diese Weise weiß die Schaltstelle genau, zu welchem Gerät wieviel Strom fließt. Es kann den gegenwärtigen Strombedarf seiner Umgebung ermitteln und bei Versorgungsproblemen beispielsweise bevorzugt den Tiefkühlschrank mit Strom versorgen.
Das System macht auch Kindersicherungen überflüssig, weil Strom nur dann fließt, wenn ein Gerät an der Steckdose eingeschaltet wird. Zugleich könnte es an öffentlichen Stellen eingesetzt werden, zum Beispiel beim Betanken von Elektroautos. Ebenso ließe sich Energiediebstahl stoppen, indem die Strommenge für eine Steckdose begrenzt wird.
Die Technik basiert auf den Felica-Funkchips im Nahbereich, die beispielsweise auch bei Suica- und Pasmo-Karten beim bargeldlosen Bezahlen in Japan massenhaft zum Einsatz kommen. Sony sucht nun Partnerunternehmen, um die Erfindung weiterzuentwickeln und zu vermarkten.
