

Schwer lagen die Augenlieder, Nyia konnte sich nicht erinnern, das es ihr jemals so schwer gefallen war, auf zu wachen. Etwas hielt sie im Traum, etwas das ihr sagte, das sie bald etwas wusste, was sie nicht wissen wollte. Etwas was älter als sie selbst war, älter wie alle im Dorf, sogar älter wie die Welt selbst.
In ihrem Traum war es Dunkel, genauso Dunkel wie die allesverschlingende Dunkelheit, die einem Umfängt, wenn man aus dem Reich der lebenden schwindet und doch, da war ein winziger Punkt, der nicht Dunkel war, er strahlte, fast so, als wolle man das sie dorthin ging. Und sie ging, angezogen vom Licht wie eine Motte. Nyia..., hallte es plötzlich durch das unendliche Nichts aus Schwarz mit dem kleinen Lichtpunkt in weiter Ferne. Nyia... Nyia... Nyia..., rythmisch wiederholte sich das Wort, es wurde Lauter, dröhnender, bis es schließlich in einem Kanon aus unendlichvielen Stimmen ihr entgegen spieh: NYIA!
Erschocken schlug sie die Augen auf. Ihr Atem ging heftig, die Bettdecke lag drei meter weiter unten - sie hatte sie wohl bei ihrem Traum von ihrem bett und dann auch noch von der Schlafkoje geworfen. Nyia brauchte einen Moment, bis sie begriff, das sie wieder in ihrem bett lag, dass die Sonne sie kitzelte und auch das sie ihre Kleider auf halb Acht hatte. Sich die Augen reibend setze sie sich auf. "Wieso schreit man mich mit meinem Namen in einem Traum derart an?", sagte sie leise vor sich hin, zog ihren Schlafanzug wieder richtig und streckte sich. "Na egal...", murmelte sie noch, bevor sie dann Aufstand nur um sich einen halben meter weiter unten wieder zufinden, zu ihrem Glück arbeiteten ihre Reflexe auch dann, wenn sie völlig neben der Spur war, was eigentlich jeden Morgen der fall war. Entsprechend hing sie, sich mit dem rechten Arm festhaltend, an der Seite der kleinen Plattform. Die Leiter war nur eine Handbreit daneben, aber Nyia gähnte erstmal herzhaft, bevor sie sich an die Hölzerne Leiter schwang und dann elegant zu Boden glitt.
Gähnend stolperte sie durch ihre Wohnung und sammelte hier und da Kleidungsstücke auf, stieß dann eine Tür auf und streckte sich nochmals. Sie war noch immer nicht wirklich wach,a ber das sollte scih gleich ändern. Langsam zog sie den Schlafanzug aus und ließ die Dusche warm laufen, sie würde jetzt erstmal genüsslich das Wasser über haut rieseln lassen. Sie hatte sich das verdient, wie jeden Morgen, ihre Dusche war ihr heilig und entsprechend zickig wurde sie, wenn sie sie mal nicht bekam. Dabei war es ihr relativ egal ob heiß oder Kalt, hauptsache sie spürte das Wasser Morgens auf der Haut.
Nyia seufzte, als sie das Wasser abstellte und sich ein handtuch schnappte, das sie sofort in einen Turban verwandelte, in dem ihre langen blauen Haare verschwanden. Das nächste handtuch band sie sich um ihre Brust und begann dann mit dem zurecht stutzen ihrer Fingernägel, die ihr inzwischen viel zu lang waren. Sie musste eine Weile nach der Nagelschere suchen, den es war wie mit all ihren Sachen, sie lagen irgendwo verstreut herum.
Sie suchte jetzt schon seit gut zwei Stunden nach der Schere, da meldette sich ihre Blase zu Wort und Nyia schüttelte Resigniert den Kopf, dabei fiel das handtuch aus ihren Haaren und ihr fielen mehrere Strähnen ins Gesicht und vor die Azurblauen Augen, die inzwischen genervt aussahen. "Du Tollpatsch, du Tollpatsch", murmelte sie jetzt vor scih hin und riss das zweite Handtuch auch vom Leib, da es eh nichts mehr nützte. In dieser Bewegung bemerte sie, wie etwas zwischen den ganzen pergamenten auf dem tisch aufblitzte - sie hatte ihre Schere für etwas anderes gebraucht.
Immer noch genervt hockte sie sich aufs Klo und stellte fest, das nicht nur ihre Blase der Entleerung bedurfte, nein auch das große Geschäft wollte leer geräumt sein. Das sowas nicht immer die schnellste Tätigkeit auf der toilette ist, wissen wir alle. Nyia verbrachte fast Vierzig Minuten damit ihre Notdurft zu verrichten und war danach schlecht. Doch anstatt weiter auf dem klo herum zu sitzen stürzte sie in die Küche und schnappte sich einen laib Brot, den butterkrug und begann sich mehrere Schnitten mit Heißhunger in den Rachen zu schieben. Dass das ihrer Figur nicht im geringsten Schadete, war ein wunder für sich.
Auf der A66 zwischen Saarbrücken und Saarlouis liegen LKW-teile auf der fahrbahn, bitte fahren sie..., Nyia schreckte hoch, wer hatte das gesagt? verwirrt schaute sie durch ihre Küche, in der nur sie selbst saß, unbekleidet und Brot futternd. Keiner war hier, nicht mal Rufus, ihre Katze. Anscheinend war er wieder auf Mäusejagd, was sie immer putzig fand, wenn er mit so einem erlegten tier zu ihr kam. Immerhin war es sein Abendessen, entsprechend gab sie ihm seine "Beute" auch wieder zurück und meistens Verschlang er sie an Ort und Stelle.
Zwar bedeutete das putzen, aber Nyia kannte genügend zauber um sich die lässtige Arbeit ab zu nehmen, ein Kleiner Wasserzauber und dann noch einer der Elektrizität erzeugte waren die besten Schmutzlöser, die sie kannte. Auch wenn ihre Mutter immer gesagt hatte, das das nicht sinn und Zweck vom Putzen war. Seid Mutter aber Tod war interessierte es Nyia einen feuchten Kehricht, was die Alte von der praktischen Anwendung von Magie dachte.
Können sie nicht einmal pünktlich sein? Die Ausrede der Bahn gilt nicht, die zieht nicht bei mir!!! "Aber ich hab doch sogar eine Bescheinigung", murmelte Nyia auf das hin, was sie ein weiteres Mal so unverhofft traf. Vor Schreck darüber schlug sie die Hände vor den Mund. Was war die Bahn? Was war die Bescheinigung, sos chnell wie es intuitiv für Nyia richtig gewesen war darauf zu Antworten, verstand sie ihre Antwort selbst nicht.
Schulterzucken schnappte sie sich nun die Anziehsachen die sie sich zusammen gesucht hatte und stellte sich vor den Spiegel, nur um den nächsten Schock zu bekommen - dieser zeigte nicht sie, sondern einen Mann, nicht älter wie sie selbst, mit drei tage bart, verschlafenden Augen und ebenfalls wie sie nackt, er fiel im gleichen Moment wie sie zu Boden und berührte den Spiegel an genau der gleichen Stelle.
Wer bist du?! kam aus dem Spiegel.
"N.. Nyia... u.. und du?", antwortete Nyia perplex.
Dennis... was macht.. eine so.. schöne.. Frau in.. in.. in meinem Spiegel?!?!
Nyia konnte nicht antworten, den die gleiche Frage hatte sie auf den lippen gehabt, was machte ein mann in ihrem Spiegel? Doch sie bekam Tunnelblick und sackte zur Seite.
"Mensch Nyia, pennst einfach vor deinem Spiegel ein, was bist du den für eine? Und auch noch halbnackt..." Halb war untertrieben, aber das musste Rufus nicht extra erwähnen. "Wolltest du nicht eigentlich neue pfeile kaufen gehen? Du hast kaum noch welche und schau mich jetzt nicht aus großen Augen an.. außerdem hab ich hunger und du hast momentan keien Mäuse mehr"
Nyia starrte Rufus an, verwirrt, warum er so groß war, bis sie merkte, das ihr Kopf unter seinem lag und er sie von oben her an schaute. Zärtlich strich sie zwischen seinen Ohren lang und setzte sich auf. Rufus war alles andere als die in Dennis Welt bekannten Stubentiger. Rufus würde man dort als Raubkatze einstufen,a ber hier war er eine gewöhnliche, lebendige Mäusefalle. Auch wenn Nyia ein besonderes Exemplar hatte, den nicht alle Katzen konnten Sprechen. Und als Kampfpartner hatte man so einen kater auch nicht. Normalerweise. Nyia war nicht Normal.
Sie krallte sich in sein fell und schob scih auf seinen Rücken. "Ess die Schinkenwurst, haben wir genügend von da..."
"Natürlich", Rufus Augen funkelten, "und du, du ziehst dich mal an, immerhin brauchen wir Pfeile und du wolltest dir auch neue Anziehsachen kaufen, weil du meintest du hast nur noch diese eine, heile paar. ich hab schon mal das Gold heraus gelegt und deine Wäsche die du so verstreut hast auch wieder daneben gelegt" Während Rufus Nyia mit leichtigkeit durch die Wohnung transportierte kontrollierte er die Räume, den Nyia war ein solcher Tollpatsch, er wusste nicht, was sie manchmal ohne ihn gewesen wäre.
Nyia seufzte. Rufus hatte recht gehabt, neue Sachen kaufen war das eine, sie bezahlen das andere, aber sie wusste,w ie sie an Gold kam und das ohne einen Finger dafür bewegen zu müssen, sie ließ einfach ihre Reize etwas spielen, das führte fast immer zu einen ordentlichen preisnachlass. das sie magisch etwas nachhalf, musste ja niemand wissen.
12 Euro... ach Gott, so viel für ein beschissenes TShirt... "Dennis?!", Nyia stuzte, der mann war doch nirgends zu sehen, hatte sie sich das ganze nur eingebildet?
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