Ich war sehr zufrieden mit dem Film. Hatte mir im Vorfed hier und da mal ein paar Bewertungen durchgelesen und hab dann einfach gehofft, dass es so gut wird, wie viele versprechen.
Was mir besonders gut gefallen hat, war Wikus' Entwicklung im Film. Am Anfang kam er mir doch teilweise (und man verzeihe mir den groben Vergleich)wie ein KZ-Aufseher vor. Auf der einen Seite hat er Frau und Kind zu Hause, die er abgöttisch liebt, auf der anderen Seite zeigt er sich als rassistisches Arschloch, der Kinder tritt (in seinen Augen war es ja nur ein Shrimp-Kind, da war es ja egal. Das waren ja eh nur niedere Wesen.) Als er langsam selbst zu einem Alien wird, merkt er dann so langsam, was den Aliens angetan wurde. Alle diese Aliens haben ein Bewusstsein und eine gewisse Intelligenz, sie können mit ihrer Umwelt kommunizieren und offensichtlich hat ihre Rasse auch eine gewisse technologische Entwicklung hinter sich gebracht, da sie ein Raumschiff bauen konnten. Nur weil nicht alle eine hohe Intelligenz hatten wie Christopher heißt das nicht, dass alle so sind. Bei uns Menschen gibt es ja auch intelligente und weniger intelligente Leute, deswegen werden die weniger intelligenten noch lange nicht in irgendwelche Lager gesteckt und dort vor sich hin zu vegetieren. Sobald Wikus' DNA sich mit Alien-DNA vermischt hatte und er somit ein Mischling war, wurde er von den Menschen aus seiner Umgebung *nur* noch als Alien gesehen, auch wenn er im Grunde beides war. Sein Menschsein wurde ihm aberkannt und er wurde in eine andere Kategorie eingeteilt: Kategorie Alien, nichts wert, kann für wissenschaftlicher Zwecke jedweder Art missbraucht werden, Betäubung bei Operationen nicht von nöten.
Was mir nicht so gefallen hat, war die zum Teil starke Vermenschlichung der Aliens. Gerade bei Christopher, wenn er Leute mit großen traurigen Augen angesehen hat, ist mir das besonders aufgefallen. Das sind keine Menschen, ihre Entwicklung ist ganz anders und somit wahrscheinlich auch ihr Wertesystem. Und vor allem verhalten sie sich auf ihrem Heimatplaneten anders als in einem Lager, dass mehr einer riesigen Mülltonne gleicht als allem anderen. Man könnte also behaupten, die Umstände hätten aus den Aliens das gemacht, als das sie dargestellt wurden oder als was sie von vielen Menschen empfunden wurden: als dumme niedere Wesen, die gerade so als Diebe taugen und es nicht fertig bringen ihr eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen (woraufhin die gottgleiche Rasse Mensch einschreiten muss um sie zu "leiten").
Natürlich kann ich verstehen, warum die Aliens vermenschlicht dargestellt wurden: Wenn Aliens ein anderes Wertesystem haben wie wir, ist es doch logisch, dass wir ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen können. Also würden wir ihre Entscheidungen als falsch und die Aliens als "böse" empfinden, was sicherlich nicht gewollt war. Wir sollten mit den Aliens mitfühlen können und dafür mussten sie unserem Empfinden angepasst werden.
