The Ridler
Gottheit
So Leute hier das vorletzte Kapitel
24. Sightings
Schwarze, leere Augen schweiften über das Nachts karg wirkende Land. Wieder war eine dieser Nächte angebrochen. Eine Zeit der Unruhe, des Nachdenkens und damit der Qual. Nach endlosen Stunden, wie es ihm schien, hatte Vegeta es nun schließlich endlich geschafft, Kakarott von sich abzuschütteln und hatte sich in seine Räumlichkeiten zurückgezogen.
Sein heutiges âTrainingâ, das an sich ein einziger Wutausbruch gewesen war, hatte nicht den Effekt gebracht, den er sich erhofft hatte. Genau genommen hatten seine Trainingseinheiten überhaupt keine Wirkung mehr. Er war nicht entspannt, nicht ausgeglichen, nicht beruhigt wie es sonst immer gewesen war. All seine Muskeln schienen sich zusammen zu ziehen, als würde ein Krampf seinen ganzen Körper schmerzhaft lähmen. Sein Atem presste sich bebend, nahezu zitternd aus seinen Lungen, als sich ein Gefühl der Atemnot einsetzte.
Knurrend ignorierte er die ungewöhnlichen Zeichen seines Körpers und konzentrierte seinen leeren Blick schließlich wieder auf das nächtliche Vegeta-sei. Er hatte es sich lange nicht eingestehen wollen, doch... sie fehlte ihm. Ihr Geruch schwand langsam aus den Laken, aus seinem Zimmer und auch aus seinen Gedanken. Er erinnerte sich nur noch schwer an ihn, an dieses beruhigend süßliche Aphrodisiakum, das seine Sinne jedes Mal verwirrt hatte, wenn er seine feine Nase über ihren Nacken strich und damit ihre Haut zum schaudern brachte.
Wie viele Nächte hatte er nun schon schlaflos mit diesen Gedanken verbracht? Und wie oft hatte er sich schon gefragt, warum er dies tat? Warum er sich mehr Sorgen um sie, als um alles andere, als um sein Volk machte? Er hatte es aufgegeben, nach einer Antwort zu suchen.
Überrascht zuckte er zusammen, als sich plötzlich die Tür zu seinem Zimmer öffnete. Bereit denjenigen zurechtzuweisen, der sein Gemach ohne anzuklopfen betreten hatte verschränkte er mit mürrischer Mine seine Arme und betrachtete die keuchende Wache, die nun vor ihm stramm stand.
âDu wagst es, das königliche Zimmer einfach so zu betreten?â Donnernd hallte Vegetaâs Stimme dem jungen Saiyan um die Ohren, dessen Brust sich heftig hob und senkte.
âVerzeiht, Hoheit! Aber man beauftragte mich euch umgehend mitzuteilen, dass soeben eine dringende Nachricht angekommen ist und Radditz bittet euch, so schnell wie möglich zur Zentrale zu begeben.â
Ohne den jungen Mann noch weiter zu beachten stapfte Vegeta an ihm vorbei und lief sofort in Richtung des Steuerzentrums des Palastes. Er war diesen Weg in den letzten Wochen unzählige Male gegangen und war bereits so routiniert, dass ihn seine Schritte wie von fremder Hand gesteuert führten. Eine Unruhe stieg mit jedem dieser Schritte auf, die seinen Körper innerlich zum Beben brachte, bittere Sorgen wüteten in seinem Inneren. Was nur? Was nur wenn...
Den Kopf ungläubig schüttelnd schluckte er seine Gedanken hinunter und verstaute sie tief in die düsteren Schatten seiner Zweifel. So wie er es immer machte, wenn etwas drohte, ihn nervös zu machen, er verschob es, verdrängte es, vergrub es. Wenn er es nicht sah, so dachte er auch nicht daran. Ein emotionsloses Leben zu führen war nicht schwierig, solange man wusste, wie man seine seelischen Peinigungen zu handhaben hatte. Mit versteinerter Mine trat er durch die Tür, die zum âtechnischenâ Teil des Palastes führte und gelangte so auch direkt zu dessen Zentrum. Wie sehr er diese Räume, diese vielen Lichter und Monitore in letzter Zeit zu hassen gelernt hatte...
âHoheit, es freut mich, dass Ihr so schnell hier her kommen konntet.â
âWas willst du?â Vegeta blickte mürrisch in die Augen des Saiyan, der ihm nun gegenüberstand und ihn freudig anlächelte.
âNun, wir haben eine äußerst aufschlussreiche Nachricht erhalten, die Euch sehr interessieren wird.â Radditz verwies auf einen großen Monitor in der Mitte des Raumes, auf dem einige Koordinaten blinkten. âDies sind, wie es zumindest scheint, die Koordinaten Freezerâs, beziehungsweise seines Verstecks.â
Vegetaâs rechte Augenbraue hob sich, während er die Zahlen und Buchstaben betrachtete. âWas genau macht dich so sicher, dass dies die echten Koordinaten sein sollen?â
âTatsächlich ist es keines Falls sicher, aber wer auch die Nachricht geschickt hat, sie wurde definitiv von Freezerâs Schiff geschickt. Außerdem ist dies in einem Quadranten, den wir nicht beachtet hatten. Es ist nicht weit von hier, vielleicht einige Tage mit den Kriegsschiffen und Eurem neuesten Schiff höchstens 24 Stunden.â
Vegeta starrte noch immer auf den Bildschirm wo Freezerâs Wappen als âAbsenderâ deutlich zu erkennen war. Nach und nach verbreiterten sich seine Lippen zu einem Grinsen. Wenn er es genau betrachtete, war dies wirklich ein sehr interessantes Versteck, das Freezer sich ausgesucht haben könnte... oder hatte. Der Planet lag praktisch vor ihrer Nase, verursachte durch seine primitiven Strahlen und Energie aber so viele Störungsfelder, dass Ortungsgeräte falsch anschlugen oder teils sogar ganz ausfielen. Nicht nur das, selbst Geräte, Maschinen und Computer fielen aus oder hatten Fehlfunktionen. Allein dadurch wäre dieses Sonnensystem eine gefährliche Zone, ganz zu schweigen von einem sehr ungünstigen, aber wie es schien, unbeachteten Verstecks.
âSoeben werden die Verschlüsselungscodes untersucht und entschlüsselt. Sollte dies tatsächlich von Freezerâs Schiff geschickt worden sein, können wir es damit zu 100% nachweisen.â
Vegeta blickte noch immer auf den Bildschirm, seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er Klarheit in sich und sein verwirrtes Denken zu bringen. Es hatte in den letzten Wochen keine gute Nachrichten, keinen Erfolg gegeben, war es nicht so? Warum also sollte er sich nun so skeptisch geben, wenn es endlich einen Funken der Hoffnung gab? Mit einem innerlichen zufriedenen Lächeln blieb nur noch ein Gedanke übrig, der aus ihm herausschrie.
âMacht mein Schiff bereit und bereitet die Flotte vor. Sobald die Codes entschlüsselt sind, brechen wir auf.â
*~~**~~*
Stille umgab die schier toten Räume des Schiffes. Eine so tiefe Stille, dass einem kalte Schauer über den Rücken fuhren und das Blut langsam zu gefrieren schien. Bulma klammerte sich an sich selbst und drückte sich in eine dunkle Ecke. Dort kauerte sie nun schon Minutenlang, immer und immer wieder mit der Einbildung, Schritte zu hören. Doch nun war es still. So still, dass sie sich nicht traute, mit einem tiefen Atemzug Luft in ihre Lungen zu pumpen. Jedes noch so leise Geräusch schien einem Beben gleich zu sein. Seit Stunden versteckte sie sich nun schon hier, wie ein gejagtes Tier, das kurz vor seiner Erbeutung stand.
Sie war an ihre physischen und psychischen Grenzen getrieben worden und nun ein Schatten ihrer selbst. Selbstbewusstheit und Mut waren mehr und mehr aus ihrem Körper gewichen und sie hatte es satt. Sie hatte es satt, Blut sehen zu müssen, das dumpfe Geräusch von Schlägen hören zu müssen. Sie hatte die Nachricht geschickt und ihr Ziel erreicht. Damit hatte sie ihre letzten Kräfte mobilisiert und nun, wo war nun ihr Ziel? Panisch suchte sie danach, doch konnte nichts finden, nichts sehen.
Zuckend zogen sich all ihre Muskeln zusammen, als sie deutlich Schritte hörte, die durch die Gänge hallten. Jeder dumpfe Fußaufschlag näherte sich stetig, wurde lauter und klarer. Bulma kannte diese Schritte, diesen schweren, mürrischen Gang - er gehörten Zarbon und sie wusste, dass er verdammt wütend war. Er schien beinahe jeden Fußtritt auf den Boden zu schlagen und somit begann es nach und nach in ihren Ohren zu dröhnen.
Keuchend umklammerte sie ihre Beine, als sein langer Schatten auf die Wand fiel. Selbst er schien sie mit seinen schwarzen Augen zu beobachten, selbst er schien nach ihr zu suchen und danach zu lechzen, sie in seinen dunklen Fingern zu zerfetzen. Mehr und mehr versuchte sie sich zusammen zu rollen, verschloss ihre Augen vor dem Schatten, der sich nährte und verschloss ihre Ohren vor den Schritten, die immer lauter wurden.
Dann, als sie am Rücken gepackt und hochgezogen wurde, als ihre Augen zu ihrem Peiniger hinab blickten, in diesem Moment, schien die Zeit still zu stehen. Als würde sie die Szene als außenstehender Dritter betrachten, als würde sie um sich selbst und Zarbon herum gehen und sie beobachten, betrachtete sie, was nun geschah und geschehen würde.
Zarbon hatte sie gepackt, mit wahnsinnigem und triumphierenden Lächeln, das Lächeln, das den Tod brachte.... ja, als würde der Tod selbst einem ins Gesicht grinsen. Und sie hing in seinem Griff, hing dort und blickte ihn nur an, mit leblosen, glanzlosen Augen, mit den Augen eines gebrochenen Wesens. So, wie sie nie hatte sein wollen, so, wie sie alle enttäuschen würde, wie sie Vegeta enttäuschen würde. Sollte es das wirklich gewesen sein? Sollte alles umsonst gewesen sein? All die Qual, die sie ohne zu murren auf sich genommen hatte? Diese lange Zeit, die sie sich von diesem Monster beinahe umbringen lassen hatte? Sollte sie all das hinnehmen, akzeptieren und nun einfach so sterben?
Ein blitzschneller Schlag landete in Zarbonâs Abdomen und schleuderte ihn mit einer Wucht gegen die Wand, dass sich diese mit ihm bog und schließlich zersplitterte. Jaulend schrie er auf, als schließlich der Schmerz durch seinen Körper zuckte. Trümmer regneten staubig auf ihn herab, die er mit wildestem Gefluche von sich stieß und sich langsam wieder aufrichtete. Grenzenlose Wut blitze in seinen Augen, als er den todgeweihten erblickte, der es gewagt hatte, ihn zu schlagen. Ohne noch eine weitere Sekunde zu verlieren stürzte er sich auf seinen Angreifer und schlug auf ihn ein. Doch er traf nicht, obwohl seine Fäuste mit dem bloßen Auge kaum noch zu erkennen waren und sie aus seinem blinden Wahnsinn immer schneller und schneller wurden. Er traf nicht... Ein Schrei des Zorns hallte in den Gängen wieder und riss die Wesen im Schiff schließlich alarmiert aus ihrem Schlaf.
Zarbon keuchte und presste heiße Luft aus seinen Lungen. Frustriert knurre er aggressiv und wütend über sein Versagen, beruhigte sich nach und nach aber wieder. Nur schleichend fiel der benebelnde Schleier von seinen Augen und sein Blick wurde wieder klar. Kein Monster war es, das nun vor ihm stand, kein übermächtiger Gegner, kein mörderischer Abtrünniger. Nein, es war nur ein kleiner, verfluchter Saiyan. Und nicht nur das, es war eine schmächtige, schwache Frau... Ja, so war es doch? Sie konnte ihm, Zarbon, der rechten Hand Freezerâs nichts anhaben, nicht wahr? Oh nein, das konnte sie nicht, sie war nur eine kleine, dumme Frau...
Wieder kehrte ein durch und durch wahnsinniges Lächeln auf Zarbonâs Lippen wieder. Von so einem kleinen Haustier ließ er sich doch nicht auf der Nase rumtanzen. Erzittern würde sie, erzittern und vor Angst und Schmerzen schreien und dann, dann würde er sie langsam, ganz langsam zu Tode quälen, bis sie darum flehen würde. Ja, sie würde ihn anflehen, sterben zu dürfen. Und vielleicht, wenn sie ganz lieb fragen würde, würde er es auch tun? Oh nein, er würde sie in einen Tank stecken und sie immer und immer wieder bis an den Rand des Todes bringen, langsam und schmerzhaft. Und dann, dann würde sie in den Abgrund des Wahnsinns fallen...
Glucksend lief er langsam auf die blauhaarige Saiyan zu und streckte seine Arme nach ihr aus. Doch sein Lächeln verschwand, als sie ihre Arme zur Verteidigung hob und ihn kämpferisch anblickte. Mit einem tiefen Knurren wollte er schließlich nach ihr packen, doch wieder traf ein diesmal nicht ganz so kräftiger Schlag in seinen Bauch. Hustend taumelte er ein wenig zurück, doch eine weitere Welle der Wut trieb ihn voran und wieder wollte er sich auf sie stürzen.
Doch diesmal trafen ihn einige, blitzschnelle Schläger, einer härter als der andere, die ihn schließlich zusammensacken ließen. Schmerz durchzuckte seine Glieder und schließlich schmeckte er sein eigenes, metallisches Blut, das langsam über seinen Körper floss. Wie konnte das nur sein? Er war Zarbon, er war stärker als alle anderen... Wie konnte ihn eine Frau zu Boden bringen? Wie konnte sie ihm Schmerz zufügen? Langsam und unter frustriertem Stöhnen hob er seinen Kopf und blickte schließlich mit verschwommenem Blick in die Augen der Saiyan, die ihn abschätzig musterte.
âNun, Zarbon... Es wäre doch besser gewesen, wenn DU artig gewesen währst, nicht wahr? Hat dir Freezer nicht beigebracht, dass man sich nicht mit einem Saiyan anlegen darf?â
Leise lachend warf sie noch einen letzten Blick auf das Häufchen Elend, das vor ihr lag und lief schließlich aus dem zerstörten Raum in einen Gang. Nur noch lückenhaft erinnerte sie sich an diesen Teil des Schiffes, doch sie lief instinktiv immer weiter, mit einem neuen Ziel vor Augen. Sie würde eine Kapsel finden und mit ihr zurück nach Hause fliegen. Ja, weg von hier, weg von dieser Hölle und zurück zu Geborgenheit und Schutz, zurück zu Vegeta.
*~~~~*
Noch immer bröckelte der Staub von den Wänden und schaffte einen smogartigen Nebel, der sich auf die Atemwege legte und die Augen verklebte. Mitten in diesem Chaos aus Trümmern und blitzenden Stromkabeln lag Zarbon, vor Schock und Schmerz nicht in der Lage, sich zu bewegen. Röchelnd zog er die staubige Luft ein und konnte anschließend ein krampf- und schmerzhaftes Husten nicht unterdrücken.
âWas für ein armseliges Bild...â
Erschrocken wäre der grüne Kämpfer zusammengezuckt, hätte er sich nur richtig bewegen können. Er kannte diese kalte, ölige Stimme, die sich durch und durch abschätzig durch die Ohren schlängelte. Er konnte das spitze, hinterhältige Grinsen schier vor sich sehen, mit den schmalen Lippen seines Meisters Freezer. Und tatsächlich tauchte dessen Fratze schließlich verschwommen vor ihm auf.
Freezer hatte sich über das Häufchen Elend gelehnt, das auf dem Boden blutend und nach Luft ringend lag. Lange hatte er Zarbon beobachtet und betrachtete nun seine Wunden aus der Nähe. Amüsiert zierte ein breites Grinsen sein Gesicht und ein glucksendes Lachen rauschte aus seiner Kehle. Oh ja, diese Wunden stammten von einem Saiya-jin und ganz offensichtlich von der Saiya-jin, für die Zarbon die Verantwortung übernommen hatte. Hm, welch eine Schmach, von einer Frau so zugerichtet zu werden.
âHabe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, kleiner Zarbon, dass du die Saiyan nicht unterschätzen sollst... dass du sie nicht zu sehr zurichten sollst?â
Zarbon versuchte, darauf zu antworten, gab sein Vorhaben aber auf, als weitere Schmerzen durch seinen Körper zuckten und seine Kehle mit Sand gefüllt zu sein schien. Ja, wie armselig er nun wohl aussehen musste...
âEs ist doch allgemein bekannt, dass ein Saiya-jin, der an den Rand des Todes getrieben wird, danach noch viel stärker als vorher ist. Faszinierende Wesen, nicht wahr?â
Faszinierend, so war es. Jedoch war ein Saiya-jin einem Insekt, einem Virus gleich, der trotz aller Versuche doch nicht zu vernichten war. Ein ekliges Bakterium, das sich nicht abtöten ließ, egal was man machte und schließlich nur noch stärker und unzerstörbarer war. Oh, wie er diese Kreaturen hasste. Und nun, nun kroch eines dieser niederen Wesen durch sein Schiff. Angewidert versetzte er Zarbon einen heftigen Tritt, den ihn an eine weitere Wand beförderte.
âEin so unfähiges Stück wie du ist es nicht wert, mir zu dienen oder überhaupt auf dieser Welt zu kriechen.â
Ohne Zarbon eines weiteren Blickes zu würdigen schritt er durch den Raum und überließ den Grünling seinem Schicksal. Er selbst würde sich nun auf die Suche nach dieser Made machen und sie eigenhändig zerquetschen. Die Zeit war gekommen, sie und ihre ganze Spezies auszulöschen und der Seuche âSaiya-jinâ ein Ende zu bereiten.
*~~~~*
Düster lag ein Raum an einem der äußersten Punkte des Schiffes in nebliger Dunkelheit. Nur bei genauem Hinsehen konnte man einige Silhouetten erkennen, bis Bulma endlich den kleinen Lichtschalter entdeckt hatte. Dröhnend gingen die Lichter an und erhellten den Raum, schließlich konnte sie wirklich erkennen, dass sie den Zielpunkt erreicht hatte. Einige Raumkapseln ragten vor ihr in die Höhe und surrten leise vor sich hin.
Freudig stieg sie über die 2 bewusstlosen Wachen, die sie sich für kurze Zeit vom Hals schaffen hatte müssen und studierte das Steuerpult, das die Andockstellen regelte. Ohne noch länger zu überlegen drückte sie wild darauf herum und befreite schließlich eine Kapsel von ihrer Halterung, die nun lautlos einige Zentimeter über dem Boden schwebte. Nachdem sie Antriebsstand und Sicherheit überprüft hatte, öffnete sie mit einem erleichterten Seufzen die Tür der Kapsel und begutachtete den Innenraum. Ja, sie würde sie sicher nach Hause bringen.
Doch noch bevor sie ein Bein in die Kapsel stellen konnte, traf sie ein unsanfter Schlag in den Nacken. Erschrocken schrie sie auf und hielt sich die pochend schmerzende Stelle. Mit einem wütenden Knurren wollte sie ihrem heimtückischen Angreifer einen Fußtritt in die Rippen versetzen, doch es schien, als würde sie auf einen Stahlblock einschlagen. Leise winselnd zog sie ihr Bein zurück und betrachtete sich ihren Gegner. Doch es war nicht wie erwartet eine schwächliche Wache... es war Freezer selbst, der ihr amüsiert entgegen grinste.
âDu dachtest wohl, du wärst stark, nur weil du Zarbon ein paar blaue Flecke verpassen konntest, nicht war? Nun, Kleine... glaubst du, du kannst es mit dem stärksten Wesen dieses Universums aufnehmen, ja?â
Lachend packte er die perplexe Saiya-jin an der Kehle und drückte sie an die Außenschicht der Kapsel. Sein Lachen wurde stets lauter, als er ihr panisches Röcheln vernahm und drückte dadurch nur noch fester zu. Er würde noch ein bisschen mit ihr spielen und sie dann in die Hölle befördern und nach ihr, ihre gänzliche Rasse und den verfluchten Planeten, den die Saiyan verseuchten.
24. Sightings
Schwarze, leere Augen schweiften über das Nachts karg wirkende Land. Wieder war eine dieser Nächte angebrochen. Eine Zeit der Unruhe, des Nachdenkens und damit der Qual. Nach endlosen Stunden, wie es ihm schien, hatte Vegeta es nun schließlich endlich geschafft, Kakarott von sich abzuschütteln und hatte sich in seine Räumlichkeiten zurückgezogen.
Sein heutiges âTrainingâ, das an sich ein einziger Wutausbruch gewesen war, hatte nicht den Effekt gebracht, den er sich erhofft hatte. Genau genommen hatten seine Trainingseinheiten überhaupt keine Wirkung mehr. Er war nicht entspannt, nicht ausgeglichen, nicht beruhigt wie es sonst immer gewesen war. All seine Muskeln schienen sich zusammen zu ziehen, als würde ein Krampf seinen ganzen Körper schmerzhaft lähmen. Sein Atem presste sich bebend, nahezu zitternd aus seinen Lungen, als sich ein Gefühl der Atemnot einsetzte.
Knurrend ignorierte er die ungewöhnlichen Zeichen seines Körpers und konzentrierte seinen leeren Blick schließlich wieder auf das nächtliche Vegeta-sei. Er hatte es sich lange nicht eingestehen wollen, doch... sie fehlte ihm. Ihr Geruch schwand langsam aus den Laken, aus seinem Zimmer und auch aus seinen Gedanken. Er erinnerte sich nur noch schwer an ihn, an dieses beruhigend süßliche Aphrodisiakum, das seine Sinne jedes Mal verwirrt hatte, wenn er seine feine Nase über ihren Nacken strich und damit ihre Haut zum schaudern brachte.
Wie viele Nächte hatte er nun schon schlaflos mit diesen Gedanken verbracht? Und wie oft hatte er sich schon gefragt, warum er dies tat? Warum er sich mehr Sorgen um sie, als um alles andere, als um sein Volk machte? Er hatte es aufgegeben, nach einer Antwort zu suchen.
Überrascht zuckte er zusammen, als sich plötzlich die Tür zu seinem Zimmer öffnete. Bereit denjenigen zurechtzuweisen, der sein Gemach ohne anzuklopfen betreten hatte verschränkte er mit mürrischer Mine seine Arme und betrachtete die keuchende Wache, die nun vor ihm stramm stand.
âDu wagst es, das königliche Zimmer einfach so zu betreten?â Donnernd hallte Vegetaâs Stimme dem jungen Saiyan um die Ohren, dessen Brust sich heftig hob und senkte.
âVerzeiht, Hoheit! Aber man beauftragte mich euch umgehend mitzuteilen, dass soeben eine dringende Nachricht angekommen ist und Radditz bittet euch, so schnell wie möglich zur Zentrale zu begeben.â
Ohne den jungen Mann noch weiter zu beachten stapfte Vegeta an ihm vorbei und lief sofort in Richtung des Steuerzentrums des Palastes. Er war diesen Weg in den letzten Wochen unzählige Male gegangen und war bereits so routiniert, dass ihn seine Schritte wie von fremder Hand gesteuert führten. Eine Unruhe stieg mit jedem dieser Schritte auf, die seinen Körper innerlich zum Beben brachte, bittere Sorgen wüteten in seinem Inneren. Was nur? Was nur wenn...
Den Kopf ungläubig schüttelnd schluckte er seine Gedanken hinunter und verstaute sie tief in die düsteren Schatten seiner Zweifel. So wie er es immer machte, wenn etwas drohte, ihn nervös zu machen, er verschob es, verdrängte es, vergrub es. Wenn er es nicht sah, so dachte er auch nicht daran. Ein emotionsloses Leben zu führen war nicht schwierig, solange man wusste, wie man seine seelischen Peinigungen zu handhaben hatte. Mit versteinerter Mine trat er durch die Tür, die zum âtechnischenâ Teil des Palastes führte und gelangte so auch direkt zu dessen Zentrum. Wie sehr er diese Räume, diese vielen Lichter und Monitore in letzter Zeit zu hassen gelernt hatte...
âHoheit, es freut mich, dass Ihr so schnell hier her kommen konntet.â
âWas willst du?â Vegeta blickte mürrisch in die Augen des Saiyan, der ihm nun gegenüberstand und ihn freudig anlächelte.
âNun, wir haben eine äußerst aufschlussreiche Nachricht erhalten, die Euch sehr interessieren wird.â Radditz verwies auf einen großen Monitor in der Mitte des Raumes, auf dem einige Koordinaten blinkten. âDies sind, wie es zumindest scheint, die Koordinaten Freezerâs, beziehungsweise seines Verstecks.â
Vegetaâs rechte Augenbraue hob sich, während er die Zahlen und Buchstaben betrachtete. âWas genau macht dich so sicher, dass dies die echten Koordinaten sein sollen?â
âTatsächlich ist es keines Falls sicher, aber wer auch die Nachricht geschickt hat, sie wurde definitiv von Freezerâs Schiff geschickt. Außerdem ist dies in einem Quadranten, den wir nicht beachtet hatten. Es ist nicht weit von hier, vielleicht einige Tage mit den Kriegsschiffen und Eurem neuesten Schiff höchstens 24 Stunden.â
Vegeta starrte noch immer auf den Bildschirm wo Freezerâs Wappen als âAbsenderâ deutlich zu erkennen war. Nach und nach verbreiterten sich seine Lippen zu einem Grinsen. Wenn er es genau betrachtete, war dies wirklich ein sehr interessantes Versteck, das Freezer sich ausgesucht haben könnte... oder hatte. Der Planet lag praktisch vor ihrer Nase, verursachte durch seine primitiven Strahlen und Energie aber so viele Störungsfelder, dass Ortungsgeräte falsch anschlugen oder teils sogar ganz ausfielen. Nicht nur das, selbst Geräte, Maschinen und Computer fielen aus oder hatten Fehlfunktionen. Allein dadurch wäre dieses Sonnensystem eine gefährliche Zone, ganz zu schweigen von einem sehr ungünstigen, aber wie es schien, unbeachteten Verstecks.
âSoeben werden die Verschlüsselungscodes untersucht und entschlüsselt. Sollte dies tatsächlich von Freezerâs Schiff geschickt worden sein, können wir es damit zu 100% nachweisen.â
Vegeta blickte noch immer auf den Bildschirm, seine Gedanken überschlugen sich förmlich. Mit einem tiefen Atemzug versuchte er Klarheit in sich und sein verwirrtes Denken zu bringen. Es hatte in den letzten Wochen keine gute Nachrichten, keinen Erfolg gegeben, war es nicht so? Warum also sollte er sich nun so skeptisch geben, wenn es endlich einen Funken der Hoffnung gab? Mit einem innerlichen zufriedenen Lächeln blieb nur noch ein Gedanke übrig, der aus ihm herausschrie.
âMacht mein Schiff bereit und bereitet die Flotte vor. Sobald die Codes entschlüsselt sind, brechen wir auf.â
*~~**~~*
Stille umgab die schier toten Räume des Schiffes. Eine so tiefe Stille, dass einem kalte Schauer über den Rücken fuhren und das Blut langsam zu gefrieren schien. Bulma klammerte sich an sich selbst und drückte sich in eine dunkle Ecke. Dort kauerte sie nun schon Minutenlang, immer und immer wieder mit der Einbildung, Schritte zu hören. Doch nun war es still. So still, dass sie sich nicht traute, mit einem tiefen Atemzug Luft in ihre Lungen zu pumpen. Jedes noch so leise Geräusch schien einem Beben gleich zu sein. Seit Stunden versteckte sie sich nun schon hier, wie ein gejagtes Tier, das kurz vor seiner Erbeutung stand.
Sie war an ihre physischen und psychischen Grenzen getrieben worden und nun ein Schatten ihrer selbst. Selbstbewusstheit und Mut waren mehr und mehr aus ihrem Körper gewichen und sie hatte es satt. Sie hatte es satt, Blut sehen zu müssen, das dumpfe Geräusch von Schlägen hören zu müssen. Sie hatte die Nachricht geschickt und ihr Ziel erreicht. Damit hatte sie ihre letzten Kräfte mobilisiert und nun, wo war nun ihr Ziel? Panisch suchte sie danach, doch konnte nichts finden, nichts sehen.
Zuckend zogen sich all ihre Muskeln zusammen, als sie deutlich Schritte hörte, die durch die Gänge hallten. Jeder dumpfe Fußaufschlag näherte sich stetig, wurde lauter und klarer. Bulma kannte diese Schritte, diesen schweren, mürrischen Gang - er gehörten Zarbon und sie wusste, dass er verdammt wütend war. Er schien beinahe jeden Fußtritt auf den Boden zu schlagen und somit begann es nach und nach in ihren Ohren zu dröhnen.
Keuchend umklammerte sie ihre Beine, als sein langer Schatten auf die Wand fiel. Selbst er schien sie mit seinen schwarzen Augen zu beobachten, selbst er schien nach ihr zu suchen und danach zu lechzen, sie in seinen dunklen Fingern zu zerfetzen. Mehr und mehr versuchte sie sich zusammen zu rollen, verschloss ihre Augen vor dem Schatten, der sich nährte und verschloss ihre Ohren vor den Schritten, die immer lauter wurden.
Dann, als sie am Rücken gepackt und hochgezogen wurde, als ihre Augen zu ihrem Peiniger hinab blickten, in diesem Moment, schien die Zeit still zu stehen. Als würde sie die Szene als außenstehender Dritter betrachten, als würde sie um sich selbst und Zarbon herum gehen und sie beobachten, betrachtete sie, was nun geschah und geschehen würde.
Zarbon hatte sie gepackt, mit wahnsinnigem und triumphierenden Lächeln, das Lächeln, das den Tod brachte.... ja, als würde der Tod selbst einem ins Gesicht grinsen. Und sie hing in seinem Griff, hing dort und blickte ihn nur an, mit leblosen, glanzlosen Augen, mit den Augen eines gebrochenen Wesens. So, wie sie nie hatte sein wollen, so, wie sie alle enttäuschen würde, wie sie Vegeta enttäuschen würde. Sollte es das wirklich gewesen sein? Sollte alles umsonst gewesen sein? All die Qual, die sie ohne zu murren auf sich genommen hatte? Diese lange Zeit, die sie sich von diesem Monster beinahe umbringen lassen hatte? Sollte sie all das hinnehmen, akzeptieren und nun einfach so sterben?
Ein blitzschneller Schlag landete in Zarbonâs Abdomen und schleuderte ihn mit einer Wucht gegen die Wand, dass sich diese mit ihm bog und schließlich zersplitterte. Jaulend schrie er auf, als schließlich der Schmerz durch seinen Körper zuckte. Trümmer regneten staubig auf ihn herab, die er mit wildestem Gefluche von sich stieß und sich langsam wieder aufrichtete. Grenzenlose Wut blitze in seinen Augen, als er den todgeweihten erblickte, der es gewagt hatte, ihn zu schlagen. Ohne noch eine weitere Sekunde zu verlieren stürzte er sich auf seinen Angreifer und schlug auf ihn ein. Doch er traf nicht, obwohl seine Fäuste mit dem bloßen Auge kaum noch zu erkennen waren und sie aus seinem blinden Wahnsinn immer schneller und schneller wurden. Er traf nicht... Ein Schrei des Zorns hallte in den Gängen wieder und riss die Wesen im Schiff schließlich alarmiert aus ihrem Schlaf.
Zarbon keuchte und presste heiße Luft aus seinen Lungen. Frustriert knurre er aggressiv und wütend über sein Versagen, beruhigte sich nach und nach aber wieder. Nur schleichend fiel der benebelnde Schleier von seinen Augen und sein Blick wurde wieder klar. Kein Monster war es, das nun vor ihm stand, kein übermächtiger Gegner, kein mörderischer Abtrünniger. Nein, es war nur ein kleiner, verfluchter Saiyan. Und nicht nur das, es war eine schmächtige, schwache Frau... Ja, so war es doch? Sie konnte ihm, Zarbon, der rechten Hand Freezerâs nichts anhaben, nicht wahr? Oh nein, das konnte sie nicht, sie war nur eine kleine, dumme Frau...
Wieder kehrte ein durch und durch wahnsinniges Lächeln auf Zarbonâs Lippen wieder. Von so einem kleinen Haustier ließ er sich doch nicht auf der Nase rumtanzen. Erzittern würde sie, erzittern und vor Angst und Schmerzen schreien und dann, dann würde er sie langsam, ganz langsam zu Tode quälen, bis sie darum flehen würde. Ja, sie würde ihn anflehen, sterben zu dürfen. Und vielleicht, wenn sie ganz lieb fragen würde, würde er es auch tun? Oh nein, er würde sie in einen Tank stecken und sie immer und immer wieder bis an den Rand des Todes bringen, langsam und schmerzhaft. Und dann, dann würde sie in den Abgrund des Wahnsinns fallen...
Glucksend lief er langsam auf die blauhaarige Saiyan zu und streckte seine Arme nach ihr aus. Doch sein Lächeln verschwand, als sie ihre Arme zur Verteidigung hob und ihn kämpferisch anblickte. Mit einem tiefen Knurren wollte er schließlich nach ihr packen, doch wieder traf ein diesmal nicht ganz so kräftiger Schlag in seinen Bauch. Hustend taumelte er ein wenig zurück, doch eine weitere Welle der Wut trieb ihn voran und wieder wollte er sich auf sie stürzen.
Doch diesmal trafen ihn einige, blitzschnelle Schläger, einer härter als der andere, die ihn schließlich zusammensacken ließen. Schmerz durchzuckte seine Glieder und schließlich schmeckte er sein eigenes, metallisches Blut, das langsam über seinen Körper floss. Wie konnte das nur sein? Er war Zarbon, er war stärker als alle anderen... Wie konnte ihn eine Frau zu Boden bringen? Wie konnte sie ihm Schmerz zufügen? Langsam und unter frustriertem Stöhnen hob er seinen Kopf und blickte schließlich mit verschwommenem Blick in die Augen der Saiyan, die ihn abschätzig musterte.
âNun, Zarbon... Es wäre doch besser gewesen, wenn DU artig gewesen währst, nicht wahr? Hat dir Freezer nicht beigebracht, dass man sich nicht mit einem Saiyan anlegen darf?â
Leise lachend warf sie noch einen letzten Blick auf das Häufchen Elend, das vor ihr lag und lief schließlich aus dem zerstörten Raum in einen Gang. Nur noch lückenhaft erinnerte sie sich an diesen Teil des Schiffes, doch sie lief instinktiv immer weiter, mit einem neuen Ziel vor Augen. Sie würde eine Kapsel finden und mit ihr zurück nach Hause fliegen. Ja, weg von hier, weg von dieser Hölle und zurück zu Geborgenheit und Schutz, zurück zu Vegeta.
*~~~~*
Noch immer bröckelte der Staub von den Wänden und schaffte einen smogartigen Nebel, der sich auf die Atemwege legte und die Augen verklebte. Mitten in diesem Chaos aus Trümmern und blitzenden Stromkabeln lag Zarbon, vor Schock und Schmerz nicht in der Lage, sich zu bewegen. Röchelnd zog er die staubige Luft ein und konnte anschließend ein krampf- und schmerzhaftes Husten nicht unterdrücken.
âWas für ein armseliges Bild...â
Erschrocken wäre der grüne Kämpfer zusammengezuckt, hätte er sich nur richtig bewegen können. Er kannte diese kalte, ölige Stimme, die sich durch und durch abschätzig durch die Ohren schlängelte. Er konnte das spitze, hinterhältige Grinsen schier vor sich sehen, mit den schmalen Lippen seines Meisters Freezer. Und tatsächlich tauchte dessen Fratze schließlich verschwommen vor ihm auf.
Freezer hatte sich über das Häufchen Elend gelehnt, das auf dem Boden blutend und nach Luft ringend lag. Lange hatte er Zarbon beobachtet und betrachtete nun seine Wunden aus der Nähe. Amüsiert zierte ein breites Grinsen sein Gesicht und ein glucksendes Lachen rauschte aus seiner Kehle. Oh ja, diese Wunden stammten von einem Saiya-jin und ganz offensichtlich von der Saiya-jin, für die Zarbon die Verantwortung übernommen hatte. Hm, welch eine Schmach, von einer Frau so zugerichtet zu werden.
âHabe ich dir nicht ausdrücklich gesagt, kleiner Zarbon, dass du die Saiyan nicht unterschätzen sollst... dass du sie nicht zu sehr zurichten sollst?â
Zarbon versuchte, darauf zu antworten, gab sein Vorhaben aber auf, als weitere Schmerzen durch seinen Körper zuckten und seine Kehle mit Sand gefüllt zu sein schien. Ja, wie armselig er nun wohl aussehen musste...
âEs ist doch allgemein bekannt, dass ein Saiya-jin, der an den Rand des Todes getrieben wird, danach noch viel stärker als vorher ist. Faszinierende Wesen, nicht wahr?â
Faszinierend, so war es. Jedoch war ein Saiya-jin einem Insekt, einem Virus gleich, der trotz aller Versuche doch nicht zu vernichten war. Ein ekliges Bakterium, das sich nicht abtöten ließ, egal was man machte und schließlich nur noch stärker und unzerstörbarer war. Oh, wie er diese Kreaturen hasste. Und nun, nun kroch eines dieser niederen Wesen durch sein Schiff. Angewidert versetzte er Zarbon einen heftigen Tritt, den ihn an eine weitere Wand beförderte.
âEin so unfähiges Stück wie du ist es nicht wert, mir zu dienen oder überhaupt auf dieser Welt zu kriechen.â
Ohne Zarbon eines weiteren Blickes zu würdigen schritt er durch den Raum und überließ den Grünling seinem Schicksal. Er selbst würde sich nun auf die Suche nach dieser Made machen und sie eigenhändig zerquetschen. Die Zeit war gekommen, sie und ihre ganze Spezies auszulöschen und der Seuche âSaiya-jinâ ein Ende zu bereiten.
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Düster lag ein Raum an einem der äußersten Punkte des Schiffes in nebliger Dunkelheit. Nur bei genauem Hinsehen konnte man einige Silhouetten erkennen, bis Bulma endlich den kleinen Lichtschalter entdeckt hatte. Dröhnend gingen die Lichter an und erhellten den Raum, schließlich konnte sie wirklich erkennen, dass sie den Zielpunkt erreicht hatte. Einige Raumkapseln ragten vor ihr in die Höhe und surrten leise vor sich hin.
Freudig stieg sie über die 2 bewusstlosen Wachen, die sie sich für kurze Zeit vom Hals schaffen hatte müssen und studierte das Steuerpult, das die Andockstellen regelte. Ohne noch länger zu überlegen drückte sie wild darauf herum und befreite schließlich eine Kapsel von ihrer Halterung, die nun lautlos einige Zentimeter über dem Boden schwebte. Nachdem sie Antriebsstand und Sicherheit überprüft hatte, öffnete sie mit einem erleichterten Seufzen die Tür der Kapsel und begutachtete den Innenraum. Ja, sie würde sie sicher nach Hause bringen.
Doch noch bevor sie ein Bein in die Kapsel stellen konnte, traf sie ein unsanfter Schlag in den Nacken. Erschrocken schrie sie auf und hielt sich die pochend schmerzende Stelle. Mit einem wütenden Knurren wollte sie ihrem heimtückischen Angreifer einen Fußtritt in die Rippen versetzen, doch es schien, als würde sie auf einen Stahlblock einschlagen. Leise winselnd zog sie ihr Bein zurück und betrachtete sich ihren Gegner. Doch es war nicht wie erwartet eine schwächliche Wache... es war Freezer selbst, der ihr amüsiert entgegen grinste.
âDu dachtest wohl, du wärst stark, nur weil du Zarbon ein paar blaue Flecke verpassen konntest, nicht war? Nun, Kleine... glaubst du, du kannst es mit dem stärksten Wesen dieses Universums aufnehmen, ja?â
Lachend packte er die perplexe Saiya-jin an der Kehle und drückte sie an die Außenschicht der Kapsel. Sein Lachen wurde stets lauter, als er ihr panisches Röcheln vernahm und drückte dadurch nur noch fester zu. Er würde noch ein bisschen mit ihr spielen und sie dann in die Hölle befördern und nach ihr, ihre gänzliche Rasse und den verfluchten Planeten, den die Saiyan verseuchten.