[Frage] Ein paar Fragen zum Thema mit dem Zeichnen anfangen

Yuki-Neko

Hobbyautorin und Freizeitneko :-3
Hallo Leute, ich bin auf der Suche nach einem neuen Hobby für mich und kam dabei nach längerer Überlegung aufs Zeichnen nun hätte ich aber mal ein paar Fragen wie man da am besten anfängt

Der Zeichenstil soll auf jeden Fall Manga sein, ich habe 2010 schon mal versucht mit dem Zeichnen anzufangen aus diversen Gründen bin ich aber nicht dabei geblieben, jetzt will ich es noch einmal versuchen

So nun zu meinen Fragen:

- Als erstes eine vielleicht komische Frage die ich mir aber schon noch stelle... lohnt es sich mit 26 noch damit anzufangen? Ich weiß das es Jahre dauert bis man sowas einigermaßen lernt und die meisten Zeichner fangen ja schon als Kinder oder zumindest als Jugendliche an da stellt sich mir schon die frage, ob ich da mit mitte 20 überhaupt noch anfangen sollte.

- Ich würde später auf jeden Fall auch gerne am PC zeichnen ist es da dann überhaupt sinnvoll mit Bleistift und Papier anzufangen? Oder sollte ich lieber sofort das digitale Zeichnen lernen?

- Wie fängt man das überhaupt am besten an? Ich hab mir ein Buch gekauft wo das Manga-Zeichnen Schritt für Schritt erklärt wird hab das für relativ sinnvoll gehalten aber ist es das auch?

- Wie lange dauert es eigentlich wirklich in der Regel bis man (natürlich mit fleißigem regelmäßigen Üben) das Zeichnen einigermaßen gelernt hat? Sprich man ganze Szenen mit mittelmäßiger Qualität Zeichnen kann? Bei dieser Frage bekomme ich irgendwie immer die unterschiedlichsten Aussagen manche sagen das sowas schon 10+ Jahre dauert andere meinen 3-5 Jahre und wieder andere meinen dass man das mit regelmäßiger Übung schon nach 1 Jahr gut kann.

Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für eure Antworten :-3
 

Angora Kitty

Muschi-Katze
Otaku Veteran
Ich denke nicht, dass jemand irgendwann zu alt sein könnte, um mit einem neuen Hobby zu beginnen. Entgegen einigen Kollegen, begrüße ich für absolute Beginners Lehrgänge und das NACHZEICHNEN - nicht DURCHZEICHNEN von Mangabildern. Mach das solange, bis Du meinst dass die Ähnlichkeit ausreichend ist und es Dich langweilt Bilder zu kopieren. Ja, es wird vermutlich mehrere Jahre dauern, diese Qualität zu erreichen - aber hey, Du suchtest ein neues Hobby...! ;-) :-D

Gerade las ich bei Kana Chan, dass Deine Hände leicht zittern. Viele Grafiktablets sind in der Empfindlichkeit einstellbar, wobei eine zittrige Hand sich nicht unbedingt auf den Strich überträgt. :-)
 
Zuletzt bearbeitet:

Kana_chan

Prophet
- Als erstes eine vielleicht komische Frage die ich mir aber schon noch stelle... lohnt es sich mit 26 noch damit anzufangen? Ich weiß das es Jahre dauert bis man sowas einigermaßen lernt und die meisten Zeichner fangen ja schon als Kinder oder zumindest als Jugendliche an da stellt sich mir schon die frage, ob ich da mit mitte 20 überhaupt noch anfangen sollte.
Es ist egal, wann man anfängt. Leidenschaft sollte gegeben sein. Meine Mutter hat mit 40 jahren noch Gitarre angefangen ;) obwohl man da ja auch "zu alt" ist, angeblich (sie is erstaunlich gut)

Viele fangen halt einfach Jung an, weil sie Jung auch zu Manga und Anime kommen und das dann auch zeichnen wollen. Aber prinzipiell ist es egal, wann man anfängt.

CatVersion3 schrieb:
- Ich würde später auf jeden Fall auch gerne am PC zeichnen ist es da dann überhaupt sinnvoll mit Bleistift und Papier anzufangen? Oder sollte ich lieber sofort das digitale Zeichnen lernen?
zu allererst: es ist ein erheblicher Unterschied, ob man digital oder analog zeichnet. wenn du dich eh dazu entscheidest, mit dem digitalen später mehr machen zu wollen, dann fang am besten gleich da an. Denn es ist verdammt schwer, von einem Blatt, wo man eine einfacher Kontrolle über den Stift hat, auf ein tablet zu wechseln, wo man dann auch noch Hand augen Koordination brauch.
generell sei aber dazu gesagt, das es nicht schaden kann kleine übungsskizzen auch auf dem traditionellem Wege durchzuführen :) einfach ein A4 Skizzenbuch, drei vier verschiedene Stärken Bleistifte (am besten empfiehlt sich hier ein Harter bleistift (ca 2H), 1 mittlerer Bleistift (HB) und dann noch ein weicher bleistift (2B) ebenfalls zum zeichnen wäre ein einfacher Druckbleistift :) Ich empfehle da sehr Staedtler! Faber Castell is auch icht schlecht, aber lieber Staedtler (genau wie die radiergummies.. aber da dann auch vielleicht die Mono aus Japan xD Zeichenbedarf aus Japan online findest du auch unter j-stuff.de :)


CatVersion3 schrieb:
- Wie fängt man das überhaupt am besten an? Ich hab mir ein Buch gekauft wo das Manga-Zeichnen Schritt für Schritt erklärt wird hab das für relativ sinnvoll gehalten aber ist es das auch?
Diese Frage mag ich in der Regel gar nicht. Man fängt da an, wo man will und meistens liegt es im pausen und abzeichnen. das is in den ersten Phasen vollkommen ligitim und hat jeder gemacht. Lass dir da nichts anderes erzählen. Ich pause hin und wieder selber noch :) das sind dann aber meistens sachen für mich, wenn ich mal was ausprobieren will etc.
Generell viel ausprobieren, viel machen, viel anschauen. Das zeichnen lebt vom studieren der Dinge um einen herum. Immer wieder erwische ich mich, wie ich in den Himmel starre und drüber nachdenke, wie ich die Farbe in meinem Colourwheel erzeugen kann x'D oder wie man am besten die layer legt um das wasser genau so zu erzeugen, wie es da in dem Pool jetzt glitzert etc etc etc
Es gibt keine Anleitung " Wie starte ich jetzt" auch wenn solche Manga bücher vielleicht gar nicht so schlecht sind. In der Regel kommt es auch drauf an, was du zeichnen willst. wie du oben schon beschrieben hast, soll es manga sein. Aber selbst beim Manga gibt es ein gewisses grundverstehen, wie der menschliche Körper aufgebaut ist, was man sich anschauen sollte. In der Regel bearbeiten das die gängigen How to- Bücher schon sehr gut, die ich dir auch an dieser Stelle empfehlen möchte > https://www.carlsen.de/serie/how-to-draw-manga/18718
für gängiges Grundwissen reichen die oft vollkommen aus und sind für den Start vielleicht gar niht so verkehrt. Einfach mal durchlesen und dann brauch man die nicht mehr xD

Denn was man dann ganz schnell lernen sollte ist, das es nicht um das perfekte Bild geht, sondern um deine Visionen und Fanatsien, die du gerne mit der Welt teilen willst. Du musst keine meisterwerke ala KishiShiotani ( freundin von mir) vorzeigen, sondern einfach nur zeichnen ^^ Der Rest kommt eh von ganz alleine mit der Zeit... was mich zur letzten Frage führt:

CatVersion3 schrieb:
- Wie lange dauert es eigentlich wirklich in der Regel bis man (natürlich mit fleißigem regelmäßigen Üben) das Zeichnen einigermaßen gelernt hat? Sprich man ganze Szenen mit mittelmäßiger Qualität Zeichnen kann? Bei dieser Frage bekomme ich irgendwie immer die unterschiedlichsten Aussagen manche sagen das sowas schon 10+ Jahre dauert andere meinen 3-5 Jahre und wieder andere meinen dass man das mit regelmäßiger Übung schon nach 1 Jahr gut kann.

ich kenne Leute, Algenpfleger / Shiv0r , die sich das zeichnen innerhalb von 1-2 Jahren beigebracht haben. Es hängt ganz von der Zeit und der Intensität ab, der Aufnahme von Kritik (wenn man denn welche möchte), WIE schnell man sich entwickelt. Und wenn es jeden Tag nur eine skizze ist, innerhalb eines Monats wirst du einen Unterschied erkennen, wenn du dran bleibst.
Viele scheitern einfach daran, weil sie sich Bilder nach kurzer Zeit erhoffen, die vielleicht ein geübter mittlerer Zeichner hinlegen würde, was aber nicht geht, wenn man gerade erst angefangen hat.

Zeichnenlernen ist arbeit, zeichnen lernen ist aufopferung von Zeit, die man auch mit anderen Sachen verbringen könnte, die leichter und vielleicht auch komfortabler sind als das Zeichnen.
An diesem Punkt sei aber auch gesagt, das sich ein permanentes Zwingen zum Zeichnen auch eher negativ auf die Lust und die Qualität auswirkt. Dann doch lieber 2-3 Tage mal aussetzen.

Dann gibt es die "Kreatiefs" in denen man alles in Frage stellt und man eigentlich nicht mehr will und sich zum teufel scheren will... an den tagen sollte man sich schon etwas zwingen und nach vorne sehen. was bei solchen Tagen am besten hilft, ist ein "draw this again" um zu sehen, was man geschafft und erreicht hat. ich glaube wir hatten in meinem Thread schon mal kurz drüber gesprochen :o?

Es reicht bei weitem nicht sich einfach hinzusetzen und zu sagen " ab heute zeichne ich" man sollte sich klar sein, das man seine Gesundheit massiv aufs spiel setzt x'D
Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen in den Armen bis hin zu Sehnenscheidenentzündungen wenn man es übertreibt (und diese können einen Mega ausknocken xD )

Der Spaß sollte aber dennoch ganz oben auf der Liste stehen. Scheiss auf Kritik, auf perfektion und scheiss einfach auf andere und mach dein Ding :) ♥






Hier einen Keks, wenn du das gelesen hast o3o ♥
 

dillerkind

Stamm User
Auch wenn ich der ausführlichen Antwort meiner Vorrednerin wenig hinzuzufügen habe (ich hab bis zum Schluss gelesen... Danke für den Keks xD ), möchte ich wenigstens meine Zustimmung kundtun. Zu alt um mit irgendwas neu anzufangen? Schmarrn! Wenn du Bock darauf hast (und keine körperlichen Gebrechen dagegen sprechen), fang damit an! Im schlimmsten Fall stellst du nach einer Weile fest, dass es dich nicht genug fesselt um am Ball zu bleiben. Dann kannst du immer noch aufhören. Aber wie Kana schon sagte, manchmal muss man sich eben selbst in den Arsch treten. Das ist aber bei so ziemlich allen anderen Beschäftigungen genauso.

Bleistift und Papier würde ich persönlich nicht komplett auslassen, selbst wenn es am Ende auf digitales Zeichnen hinauslaufen soll. Da mag ich befangen sein, da ich viele Jahre ausschließlich mit Blei-/Buntstiften gekritzelt habe. Schaden tut es aber definitiv nicht, wenn du mit diesen grundlegenden Werkzeugen einigermaßen umzugehen verstehst.

Zeichenbücher.. ich denke, wenn du dich mit den Grundlagen auskennst, brauchst du viele der spezifischeren Bücher gar nicht mehr. Anstatt gleich auf einen sehr konkreten Stil hinzuarbeiten, ist es vielleicht sinnvoller, du beschäftigst dich mit allgemeinen Dingen wie Anatomie, Perspektive, usw. Wenn das klappt, kannst du dich daran machen, (d)einen Stil heraus zu arbeiten. Und dafür brauchst du dann im günstigsten Fall nicht mal mehr eine Anleitung. Wie schon mehrfach betont wurde: Umwelt beobachten, Vorlagen studieren und üben, üben, üben. Auch wenn's oft schwerfällt, solltest du dich nicht davon unterkriegen lassen, wenn es mal kritische Worte hagelt oder du das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten. Bild verkackt? Egal, beim nächsten sieht die Sache vielleicht schon wieder ganz anders aus.
 

Yuki-Neko

Hobbyautorin und Freizeitneko :-3
Danke für eure Antworten :-3

Wenn du Bock darauf hast (und keine körperlichen Gebrechen dagegen sprechen), fang damit an!.
Das ist leider schon ein Punkt :-( seit die Krankheit angefangen hat hab ich leicht zittrige Hände was einfach von den permanenten Schmerzen kommt auch die Konzentrationsfähigkeit leidet seitdem stark, bei einem kurzen Versuch vor einiger Zeit hab ich schon feststellen müssen, dass es das Zeichnen ziemlich behindern kann, insbesondere wenn ich einen Schmerzschub hab dürfte ich vermutlich sogar gar nicht in der Lage sein zu zeichnen da dieser schon mal mehrere Tage dauert ist das wahrescheinlich auch ziemlich konterproduktiv für das stetige üben

Es hängt ganz von der Zeit und der Intensität ab, der Aufnahme von Kritik (wenn man denn welche möchte), WIE schnell man sich entwickelt.

Zeichnenlernen ist arbeit, zeichnen lernen ist aufopferung von Zeit, die man auch mit anderen Sachen verbringen könnte, die leichter und vielleicht auch komfortabler sind als das Zeichnen.
An diesem Punkt sei aber auch gesagt, das sich ein permanentes Zwingen zum Zeichnen auch eher negativ auf die Lust und die Qualität auswirkt. Dann doch lieber 2-3 Tage mal aussetzen.

Daran hab ich auch schon gedacht, dass es sehr Zeitintensiv ist ich bin nmir nicht sicher ob da überhaupt noch Zeit für ein anderes Hobby reicht, ich will nur ungern mit dem Schreiben aufhören was ja schon seit ca. 10 jahren ein Hobby von mir ist ob aber beides geht weiß ich eben nicht.

Das man mit dem "Zwingen" ist defenitiv auch ein Punkt insbesondere wenn es mir einfach mal wieder nicht so gut geht.

Es reicht bei weitem nicht sich einfach hinzusetzen und zu sagen " ab heute zeichne ich" man sollte sich klar sein, das man seine Gesundheit massiv aufs spiel setzt x'D
Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen in den Armen bis hin zu Sehnenscheidenentzündungen wenn man es übertreibt (und diese können einen Mega ausknocken xD )
Ok, also das les ich jetzt zum ersten mal, dass zeichnen derart Gesundheitschädigend sein kann XD


Hier einen Keks, wenn du das gelesen hast o3o ♥
Und den nehm ich auch noch gern *nom nom nom* :-3
 

silverfox

Prophet
Ok, hier mal mein Senf, als jemand der seit ca.20 Jahren dabei ist.

lohnt es sich mit 26 noch damit anzufangen? Ich weiß das es Jahre dauert bis man sowas einigermaßen lernt und die meisten Zeichner fangen ja schon als Kinder oder zumindest als Jugendliche an da stellt sich mir schon die frage, ob ich da mit mitte 20 überhaupt noch anfangen sollte.
Es spielt überhaupt keine Rolle wann man anfängt, und nebenbei gesagt ist 26 noch jung, ich habe schon Leute gesehen die mit 42 angefangen haben und sehr professionell geworden sind. Hier musst du dir aber eine wichtige Frage selbst stellen: WARUM möchtest du zeichnen. Machst du es weil du eine Herausfoderung möchtest um ein bestimmtes Level zu erreichen? Machst du es einfach weil es dir Spass bringt? Willst du einen Comic machen, und Geschichten erzählen mit dem Zeichnen kombinieren? Ich erwähne das nur deshalb, weil je nachdem was du dir dabei erhoffst, gibt es unterschiedliche Rangehensweisen oder "Philosophien" die dir den Weg dahin erleichtern.

- Ich würde später auf jeden Fall auch gerne am PC zeichnen ist es da dann überhaupt sinnvoll mit Bleistift und Papier anzufangen? Oder sollte ich lieber sofort das digitale Zeichnen lernen?
Ich bin da eher Old-School, von daher bevorzuge ich Papier zum Zeichnen, und benutzte digitale Techniken eher zum Kolorieren, Malen oder Animieren. Ich schätze das liegt aber daran da ich mit Papier angefangen habe und erst viel, viel später mit Tablets gearbeitet habe.
Wenn du für den Anfang nur an Anatomie, Figurenzeichnen und Gesichter interessiert bist, würde ich eher Skizzenbuch, Brush-Pen und Hellblauen Buntstift für Vorzeichnungen empfehlen. Kostet nicht die Welt, und der Vorteil ist das man die Sachen immer mitnehmen kann um ggf unterwegs zu zeichnen, wenn man zB mal auf den Zug wartet oder andere Gelegenheiten wo man sich normalerweise langweilt.
Beim Malen sind die digitalen Mittel eher vom Vorteil, weil Material zum Malen unglaublich teuer werden kann da qualitativ gute Ölfarben, Wasserfarben, Leinwände etc ihren Preis haben.

Ich hab mir ein Buch gekauft wo das Manga-Zeichnen Schritt für Schritt erklärt wird hab das für relativ sinnvoll gehalten aber ist es das auch?
Da bin ich eher konservativ und würde sagen, dass man zumindest die Hälfte der Zeit auch echte Menschen zeichnen sollte, da man besser Anatomie lernt und man dadurch einen guten Vergleich hat. Das Problem mit den Manga-Zeichen-Bücher ist das diese schon "Interpretationen" der menschlichen Anatomie darstellen und man schnell mit "Rezepten" arbeitet anstatt wirklich das Volumen, Muskeln oder räumliches Zeichnen zu verstehen. Aber das ist eher ein Ratschlag für diejenigen die das professionell machen wollen und sich auf Figurenzeichnen spezialisieren. Für den Anfang solltest du erstmal das machen was dir am Meißten Spass macht, und später ans Eingemachte gehen.


- Wie lange dauert es eigentlich wirklich in der Regel bis man (natürlich mit fleißigem regelmäßigen Üben) das Zeichnen einigermaßen gelernt hat? Sprich man ganze Szenen mit mittelmäßiger Qualität Zeichnen kann?
Das ist kein Wunder das du da unterschiedliche Antworten bekommst weil das nunmal bei jedem unterschiedlich ist. Es spielen ein Unmenge an Faktoren eine Rolle die bestimmen wie schnell jemand Fortschritte macht. Ich kann mal ein paar davon auflisten:

-Wieviel Stunden investierst du pro Tag für's Zeichnen? Wenn es eine Leidenschaft ist, verbringt man locker 6-8 Std am Zeichentisch ohne zu merken wie die Zeit verfliegt. Wenn man sich dazu zwingen muss, wird das in der Regel nix. Und wenn man sich nur für 30-60Min pro Tag hinsetzt wird es sehr lange dauern bis Fortschritte zu sehen sind.
Zwischen dir und einem sehr guten Zeichner liegen ca.40.000 Stunden Arbeit, also bereite dich besser vor Zeit zu investieren. Ich sage mit Absicht nicht "Zeit opfern" da das schon eine negative Einstelllung suggeriert. Wenn man das mit Bodybuilding vergleicht: würde ich sagen, selbst wenn man nicht Arnold Schwarzenegger werden möchte, kostet es schon eine gewisse Zeit einen Körper so zu trainieren das man eine "normale" athletische Figur bekommt.

-Wie du mit Rückschlägen/Niederlagen umgehst. Wenn etwas nicht klappt, motiviert dich das oder deprimiert dich das? Der psychologische Faktor ist einer der größten Hindernisse für den Fortschritt mancher Zeichner.

-Ein guter Lehrer kann einen unglaublichen schnell voranbringen. Ich hatte noch nie einen Zeichenlehrer, aber es gibt sicherlich Kurse and der Uni wo man sich einschreiben kann, man muss natürlich zusehen das man an einen guten Lehrer gerät. Ich habe nur den Vergleich mit einem Gitarrenlehrer, meine Freundin hatte anfangs nur mit Youtube Videos und Tutorials versucht sich das Gitarrespielen beizubringen, mit sehr schleppenden Erfolg. Gerade als Anfänger sieht man gewisse Fehler überhaupt nicht weil man noch nicht das Auge bzw Gehör für bestimmte Dinge hat. Und so wiederholt man jahrelang die selben Fehler ohne es überhaupt zu merken.
Als meine Freundin sich allerdings einen Gitarrenlehrer zugelegt hat, wurden die Fortschritte bemerkbar. Das liegt vor allem darin das ein erfahrener Lehrer dirket sieht wo deine Stärken und deine Schwächen liegen und man gezielt an bestimmte 'Baustellen' arbeitet. Man sagt ja nicht umsonst das Feedback essentiell ist um besser zu werden, aber deine Mutter kann dir natürlich nur schwer erklären ob deine Zeichnung nun perspektivisch korrekt ist oder nicht.

-Beobachtungsgabe. Ich kenne Zeichner die werden selbst nach 5 Jahren nicht sonderlich besser obwohl sie sich ins Zeug legen, und andere machen Riesenfortschritte innerhalb 8 Monate. Viele behaupten das hat was mit Talent zu tun, aber das Wort ist mir zu abstrakt. Ich würde eher behaupten das manche Leute unglaublich gut sind Fehler schnell zu erkennen oder gewisse komplizierte Zusammenhänge schnell zu begreifen und runterzubrechen auf Systeme die man dann anwenden kann. Es ist eine Kunst für sich, und manche haben diese Gabe, Andere wiederum nicht, und müssen deshalb auf Bücher zurückgreifen die diese Vorgänge vereinfachen.
Aber dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen, ich sehe ab und zu Leute die diese Gabe besitzen und für diese Leute ist es ein Kinderspiel mal eben ihren Zeichenstil zu ändern. Innerhalb weniger Tage können sie den Stil von einem Künstler zu imitieren, wofür andere Jahre brauchen. Ich weiß nicht Recht ob man diese Eigenschaft trainieren kann, wahrscheinlich wenn man jeden Monat versucht wie ein anderer Künstler zu zeichnen und den Stil ausgiebig analysiert um ein gewisses Vokabular zu erlangen. Das geht jetzt wieder zu sehr in die professionelle Schiene über, aber es ist auf jedenfall ein wichtiger Faktor warum manche Leute schnell "begreifen" und andere auch nachdem zehnten mal Erklären nicht.

Und nochmal ein Nachtrag zur "Gesundheit":
Es reicht bei weitem nicht sich einfach hinzusetzen und zu sagen " ab heute zeichne ich" man sollte sich klar sein, das man seine Gesundheit massiv aufs spiel setzt x'D
Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen in den Armen bis hin zu Sehnenscheidenentzündungen wenn man es übertreibt (und diese können einen Mega ausknocken xD )
Das sind alles Dinge die man leicht vermeiden kann. Ich hatte noch nie derlei Schmerzen. Zum Einen kommen vieler dieser Leiden von falscher Haltung wie zum Beispiel gebückte Haltung beim Zeichnen wenn der Tisch bei null Grad liegt. Deswegen haben viele Comiczeichner Zeichnertische die den Tisch mindestens auf 45Grad anwinkeln können, so das man mit geraden Rücken zeichnet. Oder das zu feste Aufdrücken beim Zeichnen, sind Sachen die man sich innerhalb einer Woche abgewöhnen kann wenn man eine Sehnenscheidenentzündung vermeiden möchte. Es gibt Armstützen, orthopädische Stühle, aber das Beste ist natürlich Sport/Schwimmen für den Körper. Wenn man das nicht macht, sollte man sich zumindest einen Wecker stellen das man jede Stunde Aufsteht um sich zu strecken oder Dehnübungen zu machen. Sogar Videospieler machen das jetzt offiziell weil unsere Körper evolutionstechnisch nicht darauf ausgerichtet sind für längere Zeit still da zu sitzen, wir sind eher auf Bewegung ausgerichtet und wenn wir dem nicht nachkommen zahlen wir halt den Preis. Also immer aufhorchen wenn der Körper sich 'beschwert'. ;)
 
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Kana_chan

Prophet
Ok, hier mal mein Senf, als jemand der seit ca.20 Jahren dabei ist.
Ebenfalls seit 20 Jahren dabei, seit diesem jahr :D

silverfox schrieb:
Das sind alles Dinge die man leicht vermeiden kann. Ich hatte noch nie derlei Schmerzen. Zum Einen kommen vieler dieser Leiden von falscher Haltung wie zum Beispiel gebückte Haltung beim Zeichnen wenn der Tisch bei null Grad liegt. Deswegen haben viele Comiczeichner Zeichnertische die den Tisch mindestens auf 45Grad anwinkeln können, so das man mit geraden Rücken zeichnet.

Dem würde ich zustimmen, wenn analog zeichnen würde, was ich allerdings nicht tue. Durch das "auf den PC starren" habe ich automatisch eine normale Haltung beim zeichnen ^^" Die Rückenschmerzen habe ich eher weniger, als andere durch das zeichnen x'D sondern eher dadurch das ich eine doch eine Frau mit etwas mehr oben rum bin ^^" das sind nur sachen die ich von anderen gehört habe °u°
silverfox schrieb:
Oder das zu feste Aufdrücken beim Zeichnen, sind Sachen die man sich innerhalb einer Woche abgewöhnen kann wenn man eine Sehnenscheidenentzündung vermeiden möchte. Es gibt Armstützen, orthopädische Stühle, aber das Beste ist natürlich Sport/Schwimmen für den Körper. Wenn man das nicht macht, sollte man sich zumindest einen Wecker stellen das man jede Stunde Aufsteht um sich zu strecken oder Dehnübungen zu machen. Sogar Videospieler machen das jetzt offiziell weil unsere Körper evolutionstechnisch nicht darauf ausgerichtet sind für längere Zeit still da zu sitzen, wir sind eher auf Bewegung ausgerichtet und wenn wir dem nicht nachkommen zahlen wir halt den Preis. Also immer aufhorchen wenn der Körper sich 'beschwert'. ;)

Das mit der Hand is soooo nicht ganz richtig. klar, Sportübungen und allgemein Sport hilft dabei, das der Körper besser mit solchen Belastungen umgehen kann. Dennoch treten gewisse abnutzerscheinungen auf... Sicher man sieht es meinen BIldern nicht an, aber ich habe mindestens 10 Jahre jeden Tag gemalt für mehr als 10h (in der Schule war das meine Hauptbeschäftigung l'D und dann am Nachmittag war das meine Freizeitbeschäftigung. Ich hab wirklich nichts anderes gemacht ouo) Ich habe also Quasi die ABnutzungserscheinungen eines Akkordarbeiters ^^ Durch das zeichnen und der immer gleichen Bewegungen hat sich eine rheumanoide arthritis entwickelt :)
Und ich bin kein seltener Fall. Viele meiner Freundinnen klagen über die gelegentlichen Schmerzen (die glücklchen, ich hab das jeden tag xD )
Wenn ich darauf horchen würde, wann immer der Körper sich beschwert, dann dürfte ich nicht mal mehr einen Stift in die Hand nehmen x'D
but [HASHTAG]#yolo[/HASHTAG]

Ich wollte ihm halt einfach aufzeige WAS kommen KANN.
Aber herzlichen GLückwunsch, wenn du frei von schmerzen bist :)
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@CatVersion3

Dann will ich auch mal was dazu sagen

1. Es ist ein Hobby. Man tut es, weil es Spaß macht. Somit stellt sich für mich gar nicht erst die Frage, ob man dazu zu alt ist oder ob es sich lohnt. Tu was dir gefällt!

2. Digital oder traditionell? Was gefällt dir denn besser? Ich habe früher nur in Ermangelung meiner Möglichkeiten Stifte verwendet. Selbst die haben sich auf mittelharte Bleistifte und Schwarze Kugelschreiber beschränkt. Mir hat das digitale rein optisch schon immer mehr zugesagt als die klassischen Medien. Auch hier habe ich erstmals angefangen mit Farbe zu arbeiten. Es ist natürlich ein ganz anderes arbeiten, aber ob es du es nun brauchst oder nicht, hängt wohl davon ab was du machen willst und was dir persönlich im Hinblick auf das Endprodukt gefällt.

3. Ich habe auch ein paar „How to Draw…“-Bücher. Da sind nützliche Tipps und Grundsätze drin, das meiste gelernt habe ich aber indem ich analysiert habe, wie andere gewisse Dinge umsetzen. Mittlerweile gibt es Dank Youtube eine gewaltige Sammlung an echt guten Tutorials. Einfach ausprobieren, echte(!) Meinungen einholen und Verbesserungsvorschläge umsetzen. Gerade letzteres ist für Neulinge häufig schwer. Gerade hier sieht man immer wieder das sich einige entmutigt fühlen, nur weil ein Erfahrener ihnen gesagt hat „mach mal lieber so und so, da das hier gerade nichts taugt…“. Damit muss man aber leben. Wer sich, obwohl er nicht geleistet hat, nur Lob hören will, wird niemals weiterkommen.

4. Wie lange du brauchst bis brauchbare Ware rauskommt, hängt von Eignung, Leistung, Befähigung ab. Ich schließe mich meinen Vorgängern an und sage, man kann das schlecht abschätzen. Es verläuft bei jedem Unterschiedlich. Bei mir selbst möchte ich nicht mutmaßen. Gekritzelt habe ich schon mein Leben lang gerne. Ich finde es reicht aber noch lange nicht. Aber man sieht das man von Jahr zu Jahr besser wird und solange ein Fortschritt erkennbar ist, ist alles im grünen Bereich.
 
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Kana_chan

Prophet
@CatVersion3

echte(!) Meinungen einholen

Was meinst du mit echte Meinungen xD? Jeder der eine Meinung hat, hat eine echte Meinung.


Und man muss nicht automatisch kritik einstecken, nur weil n besserwisserischer daher kommt und der meinung is, er kann mir erklären was ich falsch mache.
Klar sollte man nach ner zeit auch mal kritik aufnehmen oder zumindest den willen zeigen, aber dennoch ist kritik nicht das non plus ultra. das macht das zeichnen kaputt.

Ich könnte mich stundenlang darüber aufregen:

nur weil man es im internet postet, hat man nicht gleich unterschrieben, das man automatisch kritik akzeptiert. das is so fucking deutsch, das ich gar nicht so viel fressen kann wie ich kotzen will.
Zumal die meisten nicht mal wissen, was richtige kritik ist und wie man das verwendet und erst recht nicht, wie man sie akzeptiert.

Wieso is das so wichtig, kritik zu bekommen und kritik einzustecken und zu verarbeiten? Man wird schon besser mit der zeit ohne das ich dauernd studien mache und mich dumm und dämlich lese an tutorials etc.


@CatVersion3 > das zeichnen ist SPASS . Nichts anderes SPASS, HOBBY, FUN, ewas das GUTE LAUNE macht. vergiss das nicht. Man MUSS NICHT unbedingt der geilste zeichner der welt sein und man MUSS NICHT sich verbessern auf teufel komm raus. und man muss auch nicht jede kritik annehmen die gegeben wird.
 
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DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Kana_chan

Was ich mit "Echter Kritik" meine, ist eine Reaktion auf ein Bild die mehr beinhaltet als "wow, sieht toll aus...". Auch wenn ernst gemeint, hilft es dem Künstler nicht da, ich geh jetzt mal von mir aus, er nicht weiß was genau den Nerv des Publikums getroffen hat. Also ich finde das wichtig. Und wir wissen alle ganz genau, das gerade der Zeichner Bereich auch gerne dafür missbraucht wird, um den Postingcounter hochzutreiben. Hab ich schon oft in Foren beobachtet und hat rein gar nichts mit Anerkennung oder Würdigung der Arbeit zu tun.

Sicherlich wünscht auch nicht jeder eine Auswertung seiner Werke. Aber ich bin nunmal so verdammt Deutsch, das ich das gerne hätte. Es zeigt mir, das der Betrachter sich tatsächlich mit dem Bild auseinandersetzt und auch Gedanken macht. Kommt neben sinnvollen Anmerkungen auch noch ein Lob dabei raus, hilft mir das unendlich mal mehr, als ein simples "toll!".
Wer jedoch keine Kritik wünscht, darf das gerne im voraus sagen, dann gibt es eben keine Auswertung, sondern nur 0815 Kommentare die auch von einem Bot stammen könnten.
 
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Kana_chan

Prophet
@DynaEx

Man kann sich auch anderweitig zum ausdruck bringen, das man sich mit dem Bild auseinander gesetzt hat, da muss man nich das Bild auseinander nehmen und einem vorzeigen, was man schlecht gemacht hat.

Was bringt dir Kritik, wenn du anfängst keinen spaß mehr am zeichnen zu haben? Was bringt die kritik, wenn sie dich dazu bringt, schnell wieder aufzugeben und deine sachen die du machst zu hassen.

kannst ja mit deinem Fan so nen scheiss haben, aber bring nicht andere dazu, denselben quatsch zu glauben, das kritik was geiles ist. denn das ist es nicht

aber ach, ich vergaß, du bist ja so ein geiler Künstler und das verdankst du natürlich alles der kritik.
 

Lia

Don't eat the help! ツ
Otaku Veteran
Wenn man keine Kritik möchte... oder verträgt? ... ist die Motivation ja auch eine völlig andere. Ob man nun malt oder Geschichten schreibt, Kritik hilft immer dabei, den Schöpfer auf Dinge aufmerksam zu machen, die man besser machen könnte. Das ist ja der Sinn von Kritik. Aus dem Grund erstellt jeder Benutzer hier auch selbst einen Diskussionsthread zu einer seiner Geschichten.
Wie bringe ich denn zum Ausdruck, dass ich mich mit einem Bild auseinandergesetzt habe, ohne konstruktive Kritik ausüben zu dürfen?
Dann schreibe ich halt nicht mehr, dass das Bild toll ist, sondern, dass der Farbverlauf sehr gelungen ist und sich der Charakter sehr gut vom Rest der Szene abhebt. Das kommt auf's Gleiche raus imo.
Das muss nicht zwangsweise bedeuten, dass man nur besser wird, wenn man andere über die eigenen Sachen herziehen lässt. Wenn ich was male, merke ich ja selber, dass ich mir die Zeit hätte sparen können. :XD:
Wenn konstruktive Kritik einem die Motivation nimmt, dann ist es ohnehin fraglich, ob es das richtige Hobby ist. Wenn ich programmiere möchte ich auch wissen, was ich besser machen könnte. Es geht ja auch darum, besser zu werden. :)
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Kana_chan

Ich glaube dir ist nicht ganz bewusst das Kritik nicht nur negativ, sondern auch positiv sein kann. Lia hat das ja angesprochen und ich vorhin ja auch.
Mir hat es geholfen, auf der einen Seite zu erfahren was gut ist und auf der anderen, was schlecht. Natürlich erfordert das vom Gegenüber auch etwas Fachkenntnis.
Warum du mich jetzt deswegen so angehst, weiß ich nicht. Das kenne ich von dir so gar nicht.
 
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