Gebaut ist eine Mauer,
aus purer Trauer.
Zweite Zeile zu kurz. Wirkt etwas zweckhaft. Vielleicht eher so etwas wie "Errichtet nur aus Trauer".
Gesehen ist das Leid
und das Blut schneit.
Das Blut schneit? Es würde eher regnen, aber das würde sich nicht reimen. Oder ich verstehe die Aussage nicht
Tränen werden vergossen,
Lichter sind erloschen.
Daran gibt es eigentlich nichts auszusetzen, aber es klingt irgendwie platt nach "Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus".
Geschrien wird in Schmerz,
ist das etwa ein Scherz?
Die zweite Zeile klingt wieder leicht seltsam. Wieder ein Stilbruch und wieder an einer seltsamen Stelle dafür.
So lauf in die Finsternis,
finde deine Erkenntnis.
Holpernder Reim. Silben und Betonung zählen oder klatschen, kann helfen.
Hinter jedem Schatten,
befindet sich ein Laken.
Ein Laken? Sehr unreiner Reim. Laken hat ein langes A, Schatten ein kurzes und andere Konsonanten.
So weiß, so rein,
da sollst du hinein.
Statt dem Komma ein und, dann wäre daran nichts auszusetzen. Durch das "hinein" ist im Moment aber die zweite Zeile zu lang.
Wahrgenommen das ewige Licht,
erkennst du sie etwa nicht?
erste Zeile zu lang, wenn man den Rest des Gedichts betrachtet, aber insgesamt eher eine schönere Länge.
Ein großer Tipp wäre bei dem Gedicht hier, etwas längere Zeilen zu verwenden, damit es nicht so nach "Ich geh raus, aus dem Haus, da ist ne Maus, die heißt Klaus" klingt, sondern auch längere Worte wie eben das "Wahrgenommen" benutzt werden können, ohne das gleich die Zeile gesprengt wird.
Jetzt hab ich so viel gemeckert, dass du wahrscheinlich denkst, mir gefällt es gar nicht, aber das wäre falsch. Es ist einiges sehr schön daran. Die Reime sind teilweise schon eher gelungen, die Sprache ist an einigen Stellen sehr gut gewählt, wenn auch an anderen etwas zweckgebunden für den Reim oder eine schnelle Aussage.
Inhaltlich gefällt es mir sehr.
Du hast bei den anderen gezeigt, dass du im handwerklichen Bereich der Gedichte etwas kannst + Inhalt hier ... jetzt fehlen nur noch Reime und Metrik
