[Hinweis] Erste Verurteilung im Fall kino.to

Zorro

a.k.a. Kolibrie
Otaku Veteran
Für die Mitarbeit am illegalen Internet-Filmportal kino.to ist ein 33 Jahre alter Webdesigner zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht Leipzig sprach ihn am Freitag der gewerbsmäßigen unerlaubten Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke in mehr als 1,1 Millionen Fällen schuldig. Der 33-Jährige ist der erste, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu dem Filmportal verurteilt wurde. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der Mann hatte ein Geständnis abgelegt und damit nach Einschätzung des Gerichts entscheidend zur Aufklärung des Falls beigetragen. "Es ging bei kino.to rein darum, Geld zu machen", sagte Richter Mathias Winderlich in seiner Urteilsbegründung. Die Betreiber des Portals hatten Millionen-Umsätze mit Online-Werbung erzielt.

Bei kino.to waren nach früheren Angaben zuletzt mehr als eine Million Links auf geschützte Werke aus Film und Fernsehen präsentiert worden, monatlich kamen etwa 131.000 hinzu. Die Drahtzieher des illegalen Netzwerkes saßen in Leipzig. Auf Konten fanden die Ermittler rund 2,5 Millionen Euro. Das Geld wurde beschlagnahmt. Als Hauptbeschuldigter gilt ein 38-Jähriger. Insgesamt gab es 13 Festnahmen. (dpa) / (vbr)
Den ersten hats also erwischt. Mein erster Gedanke beim überfliegen war "2,5 Jahre? Geht ja noch." Bis mir dann auffiel, das Strafen zu Vermögensdelikte im Gegensatz zu Gewaltverbrechen unverhältnismäßig hoch sind. Aber klar, der Staat wurde ja um seine Steuergelder beschissen, das ist ja natürlich ein schwereres Verbrechen als anderen Menschen körperlichen Schaden jeglicher Art zuzufügen...


Quelle: Heise

Weitere Verurteilung:

Im Fall kino.to gab es eine weitere Verurteilung. Nachdem bereits am Montag ein Webdesigner der Plattform zu 30 Monaten Haft verurteilt wurde, verurteilte das Amtsgericht Leipzig einen 27-jährigen Administrator am Mittwoch ebenfalls schuldig. Er soll einen Filehoster betrieben und Abo-Fallen verkauft haben.

Auch der 27-jährige Martin S., ein gelernter KFZ-Mechaniker, wurde der gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke in mehr als 1,1 Millionen Fällen schuldig gesprochen. Er legte zuvor ein umfassendes Geständnis ab, dass sich strafmildernd auswirkte. Die Richter verurteilten S. zu einer Haftstrafe von drei Jahren.

Der ehemalige kino.to-Admin soll das Forum der Streaming-Plattform betreut sowie einen Filehoster betrieben haben. Auch an Werbeeinnahmen, die überwiegend für Abo-Fallen warben, sei er beteiligt gewesen. Auf diese Weise soll er rund 400.000 Euro umgesetzt und allein in drei Jahren rund 226.500 Euro Gewinn erwirtschaftet haben, berichtet die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) unter Berufung auf Prozessunterlagen.

Der verurteilte Administrator ist der Schwager des vermeintlichen Kopfes der kino.to-Plattform. Auch gegen diesen sei mittlerweile Anklage beim Landgericht Leipzig erhoben worden. Er soll in noch größerem Maße Gewinn mit der Verbreitung von über 1,1 Millionen Inhalten erwirtschaftet haben – es gehe hier bereits um Millionenbeträge, heißt es. Der zuständige Staatsanwalt Dietmar Bluhm lastet ihm sowie zwei weiteren Hauptbeschuldigten „denkbar schwerste Urheberrechtsverletzung in der deutschen Geschichte“ an.
 
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Tanoshii

Who cares?
Komisch. 2,5 Jahre. Bei den ganzen DvDs wird doch noch groß vor dem eigentlichen Film abgeschreckt, dass man 3 Jahre fürs verbreiten bekommt.
 

Kaiyne

Bekennder Sozialist & Oktaku
Otaku Veteran
Also erstmal:
Interessiert mich nicht wirklich. Ist halt dumm gelaufen für ihn. Die Filmindustrie macht genug Kohle und zockt die Leute ab.

Die Seite extistiert längst unter neuem Namen wieder. Ich hatte es sogar schon mal hier gepostet - allerdings hat´s irgend ein übereifriger Moderrator wieder gelöscht. Ich werde früher oder später irgendwann dort mal wieder vorbei schauen falls ich Filme anderswo nicht finde.

Zum eigentlichen Thema:
Mit den 2,5 Jahren ist der Typ doch offenbar ganz gut davon gekommen. Normalerweise wird alles was in irgend einer Form mit Geld zu tun hat, noch wesentlich härter bestraft. Er kann also noch von Glück reden das er ncht mehr aufgebrummt bekommen hat.
 

Scarface.tony

Ordenspriester
Es waren wahrscheinlich nur 2,5 Jahre, weil er mit seinem Geständnis entscheidend zur Aufklärung beigetragen hat. Wenn weitere Beteiligte verhaftet werden, bekommen die bestimmt eine höhere Strafe.
Aber die Aussage, dass es den Betreibern allein ums Geldmachen ging, halte ich für ein wenig überspitzt. Immerhin haben die Betreiber eine gigantische Plattform geschaffen, auf der eine Filme und Serien kostenlos zugänglich gemacht wurden (Es bleibt natürlich trotzdem noch ein Verbrechen).
Vielleicht wird mit der "Schlussfolgerung", dass es den Betreibern rein um Profitgier ging, die Grundlage geschaffen für weitere Beteiligte eine weitaus härtere Bestrafung als üblich durchzusetzen (?).
 

Zorro

a.k.a. Kolibrie
Otaku Veteran
Die Seite extistiert längst unter neuem Namen wieder...
War ja auch abzusehen, so einfach werden die sicherlich nicht aufhören. Außerdem hatten sie es ja auch angekündigt.

Zum eigentlichen Thema:
Mit den 2,5 Jahren ist der Typ doch offenbar ganz gut davon gekommen. Normalerweise wird alles was in irgend einer Form mit Geld zu tun hat, noch wesentlich härter bestraft. Er kann also noch von Glück reden das er ncht mehr aufgebrummt bekommen hat.
Auch wenn ich persönlich das Urteil schon als ziemlich hoch empfinde, so kann er, wie du schon sagtest, von Glück reden. Ich vermute ja er hat "nur" die 2,5 Jahre bekommen da er mit seinem Geständnis maßgeblich zur Aufklärung des Falls beigetragen hat. Sollten weiter Mitglieder verurteilt werden so können diese mit 5 Jahre aufwärts rechnen, schätze ich.

Scarface.tony war schneller ;P
 
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SODI@WOH

Gehört zur Unterschicht
Otaku Veteran
Also ich finde das, irgendwo auch richtig. Wenn mir was gehören würde und irgend so ein Arschloch kopiert´s und verkaufts und macht damit bald mehr Kohle als ich, wäre ich auch sauer. Finde aber 2,5 Jahre sind angemessen. Hauptsache er wird überhaupt bestraft.
 

Zorro

a.k.a. Kolibrie
Otaku Veteran
Also ich finde das, irgendwo auch richtig. Wenn mir was gehören würde und irgend so ein Arschloch kopiert´s und verkaufts und macht damit bald mehr Kohle als ich, wäre ich auch sauer. Finde aber 2,5 Jahre sind angemessen. Hauptsache er wird überhaupt bestraft.
Klar, ich denke da wär jeder angepisst. Nur fehlt mir hier irgendwo das Verhältnis... Es kann doch nicht sein, das wenn ich mehrere Frauen vergewaltige, ich gleich oder gar noch weniger bestraft werde als wenn ich eine Plattform betreibe die nicht aktiv Filme kopiert und verbreitet sondern "bloß" die Filme/Links von eben diesen Gruppen, die die eigentliche Tat begehen, bereitstellt.
 
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bluemoon

the one and only
Otaku Veteran
Tja so ist das halt wenn man in Deutschland lebt. Für den Menschen wäre es wirklich besser gewesen wenn er vorher ins Ausland umgesiedelt wäre. In dem Fall trifts aber keinen kleinen jungen der sich mal ne CD geladen hat sondern jemanden der mit Filmen richtig viel Cash gemacht hat von daher hält sich mein Mitleid in Grenzen. Das einzigste was man mal in unserer kaputten Justiz überdenken sollte ist das Strafmass in diesem Fall im Vergleich zu Gewaltverbrechen. Denn mal ganz ehrlich da stimmt so einiges nicht;)
 

Night Blade

Gläubiger
Ich kann auch nicht verstehen wie unterschiedlich die Strafmaße ausfallen. Also 2,5 Jahre sind sicherlich für den entstandenen Schaden verständlich nur nicht realistisch wenn man sich die Strafe für andere Verbrechen ansieht.

Ich pers. denke auch nicht das man die Strafen aufgrund der entgangenen Steuergelder ansetzt. Der Staat verwaltet und ahndet hier ja nicht nur im eigenen Interesse. Man sollte sich auch anschauen wo Steuergelder herkommen.
Sieht man sich die Herkunft an haben die Steuersündigen schließlich jeden einzelnen von uns um unser Geld betrogen...

Der Schaden an der Allgemeinheit scheint daher hier vorrangig zu dem Strafmaß zu führen...

(ist nur ne Meinung;))
 

males

Gottheit
Klar, ich denke da wär jeder angepisst. Nur fehlt mir hier irgendwo das Verhältnis... Es kann doch nicht sein, das wenn ich mehrere Frauen vergewaltige, ich gleich oder gar noch weniger bestraft werde als wenn ich eine Plattform betreibe die nicht aktiv Filme kopiert und verbreitet sondern "bloß" die Filme/Links von eben diesen Gruppen, die die eigentliche Tat begehen, bereitstellt.
Sehe ich genauso. Das Strafmaß in Deutschland ist stark unverhältnismäßig. So mancher Vergewaltiger kriegt die gleiche Strafe. Und sollten die restlichen Verurteilungen sogar mit bis zu 5 Jahren geahndet werden ist das meiner Meinung nach eine Frechheit. Vergwaltige ruhig eine Frau, aber wehe du bringst den Staat um seine Steuergelder.
@Night Blade: Zum Thema Schaden an der Allgemeinheit sage ich nur so viel: Sieh dir mal genau an, was die werten Politiker so alles mit unseren Steuergeldern machen. Da könnten wir jetzt auch so manchen von denen hinter Schwedische Gardinen bringen. Und wenn du jetzt ein Beispiel willst: Nehmen wir doch mal unser "Oberhaupt". Frau Merkel bestellt sich einen neuen Flieger. Die "Air Force One" Deutschlands sozusagen. Dumm nur dass die Machine zu Groß ist um auf allen Flughäfen zu landen. Also wird die alte Maschine behalten. So und jetzt sag mir mal wofür sie ein neues Flugzeug ordert und wer das bezahlen darf. Ich könnte noch mehr Beispiele anführen, doch das würde den Rahmen hier sprengen.
 

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Ich glaub die beschlagnahmten 2,5 Mio. € tun deutlich mehr weh als die ollen 2,5 Jahren haft.
für 2,5 Mio € würd ichs auch riskieren in Knast zu wandern.. die Kohle wird natürlich in Übersee gebunkert bis zum Tag meiner Freilassung ^^
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran
Absolut verständlich. Immerhin wurde ohne irgendwelche Eigenleistung Geld durch Werbung verdient, während man Blockbuster zum illegallen Download bereitstellte, und zwar massig. Fansubber arbeiten uneignnützg, das hier ist einfach nur kriminell. die Strafe zumindest angemessen.
 

Skare

fahrender Scolast
Teammitglied
Mod
In solchen Fällen fließt derart beschlagnahmtes Geld meines Wissens in den Staatshaushalt.
Und hey, selber Schuld die Jungs. Wer mit dem Feuer spielt, kann sich verbrennen. Urheberrechts-
verletzungen sind strafbar in egal welcher Form. Dementsprechend muss man im Härtefall
Mit Gefängnisstrafen rechnen wenn man selbige begeht.
 

were

...braucht mehr Spice.
Otaku Veteran
Absolut verständlich. Immerhin wurde ohne irgendwelche Eigenleistung Geld durch Werbung verdient, während man Blockbuster zum illegallen Download bereitstellte, und zwar massig. Fansubber arbeiten uneignnützg, das hier ist einfach nur kriminell. die Strafe zumindest angemessen.
Die Gruppen, die die Filme rippen, arbeiten idR auch uneigennützig. A hat mit B nichts zutun.
Eigenleistung war selbstverständlich vorhanden. Serverbereitstellung, Angestellte die Links bereitstellen usw.
Hinter so einer Seite steckt extrem viel Organisation.
 
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