[Diskussion] Erwachsene/Kinder ihre Erfahrungen machen lassen

T.D.S.

Ordenspriester
Hab aus dem Bier-Thread was interessantes mitgenommen:
Und das ist es, was viele in meinen Augen über den Alkoholkonsum lernen sollten:
- Gelassen damit umgehen
- Nicht den Rausch, sondern den Genuss zum Ziel nehmen
- Nicht in eine Extreme kippen (aber wenn doch, dann bitte doch die alkoholfreie Extreme)
Tipps sind ja immer nett gemeint... aber lass die Leute doch machen. Erfahrungen sammelt jeder für sich allein. Jemanden aus deiner Erfahrung einen Rat zu geben ist nicht Dasselbe. Derjenige hat völlig andere Berührungspunkte mit Alkohol gemacht. Alkohol ist zwar für andere Genuss aber auch eine Droge und Rausch ist ebenfalls für jeden anders, in der Empfindung sowie im Erreichen.
Seid ihr eher dafür, Erwachsene/Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen oder ihnen möglichst viele Tipps zu geben, um sie vor Unheil und dummen Entscheidungen zu bewahren?

Natürlich ist das ein fließender Übergang, wie weit man sich "einmischt" und ich wüsste auch gerne, wo ihr da eure Grenzen setzt. Ich unterscheide hier bewusst zwischen Erwachsenen und Kindern, weil ich denke, dass da auch viele andere eine Unterscheidung machen. Ich möchte das hier trotzdem nicht zu sehr in einen Erziehungsthread abgleiten lassen, wenngleich ich jetzt keinen finden konnte.

Meine Meinung (Spoiler, um Fragestellung und Meinung voneinander zu trennen ;-) )
Ich denke, man kann Leute ruhig drauf hinweisen, dass sie dumme Sachen (d.h. Sachen, die ihnen und den Menschen in ihrer Umgebung schaden) nicht tun sollten. Alkohol gehört dazu, weswegen ich oha-Qs Beitrag auch ziemlich gut finde und magasspin nur begrenzt zustimme. Natürlich sollte man Leute ihre eigenen Erfahrungen machen lassen und ich selbst hatte das Glück, dass ich jemanden hatte, der mir sehr viele Tipps gegeben hat. Dennoch habe ich nicht immer drauf gehört und habe deswegen einiges an Mist gemacht, wovor mich Annehmen der Tipps hätte schützen können. So war ich sehr überrascht, mal der zu sein, der nicht hört, anstatt der, der die Tipps gibt, witzig. Ich denke immer noch, dass ich gewisse Sachen entgegen guter Ratschläge ausprobieren werde. Ich versuche aber, es nicht solche Dinge sein zu lassen, die meine Gesundheit beeinflussen. Das weiß man vorher nicht immer so genau :-P

(Wenn ihr euch auf die beiden Beiträge bezieht, vergesst nicht, dass die sich wiederrum in erster Linie auf diesen Thread hier beziehen.)
 

Ignazz

Gläubiger
Bei Erwachsenen würde ich nicht so viele Tipps geben und denen ihre eigene Erfahrung von dem jeweiligen Ereignis erleben lassen, klar wenn mich ein Erwachsener Kumpel fragt "Hast du das und das schon gemacht und wie ist das?" sage ich ihm auch nur meine kurze Meinung dazu und sage ihm auch dass er es einfach ausprobieren soll um sich sein Urteil zu bilden.

Bei Kindern ist es schon etwas anderes und kommt immer aufs Thema drauf an wenn es zum einem um Sex geht kann man schon mit denen drüber reden aber ihnen auch klar sagen dass sie es nicht überstürzen sollen und wenn sie es doch tun wollen ihnen immer den Rat geben sich zu verhüten. Aber wie gesagt da kommt es immer auf die Situation drauf an wie ich da handle und reagiere
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Ich bin da ganz klar der Meinung, dass man manche Erfahrungen einfach nicht machen muss, um zu wissen, dass sie scheiße sind.

Entsprechend halte ich es für die Pflicht eines guten Erziehers, Kinder auf Gefahren hinzuweisen und ihnen von den eigenen Erfahrungen oder den Erfahrungen anderer zu berichten. Alles andere wäre schlicht und einfach grob fahrlässig, wenn nicht sogar dumm.

Aber davon berichten soll bitte nicht mit verbieten oder kontrollieren gleichgesetzt werden. Den Fehler machen auch einige, dass sie meinen, ihre Kinder dadurch beschützen zu müssen, indem sie ihnen alles Schädliche verbieten. So kann man aber nicht lernen, Maß zu halten und das Ergebnis werden entweder unmündige und unselbstständige Kinder sein, oder aber verlogene Arschlöcher, die alles hinter dem Rücken der Eltern machen, was Spaß macht und sich dann auch nicht zu schade sind, andere dafür auszunutzen.



Bei Erwachsenen ist das noch einmal ein ganz anderes Thema. Da gehe ich davon aus, dass der andere Mensch ein Mindestmaß an Verstand und Erfahrungen hat. Ich würde deshalb jemand anderen in meinem Alter nur von meinen Erfahrungen berichten, wenn er auch danach fragt oder explizit signalisiert, dass er Hilfe bei einer Entscheidung braucht. Alles andere würde ich als gängelnd oder bevormundend empfinden.
 

T.D.S.

Ordenspriester
Bei Erwachsenen ist das noch einmal ein ganz anderes Thema. Da gehe ich davon aus, dass der andere Mensch ein Mindestmaß an Verstand und Erfahrungen hat. Ich würde deshalb jemand anderen in meinem Alter nur von meinen Erfahrungen berichten, wenn er auch danach fragt oder explizit signalisiert, dass er Hilfe bei einer Entscheidung braucht. Alles andere würde ich als gängelnd oder bevormundend empfinden.
Finde ich schön, dass du da noch von ausgehen kannst. Habe da auch anderes erlebt. Aber diese Leute wollen einem auch nicht zuhören, egal, wie gut man es meint.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Finde ich schön, dass du da noch von ausgehen kannst. Habe da auch anderes erlebt. Aber diese Leute wollen einem auch nicht zuhören, egal, wie gut man es meint.
Erwachsen ist man halt nicht, wenn ein bestimmtes Alter auf dem Papier erreicht ist ;)
 

magasspin

Individueller Benutzertitel
Alkoholkonsum im Bezug auf Kindereziehung. Ein wenig aus den Kontext aber gut:

Eigentlich gehören zum Teilen von Erfahrungen Zwei. Wenn dir dein Gegenüber nicht zuhört oder aus Nagel an Erfahrung sich nicht in die Lage versetzen kann um zu verstehen, kann das noch so gut gesagt und gemeinte nicht in dein Hirn vordringen, Drax der Zerstörer wird es abwehren.

Einige Kinder sind erwachsener und mach Erwachsener bleibt immer ein wenig Kind. Von Kindern könnten wir viel lernen, glaubt mir doch :)-
Klar will und sollte man es als s.o.g. "Erwachsener" seinen Erfahrungsschatz, denn man mit Blut und anderen Körperflüssigkeiten, im Angesicht höchster Verzweiflung, sowie allem Anderen, mit seiner Umwelt teilen. Ich hab z.B. mit 7 jahren schmerzhaft lernen müssen, dass es beim Schnitzen besser ist die Messerklinge vom Körper weg zu führen. Als Erwachsener hat man also eine Beschützerrolle einzunehmen (und jetzt alle mit den Händen auf die Herdplatte, die dafür sind).
Und natürlich fallen in einem Gespräch (verbal, also mit Menschen, am besten vor euch zum anfassen) ein Austausch von Meinungen statt. Ansonsten wären euch eure Gesprächspartner egal oder ihr hättet zum Thema keine Meinung.
Also Wer würde bitte die Klappe halten wenn er 1000% (subjektiv, aus seiner Erfahrung) weiß, dass das und jenes keine Gute Idee ist? (Überschurken und Leute die gerne sagen "I told You so", nicht mit eingerechnet.
Aber dazu gehört für mich keine Pauschalierung, wie in dem vorigen Thread.

Und ein Letztes dann doch zum erledigen Thema Alkohol. Ernsthaft, Dinge sind nicht gut oder böse, es ist der Umgang damit. Ich habe zwei Bekannt, in näheren Umfeld, die bei zuviel Alkoholkonsum aggressiv werden, aber daran ist nicht der Alkohol schuld. Natürlich ist das dann nervig die nachhause zu schleppen und auf den Weg dorthin von absolut dämlichen Dingen abzuhalten. Aber auch das würde ich evtl. auch knülle anders sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
Interessanter Thread, ich glaube ich weiss hier durchaus etwas zu sagen.

Erstens ein paar Worte zu meinen oben genannten Beitrag im Bier-Thread (wie er hier so schön genannt wird xD). Darin gehe ich davon aus, dass die Leute die es lesen mindestens 18 sind, also mindestens einigermassen erwachsen.

nun zum eigentlichen Thema:
Kindern kann man solche Dinge kaum vorschreiben und je heftiger man es versucht desto grösser ist das Risiko, dass es erst recht schief geht.
Einige habe hier erwähnt die Kinder mit den eigenen, schlechten Erfahrungen aufzuklären bzw. abzuschrecken, aber bei so etwas wie Alkohol funktioniert das nicht.
Ich habe hin und wieder schlimme Geschichten über jemanden aus der Familie gehört, der schwerer Alkoholiker war, doch sie verursachten in mir keine Abneigung gegenüber Alkohol (der mir zu dieser Zeit noch unbekannt war) sondern nur gegenüber Menschen die sich derart verhalten können.
In allen wirklich unschönen Situationen die ich in Zusammenhang mit Alkoholkonsum erlebt habe, war das Problem nicht der Alkohol, sondern Menschen die im Rausch agressiv werden. Solche Menschen gibt es nunmal obwohl ich nie werde verstehen können wieso sie nicht einfach damit aufhören wenn ihr Rauschzustand gar keinen Spass sondern nur Wut mit sich bringt.
Aber wie gesagt, das sind eher seltene Einzelfälle, die den Durchschnittsbürger kaum betreffen. Würde ich versuchen ein Kind vom Alkoholkonsum mit schlechten Erfahrungen abzuschrecken wären die einzigen Geschichten die ich bringen könnte von Einschlafen neben einer Boxe oder stundenlanges Erbrechen aufm Klo aber all das sind Geschichten über die ich heute lachen kann.
In gewisser Weise ähnelt es stark dem Militärdienst (nicht sicher wie das in Deutschland läuft), man hört den Vater mit anderen lustige Geschichten erzählen und wenn man dann selbst die Rekrutenschule antritt ist alles ein riesiger, verdammter Scheisshaufen. Doch ein paar Jahre später redet man selber mit anderen übers Militär und erwähnt nur die lustigen Momente und denkt sich: "so schlimm wars ja gar nicht".
 

skyyks

Gläubiger
Mann sollte jeden seine Erfahrungen machen lassen. Allerdings kann man erwarten das Erwachsene sich in der Öffentlichkeit benehmen zu wissen und sich keinen Totalabsturz ansaufen.
Bei Kindern ist es wichtig das es ihnen die Eltern auch sagen das es nicht schlimm ist wenn mann sich betrinkt solange es nicht zu oft ist.
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Bei Kindern ist es wichtig das es ihnen die Eltern auch sagen das es nicht schlimm ist wenn mann sich betrinkt solange es nicht zu oft ist.
Du sagst nem Kind, dass es nicht so schlimm ist sich mal zu besaufen?
 

skyyks

Gläubiger
Sry hätte nicht Kind sondern jugendlicher schreiben sollen im alter von 16 bis 18 finde ich mann kann ruhig einmal betrinken um die Erfahrung zu machen.
Solange es nicht dauerhaft ist sehe ich darin kein Problem.
 

T.D.S.

Ordenspriester
Mann sollte jeden seine Erfahrungen machen lassen. Allerdings kann man erwarten das Erwachsene sich in der Öffentlichkeit benehmen zu wissen und sich keinen Totalabsturz ansaufen.
Du meinst "Man sollte erwarten können"? Denn ich sehe dies hin und wieder. Oder meinst du nur tagsüber?
Bei Kindern ist es wichtig das es ihnen die Eltern auch sagen das es nicht schlimm ist wenn mann sich betrinkt solange es nicht zu oft ist.
Ich dagegen finde, dass man dem Kind und jedem Erwachsenen, der's offenbar noch einmal hören muss, beibringen sollte, dass es schlimm ist, in der Öffentlichkeit die Kontrolle über sein Handeln abzugeben und das man sich damit selbst als unreif abstempelt. Natürlich ist es schlecht, wenn die Regierung unreifes Verhalten auch noch soweit toleriert, dass sie nur die Symptome entfernt. So kann man natürlich auch verhindern, dass Leute ihre eigenen Erfahrungen machen lässt (in diesem Falle betrunken gegen Bäume zu brettern), aber ich denke, das man das doch anders anpacken und Ursachen bekämpfen sollte, angefangen bei mehr Aufklärung und weniger "Ja, der wird schon machen."
 

skyyks

Gläubiger
Ich meine das sie sich z.B. nicht einfach in der Disco betrinken ,wenn sie sich bei Freunden betrinken ist das ja in einem kleineren nicht wirklich öffentlichen Umfeld.
Ich dagegen finde, dass man dem Kind und jedem Erwachsenen, der's offenbar noch einmal hören muss, beibringen sollte, dass es schlimm ist, in der Öffentlichkeit die Kontrolle über sein Handeln abzugeben und das man sich damit selbst als unreif abstempelt
Ich gehe davon aus das mann so etwas weis.
 

Holzi

...
„Erfahrungen sind Maßarbeit – Sie passen nur dem, der sie macht.“
Carlo Levi

Wenn die Menschen auf das hören würden bzw. darauf hören könnten, was andere, die gewisse Erfahrungen schon gemacht haben, ihnen sagen, wäre die Menschheit schon seit tausend Jahren auf einem perfekten Level. Könnte man meinen, denn so würde man ja immer auch aus dem Fehlern anderer lernen können. So funktioniert das aber nicht. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.
Es wäre auch fatal, wenn dem nicht so wäre.

Denn tatsächlich wäre die Menschheit dann nicht auf einem perfekten Level, sondern noch sehr viel weiter zurück als sie es jetzt ist.
Was für mich gut oder richtig ist oder gewesen ist, kann ich gerne weitergeben. Aber das bedeutet ja nicht, dass das auch für den Betreffenden dann gut oder richtig ist.
So funktioniert lernen nicht und so funktioniert auch Pädagogik nicht. Natürlich versucht man, andere Menschen vor Dingen zu bewahren, die man selbst als schlecht oder falsch wahrgenommen hat. Erfahrungen weiterzugeben, in der Hoffnung, diese anderen zu ersparen. Das kann manchmal funktionieren und auch manchmal richtig sein.
Meistens aber funktioniert es nicht und das ist auch gut so.

Gerade wenn wir nun über Kinder reden, geht es nicht darum, ihnen ihr Leben vorzuleben oder ihnen Erfahrungen zu ersparen. So wünschenswert das manchmal vielleicht wäre.
Es geht vielmehr darum, ihnen einen geschützten Rahmen zu bieten, innerhalb dessen sie ihre eigenen Erfahrungen machen können. Da zu sein, wenn was schief gegangen ist, sie ermutigen, weitere Erfahrungen zu machen, sie zu mündigen, selbständigen und starken Menschen zu erziehen, die angemessen mit ihren Erfahrungen umgehen und daraus lernen können.
Fortschritt kann es nur geben, wenn man über die Grenzen dessen, was bekannt ist, hinaus geht. Wenn man nicht das, was andere einem sagen, als gegeben hinnimmt. Man kann sich daran orientieren und vieles ist sicher auch richtig, aber oft eben nur für denjenigen, der den Rat oder Hinweis gibt.
 

SmoochyCat

Gottheit
Nun ja auf manche Sachen trifft das schon zu nur wer hinfliegt lernt auch auf zu stehen, jedoch bin ich der Meinung das es nur soweit geht wie es die Gesundheit des anderen nicht beeinflusst. Daher bin ich auch auch sehr für ein Gesetztes Änderung z.b. Alkohol und Tabakwaren jeglicher Art ab 21 warum? Ganz einfach alle drunter haben noch nicht das nötige Bewusst sein um auch nur ansatztweiße damit vernünftig um zugehen ohne sich oder andere zu Schädigen.
Tipps mögen schön und gut sein, jedoch bringt es nicht wenn die Person sagt "Fuck OFF" ich bin Erwachsen ich kann tun und lassen was ich will ich weiß schon was ich tue und keiner kann mir nicht sagen das er nicht so eine Person kennt.
Daher sage ich Freunden und Bekannten meine Meinung jedoch sage ich solltest du es dennoch falsch machen. Mei dann ist es nicht mein Proplem komm nicht zu mir um dich aus zu Heulen
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Bei Alkohol sehe ich das anders. In den USA ist Alkohol erst ab 21 und du siehst überall dort, wo getrunken wird auch die Alkoholleichen herumliegen. Das liegt einfach daran, dass die jungen Menschen dort nie ihre Grenzen kennengelernt haben, es dann übertreiben und dann aber so richtig abschießen, weil sie eigentlich nach dem ersten Bier schon voll sind, es aber trotzdem die ganze Flasche Wodka sein muss, um sich zu beweisen.

Da ist das hier in Deutschland viel besser, dass man die Jugendlichen schon früh in Kontakt damit bringen und sie im richtigen Umgang mit diesem Suchtmittel lehren und schulen kann.

Gesendet von meinem XT1032 mit Tapatalk als Protest gegen furchtbare Forendesigns.
 
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