[Diskussion] Evil-o-Meter ODER Was ist wirklich grausam?

T.D.S.

Ordenspriester
Alle Personen, die sich leicht beleidigt/angegriffen fühlen, schwache Mägen/Nerven haben oder eine moralische Debatte wie "Das ist doch krank!!1!" anstimmen könnten, mögen den Thread bitte sofort verlassen.

Ich bastle seit etwa einem Jahr ab und zu in meiner Freizeit an einem Evil-o-Meter, einem Bösartigkeitsmesser, herum. Ist Charakter A böser als Charakter B? "Das kann man nicht einschätzen!" werden einige sagen. "Falsch!", erwidere ich. Man muss lediglich die bösen Taten etwas kategorisieren, den Kategorien Skalen verleihen und die Skalen gegeneinander gewichten. Z.B. kann man schon einiges stehlen, das schlimmste (10/10) ist wohl, wenn man fremdes Eigentum als solches erst gar nicht anerkennt, sondern sich einfach alles nimmt, was einem gerade in dem Sinn kommt. Allerdings ist das nicht so schlimm, wie Leute zu töten, nur weil sie einen WIRKLICH nerven (5/10 auf einer anderen Skala). Die Schwierigkeit ersehe ich nun darin, die Cruelity-For-Fun-Skala einzurichten, wo ich eure Hilfe möchte.

Ich werde nun einige Dinge auflisten, die ich von gar nicht zu absolut grausam empfinde und schon da kann (abgesehen von den Grenzen) Diskussionsbedarf bestehen. Die eigentliche Aufgabe wäre jedoch, diese Dinge auf einer Skala von 0 bis 10 anzuordnen und sie somit qualitativ in Beziehung zu setzen. Oh, und ich kürze mal Opfer mit O ab.

Vllt. sollte ich auch noch anmerken, dass ich das für eine Geschichte brauche und daher z.B. Illusionen auch kein Problem sind.

NONE (0/10) - heißt nichts anderes, als einfach nicht aus Spaß grausam zu sein
sich übers O lustig machen
O bittere Sachen essen lassen
O beleidigen
O die eigene Scheiße essen lassen
O zusammenschlagen
O ordentlich in die Genitalien treten
O bewusst etwas essen lassen, was O in kurzer Zeit töten wird (z.B. Nägel)
O's Famlie umlegen
-> besonders O's Kinder
-> Bonus: dies direkt vor O tun
-> Bonus: frei kombinierbar mit Vergewaltigungen vorher/hinterher (auch an O selbst) (es ist ziemlich schwierig, das sauber abzustecken)
-> Bonus: O glaubhaft machen, all dies einfach jederzeit tun zu können
### so ungefähr in diesem Raum sollten wir die Hälfte der Strecke geschafft haben
O langsam und qualvoll töten (SAW bringt Inspiration)
O sehr viel mehr quälen (Folter im klassischen Sinne, also z.B. Streckbank, pfählen oder rädern)
O wehrlos mit einem UNBERECHENBAREN Wesen für eine Nacht in ein Zimmer einsperren, wobei O weiß, wie unberechenbar das Wesen ist (das stell ich mir wirklich ziemlich kritisch vor und zwar aus folgenden Grund: Mit dem Folterer weiß das O nicht, was er tun wird, es weiß gar nichts. Aber der Folterer könnte es ja irgendwann ankündigen oder so. Der Folterer will irgendwas vom Opfer, denkt zumindest das Opfer. Vom Wesen weiß das Opfer, dass das wirklich keinen Regeln unterliegt und das Opfer nun einfach nur noch gearscht ist, aber dennoch so gar nicht weißt, was das Wesen tun wird, dass eine panische Angst vor dem Unbekannten, vor dem Chaos des Wesens entsteht.)
Mein persönlicher Favourit: Der Raum der Wünsche. O wird in einem Raum gebracht, der ihm vorgaukelt, dass alle Wünsche von O in Erfüllung gehen. Und dann grausam zerbrechen. Nach sagen wir spätestens einem Tag ist O klar, was los ist, und es will einfach nur noch weg von dort, was darin resultiert, dass der Raum der Wünsche nach vllt. einer Woche oder auch einem Monat jedes mögliche Rettungsszenario durchgespielt hat, was überhaupt möglich ist, was eine Rettung IRL für das O absolut unmöglich macht, nur der Tod kann es noch erlösen. Wenn es das Szenario nicht auch schon gab.
MAX (10/10) - heißt soviel wie: Wenn das O MAX in seiner Gänze erfassen könne, was es bedeute, dann würde es, egal was vorher war, darum betteln lieber wieder das vorherige zu erleiden anstatt MAX

Es gibt diverse kreative Foltermethoden, die ich jetzt nicht eingebracht habe, weil sie nicht auf meinem Zettel stehen, aber die ich trotzdem mal nennen möchte, um zu zeigen, dass die Liste nicht erschöpfend ist. Z.B. könnte man ein Sechseck an Guillotinen aufstellen, dort Menschen (mit den Kopf nach innen) reinstecken (bevorzugt Schulmädchen) und jedem von denen ein Seil in die Zähne geben, was sie selbst mit den Zähnen festhalten müssen, da sonst das Fallbeil des rechten (oder linken) Nachbarn herabsaust. Natürlich bedeutet das, dass man mit dem Loslassen des Seiles indirekt auch sich selbst killt. Der Horror, bis der erste los lässt bzw. der letzte tot ist, muss immens sein.
Auch eine gemeine Methode wäre, jemanden schutz- und wehrlos vor eine geladene Pistole zu setzen, die dann losgeht, wenn einer die Tür dahinter öffnet. Sehr gemein ist es, wenn die Tür offensichtlich von jemanden geöffnet wird, dem das Opfer sehr wichtig ist. Dieses "offensichtlich" könnte man durch einen kleinen Monitor gewährleisten. Oh, das arme Opfer...
Ein Klassiker ist natürlich auch das "Bei lebendigem Leibe und nicht bewusstlosen Opfer selbiges sezieren/essen." Grausam, grausam, grausam...


So, nun hätte ich gerne euren Input zu dem Thema, damit wir ein Punkteschema erstellen können. Für besonders kritisch/diskussionswürdig halte ich den Rape/Kill-Bereich
 

T.D.S.

Ordenspriester
Netter Nick :D

Es ist dazu da, verschiedene Bösewichte gegeneinander abzugleichen, oder auch um zu schauen, wie böse die Guten eigentlich sind. Warum?
 

MangaEngel

archeolügenialkohöllisches Chaosvieh
VIP
.................Also nur, damit ich das richtig verstehe.
Du willst, dass jeder hier dir ne persönliche Wertung über die Boshaftigkeit einer Handlung gibt (a la 3 von 10 Punkten)?
Und dann? Machst du dann einen Schnitt und schaust, was wie grundsätzlich bewertet wurde?

Ich denke nämlich, dass dein System da evtl. ne Macke hat.
Nach diesem System (dem System, maximal 10 Punkte zu verteilen) kann es passieren, dass manche Dinge als mehr oder weniger schlimm bewertet werden als man das tatsächlich empfindet.
Ich mein, wenn ich jetzt "Scheiße essen lassen" herausnehme und das einzeln betrachte, dann würde ich dem eine 5/10 geben.
ABER wenn ich alle anderen Optionen sehe, dann wäre das für mich insgesamt das zwei- oder drittharmloseste aus der Auswahl, also eigentlich eine 2/10 oder 3/10.

Ich habe zwei Semester lang Befragungen und Studien gemacht, deshalb weiß ich, dass manche die Bewertung als Ganzes betrachten (also halt sehen, dass es Folter, Mord u.Ä. noch als weitere Möglichkeit gibt) und daher "Scheiße essen lassen" niedrig bewerten.
Und dann gibt es die, die jedes für sich nach persönlichem Ermessen bewerten, wo die Schlimmsten Sachen dann schlicht alle eine 10 bekommen (unabhängig davon, ob sie finden, dass das eine dann doch schlimmer als das Andere wäre) und "Scheiße essen lassen" dadurch eine recht hohe Zahl bekommt.

Und wenn du dann probierst, für deine Skala einen Mittelwert zu bekommen, dann stehst du vor dem Problem, dass die eine Hälfte dem ganzen ne 1-3 gibt und die andere dem eine 3-6. Der Mittelwert wäre die 3, aber das Ergebnis ist extrem unpräzise (quasi als wenn du eine Kartoffel schälen solltest und dabei das gesamte Fruchtfleisch mit entfernst).


Deshalb, ich wüsste jetzt ehrlich gesagt nicht, wie du die Bewertung willst.
Durch die Art, wie du es ausgewählt hast, würde ich spontan schlicht persönliche Einschätzung walten lassen. Also schlimmen Dingen eine 10 geben (egal, ob ich nun Foltern schlimmer finde als Kinder umbringen) und nicht schlimmen Dingen etwas darunter.
Zumal ich es ja eh faszinierend finde, dass "Ist nicht schlimm" = 0 ist. Das heißt, theoretisch wäre ausser Beleidigen alles MINDESTENS bei 3, um dem persönlichen Gefühl von Unrecht gerecht zu werden.

Soll man nun jedes als Statement für sich bewerten oder im Kontext der anderen Statements?
 

T.D.S.

Ordenspriester
Das hier ist keine unwissenschaftlich gestaltete Pseudo-Studie. Ich habe vorgestellt, was ich habe und wo ich Probleme sehe bzw. mir unsicher bin, wozu ich also gerne Input hätte. Argumente wären toll. Leute, deren Vorstellungsbereich an Grausamkeit so beschränkt ist, dass sie die bösen Sachen alle homogen bewerten, kann ich getrost ignorieren, hier geht es wie gesagt um eine Differenzierung, sonst macht die ganze Sache keinen Sinn. Die Schwierigkeit der Argumentation liegt am persönlichen Empfinden (nicht der Diskussionsteilnehmer, sondern der Opfer), sodass es z.B. eine herzlose Mutter jederzeit ihr Kind an ihrer statt in den Tode stürzen würde. Aber das hier ist die Cruelty-for-Fun-Skala, das heißt, die Opfer sind sicherlich so ausgewählt, dass sie auch gequält werden können. In diesem Sinne müsste man den Durchschnittsmenschen als Grundlage fürs Opfer nehmen, fraglich ist also, was genau diesem wie sehr weh tut. Nun kann sich jeder Diskussionsteilnehmer ein Bild machen, wie solch ein Durchschnittsmensch wohl reagieren würde, und anhand der Argumentation bzw. dem begründeten Meinungsbild sollte es mir möglich sein, eine abschließende Einschätzung zu ziehen, die als Grundlage für das Evil-o-Meter verwendet werden kann.

Wichtig ist weniger die genaue Zahlenzuordnung einer Tat als vielmehr der Grausamkeitsabgleich zwischen den Taten. Das habe ich im ersten Post nicht so ganz rüber gebracht, denke ich...
 
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