Rechtschreibtipps und die wörtliche Rede
Rechtschreibtipps und die wörtliche Rede
Komma vor Und?
Werden zwei Sätze mit einem Und miteinander verbunden, wie zum Beispiel „Ich stieg in den Zug(,) und fuhr nach Karlsruhe“, kann vor dem Und ein Komma gesetzt werden. Nach der neuen Rechtschreibung ist dies aber nicht zwingend notwendig und basiert damit eher auf freiwilliger Basis. Werden jedoch Aufzählungen mit einem Und verbunden („ich kaufte Mehl und Milch und Butter.“) dann kommt davor in keinem Fall ein Komma.
Das oder Dass?
Häufig treten Unsicherheiten beim Setzten von „Das“ oder „Dass“ auf. Dabei gibt es hier ein paar ganz simple Regeln. Ist das Das als Titel gesetzt wie „Wir spielten das Spiel“, so wird es nur mit einem S geschrieben. Auch wird es nur mit einem geschrieben, wenn es sich auf ein Nomen im Hauptsatz bezieht, wie zum Beispiel in „Wir spielten das Spiel, das mir Oma geschenkt hatte.“
Es gibt einen kleinen Test, wie man überprüfen kann, ob das Das nun wirklich ein oder zwei S hat. Kann man anstelle von Das „jenes“, „welches“ oder „dieses“ setzen kann, wird das Das nur mit einem S geschrieben, ansonsten mit zwei. Allgemein gilt, dass vor einem Dass ein Komma steht, aber darauf ist kein Verlass.
Den oder Denn?
Auch ein sehr häufiger Fehler.
"Den" wird als Artikel benutzt und bezieht sich auf Personen oder Gegenstände: "Den Hamster fand ich süß". An der Stelle von "Denn" kann man oft ein "weil" selten,(Ausnahmen bestätigen die Regel) da dieses oft als Begründung dient: "Den Hamster wollte ich haben, denn ich fand ihn total süß." Außerdem wird bei "Den" das e langezogen ausgesprochen, bei "Denn" schnell.
Wen oder Wenn?
Mit "Wen" und "Wenn" verhält es sich so ähnlich wie mit "Den" und "Denn."
Bei "Wen" wird das e langgezogen und eine Person gemeint: "Wen von diesen Brüdern meinst du?"
"Wenn" dagegen steht als Bedingung von etwas: "Ich gehe erst schlafen, wenn der Film fertig ist." Davor kommt ein Komma.
Wieder oder Wider?
Wieder beschreibt etwas, was sich immer wieder wiederholt, Wider dagegen etwas, was man nicht möchte oder einem zuwider ist. Zum Beispiel: „wiederholen“; „widerspruch.“
Übrigens wird das Tier Widder mit zwei d geschrieben.
Zu sehen oder zusehen?
Braucht man ein zu vor der Grundform, so wird es in der Regel auseinander geschrieben. Zum Beispiel: „Ich freue mich, dich zu sehen.“ Hier ist das Verb sehen und „zu“ folgt nach freuen. Anders als bei: „Ich freue mich, dir beim Spielen zuzusehen.“ Jedoch wird „zu sein“ wie in „Die Kneipe wird jetzt schon zu sein“ auseinander geschrieben, da „zu“ hier als einzelne Präposition steht. Das Gleiche gilt übrigens für die Verbindungen mit „auf“ und „sein.“ Zum Beispiel: „Die Kneipe wird jetzt auf sein.“ Also Vorsichtig mit den Verbindungen „zu sein“ und „auf sein.“
Wie setze ich wörtliche Rede richtig?
Wörtliche Rede wird immer in Anführungszeichen („“) gesetzt. Jedoch werden hier oft Fehler in der Zeichensetzung gemacht. Wird der abgeschlossene Satz in der wörtlichen Rede mit einem „sagte“, „fragte“, oder derartigem fortgesetzt, so wird ein Komma nach dem geschlossenem Anführungszeichen gesetzt, aber KEIN Punkt. Zum Beispiel: „Tschüss, wir sehen uns morgen“, verabschiedete ich mich.
Wird in der wörtlichen Rede eine Frage wie „Wann ist das Essen fertig?“, gestellt und schließend mit einem „fragte“ und derartigem fortgesetzt, so kommt sowohl ein Fragezeichen in die wörtliche Rede, sowie ein Komma nach dem abgeschlossenem Anführungszeichen. So wie hier: „Wann ist das Essen fertig?“, fragte Lisa.
Das gleiche gilt für Aussagesätze: „Das Essen ist fertig!“, rief Mama.
D oder T? G oder K?
Liegt eine Unsicherheit vor, ob das Wort denn nun mit einem D oder einem T geschrieben wird, so lässt sich das schnell überprüfen, in dem man das Wort verlängert. Zum Beispiel: „sie spielt“; „Sie spielten“ oder „Der Mond“; „Die Monde.“
Dasselbe gibt für Wörter mit G und K: „Der Gang“; „Die Gänge“ oder „Der Stock“; „Die Stöcke“.
Ende oder Ente?
Hier gilt: Das Tier, also die Ente, wird mit T geschrieben, das Ende, also der Abschluss von etwas, mit einem D.
Sehen oder sehen?
Es gibt Fälle, in denen das Verb groß geschrieben wird. Wie im Satz: „Das Sehen fiel ihr immer schwerer.“ In der Regel steht ein Artikel vor dem Verb, wenn es groß geschrieben wird. Würde der Satz nun in etwa so lauten: „Sie konnte immer weniger sehen“, so würde es wie gewohnt klein geschrieben. Diese Regel trifft natürlich auf jedes Verb zu: „Das Spiel hatte jäh ein Ende.“
Einer der wohl häuftigsten Fehler, das Vertauschen von seid und seit - dabei ist es im Grunde ganz einfach: seit ist eine Präpostion und wird in Verbindung mit Zeiten verwendet, seid ist eine Verbform (2. Pers. Pl. Präsens und/oder Imperativ von sein).
Seit bei Zeit
Seit drei Jahren bin ich nicht mehr bei Trost.
Seitdem ich eine Freundin habe, weiß ich gar nicht mehr, warum ich so wenig Zeit habe.
Der Club besteht seit vielen Jahren.
Seid als Verb
Ihr seid alle doof.
Ihr seid größer geworden, seitdem Ihr soviele Möhren esst.
Seid Ihr doof?
Das Apostroph
Ein Apostroph wird üblicherweise dann gesetzt, wenn ein Buchstabe ausgelassen wurde. Das Apostroph beim Genitiv-s, wie es im Englischen verwendet wird, gibt es in der deutschen Sprache so nicht, außer das Wort, von dem man den Genitiv bildet, endet bereits auf -s, -z, -x oder -ß, dann wird nur ein Apostroph gesetzt, aber kein Genitiv-s.
Auf der Tastatur befindet sich das Apostroph übrigens meist neben der Eingabetaste, zusammen mit dem Rautezeichen - das Zeichen neben dem ß ist ein Akzent, kein Apostroph.
Tod oder tot?
Das Substantiv Tod schreibt sich mit d am Ende. Erweitert man dieses, so wie in Nakyos Beitrag angesprochen, klingt das d sehr deutlich durch. Der Tote hingegen schreibt sich, wie auch das Adjektiv tot, mit t. Adjektive wie todmüde oder auch tödlich, schreiben sich wiederum mit d.
Beispielsatz: Ich starb tausend Tode, als der tödlich verunglückte Tote plötzlich nicht mehr tot, sondern lebendig ward.
Zusammen-/ Getrenntschreibung
Da ich selber momentan ein bisschen Probleme damit habe, bin ich hier auf eine gute Übersicht gestoßen. Schaut auf den ersten Blick sehr viel aus, aber wenn man die Wortarten halbwegs auseinander halten kann findet man sehr schnell das was man sucht.
die wichtigsten Gruppen zusammengefasst:
getrennt
Infinitiv + Verb
Partizip + Adjektiv
Verbindungen mit "sein"
zu + Adverb/ Infinitiv/ Substantiv (Ausnahmen siehe Link)
Substantiv + Verb (Ausnahme: verblasste Substantive)
Adjketiv + Verb (Ausnahme: übertragene Bedeutung)
zusammen
Adjektiv + Adjektiv (gleichrangig)
verblasstes Substantiv + Verb
Partikel + Verb
Substantiv + Substantiv
Zahlwort + Substantiv
Eigenname + Substantiv
so viel/soviel
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebel...307498,00.html
So viel wird nur dann in einem Wort geschrieben, wenn es sich um eine Konjunktion handelt und dasselbe bedeutet wie "soweit", "sofern" oder "wie":
Soviel/Soweit ich weiß, ist keiner zu Hause.
Sie hat anscheinend großes Glück gehabt, soviel/soweit man uns erzählt hat.
In allen anderen Fällen wird "so viel" auseinander geschrieben:
* Ich hatte keine Ahnung, dass er so viel von mir wusste.
* Man sollte nur so viel mitnehmen, wie man selbst tragen kann.
* Das eine bedeutet so viel wie das andere.
* Mein Nachbar verdient doppelt so viel wie ich.
* Wir haben so viel gesehen, dass wir die Hälfte schon wieder vergessen haben.
Gute Übersicht zur Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede: http://www.teachsam.de/deutsch/d_lin...ie_3_2_6_1.htm
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