[Biete] Gebrauchsanweisung für Japan

Zero

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Hier mal ein etwas länger Text, der Teilweise an das Buch:
Gebrauchsanweisung für Japan: Amazon.de: Andreas Neuenkirchen: Bücher angelehnt ist.
Es ist allerdings keine 1zu1 Kopie. Das wäre ja zu langweilig.
Hier gibts nur ein paar Stellen aus dem Buch gemischt mit persönlichen Erfahrungen.

und er wird hier immer wieder geupdatet mit einem neuen Kapitel von mir.

Wenn ihr nen Kommentar schreiben wollt, macht das bitte hier:
http://board.world-of-hentai.to/f82/gebrauchsanweisung-fa-r-japan-93847/

denn hier wird noch ne ganze Menge mehr kommen ^^


nun dann, fangen wir mal an:




Gebrauchsanweisung für Japan

Als im Oktober 2008 ein nackt badender Tourist in der Nähe der japanischen Kaiserpalastes Polizisten und Passanten irritierte, ging die Meldung durch alle deutschen Medien.
Als ein Monat zuvor die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, zum Dritten mal in weniger als zwei Jahren überraschend der Premierminister wechselte, war hier in den Medien nicht viel davon zu hören.
Zur gleichen Zeit wurde jedes Husten eines US-Politikers im Vorwahlkampf in der Öffentlichkeit derart posaunt, dass man meinen Könnte, Deutschland dürfte mitwählen.
Man könnte fast meinen, dass hier in Dtl. eine Nachrichtensperre über Japan verhängt wurde. Es sei denn es geht um Kurioses oder Technologisches – oder am besten beides zusammen.
Japan aber ist schon längst im Westen Angekommen. Sushi macht der Curry-Wurst Konkurrenz, Instant-Nudelsuppe hat das Studentenfutter als Studentenfutter abgelöst. Tim, Struppi, Asterix und Spiderman haben den Konkurrenzkampf gegen die Mangaflut schon längst verloren. Selbst Micky Maus schlottert vor Hello Kitty. Personalmanager und Motivationstrainer kommen mit jedem Unsinn druch, wenn sie nur behaupten, es wäre eine „traditionelle Methode aus Japan“. Karaoke, Videospiele, Sumo in Teilen, etc. sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken und Hollywood klaut schon länger die besten Ideen aus Japan. Zum Beispiel die Glorreichen Sieben (vor der Cowboy-karriere waren sie Samurai), Ring- und Grudge-Serien, König der Löwen (Simba war mal Kimba). Aber immerhin kaufen die US-Produzenten nun brav die Rechte, anstatt einfach geistiges Eigentum zu stehlen.
Aber die Japanische Kultur ist keine Einbahnstraße. In Japan findet sich vieles importiertes: die Schrift aus China, Bier aus Deutschland, Starbucks aus Amerika, etc…
Im Moment herrschen US-amerikanische Einflüsse vor. Aber Einflüsse aus Deutschland haben auch ihren Stellenwert. In einem Kaufhaus gibt es einen Stand mit chinesischen Frühlingsrollen und daneben gab es internationales Lifestye-Spülmittel frisch aus Deutschland. In Buchhandlungen kann man eine kindgerechte Ecke in dem z.B. ein Buch „Kinderbücher aus der DDR“ im deutschen Original finden kann.
Hier in Deutschland hat sich das Wort Manga schon längst durchgesetzt, wenn man von japanischen Comics redet. Hier soll mit dem japanischen Wort Insiderwissen und cooles ausgedrückt werden.
In Japan allerdings sagt die Junge Generation lieber Comics – weil ausländische Wörter dort beliebter sind.
Genauso gibt es die asiatischen Schriftzeichen, die sich junge Leute hier in Dtl. auf Schultern, etc. tätowieren lassen, solange sie nur hübsch aussehen und der Tätowierer glaubwürdig rüber bringt, dass sie Liebe, Kraft, etc. bedeuten (auch wenn es in Wirklichkeit was ganz anderes bedeutet). Genauso findet man in Japan überall ausländische Slogans auf T-Shirts, Handtaschen, Notitzblöcken etc.
Nachdem in Dtl. in Japan mehr durch Französische und Amerikanischen Einflüssen immer mehr ins Hintertreffen geraten ist, hat die Bundesregierung 2005 das „Deutschland in Japan“-Jahr ausgerufen.
In diesem Jahr hat es auch die Maus und der blaue Elefant nach Japan geschafft.
Solche Souvenirs kann man in den japanischen Geschäften finden. Ob sie aber so viel nachgefragt oder einfach nur Ladenhüter sind, kann man nicht sagen.

Und trotzdem bleibt uns Japan doch irgendwie fremd. Supermärkte in denen alle Kassen nonstop besetzt sind, ultrafreundliche Service, pünktliche Züge, eine Hauptstadt mit 12mio Einwohnern, die fast keine Straßennahmen hat, oder Geschäftsverhandlung, bei denen „ja“ nicht wirklich „ja“ bedeutet. Oder Speisen, die gleichzeitig die gesündeste und potentiell tödlichste der Welt ist.
 
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