[Sammelthread] GEFAHRENZONE Film - Update: [A Serbian Film]

Neverman

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Nachdem ich TheDarkness2 den Vorschlag gemacht habe, ziehe ich nun auch nach und eröffne meinen eigenen Thread, in dem ich aktuelle Kritiken vorstelle, die nicht nur kurze Meinungen darstellen, sondern versuchen, ein komplexes, analytisches Bild des Films zu kreieren. Der Thread soll nicht nur ein Sammelthread sein, sondern auch Diskussionsforum und soll helfen, mich zu motivieren, ausführliche Kritiken zu schreiben, und euch, bessere Filme zu sehen. ;p

Ich werde nicht zu jedem Film, den ich sehe, eine Kritik schreiben, aber für die, die es verdienen.

Viel Spaß beim Lesen!
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Update:

Cannibal Holocaust - Nackt Und Zerfleischt:

Verboten, zensiert, verachtet – Noch nach 30 Jahren ist 'Cannibal Holocaust' einer der umstrittensten Filme des „Kannibalenfilm“-Genres, dass gleichsam mit diesem wichtigen Vertreter seinen Zenit erreichte und seinem Ende entgegensah. Doch in meinen Augen ist gerade seine immer noch aktuelle Botschaft und die Kontroversität, die selbst unter Horrorfans die Gemüter spaltet und hitzige Diskussionen entfacht, ein Beweis für seine Großartigkeit.

Eingeleitet mit dem konträren Score von Riz Ortolani, fährt die Kamera über den Amazonas. Sie fängt Bilder des mächtigen Regenwaldes ein und seines Flusses, der sich einer Schlange gleich durch den Urwald zieht. Der Mythos dieses dichten Dschungels ist nach wie vor ungebrochen. Was spielt sich unter den dichten Baumkronen ab, welche verborgenen Zivilisationen, mögen sich hier vor dem Fortschritt verstecken? Die Kamera fliegt über Flüsse und Wiesen, Baumgruppen und Mangroven. Dann kommt der Schnitt und wir werden hineingeworfen in die Zivilisation. Wolkenkratzer durchstoßen den Himmel, die Hintergrundgeräusche sind ein Einheitsbrei aus Verkehrsgeräuschen und Menschenmassen. In dieser, einer Vision gleichenden Metropole, die schon längst Alptraum und Realität geworden ist, erzählt uns ein Reporter vom Fortschritt der Menschheit und von den unerforschten Gebieten dieser Erde, in denen sich sogenannte „Primitive“ ihren heidnischen Ritualen hingeben. Gleichzeitig warnt er jedoch vor dem Risiko, Wissen nicht als alles antreibende Kraft zu betrachten. Denn wo beginnt und endet das Gewissen, das oft außer Acht gelassen wird, wenn es darum geht, Neuland zu erkunden? Beginnend mit dieser Fragestellung, werden dem Zuschauer vier Menschen vorgestellt. Alan Yates, Shanda Tommaso, Jack Anders und Mark Williams. Vier selbstbewusste, junge Journalisten, die sich dem „edlen“ Ziel verschrieben haben, über Missstände und Rückständigkeit in anderen Zivilisationen aufzuklären. Ihr neuestes Ziel ist der Amazonas. Sie wollen eine Dokumentation über Kannibalismus drehen und begeben sich zusammen mit einem Expeditionsleiter in das fremdartige Terrain zu den Ureinwohnern. Doch die Reise verläuft nicht nach Plan und nach mehr als zwei Monaten, als man nichts mehr von dem Expeditionsteam hört, schickt man den Anthropologen Professor Harold Monroe hinterher, der nach dem Verbleib des Teams, und vor allem dem des Filmmaterials sehen soll. Mithilfe des Expeditionsleiters Chaco Losojos und einem Gefangenen der Yakumo, der sie zu den Eingeborenen führen soll, macht er sich auf den Weg. Schon bald treffen sie auf erste Spuren der vier Journalisten. Zunächst besuchen sie die Yakumo, die ihnen zu verstehen geben, dass das Kamerateam für viel Leid gesorgt haben muss. Die freundlichen Ureinwohner führen sie zu den beiden verfeindeten Stämmen der Shamatari, dem Sumpfvolk und der Yanomamo, dem Baumvolk. Die Truppe hilft dem Baumvolk dabei, die Shamatari zu vertreiben, woraufhin die ihnen helfen. Bei dem Versuch, sich den Stammesangehörigen anzunähern, findet Monroe die Leichen des Filmteams und erreicht durch einen Tauschhandel, dass die Ureinwohner die Filmrollen herausgeben. Danach kehrt Monroe nach Amerika zurück. Ohne das Material gesichtet zu haben, beschließt der Auftraggeber der Dokumentation, der Sender ABC, die Mitschnitte unter dem Titel „Die grüne Hölle“ auszustrahlen. Monroe selber wird damit beauftragt, eine Art Portrait über die Hinterbliebenen zu drehen, mit Interviews der Angehörigen und Arbeitskollegen. Dabei stellt sich heraus, dass die vier erhebliche soziale Probleme hatten und keiner von ihnen so war, wie er zu sein schien. Auch bei der Sichtung des Filmmaterials wird deutlich, dass die vier keine Skrupel davor hatten, Leid und Schrecken in Szene zu setzen, unabhängig davon, wer darunter litt. Monroe weigert sich, an einem Projekt mitzuarbeiten, dass so menschenverachtende Aufnahmen nur für die Quote manipuliert, um dem Zuschauer eine Sensation zu bieten. Der Sender hingegen versteckt sich hinter seiner angeblichen Verantwortung, Informationen bieten zu müssen. Erst nachdem sich die Verantwortlichen die letzten Mitschnitte ansehen, erkennen sie die Verantwortung ihrem eigenen Gewissen gegenüber und sorgen dafür, dass das Material niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

"I wonder who the real cannibals are."

Mit diesem Gedanken geht Professor Monroe hinaus und die sich selbst zerfleischende Metropole, hinaus in eine Welt, die für die Informationsgewinnung weder Gewissen noch Skrupel kennt und, einem Kannibalen gleich, Menschen hemmungslos ausschlachtet und frisst.

Fazit: Ruggero Deodato hat mit diesem nonkonformistischen Meisterwerk ein Filmgenre auf ein Niveau gehoben, dass nie wieder von einem anderen Genrevertreter erreicht wurde und zum Untergang derselben Filmära führte. Sein Film ist das beste Beispiel dafür, wie man den Zuschauer perfekt manipulieren und beeinflussen kann. Denn ebenso, wie er mit diesem „Film im Film“ den Enthüllungsjournalismus kritisiert, verwendet er dessen typischen Elemente und steht am Ende nicht viel besser da, als sein Negativbeispiel. Zeigt die Dokumentation von Yates und seinen Freunden den Schrecken in seiner ganzen Pracht, lässt auch Deodato keine Gelegenheit aus, den Zuschauer darauf aufmerksam zu machen. Aber man sollte Deodato nicht allzu leichtfertig den Verwurf machen, er sei voyeuristisch, penetrant, oder ein Tierquäler. Er bringt das Opfer, das kein anderer Film gebracht hat. Denn er verurteilt seinen eigenen Film und verwendet bewusst reißerische Bilder, Sprüche und Plakate, um dem Zuschauer einen Spiegel vorzuhalten. Wenn er Gewalt zeigt, verkommt sie nicht zum bloßen Selbstzweck, sondern dient vielmehr dem geschickten Versuch, den Betrachter von der Schlechtigkeit dieses Werks zu überzeugen. Wie leicht fallen wir doch auf ebendiese Pseudo-Anspruchs-Werke herein, in denen wir gekonnt geködert werden und alles akzeptieren, was man uns vorsetzt, solange es unter dem Deckmantel des sogenannten „investigativem Journalismus“ verweilt. Die Snuff-Szenen, so kontrovers sie auch sein mögen, sind letztendlich nur „Mittel zum Zweck“ und erreichen genau das, was sie erreichen sollen. Die Schauspieler wurden im Vertrag dazu aufgefordert, sich nach dem Film ein Jahr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, um die Geschehnisse noch glaubhafter zu machen. Und Deodato selbst stand mehrmals vor Gericht, weil sein Film die Menschen zweifeln ließ, ob es sich nicht nur um einen Film, sondern vielmehr um wahre Begebenheiten handelte. All dieser Zündstoff ist Beweis dafür, dass Deodato geschafft hat, was nur wenige kontroverse Filmemacher erreichten. In seiner moralischen Ambivalenz ist er einzigartig, dem Betrachter wird die Entscheidung abgenommen, ob der Film gut ist, oder schlecht. Dieser Film ist schrecklich. Und ein Meisterwerk zugleich. Ein Film über Zivilisierte, die den Namen nicht wert sind, den sie tragen. Ein Film über die manipulative Kraft der Medien. Und letztendlich ein Film über das Gewissen und der Verantwortung gegenüber unserer Mitmenschen.

10/10
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Inception:

Christopher Nolan hält die Zukunft Hollywoods in seinen Händen. Mit Memento, Insomnia, Batman Begins, The Prestige, The Dark Knight und nunmehr seinem 6. Spielfilm Inception beweist er, dass sich Mainstream und Anspruch nicht gegenseitig ausschließen. Versteifen sich Regisseure wie Spielberg auf eine möglichst unterhaltsame Inszenierung und aggressive Filmkünstler wie Lars von Trier und Gaspar Noé auf ein möglichst kompliziertes, dicht gewobenes Konzept, dass den Zuschauer um jeden Preis überfordern soll, schafft Nolan immer wieder den perfekten Spagat und setzt neue Maßstäbe in punkto Inszenierung und Konzept. Seine Filme sind keine Arthaus-Schinken, kein angestrengt herausfordernder Kraftakt der Filmkunst, sondern Massenware, die aber dank seiner bekannten Besetzung und bodenständigen Inszenierung das Interesse des breiten Kinopublikums erregen. Und ohne irgendwie vom Hype der Nolan-Fans angesteckt worden zu sein, kann ich sagen, dass Inception großartig ist und Nolan ganz seiner Linie treu bleibt. Inception ist wahrhaft visionäres (Mainstream-)Kino, es hebt dass Thriller-Genre auf ein ungeahntes Niveaugefälle. Die Geschichte in Inception ist reichlich kompliziert, aber wer aufmerksam ist und weiß, was einem bei einem Nolan-Film erwartet, der dürfte keine Probleme haben zu folgen.

In der Welt von Inception ist es möglich, im Schlaf in die Köpfe anderer Menschen einzubrechen und sein eigenes Unterbewusstsein zu besuchen. In dieser "Parallelwelt", in der die Regeln der Physik keine Bedeutung mehr haben, ist es möglich, Erinnerungen und Gedanken zu entfernen. Dieser "Diebstahl" nennt sich Extraction. Das ist ein illegales und höchst riskantes Unterfangen, aber es gibt Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben. DiCabrio arbeitet für so ein Unternehmen. Im letzten Auftrag sollte er Pläne aus dem Kopf eines Industriellen stehlen und sie der Konkurrenz zukommen lassen. Doch der Auftrag scheitert und DiCabrio sieht sich gezwungen zu fliehen, da sein Auftraggeber kein Versagen entschuldigt. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Industrielle, der bestohlen werden sollte, selber Interesse an DiCabrios Fähigkeiten als Extractor hat und den vorigen Auftrag nur als Test arrangiert hat. Er schlägt DiCabrio einen Tauschhandel vor. Der Gründer eines Industrie-Giganten liegt im Sterben. Sein Sohn soll die Firma weiterführen. Doch besteht das Unternehmen weiterhin, wird es den Markt dominieren und eine Monopol-Situation schaffen, die den fairen Wettbewerb unmöglich macht. Um dem vorzubeugen soll dem Spross des sterbenden Magnaten ein Gedanke eingepflanzt werden, es soll eine Inception stattfinden, die als unmöglich zu bewerkstelligen gilt. Im Gegenzug für seine Dienste wird sein Auftraggeber dafür sorgen, dass DiCabrio unbescholten zu seinen Kindern zurück kann und nicht mehr wegen seiner Vergangenheit gejagt wird. Er lässt sich auf das Geschäft ein und sucht sich ein Team, mit dem er vorhat, den Verstand des Erben zu infiltrieren und ihm den Gedankenkeim einzupflanzen, das Imperium seines Vaters aufzulösen. Auf der Reise in dessen Unterbewusstsein muss das Team nicht nur mit unerwarteten Schwierigkeiten kämpfen, sondern DiCabrio muss gleichzeitig seine Vergangenheit neu durchleben und mit ihr abschließen.

Die Story ist nicht so kompliziert, wie sie sich anhört. Sicher, ich habe viele Leute gesehen, die das Kino mit einem großen Fragezeichen im Gesicht verlassen haben, aber wer hier einen Actionfilm á la The Expendables oder seichten Politthriller erwartet, ist eindeutig schief gewickelt. Christopher Nolan macht es dem Zuschauer nicht leicht, er webt seinen Thriller so dicht, dass die Lauflänge gerade so ausreicht, alles zu erzählen. Trotzdem kommt kein Element zu knapp und als aufmerksamer Zuschauer sollten hinterher keine existenziellen Fragen offenbleiben. Trotzdem lässt es sich Nolan nicht nehmen, ein für ihn fast typisches Element einzubauen; nämlich ein letztes Aufbäumen, ein letzter Denkanstoß nochmal alles zu hinterfragen. So wird man Inception verlassen und sich sehr sicher sein, aber es trotzdem nicht wissen. Was ist Fiktion und was Realität? Nolan hinterlässt uns mit dieser Frage und bringt damit den Film kongenial auf den Punkt.

Die Inszenierung ist grandios. Sie ist nicht zu effektheischerisch, schlägt keine Kapriolen und Höhenflüge und ist trotzdem revolutionär, da sie zu einem wahrhaft großen Ganzen gehört, dass in sich ein monumentales Konzept bildet. Da sieht man sich ganze Städte verbiegen, Menschen schwerelos durch Gänge miteinander ringen, Autos in totaler Zeitlupe fliegen und all das ist auf abgedrehte Art und Weise noch absoluter Realismus. Kein Burton oder Singh kommt gegen die realistische Fantasie von Nolan an. Der Score ist von Hans Zimmer, was man dem Film auch anhört. Allerdings gibt es diesmal keinen Orchestra-Score, sondern Synthesizer-Bässe vom feinsten, die einem bis ins Mark fahren und den Film perfekt untermalen. Es ist mittlerweile normal, dass Nolan die feinste Schauspielerriege unter seinen Filmen vereint. Sowohl junge, als auch alte Schauspieltalente geben in seinen Filmen ihr Bestes. So ist es eigentlich nur ein kleiner Wehrmutstropfen, dass einige nur sehr wenig Screentime haben, oder ihr ganzes Talent nicht zur Geltung kommt. Trotzdem zeigt sich auch hier, dass Nolan nicht einen Schwachpunkt in seinen Filmen zulässt.

Fazit: Ich kann jedem nur dringendst raten, sich Inception anzugucken. Er ist ein genialer Thriller, der die Genregrenzen gewaltsam sprengt und auf einem Niveau agiert, dass Arthaus-würdig ist. Und Christopher Nolan beweist sich als wahrer Meister seines Fachs, weil er eben nicht nur die Kunstsparte bedient, sondern auch Liebling der Massen ist. Die Hoffnung des gehobenen Mainstreamkinos ist gesichert.

10/10
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Breaking Bad:

Bei Serien bin ich extrem kritisch. Grund dafür sind die vielen schlechten Beispiele aus vergangenen Jahren, inklusive dem heimischen TV-Konsum, die deutlich machten, dass Fernsehen keinerlei Anspruch besitzt, Schauspieler und Regisseure bestenfalls mittelmäßig sind und Innovation höchstens in den Träumen der Zuschauer vorkommt. Basierend auf den vielen schlechten Erfahrungen, weigere ich mich mittlerweile schlichtweg, viele amerikanische Serien zu sehen, besonders dann, wenn sie kommerziell erfolgreich sind. Mittlerweile sind Serien aber nicht mehr nur Trivial-Kost für Minderbemittelte, sondern erreichen eine Ebene, die für das Medium TV (besonders in Deutschland) undenkbar ist. Amerikanische Serien sind inzwischen unglaublich teure Produktionen, die die Ausgaben eines einzelnen Kinofilmes bei weitem übersteigen. Die Macher haben erkannt, welches Potential das negativ vorbelastete Genre „Serie“ bietet. Volle Charakter-Entwicklung, bis ins letzte Detail ausbaufähige Handlungszweige und vor allem Experimentierfreiheit. Fernsehen ist der Indikator Nummer 1, wenn es darum geht, die Vorlieben der Massen herauszufinden und (natürlich) zu manipulieren. Manipulation ist dabei nicht unbedingt als negativ zu werten. Die Gesellschaft wird durch dieses Medium vorbereitet, sie bekommt durch außergewöhnliche Serien nicht nur Hunger auf anspruchsvolle Filmkost, sondern erweitert außerdem ihren Horizont. Natürlich ist nicht jede Serie so ein postmodernes Werk, aber ich zähle Breaking Bad dazu.

Es geht um den überqualifizierten Chemie-Lehrer Walter White, der zusammen mit seiner schwangeren Frau Skyler und seinem behinderten Sohn Walter Junior, aka Flynn in New Mexico, Albuquerque lebt. Er muss neben seinem Job als Lehrer auch noch in einer Autowaschanlage arbeiten, um halbwegs über die Runden zu kommen. Doch eines Tages bricht er zusammen und der Arzt stellt bei ihm Lungenkrebs im finalen Stadium fest. Von einem Moment zum anderen bricht Walters Welt zusammen. Verzweifelt über den Gedanken, wie es mit seiner Familie nach seinem Tod weitergeht, fängt er an, Drogen zu „kochen“ und zu verkaufen, um seiner Familie genug Geld zu hinterlassen. Zusammen mit seinem Partner, Jesse Pinkman, ein Kleinganove, der bereits Crystal Meth auf der Straße verkauft hat, kochen sie das reinste Crystal, dass je den Drogenmarkt erblickt hat und ziehen sowohl die Aufmerksamkeit des Drogendezernats, als auch die des Drogenkartells auf sich.

Kaum eine Serie hat mir so viel Spaß gemacht, wie Breaking Bad. Obwohl die Inszenierung sehr ruhig, an manchen Stellen geradezu langweilig ist, wird man durch die Erzählung ständig auf Trab gehalten. Walter, der seinen Krebs und seine illegalen Aktivitäten vor seiner Familie geheimhält, dessen Schwager bei ebendiesem Drogendezernat arbeitet, die auf der Suche nach Walters Alter Ego „Heisenberg“ sind, und der er immer wieder unangenehme Entscheidungen treffen muss und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, seiner Familie zuliebe, ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Serie. Er führt die Serie in ihre Aufs und Abs und ist mit Bryan Cranston, der schon in „Malcolm Mittendrin“ als paranoider Familienvater Hal brillierte, hervorragend besetzt. Er spielt sehr ernst und erweckt gekonnt das Mitleid der Zuschauer, sorgt aber ebenso für Jubelstürme, wenn er als knallharter Drogenbaron sein Revier markiert. Aber auch die anderen Schauspieler sind überzeugend, auch wenn sie gegenüber Cranston ein wenig verblassen. Die Serie gilt als „Drama-Serie“, kommt aber mit einigen schwarz-humorigen Elementen daher. In gewisser Weise „In China essen sie Hunde“ im Serienformat und mit einer etwas größeren Prise Ernst. Denn obwohl der Gedanke erheiternd sein mag, dass ein Familienvater zum Crystal-Guru mutiert, nachdem bei ihm Krebs festgestellt wird, macht der psychologische Aspekt stets ein großen Teil der vorhandenen Dramatik aus und wird nie vernachlässigt. Besonders in der zweiten Staffel wird das deutlich, als Walter sich zum Entsetzen Aller nicht darüber freut, dass sein Krebs evt. entfernt werden kann. Er schiebt seine Aktivitäten auf den Krebs und seinen bevorstehenden Tod, aber das auch nur aus der Not heraus. Crystal ist eben illegal, aber der einzige Weg, mit dem er seiner Familie in absehbarer Zeit eine Menge Geld hinterlassen kann. Aus der Not heraus geht er diesen Weg, merkt aber sehr bald, dass mehr hinter dem Verkauf von Drogen steckt, als nur das Geld. Er lernt wieder zu leben. Er verlässt die Routine und schätzt wieder das, was er nur noch kurze Zeit genießen kann. Wer kann da nicht nachvollziehen, dass Walter enttäuscht über seine womögliche Genesung ist? Sein Ziel wäre damit wertlos, seine intensiven Ausflüge in das Leben würden wieder an Bedeutung verlieren. Ironisch, aber genial, dass der Tod Walters das einzige Element ist, das zwingend dazugehört. Er selber will seinen Tod, weil er gerade in der Kürze seines Verbleibs den Ansporn sieht, so intensiv wie möglich zu leben.
Die erste Staffel fängt sehr ruhig an und bleibt es auch. Wegen dem Autoren-Streik letztes Jahr, hat die Staffel leider nur 7 Episoden, aber es sind keine Story-Löcher vorhanden und die Staffel wird auch mehr oder weniger befriedigend abgeschlossen. Ein wiederkehrendes Element ist, dass Ausschnitte aus dem Ende gezeigt werden und dann quasi in einem großen Flashback erklärt wird, wie es dazu kam. Das steigert nicht nur die Vorfreude und Spannung, sondern ist auch in der Form selten zu sehen. Die Macher bedienten sich in der zweiten Staffel ausführlicher dieses Elements und wurden ein wenig freier und ungebundener und probierten ein wenig aus, was nicht in jedem Fall am Ende gut aussah. Obwohl die zweite Staffel gekonnter inszeniert ist und es dort auch mehr zur Sache geht, ist der „Clou“ leider nur ein wenig mehr als heiße Luft. Erst in der letzten Minute der letzten Folge wird gezeigt, wie es dazu kam, was vorher in vielen Episoden groß ausstaffiert und angedeutet wurde. Und dieses Element, das finale, abschließende Element, ist leider das schwächste in der ganzen Staffel, da es nur irgendein x-beliebiger Zufall ist. Dennoch werden diese „Zukunftsblicke“ gekonnt genutzt, den Zuschauer zu verwirren und irrezuführen und tragen grundlegend zur Spannung bei. Bei vielen Kritikern fiel der Vergleich zu „Die Sopranos“. Ich kann den Vergleich nachvollziehen und bestätigen. Auch bei den Sopranos geht es um ein wohlgehütetes Geheimnis, dass die Familie auf keinen Fall erfahren darf. Und auch dort wird die psychologische Tiefe nicht vernachlässigt und man nutzt und bricht geschickt Klischees, sowie gesellschaftliche Konventionen, indem man ihnen Verbrecher sympathisch präsentiert.

Normalerweise sollten Filme und Serien ja immer in Originalsprache gesehen werden. Aber ich begnüge mich auch gerne mit der deutschen Synchronisation, wenn sie nicht allzu schlecht ist. Bei Breaking Bad musste ich leider feststellen, dass seine vorherige Synchronstimme, die ihn bei Malcolm Mittendrin gesprochen hat, nicht mehr bei Breaking Bad dabei ist. Stattdessen wird er von der Stimme von Fettsack James Belushi synchronisiert, was ich persönlich ein wenig schade finde. Außerdem zügelt die Serie ihr Tempo hoffentlich ein wenig an und gerät nicht zu sehr in den Sumpf aus Telenovela-Elementen, wie die sich offensichtlich anbahnende Beziehung zwischen Walters Frau Skyler und ihrem Chef Ted, oder die zerbrochene Liebesbeziehung zwischen Walter und der Frau seines ehemaligen Arbeitspartners Elliott Schwartz.

Fazit:
Eine großartige, schwarzhumorige Drama-Serie, die gekonnt psychologische Tiefe mit einer anspruchsvollen und Konventionen brechenden Geschichte vermischt. Ich erwarte noch viel von ihr und kann es kaum bis zum März diesen Jahres aushalten, wenn die dritte Staffel veröffentlicht wird.

Bis jetzt 8/10
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Gamer:

Kino unterliegt einem steten Wandel. Kein Genre wird als solches auf festen Sockeln stehen, sondern wird immer wieder von Querdenkern und Kreativen neu definiert. Brian Taylor und Mark Neveldine zählen zu diesen Querdenkern. Und das Genre, das sie neu definieren, ist das Action-Genre. Mit einem herkömmlichen Actionfilm kann ich nicht viel anfangen. Aber die beiden haben schon mit Crank bewiesen, dass sie gar kein Interesse an herkömmlichen Filmen und Herangehensweisen haben, sondern dass sie die „Regeln“ brechen und ausloten wollen. Zurecht. Ihr abgedrehter Stil, ihre kreativen, regelrechten Vulkanausbrüche und ihr rasanter Inszenierungsstil, gilt bereits als „trendig“ und wird eine neue Generation Kinogänger und Filmemacher maßgeblich beeinflussen. Ich hasse es, auf Wellen mitzuschwimmen, aber ich liebe die Ideendichte und künstlerische Vielfalt ihrer Filme. Auch ihr dritter Spielfilm ist wieder so ein wilder Stil-Cocktail geworden, der viele abschrecken wird, aber genauso viele auch in die Kinos locken wird.

Der Programmierer Ken Castle entwickelt eine neue Software und revolutioniert über Nacht den Online-Kommunikationsmarkt und wird in Rekordzeit Milliardär. Sein neuestes Meisterwerk: „Slayers“. In diesem Spiel werden real existierende Menschen in einem Spiel gesteuert, in dem sie sich durch Schlachtfelder kämpfen müssen, um zum Speicherpunkt zu kommen. Schafft es ein Gamer, seinen zu kontrollierenden Slayer 30 Matches überleben zu lassen, erhält die Figur seine Freiheit wieder. Das Programm wird von der Regierung unterstützt und beruht auf der freiwilligen Teilnahme aller Slayer. Sie alle sind Todgeweihte, zum Tode Verurteilte, die nichts mehr zu verlieren haben. Kable ist auch einer von ihnen. 27 Matches hat er bereits bestritten, gelenkt von dem Jugendlichen Simon. Jetzt fehlen ihm nur noch 3 Matches, damit er seine Frau und sein Kind wiedersehen kann. Aber Personen an höchster Stelle wollen verhindern, dass er das Spiel überlebt.

„Crank“ war noch Actionfilm. „Crank 2“ war postmodernes Actionkino, von dem man sich berieseln lassen konnte, ohne viel nachzudenken. „Gamer“ ist jetzt Thriller, Actionfilm und postmodern in einem. Ein wenig anstrengend, aber es funktioniert. Hier wird ein futuristisches Utopia gezeichnet, ein Mischmasch aus Verschwörungstheorie, Wunschdenken und Wirklichkeit. Das ist zwar kein neuer Aufguss, wird aber in einer individuellen, volkommen neuen Form präsentiert. Damit meine ich nicht nur das neue Kamera-System, das verwendet wurde, sondern die Vielfalt an Stilen, mit denen der Film inszeniert wurde. Wenn Kable mit seinem Gewehr durch zerstörte Lagerhallen rennt und andere Menschen erschießt, hat man das Gefühl, tatsächlich in einem Computerspiel zu stecken. Die Szenen in der Online-Welt von „Society“ erinnern an Pop-Art, Die Sims und Second Life, woran es auch deutlich orientiert ist. Lediglich die Szenen in der realen Welt sind im halbwegs „normalen“ Stil gehalten und fallen daher auch nicht so auf, wie der Rest. Und das großartigste steckt wie immer, im Detail. Wenn man das Second-Life-Pendant betrachtet, in dem alles möglich ist, jede Perversion und jeder Fetisch ohne Hemmungen ausgelebt werden kann, während die Personen dahinter unsoziale, bemitleidenswerte Kreaturen sind, die ohne die Online-“Droge“ gar nicht mehr leben können. Wenn man die Gleichgültigkeit sieht, mit der man sich selbst im Internet „verschenkt“, wie leichtsinnig mit den Leben Anderer gespielt wird und was wir für eine Distanz zum echten Leben haben, dann gewinnt „Gamer“ an wirklicher Bedeutung und ist unter seiner unterhaltsamen Fassade Tatsachenbericht und Kritik zugleich. Gekonnt wird der Medienrummel nachinszeniert, der Hype, ohne wirklich zu übertreiben. Als Betrachter fragt man sich, wann es mit uns tatsächlich so weit ist? Die wahren Absichten von Castle kommen zwar erst zuletzt zutage, stellen aber keine wirkliche Überraschung dar, da ja so etwas kommen musste. Leider ist die ungeheure Vielfalt an kreativen Einfällen auch eine Schwäche des Films. Nicht nur, dass man sich sehr schnell an die schnellen Schnitte und die Rasanz vieler Szenen gewöhnt, wodurch die ruhigeren Szenen deutlich abflauen und man unaufmerksam wird, ist auch ein nicht gerade geringes Risiko für Kopfschmerzen nach dem Genuss des Films vorhanden. Eine weitere Schwäche ist das Skript. Die Idee ist toll, die Umsetzung großartig, aber besonders im letzten Drittel lässt der Film zugunsten des Tempos einige wichtige Fragen weg. Wäre man es ein wenig ruhiger angegangen, wäre der Film womöglich länger, ein wenig ruhiger und um einiges logischer. Auch das Ende ist ein wenig idealistisch. Aber das ist das große Problem, bei ihren Filmen. Bei „Crank 2“ war es nicht wirklich wichtig, da der Film selber wie Chev ist: Adrenalin Pur. Die Story gerät in den Hintergrund, es geht nur noch darum, den Zuschauer bei der Stange zu halten und sein Adrenalin so lange wie möglich hochschießen zu lassen. Bei Gamer muss jetzt ein schlüssiges und befriedigendes Ende rein. Und das steht dem Film nicht wirklich gut zu Gesicht. Aber wer „Crank 2“ schon mochte und an experimentellen und visuell herausfordernden Filmen interessiert ist, muss „Gamer“ gesehen haben. Ich persönlich habe mich gut amüsiert und war wieder mal sehr beeindruckt von den Fähigkeiten des Regie-Duos.

Fazit: Ein, besonders durch das Tempo, mehr oder weniger schlüssiger Thriller, der visuell viel experimentiert, aber nie wie ein Experiment aussieht, sondern absolut professionell und anspruchsvoll eine Geschichte erzählt.

8/10
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Halloween II:

Rob Zombie ist ein Regisseur, der Gemüter spaltet. Sein Erstlingswerk „Haus der 1000 Leichen“ war ein düsterer Horror-Slasher, der viele seine Genre-Vertreter in Sachen Abartigkeit und Menschenverachtung problemlos schlug. Aus dem kleinen Independentfilm wurde schnell ein Kultstreifen, der heute in keiner Filmsammlung eines Horrorfans fehlen darf. Kein Wunder, dass bald darauf auch ein Sequel herauskam, „The Devil's Rejects“, in dem uns Rob Zombie ein weiteres mal seine finsteren Visionen von Serienmördern zeigte und außerdem bewies, dass er die einzigartige Atmosphäre auch in eine gute Story packen kann. Keine Ahnung, wer ihn darauf brachte, ein Remake zu „Halloween“ zu drehen, aber er tat es und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Es war ein richtiger „Zombie“-Film geworden. Die Atmosphäre war einfach klassisch, die Schauspieler sehr gut und der Blutgehalt stimmte. Das alles natürlich nur unter dem Aspekt, dass wir es hier mit einem Slasher-Film zu tun zu haben, die ja eh nicht gerade als Oscar-Kandidaten gehandelt werden. Der erste Film kam gut an und man vertraute Rob Zombie ein Sequel an, „Halloween II“. Vielleicht hat er es wegen dem Geld getan, vielleicht, weil er dazu gedrängt wurde, vielleicht aber auch, weil er selbstständig ein Horrorfranchise ins Leben rufen wollte. Aber der zweite Halloween-Teil ist ohne Leben, ein langweiliger, erbärmlicher Slasher, dem vollkommen zurecht ein Kinorelease in Deutschland entsagt wurde.

Nachdem Laurie am Ende des ersten Teils Michael Myers „getötet“ hat, flieht sie und wird von Sheriff Brackett aufgegabelt und ins Krankenhaus gebracht. Während der Transporter mit Michaels Leiche einen Unfall hat und er flieht, wird Laurie zusammen mit der einzigen anderen Überlebenden, der Tochter des Sheriffs, Annie, im Krankenhaus versorgt. Zwei Jahre später:
Laurie, deren Adoptiveltern von Michael getötet wurden, wurde von Brackett adoptiert und lebt fortan mit ihm und seiner Tochter, Annie zusammen. Aber sie wird von nächtlich wiederkehrenden Albträumen geplagt und kann einfach nicht mit den damaligen Erlebnissen abschließen, trotz diverser Besuche beim Psychologen. Myers währenddessen, läuft durch die Pampa, immer auf der Suche nach Laurie, wie es seine Mutter befiehlt. Dr. Loomis ist mittlerweile eine Art Berühmtheit geworden, der ohne Skrupel die Verbrechen Myers in Buchform verkauft und ihn, natürlich in psychotherapeutischer Mission, dämonisiert und Reden hält, um den Menschen von ihm zu berichten. Der Rest ist Slasher-Geschichte. Michael findet Laurie, tötet alle Menschen um sie herum und in einer seltsam an „Der Exorzist“ erinnernden Szene am Schluss, wird Dr. Loomis vom Saulus zum Paulus bekehrt und versucht, Laurie zu retten, die von Myers in einer Hütte festgehalten wird. Ob Laurie gerettet werden kann, ob Dr. Loomis stirbt und was es mit Michael Myers seltsamen Vorliebe für Laurie auf sich hat, erfahrt ihr im Film.

Lange zwei Stunden geht der Directors Cut des Films, gefühlte 4 Stunden lang ist er tatsächlich. Rob Zombie hat unglaubliche Kacke mit diesem Film gebaut. Vielleicht hat er sich einfach zu große Ansprüche gestellt und kommt jetzt nicht mehr damit zurecht? Im ersten Film wurde gekonnt das Innenleben von Michael Myers porträtiert, erst in der letzten halben Stunde verkam er zum Horrorslasher. Hier dagegen wird man sofort am Anfang mit einer ausgedehnten Krankenhausszene gefoltert, die im Kontext überhaupt keine Bedeutung hat, da sie ja nicht einmal real ist. Rob Zombie scheint, mangels Fähigkeiten, eine weitere psychologische Ebene in den Film hinein zu interpretieren, auf simple Slasher-Methoden zurückzugreifen. Obwohl dem Film ein größeres Budget zur Verfügung stand, als dem ersten, wirkt alles schlechter. Die Schauspieler sind allesamt Laiendarsteller, die nicht einmal ihre peinlich banalen Textpassagen überzeugend rüberbringen können, die Effekte sind mittelmäßig, die Geräusche, die bei den Gewalttaten erklingen sind immer noch das schockierendste daran, und die Atmosphäre ist größtenteils langweilig. Ich sehe Rob Zombies gute Absichten, denn er versucht hier wirklich, aus dem Halloween-Kosmos viel mehr rauszuholen, als tatsächlich drin steckt. Aber damit kann er weder Neuzugänger überzeugen, noch Fans der Originalreihe. Der sogenannte „Plot-Twist“, der bereits in der Filmmitte versteckt ist, wird einfach erbärmlich präsentiert, ein etwas unaufmerksamerer Zuschauer wird ihn gar überhört haben. Es ist nicht uninteressant, so eine Wendung zu nehmen, aber Rob Zombie scheint sich nicht bewusst zu sein, dass er damit auf Dauer „Halloween“ tötet, beziehungsweise Michael Myers. Fans werden ihm jetzt schon auf die Dächer steigen, dass er es gewagt hat, in einen guten alten Slasher soetwas wie „Story“ und „Tiefgang“ hineinzustopfen, wenngleich man herrlich wenig davon in diesem Film merkt. Aber im direkten Vergleich mit anderen Slashern, zeigt Halloween II schon ein wenig Innovation. Erwähnenswert ist noch die äußerst schlechte deutsche Synchronisation, die zwar für einige komische Momente sorgt, aber die Qualität des Films noch mehr runterzieht. Das einzige, was halbwegs funktioniert, sind die Szenen, in denen Myers tötet. Unterlegt mit dem harten Score von Tyler Bates, der sich schon für „300“ verantwortlich zeichnete, konnte ich nicht umhin, ein wenig mit den Opfern mitzufiebern, wohl auch, weil sie sich genretypisch dämlich anstellen. Dennoch beherrscht es Rob Zombie einigermaßen gut, den eigentlichen Helden der Geschichte, Michael, in Szene zu setzen. Positiv stechen auch die surrealen Traumsequenzen hinaus, die den Film zwar von seinem psychologischen Ross runterholen und in eine esotherische Ecke schubsen, aber handwerklich und inszenatorisch am meisten zu überzeugen wissen.

Fazit: Rob Zombie wird keinen weiteren Halloween-Streifen in absehbarer Zeit drehen, das prophezeie ich. Das Sequel ist in jeder Hinsicht schlechter als sein Vorgänger, es scheint fast so, als hätte Zombie selber nicht wirklich Lust dazu gehabt. Ich bin ziemlich enttäuscht, er kann das eigentlich besser. Einen Punkt für eine teilweise gediegene Inszenierung, einen Punkt für die Gewalt.

2/10
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13 Tzameti:

"Film Noir" ist ein schwer einzuschätzendes Genre. Für manche als "Thriller", "Horror", oder "Action"-Film abgetan, handelt es sich in der Ursprungsvariante des Noir-Film viel mehr um einen intelligenten, pessimistischen Krimi, der sich durch einen zynischen Erzählton und einer farblich passenden Umsetzung vom Hollywood-Kino abgrenzte. Die Optik und Bildkomposition gewann an Bedeutung, die Schauspieler agierten auf einer höheren Ebene, als der der bloßen Darstellung, wodurch die Filme schon fast den Charakter eines Theaterstücks bekamen. Einflüsse erhielt der Film auch aus dem expressionistischen Filmgenre, dass sich schon Jahre zuvor mehr auf einer metaphysischen Ebene abspielte und gekonnt Realität und Virtualität verdrehte. Über die Jahre wurde das sowieso nie eindeutig definierte Filmgenre immer mehr verwässert. Heute werden Thriller wie "Departed - Unter Feinden" als Noir-Film abgetan und auch stlistisch verkrampft, am Noir-Film angelehnte Kunstfilme wie "Sin City" glauben sich dem Genre zugehörig. Nun aber hat Regisseur Géla Babluani einen richtigen Noir-Film gedreht, der eigentlich alles besitzt, was diese Filme damals so besonders machte. Der erste abendfüllende Spielfilm lief auf in Cannes an und erhielt dort größtenteils gute Kritik.

Es geht um den jungen Dachdecker Sèbastien. Seine Familie ist aus Georgien eingewandert, hat es schwer in Frankreich und muss für jeden Euro hart arbeiten. Sèbastien repariert das Dach einer Familie, als er zufällig ein Gespräch belauscht, in dem es um eine große Summe Geld geht. Der Hausherr wartet auf einen wichtigen Brief, durch den er in der Lage sein soll, eine Menge Geld zu verdienen, wenn auch nicht ohne Risiko. Durch eine Überdosis Drogen aber stirbt der Mann und Sèbastien wird der Job gekündigt. Mehr durch Zufall fällt ihm der Brief des verstorbenen Hausmannes in die Hände. Als die hinterbliebene Frau sich weigert, ihm Geld für die bereits investierte Arbeit am Dach zu zahlen, geht Sèbastien das Risiko ein und behält den Brief für sich, in dem sich ein Zugticket, ein wenig Geld und ein Stoffstück mit der Nummer 13 befindet. Nichtsahnend, dass die Polizei ihn bereits verfolgt, geht er allen Anweisungen nach, die er durch ominöse Anrufe und Kontaktpersonen erhält. Noch ist er fest entschlossen, einfach nur das ihm zustehende Geld zu besorgen, um seine arme Familie zu unterstützen. Er wird von einer der Kontaktperson zu einem Treffpunkt gefahren, an dem er gründlich gefilzt wird und anschließend zu dem Haupttreff gefahren wird. Dort haben sich viele vorwiegend alte Geschäftsmänner versammelt, die scheinbar extrem viel Geld auf bestimmte Nummern verwetten. Obwohl sehr schnell auffliegt, dass Sèbastien gar nicht zum Kreis der Verschworenen dazugehört, wird ihm gewährt, bei dem "Spiel" mitzuspielen. Und zwar besitzt jeder der reichen Männer eine Nummer und eine Person, die die Wette austrägt, einem Pferderennen nicht unähnlich. Diese Männer, die alle eine Nummer besitzen, 13 Stück insgesamt an der Zahl, stellen sich in einem Kreis auf und erhalten jeder eine Waffe mit einer Patrone. Nachdem die Trommel gedreht wird, wird der Lauf jeweils an den Hinterkopf des Vordermannes gesetzt. Und wenn die Glühbirne leuchtet, wird abgedrückt. Hineingeworfen in dieses Spiel um Leben und Tod, muss Sèbastien sehen, wie er überlebt.

Die Thematik der dekadenten Reichen, die in ihrer Freizeit hobbymäßig Menschen töten, ist nicht neu. In "Salo - Die 120 Tage von Sodom" sind es machtbesessene Faschisten, die junge Männer und Frauen auf unvorstellbare Art und Weise demütigen und töten. In "Hostel" brachen regelrechte Auktionskriege aus, wenn es darum ging, junge amerikanische Touristen foltern zu dürfen. Nun nimmt sich ein ernst gemeinter Thriller dieser Thematik an und das Ergebnis kann durchaus überzeugen. Stilistisch eng am Noir-Film angelehnt, wurde nur in Schwarz-Weiß gedreht. Dementsprechend wirkt jede Perspektive und Lichteinstellung gleich doppelt kontrastreich und spannend. Aber auch sonst, hält sich der Film sehr eng an stilistische Vorgänger. Die Schauspieler überzeugen nicht durch besonders realistisches Spiel, sondern gewinnen mehr an Faszination durch die Verbindung von Atmosphäre und Komposition im Kamerabild. Dementsprechend fällt es leicht, einen vor Drogen und Adrenalin aufgepeitschten Schiedsrichter trotz des ausufernden Overactings ernstzunehmen. Auch die restlichen Schauspieler gewinnen und verlieren an Stärke mit den wechselnden Einstellungen. Der Film lässt sich viel Zeit, um in Fahrt zu kommen. Aber spätestens, wenn das Spiel beginnt, wird man mitgerissen von der knisternden Spannung, die unverfälscht, musikfrei präsentiert wird. Der Film bleibt stets seinen Vorbildern treu. Keine der Figuren im Film ist zufrieden, oder wird glücklicher. Vielmehr schwebt der Film in einer Stimmung der Deprimiertheit. Auch das Ende ist genretypisch und lässt den Zuschauer mit einem bitteren Nachgeschmack im Mund zurück. Wer ein Zyniker ist, oder auf solche "dunklen" Filme steht, wird bei "13 Tzameti" regelrecht begeistert sein. Dass ich den Film mag, liegt aber vor allem daran, dass mir Filme umso mehr gefallen, je sperriger sie sind. Auch dieser Film erfordert ein wenig Geduld vom Zuschauer, belohnt ihn aber am Ende mit einer klassischen Noir-Story und Atmosphäre. Bitter, deprimiert, einsam, hoffnungslos. Kleines Manko ist lediglich, obwohl für diese Art Film nicht wirklich notwendig, dass die Geschichte nicht für einen Film dieser Länge ausgelegt zu sein scheint. Aber es gibt längere Filme, die noch viel weniger Handlung beinhalten. Interessant ist die Tatsache, dass sich Brad Pitt noch vor der Veröffentlichung die Rechte für ein Remake gesichert hat. Géla Babluani soll, wie schon bei diesem Film das Drehbuch schreiben, will aber das Storygerüst grundlegend ändern. Dann wird aus dem Stoff, der eher für einen Kurzfilm gedacht ist, vielleicht ein richtiger Genre-Streifen. Schauspieler wie Ray Liotta und Mickey Rourke klingen auf den ersten Blick auch ziemlich gut. Trotzdem kann ruhig bezweifelt werden, dass Hollywood einen waschechten Noir-Thriller zustande bringt, der die ungehobelte Spannung des Originals erreicht.

Fazit: Ein langsam anlaufender, aber nachher an Fahrt aufnehmender, intensiver Noir-Thriller, der gekonnt Genre-Muster aufgreift und in eine interessante Kurzgeschichte verwebt.

7/10

Genre:

Action/Thriller/Krimi:
Inception:

Christopher Nolan hält die Zukunft Hollywoods in seinen Händen. Mit Memento, Insomnia, Batman Begins, The Prestige, The Dark Knight und nunmehr seinem 6. Spielfilm Inception beweist er, dass sich Mainstream und Anspruch nicht gegenseitig ausschließen. Versteifen sich Regisseure wie Spielberg auf eine möglichst unterhaltsame Inszenierung und aggressive Filmkünstler wie Lars von Trier und Gaspar Noé auf ein möglichst kompliziertes, dicht gewobenes Konzept, dass den Zuschauer um jeden Preis überfordern soll, schafft Nolan immer wieder den perfekten Spagat und setzt neue Maßstäbe in punkto Inszenierung und Konzept. Seine Filme sind keine Arthaus-Schinken, kein angestrengt herausfordernder Kraftakt der Filmkunst, sondern Massenware, die aber dank seiner bekannten Besetzung und bodenständigen Inszenierung das Interesse des breiten Kinopublikums erregen. Und ohne irgendwie vom Hype der Nolan-Fans angesteckt worden zu sein, kann ich sagen, dass Inception großartig ist und Nolan ganz seiner Linie treu bleibt. Inception ist wahrhaft visionäres (Mainstream-)Kino, es hebt dass Thriller-Genre auf ein ungeahntes Niveaugefälle. Die Geschichte in Inception ist reichlich kompliziert, aber wer aufmerksam ist und weiß, was einem bei einem Nolan-Film erwartet, der dürfte keine Probleme haben zu folgen.

In der Welt von Inception ist es möglich, im Schlaf in die Köpfe anderer Menschen einzubrechen und sein eigenes Unterbewusstsein zu besuchen. In dieser "Parallelwelt", in der die Regeln der Physik keine Bedeutung mehr haben, ist es möglich, Erinnerungen und Gedanken zu entfernen. Dieser "Diebstahl" nennt sich Extraction. Das ist ein illegales und höchst riskantes Unterfangen, aber es gibt Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben. DiCabrio arbeitet für so ein Unternehmen. Im letzten Auftrag sollte er Pläne aus dem Kopf eines Industriellen stehlen und sie der Konkurrenz zukommen lassen. Doch der Auftrag scheitert und DiCabrio sieht sich gezwungen zu fliehen, da sein Auftraggeber kein Versagen entschuldigt. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Industrielle, der bestohlen werden sollte, selber Interesse an DiCabrios Fähigkeiten als Extractor hat und den vorigen Auftrag nur als Test arrangiert hat. Er schlägt DiCabrio einen Tauschhandel vor. Der Gründer eines Industrie-Giganten liegt im Sterben. Sein Sohn soll die Firma weiterführen. Doch besteht das Unternehmen weiterhin, wird es den Markt dominieren und eine Monopol-Situation schaffen, die den fairen Wettbewerb unmöglich macht. Um dem vorzubeugen soll dem Spross des sterbenden Magnaten ein Gedanke eingepflanzt werden, es soll eine Inception stattfinden, die als unmöglich zu bewerkstelligen gilt. Im Gegenzug für seine Dienste wird sein Auftraggeber dafür sorgen, dass DiCabrio unbescholten zu seinen Kindern zurück kann und nicht mehr wegen seiner Vergangenheit gejagt wird. Er lässt sich auf das Geschäft ein und sucht sich ein Team, mit dem er vorhat, den Verstand des Erben zu infiltrieren und ihm den Gedankenkeim einzupflanzen, das Imperium seines Vaters aufzulösen. Auf der Reise in dessen Unterbewusstsein muss das Team nicht nur mit unerwarteten Schwierigkeiten kämpfen, sondern DiCabrio muss gleichzeitig seine Vergangenheit neu durchleben und mit ihr abschließen.

Die Story ist nicht so kompliziert, wie sie sich anhört. Sicher, ich habe viele Leute gesehen, die das Kino mit einem großen Fragezeichen im Gesicht verlassen haben, aber wer hier einen Actionfilm á la The Expendables oder seichten Politthriller erwartet, ist eindeutig schief gewickelt. Christopher Nolan macht es dem Zuschauer nicht leicht, er webt seinen Thriller so dicht, dass die Lauflänge gerade so ausreicht, alles zu erzählen. Trotzdem kommt kein Element zu knapp und als aufmerksamer Zuschauer sollten hinterher keine existenziellen Fragen offenbleiben. Trotzdem lässt es sich Nolan nicht nehmen, ein für ihn fast typisches Element einzubauen; nämlich ein letztes Aufbäumen, ein letzter Denkanstoß nochmal alles zu hinterfragen. So wird man Inception verlassen und sich sehr sicher sein, aber es trotzdem nicht wissen. Was ist Fiktion und was Realität? Nolan hinterlässt uns mit dieser Frage und bringt damit den Film kongenial auf den Punkt.

Die Inszenierung ist grandios. Sie ist nicht zu effektheischerisch, schlägt keine Kapriolen und Höhenflüge und ist trotzdem revolutionär, da sie zu einem wahrhaft großen Ganzen gehört, dass in sich ein monumentales Konzept bildet. Da sieht man sich ganze Städte verbiegen, Menschen schwerelos durch Gänge miteinander ringen, Autos in totaler Zeitlupe fliegen und all das ist auf abgedrehte Art und Weise noch absoluter Realismus. Kein Burton oder Singh kommt gegen die realistische Fantasie von Nolan an. Der Score ist von Hans Zimmer, was man dem Film auch anhört. Allerdings gibt es diesmal keinen Orchestra-Score, sondern Synthesizer-Bässe vom feinsten, die einem bis ins Mark fahren und den Film perfekt untermalen. Es ist mittlerweile normal, dass Nolan die feinste Schauspielerriege unter seinen Filmen vereint. Sowohl junge, als auch alte Schauspieltalente geben in seinen Filmen ihr Bestes. So ist es eigentlich nur ein kleiner Wehrmutstropfen, dass einige nur sehr wenig Screentime haben, oder ihr ganzes Talent nicht zur Geltung kommt. Trotzdem zeigt sich auch hier, dass Nolan nicht einen Schwachpunkt in seinen Filmen zulässt.

Fazit: Ich kann jedem nur dringendst raten, sich Inception anzugucken. Er ist ein genialer Thriller, der die Genregrenzen gewaltsam sprengt und auf einem Niveau agiert, dass Arthaus-würdig ist. Und Christopher Nolan beweist sich als wahrer Meister seines Fachs, weil er eben nicht nur die Kunstsparte bedient, sondern auch Liebling der Massen ist. Die Hoffnung des gehobenen Mainstreamkinos ist gesichert.

10/10
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Gamer:

Kino unterliegt einem steten Wandel. Kein Genre wird als solches auf festen Sockeln stehen, sondern wird immer wieder von Querdenkern und Kreativen neu definiert. Brian Taylor und Mark Neveldine zählen zu diesen Querdenkern. Und das Genre, das sie neu definieren, ist das Action-Genre. Mit einem herkömmlichen Actionfilm kann ich nicht viel anfangen. Aber die beiden haben schon mit Crank bewiesen, dass sie gar kein Interesse an herkömmlichen Filmen und Herangehensweisen haben, sondern dass sie die „Regeln“ brechen und ausloten wollen. Zurecht. Ihr abgedrehter Stil, ihre kreativen, regelrechten Vulkanausbrüche und ihr rasanter Inszenierungsstil, gilt bereits als „trendig“ und wird eine neue Generation Kinogänger und Filmemacher maßgeblich beeinflussen. Ich hasse es, auf Wellen mitzuschwimmen, aber ich liebe die Ideendichte und künstlerische Vielfalt ihrer Filme. Auch ihr dritter Spielfilm ist wieder so ein wilder Stil-Cocktail geworden, der viele abschrecken wird, aber genauso viele auch in die Kinos locken wird.

Der Programmierer Ken Castle entwickelt eine neue Software und revolutioniert über Nacht den Online-Kommunikationsmarkt und wird in Rekordzeit Milliardär. Sein neuestes Meisterwerk: „Slayers“. In diesem Spiel werden real existierende Menschen in einem Spiel gesteuert, in dem sie sich durch Schlachtfelder kämpfen müssen, um zum Speicherpunkt zu kommen. Schafft es ein Gamer, seinen zu kontrollierenden Slayer 30 Matches überleben zu lassen, erhält die Figur seine Freiheit wieder. Das Programm wird von der Regierung unterstützt und beruht auf der freiwilligen Teilnahme aller Slayer. Sie alle sind Todgeweihte, zum Tode Verurteilte, die nichts mehr zu verlieren haben. Kable ist auch einer von ihnen. 27 Matches hat er bereits bestritten, gelenkt von dem Jugendlichen Simon. Jetzt fehlen ihm nur noch 3 Matches, damit er seine Frau und sein Kind wiedersehen kann. Aber Personen an höchster Stelle wollen verhindern, dass er das Spiel überlebt.

„Crank“ war noch Actionfilm. „Crank 2“ war postmodernes Actionkino, von dem man sich berieseln lassen konnte, ohne viel nachzudenken. „Gamer“ ist jetzt Thriller, Actionfilm und postmodern in einem. Ein wenig anstrengend, aber es funktioniert. Hier wird ein futuristisches Utopia gezeichnet, ein Mischmasch aus Verschwörungstheorie, Wunschdenken und Wirklichkeit. Das ist zwar kein neuer Aufguss, wird aber in einer individuellen, volkommen neuen Form präsentiert. Damit meine ich nicht nur das neue Kamera-System, das verwendet wurde, sondern die Vielfalt an Stilen, mit denen der Film inszeniert wurde. Wenn Kable mit seinem Gewehr durch zerstörte Lagerhallen rennt und andere Menschen erschießt, hat man das Gefühl, tatsächlich in einem Computerspiel zu stecken. Die Szenen in der Online-Welt von „Society“ erinnern an Pop-Art, Die Sims und Second Life, woran es auch deutlich orientiert ist. Lediglich die Szenen in der realen Welt sind im halbwegs „normalen“ Stil gehalten und fallen daher auch nicht so auf, wie der Rest. Und das großartigste steckt wie immer, im Detail. Wenn man das Second-Life-Pendant betrachtet, in dem alles möglich ist, jede Perversion und jeder Fetisch ohne Hemmungen ausgelebt werden kann, während die Personen dahinter unsoziale, bemitleidenswerte Kreaturen sind, die ohne die Online-“Droge“ gar nicht mehr leben können. Wenn man die Gleichgültigkeit sieht, mit der man sich selbst im Internet „verschenkt“, wie leichtsinnig mit den Leben Anderer gespielt wird und was wir für eine Distanz zum echten Leben haben, dann gewinnt „Gamer“ an wirklicher Bedeutung und ist unter seiner unterhaltsamen Fassade Tatsachenbericht und Kritik zugleich. Gekonnt wird der Medienrummel nachinszeniert, der Hype, ohne wirklich zu übertreiben. Als Betrachter fragt man sich, wann es mit uns tatsächlich so weit ist? Die wahren Absichten von Castle kommen zwar erst zuletzt zutage, stellen aber keine wirkliche Überraschung dar, da ja so etwas kommen musste. Leider ist die ungeheure Vielfalt an kreativen Einfällen auch eine Schwäche des Films. Nicht nur, dass man sich sehr schnell an die schnellen Schnitte und die Rasanz vieler Szenen gewöhnt, wodurch die ruhigeren Szenen deutlich abflauen und man unaufmerksam wird, ist auch ein nicht gerade geringes Risiko für Kopfschmerzen nach dem Genuss des Films vorhanden. Eine weitere Schwäche ist das Skript. Die Idee ist toll, die Umsetzung großartig, aber besonders im letzten Drittel lässt der Film zugunsten des Tempos einige wichtige Fragen weg. Wäre man es ein wenig ruhiger angegangen, wäre der Film womöglich länger, ein wenig ruhiger und um einiges logischer. Auch das Ende ist ein wenig idealistisch. Aber das ist das große Problem, bei ihren Filmen. Bei „Crank 2“ war es nicht wirklich wichtig, da der Film selber wie Chev ist: Adrenalin Pur. Die Story gerät in den Hintergrund, es geht nur noch darum, den Zuschauer bei der Stange zu halten und sein Adrenalin so lange wie möglich hochschießen zu lassen. Bei Gamer muss jetzt ein schlüssiges und befriedigendes Ende rein. Und das steht dem Film nicht wirklich gut zu Gesicht. Aber wer „Crank 2“ schon mochte und an experimentellen und visuell herausfordernden Filmen interessiert ist, muss „Gamer“ gesehen haben. Ich persönlich habe mich gut amüsiert und war wieder mal sehr beeindruckt von den Fähigkeiten des Regie-Duos.

Fazit: Ein, besonders durch das Tempo, mehr oder weniger schlüssiger Thriller, der visuell viel experimentiert, aber nie wie ein Experiment aussieht, sondern absolut professionell und anspruchsvoll eine Geschichte erzählt.

8/10
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Gesetz der Rache:

Keine zwei Minuten, nachdem der Film anfängt, sieht man den grausamen Überfall auf die Familie von Clyde Shelton. Davon kann man halten, was man will, aber man ist sofort im Geschehen drin und es lässt keine Zweifel offen, was nun kommen wird. Der Prozess, von dem sich Clyde erhoffte, die Mörder seiner Familie für den Rest ihres Lebens zu bestrafen, verläuft jedoch nicht wie geplant, und die Täter kommen mit einer milden Strafe davon. Während einer der beiden Verbrecher, der bei dem Überfall eine passive Rolle einnahm, nach 10 Jahren hingerichtet wird, kommt der andere nach drei Jahren frei, ohne jemals ein Schuldgeständnis abgelegt zu haben. Clyde sinnt auf Rache, nachdem er von Justizia derart hintergangen wurde. Bei der Hinrichtung des ersten Verbrechers manipuliert er die Maschine, die ihm die Gifte injeziert, sodass dieser vor seinem Tod höllische Schmerzen erleidet. Den anderen lockt er zu sich, indem er ihm vormacht, ihn vor der Polizei, die ihn verfolgt, zu befreien. Im angeblich sicheren Versteck wird er anschließend zu Tode gefoltert.

Aus meiner Abneigung gegenüber Actionfilmen mache ich keinen Hehl. Das liegt an den meistens schlechten, und immer gleichen Scripts und den unmotivierten Schauspielern, die nur gute Oneliner reißen können. Aber das erste, was mir auffiel, war die gute Darstellung von Gerard Butler. Zwar war PS: Ich liebe dich ein eher ungewohntes Genre, für so eine massige Gestalt, aber spätestens seit 300 dürfte ihn wohl jeder mit dem Action-Genre verbunden haben und der rohen Gewalt. Auch Jamie Fox spielt den gewissenlosen Emporkömmling sehr überzeugend.
Sehr gut gelungen ist auch die Darstellung der amerikanischen Justiz, die schon lange keine "Gerechtigkeit" mehr ausübt, sondern nur noch versucht, eine Jury zu überzeugen. Trivialitäten, wie das klingelnde Handy rücken in den Vordergrund, wenn Fälle über das Leben eines Menschen durchgekaut werden. Ganz ernst kann man den Film aber nicht nehmen. Mit einer unglaublichen Akribie baut Clyde Waffen um, vergiftet Menschen mit hochseltenen Giften und setzt Pläne in die Tat um, die den Plänen Jigsaws in ihrer "Finesse" Konkurrenz machen könnten. Und hier offenbart sich die größte Schwäche des Films. Er ist total unrealistisch. Und zwar nicht so unrealistisch wie ein kleiner Kratzer im Gesamtbild, sondern derart große Logiklücken, dass sie den Streifen zu einem Trash-Rache-Actioner mutieren lassen. Während die erste Hälfte des Filmes noch vollkommen zu überzeugen mag und mich gebannt auf dem Sessel hielt, konnte ich mir gegen Ende hin das Lachen kum noch verkneifen. Die sogenannten "Pläne" des rachsüchtigen Ehemanns sind derart hanebüchen und die ganze Auflösung des Falles so absurd, dass man denken möchte, dass sei nicht ernst gemeint. Und als ich am Anfang noch dachte, dass es gut sei, dass der Film seine Darsteller und Thematik so bierernst nimmt, stellte es sich später dann doch als enormer Nachteil heraus, da der Film tatsächlich alles so meint, wie er es zeigt. Das ist nicht so skandalös wie ein Jigsaw, aber einfach nur traurig, weil man mit ein wenig mehr Konzentration auf die Story einen echt guten Action-Thriller hätte machen können.

Fazit: Solider Actionfilm, der zum Ende hin immer mehr an Glaubwürdigkeit und Raffinesse verliert und in einer barbarisch klischeehaften, martyrertypischen Freitod-Szene gipfelt, die in gewisser Weise alle Verbrechen des Familienvaters entschuldigt.

5/10
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District 9:

Nach diesem Meisterwerk brauchte ich erstmal einige Zeit, um den Film zu verarbeiten. Ich denke, ich kann zurecht sagen, dass dieser Film ab heute zu meinen Lieblingsfilmen gehört. Scheinbar mühelos gelingt es Neill Blomkamp eine actionreiche Story mit Anspruch und reichlich Gesellschaftskritik zu verbinden. Aufmerksamkeit konnte er bereits mit einem ebenso tollen Kurzfilm für Halo erhaschen, woraufhin ihm Peter Jackson den Regieposten für District 9 anbot. Es geht darum, dass auf der Erde gelandete Alien umgesiedelt werden sollen, weil die bemühte Integration nicht funktioniert und Rassendifferenzen für reichlich Konflikte sorgen. Stattdessen sollen nun alle Alien in ein KZ-ähnliches Lager "deportiert" werden, um dort friedlich unter angeblich besseren Voraussetzungen leben zu können. Der leitende Angestellte bei dieser Operation infiziert sich jedoch bei der Durchführung mit einem unbekannten Virus und mutiert langsam aber sicher selber zu einem Alien. Der Geldgeber hinter der Umsiedelung, eine multinationale Waffenschmiede ist nun daran interessiert, die Gene von ihm in die Hände zu bekommen und somit Zugang zu neuen Technologien und Alienwaffen zu erhalten. Auf der Flucht vor seinen ehemaligen Arbeitgebern, versucht er, wieder zu einem normalen Mensch zu werden und lernt außerdem ein wenig mehr über die Alien, für deren Abtransport er vorher gesorgt hat.
Die Geschichte erinnert ein bisschen an die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg und ist auch tatsächlich eine ähnlich orientierte Geschichte. Der Handlungsort ist Südafrika, der Regisseur ist Südafrikaner und in Südafrika gab es eine Epoche, die sich "Apartheid" nennt, in der Rassentrennung radikal durchgeführt wurde und alle Weißen mit Sonderbehandlung versorgt wurden, noch mehr, als es sonst auf der Welt damals üblich war. Kein Wunder also, dass man als Zuschauer mehr als nur einmal darauf hingewiesen wird, dass auch Alien soetwas wie Würde besitzen und das Recht auf Leben haben. Der Hauptcharakter ist kein unangenehmer Mensch, er hat ein stark ausgeprägtes Gewissen, verfügt aber auch über eine gewisse, beruflich notwendige Kaltschnäuzigkeit, was sich mehrmals im Film bemerkbar macht. Es gibt im großen und Ganzen drei Parteien im Film. Die, der Waffenindustrie, die die Alien kaltschnäuzig für Experimente missbraucht, die Nigerianer, die auf dem Weg nach mehr Macht das Alienlager mit Kriminalität durchziehen und alle Waffen horten und letztendlich die Alien selber, die zwischen diesen Krieg geraten. Formell ist der Film eine Mischung aus Mockumentary und Sci-Fi. Die Geschichte ist rund um Interviews aufgebaut über den Hauptcharakter. Ja... ich könnte bestimmt noch mehr schreiben, aber ich bin gerade ein wenig sprachlos...
Obwohl einige wenige Schwächen vorhanden sind, bin ich einfach berührt von der tragischen Geschichte, die schon jetzt zu einem modernen Klassiker avanciert ist. Ich wünschte, der Film wäre bei mir in der Stadt im Kino gekommen, denn der Film ist jeden Cent wert!

10/10
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Training Day:

War wirklich ein großartiger Film, wahrscheinlich sogar der beste Action-Thriller, den ich kenne... Aber ich kenne nur sehr wenig Filme, die im Action-Bereich angesiedelt sind, daher bin ich vielleicht ein wenig zu beschwingt.^^
In dem Film geht es um einen Cop, der zum Drogendezernat wechseln möchte, zu einer Einheit, die sich oft radikalerer Methoden bedient, um die Täter hinter Gitter zu bringen. Unter der Leitung von Alonza, arbeiten sie mit den radikalsten Methoden, weil ihnen das Gesetz meist nicht weiterhilft. Es wird einem deutlich, dass Gesetze nicht wirklich Verbrecher bestrafen können, sondern nur die Waffen und die Leute, die sie bedienen. Man ist sogar geneigt, es zu akzeptieren, dass Verbrechen ausgeübt werden, um andere Verbrecher zu kriegen. Erst am Ende wird einem bewusst, dass Korruption nie eine Lösung ist, und dass der Korrupte nur die Art von System aufrechterhält, das er bekämpfen möchte.
Die Handlung ist unterhaltsam und auch ein wenig anspruchsvoll. Die Schauspieler sind super, insbesonders Denzel Washington, den ich das erste Mal so in einem Film wahrgenommen habe. Dass der ganze Film innerhalb eines Tages stattfindet ist ebenfalls ungewöhnlich und innovativ.
Letzten Endes findet keine wirkliche moralische Verurteilung statt, als Zuschauer wird man aber dazu gebracht, selber zu werten.

Dafür, dass ich Action-Filme eigentlich hasse und mich immer darüber lustig machen kann, war Training Day wirklich eine besondere und spannende Ausnahme.

9/10
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Basic Instinct:

Ich bin ein großer Fan von Paul Verhoeven. Ich kenne so gut wie jeden seiner Filme, finde seine Thematiken immer sehr spannend und oft gesellschaftskritisch und liebe seine tabubrechende Art, viel nackte Haut und Gewalt zu zeigen. Bei ihm verkommt Gewalt nicht zum Selbstzweck, sondern dient zur Unterstreichung der Aussage des Films. Dementsprechend waren die Erwartungen an Basic Instinct sehr hoch, der durchgängig als der Paul Verhoeven-Klassiker schlechthin gilt und irgendwie von allen gemocht wird. Jetzt nachdem ich ihn gesehen habe, ist mir nicht ganz klar, wieso der Film so geliebt wird, wo man doch in Showgirls viel mehr Titten sieht. Oder liegt es an Stone's Fotze, die sich einem in einer "berühmten" Szene darbietet?
Es geht um einen Cop, der sich in eine potenzielle Täterin verliebt, eine Frau, von der er überzeugt ist, dass sie mehrere Menschen getötet hat. Doch die Frau, allgemein alle Frauen in dem Film, sind manipulierende Bestien, Psychopatinnen, die ihre eigenen Bedürfnisse nicht unter Kontrolle haben.
Die Darsteller sind gut. Sie spielen ihre Rollen sehr überzeugend und mit viel Körpereinsatz.^^
Die Musik versucht stets, die Spannung noch mehr auf die Spitze zu treiben, lässt den Zuschauer stets in einer ungewissen Schieflage hängen, sodass man nie wirklich weiß, was die Wahrheit ist und was nicht. Die Inszenierung ist Verhoeven-typisch, eher gediegen, aber vorteilsbedacht genutzt.
Der Plot ist nicht so raffiniert, wie er von vielen angepriesen wird, dennoch muss man bewundern, dass Verhoeven es schafft, über die gesamte Zeit den Zuschauer immer mehr zu verwirren, sodass man am Ende wirklich von einer falschen Tatsache ausgeht. Und dass, obwohl man schon am Anfang den Täter sieht! Er verwebt geschickt die Verbindungen zwischen den Protagonisten und nutzt das Schauspieltalent Stones dazu, den Zuschauer noch mehr zu verwirren. Am Ende ist man sich nicht mehr so sicher wie am Anfang, an dem die Schriftstellerin süffisant an ihrer Zigarette zieht und vor den Cops ihren Schritt entblößt.

Naja, ich war ein wenig enttäuscht, habe ich doch einen richtigen Mordskracher erwartet. Für mich gab es keinen schockierenden Aha!-Moment, in dem ich das Konstrukt entwirren konnte, für mich war alles von Anfang an klar. Trotzdem war die Spannung in einigen Szenen wirklich sehr hoch und er hat mir recht viel Spaß gemacht, auch wenn mich so aufgeblasene Emotionen in Filmen immer anekeln.^^

8/10
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2012:

Der Katastrophenfilm ist eines der überstrapaziertesten Genre überhaupt, aufgrund seiner extrem klischeebelasteten Herangehensweise und den immergleichen Botschaften, die einem übermittelt werden. Aber während in den unzähligen, schlechten Fernsehfilmen, die sich jeweils eine Naturkatastrophe herauspicken, noch versucht wird, eine Botschaft in die, optisch meist wenig ansprechende, Hülle zu packen, nutzt Emmerich die durchaus spannende Geschichte des Mayakalenders nicht mal im Ansatz und bombardiert den Zuschauer stattdessen mit Effekten und Katastrophen und verheizt in desaströsem Tempo alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Der durchschnittliche Kinogänger kann sich daran durchaus erfreuen und auch ich war hin und weg von dieser unterhaltsamen Palette an Zerstörungen. Aber wenn man die Effekte mal außen vor lässt, bleibt ein armseliges Story-Gerüst übrig, dass auch der namenhafte Cast nicht zu beleben vermag. Die Dialoge reichen von armselig bis lächerlich, abgesehen von den wissenschaftlichen Palavern, bekam man nur dumme Phrasen und One-Liner zu hören, die in ihrer Einfältigkeit sogar manchen TV-Film ausstechen. Emmerich besitzt das fragwürdige Talent, einen Klischeebruch sofort wieder wie ein Klischee aussehen lassen. Ich könnte jetzt auf einzelne Szenen und Momente eingehen, die mich so richtig angekotzt haben, beziehungsweise, bei denen ich laut hätte loslachen können, aber das lass ich mal.

Fazit:
Der Filme hat einige eklatante Schwächen und er macht wirklich überhaupt nichts besser, als seine Katastrophen-Vorgänger, aber auch ich bin in der Lage, mich nur von Effekten unterhalten zu lassen. Es ist schließlich der Spaß, der zählt, und den hatte ich, wenn auch nicht immer dort, wo es Emmerich vielleicht beabsichtigt hat.

7/10
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1 Mord für 2:

Eine Neuverfilmung eines Theaterstücks mit Michael Caine. Einer meiner Lieblingsfilme. Eigentlich muss man sowohl die Neuverfilmung, als auch das Original ("Mord mit kleinen Fehlern") sehen, um den Film zu begreifen. Es geht um einen Schriftsteller und einen Friseur, die beide diesselbe Frau lieben. Der Schriftsteller ist der Mann und der Friseur der Geliebte, der von ihm die Scheidung verlangt. Andrew Wyke (so der Name des Schriftstellers) willigt aber nicht ein, bietet Milo Tindle (dem Friseur) aber einen Tauschhandel an. Wenn Tindle ihm hilft, einen Versicherungsbetrug zu inszenieren, lässt er sich von seiner Frau scheiden. Das ganze soll so aussehen, dass Tindle in die Villa von Wyke einbricht, dort die Juwelen stiehlt und dann bei einem Hehler verkauft. Wyke kassiert die Versicherungssumme, Tindle den Erlös aus dem Schmuggel und kann damit der verwöhnten Frau das Leben bieten, was sie gwohnt war. Doch mit der Durchführung des Planes fängt auch ein anderes Spiel zwischen den beiden Männern an, in dem es um Demütigung, Rache, und Mord geht. Mehr zu verraten, würde dem Zuschauer den Spaß nehmen, den Film zu sehen, denn selbst wenn der Abspann beginnt, fragt man sich noch, was das gerade war. Ein hinterhältiges Kammerspiel mit einem genialen Michael Caine und einem ebenfalls recht überzeugendem Jude Law.

8/10
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Total Recall:

Paul Verhoeven ist einer meiner liebsten Regisseure. Total Recall mit Arnold Schwarzenegger sieht in der Videothek oder auf dem Grabbeltisch zwar mächtig billig aus (wie die anderen Schinken aus der Schwarzenegger-Ära, wie City-Hai, den ich gar nicht mal so schlecht fand...), aber hinter dem trivialen Äußeren, steckt, wie in allen Filmen Verhoevens, eine spannende Geschichte und eine Botschaft. Ich besitze alle Filme von ihm, kenne aber leider Gottes nur zwei, der Rest folgt morgen. Schwarzenegger mag das Schauspieltalents eines 8-jährigen Jungen nie überschritten haben, aber in diesem Film zeigt er mehr als nur zwei Gesichtsausdrücke und wirkte nur in wenigen Stellen schlecht. Michael Ironside ist immer wieder eine Freude und Sharon Stone kann man auch mal wieder halbnackt begutachten. Vordergründig wollte Verhoeven wohl einfach nur eine spannende Story erzählen, was ihm auch großartig gelungen ist, aber auch hier spielt er wieder mit Grundsatzfragen und Ethik und Moral. Seine Welt ist eine Horrorvision, wie sie auch in Starship Troopers existierte. Eine elitäre, moderne Gesellschaft, die Erinnerungen raubt, manipuliert, ersetzt und hinzufügt. Ein Kontrollstaat, der seine Bürger in der Hand hält und nach belieben den Wasserhahn zudreht, wie es den Mächtigen beliebt. Einiges davon ist nicht mehr länger Vision, es ist Realität.

Fazit: Großartiger Action-Klassiker, der mich damals schon als einziger Actionfilm nach Terminator richtig fesseln konnte. Verworrene Story, großartige Effekte und größtenteils logisch und nachvollziehbar. Absolute Sehempfehlung für Action-Fans.

9/10
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Robocop:

Hat mir gut gefallen. Nicht ganz so brilliant wie Total Recall und die typischen Action-Elemente fand ich auch des öfteren albern, aber die beispiellose Gewalt ist einfach toll und Verhoeven lässt die Gesellschaftskritik wieder nicht zu kurz kommen. Ob Brettspiele um Atomkriege, Nachrichten über ausversehen losgegangene Kriegswaffen oder korrupte Geschäftsmänner, die die Kriminalitätsbekämpfung fördern, gleichzeitig aber Verbrecher unterstützen, um nicht arbeitslos zu werden.
Die Effekte sind Klasse, die Schauspieler gut und die Story im Vergleich mit anderen Actionern aus der Zeit recht raffiniert. Außerdem wirkt Robocop erstaunlich emotional und berührt, auf der Suche nach seinen Erinnerungen.

Fazit: Obwohl sich Verhoeven mit diesem Film in Hollywood etabliert hat, ist es nicht sein bestes Werk. Aber es ist gut genug um sich abwechslungsreiche, blutige 2 Stunden zu unterhalten.

8/10
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Mord mit kleinen Fehlern:

Es ist eine Verfilmung eines Theaterstücks von Anthony Schaffer, gespielt haben Laurence Olivier und Michael Caine. Die Nueverfilmung, die man auch Neuinterpretation nennen könnte, war ebenfalls mit Michael Caine. Sein Gegenpart war Jude Law. Ich würde zu gerne auf beide Filme eingehen, da sie sich auf interessante Art und Weise ähneln, aber doch ganz unterschiedlich ankommen.
Die Schauspieler im "Original" sind perfekt. Olivier verkörpert den arroganten, selbstverliebten Krimiautoren genial und auch Michael Caine zeigt schon, dass er ein Meister der minimalistischen Mimik ist, die im Remake seinen Höhepunkt findet. Das ist auch der Grund, weswegen Jude Law in der Neuverfilmung nicht ganz so glänzt. Michael Caine hat eine derartige Präsenz, dass es einen umhaut, wenn er auch nur einen Muskel im Gesicht bewegt. Manche mögen die CloseUps als penetrant empfinden, aber in meinen Augen unterstützt es die feinen Absichten Harold Pinters, der das Drehbuch schrieb und Kenneth Branagh, der Regie führte. Aber vor allem ist es die Handlung, die gefällt. Eine unerwartet spannende und gemeine Hetzjagd, bei der es um Erniedrigung, um Sieg oder Verlust und um Leben und Tod geht. Was bei dem alten Film total klar ist, und trotzdem überrascht, ist im neuen Film absolut unklar. Er schwelgt fast in seiner eigenen Distanziertheit und Rafinesse. Während der alte Film ergreift und schockiert, ist man in "1 Mord für 2", wie das Remake heißt, eher verwirrt und weiß gar nicht, wieso die Protagonisten so handeln, wie sie handeln. Letztendlich ist sich die Musik wohl am ähnlichsten. Während im ersten Film die Musik schon fast einen komödiantischen Touch hat und in der geistigen Richtung Agathe Christies verweilt, ist der andere Soundtrack von Patrick Doyle, so kalt und starr, wie der ganze Film. Beide Soundtracks besitzen nur ein wesentliches Thema, dass mit einigen spannenden Disharmonien Ohrwurmqualitäten besitzt. Der Rest der Musik ist stets zur dezenten Untermalung gedacht, um dem Kammerspiel nicht im Wege zu stehen. Es wäre geradezu tödlich, wenn ein Bomber a la Hans Zimmer die Atmosphäre beeinflussen würde.

Fazit: Am besten sollte man sich beide Filme anschauen. Zuerst Anthony Schaffers "Mord mit kleinen Fehlern" und anschließend "1 Mord für 2" von Kenneth Branagh.
Ein überragender Krimi, der zu begeistern weiß und ein Klassiker unter seinem Genre ist.

9/10
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Event Horizon:

Mehrere Freunde von mir lieben diesen Film total und finden ihn echt geil, aber als ich ihn mir angesehen habe, konnte ich es nicht so recht glauben. Und das, obwohl der Trekkie, mit dem ich den Film zusammen gesehen habe kaum über Physikfehler und Logiklücken, die er alle aus seinem Star Trek Universum in jeden anderen Sci-Fi-Film (als wäre alles aus der Feder eines Menschen: Gene Roddenberry^^) kopiert, gemeckert hat. Eine interessante Story, tolle Settings, tolle Schauspieler und auch mehr oder weniger gute Effekte, aber wieso musste der so durch diese Horrorelemente verhunzt werden? Slasher an sich sind schon lächerlich, aber Sci-Fi-Slasher noch viel lächerlicher. Und Danny Boyle hat sich bei diesem Film deutlich bedient, für "Sunshine", der auch, trotz des tollen Anfangs und der genialen Musik zu einem Sci-Fi-Horror-Debakel mutierte. Kurz gesagt: Ein Trash-Sci-Fi-Slasher der zwar optisch überzeugt, aber absolut lächerlich ist. Dieses Genre wird es noch sehr schwer haben, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass man in 20-30 Jahren Event Horizon und vor allem Sunshine als Klassiker und/oder hochbudgierte Trash-Meisterwerke feiert.

6/10
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Die Klapperschlange:

Okay... ich hatte schon mehrere Bier als Einstimmung zum Herrentag und war schon sehr müde, aber trotzdem empfand ich die Klapperschlange nicht so kultig, wie es eigentlich von allen behauptet wird. Vielleicht habe ich aber auch nur eine zensierte Fassung gesehen. Lediglich das Ende war sehr gut, als er wie ein Märtyrer weggeht und das Band des Präsidenten zerreißt, während derselbige alte Musik abspielt. Synthesizer-Mucke at its best vom schlechtesten Soundtrackkomponisten der Welt John Carpenter himself und eine ziemlich dämliche Story, in der Schlange Pisskind versucht, den Präsidenten aus dem größten Gefängnis Amerikas zu holen. Der Anfang erinnerte an Story of Ricky, aber im Gegensatz zu diesem Trash-Meisterwerk war ja kaum Blut zu sehen...

5/10
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Crank 2:

WTF!!! Dieser Film ist echt der abgefuckteste Scheiß den ich je gesehen habe! GEIL GEIL GEIL!!
Wenn Leute mich fragen, sage ich, dass Sex und Gewalt die ideale Filmmischung sind und hier bestätigt sich meine Regel! Sowas von abgedreht verrückt, wild und actionreiches habe ich noch nicht gesehen! Mit Logik brauch man nicht kommen, aber wer quasi "Non-plus-Ultra-Exploitation" mag, der wird den Film lieben! Tolle Kamera, abgefahrene Ideen und im Gegensatz zu Star Trek, der dann doch irgendwann anstrengend wurde, weil er die Höhekurve immer beibehalten wollte, herrscht in diesem Film wirklich nur Adrenalin vor!
Crank 3 kann (sollte vielleicht aber nicht... man hört auf, wenn es am schönsten ist.) kommen!

10/10
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Stuck:

Der neue Film (zumindest in D) von Stuart Gordon (Re-Animator, King of the Ants) ist mal wieder ein Paradebeispiel für den Egoismus der Menschheit und für die Arroganz, nur an sich selbst zu denken und völlig eigennützig zu handeln.
Dass dabei selbst die Krankenschwester, die sich ja eigentlich um andere Menschen kümmern soll, mit inbegriffen ist, zeugt von dem schwarzen Humor des Films.
Gerade durch die eigentlich total unmögliche Geschichte, den Übertreibungen und der einzigen Ausnahme in punkto Großzügigkeit, wirkt der Film so realistisch und am Ende fragt man sich: Sind die Handlungsweisen der Charaktere wirklich so unrealistisch?
Dieser philosophische Grundton passt ziemlich gut zu den sehr schmerzhaft anzusehenden blutigen Szenen.
Klasse Film!

9/10
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Transformers:

Seit ewigen Zeiten schwirrt die 'Büchse der Pandora'-Kopie durch das All. Sie beherbigt unvorstellbare Kräfte, die der Cyborg/Roboter Megatron für sich haben möchte. Als das Quadrat auf die Erde stürzt, fliegt er hinterher und wird dort im Eis eingefroren. Etliche tausend Jahre später findet der Forscher Witwicky die beiden Eingefrorenen. Er aktiviert das Ding aus Versehen und ein Laser brennt einen Code in dessen Brille ein. Wieder ein paar Jahrzehnte später, versucht sein Urenkel all die alten Erinnerungsstücke bei Ebay zu verscheuern, nichtsahnend, dass andere Autobots verzweifelt versuchen an diesesn Code ranzukommen.

An sich ist die Story total dämlich. Sie ist eine Mischung aus Herby, Der Gigant aus dem All, Alien vs. Predator, Power Rangers und Christine. Nur die Japaner denken sich soetwas aus und haben diese ausgesprochene Vorliebe für sich andauernd transformierende Blechkisten. Tatsächlich sind die Transformers schon uralt und eine legendäre Zeichentrickserie, die ich jedoch als Kind nie gesehen habe.
Wie es nicht anders von Mainstream-Regisseur und Produzent Michael Bay zu erwarten war, hat er zeitgemäße Erwartungshaltungen erfüllt und befriedigt. Nicht nur Technik und Frauen, die immerwährende Monetengarantie bei dem Großteil der männlichen Bevölkerung, sondern auch Effekte, dass einem die Spucke wegbleibt.
Und um die Zielgruppe noch ein wenig zu erweitern, wurden Computerfreaks eingebracht, um ja die Nerds unserer Welt anzusprechen. Bei diesem mühseligen Spagat möchte ich kotzen und bei dem Versuch hat sich Michael Bay auch mächtig die Hoden gequetscht. Ein Looser, der für ein geiles Weib, bei dem seine Hose eng wird, sogar seinen besten (ebenfalls Looser) Freund auf die Straße setzt, ist kein richtiger Looser. In meinen Augen zumindest.
Auch bin ich überhaupt kein Fan von Cyborgs und Robotern. Um diese Manga und Anime-Richtung habe ich immer einen großen Bogen gemacht. Mir wurde der Film fast langweilig, da er zwar bombastische geldverschwenderische Effekte hat, aber nur selten wirkliche Dynamik und Spannung aufkommt, da alles zu schnell geht. Die Roboter sind allesamt an organischen irdischen Lebensformen orientiert und geben insektenhafte Geräusche von sich. Außerdem haben sie seltsam dynamische Gesichtszüge, den metallenen Oberflächen zum Trotz und die Bösen sehen sogar ein bisschen wie Orks aus. Ich mag keine Roboter, die Gefühle haben, Witze reißen und in Dolby Digital reden, ohne wirkliche Audio-Ausgänge zu besitzen. Das ist albern und unrealistisch und hätte in einem Trash oder Trick-Film besser funktioniert, als in einem Werk, dass auf Realismus setzt.
Abgesehen davon, dass die Story albern und die Roboter unlustig sind, glänzt der Film durch seine atemberaubenden Effekte, die besonders in den Slow-Motion Szenen zur Geltung kommen.

Für den Film sind 8 Millionen Dollar draufgegangen. Teil 2 hat 80 Millionen verschlungen. Der erste war schon anstrengend, was erwartet mich dann erst im zweiten?

Fazit: Ein Film für die technikbesessenen Geilen unter uns. Oberflächlich und effektheischerisch. Aber diese Effekte... Whoooaaaa!

6/10

Adventure/Fantasy/Science Fiction/Historienfilm:
Outlander:

Schon lange warte ich auf einen Film, der Science Fiction mit Fantasy angemessen verbindet. Und nun habe ich es gesehen, das Werk, dass das vollbracht hat und sogar gut ist!

Im frühen 8. Jahrhundert in Norwegen, stürzt ein Raumschiff auf die Erde. Der Überlebende, Kainan, ist ein Jäger. Er ist auf der Suche nach dem Moorwen, der seine Frau und sein Kind tötete. Wikinger, die das Land bewohnen, entführen Kainan, im Glauben, er hätte eine Tat begangen, für die der Moorwen verantwortlich gemacht werden muss. Als Kainan die Wikinger davon überzeugen kann, dass sie gegen denselben Feind kämpfen, schließen sie sich zusammen und Kainan findet gleichwohl eine neue Heimat.

Fantasyfilme gehören zu den langweiligsten Filmen überhaupt. Kann sich einer von meinen Lesern an einen Fantasyfilm vor Herr der Ringe erinnern? Und hat es nach Herr der Ringe einen Fantasy-Film gegeben, der sich nicht hemmungslos der neuen Maßstäbe bedient, die Peter Jackson mit "Der Herr der Ringe" schuf? Wohl kaum. Auch Outlander bedient sich einiger guter Standarts, die nunmehr zum Einmaleins des Fantasy-Films gehören. Das nehme ich dem Film nicht übel, man kann das Rad eben nicht immer neu erfinden. Zuerst war ich ein wenig skeptisch, da ich von Fantasy-Filmen seit Herr der Ringe nichts neues mehr erwarte, auch wenn diese Geschichte eine Menge Potential in sich birgt. Schon am Anfang wird man Zeuge von ziemlich guten Computeranimationen, als das Raumschiff auf dem Planeten Erde notlandet und sich Kainan das Wissen der Erde ins Gehirn übertragen lässt. Schon kurz darauf wird er von Wikingern entführt und in ihr Dorf gebracht. Einer der größten Vorteile des Filmes ist, dass er sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhält. Egal in welchem Zusammenhang, der Film kommt immer gleich zur Sache, was einfach große Klasse ist. Sieht man den Thronfolger des Königs und die Bedenken, die er und die Tochter des aktuellen Königs haben, bezüglich ihrer geplanten Vermählung, denkt man, dass der Außerirdische die ganze Beziehungsglut bis ins unermessliche entfachen wird und es eine Menge Tote deswegen geben wird. Weit gefehlt... Ein Glück. Der Film hält sich nicht lange damit auf, dass Freya ganz selbstverständlich auf den Neuling steht und alle anderen im Dorf nach einer erfolgreichen Jagd, auf der Kainan den König selbst beschützte, sofort Vertrauen zu ihm fassten. Selbst die üblichen Konkurrenz-Sticheleien fallen weg und finden ihr einziges Ventil in einer Schilder-Lauf-Aktion, bei der beide, Thronanwärter und konkurrierender Außerirdischer auf Schildern langlaufen, die von den Wikingern hochgehalten werden. Das Ergebnis dieses Wettstreits ist, dass sie sich beide akzeptieren und Seite an Seite für diesselbe Sache kämpfen, Liebe hin oder her. Ich war ehrlich erleichtert, dass ich nicht mit dem üblichen Schwachsinn belästigt werde. Und spätestens, als das Monster das erste mal richtig angreift, ist man vollkommen gefesselt von den guten Animationen, der spannenden Atmosphäre und dem interessanten Story-Gerüst. Ich möchte nicht verheimlichen, dass eine Menge Blut in dem Film fließt, was wohl auch Grund für meine positive Resonanz sein dürfte. In möglichst vielen Details werden die Wikingerkörper durchstoßen oder fliegen durch die Luft und werden zerteilt. Aber trotz der vielen Gewaltexzesse (die jedoch keine Überhand nehmen), gibt es einige tragische Momente in dem Film, zum Beispiel, als Kainan reuevoll erzählt, wie sein Volk den Hass des Moorwen geschürt und genährt hat, indem sein Volk seinen Planeten raubte und seine ganze Spezies ausrottete. Letztendlich dürfte diese Episode aber nur im Film vorhanden sein, um ein paar gut platzierte Sci-Fi-Effekte zu zeigen.

Letztendlich bleibt mir eigentlich nur eines zu sagen: Geht ohne Anspruch an diesen Film heran. Erwartet nicht, dass er alle gängigen Konventionen bricht und neu definiert, denn das tut er eindeutig nicht. Aber er ist ein roher Männerfilm, den man einfach genießen kann, ohne viel nachzudenken. Parallelen ziehe ich zu Starship Troopers, wenngleich dieses Meisterwerk einen echten Satireholzhammer bereithält. Es erwarten euch gute Schauspieler, tolle Effekte, eine sehr interessante und abwechslungsreiche Story und ein schnelles Tempo, dass auf den Kern der Sache kommt und nicht viel drumherum redet. Obwohl ich mich zu den Feingeistern zähle, kann ich nur sagen, dass dieser Film echt alles richtig gemacht hat, um zu gefallen. Ich hatte nicht mehr und nicht weniger erwartet und bin rundum zufrieden!

Fazit: Science-Fiction-Fantasy-Epos über die Jagd auf den grausamen Moorwen und Kainan, der eine neue Heimat findet. Für Freunde von rohen Männerfilmen. ;p

9/10
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Flesh + Blood:

Wieder ein Film von Paul Verhoeven. Nachdem er sich der Nazis und Science Fiction angenommen hat, kommt ein Film übers Mittelalter. Und wieder zeigt er eine Welt, die schonungslos brutal, pervers und unglaublich realistisch ist. Verhoeven hält nicht viel von Klischees. So wie seine Filme aufgebaut sind, scheint die Wirklichkeit zu sein. Ob Robocop, Total Recall, Starship Troopers oder Black Book. Seine Welten sind auf leicht karikierte Art und Weise äußerst real.
Es geht um eine Prinzessin, die sich aus der Notsituation, in die sie getrieben wird, selbst prostituiert, um zu überleben. Ungewöhnlich, da vor allem das Fantasie-Genre so überfüllt mit Klischees ist. Und da setzt Verhoeven dem ganzen die Krone auf, in dem er eine nymphomanische Jungfrau auf eine Söldnerbande loslässt.^^

Fazit: Ungewöhnlich und interessant. Für Fans von Verhoeven Pflicht, ansonsten muss man den Film nicht gesehen haben.

7/10
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Star Wars I:

Da die Erinnerung an die Filme teilweise stark verblasst sind, schaue ich sie mir jetzt nochmal alle an. Eigentlich sollte es ein Star Wars-Marathon werden, aber 12 Stunden sind schon ein bisschen hart und mein tapferer Mitstreiter hat schon nach dem ersten Teil schlappgemacht.
Was soll man zu Star Wars sagen... Sagenhafte Effekte, dafür, dass der Film 10 Jahre alt ist. Gute Schauspieler, tolle Kulissen, spannende Story. Das die Szenenwechsel Star Wars-typisch sind, ist ja schön, aber in meinen Augen eher ein Beweis für die mangelnde Fähigkeit George Lucas's diese komplexe Story zu erzählen, anstatt nur aneinanderzureihen, wie es die Szenenwechsel suggerieren. Ich hatte mehrmals im Film das Gefühl, dass Informationen vorweggenommen werden und "selbstverständliches" ausgeblendet wird. Diese abrupten Wechsel störten den Erzählfluss und ließen ihn länger erscheinen, als er war.
Ansonsten war er toll.

8/10
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Star Wars II:

Den Film würde ich als die Joel Schumacher-Version der Star Wars-Reihe bezeichnen. Optisch knallig und zuckersüß, und der Rest ist genauso eklig. Anakin ist zu einem arroganten Schönling mutiert, der mitten in der Pubertät steckt. Und Kenobi ist eine Mutti allerersten Grades. Einzig spannend ist der weitere Verlauf der Geschichte, die politischen Intrigen und Verstrickungen und last but not least, die tollen Kämpfe. Ansonsten aber schlechter, als der erste Teil.

6/10
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Star Wars III:

Der dritte Teil beendet den ersten Teil der Weltraumsaga und legt gleichzeitig den Grundstein für eine neue Geschichte, um den Imperator Darth Vader. Anakin hat sich nicht weiterentwickelt, das Gegenteil ist eingetreten. Er ist zu einem pessimistischen notorischen Schwarzträger mit fettigen Haaren geworden, der emotional verkrüppelt ist und unfähig ist, zu kommunizieren. Diese innere Verwundbarkeit macht sich der Senator zunutze und benutzt Skywalker als Ping-Pong-Ball seiner Machenschaften. Am Ende erreicht er was er will. Anakin verschließt aus Sturheit und Angst die Augen vor der Wahrheit und schließt sich dem dunklen Sith-Lord an, der alle Jedi umbringen lässt.
Der Film ist ein absolut grandioser Schlussteil und überragt sowohl storytechnisch, als auch von den Effekten den ersten Teil. Dazu trägt natürlich auch die immer tragischer werdene Geschichte bei. Es ist alles so ärgerlich. Wieso rettet Anakin in letzter Sekunde das Leben des Senators? Wieso vertraut er sich nicht seinem Meister an? Wieso sagt ihm keiner, dass seine Frau nur schwanger ist und dass das nicht bedeutet, dass sie stirbt?! Es sind die kleinen Fehler, die aus Anakin das gemacht haben, zu dem er später wurde. Die Wandlung von Anakin ist gut nachvollziehbar, wenn auch ärgerlich.
Bleibt mir nur zu sagen, dass ich riesig gespannt auf die nächsten Teile bin, da einem jetzt nach den drei Teilen endlich die komplette Tragweite des Planes des Senators bewusst wird.

9/10
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Dragonball Evolution:

Wieso musste soetwas passieren? Wenn Neuinterpretation bedeutet, dass die Charaktere vereinfacht bis zum geht nicht mehr werden, die Handlung auf einen Haupt- und einen Nebenstrang reduziert wird, und schlechte Schauspieler platte Charakteren 0 Tiefe verleihen, dann verzichte ich dankend. Wie konnte Chow Yun Fat sich nur so herablassen, bei so einem Wisch mitzumischen.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, um den Film noch schlechter zu machen. Ich habe alle zwei Minuten Pause machen müssen, um meiner Wut Ausdruck zu verleihen. Türkise Strähne? High School? Kamehameha? Piccolo? Was zur Hölle fällt dem Regisseur ein, so einen Mist zu verzapfen? Wenn wenigstens die Effekte überzeugen könnten... Aber wenn man hinschaut, bemerkt man, dass jeder Effekt haargenau diesselben rauchschwadenartigen Schlieren zieht und lediglich unterschiedliche Farbtöne aufweist. Und wenn man schon im Film davon genervt war, wird einen der Nachspann auch ankotzen, da auch dort schön weiter dieser miese Effekt bei den Namen verwendet wird.

Fazit: Schrecklich! Der Mainstream-Kult erreicht ungeahnte Tiefen...

0/10
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Dante 01:

Den habe ich mir nur angesehen, weil er im Thema "seltsamste Filme" genannt wurde.^^
Und ich muss sagen, dass ich ihn sehr geil fand. Nicht besonders verwirrend, eigentlich sogar ziemlich offensichtlich, aber auf jeden Fall lässt er sehr viel Platz für Interpretationen. Wahrscheinlich wird eh nur der Regisseur (der auch den wunderbaren Film "Delicatessen" verzapft hat) wissen, was er meinte. Ich vermute aber aufgrund mehrerer eindeutiger Parallelen eine sehr mutige und eigenwillige Neuinterpretation der Jesusgeschichte gesehen zu haben. Das wars eigentlich auch schon, denn so richtig kann man den Film nicht einschätzen, da hier eigentlich eine Aussage komplett fehlt und uns der Film lediglich eine Geschichte erzählt, die eben passiert ist, oder nicht. Geschmackssache.

9/10
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eXistenZ:

Die erste Dreiviertestunde wird wohl jeder mehr oder weniger gelangweilt dasitzen und gelegentlich aufstöhnen, aufgrund der mehr als nur biederen und langweiligen Inszenierung. Aber dann, wenn man als Zuschauer langsam durcheinander kommt, wird der Film qualitativ (zumindest story-technisch) viel besser. Und das Ende ist einfach perfekt, so wie es ist, auch wenn die rhetorische Frage gestellt wird, die wohl jeder gleich beantworten würde. Es geht um eine mörderische Spielebranche, in der die Spieleentwickler um ihr Leben bangen müssen. Ich möchte nicht spoilern, aber man sollte sich als Betrachter die Frage durch den Kopf gehen lassen: Was ist noch Spiel und was ist wieder Realität? Und der Satz: Das ist ja nur ein Spiel, in der Realität wüde ich das nie machen!; zählt nicht, das ist Schummelei. Mit diesem Film ist David Cronenberg eine beängstigende Vision der Zukunft und von zukünftigen Spielen gelungen und man fragt sich selbst: Sollte es solche Spiele geben? Sind sie nocht doch vielleicht zu real? Natürlich ist die Idee von komplett realen Spielen nicht neu, es gibt mehrere Filme darüber und auch Terry Pratchett hat mal ein sehr interessantes Hörbuch rausgegeben ("Gefährliche Possen und andere Erzählungen"), dass sich mit dieser überaus reizvollen Thematik beschäftigt. Aber die Art, wie es erzählt wird, ist sehr gelungen, trotz Fehlbesetzung der beiden Hauptcharaktere und schwächelnder Dialoge. Wer sch darauf einlässt, wird einen guten Film erleben, der einen am Ende zum nachdenken bringt.

7/10
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Starship Troopers:

Die Erde wird von einer Spezies bedoht, die wahrscheinlich so intelligent wie die Menschheit selbst ist, wenn nicht sogar noch intelligenter. Aber sie war nicht so sehr vom Schicksal begünstigt und hat Hände und Füße bekommen, wie die Menschen. Also müssen sie, obwohl gleichwertig, sich abmetzeln lassen.
Paul Verhoevens Film muss sich, genauso wie Total Recall nicht den Vorwurf gefallen lassen, prätentiös, effektheischerisch und gewalt- oder gar kriegs-verherrlichend zu sein, da dem intelligenten Zuschauer die satirische Art des Films sofort in die Augen fällt. Da gelingt Paul Verhoeven wieder einmal der perfekte Spagat zwischen einem Film, der einfach nur wahnsinnig gut aussieht und Spaß macht, aber nicht sofort zerbröckelt, wenn man an der Oberfläche kratzt. Es geht nicht nur darum, einen Krieg zu gewinnen, sondern es geht auch um die Gesellschaft, um die überaus gewaltbereite Gesellschaft und über die Absurdität der Bereitschaft alle Opfer zu bringen, um das mächtigste Wesen im Universum zu sein. Ganz ganz große Klasse und dafür dass der Film inzwischen 12 Jahre alt ist, sind die Effekte einfach atemberaubend!

10/10
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The Twilight Zone:

Ein Episodenfilm über unerklärliche Dinge.
Irgendwie hat mich das Ganze, auch von der Optik an X-Faktor erinnert. Allerdings hat es recht viel Spaß gemacht, obwohl die ersten beiden und die letzte Geschichte nicht mal ansatzweise an Joe Dantes Clip rankamen. Der Film wirkte auf mich aber auch ein bisschen so, als wäre er von streng religiösen oder Müttern bestellt worden, da jeder Kurzfilm eine ziemlich blöde Botschaft enthält:
Nimm niemals Anhalter mit, liebe deinen Nächsten, bewahre dir einen jungen Geist, erziehe deine Kinder ordentlich und vertraue dein Leben niemals der modernen Technik an. Das alles klingt sehr konservativ... Aber das Ende reißt es ein bisschen raus, weil das Ganze dann nämlich seine ganze Metaphorik verliert, weil es einfach darum geht, uns zu zeigen, dass es eine übernatürliche (5.) Dimension gibt.
Lustig.

8/10
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Ong Bak 2:

Ja ihr habt richtig gelesen! Kein Tom Yum Goong aka Revenge of the Warrior sondern der richtige Ong Bak 2 von 2008.
Zu dem Film kann ich noch nicht all zu viel sagen, da die Sprache Thai war und die Qualität extrem schlecht, aber die Kampfszenen, die ich sehen konnte waren verdammt geil und die Story scheint doch nicht so platt zu sein, wie ich gedacht habe. Außerdem hat der Film ein Ende wie Fluch der Karibik 2.
Tatsächlich arbeitet Tony Jaa bereits an einem dritten Teil und er sagte, der wird noch härter. Aber das haben die SAW 5-Macher auch gesagt.

6/10
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Die Farben der Magie:

Hat mir gut gefallen. Wie schon im ersten Film war das ganze ein bisschen steif und kam nicht total in Fahrt, wie es aber auch schon in den Büchern ist, da Terry Pratchett einen doch teilweise recht verworrenen Erzählstil zu benutzen pflegt.
Allerdings lebt der Film von den tollen Ideen und der Optik.
Nicht alle Schauspieler waren ideal besetzt, besonders Sean Astin als Twoflower und rincewind konnten mich nicht überzeugen. Der stärkste Charakter war Magier "Tim Curry" Trymon.

Im großen und ganzen eine sehr amüsante Buchverfilmung, die aber eher für Pratchett-Fans geeignet ist, da die Spiellänge ein bisschen Geduld erfordert.

7/10
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Star Trek:

Ich kann als nicht ganz so großer Star Trek Kenner nur sagen, dass sich Abrams mehr damit aufgehalten hat, die Masse zu bedienen und einen Kassenknüller zu drehen, als wirklich in die Substanz zu gehen. Die Musik ist von diesem italienischen Komponisten, der auch den OST zu Ratatouille gemacht hat. Aber an SciFi hat er sich ein bisschen übernommen und die OST's klingen sich auch stellenweise sehr ähnlich. Ich konnte im Kino hören, und da wusste ih es noch nicht, dass es der Komponist vom Ratatouille-Ost war.
Ich fand persönlich Simon Pegg als Scotty am schlimmsten. Klar, Scotty war immer mehr Sidekick und One-Liner-Typ, aber hier sind die Sprüche wirklich oberdämlich und eine Schande für Simon Pegg, der eindeutig schon besseres gespielt hat. Und was soll dieser Evok-Verschnitt von seinem Hausvieh? Auch total unlustig.

J.J. Abrams hat alles sehr geschickt eingefädelt. Er hat durch diese Story mit der veränderten Zukunft und der 2. Realität Platz gemacht für eine völlig neue Anthologie und für eine große Menge Geld. Das finde ich ziemlich gemein, ich habe die Gier schon fast aus dem Film heraus sprechen hören. Abgesehen davon war es einfach absurd... Zuerst sagt Senior-Spock, dass Junior-Spock ihn auf keinen Fall sehen darf und am Ende sehen sie sich trotzdem! Und dann sagt der Senior außerdem, dass dieses Konkurrenzverhalten, dass diese Streits notwendig für die Entwicklung ihrer Freundschaft sind. Aber in dem er eingreift verändert er doch bereits alles, weil er Kirk sagt, dass sie irgendwann beste Freunde sein werden. Und weil Kirk das weiß, passiert es natürlich auch und am Ende des Films sind sie ohne Grund beste Freunde.
Nimoys Auftritt in Ehren, aber er war total überflüssig.

Letztendlich bleibt es dabei, dass Abrams ein selbstreferenzielles Effektfeuerwerk erschaffen hat, dass einfach nur allen gefallen will, dabei aber wenig Schneid hat.

8/10

Drama/Tragödie/Kriegsfilm/Romanze:
New Moon - Biss zur Mittagsstunde:

In dem Film geht es um die Beziehung zwischen Bella, einem normalen Mädchen und Edward Cullen, einem bleichgesichtigem Vampir. Nach einem Zwischenfall, bei dem Bella in Gefahr geriet, entschied die Cullen-Familie wegzuziehen, zum Schutz von Bella und ihrer selbst willen. Bella, alleine, mit gebrochenem Herzen, kann Edward nicht vergessen und merkt, dass er ihr näher ist, wenn sie in Gefahr schwebt. Fortan stürzt sie sich in waghalsige Aktionen, um Edward zu spüren. Parallel dazu, stimmt auch etwas mit ihrem Freund Jake nicht. Obwohl sie sich immer näher kommen, zerbricht ihre Beziehung plötzlich, als Jake dem Fluch seiner Ahnen verfällt und Bella nicht mehr sehen möchte. Wieder allein gelassen, beschließt Bella, todesmutig über eine Klippe zu springen, um sich Edward nahe zu fühlen. Obwohl Jake sie rettet, sieht die Schwester von Edward ihren Tod, woraufhin sich Edward zu den Volturi begibt, um den Freitod zu begehen. Außerdem versucht immer noch die letzte Vampirin aus der Truppe Bella in die Finger zu kriegen, erst recht, als Edward sie nicht mehr beschützt. Als Bella erfährt, das Edward sich umbringen möchte, reist sie ihm nach, um das zu verhindern.

Der Mythos von Biss bleibt wohl jedem männlichen Wesen für immer verschlossen. Der Vergleich zu Romeo und Julia ist passend, denn auch dort hört man stets die Männer stöhnen, in Anbetracht der aufgeblähten Emotionen und hochgestochenen Tragik. Wer jedoch Gefallen an derart kitschigen Handlungsabläufen findet, wird wohl auch vom Biss-Fieber angesteckt und empfindet Robert Patterson womöglich tatsächlich als gutaussehend! Während der erste Film noch halbwegs human blieb, die Emotionen nur langsam an die Oberfläche ließ und überhaupt nur durch den guten Spannungsbogen überzeugen konnte, wird hier gleich am Anfang mit scharfer Munition geschossen. Schwermütig und langsam ziehen sich die Dialoge hin und die ersten 20 Minuten wird nur schmachtend geglotzt, stöhnend geschmiegt und sehnsuchtsvoll geküsst, was in mir heftige Würgereflexe hervorrief. Unterlegt ist das ganze mit Emocore-Musik, die sich wie Säure durch die Ohrmuscheln brennt und nur noch faulig stinkendes Fleisch übriglässt. Es wird keine Möglichkeit ausgelassen, stählerne Männerkörper zu zeigen, was teilweise für unfreiwillige Komik sorgt, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Werwölfe, denen bei Verwandlung abermillionen Haare wachsen, rosige Haut wie Babypopos haben, während Wachsfigur Edward Cullen Drahthaare aus Brust und Bauch züngeln...
Gefühlte 4 Stunden dauert der Film und ist durchzogen von minutenlangen, belegt gesprochenen Schmachtdialogen, die mir beim zuhören teilweise extrem wehtaten. Einzig die Szenen bei den Volturi riefen eine gewisse Intensität hervor, wahrscheinlich, weil die italienischen Vampire ein wenig mehr meiner Vorstellung des Blutsaugers entsprechen und die Szenerie dementsprechend würdevoll und kalt wirkt.

Biss ist ein Phänomen, dass eine neue Generation von Teenager-Mädchen heran"züchtet". Man kann die Entwicklung in den Filmen genau beobachten. Dass Metrosexualität "in" ist, sieht man schon lange in der Mode und vor allem in der Musik, aber jetzt muss auch noch das Filmgenre nachziehen. Die Folge sind emotionale Teenies, die immer mehr zu soften Boys tendieren, in deren Armen sie geborgen liegen können... *würg* *kotz*
Fakt ist, dass ich beim besten Willen keinen Zugang zu den Büchern und den Filmen finde, obgleich man die filmische Qualität anerkennen muss, besonders die der Kamera.

6/10
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Showgirls:

Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht ganz das Disaster, dass dieser Film verursacht hat. Nach einer ganzen Reihe mehr oder weniger bedeutender Werke, glaube ich einfach nicht daran, dass Verhoeven so einen banalen, oberflächlichen Film so gedreht hat, wie ihn der Zuschauer sah. Wie in seinen vorherigen Filmen, möchte er entlarven und offenlegen. Das ist ihm gelungen, wenn auch mit vielen Einbüßen. Jeder weiß inwzischen, dass das Showgeschäft hart ist, da hätte es diesen Film nicht gebraucht. Aber ich glaube daran, dass er die bedingungslose Oberflächlichkeit des Showgeschäfts offenlegen wollte, in seiner ganzen Herrlichkeit und Pracht. Alles ist Selbstprostitution, obwohl es nach außen hin immer noch die Illusion der Unterhaltung oder gar des Anspruchs wahrt. Wie in Starship Troopers, wurden die Schauspieler so gewählt, dass sie ihrem Zweck entsprechen. Bei Starship Troopers waren es Ken's und Barbies, hier sind es Schminketonnen, die makellose Pferdegebiss-Fressen zieren.
Auf seine Art besitzt der Film satirisches Potential, auch wenn es nicht deutlich genug herübergebracht wird. Wen die Story eh nicht interessiert, kann sich an den vielen nackten Titten ergötzen.

Fazit: Ein Werk zwischen Banalität und Verhoev'scher Satire. Stark geschmacksabhängig.

4/10
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Bad Boy Bubby:

Der erste Film, den das Filmlabel Bildstoerung herausgebracht hat. Und natürlich ist es ein kleines Meisterwerk, wie es alle Filme dieses kleinen Labels sind. Es geht um den geistig zurückgebliebenen Bubby, der jahrzehntelang von seiner Mutter in der Wohnung vor der Außenwelt versteckt wird. Als der Vater des Erwachsenen Bubby die Mutter und ihn das erste mal besucht, beginnt das Gerüst aus Angst und Lügen zu zerbröckeln, mit dem die Mutter Bubby von der Außenwelt fernhielt. Schließlich landet Bubby auf der Straße, in einer belebten Metropole. Eindrücke und Bilder überfluten ihn und er lernt das Leben kennen.
Auf seinem Weg erfährt er viele Schmerzen, aber vor allem eins:
Das Wunder des Lebens. Ein Erwachsener Mann, der die Welt wie ein Kleinkind betrachtet. Alleine das ist schon eine unglaublich romantische und ergreifende Vorstellung. Aber umgesetzt wurde es in noch beeindruckenderen Bildern mit großartigen Schauspielern und einem souveränen, ruhigen Stil.
Freunde der anspruchsvollen Unterhaltung, die es auch gerne mit einer Prise Tragik und Pathos versehen mögen, wird der Film gefallen.

Fazit: Großartiger Film über das Schöne im Leben, aus den Augen eines Zurückgebliebenen.

9/10
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Black Book:

Über Paul Verhoevens Filme habe ich schon mehrmals rezensiert. Seine Filme sind auf dem ersten Blick immer ganz normale, genretypische Streifen, die man sich einfach angucken kann, um gut unterhalten zu werden. Aber er wäre nicht der Kultregisseur, der er heute ist, wenn er seine Filme nicht mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und bitterbösem Humor ausstatten würde.
In Black Book geht es um eine jüdische Sängerin, die sich in der Zeit des 2. WK's dem Untergrund anschließt und als Spionin mit einem Ranghöchsten der Nazis schläft.
Der Film hört sich wie eine x-beliebiges Nazidrama, und erinnert teilweise an "Die Vorleserin", oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum".
Paul Verhoeven begnügt sich nicht damit, den Nazis die Schuld zu geben und den Untergrund zu glorifizieren. Im Gegenteil. Er zeigt viele verschiedene Motivationsgründe, warum die Menschen damals so handelten, wie sie handelten und zeigte eine andere Seite des Widerstandes. Eine rassistische Seite, die sich selber nur wegen desselben Feindes mit den Juden zusammenschließt, eine habgierige Seite, die von den Nazis einsacken will und eine Seite, die für ihr eigenes Überleben jeden und alles verrät und dabei keine Gewissensbisse zeigt. Aber nicht nur der Untergrund bekommt sein Fett weg. Auch die Alliierten, die sich nach der Übernahme genauso menschenfeindlich wie die Nazis benahmen, werden von Verhoeven karikiertund überzeichnet. Als Zuschauer denkt man über die Ironie nach, dass der eine Diktator gefallen ist, aber andere an der Macht sind, die mit gleichen Bandagen zurückschlagen.
Und in diesem Hexenkessel aus Motivationen und Emotionen, finden sich zwei Menschen, denen es der Krieg einfach nicht erlaubt, zu lieben.
Der Kleingeist mag denken, dass Verhoeven den anderen die Schuld zuschieben möchte. Aber das trifft nicht zu. Er zeigt nur, wie in jedem seiner Filme, fern aller Klischees und Beschönigungen, wie das Leben damals wirklich hätte aussehen können. Wie in allen seinen Filmen geizt er auch hier nicht mit nackter Haut und Blut, was mich in meiner Meinung bestärkt, dass ich Verhoeven für den besten anspruchsvollen Mainstream-Regisseur überhaupt halte.
Einziges Manko ist das mangelnde Tempo am Anfang und Ende.

8/10
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Peter's Friends:

Kenneth Branagh ist Theaterregisseur und das mit ganzer Seele. Auch in diesem Film merkt man wieder, wie sehr er dem Theater anhängt, obwohl er die gegebenen Umstände des Landhauses nicht nutzt und sich für eine "biedere" Inszenierung entscheidet. Wahrscheinlich ist das auch ganz gut so, womöglich würde eine kammerartigere Aufmachung vom feingeistigen Inhalt ablenken. Im Grunde geht es darum, dass der adlige Erbe Peter seine Freunde aus der Studentenzeit einlädt, um ihnen etwas zu verkünden. Diese Verkündung ist die "große" Pointe, die erst am Schluss verraten wird und mehr oder weniger logisch ist. Der Film zeigt auf leicht dramatische, aber oft nicht ganz ernste Art und Weise, was wahre Freundschaft alles übersteht. Obwohl alle Probleme haben, und mögen sie noch so tiefgreifend sein und Konsequenzen tragen, so raufen sie sich am Ende doch wieder zusammen. Der Zyniker könnte den Film auch als Anspielung verstehen, wie oberflächlich viele Freundschaften sind, da sich die Freunde am meisten Streiten, als es in die Substanz geht und sie sich wieder vertragen, als die Gespräche oberflächlicher wurden. Auch könnte man den Film so verstehen, dass man lieber nie eine Beziehung anfangen sollte. Peter, der ruhige Pol, der weder männliche noch weibliche Beziehungen pflegt, ist der Entspannteste, während prinzipiell dem schwachen Geschlecht die provokante Rolle zugeschoben wird. Auch mit der schwachen Pointe, die die Freunde im gemeinsamen Mitleid wieder zusammenschweißt, funktioniert die Nachricht gerade so, dass man immer noch besser damit beraten ist, niemals eine Beziehung einzugehen.
Als Asexueller würde man niemals solche Probleme haben.
Aber ich bin mir sicher, das war nicht Branaghs Absicht, ihm wird es um eine Zerreißprobe von Freundschaften gegangen sein.

7/10
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Cookies Fortune:

Wie die großen Kritiker diesen Film lobten... Es hieß, dass er einer der wenigen Filme sei, die im Größenwahn des Filmgeschäftes Mut beweisen und klein und unauffällig bleiben. Quasi Mut zur Mittelmäßigkeit. Der Film ist eine Tragikkomödie über eine Witwe, die Selbstmord begeht, deren Nichten aber um jeden Preis verhindern wollen, dass das bekannt wird. In gewisser Weise wird hier die ganze Gesellschaft kritisiert, die sich mehr auf den Schein als das Sein konzentriert. Am Ende rächt sich aber alles und die Welt ist wieder in Ordnung, bis auf die manipulative Nichte, der ihr Prestige wichtiger war, als die Wahrheit.
Der Film ist an sich nicht schlecht... Eigentlich ist er sogar richtig gut. Die Schauspieler stimmen, das Tempo ist ungewöhnlich, aber angenehm, die Musik passt. Aber ich komme nicht damit zurecht, dass der Film so fies sein muss.

7/10
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Inglourious Basterds:

Im Trailer wird gesagt, dass man den zweiten Weltkrieg nicht kennt, ehe man ihn durch die Augen von Quentin Tarantino gesehen hat.
Ausnahmsweise wurde nicht übertrieben, denn endlich hat ein Regisseur den Mut gefunden, die Geschichte richtig zu stellen und zu zeigen, was damals wirklich passierte.XD

Die Geschichte wird in Episodenform erzählt. Das mag des öfteren anstrengend sein, aber man hat nie Schwierigkeiten zu folgen, da sich Tarantino mit Leib und Seele auf die Inszenierung des jeweiligen Kapitels konzentriert. Dadurch entstehen ungemein spannende Szenen und ich ertappte mich am Ende dabei, richtig fiebrig gespannt das Ende zu erfahren.
Die Schauspieler sind größtenteils großartig, mit einigen Ausnahmen. Eli Roth spielt zwar nicht so schlecht, wie ich dachte, allerdings macht er als "Bären-Jude" eine eher schmächtige Figur. Till Schweiger hasse ich abgrundtief und meiner Meinung nach hat er es nicht verdient in diesem Film mitzuwirken, da er die Rolle des Stieglitz auch nicht glaubhaft verkörpert. Ich weiß nicht, was Tarantino bewegte ausgerechnet Mike Myers einen Cameo zu gewähren, aber in dieser Szene zeigt er wieder, dass er einfach nicht ernst wirken kann. Und last but not least Brad Pitt als Aldo Ray. Er mag ein guter Schauspieler sein und inzwischen in weit mehr als nur einem Film gezeigt haben, dass er sich langsam zu einem profilierten Charakterdarsteller mausert, aber das dauerhafte Untergebiss und seine typisch selbstüberzeugte amerikanische, leicht seemannsartige Fresse geht mir leicht auf den Sack.
Hervorragend ist Christoph Waltz, alias Hans Landa, der "Judenjäger". Obwohl er an sich der gefährlichste im Film ist, ist er auch am sympathischsten. Na gut... vielleicht nicht sympathisch, aber er hat etwas, dass einen irgendwie fasziniert und gleichzeitig abstößt.

Letztendlich kann ich keine generelle Filmempfehlung geben, da sich manche daran die Zähne ausbeißen werden, dass sich Tarantino sehr gerne viel Zeit lässt, um den Charakteren ordentlich Profil zu verleihen. Andererseits kann man sich, gerade wegen dieser langen Spielzeit, in der etwas großes aufgebaut wird, auf einen großartigen Showdown freuen, der mir ein dickes fettes Grinsen auf die Lippen zauberte.
Ich kann nur sagen, dass ich gar nicht genug Filme sehen kann, in denen Nazis vorkommen und vor allem Hakenkreuze, da es eben immer noch einem kleinen Tabubruch gleichkommt und ich mich diebisch freuen kann, wie ein kleines Kind.
Und schließlich ist Tarantino auch ein Kind, das macht, was es will. Und das kommt erstaunlich gut an.

Fazit:
Tarantino beweist wieder, dass er prinzipiell in der Lage ist, ernste Inhalte so aufwerten kann, dass alle ihren Spaß haben. Unbedingt ansehen!

9/10
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Chasing Amy:

Es geht um zwei Comiczeichner, von denen sich der eine in eine lesbische Comiczeichnerin verliebt. Die Lesbe verliebt sich ebenfalls in ihn und die beiden kommen zusammen, sehr zum Leidwesen des versteckten homosexuellen Kumpels (was meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre) und den Lesbenfreunden der Comiczeichnerin. Man mag denken, dass hier billige konservative Propaganda getrieben wird, dass alle Schwulen in Wahrheit hetero sind, aber das trifft nicht zu. Der Film ist zu romantisch und verkommt nicht zum reinen Selbstzweck. Stattdessen sagt er uns, was für Wege die Liebe geht und dass gedachte Eindeutigkeit nicht eindeutig sein muss. Der Film hat in gewisser Weise auch etwas in mir ausgelöst. Ich dachte immer sehr verächtlich über diese "Schwulen-Bekehrungsbewegung" in Amerika, in der ehemalige Homosexuelle den anderen den "richtigen" Weg weisen wollen. Ich dachte immer, dass sei selbst bei denen eingetrichterte Angepasstheit, da die Gesellschaft genau das von ihnen erwartet. Aber wer bin ich, dass ich Menschen beurteile, die ich nicht mal kenne. Wenn ein ehemals homosexueller Mann plötzlich Lust hat, in einer anderen Körperöffnung zu stecken, als den Hintern eines Mannes, ist das schön für ihn.
Smith hat aber ein bisschen übertrieben, was die gewollte Aufklärung betrifft, dass es sogar am Ende zur... "Überklärung" kommt. Und zwar stellt sich der Kumpel des Hauptcharakters als homosexuell heraus, was (natürlich) darauf zurückzuschließen ist, dass ihm es nicht gefiel, dass sein Freund mit ner Lesbe rummachte. Das fand ich ein wenig übertrieben, weil dann letztendlich kein einziger wirklich ein Hetero-Sexueller war.
Ansonsten aber ein schönes Filmerlebnis, in dem mir Jason Lee dass erste mal richtig gefiel. Eigentlich war er bei mir schon in die Schublade der Z-Promis gesunken, als er sich für den Horrorstreifen "Alvin und die Chipmunks" hergab...

9/10
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Oleanna [Amazon Rezension]:

Ich habe mir den Film als Risiko-Kauf aus der Grabbelbox für 1 Euro geholt. Die Thematik klang interessant und auch politisch mehr oder weniger brisant. Als ich mir den Film ansah, war ich verblüfft. Nicht nur, dass das Cover TOTAL irreführend ist, da es eine wirkliche sexuelle Annäherung suggeriert, sondern, dass William H. Macy auch ohne Bart zu sehen ist.

Es gibt wahrscheinlich zwei Arten, den Film zu sehen. Entweder aus der Warte des Lehrers (die Position, die auch ich einnahm), oder aus der, der Schülerin (deren Reaktionen meiner Meinung nach ziemlich übertrieben waren).
Im Grunde geht es um eine verklemmte Frauenrechtlerin, die in jedem Blick eine geistige Vergewaltigung sieht und einen elitären Lehrer, der sich selber gerne reden hört und mit seinem Fachwissen prahlt.
Der Film spielt sich in drei Akten ab. Im ersten Akt kommt sie zu ihm, weil sie seine Benotung über ihre Arbeit nicht versteht. Das ganze läuft daraus hinaus, dass sie zugibt, sein prätentiöses Gelaber (wie sie es im Grunde bezeichnet) nicht zu verstehen. Und er bietet ihr Nachhilfe an. Es mag sein, dass er sehr einnehmend und oberlehrerhaft ist, und sich gerne selbst am liebsten reden hört, aber er wollte ihr dennoch helfen. In seiner einnehmenden Art kommt er ihr aber schon ein bisschen zu nahe, sodass sie glaubt, eine sexuelle Absicht dahinter zu erkennen.

Im zweiten Akt klagt sie ihn im Lehramt an, dass er sie sexuell belästigt haben soll. Natürlich steckte niemals eine eindeutige sexuelle Implikation hinter seinen ausschweifenden Bewegungen, aber sie unterstellt es ihm. Der Akt verläuft zu einem scharfen Gespräch über Grundsätze.

Im dritten Akt eskaliert die Situation, als sie ihm mitteilt, dass sie ihn verklagt hat und verlangt, dass er bestraft wird.

Oleanna ist ein Film über Kommunikation, dass auf verschiedenen Ebenen ausgesprochen und wahrgenommen wird. Man könnte dem Film ebenfalls sexuelle Aufklärung und das Aufdecken von schulischen Missbrauchsaktionen anhängen, da es aber nie zu einer sexuellen Handlung kommt, würden das wohl nur Emanzen behaupten.
Der Film ist unglaublich schwer zu verstehen, man sollte sich auf anderthalb Stunden Gerede pur einstellen, dam man nur schwer folgen kann. William H. Macy spielt den Lehrer grandios und kann richtig auftrumpfen, aber seine Mitspielerin kann leider nicht alles geben, was wahrscheinlich auch ihrer Rolle zuzuschieben ist, da sie des öfteren Sätze zu sagen hat, die unverständlich sind. Der Film wirkt gnadenlos übertrieben und ziemlich unrealistisch, aber er gefällt mir genau deswegen. Er ist eine Theaterverfilmung, und im Theater wird eben sehr gerne karikiert und überspitzt. Außerdem hat mich das "Finale" wie ein Schock getroffen und hat mir lange keine Ruhe gelassen.

Ein Klasse Film, ich kenne keinen besseren von David Mamet.

10/10
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Die Kunst des negativen Denkens:

Man muss wohl einen leichten Hang zum Pessimismus haben, um ihn akzeptieren zu können, vielleicht sogar, um ihn verstehen zu können. Die Botschaft des Films ist im eigentlichen, dass wir zuerst akzeptieren müssen, wie dreckig es uns geht. Und dann randaliert man. Der Film bietet keine Lösung, zeigt aber, wie man es nicht machen sollte, Keine falsch aufgesetzten Emotionen und kein unnatürliches positives Denken.
Er hat mir super gefallen.

9/10
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Dear Wendy:

Und wieder ein Film aus dem hohen Norden. Wenn man über den Film liest, klingt es zu schön. Lars von Trier als Drehbuchautor und Thomas Vinterberg als Regisseur. Das Ergebnis ist leider nicht durchgehend toll, sondern verliert nach und nach an Glaubwürdigkeit und Authenzität. Am Ende läuft es gar auf ein Rambo-artiges Finale hinaus, bei dem sich die Kinder, ganz wie Märtyrer abmetzeln lassen, weil mal wieder gar nicht kommuniziert wurde und alle vollkommen überzogen und unangemessen reagieren. Das letzte mal habe ich mich bei Rambo über so ein dämliches Verhalten geärgert. Inwiefern das aber real ist, kann ich nicht sagen.

6/10
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Twilight - Biss zum Morgengrauen:

Ich kenne das Buch und fand es beschissen. Stephany Meyer hat eine neue Generation von Vampiren und eine neue Generation von Teenykiddies erschaffen, die kreischen, wenn die einen hässlichen blassen Jungen mit geschwollenen Lippen und schlecht gestylten Haaren sehen. Also eine Chance mehr für alle Nerds, die Kontaktlinsen einer Brille vorziehen. Greift zu, bevor sie weg sind!
Aber in Anbetracht, dass ich das Buch schlecht finde, ist die Verfilmung richtig gut geworden! Sie trifft genau den schmalzigen, ekelerregend billigen Ton des Buches. Ich mache aus meiner Abneigung gegenüber dem Fantasiegeschöpf Vampir keinen Hehl, aber dieses Buch hat meinen Hass in eine neue Ebene getragen. Wo bleibt das wilde Tier, wie es in Nosferatu gezeigt wurde, wo bleibt der Fürst der Finsternis, a la Bela Lugosi. Gut, Bela hat mir auch nicht gefallen, der war schon ein Abklatsch. Aber Nosferatu wird für mich der einzige Vampir bleiben, der authentisch ist.
Fakt ist, als Film ist er schlecht, als Romanverfilmung, sehr gut.

7/10
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Ghostworld:

Eine Anti-Teenie-Komödie, die eigentlich weniger Komödie, sondern mehr Drama ist.
Es geht um zwei Mädchen, die nach der Highschool versuchen ihr Leben in den Griff zu kriegen. Beide sind Pessimisten, mitten in der Pubertät, verachten dumme Menschen und sind eigentlich total lebensverneinend. Während die eine einen Job bekommt, eine Wohnung sucht und überhaupt langsam zu dem mutiert, was beide nie werden wollten, freundet sich die andere mit einem unglücklichen Plattenverkäufer an, der ein totaler Freak ist.
Der Film ist echt super! Deprimierend, nicht immer spannend aber grundehrlich und realistisch, erzählt der Film die Geschichte von einem Mädchen, dass nicht weiß, wer sie ist und die das herausfinden will. Es geht um Individualität und Selbstfindung, aber auch um Kunst und Kunstverständniss. Trotz fehlenden Tempos, dass ich aber nur vermisse, da ich aufgedrehte Hibbel-Teeny-Komödien a la American Pie gewöhnt bin, hat er mich tief berührt weil ein Großteil meiner eigenen Ansichten in dem Film gezeigt werden. Sehr schön!

9/10
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Requiem for a dream:

Ein wunderbarer Film, der wohl allen für alle mal das Interesse an Drogen versaut.
Ich hätte nicht gedacht, dass "The Wrestler" und "Requiem for a dream" so unterschiedlich sind, aber während "The Wrestler" wie eine Dokumentation wirkt, hat dieser Film unglaublich gute Metaphern und Bilder, die die Gefühlswelt der Charaktere widergeben. Aber es geht nicht nur um Drogen, sondern es geht auch um das amerikanische Krankensystem und die Medien (nebenbei, wie so oft). Genialer Soundtrack, es wird eine richtig miese Stimmung erzeugt und man ist echt betroffen. Ganz große Klasse!

10/10
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Einer flog über's Kuckucksnest:

Ein Wahnsinnsfilm von Milos Forman, der jeden seiner 5 Oscars zu 100% verdient hat.
Es geht ebenfalls um leben, um leidenschaftliches leben, aber auch um die Unmenschlichkeit und um Machtmissbrauch und die Ignoranz derer, die sich als besser empfinden.
Todtraurig und urkomisch zugleich.

10/10
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The Wrestler:

Mein allererstes Drama im Kino und ich habe es nicht bereut. Ein sehr einfühlsames Drama, dass oft schon wie eine Dokumentation wirkt. Und es ist nicht halb so tränendrüsenquetschend, wie ich befürchtet hatte, sondern wirklich großartig. In einigen Szenen ist die Hoffnungslosigkeit, aber der letzte Funken Würde fast greifbar. Und die Botschaft, die sehr einfach aber wahr ist, kommt super rüber: Lebe dein Leben mit vollem Einsatz, egal was andere dir sagen. Nicht ganz so gut fand ich, dass schon vor dem Film total selbstreferenziell erst mal dick und fett gezeigt wurde, was der Film alles an Preisen gewonnen hat.

10/10
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Brokeback Mountain:

Jack Twist und Ennis del Mar sind zwei Cowboys. Auf dem Brokeback Mountain, auf dem sie eine Saison auf Schafe aufpassen sollen, kochen verdrängte Emotionen hoch und beide beginnen ein Verhältnis, in einer Welt, in der so eine Liebe den Tod bringt.

Eigentlich kann ich an diesem Film überhaupt nichts bemängeln. Super Schauspieler, allen voran Heath Ledger, gefolgt von Jake Gyllenhaal und Randy Quaid, der den echt widerlichen konservativen Schafzüchter spielt, großartige malerische Landschaftsaufnahmen und eine dramatische Story, die zurückhaltend erzählt wird, die den Zuschauer aber trotzdem in seinen Bann zieht.
Trotz schwerer Thematik wurde der Film perfekt umgesetzt und ist gut verdaulich, abgesehen von der Tatsache, dass einem die Intoleranz, die auch heute noch, nur nicht ganz so extrem, vorhanden ist, einfach nur anekelt. Ich muss hier nichts weiter über Respekt und Toleranz gegenüber Andersdenkenden sagen, Ang Lee schafft es auch ohne den Moralhammer zu schwingen.
Nicht der beste Film, den ich kenne aber solange mir kein Einwand einfällt, bekommt er von mir volle Punktzahl.

Fazit: Großartig erzähltes Dramakino, dass für absolut jeden sehenswert ist.

10/10

Komödie/Musical/Familienfilm:
Spritztour:

Eine neue Comedy-Ära hat die Welt überrollt. Judd Apatow, Greg Mottola und Seth Rogen sind wahrscheinlich die bekanntesten Namen, die da fallen. Superbad, Adventureland, Jungfra (40), männlich, sucht, Beim ersten mal, usw. sind nur die wichtigsten Namen in dieser Liste neuartiger Komödien. In ihnen tritt Sex immer eine untergeordnete Position an, es geht mehr um Freundschaften und oft stimmen die Filme auch einen leicht sentimentalen Ton an. Die zeiten der American-Pies sind vorbei, die High School-Kids sind keine durchtrainierten Footballer mehr, sondern mehr Nerds, Geeks, die am PC hocken, bis 30 Jungfrau bleiben und zumindest leidlich intelligent sind. Auch Spritztour ist mehr oder weniger ein Vertreter dieser Richtung, wenngleich er sehr viele Parallelen zu American Pie aufweist.

Es geht um den jungfräulichen L-User (haha, versteht ihr den Witz?) Ian, der immer noch Jungfrau ist. Aber er könnte schon in naher Zukunft seine Unschuld verlieren, denn er lernt im Netz die scharfe Schnitte "Ms. Tasty" kennen, die ihn munter einlädt, sie doch einfach mal mit dem heißen Schlitten seines Bruders zu besuchen. Seine beiden Freunde, der Womanizer Lance und die Pseudo-Gothic-Tante Felicia kommen kurzerhand mit. Der Trip führt sie unter anderem zu den Amish, vielen einheimischen Idioten, denen die Klöten aus der Unterhose baumeln und anderen Verrückten.

Es lässt sich schon erahnen, worauf das hinaufläuft. Natürlich verliert er seine Unschuld nicht bei der ominösen Ms. Tasty, sondern wird sich seiner Liebe zu Felicia bewusst. Auch der Muschibeglücker Nr. 1 findet auf dieser Reise seine große Liebe und lebt fortan als ehrlich und hart arbeitender Amisch. Die Version, die ich gesehen habe, war auch noch ein seltsamer Extended Cut, der im Vorspann großartig angepriesen wird (more Tits... AND more Cocks!). Im Endeffekt gab es ein paar zusätzliche Szenen, die den Film auf eine stolze Länge von gut 2 Stunden gestreckt haben (aber nicht lustiger gemacht haben) und diverse Blue-Screen-Tussis die plötzlich nackt durch das Bild laufen. Der Film orientiert sich stets an der untersten Geschmacksgrenze und bietet wirklich nur abgewracktes, vorpubertäres Witzematerial, das mir an den guten Stellen gerade mal ein müdes Lächeln abwringen konnte. Auch mit der sogennanten "Botschaft" des Films ist es nicht weit her. Dass Jungfräulichkeit nicht das schlimmste auf der Welt ist und man seine Unschuld lieber an eine Person verschenken sollte, die man wirklich liebt. Das mag zwar stimmen, ist aber einfach nur öööde... Eine schlechte Mischung also aus American Pie und Superbad, mit schlechteren Witzen, mehr überdrehten Anspielungen und genretypischen Klischees und Karikaturen. Dazu noch einige weiße Titten und schwarze Schwänze und der Homo Erectus ist zufrieden. Der Film wurde mir von Freunden wärmstens empfohlen, aber ich wurde bitter enttäuscht. Ist zwar nicht so, dass ich gar nicht gelacht habe, aber die Witze waren einfach auf so niedrigem Niveau und ausgelutscht, dass ich mich nicht mal anstrengen musste, mir auch nur das primitivste, dümmliche Grinsen zu verkneifen.

Fazit: Der Regisseur gehört ein Glück nicht zur bekannten "Apatow-Gang", sondern ist nur ein Nacheiferer. Ist auch besser so, denn der Film reißt das sorgsam aufgebaute Gerüst des Coming-of-Age-Komödien-Genres ein, dass Mottola, Apatow and Friends so mühsam aufgebaut haben.

3/10
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Whatever Works:

Woody Allen ist mir zwar ein Begriff, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie bewusst einen Film von ihm gesehen habe und Whatever Works somit eine Premiere für mich ist!

In dem Film geht es um den Mysanthropen Boris Yellnikoff, einen Miesepeter und Pessimisten, der stets in allem das schlechte sieht und kein Interesse an einem erfüllten Leben hat. Zumindest jetzt nicht mehr, nachdem er von Depressionen heimgesucht wird, die ihn zu einem missglückten Selbstmordversuch trieben, woraufhin sich seine Frau von ihm trennte und er alleine und krank auf das Ende seines Lebens wartet. Aber eines Tages bittet ihn die Bettlerin Melody, ihr etwas zu essen zu geben. Ihr naives, ja schon dümmliches Wesen kotzt den ehemaligen Ingenieursprofessor ziemlich an und er gibt sich ihr von seiner arrogantesten und härtesten Seite. Ungeachtet dessen, zieht Melody bei ihm ein, hilft ihm, bringt ihn dazu, das Haus zu verlassen und verliebt sich letzten Endes in ihn. Das ungleiche Paar heiratet und lebt ein Jahr zufrieden miteinandern, bis plötzlich die Mutter von Melody vor der Tür steht.

Eigentlich kann ich nicht viel zu Woody Allen allgemein sagen. Ich kann lediglich aufschreiben, wie ich seinen neuesten Film fand und was mir dabei durch den Kopf ging.
Woody Allen gilt als Genie der Komödie. Und tatsächlich war das Format ungewöhnlich, die Charaktere liebenswert und der Film einige gute Lacher wert. Aber was mich gestört hat, und ich befürchte, das werde ich in mehreren Woody Allen-Filmen so empfinden, ist, dass der Film so leicht ist. Der Hauptdarsteller ist nicht wirklich ein Mysanthrop, er meckert nur gerne und hört sich scheinbar am liebsten selbst reden. Obwohl er die Hauptperson ist, nerven seine Monologe am meisten, da sie lediglich von einer hohen Eigenmeinung zeugen und nicht wirklich gegen den Menschen an sich gerichtet sind. Ich möchte den Vergleich zu der Serie "Becker" wagen, in der der angeblich miesepetrige Arzt genauso ein im Grunde genommen freundlicher Mensch ist, dem nur viel Leid wiederfuhr. Aber es bleibt nicht beim Hauptdarsteller. Es gibt keinen wirklichen dramatischen Höhepunkt. Die Story plätschert so vor sich hin und selbst in Szenen, in denen in klassischen Komödien die Taschentücher gezückt werden, wirken seltsam seicht und unwirklich. Und als letztes die Botschaft. Der Film heißt Whatever Works, übersetzt wurde es mit: "Hauptsahe, es funktioniert." Die Idee dahinter ist, dass wir Menschen und viel zu abhängig von unseren und anderen Vorstellungen machen und uns nur selbst im Weg stehen. Nimm das Leben, wie es kommt und genieße es in vollen Zügen. Diese existenzielle Botschaft wird im Finale verkündet, in dem jeder Charakter des Films glücklich und zufrieden feiert und einfach froh über alles ist... Das soll mich bewegen? Eine Geschichte, die so eine wichtige Botschaft überbringen will, kann nicht einfach mit so einem Techtelmechtel daherkommen und nichts Halbes und Ganzes liefern. Der Film ist nicht schlecht, ich habe mich größtenteils gut amüsiert und kann den Charme der Allen-Filme nachvollziehen, aber für einen Film in der Größenordnung, ist er mir einfach zu harmlos, zu wenig Biss und Dramaturgie. Ein eher schwaches Werk.

Fazit: Seichte Komödie von Woody Allen über vergeudete Lebenszeit und das Nachholen ebendieser. Amüsiert euch im Kino, verlasst es und redet über das Thema weiter, bei dem ihr aufgehört habt, als ihr das Kino betreten habt. Bleibt nicht im Gedächtnis zurück.

7/10
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Der Anchorman - Die Legende von Run Burgundy:

Miese Komödie mit Schauspielern, die nicht überzeugen, Witzen, die meistens nicht komisch sind und einer Story, die meistens nicht witzig ist. Der Film hängt in einer sehr unangenehmen Schwebe-Position, man weiß nicht, ob der Film Parodie, Satire, oder eine ernst gemeinte Komödie sein soll. Für eine Parodie zu schwach, da der Alltag des Nachrichtensprechers mehr oder weniger in den Hintergrund gerät, für eine Satire zu harmlos und für eine Komödie zu unkonkret und unlustig.

3/10
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Singin' in the Rain:

Und heute war mal ein richtig schmalziger, kitschiger Klassiker dran, wie er leibt und lebt. Es geht um einen Stummfilmschauspieler, der sich in eine Theaterschauspielerin verliebt und mit ihr zusammen seinen ersten Tonfilm dreht.
Viele Kinogänger sind alten Filmen abgeneigt. Wieso eigentlich? Oft ist die Atmosphäre besser und die Requisiten schöner, wenngleich Schauspielkünste und Synchronisationen mit den heutigen Standarts nicht mithalten können. Aber obwohl ich mich ein wenig vor diesem Schmalz gefürchtet habe, ging er doch runter wie Butter und war wirklich romantisch und schön. Und es ist nicht nur eine x-beliebige Liebeskomödie, wie es sie damals en masse gab, sondern auch ein Film über eine Filmepoche und die Revolution durch den Tonfilm. Außerdem wird die ein oder andere Gelegenheit genutzt, sich über das Showbusiness, Stars und die Klatschpresse lustig zu machen. Und womit der Film am meisten überzeugen kann, sind die Tanzeinlagen. Da wird gesteppt und gesprungen, dass einem die Augen rausfallen. Nicht umsonst gilt dieses Musical als das Erfolgreichste aller Zeiten. Die Musik ist mindestens genauso schön und große Ohrwurmqualitäten, besonders "Singin' in the Rain".
Fazit: Tolle Schauspieler, immer noch toller (Slapstick)Humor, großartige Tanzeinlagen und eine romantische Story. Zu Recht ein Klassiker, außerdem besitze ich nicht mal ansatzweise die Kompetenzen, um diesen Film zu kritisieren.^^

10/10

PS: Trotzdem finde ich Hairspray noch nen Tick besser...
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Juno:

Leider hat Juno mich ein wenig enttäuscht. Natürlich ist es ein gutes Drama und es ist ehrlich, sympathisch und an einigen Stellen sogar ganz lustig, aber mir fehlt etwas...
Der größte Störfaktor in meinen Augen war die Hauptdarstellerin. Schon in Hard Candy hat mich irgendwas an ihr gestört. Beim Film gucken stört es mich, wenn ich daran denken muss, wie die Schauspieler spielen. Und sobald ich darüber nachdenken muss, wie sie spielen und wieso sie diese Bewegung machen, etc., stimmt etwas nicht. In diesem Film war es genauso. Sie wirkt gekünstelt und unecht, ihre ach so freakige "andere" Art kam nicht "true" rüber und wirkte falsch auf mich. Der einzige Film, in dem ich diese "andere" Art jemandem abgekauft habe, war "Ghost World", mit Thora Birch (Film kann ich nur allen empfehlen!) Manchen Schauspielern liegt es im Blut, "andere" Charaktere zu spielen, bei denen man das Gefühl hat, dass sie nicht nur spielen, sondern dass sie diese Charaktere SIND. Solche Schauspieler sind zum Beispiel Steve Buscemi, oder Micheal Cera, der mich gleich zu dem großen Pluspunkt bringt. Micheal Cera spielt den verklemmten, leicht verschrobenen Jungen derart real (wie schon in Superbad), dass man einfach glaubt, dass er so ist. Ansonsten sehr gute Leistung von Jennifer Garner und das übliche von Bateman.

7/10
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OSS 117 - Der Agent, der sich selbst liebte:

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich der Kalkman beeinflusst hat und wie sehr ich ihn für seine Arbeiten liebe, die die deutsche Medienlandschaft bereichern. Aber in Punkto Humor und Sprachtalent war er mir nie gut genug. Ein Manko, der leider auch dieser französischen Agentensatire anhaftet. Kalkofes Synchronstimme passt in meinen Augen einfach nicht zu dem selbstverliebten leicht schwuchteligen Agenten 117. Der Film hält sich meist mit Blödel-Gags über Wasser, ist aber nie so niveaulos, dass er auf Kalauer zurückgreift. Seine satirische Ader ist eher schwach und er schöpft sein Potential kaum aus. Nebenbei gesagt ist er zudem noch einfallsloser als "Der Wixxer".
Schade, ich habe mir viel mehr erhofft...

5/10
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UHF:

Mit "UHF" erfüllte sich Al Yankovic einen lang gehegten Traum. Raus kam eine Komödie des Scary-Movie-Geistes, die zwar einige lustige Parodien bietet, aber über die lange Laufzeit in seiner eigenen Mittelmäßigkeit versinkt.
Der junge Tery (Al) behält keinen Job länger als 2 Tage. Er fült sich zu kreativ und schafft es nicht, sich anzupassen. Als sein reicher Onkel bei einer Wette ein verlassenes Nachrichtenstudio gewinnt und nichts damit anfangen kann, überlässt er es Tery, damit der dort Fernsehen machen kann.
Wenn der geneigte Zuschauer jetzt glaubt, Tery hätte Visionen, oder gar Ambitionen etwas Neues auf die Beine zu stellen, dann hat er sich getäuscht. Denn es werden nur bereits vorhandene, abgrundtief schlechte und konsumgeile TV-Formate kopiert, die es alle schon gab. Blödelshows mit nervigen Kindern, dämliche Pannenshows, Kochen, Poker, Quiz und Home-Shopping: Alles ist vertreten. Der einzige Lichtblick stellen die Trailer dar, die dort im Fernsehen gezeigt werden. "Conan, der Bibliothekar" und "Gandhi II", der persönlich mein Favourit war. Gandhi erhebt sich und hat keine Lust mehr auf passiven Widerstand. Von nun an gibt es Krieg!
Neben der mühseligen Story und den Hauch einer Liebesgeschichte, gibt es noch die Filmanleihen und Verarschungen, die ganz lustig sind. Gleich am Anfang des Films kam Indiana Jones und gegen Ende nochmal Rambo. Al Yankovic ist zwar kein Schauspieler und in beiden Rollen guckt er genauso blöd, aber für die Parodie reicht es geradeso. Ansonsten kommen noch Anspielungen an Star Wars, The Toxic Avenger, The Shining, ET und andere.
Außerdem kann man hier Fran, die "Nanny", als Reporterin 'bewundern'.

Fazit: Yankovic hat sich einen Traum erfüllt, aber soetwas habe ich mir nicht gewünscht... Einige seltene Lacher, der Rest ist langweilig. Öder Kabbel- und Kalauer-Humor.

3/10
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Jersey Girl:

Der Film wurde dem Vater des Regisseurs (Kevin Smith) gewidmet, also kann ich die seichte und harmlose Tonalität des Films verstehen, aber Spaß gemacht hat es nicht. Es war ein wirklich langweiliger, klischeeerfüllender Familienfilm, mit allem, was dieses Genre so erfüllt. Alleinerziehender Vater, ein kleines knuddeliges Mädchen, dass total unschuldig ist und nie böse ist, ein bisschen Pseudo-Dramatik, die unkonventionelle "neue" Frau, die von der Tochter sofort akzeptiert wird und reichlich verklemmte Träume.
Wie man einen Film sieht, hängt ja maßgeblich von der persönlichen Einstellung ab. Familienfilme, die oft gleichzeitg Tragikkomödien sind, können durchaus gut sein, wie es der wundervolle Film "Little Miss Sunshine" zeigt. Dieser Film endet aber damit, dass der Vater aufhört, seinem Traum nachzujagen und lieber den Papa spielt und iiiimmmeeeer für seine süße Tochter da ist. Buuuäärgh...
Eine konventionellere und bürgerlichere Botschaft kann ein Film nicht besitzen, und da ich ein kleiner Revoluzzer bin und auch bereit bin, für meine Träume einiges zu opfern, kann ich die "Message" natürlich überhaupt nicht ab.
Aber naja, nach anderthalb Stunden war es ja vorbei.
Zu erwähnen wären da noch die drei Nominierungen für die goldene Himbeere, die Ben Affleck, Jennifer Lopez und Liv Tayler erhielten... Jennifer Lopez ragt da am meisten heraus, mit der wohl sclechtesten gespielten Schwangerschaft im Filmgenre überhaupt...

4/10
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Clerks - Die Ladenhüter:

Normalerweise bin ich kein Fan von Komödien. Entweder ist der Humor zu niveaulos, oder zu erzwungen. Kevin Smith, seines Zeichens Autorenfilmer, verbindet Anspruch mit niveaulosester Fäkalsprache, woraus ein dynamischer und interessanter Film entsteht.

Der Film hat keine wirkliche Handlung. Er wirkt eher wie eine Verfilmung von Paul Morissey, der seinerzeit unter Andy Warhols Namen Filme drehte, die Portraits der damaligen Zeit zeichneten und anstrengende, aber faszinierende Filme sind (mit einem Hauch Erotik versehen). Kevin Smith verwendet dieses Konzept, um das trostlose und bescheuerte Leben des Hauptcharakters Dante zu zeigen, der in einem 24h-Supermarkt arbeitet. Der Film zeigt einen Tag, den Dante erlebt, als sein Chef nicht kommen kann und Dante die gesamte Schicht übernehmen muss. Außerdem ist da noch der verschrobene Arbeiter aus der Videothek nebenan, Randol, der mit seinem individuellen Wesen alles vertreibt, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Außerdem sind da noch Jay und Silent Bob (denen Kevin Smith noch zwei weiteren Filmen widmete), seine Freundin, seine Exfreundin und diverse Kunden.

Clerks ist ein cineastisches Kleinod, dass vollkommen zu Unrecht noch nie ins deutsche übersetzt wurde. Smith drehte einen Film über einen verbitterten, lustlosen Mann, der sein Leben verbockt hat, aber erst 22 ist. Ihm gelingt es, eine zynisches, deprimierendes Portrait eines Hinterwäldler-idioten-nestes zu malen, dass trotz seiner Übertreibungen und Karikaturen extrem realistisch wirkt. Der Film ist ernst und anspruchsvoll, aber gleichzeitg einer der lustigsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe.
Und nicht nur die Story ist toll, auch formell ist der Film raffiniert. Wie bei einem Noirfilm, wurde alles schwarz-weiß gedreht, was den deprimierenden Ton des Films noch ein wenig erhöht. Typografische Einblenden, künden Darsteller und Szenen an, was den Theatercharakter unterstützt, den das Werk aufgrund seiner wenigen Schauplätze sowieso schon hat.

Kevin Smith hat ein großartiges Debüt abgeliefert, an das keiner seiner späteren Filme rankam. Mit seinen New-Jersey-Filmen hat er eine Reihe erschaffen, die unter Fans Kultstatus besitzt. Schade, dass er mit seinem neuesten Film "Zack & Miri make a porno" seinen vorherigen Pfad verlässt und etwas vollkommen anderes macht. Obwohl der Film auch toll ist, ist es in seinen anderen Filmen viel schöner und lustiger, wenn er mit Anspielungen und Querverweisen um sich wirft, die man teilweise nur versteht, wenn man alle Filme kennt.

Fazit: Clerks ist eine Noir-Komödie, wenn ich das so sagen kann...
Sie ist lustig und deprimierend und versteckt im Kern mehrere Botschaften, die man sich als Betrachter auch ruhig merken kann. Außerdem wird hier gezeigt, was Smith am besten kann. Dialoge schreiben. Gossensprache mit Niveau zu versehen ist schwer und diese Aufgabe meistert Smith in Clerks perfekt.

9/10
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Zack and Miri make a Porno:

Inzwischen besitze ich fast jeden Film von Kevin Smith und es ist toll, wie er endlich die Chance bekommt mit einem großen Budget einen Film zu drehen. Seine ersten Filme wurden ja mit einem eher moderaten Budget realisiert, obwohl für seine Filme wahrscheinlich nicht besonders viel Geld nötig ist.
Was diesen Film ausmacht, sind die perversen Dialoge und Bilder. Und wenn man auf totale niveaulose Scheiße steht, dann ist man hier auch ganz richtig. Man sieht vielen Titten und auch den ein oder anderen Schwanz. Außerdem viele Fickszenen, obwohl die eher lustig sind, die bestimmt auch nicht ernstgenommen werden sollen. Ansonsten ist sie wie jede andere Komödie. Irgendwann wird es ernst, es kommt eine Depriphase und am Ende ist wieder alles gut. Nichts besonderes also, abgesehen von den andauernden Tabubrüchen.
Hervorheben möchte ich aber auf jeden Fall den Fake-Werbespot, der nach dem Abspann kommt. Absolut genial, ich habe mich totgelacht!XD
Da erwartet einen eine Nigga Rich-Production vom feinsten! Star Whores, en masse, absurde Gespräche mit Schwulen-Porno-Darstellern und last but not least die Produzenten des Unternehmens, die natürlich auch Pornos drehen.
Viel Spaß beim gucken, ich persönlich saß mit einem Dauergrinsen da.

8/10
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Dogma:

Und nochmal ein Film von und mit Kevin Smith. Dieser war zwar storytechnisch viel besser und gewitzer als Zack and Miri make a Porno, aber trotzdem schlechter erzählt und besaß auf die Dauer auch einige Hänger. Dafür kommt hier die Stärke Kevin Smiths voll zur Geltung. Nämlich das Schreiben von Dialogen. Gewitzte und raffinierte Gespräche erwarten einen hier mit einigen wohl versteckten Witzen. Auch die Story an sich ist schon verwirrend genug, aber man kann ihr trotzdem folgen. Was den Film letztendlich in die Schublade der mittelmäßigen Filme rutschen lässt, ist wahrscheinlich das stark gedrosselte Tempo, mit dem er fährt. Nicht jeder Gag zündet und es entsteht so gut wie nie wirkliche Spannung. Außerdem ist das Ende zugegebenermaßen ziemlich verhunzt.
Erwähnenswert ist hier aber Alan Rickman, der eine tolle Performance als Seraphim Metatron abgibt.^^

6/10
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Dänische Delikatessen:

Anders Thomas Jensen ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht, schwarzen Humor mit Tragik-Komik und Absurdität zu verbinden. Seine Filme sind auf ihre Weise immer gleich und auch Dänische Delikatessen unterscheidet sich da nicht wirklich. Wieder kann man als Freund des schwarzen Humors über die eigentlich gar nicht lustigen Sachen lachen und wieder ist es ein ungewöhnliches Ende, bei dem die eigentlich Bösen (die alle irgendwie emotional krank sind) am besten abschneiden. Jensens Filme zeichnen sich ncht dadurch aus, dass sie besonders logisch oder nachvollziehbar sind, daher verzichte ich mal auf die Kritikpunkte der Glaubwürdigkeit. Trotzdem hat er Spaß gemacht, auch wenn er nicht ganz so sehr überzeugt und im Gedächtnis zurückbleibt, wie "In China essen sie Hunde" und "Old men in new Cars".

7/10
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Hangover:

Ich halte den Film nicht ganz für den 'Kultfilm', als den ihn einschlägige Seiten tituliert haben, aber trotzdem habe ich an einigen Stellen herzhaft lachen müssen. In seiner Einfachheit ist er erfrischend anders und komplex. Das Thema des Junggesellenabends in Las Vegas ist ja schon abgedroschen, aber hier wird es genutzt, eine (nicht immer) spannende Odyssey zu erzählen. Die Erzahlweise, Cut und Einen Tag später, ist unkonventionell und lustig. Schade sind die paar total übertriebenen Aktionen, zum Beispiel den Chinesen, aber darüber kann ich hinwegsehen.
Auch schade ist, dass mir der Trailer suggerierte, dass da eine Art Verschwörung zugange ist, etwas großes, geheimnisvolles, aber am Ende war es doch nur eine verdammt wilde Party und viele Sachen bleiben ungeklärt.
Der Abspann ist saulustig und ich habe mich fast bepisst vor Lachen.

8/10
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Cromartie High School [Live Action Movie]:

Der Film war echt unterstes Niveau... Während der Manga gerade mit seiner ernsthaften Blödheit punktet und sich schnell zu einem meiner Lieblinge gemausert hat (Scheiße: Tokyopop stellte Veröffentlichung nach Band 7 ein), hat der Film nur Blödheit zu bieten... Ohne die tollen, langen und abschweifenden philosophischen Dialoge mitzuliefern. Scheinbar bekommt jeder noch so kleine Manga eine Realverfilmung, was man ja auch an dem geilen Manga Detroit Metal City sieht, dessen Realverfilmung dieses Jahr auf einer europäischen Japanmesse gezeigt wurde und auch nicht sonderlich berauschend ist.
Niedriges Budget, schlechte Schauspieler und nicht mal Mut, originaltreu zu bleiben und den Charakteren das Aussehen zu geben, dass sie im Manga haben (Takenouchi mit langen Haaren!! ).
Ein wirklich mieser Film, der mich nicht mal zum schmunzeln brachte.

2/10
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Hairspray:

Tolle Musik, tolle Darsteller (Jerry Stiller, Christopher Walken, John Travolta) und eine einfache, aufgedrehte und lustige Story. Dieser Film ist ein totaler Ohrwurm und macht wirklich Freude, obwohl es nebenbei auch um Rassismus geht. Sehr schön auch John Waters als Exhibitionist am Anfang!^^ Ich habe nur zwei kleine Kritikpunkte:
In dem Film wird versucht Nostalgiegefühle für die 70ger zu wecken. Das sieht man in Frisuren, Klamotten und Tänzen. Allerdings ist gerade das Wichtigste, nämlich die Musik eher an modernen Melodien und Rhytmen orientiert und erinnert teilweise sehr stark an High School Musical. Natürlich ist es schwer, einen Ohrwurm mit den altbekannten Musikmustern der 70ger zu kreieren, aber man hätte es auch versuchen können.
Zweiter Kritikpunkt ist diese idealisierung. Natürlich legt es der Film drauf an, einfach nur Spaß zu haben und sich von der guten Laune mitreißen zu lassen, aber die Gesellschaftskritik zur damaligen Zeit ist ziemlich oberflächlich. Die Schwarzen werden als die immerfreundlichen, total coolen, viel leidenschaftlicher tanzenden Leute dargestellt, die sie damals bestimmt nicht alle waren. Es geht zwar ums Tanzen, aber es gibt keinen einzigen Schwarzen, der von Groll erfüllt ist, wegen den ganzen Ungerechtigkeiten? Naja...

8/10
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Superbad:

Mal wieder. Für mich einfach die beste Komödie, die es gibt. Ich liebe diese Antihelden und das rührselige Ende, dass wirklich jeder als total schwul empfindet. Aber das sind auch Idioten, die nicht kapieren, worum es wirklich geht. Es geht nicht um Sex, Alkohol oder die Gruppe, sondern es geht um Freundschaft und das Erwachsenwerden und das auf sich allein Gestelltsein.
Evan und Seth gehen auf verschiedene Colleges und dort werden sie das erste mal getrennte Wege gehen. Das können nur Leute verstehen, die soetwas auch erlebt haben.
Wie dem auch sei, saulustig, pervers, genial!^^

9/10
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Ananas Express:

Ich bin ein Riesenfan von Judd Apatows Filmen (Superbad, Beim ersten Mal), weil seine Filme gegen die Regeln verstoßen, aber trotzdem noch angenehm und für den Mainstream geeignet sind. Sie halten sich nicht viel an Konventionen, sind besetzt mit Antihelden und sind so, wie das Leben eben ist. Unfreiwillig komisch, obwohl es eigentlich nicht zum Lachen ist. Ananas Express war eine lustige Softcore-Version von Thursday. Nicht ganz so blutig, aber viel komischer und tolles Tempo. Die üblichen Schauspieler, die sehr sympathisch sind. Da ich nach diesem Film noch einen anderen gesehen habe, fällt mein Urteil ein bisschen nüchterner aus, aber mir hat der Film echt gefallen!

8/10
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Männersache:

SO einen schlechten Film habe ich selten gesehen...
Was will mir dieses Machwerk, dass sich Film schimpft, sagen?
Wenn ich die Möglichkeit habe, meinen Traum zu verwirklichen oder mit einem Kumpel ein Bierchen trinken zu gehen, entscheide ich mich für letzteres?
Während Dieter Tappert, alias Paul Panzer wenigstens noch Ansätze eines Schauspieles zeigt, "überzeugt" Mario Barth nur durch ein und dieselbe Fresse und blöden Witzen.
Neben ihm als Tiefpunkt der deutschen Comedy, ist auch dieser Film ein herber Rückschlag für Regisseure wie Wim Wenders oder Werner Herzog.
Danke Mario.

0/10
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Der Kaufhauscop:

Paul Blart wollte immer Polizist werden, aber er leidet an Zuckerkrankheit, weswegen er den Sporttest nicht besteht. Letztendlich wird er Sicherheits-Beamter im örtlichen Kaufhaus, in dem er überpingelig für Recht und Ordnung sorgt, was seinen Kollegen mächtig auf die Nerven geht. Doch als ein Team von Verbrechern dass Kaufhaus stürmt, ist er der einzige, der die Situation noch retten kann.

Normalerweise sind meine Ausflüge ins Mainstreamgefilde echt selten, aber wenn ich mal kostenlos ins Kino kann, dann gucke ich mir auch Filme an, die ich beim ersten mal schon schlechter als mittelmäßig fand. Das einzige, was diese klischeehafte, oberflächliche Komödie rettet ist Kevin James. Er hat einfach eine sympathische, unglaublich komische Art, die sich auch nach seinem dritten Auftritt auf die Leinwand noch nicht erschöpft. Obwohl Regisseur Steve Carr echt alles tut, dass einem die viel zu oft wiederholten selbe Witzchen aus den Ohren raushängen. Aber es ist einfach zu peinlich. Ein dicker, bärenhafter lieber Sicherheits-Beamte verliebt sich in eine großäugig guckende Lolita, die natürlich auf so väterliche Bärentypen steht...
Gegen die Schauspieler an sich kann man nichts sagen, sie machen ihre Arbeit solide und spielen eben ihre Rollen, so beknackt sie auch sein mögen. Dass die Verbrecher die ganze Zeit 'cool' durch die Gegend hüpfen, mit Bikes, Skateboards und hast du nicht gesehen die ganze Zeit kleine Kunststückchen vorführen mag dem einen gefallen, mich erinnerte es aber mehr an einen Zirkus. Das einzige was toll war, waren die Anspielungen auf die Action-Klassiker Stirb Langsam, Rambo, und Konsorten, aber auch die 300-Posse war ein kleines Augenschmankerl plus Jason-Blick in der Eis-Hockey-Maske. Und der obercoole Blick von Kevin James in der Schlussszene war einfach zu schön.
Durch all das könnte man den Film durchaus für eine Satire á la Scary Movie halten, aber da fehlt noch ein ganzes Stück.

Fazit: Ein oberflächliches Stück Zelluloid, dass nur durch Kevin James ein wenig Spaß macht. Höchstens einmal sehen, danach nie wieder.

4/10
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Per Anhalter durch die Galaxis:

Es geht um Arthur Dent, dessen Planet von einer Minute zur anderen zerstört wird. Er kann sich jedoch mit seinem, kurz vorher offenbarten außerirdischen Freund Ford fliehen. Sie landen auf dem Raumschiff, dass ihren Planeten zerstört hat und erleben ein Abenteuer in der Galaxie, immer den galaktischen Reiseführer im Gepäck.

Ich glaube, ich habe schonmal ein Buch von Douglas Adams gelesen, aber ich bin mir nicht sicher. Fakt ist, ich kenne eines, dass ziemlich des sprachlich-visuellen Stil des Films entsprach. Aufgrund des fehlenden Wissens, was die Buchvorlage angeht, sehe ich den Film natürlich anders, auf jeden Fall positiver, denke ich. Schließlich ist es immer so, dass Szenen rausgeschnitten werden, Textpassagen gekürzt oder weggelassen oder sogar ganze Handlungsstränge entfernt werden. Die Optik des Films ist wirklich grandios. Tolle Außerirdischen-Kostüme und hervorragende 3D-Effekte, die die durchgeknallten Ideen des Films nur unterstreichen. Die Ideen sind sagenhaft und erinnern sowohl an Terry Pratchett, als auch an Nelson Bond's "Lancelot Biggs' Weltraumfahrten", vom Humor her und vom revolutionären und visionären Erfindergeist. Aber die Stärke der Romanvorlagen, stellt sich in dem Film, wie schon in den beiden Verfilmungen der Terry Pratchett Romane eher als Schwäche heraus. Es fehlt ganz einfach "Esprit", es fehlt die Ausdrucksstärke der Sprache, der Witz kommt nur selten rüber. Obwohl ich das Buch nicht kenne, weiß ich das, weil ich das schon mehrmals erlebt habe und der Film spannungsmäßig zwischenzeitlich sehr absackt. Trotzdem fand ich ihn größtenteils sehr lustig, obwohl ich ihn auf deutsch gesehen habe. Dabei klingt die englische Auswahl an Stimmen einfach herrlich! Alan Rickman (Snape, etc.) als Marvin, der depressive Roboter, Stephen Fry (Grinsekatze im anstehenden "Alice in Wonderland" von Tim Burton) als Erzähler und Helen Mirren als Supercomputer, der mich ein wenig an die Schildkröte Morla aus "Die unendliche Geschichte" erinnert. Und dann noch John Malkovich als wiederlicher Schmierpriester und Bill Nighy (Shaun of the Dead, Fluch der Karbik 2 u. 3), die echt tolle Gastauftritte haben. Also großes Staraufgebot, während in der deutschen Version keine einzige von den Stimmen übernommen wurde.

Fazit: Toller Film mit einigen Längen, der höchstwahrscheinlich nicht an das Buch rankommt. Aber wieso?
Die Antwort lautet 42!

7/10
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Across the Universe:

Der junge Jude (immer wieder lustig... gespruchen [schuud]) reist nach Amerika ohne Einwanderungsgenehmigung, um seinen Vater kennenzulernen. Nach dem er ihn dort getroffen hat, trifft er seine späteren Freunde Max, Lucy und Prudence und ein paar andere, mit denen er eine Kommune gründet. Es wird ihr Alltag und Kampf gegen den Staat und Krieg von Vietnam gezeigt. Am Ende reist Jude legal nach Amerika um dort weiter mit seinen Freunden zu leben.

Ich rede nicht groß rum... Ich fand den Film nicht gut. Größtenteils zwar schöne Metaphern und Bilder, wobei die Rekrutierungs-, Zirkus- und Kriegsszenen am besten waren und auch die Schauspieler waren nett, aber ich fand den Film einfach unglaublich öde und anstrengend. Das kann sein, weil ich nicht viel mit dieser Musik anfangen kann (kannte glaube ich nur zwei oder drei Lieder von...) oder weil mir dieser Hippie-Schnulzen-Kram auf den Sack ging, aber letztendlich fand ich ihn öde. Er hatte so eine wehmütige, wehleidige Stimmung, dass alles schlecht ist, Intoleranz und Kriegstreiberei die Welt beherrschen und wahre Liebe nicht mehr viel bedeutet. Kann sein, dass damals viel schlimmes passiert ist, Geschichte ist nicht so mein Pappenheimer, aber es war doch nicht nur so. Da ich mich nicht auskenne, lasse ich das Thema mal, mir war der Film einfach zu emotional, basta!
Und dabei fand ich Moulin Rouge so toll...

Fazit: Ein Film für Frauen und Woodstöcker und alle, die der Hippiebewegung der 60ger angehörten, oder diese verehren.
Aber nichts für mich...

4/10
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Detroit Rock City:

Hawk, Trip, Jam und Lex wollen zu dem Kiss-Konzert. Allerdings ist die Mutter von Jam eine religiöse Fanatikerin, die diese Musik für das Werk des Teufels hält und verbrennt die Karten der vier Freunde. Außerdem verfrachtet sie ihren Sohn in ein Internat. Die anderen Jungs befreien ihn auf spektakuläre Art und Weise, indem sie den Direkter mit Mushrooms füttern und fahren nach Detroit. Dort angekommen versuchen die 4, jeder für sich, die Tickets für das Konzert zu ergattern.

Das ist ein Film, der mir gefällt! Er ist nicht nur ein Klassiker und einflussreicher Film meiner Kindheit, sondern auch von der Machart, vom Humor und von den Darstellern total überzeugend. Der Film wurde vom Kiss-Mitglied Gene Simmons persönlich produziert und ist daher, wie nicht anders zu erwarten, eine Lobeshymne an diese Band und an diese Generation, die Tabus brach und Ethik und Moral den Arsch entgegen streckte. Auf einfache, aber schöne Art, wird die damalige Zeit karikiert dargestellt. Perfekt verkörpert Lin Shaye, die B-Movie-Ikone die engstirnige konservative Mutter von Jam. Der Film ist zwar recht harmlos, sollte aber auch ein möglichst großes Publikum ansprechen.
Sehr lustig ist auch der Kurzauftritt von 70ger Jahre Pornostar Ron Jeremy, der den Ansager in der Disko spielt, in der die Fleischbeschau stattfindet.
Einfach ein toller Film. Tolle Optik und Kamera, tolle Schauspieler und tolle wahnwitzige Story.

Fazit: Zu schade, dass generell mehr bei schlechten Filmen schreiben kann... Also einfach:
Toll!

8/10

Animationsfilm/Trickfilm:
Oben:

Als junger Mann wünschte sich Carl, ein abenteuererfülltes Leben zu führen, und die Welt zu entdecken. Genauso wie seine frühe Freundin und spätere Frau. Als sie jedoch im hohen Alter stirbt und ihn alleine zurücklässt, wird ihm klar, dass er nicht wirklich etwas außergewöhnliches im Leben gewagt hat. In einer wahnwitzigen Aktion fliegt Carl mit seinem Haus, befestigt an tausenden Helium-Ballons, in den Himmel und erlebt sein großes Abenteuer, auf dem er findet, was er so lange gesucht hat.

Wenn es ein Film verdient, einfach "schön" genannt zu werden, dann sind es die Pixar-Filme. Zwar sind ihre Werke nicht die anspruchvollsten und auch nicht die künstlerischsten, aber im Endeffekt geht es den Machern Pete Doctor, John Lasseter und den vielen anderen Mitarbeitern von Pixar nur um eines:
Dass sich der Zuschauer zurück in seine Kindheit versetzt fühlt und emotional angesprochen wird. Japanische Filme sind meistens auf einer bestimmten Emotion aufgebaut, die alles andere bestimmt. Deshalb sind die asiatischen Werke so oft dramatisch und einzigartig in der Vermittlung ebendieser Gefühle, auf die der Film aufbaut. Die Pixar-Filme sind ähnlich. Wie schon in Ratatouille geht es hier um die Erfüllung eines Lebenstraumes, wenngleich Oben auf ein anderes Ziel hinausläuft. Hier geht es darum, dass der Weg das eigentliche Ziel ist und dass man nicht das Jetzt aus den Augen verlieren sollte, wenn man nur nach vorne schaut.

Nach dem Film fragte ich mich, was Oben von Ratatouille unterscheidet. Denn Ratatouille ist ein Meisterwerk, während Oben nicht ganz so bedeutungsvoll und schön ist. Es mag an der Story liegen, vielleicht aber auch an der künstlerischen Umsetzung oder dem besseren Soundtrack von Giacchino, der beide Filme vertonte. Alle Botschaften der Filme aus dem Hause Pixar sind bedeutend und erfüllen ihren erzieherischen Zweck bei Kindern.

Es gibt klitzekleine Ungereimtheiten im Film, aber er hat mir trotzdem super gefallen, weil erstens die Optik wieder atemberaubend ist und zweitens der Film letztendlich ein Kinderfilm ist, der hauptsächlich Kindern gefallen soll.

Ein tolles Schmankerl war wieder mal der Vorfilm, Teilweise wolkig.

Fazit: Wieder ein wunderschöner Kinderfilm aus dem hause Pixar, der zwar nicht ganz so bedeutend wie Ratatouille ist, aber trotzdem all jenen gefallen wird, die gewillt sind, wieder für anderthalb Stunden Kind zu sein.

8/10
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Steamboy:

Steamboy kann trotz des elefantösen Budgets (teuerster Anime überhaupt) nicht alle Erwartungen erfüllen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Otomo schon mit Akira sein Meisterwerk abgelegt hat, was erzählerische Dichte und animatorische Brillianz angeht. Und Steamboy sieht wirklich super aus und bietet einfach sehr sehr schöne Bilder, aber die Story ist eher schwach, besonders das Ende.
Die Musik ist auch großartig und unterstreicht den schon fast an einen Katastrophenfilm erinnernden Anime enorm. Doch die Story ist so geleckt wie ein Ghibli-Film. Das Schloss geht unter, Halb London ist zerstört und eingefroren, aber von Toten ist keine Spur und kleine Kinder rennen freudestrahlend hinter dem Zwergpiloten hinterher. Schuld hat keiner, alles ist vergessen. Der Film endet mit einem versteckten Waffenstillstand, in dem anerkannt wird, dass Erfindungen immer missbraucht werden, aber eben die Menschheit voranbringen.
In meinen Augen schwach... Zu schwach für einen Otomo.
Wer Akira nichgt kennt, wird mit diesem Film seinen Spaß haben, aber er ist genauso schnell wieder vergessen.
Für seinen neuen "Sky Crawlers" befürchte ich ähnliches. Zu schade, dass der Akira-Regisseur nicht mehr den Mut für ein neues bahnbrechendes Werk zu besitzen scheint.

7/10
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Prinzessin Mononoke:

Endlich habe ich mal den Ghibli-Klssiker schlechthin gesehen. Und er hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen. Abgesehen von der Tatsache, dass die Ghibli-Menschen alle gleich sind und in allen Filmen eine unglaublich unrealistische gute-laune-Atmosphäre herrscht, bei der sogar die Oberbösen nicht mehr richtig böse wirken.
Aber schließlich sind die Ghibli-Filme Kinderfilme, also will ich mal nicht meckern...

9/10
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Animatrix:

Als Studio 4°C-Fan steht natürlich auch dieser Anime auf meiner Liste. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Spannend erzählte, informative und genial animierte Kurzfilme erwarten einen hier, die nocheinmal das Mysterium der Matrix erklären und den Krieg zwischen Mensch und Maschine.
Nicht alle Filme weisen die erzählerische Dichte auf, die andere und welche sind wiederum nicht so toll animiert, wie andere, aber darüber kann ich hinwegsehen. Ich bin zum Beispiel überhaupt kein Fan des Studios Madhouse. Ich finde die Animationen zu grobschlächtig, zu unsensibel. Aber es ist ein markanter Stil und ich kann ihn akzeptieren.

8/10
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Ratatouille:

Ähnlich wie Mindgame einer meiner Lieblingsfilme. Er ist bis jetzt der größte Streich von Pixar und besitzt alles, was den perfekten Unterhaltungsfilm ausmacht. Er ist humorvoll, aber gleichzeitig anspruchsvoll. Er ist leidenschaftlich und künstlerisch und letztendlich besitzt er eine ergreifende Botschaft und teilt sie gekonnt mit.
Die Ratte Remy liebt es zu kochen. Als sie aus ihrem Heim von einer verrückten, Giftgas verstreuenden Oma fliehen, verliert Remy seine Familie und landet einsam in der Kanalisation von Paris. Nach dem er sich aber gefasst hat, verlässt er die Kanalisation und sieht sich in der Stadt um, in der er nach kurzer Zeit auf Gusteaus Restaurant trifft, dass dem Meisterkoch gehörte, der Remys Inspirationsquelle und Vorbild ist. Zur gleichen Zeit bekommt der Tollpatsch Linguini einen Job in der Küche des fiesen Giftzwerges Skinner und putzt dort, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Durch ein unglückliches Missgeschick fällt eine Suppe vom Herd die die Tollpatschigkeit Linguinis und Remy sieht sich kurzerhand gezwungen, eine neue Suppe zu bereiten. Er wird entdeckt, gefangen genommen und soll getötet werden. Aber Linguini kann die Ratte nicht töten, da er auch seine Arbeit bedroht sieht und die wahnwitzige Idee hat, dass Remy für ihn kocht. Fortan steuert Remy Linguini und sie sorgen für etwas Aufmerksamkeit bei den Kritikern. Remy entdeckt durch Zufall, dass Linguini Gusteaus Sohn ist, Skinner wird entlassen, da er diese Tatsache verheimlichen wollte und das Restaurant gehört fortan Linguini. Aber es kann ja nicht ewig so schön bleiben. Skinner sieht auf Rache und vermutet schon von Anfang an, dass da die Ratte im Spiel ist. Nebenbei ärgert sich Remy noch mit dem immer arroganter werdenden Linguini rum, bis sie sich eines Tages so sehr zoffen, dass Remy ihn verlässt. Er wird gefangen, während Linguini dringend seine Hilfe braucht, da der strengste Kritiker, Anton Ego wartend im Restaurant sitzt und auf sein Menü wartet. Durch eine Rettungsaktion der Rattenfamilie wird Remy befreit und er rennt zu Linguini. Der nutzt die Chance und entschuldigt sich nicht nur bei ihm, sondern auch dei dem Rest der Küchencrew, die ihn daraufhin verlassen. Remy und siene Familie beschließen kurzerhand, die Gerichte zu kochen, während Linguini bedient.
Der Kritiker ist von dem Essen entzückt und wird in das Geheimnis des kleinen Kochs eingeweiht. Am nächsten Tag erscheint seine überwältigende Kritik. Aber das "Gusteaus" wird geschlossen wegen einer Rattenmeldung und Ego verliert seine Glaubwürdigkeit als Kritiker. Aber zusammen eröffnen sie ein neues Bistro, namens: "Ratatouille".
Das faszinierendste an der Geschichte ist, dass Remy als unwürdigstes Wesen, als Parasitenträger und vorurteilsbelasteter Fluch der Gesellschaft kocht und am Ende die Anerkennung erhält, die er verdient. Hier wird einem ganz deutlich gesagt, dass man alles erreichen kann, egal wie die Herkunft ist. Das ist eine wahrhaft berührende Botschaft und sie hat mich auch beim ersten sehen tief getroffen.
Dazu noch ein wundervoller Soundtrack und großartige Synchronstimmen (Jürgen Thormann, der Sprecher von Michael Caine und Peter o'Thoole als Anton Ego).
Der Film ist für Erwachsene genauso geeignet, wie für Kinder, da auch sie noch etwas lernen können.

10/10
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Genius Party [Amazon Rezension]:

Als ein riesiger Studio 4°C-Fan, habe ich mich riesig auf diese DVD gefreut. Tekkonkinkreet war ein Meisterwerk, Animatrix genial, Batman: Gotham Knight auch sehr toll (zumindest die Clips von besagtem Studio) und ich kann ohne Zweifel sagen, dass Mindgame einer der besten Animes aller Zeiten ist! Ein Glück gibt es in dem Anime-Massenmarkt aus Japan ein Studio, dass noch künstlerische und ideelle Ansprüche besitzt und sie auch kreativ, einzigartig umsetzen kann.
Hätte ich das Geld, hätte ich mir die japanischen Perfect-Collectors-Editions gekauft, was leider nicht der Fall ist.^^

Wie dem auch sei, war die Vorfreude auf das rezensierte Produkt sehr groß. Ich bereue den Risikokauf nicht, muss aber sagen, dass mir nicht alle Clips gefallen haben und animationstechnisch, oder von der Story überzeugen konnten. Der erste Clip, der Film mit der Psychoanalyse und das Video mit dem Baby waren die besten, der Rest war mir... zu einfach.
Ich setze große Erwartungen in den zweiten Teil, "Genius Party Beyond", der hoffentlich auch sehr bald hierzulande erscheinen wird.

7/10
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Mind Game [Amazon Rezension]:

Zuerst wollte ich den Titel dieser Rezension "Bester Anime aller Zeiten" nennen. Da Geschmäcker aber verschieden sind, habe ich den Titel geändert und ihn als künstlerisch wertvollsten Anime aller Zeiten bezeichnet. Und das meine ich ernst.

Was Studio 4°C hier vollbracht hat, ist ein vielleicht kein Meilenstein in der Animationsgeschichte aber ein Kunstwerk, dass sich in allen Bereichen von anderen Animes abhebt. Dieser Film ist eine Liebeserklärung an das Leben und an die Liebe.

Negishi ist ein Looser. Er zeichnet Manga, weil es das einzige ist, was er kann. Eines Tages trifft er durch Zufall seine alte Schulliebe wieder, die auf der Flucht vor Gläubigern war. Negishi bringt sie nach Hause und sie unterhalten sich. Er macht zwar allerlei schlüpfrige Bemerkungen, ist aber zu feige, ihr zu sagen, was er für sie empfindet. Sie nimmt ihn mit zu dem Laden, den sie und ihre Schwester betreiben. Nach einer Weile kommen die Gläubiger dazu, die außerdem ein privates Problem mit dem Vater der beiden Mädchen haben. Die Situation eskaliert und einer der Gläubiger erschießt Negishi. In den surrealen unwirklichen Szenen darauf, wird Negishi in den Himmel gesaugt, wo er zuerst viele Nahaufnahmen seiner eigenen Hinrichtung begutachtet und anschließend Gott trifft. Diese, sich andauernd ändernde Gestalt, macht ihm klar, dass sein Leben vorbei ist. Er weist ihn an, es zu akzeptieren und zu verschwinden. Negishi kann aber nicht akzeptieren, dass es einfach so vorbei sein soll und startet eine spektakuläre Rettungsaktion, durch die er wieder in seinem leiblichen Körper manifestiert. Die Zeit wird zurückgedreht und er befindet sich wieder in der Situation, in der ihn der Gläubiger erschießen wollte. Durch eine spontane Aktion erschießt Negshi den Typen und flieht mit seiner Liebe und ihrer Schwester. Eine Verfolgungsjagd durch die Stadt folgt, die endet, weil der Wagen, in dem Negishi und seine Begleiter saßen, von einem Wal verschluckt werden. In diesem Wal treffen sie nicht nur einen weiteren Menschen, sondern auch ihr eigenes Ich. Selbsterkenntnis verhilft ihnen zu einer neuen Einstellung zum Leben. In den folgenden Tagen und Wochen, verändert sich ihr Leben, bis sie bereit sind, es zu leben und den Wal verlassen.

Die Geschichte hört sich sehr wirr an, aber das ist sie im Grunde gar nicht. Sie ist zwar verpackt in Bildern aus der Vergangenheit und Zukunft aller Protagonisten, allerdings verschmilzt das Ganze zu einer Kernbotschaft.

Ich weiß nicht, wie es den anderen geht, aber mich hat der Film tief berührt. Er wirkt erfrischend auf Geist und Seele und lässt einen nicht so schnell mehr los. Die Animationen sind ungewöhnlich, originell und frisch und spiegeln die Botschaft des Films perfekt wieder.
Die Musik ist ein wilder Stilcoktail und genauso hypnotisierend wie der Anime.

Lebe dein Leben und lebe es leidenschaftlich. Bereue nichts und tue das, was du schon immer tun wolltest.
Eine ergreifendere und dennoch so einfache Botschaft habe ich noch nie erlebt und dafür wird Mindgame mein Anime Nummer 1 sein!

10/10
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Akira:

Ein absolut genialer Anime, der auch an bisschen an Paprika erinnert... Da hat sich Satoshi Kon wohl ein bisschen an Otomo orientiert. Auch Toriyamas Stil ähnelt Otomos ziemlich. Aber kein Wunder, da dieser Anime wirklich ein absolutes Meisterwerk ist. In der Nachkriegszeit im neu aufgebauten Neo-Tokyo, hält der Oberst immer noch drei Reliquien am Leben. Waffen, die eigentlich nicht mehr gebraucht werden, die der Oberst aber trotzdem haben will, weswegen auch immer. Diese Kampfwaffen haben eine Kraft, die jeder Mensch besitzt aber nur durch bestimmte Situationen, oder nur mit einem bestimmten Talent kommt diese Kraft zutage. Die Wissenschaftler können diese Kraft nur bis zu einem bestimmten Teil entschlüsseln und bei dem Versuch die mächtigste dieser Kräfte, Akira, zu verstehen, nehmen sie ihn komplett auseinander, bis er nur noch aus Muskelsträngen besteht. Aber sie verstehen ihn immer noch nicht und bechließen daher, ihn für immer zu begraben, damit diese Kraft nicht, wie zu Beginn des 3. WK's explodiert. Das wäre die Ausgangssituation... Die Rebellion, die von einem eigennützigen Ratsmitglied gesponsort wird, weswegen auch immer, möchte diese Waffen, die sie als Gefangene der Regierung sehen, befreien. Als eine der Waffen von einem später getöteten Rebellen in die Freiheit gebracht wird, trifft der Biker Tetsuo mit ihm zusammen. Das könnte man wohl als die Reaktion sehen, die die Kräfte Tetsuos geweckt haben. Der Oberst nimmt ihn mit, um ihn zu kontrollieren und zu behalten. Kaneda, der Freund und Beschützer von Tetsuo, möchte ihn unbedingt befreien, nichts-ahnend, dass dieser von Neid und Eifersucht auf den "King" seiner Gang so zerfressen ist, dass er nicht mehr wirklich weiß, was er tut. Hinzu kommt die langsam außer Kontrolle geratende Kraft und wahnsinnige Schmerzen. Während Kaneda seinen Freund die ganze Zeit befreien und helfen will, möchte Tetsuo unabhängig sein und von niemandem Hilfe annehmen. Er "besiegt" Kaneda und sucht die größte Herausforderung, die er finden kann. In seinem pubertären Wahn und der immer mehr außer Kontrolle geratenen Kräfte, befreit er Akira. Während er von seiner eigenen Macht verschlungen wird und er zu etwas übermenschlichem mutiert, bitten die drei anderen friedliebenden Waffen Akira um Hilfe, dem ganzen ein Ende zu setzen. Und der beendet es.^^
Das war nur ein Bruchteil der Geschehnisse, um vielleicht einen kleinen Vorgeschmack auf das zu geben, was einen erwartet. Komplexe Story und trotz des Alters des Animes immer noch geniale Animationen machen diesen Film zu einem einmaligen Erlebnis. Man sieht jedes Detail, jeden Brocken, jeden Glassplitter, der bei den vielen zerstörungswütigen Aktionen durch die Luft fliegt. Und auch der Soundtrack passt zu dieser hysterischen-Meute-Atmosphäre des Films, in dem die Bürger, unwissend was sie eigentlich verlangen, nach Akira schreien.

10/10
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Paprika:

Ghibli meets Tekkonkinkreet meets Ghost in the Shell. Eine anspruchsvolle Story in ein optisch unglaublich opulentes Gewand gewickelt, dass es einem den Atem raubt. Dazu noch diese superschöne Musik und es ist perfekt. Man merkt, dass der Film darauf setzt, dem Mainstream zu gefallen, denn explizite Darstellungen werden anime-typisch weggelassen, aber das ist egal.
Story: Als die Menschen versuchen, auch noch die Träume, die letzte Bastion der Fantasie, zu erklären und sie ihrer Mystik zu berauben, schlägt sie endlich zurück. Fortan greifen die Träume nach den Menschen und lassen sie nicht mehr los!
Ja, wie schon gesagt, tolle und spannende Story, supertolle Animationen, bei denen man ein richtiges Gefühl von Volumen bekommt und klasse Musik.

9/10
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Tokyo Godfathers:

eine rasante Odyssey durch Tokio auf der Suche nach der Mutter eines ausgesetzten Babys. Auf der Reise durch die Stadt finden die drei Obdachlosen nicht nur inneren Frieden, indem sie sich endlich ihrer eigenen Vergangenheit stellen, sondern finden auch ein Geheimniss raus, dass sie mehr oder weniger rasante Abenteuer bestehen lässt. Lustig, angenehmer Zeichenstil, aber trotzdem ein bisschen Dramatik. Sehr gute Animeunterhaltung.

8/10
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Perfect Blue:

Was ist Realität, was Einbildung? Wer ist wer und wer ist nicht wer? Illusion und Realität, Schizophrenie und Paranoia. Mit diesen Elementen wird in diesem Film äußerst gelungen jongliert, obwohl der Film, wohl aufgrund des Alters und des Budgets recht altbacken wirkt. Die ersten Minuten sind eher mittelmäßig, aber sehr schnell werden die Regeln der Realität außer Kraft gesetzt und man als Zuschauer sitzt nur verwundert dar. Zu Schade, dass diese ganzen sehr guten Anspielungen am Ende durch die maue Auflösung komplett bedeutungslos werden... Das hätte man besser machen können. Ansonsten mein allererster Psychothriller-Anime überhaupt.

7/10
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Tekkonkinkreet:

Ein Meisterwerk! Ich war selten beim gucken eines Anime so sehr berührt. Die Metaphorik in diesem Film ist zwar sehr stark, überall fndet man immer wieder Beispiele für Kontraste, aber am Ende sollte eigentlich jedem klar sein, um was es geht.
Der ganze Film ist wie eine große Lehre über Ying und Yang, das Gute und das Böse, dass unweigerlich zusammengehört. Sehr passend dazu das Zitat von Weiß: "Ich habe alle Herzensschrauben, die Schwarz fehlen... Ich habe jede einzelne von ihnen."
Ein genialer Anime, mit sehr hohem künstlerischen Anspruch.
Eine absolute Empfehlung für Leute, die experimentierfreudig sind und sich nicht von einem sehr stark individualisierten Stil abschrecken lassen.

10/10
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Meine Nachbarn die Yamadas:

Im Gegensatz zu Tekkonkinkreet verblasst der Film natürlich ein wenig, aber es ist dennoch eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Einziges Manko:
Es sind immer kleine Einzelgeschichten, die zeitlich unabhängig erzählt werden, weshalb das ganze wie eine Sketchsammlung wirkt, deren Gags nicht immer zünden.
Wieder sehr Ghibli-typisch wird uns in sanften unaufdringlichen Bildern eine schöne Geschichte serviert.
Toll der Stil und die Idee, das Ganze aus der Sicht des kleinen Mädchens zu gestalten.

8/10
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Der Spongebob Schwammkopf Film:

Alles beginnt damit, dass Mr. Krabbs die "Krosse Krabbe 2" eröffnet. Rasend vor Eifersucht versucht Plankton Plan Z und stiehlt Neptuns Krone, um dann die Schuld Mr. Krabbs zuzuschieben. Aber bevor Neptun Mr. Krabbs verbraten kann, bieten ihm Spongebob und Patrick an, die Krone aus der verbotenen Stadt "Shell City", wohin Plankton die Krone gebracht hat, wiederzubringen, damit Mr. Krabbs freigesprochen wird. Der König willigt ein und Spongebob und Patrick machen sich auf eine abenteuerlustige Reise voller Überraschungen.

Inzwischen ist Spongebob Kult. Seit die Serie ins Fernsehen kam, war sie bei jung und alt beliebt. Sie erklärte nicht nur der immer stärker werdenden 3D-Technik den Krieg, sondern kämpfte auch tapfer gegen die heute meist komplett am PC hergestellten "Vektor"-Trickfilme.
Zwar waren nur die ersten Staffeln von Spongebob Schwammkopf gezeichnet und der Rest wurde auch komplett am PC hergestellt, aber die Serie erinnert nostalgisch an meine eigene Kindheit, in der ich Serien wie Ren & Stimpy, die Tex Avery Show oder Bugs Bunny gesehen habe. Besonders zwischen Ren & Stimpy (von Jon Kriqfalusi), eine in Amerika total verpönte und zensierte Serie und Spongebob Schwammkopf kann man viele Parallelen ziehen. Ähnlicher anarchischer Humor, der teilweise schon sehr abgedreht, wenn nicht gar krank, und brutal ist und die besonders detaillierten Nahansichten, die liebevoll gemalt sind und kein Detail vermissen lassen.
Von daher bietet Spongebob besonders für junge Erwachsene meiner Generation auch ein tollen Heimgefühl, weil die meisten neuen Trickserien für mich einfach nicht mehr so gut sind, wie die alten.
Der Film behält den selben Humor wie in der Serie, ist absurd und an einigen Stellen sogar sehr subversiv und bringt 100% jeden Spongebob Fan zum lachen. Es gibt tolle Musikeinlagen (I'm a goofy goober, yeah!) theatralische und dramatische Momente und einen unglaublichen Gastauftritt von Michael Knight persönlich. ;p
Das alles in einer flüssig animierten Optik und dem tollen Filmereignis steht nichts im Weg.

Fazit: Großer Spaß für jung und alt, aber für manche bestimmt zu abgedreht.

9/10
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Felidae:

Der Kater Francis zieht mit seinem Besitzer in eine neue Stadt. Aber das erste, was er sehen muss, ist eine Katzenleiche mit aufgeschlitztem Nacken. Zusammen mit dem grummeligen Straßenkater Blaubart, versucht Francis das Geheimnis um die Mordserie an Katzen herauszufinden.

Mir wurde der Film aufgrund seiner Brutalität empfohlen. Das mag gewaltgeil klingen, aber Trickfilme, die brutal sind, sind sehr selten und stellen eine willkommene Abwechslung für mich dar. Letztendlich fand ich den Film nicht so brutal, da fand ich Watership Down schlimmer. Aber ich möchte den Film nicht aufgrund seines Blutgehaltes bewerten.
Eine große Riege an bekannten Persönlichkeiten und Synchronsprechern wurden engagiert, was sich zwar schön liest, aber leider nicht immer passt.
Um ehrlich zu sein, habe ich die Geschichte nicht ganz verstanden... Ein Kater, der gefoltert wurde und an dem herumexperimentiert wurde, rächt sich, indem er die Katzen in die ehemaligen Geschöpfe zurückzüchten möchte, die sie damals waren. Dazu benutzt er eine bestimmte gezüchtete weibliche Rasse, mit der sich die männlichen Kater paaren sollen und deren Nachkommen majestetischer werden. Das ganze klingt nicht ganz koscher und es kommen einige Lücken zutage, wenn man genauer darüber nachdenkt.
Die Dialoge wirken manchmal etwas steif und unnatürlich, was die Identifikation mit den Katzen erschwert. Die Animationen sind von "Trickompany", einer deutschen Animationsfilmfirma, bei der ich mein Praktikum absolvieren möchte. Ich möchte nicht allzu harsch sein, aber der Film bewegt sich leider nur innerhalb der Disney-Grenzen, ohne wirkliche die Finesse von Disney-Trickfilmen zu erreichen.
Sehr schön sind allerdings die Traumsequenzen geworden! Auch die Musik ist ganz klar ein Pluspunkt.
Ich kenne die Romanvorlage leider nicht, bin aber überzeugt, dass das Buch besser ist, da die Filminszenierung manchmal ins holpern gerät und eigentlich nur in den Kampf-, Traum- und Verfolgungsszenen sehr spannend ist.

Fazit: Leider eine kleine Enttäuschung, aber trotzdem ein nicht unwichtiger deutscher Trickfilm, der es leider nicht ganz zum Kultfilm wie Watership Down geschafft hat.

7/10

Horror/Splatter/Gore:
Halloween II:

Rob Zombie ist ein Regisseur, der Gemüter spaltet. Sein Erstlingswerk „Haus der 1000 Leichen“ war ein düsterer Horror-Slasher, der viele seine Genre-Vertreter in Sachen Abartigkeit und Menschenverachtung problemlos schlug. Aus dem kleinen Independentfilm wurde schnell ein Kultstreifen, der heute in keiner Filmsammlung eines Horrorfans fehlen darf. Kein Wunder, dass bald darauf auch ein Sequel herauskam, „The Devil's Rejects“, in dem uns Rob Zombie ein weiteres mal seine finsteren Visionen von Serienmördern zeigte und außerdem bewies, dass er die einzigartige Atmosphäre auch in eine gute Story packen kann. Keine Ahnung, wer ihn darauf brachte, ein Remake zu „Halloween“ zu drehen, aber er tat es und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Es war ein richtiger „Zombie“-Film geworden. Die Atmosphäre war einfach klassisch, die Schauspieler sehr gut und der Blutgehalt stimmte. Das alles natürlich nur unter dem Aspekt, dass wir es hier mit einem Slasher-Film zu tun zu haben, die ja eh nicht gerade als Oscar-Kandidaten gehandelt werden. Der erste Film kam gut an und man vertraute Rob Zombie ein Sequel an, „Halloween II“. Vielleicht hat er es wegen dem Geld getan, vielleicht, weil er dazu gedrängt wurde, vielleicht aber auch, weil er selbstständig ein Horrorfranchise ins Leben rufen wollte. Aber der zweite Halloween-Teil ist ohne Leben, ein langweiliger, erbärmlicher Slasher, dem vollkommen zurecht ein Kinorelease in Deutschland entsagt wurde.

Nachdem Laurie am Ende des ersten Teils Michael Myers „getötet“ hat, flieht sie und wird von Sheriff Brackett aufgegabelt und ins Krankenhaus gebracht. Während der Transporter mit Michaels Leiche einen Unfall hat und er flieht, wird Laurie zusammen mit der einzigen anderen Überlebenden, der Tochter des Sheriffs, Annie, im Krankenhaus versorgt. Zwei Jahre später:
Laurie, deren Adoptiveltern von Michael getötet wurden, wurde von Brackett adoptiert und lebt fortan mit ihm und seiner Tochter, Annie zusammen. Aber sie wird von nächtlich wiederkehrenden Albträumen geplagt und kann einfach nicht mit den damaligen Erlebnissen abschließen, trotz diverser Besuche beim Psychologen. Myers währenddessen, läuft durch die Pampa, immer auf der Suche nach Laurie, wie es seine Mutter befiehlt. Dr. Loomis ist mittlerweile eine Art Berühmtheit geworden, der ohne Skrupel die Verbrechen Myers in Buchform verkauft und ihn, natürlich in psychotherapeutischer Mission, dämonisiert und Reden hält, um den Menschen von ihm zu berichten. Der Rest ist Slasher-Geschichte. Michael findet Laurie, tötet alle Menschen um sie herum und in einer seltsam an „Der Exorzist“ erinnernden Szene am Schluss, wird Dr. Loomis vom Saulus zum Paulus bekehrt und versucht, Laurie zu retten, die von Myers in einer Hütte festgehalten wird. Ob Laurie gerettet werden kann, ob Dr. Loomis stirbt und was es mit Michael Myers seltsamen Vorliebe für Laurie auf sich hat, erfahrt ihr im Film.

Lange zwei Stunden geht der Directors Cut des Films, gefühlte 4 Stunden lang ist er tatsächlich. Rob Zombie hat unglaubliche Kacke mit diesem Film gebaut. Vielleicht hat er sich einfach zu große Ansprüche gestellt und kommt jetzt nicht mehr damit zurecht? Im ersten Film wurde gekonnt das Innenleben von Michael Myers porträtiert, erst in der letzten halben Stunde verkam er zum Horrorslasher. Hier dagegen wird man sofort am Anfang mit einer ausgedehnten Krankenhausszene gefoltert, die im Kontext überhaupt keine Bedeutung hat, da sie ja nicht einmal real ist. Rob Zombie scheint, mangels Fähigkeiten, eine weitere psychologische Ebene in den Film hinein zu interpretieren, auf simple Slasher-Methoden zurückzugreifen. Obwohl dem Film ein größeres Budget zur Verfügung stand, als dem ersten, wirkt alles schlechter. Die Schauspieler sind allesamt Laiendarsteller, die nicht einmal ihre peinlich banalen Textpassagen überzeugend rüberbringen können, die Effekte sind mittelmäßig, die Geräusche, die bei den Gewalttaten erklingen sind immer noch das schockierendste daran, und die Atmosphäre ist größtenteils langweilig. Ich sehe Rob Zombies gute Absichten, denn er versucht hier wirklich, aus dem Halloween-Kosmos viel mehr rauszuholen, als tatsächlich drin steckt. Aber damit kann er weder Neuzugänger überzeugen, noch Fans der Originalreihe. Der sogenannte „Plot-Twist“, der bereits in der Filmmitte versteckt ist, wird einfach erbärmlich präsentiert, ein etwas unaufmerksamerer Zuschauer wird ihn gar überhört haben. Es ist nicht uninteressant, so eine Wendung zu nehmen, aber Rob Zombie scheint sich nicht bewusst zu sein, dass er damit auf Dauer „Halloween“ tötet, beziehungsweise Michael Myers. Fans werden ihm jetzt schon auf die Dächer steigen, dass er es gewagt hat, in einen guten alten Slasher soetwas wie „Story“ und „Tiefgang“ hineinzustopfen, wenngleich man herrlich wenig davon in diesem Film merkt. Aber im direkten Vergleich mit anderen Slashern, zeigt Halloween II schon ein wenig Innovation. Erwähnenswert ist noch die äußerst schlechte deutsche Synchronisation, die zwar für einige komische Momente sorgt, aber die Qualität des Films noch mehr runterzieht. Das einzige, was halbwegs funktioniert, sind die Szenen, in denen Myers tötet. Unterlegt mit dem harten Score von Tyler Bates, der sich schon für „300“ verantwortlich zeichnete, konnte ich nicht umhin, ein wenig mit den Opfern mitzufiebern, wohl auch, weil sie sich genretypisch dämlich anstellen. Dennoch beherrscht es Rob Zombie einigermaßen gut, den eigentlichen Helden der Geschichte, Michael, in Szene zu setzen. Positiv stechen auch die surrealen Traumsequenzen hinaus, die den Film zwar von seinem psychologischen Ross runterholen und in eine esotherische Ecke schubsen, aber handwerklich und inszenatorisch am meisten zu überzeugen wissen.

Fazit: Rob Zombie wird keinen weiteren Halloween-Streifen in absehbarer Zeit drehen, das prophezeie ich. Das Sequel ist in jeder Hinsicht schlechter als sein Vorgänger, es scheint fast so, als hätte Zombie selber nicht wirklich Lust dazu gehabt. Ich bin ziemlich enttäuscht, er kann das eigentlich besser. Einen Punkt für eine teilweise gediegene Inszenierung, einen Punkt für die Gewalt.

2/10
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Zombieland:

Das Zombiegenre ist einfach nicht totzukriegen... Jeder kennt die Geschichte der Zombies, daher werde ich hier nicht auf Romero, Revolution und Independent herumreiten, sondern einfach damit beginnen, wie die Zombie-Situation heute aussieht. Wie Godzilla eine Art Ventil darstellte, um den entsetzlichen Verbrechen des Atombombenabwurfes in Nagasaki und Hiroshima ein Gesicht zu verleihen, so war der Zombie ein Ventil für eine Post-Vietnam-Ära, die sich intensiv mit den Fehlern ihrer Vorgeneration befasste, befassen musste und Zuflucht suchte in den leblosen Gesichtern von Zombies. Nach den durchaus ernst gemeinten Ansätzen von Romero, kamen jedoch mehr und mehr trivialere Produktionen auf den Markt, bis heute, wo der Zombie ein extrem schnelles, halb vergammeltes menschliches Wesen ist, dass in der Lage ist, zu lernen und nach wie vor Heißhunger auf Frischfleisch hat. Und hier setzt Zombieland an. Nach der letzten großen Zombie-Film-Enttäuschung, die mir als "großartig" empfohlen wurde ("Dance of the Dead"), ging ich relativ skeptisch an den Film ran, obwohl mich der Trailer schon in einen erheiterten, zuversichtlichen Zustand versetzte.

Nachdem die Welt von der Apokalypse heimgesucht wurde, wird ein Großteil der Erde von Zombies bevölkert. Nur ein kleiner Kern konnte überleben, aufgrund bestimmter Fähigkeiten und Regeln. Einer davon ist Columbus. Er hat einen strengen Codex, den er strikt befolgt, um sein Überleben zu garantieren. Auf dem Weg nach Ohio, wo seine Familie lebt, trifft er den durchgeknallten Tallahassee und die Schwestern Wichita und Little Rock. Gemeinsam erleben sie ein aufregend, spaßiges Abenteuer in dieser kunterbunten, blutigen Zombie-Welt.

Schon der Anfang des Films wird einem stilvoll in ausgedehnten Zeitlupen-Sequenzen serviert. Im Zeitraffer fliegen fette Wänste durch die Gegend, Blut spritzt umher und Bewegungsabläufe werden zelebriert und gebührend unterstrichen. Schon hier zeigt sich eine gewisse Ähnlichkeit zu Zack Snyder, der zwar sein Dawn of the Dead-Remake nicht offensichtlich komödiantisch ausrichtete, aber dennoch sehr gut unterhalten konnte. Nacheinander bekommt der Zuschauer die wichtigsten Regeln aus Columbus zu sehen und wie sie funktionieren. Das tolle an Zombieland ist, dass es eigentlich gar nicht lustig ist. Legendäre Schauspieler werden aus Versehen getötet, ohne Scham wird die Hinrichtungsszene aus Dawn of the Dead persifliert und mit Genuss macht man sich über die schlagwütigen Zombies her. Seinen Humor bezieht der Film dabei aus seinen großartigen Schauspielern, die wunderbar miteinander agieren und das Herz des Filmes sind. In 2012 hat Woody Harrelson gezeigt, wie üüberdreht er sein kann. In Zombieland zeigt er es weiter, was den Film aber nicht davon abhält, einige wenige gut platzierte dramatische Elemente einzuflechten. Obwohl der Film zu jederzeit lustig ist, weiß man als Zuschauer auch jederzeit, dass jeder von ihnen sofort das zeitliche segnen könnte und sie schreckliche Erlebnisse hinter sich haben. Vielleicht ist diese Ironie auch gerade das Geheimnis des Films. Einziger Kritikpunkt ist, dass ich noch ein wenig mehr Blut erwartet habe. Ich freue mich auf einen fetten Directors Cut mit vielen zusätzlichen Zombie-Kills und natürlich den restlichen Überlebenstipps!

Fazit: Knallige Splatterkomödie, die keine Angst vor dramatischen Elementen hat und daher nie in die Banalität abdriftet. Sehr stilsicher und gekonnt inszeniert!

8/10
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Paranormal Activity:

Eigentlich wollte ich mir den Film fürs Kino aufheben, aber mein Kumpel hat ihn sich schon auf englisch reingezogen und ich wollte einfach wissen, wie der nun ist. Mein Urteil:
Geil!
Jeder kennt sie, die Bilder, auf denen steht "If you see it, you'll shit pricks!". Vielleicht ist der Vergleich ein wenig unpassend, aber auch hier wird äußerst gekonnt mit der Fantasie des Zuschauers gespielt. Besonders in den Nachtszenen, in denen die Kamera auf einem Stativ das Geschehen statisch festhält, starrt man auf den Bildschirm (oder die Leinwand) und wagt es nicht zu blinzeln, aus Angst, die geringste Regung zu verpassen. Dementsprechend ist man wie festgefroren, wenn ein Schemen vorbeihuscht, oder sich die Tür bewegt. Wie bei Blairwitch Project ist es das, was man nicht sieht, was den ultimativen Horror ausmacht. Während mir BWP aber gerade mal ein müdes Gähnen entlocken konnte, waren hier meine Hände zum Finale hin schweißnass und ich zitterte fast vor Spannung, was nun als nächstes passieren wird. Die Story ist eigfentlich unwichtig, auch hier funktioniert das Konzept, je undurchsichtiger und "magerer" die Story, desto natürlicher die Atmosphäre. Die Schauspieler spielen ebenfalls natürlich, was so ziemlich das wichtigste bei so einem Mockumentary-Stil ist. Der ganze Film, das Design usw. ist so aufgebaut, als wäre es diesem Paar gewidmet, als hätte eine dritte Person das Material zusammengeschnitten und für die Kinos veröffentlicht.
Kein Wunder, dass der Film so boomte, wo doch schon Blairwitch Project so einen Hype auslöste. Seltsamerweise traute sich nie ein namenhafter Regisseur an diese Art des Guerillia-Filmens, lediglich Rec und Cloverfield (die leider etwas zu betont "natürlich" sind) griffen dieses Konzept auf. Jetzt also ein weiterer Film in dieser Machart, der, wie schon die anderen das Rad nicht neu erfindet, aber die Zuschauer gekonnt einfängt und mit gut platzierten Effekten bei der Stange hält.
Ironischerweise ist der Hype des Films eigentlich schlecht für das Image, da dadurch die Glaubwürdigkeit flöten geht. Wie dem auch sei, die DVD zum Film ist bereits vorgemerkt, vor allem, weil auf der DVD reichlich alternatives Filmmaterial und zwei andere Enden vorhanden sein sollen.
Ein starkes Filmdebüt von Oren Peli. Jetzt ruhen die Augen dieser Welt auf ihm und man kann nur hoffen, dass er sein Nachfolgewerk nicht vergeigt!

9/10
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Grindhouse Double-Feature:

Planet Terror:

Robert Rodriquez hat sich in diesem Falm mal wieder so richtig ausgetobt. Stilistisch stark an "From Dusk till Dawn" angelehnt, zollt er dem Grindhouse-Kino und dem Exploitation-Genre der 70ger Jahre seinen Respekt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Manchmal sogar den Anspruch eines ernsthaften Filmes erhebend, weiß man doch als Zuschauer, dass er einfach nur hochbudgierter Trash der Extraklasse ist! Menschen platzen wie unreife Melonen, Blut schwallt aus ihnen heraus und bespritzt die gesamte Umgebung... Da bleibt kein Auge trocken. Die Story an sich ist unwichtig, da der Film zu keinem Zeitpunkt eine eigenstädnige Geschichte sein will, sondern lediglich eine Hommage, über die sich der Kinogänger amüsiert. Und das ist eigentlich auch der Nachteil an dem Film. Die künstlichen Filmrisse, die überdrehte, zusammenhangslose und unlogische Story, all die Effekte und Anspielungen in dem Film zeigen ein falsches Bild vom Grindhouse-Kino. Man hat es hier nicht mehr mit Trash zu tun, sondern mit einem postmodernen Splatterfilm.

Death Proof:

Obwohl Death Proof handwerklich besser geworden ist und auch viel mehr den Geist der B-Movies einfängt, hat man auch hier mehr als genug "typische" Elemente Tarantinos, die auch hier verhindern, dass der Film ein genaues Bild eines Grindhouse-Filmes wiedergibt. Trotzdem hat er mir besser gefallen, aufgrund Tarantinos stilbewusster Kameraführung, seiner Theater-ähnlichen Dialoge und letztendlich wegen der gut durchdachten und perfekt inszenierten Action-Szenen!
Die Rauscher wurden dezenter eingesetzt, die Stimmen kommen in einem angenehmen Mono-Ton rüber, sodass man zeitweise echt das Gefühl bekommt, einen Rape'n-Revenge-Movie aus den guten alten Zeiten zu sehen. Natürlich sind auch hier besonders viel Anspielungen und versteckte Witze enthalten, die sich Tarantino einfach nicht verkneifen konnte.

Fazit:
Planet Terror und Death Proof sind liebevolle Huldigungen an eine längst vergessene Zeit des Filmemachens, in der man als junger Knirps einfach auf die Straße ging und anfing zu filmen. Beide Filme sind aber auch mit den Handschriften ihrer Regisseure versehen, weswegen sie schon fast zu visionären Filmen werden, Filme, die sich trauen, auf die üblichen Story-Konstruktionen zu verzichten und stattdessen Taten sprechen lassen. Was man davon hält, ist jedem selbst überlassen.

Planet Terror 8/10
Death Proof 9/10
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SAW VI

SAW ist für mich mittlerweile zu einer alljährlichen Tradition geworden und ehrlich gesagt, bin ich stolz darauf, einem Phänomenen, wie es A Nightmare on Elmstreet, Friday the 13th und Halloween waren, beiwohnen zu dürfen.
Kein Weihnachten ohne SAW, nicht einmal die Grundstimmung kommt auf, wenn ich nicht vorher ein wenig Blut und Fleisch herumspritzen sehe.
Ich erwarte keinen Anspruch oder viel Innovation, ich möchte einfach unterhalten werden und freue mich auf die pseudo-gesellschaftskritische Schiene, die der Film fährt.

SAW VI ist nach dem erschreckend schlechten SAW IV und dem nicht viel besseren und viel zu harmlosen SAW V endlich wieder ne richtige Granate. Ich habe zwar nur einen mäßig nachbearbeiteten Camrip gesehen, aber das genügt schon, um ein erstes Urteil abzugeben. Die Story ist wieder ein bisschen "raffinierter", wobei das Wort schon fast zu gut dafür ist, da es ja wirklich keine große Kunst ist, mithilfe von Rückblenden neue Netze im Plan Jigsaws zu stricken. Die Schauspieler sind passend gewählt, entweder schön schleimig und fies, oder ehrlich mitleidserregend - schreien können sie alle gut.^^
Die Effekte sind, soweit ich es erkennen konnte, auch wieder ziemlich gut geworden und haben auf jeden Fall endlich wieder für ein wenig Rumor im Magen gesorgt. Das war wie das erste mal, als ich SAW III gesehen habe.

Fazit: Ich bin rundum glücklich. Endlich wieder ein fieser, blutiger und menschenverachtender SAW, der vor allem Lust auf MEHR macht.
SAW VII und VIII können kommen.XD

[Bewertung fällt vorerst flach]
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Slithers:

Mal wieder ein Horrorfilm aus den Mainstream-Gefilden und er war ganz nett.
Die Story ist typisch, erinnert an "der Blob", und andere Monsterhorrorfilme und ist nicht wirklich innovativ. Die Schauspieler sind fast alle fehlbesetzt und wirken nie wirklich ernst in ihren Rollen. Die Dialoge nerven und die Logik ist haarsträubend. Außerdem sieht das Obermonster ein wenig wie das Monster in Gaara aus.^^
Jetzt die positiven Seiten:
Der Film hat eine tolle Optik. Großartige Effekte erwarten einen hier, die einfach Spaß beim zuschauen machen. Außerdem ist eine ganz fette "The Toxic Avenger"-Huldigung drin, bei der ich ein wenig schmunzeln musste. Man kann nicht sagen, dass der Film Vorbild war, aber in gewisser Weise wird er den Regisseur wohl inspiriert haben, wenn man sich die prätentiösen Emotions-Szenen ansieht.

Fazit: Recht gefällig. Tolle Effekte, aber ansonsten ist ziemlich wenig los.

6/10
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Ich spuck auf dein Grab:

Es gibt eine Liste, die sogenannte Disturbo 13, auf der die verstörendsten Filme stehen, 13 Stück an der Zahl. Auf Platz drei sitzt der Grindhouse-Klassiker "I spit on your grave". Da ich Salo, Men behind the Sun und andere Filme auf der Liste kenne und liebe, waren meine Erwartungen entsprechend hoch. Leider wurde ich enttäuscht...
Die "drei-Phasen"-Vergewaltigung, die an "Level" erinnern, ist eher komisch als schockierend, der Begriff zelebrierend ist passend.
Dass das Opfer, ganz wie in der Tokugawa-Filmära mit ihren Schändern schläft, bevor sie sie tötet, ist ebenfalls recht lustig, aber dämlich.

Fazit: Tja... vielleicht hätte ich ihn ernst genommen, wenn ich ihn, wie "The Toxic Avenger" alleine gesehen hätte. So aber habe ich ein wenig gelacht und mich über die wenigen guten Brutalitäten gefreut, der Rest war Langeweile.

5/10
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Diary of the Dead:

Nachdem ich endlich seinen letzten Zombiefilm gesehen habe (inzwischen dreht er ja "Island of the Dead"), weiß ich, dass ich den ultimativen Zombiefilm gesehen habe. Für mich stellt er nicht nur Romeros Höhepunkt seines filmischen Schaffens dar, sondern auch den authentischsten Zombiefilm in der Geschichte der Untoten.
Der Film begnügt sich nicht mit niedrigen Ansprüchen und möchte den zuschauer nicht nur mit schön servierten Splattereinlagen verwöhnen. Im Gegensatz, Romero kommt endlich wieder an seine Ursprungsidee an und schafft es, ein Endzeitszenario zu inszenieren, dass realistisch und bedrückend ist. Durch eine weibliche Stimme im Background werden dem Zuschauer grundlegende Fragen präsentiert, die die ganze Invasion als etwas beinahe berechtigtes darstellen.
Bei seinem ersten Film, Night of the living Dead, ging es um eine Revolution, die die Menschheit in ihren Grundfesten erschüttert und sie überrollt. Grund war das Leben der Menschen, wie sie es führen, und wie sie sich verhalten. Während, besonders in den Remakes, der Blutgehalt eine wesentliche Rolle spielte, zeigt Romero diesmal nur einige wenige, aber großartig gemachte Effekte und legt mehr Wert auf das "Wieso?". Im Film werden auch genug Beispiele gezeigt, dass der Zuschauer einfach nur offen und aufmerksam sein muss. Trotz eines dritten gemeinsamen Feindes, bekämpfen und betrügen sich die Menschen weiterhin gegenseitig. Weiterhin bringen Verachtung und Intoleranz Menschen dazu, zu morden, und das auf schlimmere Weise, als es die Toten tun. Zwei Freunde, mit denen ich es sah, hat der Film überhaupt nicht gefallen. Wahrscheinlich haben sie ein Blutfest erwartet, wie es Land of the Dead war, oder das Dawn of the Dead-Remake von Znyder.

Fazit:
Für mich das Meisterwerk des Zombiegenres und endlich ein Film, der über das tumbe Fleischgeschnetzel und stöhnende Geschlurfe hinausgeht.

9/10
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Eden Lake:

Bei Eden Lake schieden sich die Geister. Einige fanden ihn gut, andere schlecht. Ich erinnere mich noch gut an den Verriss der Splatting Image, bekam aber eine eindeutige Sehempfehlung von Freunden. Ich ging also mit gemischten Gefühlen ran.
Schnell stellt sich heraus, dass Eden Lake ein waschechter Horrorfilm ist, wie er unangenehmer nicht sein könnte. Verschiedene Themen werden angeschnitten, die von erheblicher Brisanz sind und die Gesellschaft attackieren, wie sie heute existiert. Wie Kinder, die in einem rabiaten Umfeld aufwachsen, selber zu abgestumpften, emotionslosen Verbrechern werden. Wie der feige Zeuge auch zum Mitschuldigen wird und wie Gewalt Gegengewalt erzeugt und Leid nur noch mehr Leid erschafft.
Was den Film mächtig ins Mittelfeld runterzieht, ist der plötzliche Imagewandel der Frau, die plötzlich, wie im klassischen Rape'n Revenge-Movie plötzlich stark und unnachgiebig wird. Das Ende wiederum unterstützt nochmal die These, dass Kinder die Eltern nachahmen und ist ziemlich hoffnungslos. Als die Mutter des einen Kindes am Ende heult, dass sie "doch nur Kinder" waren, musste ich an "Ein Kind zu töten..." denken, der eine entfernt ähnliche Thematik behandelt.
Obwohl die Schuld eindeutig bei den Kindern (genauer gesagt beim Anführer) zu suchen ist, sind die Erwachsenen entsetzt, was auch verständlich ist. Mal wieder ein Paradebeispiel für falsche Kommunikation und leichtfertige Agressivität.

Fazit:
Eden Lake ist ein unbarmherziger Horrorfilm, der mir bis auf einige unlogische Wendungen sehr gut gefallen hat.

8/10
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Grotesque:

Zuerst möchte ich zwei Sachen loswerden. Das beängstigende an Guinea Pig sind nicht die realen Effekte und nicht die Geschichten, die ebenfalls eine dürftige Rolle spielen, sondern die Kamera. Es ist IMMER die Sichtweise und Art der Kamera, die den schlimmsten Horror ausmacht. Schließlich IST man als Zuschauer für eine gewisse Zeit die Kamera, und je nachdem, wie sich die Kamera bewegt und verhält, so realistisch fühlen wir uns in die Kamera hinein. Deswegen machen mir die schlimmsten Spielfilme nichts aus, weil die Kamera arrangiert wurde und zu ungewöhnliche Positionen einnimmt, um noch real zu wirken. Guinea Pig 1 könnte man für einen Snuff-Film halten, weil die Handkamera realistisch geführt wurde.
Von daher ist Grotesqe ein Horrorfilm wie jeder andere des Terror-Horror-Genres, das Eli Roth mit seinem Hostel ins Leben rief.
Und was soll ich von einem Film halten, der so stolz auf seinen "Unrated"-Titel ist, dass er ihn sogar im Bild hat, wenn der Titel eingeblendet wird? Es ist nichts, worauf man stolz sein kann, eigentlich ist es sogar eine Schande, dass es soetwas wie Unrated-Versionen gibt. Das ist so, als würde ich Bäume verkaufen und sie damit anpreisen, dass sie sogar in der Natur gewachsen sind.

Schon nach den ersten Minuten entwich mir ein großer Lacher. Bei dem wilden Gekeuche und Geglotze und den übertriebenen Sounds, kann man den Film doch gar nicht ernst nehmen. Es dauert auch nicht lange, bis sich die pseudo-philosophische Frage zu erkennen gibt, ob das gefolterte Paar bereit ist, füreinander zu sterben. Wie ein roter Faden zieht sich diese Frage durch den Film. Angesichts dieses dämlichen Grundsatzes, kann man den Film getrost in die Schublade der Möchtegern-Anspruch-Streifen legen. Der Film erfüllt alle Klischees, die ein Terror-Film erfüllen muss, so wie den apathischen Bösewicht, der Klassik hört und anteilnahmslos seine Opfer foltert. Filme wie dieser, ruinieren das Image der guten Werke aus Japan. Er möchte so sein wie Hostel, ruht sich aber nur auf seine albernen Folterszenen aus und den Hauch einer Story.
Der "Folterknecht" sagt, dass er sie freilassen wird, wenn sie ihn mit ihrem Überlebenswillen erregen. Idiotischerweise heißt das nicht, dass sie kämpfen sollen, sondern, dass sie alles ertragen sollen, was er mit ihnen macht, außerdem ist diese seltsame Art, Leben zu retten eindeutig von Jigsaw geklaut. Selten so etwas Blödes als Überlebenswillen deklariert gesehen...
Um den Zuschauer um jeden Preis zu ekeln, wird auf absolut jede Methode zurückgegriffen. Vergewaltigung, Amputieren von Gliedmaßen, Nägel in den Körper schlagen und sogar die Klassiker mit dem Nippel abschneiden und dem Augen rausnehmen.XD
Und da der Film nichts anbrennen lassen will, hält er sich mit den Brutalitäten meist bei den Geschlechtsteilen auf.

Nach etwa einer Dreiviertelstunde, wäre die Geschichte theoretisch zuende. Die hanebüchene Moral hat Früchte getragen und die beiden Opfer vertrauen ihrem "liebevollen Pfleger". Mit diesem Absurdum hätte der Film enden können und wäre zwar total bescheuert gewesen, aber unfreiwillig derart komisch, dass es typisch für die Japaner ist. Stattdessen wird aber dieselbe Folter-Tortur wiederholt, weil die Spielzeit noch nicht aufgebraucht war, die Innovation aber schon 5 Minten nach Filmbeginn endete. Und am Ende dreht dann alles ab... Während der Rest des Films noch ein wenig auf Glaubwürdigkeit setzt, fängt man am Ende plötzlich mit so etwas wie einer Pointe an, die natürlich wirkungslos bleibt, wo der Rest doch nur Torture-Porn war.
Kurz vor dem Abspann besucht der Mörder dann die Gräber seiner beiden Opfer und huldigt ihnen, da sie ihn zumindest teilweise erregen konnten.

Fazit: Was soll man dazu sagen... Ein Film, der auf pure Effekthascherei aus ist und nichts anderes möchte, als um jeden Preis zu schockieren, verdient nichts anderes, als Desinteresse. Anspruchsvolle Horrorfans werden mir zustimmen, dass Horror nicht nur auf die Effekte zu reduzieren ist. Es kommt auf die Präsentation ein, wie es verpackt wurde. "Grotesque" ignoriert einfach alles und setzt stattdessen auf rohe Gewalt. Der eine mag es eklig finden, aber in seiner puren Schlachtorgie, war der Film einfach nur monoton und langweilig. Für die Effekte und die derben Lachflashs, die ich aufgrund der unfreiwilligen Komik bekam, kriegt der Film müde:

4/10
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Jack Ketchum's Evil:

Laut meinen Informationen soll das Buch noch besser sein, aber welches ist das nicht?
Evil ist ein verstörender Thriller, der dem Zuschauer einiges abfordert, Obwohl ich sehr viele Horrorfilme kenne, fröstelte auch mir bei einigen Stellen, da der Horror hier psychologischer Natur ist und ein wahres Kleinod in diesem Genre.
Dave hat sich in die etwas ältere Meg verliebt, die nach dem Unfall ihrer Eltern mit ihrer Schwester zusammen bei der Schwester ihrer Mutter lebt. Man wird langsam in die dunklen Geschehnisse dieses Familienlebens eingeführt. Zuerst beginnt es mit leichten Schelten und Streitereien, aber schnell kommt das wahre kranke Wesen der Mutter zum Vorschein. Sie ist eine emotional verkrüppelte, exkonservative Frau, die aus eigenem Selbsthass ihre totalitären Moralvorstellungen aus den frühen 50ger Jahren auf die Adoptivkinder projeziert, die ihre Schwester ihr aufgebürdet hat. Die Quälerein reichen von "einfachen" Schlägen bis hin zu Vergewaltigung und letztendlich Kastration.
Was den Film so schlimm macht, beruht auf zweierlei Gründen. Zum einen die psychische Gewalt, mit der die Mutter (wahrhaft widerlich verkörpert von Blanche Blaker) alle um sich herum manipuliert und die Jungen zu Vergewaltigern geradezu abrichtet und zum anderen die Angst der Anderen, das fehlende Engagement einzugreifen, wenn man etwas unrechtes beobachtet. Noch heute ist das aktuell und beispiellos.
Am Anfang rennt der erwachsen gewordene Dave auf den überfahrenen Bettler zu und versucht sofort, ihn widerzuleben. Am Ende des Films lernt der Junge, dass es darauf ankommt, wie man letzten Endes handelt und nicht so, wie es Stiefmutter Ruth sagte, dass Zuschauer Mitschuldige sind.

Die Geschichte ist ruhig und zurüclhaltend erzählt und wurde nicht mit Effekten, Filtern und Einstellungen ausstaffiert, was den Horror eigentlich sogar noch verschlimmert. Ein Film, der auf alles verzichtet, was den herkömmlichen Horrorfilm ausmacht. Einziger Kritikpunkt sind die weniger glaubwürdigen Dialoge der Kinder, die des öfteren leicht gekünstelt wirken und deren Schauspielkünste. Natürlich sind es Kinder und man sollte nicht erwarten, dass ein 8Jähriger ein manipuliertes Drecksblag kongenial spielt, aber wenn man den jungen Schauspieler des neuen Michael Myers sieht, weiß man, wie sehr auch das Niveau der jungen Schauspieler gestiegen ist.

Fazit:
Ein beängstigender und grausamer Film... Er ist so ein typischer Film, bei dem man hinterher nur noch an das Schlechte und Kranke in der Welt denkt.

9/10
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Der Schrei der Eule:

Ein Horrorfilm der zurückhaltenden Art, der aber sowas von böse ist, dass man noch nach dem gucken darüber nachdenken muss. In gewisser Weise ähnelt er auch den Stephen King Verfilmungen.
Der Hauptcharakter verlässt nach einer hässlichen Scheidung die Stadt und besorgt sich einen neuen Job auf dem Land. Er entdeckt eine Frau in einem abgelegenen Landhaus und beobachtet sie aus der Ferne, weil er fasziniert ist von der Ruhe und Friedfertigkeit, die diese Szenerie ausstrahlt und die in seinem Leben leider fehlt. Doch alles ändert sich, als sie ihn bemerkt.
Mehr möchte ich nicht verraten, aber ich weise darauf hin, dass der Film keine Gore-Einlagen enthält, sondern eher psychischer Natur ist.
Jede Person im Film trägt seinen Teil dazu bei, das Leben das Hauptprotagonisten zu zerstören. Da wäre er selber, der sich nach Frieden sehnt, aber bei zu nahmen Kontakt andere zurückstößt. Seine Ehefrau, die ihn noch liebt, aber mit seiner abweisenden Art nicht leben kann. Die Frau, die er beobachtet, die ihr Herz viel zu schnell verschenkt und die fasziniert ist von den Schmerzen des Hauptcharakters. Ihr Ex-Freund, der glaubt es mit einem Psychopaten zu tun zu haben und ihn umbringen möchte. Und letztendlich seine anderen Kontakte, die zu feige sind, ihm beizustehen, als er ihre Hilfe nötig gehabt hätte. Der ganze Film wirkt wie ein abgekartetes Spiel, aber am Ende weiß man trotzdem nicht, wer eigentlich der Böse ist. Zu leicht könnte man die Schuld der Exfrau zuschieben, oder dem menschlichen Verhalten der anderen. Aber auch der Protagonist hat Schuld. Im Film wird noch gesagt, dass er, wie der Schrei der Eule der Vorbote des Todes ist. Das könnte hinhauen, da auch die Leben der anderen zerstört sind. Aber ihn als Alleinschuldigen... Das ist zu absurd, das kann nicht sein. Mir stellt sich da nur die Frage, wen der Schrei der Eule dann ankündigt?

9/10
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The Cell:

Das Erstlingswerk von Tarsem Sing hat mich ziemlich enttäuscht. Vor Monaten schon habe ich seinen zweiten Film "The Fall" gesehen, der einen visuell einfach umhaut und auch von Schauspiel und Story wahnsinnig märchenhaft ist. Aber "The Cell" hat eine gerade mal mittelmäßige, eher an Musikclips (was er davor auch gemacht hat) erinnernde Optik und ein ziemlich schlechtes Drehbuch, dass man an einigen Stellen nur den Kopf schütteln kann. Auch mit der Logik hapert es ziemlich. Sowohl SAW als auch Ichi the Killer, scheinen sich aber an diesem Film ein paar Dinge abgeguckt zu haben. Aufgrund der Optik immer noch reizvoll, aber die Story ist ziemlich mittelmäßig.

6/10
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Dead Next Door - Neighborhood Watch:

Ein junges Pärchen zieht wegen der Arbeit des Mannes in eine kleine Ortschaft. Sehr bald merken beide jedoch, dass sie einen psychotischen Nachbarn haben, der ihnen nichts Gutes will. Der Nachbar, verseucht von einem Radiopsychologen, der die Schlechtheit der Welt predigt und dauernd von Reinigung spricht, greift zu allen Mitteln, um die angebliche Schlechtheit der Mitmenschen auszumerzen. Ganz im Stile von Brian Yuznas "The Dentist" (nur nicht ganz so professionell) gipfelt das in einer sehr harten Goreszene. Dieser Film ist seit langem mal wieder ein Low-Budget-Movie, der mir richtig gut gefallen hat, da seine Schauspieler für die Art von Film sehr gut sind, die Story außergewöhnlich und die Effekte sparsam und hart, im Gegensatz zu den neuen Troma-Filmen, die mir nicht so recht zusagen wollen. Dazu noch ein Score, der an die Ittenbachfilme erinnert (Synthesizer, die den Eindruck eines Orchesters erwecken wollen) und zumindest eine Grundstimmung ist da, auch wenn die ein bisschen humorvoll klingt. Einziges Manko wäre wohl fehlende Atmosphäre, was ich aber auf das fehlende Budget schiebe.

8/10
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SAW V:

Hätte David Hackl das Maul nicht so weit aufgerissen, wäre der Film bestimmt besser angekommen.
Aber nee... Er musste ja groß rumtönen: "brutalster SAW-Film...", "auf DVD 15 Minuten länger..."
Letztendlich ist SAW V nicht der brutalste Teil und ist auf der amerikanischen Extended Directors Cut Edition auch nur etwa 5 Minuten länger. Größenwahnsinn?
Aber SAW V ist ein solider, wenn auch recht unraffinierter B-Movie Thriller geworden. Einige Szenen sind sehr gut, optisch echt klasse, während andere Szenen zum himmelschreien sind.
Aber auf jeden Fall besser als der 4., hoffen wir mal, dass es zum VI. zu einem grandiosen Finale kommt und es der Cutter nicht verkackt...

4/10
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Jack Brooks Monster Slayer:

Alles fängt damit an, dass der High School Schüler und Klempner Jack Brook die Leitung seines Lehrers reparieren soll. Das misslingt und dabei entdeckt der Lehrer eine seltsame Kiste in seinem Garten, die ein Skelett und ein Herz enthält, dass komischerweise noch pumpt. Dass Herz ergreift Besitz von ihm und fortan jagt er Schüler.

So dämlich dass klingt, ist die Handlung auch. Andauernd kommen Anspielungen und Elemente, die keinen Einfluss auf die Entwicklung nehmen und einfach nutzlos verwendet wurden. Es gewinnt den Eindruck, als wusste der Regisseur selbst nicht genau, was er da eigentlich dreht. Es wird einem erzählt, dass Jak Brook Schwierigkeiten hat, seine Emotionen zu kontrollieren. Unnötigerweise breitgelatscht kommen Therapie-Szenen, die man mit ein bisschen gutem Willen Charakterzeichnung nennen könnte. Auch seine Vergangenheit, in der seine Schwester und Eltern von einem seltsamen Monster gefressen werden, spielt überhaupt keine Rolle für den Film. Die Story ist einfach aus vielen zusammengeklaubten schon vorhandenen Erzählphrasen schlecht zusammengewürfelt. Aber auch in allen anderen Bereichen ist der Film sehr unausgegoren und höchstgradig mittelmäßig. Und dabei hätte er so schlecht werden können (von der Trash-Warte aus gesehen)!
Kleinigkeiten stören ziemlich, zum Beispiel dass der Psychater in seinem Büro kaum Bücher im Regal hat, oder dass in der ganzen Schule nur eine Klasse, nur ein Lehrer, nur ein Raum und nur ein Unterrichtsfach zu sehen ist. Dann haben die Schüler nachts Unterricht. Die Monster sehen wie eine Mischung aus Orks und Zombies aus. Das Obermonster selbst, dass das geilste Kostüm ist, sieht aus wie Jabba der Hutte aus Star Wars plus Tentakel. Blut und Schleim fließt viel zu wenig für einen Film, der so nach feinster Trash-Exploitation aussieht. Auch wie die Monster am Ende gekillt werden, ist total unblutig. Dazu erinnert das Design an Indiana Jones (siehe Cover).

Fazit: Trotz optisch großem Budget viele Mängel, viiiieeel zu wenig Blut und löcherige Story. Einzig wegen Robert "Freddy Krüger" Englund sehenswert, der eine geile Performance abliefert.

3/10

Kunst/Independent/Trash/Surreal/Comic/u.a.:
Cannibal Holocaust - Nackt Und Zerfleischt:

Verboten, zensiert, verachtet – Noch nach 30 Jahren ist 'Cannibal Holocaust' einer der umstrittensten Filme des „Kannibalenfilm“-Genres, dass gleichsam mit diesem wichtigen Vertreter seinen Zenit erreichte und seinem Ende entgegensah. Doch in meinen Augen ist gerade seine immer noch aktuelle Botschaft und die Kontroversität, die selbst unter Horrorfans die Gemüter spaltet und hitzige Diskussionen entfacht, ein Beweis für seine Großartigkeit.

Eingeleitet mit dem konträren Score von Riz Ortolani, fährt die Kamera über den Amazonas. Sie fängt Bilder des mächtigen Regenwaldes ein und seines Flusses, der sich einer Schlange gleich durch den Urwald zieht. Der Mythos dieses dichten Dschungels ist nach wie vor ungebrochen. Was spielt sich unter den dichten Baumkronen ab, welche verborgenen Zivilisationen, mögen sich hier vor dem Fortschritt verstecken? Die Kamera fliegt über Flüsse und Wiesen, Baumgruppen und Mangroven. Dann kommt der Schnitt und wir werden hineingeworfen in die Zivilisation. Wolkenkratzer durchstoßen den Himmel, die Hintergrundgeräusche sind ein Einheitsbrei aus Verkehrsgeräuschen und Menschenmassen. In dieser, einer Vision gleichenden Metropole, die schon längst Alptraum und Realität geworden ist, erzählt uns ein Reporter vom Fortschritt der Menschheit und von den unerforschten Gebieten dieser Erde, in denen sich sogenannte „Primitive“ ihren heidnischen Ritualen hingeben. Gleichzeitig warnt er jedoch vor dem Risiko, Wissen nicht als alles antreibende Kraft zu betrachten. Denn wo beginnt und endet das Gewissen, das oft außer Acht gelassen wird, wenn es darum geht, Neuland zu erkunden? Beginnend mit dieser Fragestellung, werden dem Zuschauer vier Menschen vorgestellt. Alan Yates, Shanda Tommaso, Jack Anders und Mark Williams. Vier selbstbewusste, junge Journalisten, die sich dem „edlen“ Ziel verschrieben haben, über Missstände und Rückständigkeit in anderen Zivilisationen aufzuklären. Ihr neuestes Ziel ist der Amazonas. Sie wollen eine Dokumentation über Kannibalismus drehen und begeben sich zusammen mit einem Expeditionsleiter in das fremdartige Terrain zu den Ureinwohnern. Doch die Reise verläuft nicht nach Plan und nach mehr als zwei Monaten, als man nichts mehr von dem Expeditionsteam hört, schickt man den Anthropologen Professor Harold Monroe hinterher, der nach dem Verbleib des Teams, und vor allem dem des Filmmaterials sehen soll. Mithilfe des Expeditionsleiters Chaco Losojos und einem Gefangenen der Yakumo, der sie zu den Eingeborenen führen soll, macht er sich auf den Weg. Schon bald treffen sie auf erste Spuren der vier Journalisten. Zunächst besuchen sie die Yakumo, die ihnen zu verstehen geben, dass das Kamerateam für viel Leid gesorgt haben muss. Die freundlichen Ureinwohner führen sie zu den beiden verfeindeten Stämmen der Shamatari, dem Sumpfvolk und der Yanomamo, dem Baumvolk. Die Truppe hilft dem Baumvolk dabei, die Shamatari zu vertreiben, woraufhin die ihnen helfen. Bei dem Versuch, sich den Stammesangehörigen anzunähern, findet Monroe die Leichen des Filmteams und erreicht durch einen Tauschhandel, dass die Ureinwohner die Filmrollen herausgeben. Danach kehrt Monroe nach Amerika zurück. Ohne das Material gesichtet zu haben, beschließt der Auftraggeber der Dokumentation, der Sender ABC, die Mitschnitte unter dem Titel „Die grüne Hölle“ auszustrahlen. Monroe selber wird damit beauftragt, eine Art Portrait über die Hinterbliebenen zu drehen, mit Interviews der Angehörigen und Arbeitskollegen. Dabei stellt sich heraus, dass die vier erhebliche soziale Probleme hatten und keiner von ihnen so war, wie er zu sein schien. Auch bei der Sichtung des Filmmaterials wird deutlich, dass die vier keine Skrupel davor hatten, Leid und Schrecken in Szene zu setzen, unabhängig davon, wer darunter litt. Monroe weigert sich, an einem Projekt mitzuarbeiten, dass so menschenverachtende Aufnahmen nur für die Quote manipuliert, um dem Zuschauer eine Sensation zu bieten. Der Sender hingegen versteckt sich hinter seiner angeblichen Verantwortung, Informationen bieten zu müssen. Erst nachdem sich die Verantwortlichen die letzten Mitschnitte ansehen, erkennen sie die Verantwortung ihrem eigenen Gewissen gegenüber und sorgen dafür, dass das Material niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.

"I wonder who the real cannibals are."

Mit diesem Gedanken geht Professor Monroe hinaus und die sich selbst zerfleischende Metropole, hinaus in eine Welt, die für die Informationsgewinnung weder Gewissen noch Skrupel kennt und, einem Kannibalen gleich, Menschen hemmungslos ausschlachtet und frisst.

Fazit: Ruggero Deodato hat mit diesem nonkonformistischen Meisterwerk ein Filmgenre auf ein Niveau gehoben, dass nie wieder von einem anderen Genrevertreter erreicht wurde und zum Untergang derselben Filmära führte. Sein Film ist das beste Beispiel dafür, wie man den Zuschauer perfekt manipulieren und beeinflussen kann. Denn ebenso, wie er mit diesem „Film im Film“ den Enthüllungsjournalismus kritisiert, verwendet er dessen typischen Elemente und steht am Ende nicht viel besser da, als sein Negativbeispiel. Zeigt die Dokumentation von Yates und seinen Freunden den Schrecken in seiner ganzen Pracht, lässt auch Deodato keine Gelegenheit aus, den Zuschauer darauf aufmerksam zu machen. Aber man sollte Deodato nicht allzu leichtfertig den Verwurf machen, er sei voyeuristisch, penetrant, oder ein Tierquäler. Er bringt das Opfer, das kein anderer Film gebracht hat. Denn er verurteilt seinen eigenen Film und verwendet bewusst reißerische Bilder, Sprüche und Plakate, um dem Zuschauer einen Spiegel vorzuhalten. Wenn er Gewalt zeigt, verkommt sie nicht zum bloßen Selbstzweck, sondern dient vielmehr dem geschickten Versuch, den Betrachter von der Schlechtigkeit dieses Werks zu überzeugen. Wie leicht fallen wir doch auf ebendiese Pseudo-Anspruchs-Werke herein, in denen wir gekonnt geködert werden und alles akzeptieren, was man uns vorsetzt, solange es unter dem Deckmantel des sogenannten „investigativem Journalismus“ verweilt. Die Snuff-Szenen, so kontrovers sie auch sein mögen, sind letztendlich nur „Mittel zum Zweck“ und erreichen genau das, was sie erreichen sollen. Die Schauspieler wurden im Vertrag dazu aufgefordert, sich nach dem Film ein Jahr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, um die Geschehnisse noch glaubhafter zu machen. Und Deodato selbst stand mehrmals vor Gericht, weil sein Film die Menschen zweifeln ließ, ob es sich nicht nur um einen Film, sondern vielmehr um wahre Begebenheiten handelte. All dieser Zündstoff ist Beweis dafür, dass Deodato geschafft hat, was nur wenige kontroverse Filmemacher erreichten. In seiner moralischen Ambivalenz ist er einzigartig, dem Betrachter wird die Entscheidung abgenommen, ob der Film gut ist, oder schlecht. Dieser Film ist schrecklich. Und ein Meisterwerk zugleich. Ein Film über Zivilisierte, die den Namen nicht wert sind, den sie tragen. Ein Film über die manipulative Kraft der Medien. Und letztendlich ein Film über das Gewissen und der Verantwortung gegenüber unserer Mitmenschen.

10/10
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13 Tzameti:

"Film Noir" ist ein schwer einzuschätzendes Genre. Für manche als "Thriller", "Horror", oder "Action"-Film abgetan, handelt es sich in der Ursprungsvariante des Noir-Film viel mehr um einen intelligenten, pessimistischen Krimi, der sich durch einen zynischen Erzählton und einer farblich passenden Umsetzung vom Hollywood-Kino abgrenzte. Die Optik und Bildkomposition gewann an Bedeutung, die Schauspieler agierten auf einer höheren Ebene, als der der bloßen Darstellung, wodurch die Filme schon fast den Charakter eines Theaterstücks bekamen. Einflüsse erhielt der Film auch aus dem expressionistischen Filmgenre, dass sich schon Jahre zuvor mehr auf einer metaphysischen Ebene abspielte und gekonnt Realität und Virtualität verdrehte. Über die Jahre wurde das sowieso nie eindeutig definierte Filmgenre immer mehr verwässert. Heute werden Thriller wie "Departed - Unter Feinden" als Noir-Film abgetan und auch stlistisch verkrampft, am Noir-Film angelehnte Kunstfilme wie "Sin City" glauben sich dem Genre zugehörig. Nun aber hat Regisseur Géla Babluani einen richtigen Noir-Film gedreht, der eigentlich alles besitzt, was diese Filme damals so besonders machte. Der erste abendfüllende Spielfilm lief auf in Cannes an und erhielt dort größtenteils gute Kritik.

Es geht um den jungen Dachdecker Sèbastien. Seine Familie ist aus Georgien eingewandert, hat es schwer in Frankreich und muss für jeden Euro hart arbeiten. Sèbastien repariert das Dach einer Familie, als er zufällig ein Gespräch belauscht, in dem es um eine große Summe Geld geht. Der Hausherr wartet auf einen wichtigen Brief, durch den er in der Lage sein soll, eine Menge Geld zu verdienen, wenn auch nicht ohne Risiko. Durch eine Überdosis Drogen aber stirbt der Mann und Sèbastien wird der Job gekündigt. Mehr durch Zufall fällt ihm der Brief des verstorbenen Hausmannes in die Hände. Als die hinterbliebene Frau sich weigert, ihm Geld für die bereits investierte Arbeit am Dach zu zahlen, geht Sèbastien das Risiko ein und behält den Brief für sich, in dem sich ein Zugticket, ein wenig Geld und ein Stoffstück mit der Nummer 13 befindet. Nichtsahnend, dass die Polizei ihn bereits verfolgt, geht er allen Anweisungen nach, die er durch ominöse Anrufe und Kontaktpersonen erhält. Noch ist er fest entschlossen, einfach nur das ihm zustehende Geld zu besorgen, um seine arme Familie zu unterstützen. Er wird von einer der Kontaktperson zu einem Treffpunkt gefahren, an dem er gründlich gefilzt wird und anschließend zu dem Haupttreff gefahren wird. Dort haben sich viele vorwiegend alte Geschäftsmänner versammelt, die scheinbar extrem viel Geld auf bestimmte Nummern verwetten. Obwohl sehr schnell auffliegt, dass Sèbastien gar nicht zum Kreis der Verschworenen dazugehört, wird ihm gewährt, bei dem "Spiel" mitzuspielen. Und zwar besitzt jeder der reichen Männer eine Nummer und eine Person, die die Wette austrägt, einem Pferderennen nicht unähnlich. Diese Männer, die alle eine Nummer besitzen, 13 Stück insgesamt an der Zahl, stellen sich in einem Kreis auf und erhalten jeder eine Waffe mit einer Patrone. Nachdem die Trommel gedreht wird, wird der Lauf jeweils an den Hinterkopf des Vordermannes gesetzt. Und wenn die Glühbirne leuchtet, wird abgedrückt. Hineingeworfen in dieses Spiel um Leben und Tod, muss Sèbastien sehen, wie er überlebt.

Die Thematik der dekadenten Reichen, die in ihrer Freizeit hobbymäßig Menschen töten, ist nicht neu. In "Salo - Die 120 Tage von Sodom" sind es machtbesessene Faschisten, die junge Männer und Frauen auf unvorstellbare Art und Weise demütigen und töten. In "Hostel" brachen regelrechte Auktionskriege aus, wenn es darum ging, junge amerikanische Touristen foltern zu dürfen. Nun nimmt sich ein ernst gemeinter Thriller dieser Thematik an und das Ergebnis kann durchaus überzeugen. Stilistisch eng am Noir-Film angelehnt, wurde nur in Schwarz-Weiß gedreht. Dementsprechend wirkt jede Perspektive und Lichteinstellung gleich doppelt kontrastreich und spannend. Aber auch sonst, hält sich der Film sehr eng an stilistische Vorgänger. Die Schauspieler überzeugen nicht durch besonders realistisches Spiel, sondern gewinnen mehr an Faszination durch die Verbindung von Atmosphäre und Komposition im Kamerabild. Dementsprechend fällt es leicht, einen vor Drogen und Adrenalin aufgepeitschten Schiedsrichter trotz des ausufernden Overactings ernstzunehmen. Auch die restlichen Schauspieler gewinnen und verlieren an Stärke mit den wechselnden Einstellungen. Der Film lässt sich viel Zeit, um in Fahrt zu kommen. Aber spätestens, wenn das Spiel beginnt, wird man mitgerissen von der knisternden Spannung, die unverfälscht, musikfrei präsentiert wird. Der Film bleibt stets seinen Vorbildern treu. Keine der Figuren im Film ist zufrieden, oder wird glücklicher. Vielmehr schwebt der Film in einer Stimmung der Deprimiertheit. Auch das Ende ist genretypisch und lässt den Zuschauer mit einem bitteren Nachgeschmack im Mund zurück. Wer ein Zyniker ist, oder auf solche "dunklen" Filme steht, wird bei "13 Tzameti" regelrecht begeistert sein. Dass ich den Film mag, liegt aber vor allem daran, dass mir Filme umso mehr gefallen, je sperriger sie sind. Auch dieser Film erfordert ein wenig Geduld vom Zuschauer, belohnt ihn aber am Ende mit einer klassischen Noir-Story und Atmosphäre. Bitter, deprimiert, einsam, hoffnungslos. Kleines Manko ist lediglich, obwohl für diese Art Film nicht wirklich notwendig, dass die Geschichte nicht für einen Film dieser Länge ausgelegt zu sein scheint. Aber es gibt längere Filme, die noch viel weniger Handlung beinhalten. Interessant ist die Tatsache, dass sich Brad Pitt noch vor der Veröffentlichung die Rechte für ein Remake gesichert hat. Géla Babluani soll, wie schon bei diesem Film das Drehbuch schreiben, will aber das Storygerüst grundlegend ändern. Dann wird aus dem Stoff, der eher für einen Kurzfilm gedacht ist, vielleicht ein richtiger Genre-Streifen. Schauspieler wie Ray Liotta und Mickey Rourke klingen auf den ersten Blick auch ziemlich gut. Trotzdem kann ruhig bezweifelt werden, dass Hollywood einen waschechten Noir-Thriller zustande bringt, der die ungehobelte Spannung des Originals erreicht.

Fazit: Ein langsam anlaufender, aber nachher an Fahrt aufnehmender, intensiver Noir-Thriller, der gekonnt Genre-Muster aufgreift und in eine interessante Kurzgeschichte verwebt.

7/10
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ANTICHRIST

Als Lars von Trier 1995 mit anderen dänischen Regisseuren die „Dogma 95“-Regeln aufstellte, ging es nur darum, gegen herkömmliche Methoden des Filmemachens zu verstoßen und völlig frei, unabhängig von Konventionen und Zwängen zu agieren und zu dirigieren. In vielen Filmen befolgte er seine eigenen Regeln mehr oder weniger stringent. Inzwischen wird aber sogar er selber nicht mehr behaupten können, dass sein neuester Film zum „Dogma 95“-Genre gehört.

Die erste Stunde bekommt man einen spannenden Thriller serviert, der ein psychisches Seelenbild einer Frau zeichnet, die ihren Verlust nicht verarbeiten kann. Prolog, Epilog und einige surreale, unwirkliche Sequenzen sind computeranimiert und stark nachbearbeitet, der Rest des Films entspricht mehr oder weniger den Dogma-Regeln.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Es geht um ein Ehepaar, die ihr Kind aus Unachtsamkeit verlieren. Während der Mann, ein Psychotherapeut, versucht, die Trauer sachlich und lehrbuchgemäß abzuarbeiten, kann seine Frau sich selber und vor allem ihm nicht verzeihen. Nach mehreren Sitzungen stellt sich heraus, dass sie eine unergründbare Angst vor der Natur hat. Ihr Mann zwingt sie, sich ihren Ängsten zu stellen und reist mit ihr zu einer Waldhütte, in der sie und ihr Sohn ihren letzten Sommer verbrachten. Was dann folgt, ist ein seltsamer Rachetraum, eine persönliche Verarbeitung eines Traumas des Regisseurs. Der Film ist in 4 Kapitel, exklusiv Prolog und Epilog eingeteilt.

Schon der Prolog spricht Bände. Der Name des selbstverliebten Regisseurs prangt sogar als allererstes auf der Leinwand. Anschließend wird man Zeuge einer langen und ausgedehnten Schwarz-Weiß-Sequenz, unterlegt mit klassischer Musik von Händel, in der sich Willem DaFoe und Charlotte Gainsbourg gegenseitig lieben. „Lascia ch´io pianga“, so heißt das Stück aus der Oper „Rinaldo“, dass während des Prologs und Epilogs ertönt. Darin beweint die Heerführerstochter ihr grausames Schicksal in der Gefangenschaft, was schon ungefähr zeigt, was Lars von Trier uns sagen will. Nicht, dass es mir nicht gefällt, ganz im Gegenteil, die s/w-Optik ist eine durchaus effektive und vorteilshafte Art, und auch die Musikuntermalung zeugt von Stil, Geschmack und einer eindeutigen Intention, aber es ist nicht der Lars von Trier, den ich kannte. Wusste er noch in „Idioten“, „Dogville“, oder „Manderlay“, was Bescheidenheit ist, legt er hier sofort los und überrascht den Zuschauer mit einer Szene, die künstlicher und übermäßig betonter nicht sein könnte.
Der Prolog und Epilog sticht als Kontrast zum Rest des Films heraus, als Höhepunkte der Emotionen.

Nach dem Prolog geht der Film über in Triers bekanntere Kameraarbeit, frei beweglich und dynamisch, die aber nicht von ihm selber geführt wurde, wie er es sonst macht, sondern von einem Kameramann übernommen wurde.

Ich kann nicht wirklich behaupten, den Film vollständig verstanden zu haben. Manche Elemente warfen sogar ganze Theorien über den Haufen. Von dem Film kann man halten, was man will, der eine wird ihn mögen, der andere nicht. Dieser Film wird wohl eine Art Therapie für den depressiven Regisseur gewesen sein, denn ohne einen ersichtlichen Grund wird hier der Spielball des Bösen der Frau zugeschoben und konstant ausgereizt und provoziert. Der Wald könnte für das Innenleben der Frau stehen, die nach dem Tod ihres geliebten Kindes keinen Zugang zu ihrem Inneren mehr findet, sich vor der Außenwelt versteckt aus Angst vor ihren eigenen Emotionen. Die Kapitel heißen „Trauer“, „Schmerz“, „Verzweiflung“ und „Die 3 Bettler“. Das ist schon ein deutlicher Hinweis und als die Frau sagte, „wenn die drei Bettler kommen, muss jemand sterben.“, glaubte ich zu wissen, was sie damit meinte. Die drei Bettler sind so eine Art Phasen, durch die sie durch muss. Trauer für ihr Kind kommt zuerst. Dann kam der Schmerz, den sie zuerst ihrem Mann zufügte, und weil das keine Erleichterung brachte, schließlich sich selber. Und anschließend die Verzweiflung, in der sie ihren Mann nicht loslassen möchte, nicht allein sein möchte, obwohl sie ihn fast getötet hat. In gewisser Weise ist der Film eine bis ins unendliche karikierte Form der Trauerverarbeitung einer Frau. So könnte man den Film stehen lassen und zufrieden sein. Aber es gibt da noch Elemente im Film, die da nicht reinpassen, von denen ich einfach nicht weiß, wie ich sie einordnen soll. Kann sein, dass Lars von Trier irgendwelche schwerwiegenden Komplexe hat, dass er hier das weibliche Wesen im allgemeinen dämonisiert, ich habe keine Ahnung...
Der Antichrist, oder Satan, ist hier die Frau. Wieso sie das ist, wird nicht wirklich geklärt, aber Lars von Trier schert sich auch einen Dreck darum, ob sein Film aufklärt, oder nicht. Ich gewann den Eindruck, dass der Film wohl mehr für ihn selber entstanden ist.

Die Schauspieler sind gut, Willem DaFoes Talent wird zwar nicht mal im Geringsten angeschnitten, aber er kann als verhärteter Psychoanalytiker überzeugen, während Charlotte Gainsbourg die Xanthippe perfekt verkörpert, was ihr zu Recht einen Schauspielpreis in Cannes einbrachte.

Letztendlich ist es nicht so, dass Lars von Trier für immer Dogma-Filme drehen muss, nur weil er einer der Initiatoren war. Es ist sogar äußerst löblich, dass er neues ausprobiert und ihm das auch noch so ungewöhnlich gut gelingt. Der Film ist nicht nur der Versuch, in andere künstlerische Gefilde der Filmkunst einzubrechen, es ist ihm voll und ganz gelungen.

Fazit:
Ein seltsamer, ungewöhnlicher Film, den man sich zu Gemüte führen sollte, wenn man schon andere Werke Lars von Triers kennt, oder auf Horrorthriller steht, die ihre Spannung sehr langsam aufbauen.
Eine Bewertung steht mir eigentlich nicht zu, aber aus Gewohnheit gebe ich mal:

7/10
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Combat Shock:

Combat Shock ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der ernsthafteste Film, der je aus den geheiligten Hallen Tromas entstieg. Der Film ist ein beinhartes Drama, bei dem einzig und allein die wenigen leicht komischen Szenen stören und die unnötigen Cameos, die sich der Regisseur selbst schenkte. Ansonsten ist der Film sehr deprimierend und ehrlich. Die Botschaft des Films ist niederscmetternd. Der Hauptcharakter dachte, der Krieg in Vietnam sei der einzige Krieg, den er führen müsste, aber das reale Leben ist ein genauso harter Krieg, aus dem es nur einen Ausweg gibt. Obwohl ich es nicht weiß, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Film Stilvorbild für Noés "Menschenfeind" war.
Leider kommt der Film nicht wirklich in Fahrt und der ein oder andere wird ihn gar zum erbrechen langweilig finden. Auch sollte man schon einen gewissen Hang zum Trash mitbringen, da der Film zwar durchaus ernster Natur ist, aber qualitativ in fast allen Kategorien versagt.

Fazit: Leicht überschätztes Drama aus dem Hause Troma.

8/10
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El Topo:

El Topo, oder der Maulwurf, gräbt sich durch die Erde, auf der Suche nach Sonnenlicht. Sollte er aber die Oberfläche erreichen, erblindet er. Mit diesem Kommentar beginnt Jodorowsky's Bibel-Interpretation mit dem Jesus-ähnlichen Hauptdarsteller, El Topo. Ich glaube, man kann eine ganze Doktorarbeit über die vielen Metaphern schreiben, die Alejandro Jodorowsky hier verwendet. Trotz einiger theologischer und philosophischer Ansätze, verstand ich nur wenig von der außerordentlichen Bildsprache, die Jodorowsky spricht. Aber etwas habe ich verstanden.
Der Film teilt sich in zwei Teile. Zuerst der Teil, indem er einer Frau verfällt (vielleicht der Teufel?), die ihn dazu bringt zu töten und die Meister, die über das kämpfen schon hinaus sind, ebenfalls abzuschlachten. Auf der Suche nach der Wahrheit, nach seinem Lebensziel und seinem Ich, macht er vor nichts Halt und merkt nicht, wie sehr er sich verirrt. Auf seinem letzten Gang, auf dem er an Händen und Füßen, wie Jesus, blutende Wunden trägt und beide Arme zur Seite streckt, wird er vom Teufel verraten und stirbt.
Und dann beginnt der zweite Teil. Er wacht nämlich in einer Höhle auf, in der Inzest-Opfer als Ausgestoßene leben, die nicht mehr an die Oberfläche können, weil der Weg versperrt ist (irgendwie so...). El Topo verspricht den Menschen, die ihn jahrzehntelang pflegten, einen Tunnel zu graben, durch den sie an die Oberfläche können. Wobei wir wieder bei unserer Maulwurf-Metapher wären. Er gelangt nach oben und versucht von nun an, zusammen mit seiner kleinwüchsigen Frau, den Tunnel fertig zu graben, damit die anderen auch nach oben können. Dabei zeichnet Jodorowsky ein satirisches Bild von der Gesellschaft, wie sie verdorbener nicht sein könnte. Die Oberwelt ist eine oberflächliche, rassistische, perverse Welt, in der die Menschen ihre Gelüste ungehemmt ausleben, es aber unter dem Deckmantel der Rechtschaffenheit verstecken. Religion ist ein Hetzkult, in dem es nur darum geht, die Massen aufzuwiegeln. Trotzdem vollendet El Topo seine Arbeit an dem Tunnel, bis die Verstoßenen an die Oberfläche dringen. Diese Welt aber, wehrt sich mit ihrer ganzen Kraft und erschießt alle Verstellten der Unterwelt. El Topo sieht es und erkennt, dass er wieder daran Schuld ist, am Tod anderer. Er beschließt, sein Leben zu beenden, genauso, wie es einer der getöteten Meister tat und verbrennt sich selbst. Wie der Mualwurfgrub er nach dem Sonnenlicht und erkannte, als er es erreichte, dass sie ihn zerstört und ihm die Orientierung, den Sinn des Lebens raubt.
Es sind unheimlich viele Botschaften im Film versteckt und ich kann und möchte auch gar nicht alle aufzählen, da der Film einer sehr persönliche Erfahrung gleichkommt, die jeder für sich selbst machen muss.
Jodorowsky hat ein unglaubliches Gefühl für starke Bilder und Menschen. Sie wirken wie Karikaturen, aber sind doch, so wie es Karikaturen an sich haben, real, da sie auf realen Eigenschaften beruhen.

Fazit: Seltsam, aber genial... Entzieht sich eigentlich jeglicher Bewertung, aber ich wage es mal...

9/10
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Das Fest:

Dogma 95 ist so eine Sache... Es gibt Filme, die können nur im Dogma-Stil gehalten werden ("Idioten" zum Beispiel), aber es gibt auch Filme, die hätte man wohl lieber 'normal' inszenieren sollen. Auch Das Fest ist so ein Film. Die Handkamera und die teils wirren Perspektiven und Bewegungen zerstören die Atmosphäre des Films. Besser wäre eine Inszenierung wie im Theater gewesen, dass hätte Darsteller, Story und die Situation in ein besseres, intensiveres Licht gerückt. Als Fan von Theaterverfilmungen muss ich das ja sagen, aber das Landhaus wäre die perfekte Kulisse für eine kammerspielartige Intrige gewesen, was der Film ja zweifelsohne teilweise ist.
Zur Story: Helge, reicher Vater von vier Kindern, von denen sich eines vor nicht allzu langer Zeit umgebracht hat, feiert seinen 60. Geburtstag. Es kommen viele Gäste, die Stimmung ist gut, alles ist in Ordnung. Bis der Älteste Sohn dem Vater die Wahl lässt, welche Rede er beim Tost halten soll. Und endlich kommt die grausame Wahrheit ans Licht, was sich in dieser Familie zugetragen hat.
Ich selbst habe mich vor allem so sehr auf den Film gefreut, weil ich schon wusste was passierte... Beim nächsten mal werde ich mich nicht mehr so leicht spoilern lassen, obwohl das Wissen der Spannung und der Intensität keinen Abbruch tat. Aber Vinterberg schiebt nicht nur dem Vater alleine die Schuld zu. Ich meine zu erkennen, dass eine leichte Ironie in dem Ende steckt. Denn obwohl genug Leute wussten, was damals passierte, hat nie jemand was gesagt und alles wurde unter den Teppich gekehrt. Aber als alles aufflog und jeder mit den Tatsachen konfrontiert wurde, dass man nichts mehr verheimlichen konnte, wenden sich alle ab. Ausnahmslos alle spielen plötzlich die Moralapostel und schockierten, wo doch vorher noch darüber gelacht und es als Scherz abgetan wurde. Der Regisseur gibt natürlich hauptsächlich dem Vater die Schuld, was er natürlich auch ist, aber gleichzeitig entlarvt er die dort anwesende Geburtstagsgesellschaft als heuchlerische Meute, die sich um keinen Preis um den Dreck anderer schert und nur an sich selber denkt.
Die visuelle Form empfinde ich, wie schon gesagt als unpassend, aber ansonsten ist der Film ein intensives, verstörendes Meisterwerk und einer der besten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe.

10/10
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Im Glaskäfig:

Ist einer der Filme, die nach zig Jahren endlich wieder eine würdige DVD-Veröffentlichung vom Label "Bildstoerung" bekommen haben. Zu Recht, denn der Film, der auch auf der Disturbo 13 steht, ist wohl einer der verstörendsten, die auch ich gesehen habe. Die Schauspieler sind großartig, das Setting genial und gruselig, die Atmosphäre schrecklich. Es geht um einen Nazi-Arzt, der im Krieg an Kindern rumexperimentiert und sie vergewaltigt hat. Nach dem Krieg lebt er mit seiner Frau und seinem Kind im spanischen Exil, um dort seine verbleibenden Jahre zu verbbringen, die recht trostlos sein dürften, da er sich nach einem Sturz von einer lebenserhaltenden Maschine abhängig gemacht hat. Eines Tages kommt ein junger Mann, der ihn pflegen will. Aber sehr schnell wird klar, dass der junge Mann mehr will, als den ehemals grausamen Peiniger nur zu pflegen.
Schon der Titel spielt darauf an, was passiert. Der ehemalige Nazi sitzt in einem Glaskäfig, er muss mit ansehen, wie seine Familie zerstört und sein Heim in ein KZ-ähnliches Gebäude umfunktioniert wird. Der junge Mann lässt den alten Nazi mitansehen, wie er Kinder umbringt, auf diesselber Weise, wie er schon Kinder umbrachte. Aber die verstörende Geschichte hat den großen Nachteil, dass ausgerechnet die Hauptperson, der junge Pfleger so gut wie gar nicht nachvollzogen werden kann. Schon am Anfang gewinnt man nicht den Eindruck, dass es dem Jungen nur um Rache geht. Er führt seinem Opfer nicht nur seine eigenen Missetaten vor Augen, sondern genießt sie selber. Er erliegt der süßen Macht des Todes. Und da habe ich mich gefragt, ob es soetwas gibt? Ich kann mir vorstellen, dass man machtbesessen ist und seine Macht vollkommen auslebt, aber dass man am Leid anderer sexuell erregt wird? Das hebt den Film zwar auf ein ganz anderes Niveau, da aus dem ehemaligen Opfer ein waschechter Killer wird, der nichts mehr mit einer Identifikationsfigur, die Mitleid verdient, gemein hat, aber war für mich kaum nachvollziehbar. Es geht also nicht nur um Rache, sondern auch um eine Paraphilie, die die beiden auf unheimliche Art und Weise miteinander verbindet, obwohl sie sich gegenseitig viel Leid zufügten.
Im Glaskäfig ist also eine Geschichte über einen jungen Mann, dem es vorerst nur um Rache gegangen sein mag, der aber ziemlich schnell dem Sog des Todes erliegt und nicht mehr aufhören kann zu morden.

Fazit: Ein verstörendes Meisterwerk, dass vorraussetzt, dass man akzeptiert, dass manche Menschen einfach das quälen von Menschen lieben.

8/10
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Idioten:

Lars von Trier kann man zurecht als einen furchtbar prätentiösen Regisseur bezeichnen. Voreingenommen, elitär, überheblich. Aber ich mag seine Filme, da sie so wunderbar eigensinnig und sperrig sind und regelrecht nach Aufmerksamkeit und schlechter Kritik schreien. Allerdings werde ich ihm den Gefallen nicht tun, da mir der Film gefallen hat und ich die Botschaft dahinter sehr interessant fand.
Es geht um eine Kommunen-artige Wohngemeinschaft von Leuten, die sich als Idioten und Behinderte ausgeben. Motiv des "Gruppenleiters" ist, dass man sich in einer Welt, in der alles reicher, aber nicht glücklicher wird, seinen inneren Idioten bewahren sollte, um frei zu sein. Sie benehmen sich also wie Idioten, weil sie so machen können, was sie wollen, weil sie nur so akzeptiert werden. Lars von Trier gilt auch als sehr selbstironisch und viele kommen sich nach seinen Filmen irgendwie betrogen vor.
Er zeichnet hier ein wirklich schlimmes Bild von der Gesellschaft, wie sie im Grunde aber auch ist. Wieso müssen sich die menschen wie Idioten benehmen, nur damit sie frei sind? Hier wird Freiheit nicht als etwas Selbstverständliches dargestellt, sondern als etwas, dass man sich erkämpfen muss. Aber natürlich ist es nicht so einfach, dass sich die Leute wie Idioten benehmen und frei sind. Während es für die einen nämlich ein Spiel ist, wird es von anderen sehr ernst genommen. Und als die unauffällige Schlüsselfigur am Ende ihren Lieben und Verwandten den Idioten vorspielt, hat von Trier dem Zuschauer die Nachricht um die Ohren, dass der frei Mensch ein einsamer Mensch sein muss.
Eine wahrhaft ernüchternde und grausame Aussage, dass wir in unserem Käfig versuchen auszubrechen, aber alleine sind, wenn wir es erst einmal geschafft haben.
Mir gefällt die Nachricht, so hoffnungslos sie ist und mir gefällt die ganze Machart, die nach den mehr oder weniger strengen Regeln des Dogma 95 entstand.

Fazit: Ein ungewöhnlicher und nachdenklich stimmender Film, der aufgrund seines ungewöhnlichen dokumentarischen Stils nicht allen gefallen wird.

9/10
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Tromeo & Julia:

Der Toxic Avenger mag der bekanntere und beliebtere Streifen aus dem Hause Troma sein, aber das eigentlich Meisterwerk von Lloyd Kaufman ist dieser Film. Er bietet alles für den ungewöhnlichen ernsten Filmspaß. Die Story wurde, wie schon der Titel vermuten lässt, von Shakespears Drama "Romeo und Julia" entwendet und recht frei interpretiert. Heraus kam ein Troma-Film der älteren Generation in der noch nicht Scheiße und Kotze im Überfluss flossen. Stattdessen bekommt der Zuschauer einige wenige, aber gute Splatterszenen serviert und zwei äußerst surreale Traumsequenzen, die die unbewussten Ängste Julias darstellen. Die Schauspieler (besonders die Hauptdarsteller) sind um einiges besser, als sonst in Troma-Filmen und die Story ist ausgereift und kompliziert. Wenn ihr denkt, dass Lloyd einfach nur kopiert und abgeschrieben hat, liegt ihr falsch. Einige Dialoge wurden sogar mit shakespearscher Brillianz an die jeweilige Situation angepasst und erwecken sogar den Eindruck, dass man es mit einem wirklich intelligenten Film zu tun hat.
Wie schon im Toxic Avenger kommt die Sozialkritik nicht zu kurz und wieder zeigt Lloyd, dass er eigentlich ein totaler Romantiker ist.
Im Toxic-Avenger ging es um die korrupte Polizei und Politik und dass Äußerlichkeiten nicht wichtig sind.
In Tromeo und Julia geht es um eine kaputte Gesellschaft, die sich untereinander nur bekriegen kann, die beinahe schon süchtig nach Auseinandersetzungen ist, und wieder um eine Liebe, die gegen gesellschaftliche Maßstäbe verstößt.
Der geneigte Betrachter soll jetzt aber nicht denken, dass Lloyd zu dieser Art von geschlechtsverkehr animieren will. Lemmy sagt am Ende ganz treffend, sehr spöttisch, dass alles in dieser Gesellschaft erlaubt ist und es keine Grenzen mehr gibt, weil es ein einfacher Trend ist, immer auf die Liebe zu hören und keinerlei ethische Grenzen zu wahren. Wo wird uns das hinführen?

Fazit:
Zu Unrecht ein verkanntes Meisterwerk von Troma. Es mag anspruchsvoller und auch anstrengender sein, als die anderen Troma-Filme, aber es ist berührend und philosophisch.
Niemand kennt und versteht Shakespeare, solange er nicht Lloyd Kaufmans Version dieses Dramas gesehen hat. Einfach genial! Die Liebe, mit der Lloyd da rangegangen ist, merkt man in jeder Minute, in jeder Splatterszene. An vielen Stellen surreal, auf jeden Fall total lustig, bricht Troma nicht nur Tabus, sondern zeigt uns auch eine wundervolle Liebesgeschichte, die Grenzen sprengt. Wie die damaligen Troma-Perlen eben waren, kommt auch dieser Film nicht ohne ein bisschen Gesellschaftskritik aus. In dem Fall sogar eine, die heute noch aktuell ist, da in dem Film zwar Pädophilie und Inzest nicht verherrlicht, aber die Liebe an sich, so verwerflich sie auch sein möge, gefeiert wird.

8/10
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Sadisticum:

Ob Sebastian Radtke noch zu den Amateur-Regisseuren zählt, darf bezweifelt werden, denn hier bietet sich einem ein ausgereifter Film an, der es mit ein wenig mehr Budget mit anderen Horrorfilmen aufnehmen könnte.
Ich will den Film nicht in den Himmel heben, denn er hat weiß Gott noch genug Schwächen, aber im gesamten kann er doch gut überzeugen.
Nach einigen Startschwierigkeiten, was die Erzählung angeht, erwartet einen das, was der Film verspricht. Viel Blut und Gewalt im Stil von SAW und Hostel.
Das war das positive...
Das schlechte an dem Film ist, dass er von vorne bis hinten geklaut und abgekupfert wurde. Die Story ist von bedeutenden Genrevertretern zesammengeschnippelt wurde, was man an genügenden Stellen merkt. Unter anderem oben genannte SAW und Hostel, aber auch Nekromantik, oder Das Schweigen der Lämmer. Außerdem ist die Story extrem stümperhaft erzählt und konzentriert sich nach dem verzweifelten Versuch, eine Erklärung für die Psychose des Hauptcharakters zu finden, wieder darauf, was ihr eigentliches Ziel ist:
Menschen foltern.
Es mag schwer sein, im Horrorgenre noch wirklich innovative Geschichten zu erfinden, aber man sollte es trotzdem probieren. Stattdessen müht sich Radtke sogar mit den einfachsten klischeehaftesten Elementen total ab und die sogenannte Story überzeugt trotzdem null.
Aber nicht nur die Story wurde zusammengeschustert. Auch die Optik wirkt wie eine 1:1 Kopie von SAW. Vorteil daran ist, dass Radtke sich als äußerst fähiger Kopierer erweist und er eindeutig ein Gespür für starke Bilder und Perspektiven hat. Es ist für den Zuschauer allgemein von Vorteil, wenn die Szenerie optisch aufgewertet wird, um noch etwas aus der Atmosphäre rauszuholen. In diesem Fall empfinde ich es aber als verlogen und künstlich, dass keine Einstellung ohne massig Blenden, Farbfilter, Weichzeichner und höhere Kontraste auskommt.

Die Schauspieler sind dem Budget gegenüber angemessen, am meisten überzeugen kann aber nur der Hauptdarsteller. Glücklicherweise wurde auf endlose Dialoge verzichtet und es wurden viele alltägliche Aufnahmen verwendet, für die es keine Schauspielkenntnisse braucht.
Nur wenige Szenen sind sehr blutig. Radtke hält sich an die Faustregel, dass schnelle Szenenschnitte und düstere Musik oft den größeren Horror ausmachen, als einfaches Draufgehalte.

Fazit: Für einen Independent-Film, ist es ein richtiges Meisterwerk geworden. Mit einem beeindruckendem Gespür für Bilder kopiert Radtke sein großes Vorbild SAW.
Obwohl der Film viele Fehler hat, hat er mir sehr viel Spaß gemacht. Dazu trägt wahrscheinlich auch die geringe Laufzeit von nur einer Stunde bei, da man nicht unnötig mit dämlichen Storysegmenten gefoltert wird.

8/10
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Watchmen - Die Wächter:

Ich weiß nicht, ob es mir gelingt, meine Eindrücke von dem Film in Worten wiederzugeben...
Und was mich noch mehr zum hadern bringt, ist die Tatsache, dass ich die Comicvorlage nicht kenne und nur geringe Vorkenntnisse besitze. Aber was ich gesehen habe, kann ich bewerten.
Die Watchmen sind Vergangenheit. Die Menschen akzeptieren nicht mehr den willkürlichen Gebrauch der Selbstjustiz und verbieten den Watchmen, Verbrecher zu jagen, nachdem einigen die Handlungsfreiheit zu Kopf gestiegen ist. Es werden viele Profile gezeigt: Der Comedian, der glaubt, die Welt nur mit Gewalt überleben zu können, und der nicht mehr an das Gute im Menschen glaubt. Rorscharch, der Einzelgänger, der für das Prinzip sogar den Weltuntergang zulassen würde. Und Dr. Manhattan, der keine Anteilnahme mehr für die Probleme der Menschen empfindet.
Doch dann wird der Comedian getötet und Rorscharch macht sich auf die Suche, den Mörder herauszufinden.
Was Zack Snyder hier abliefert, ist nicht nur ein Film. Es ist ein Epos, über eine Menschengruppe, gepresst in 3 Stunden. Ein Freund sagte mir, dass man entweder vom Film fasziniert ist, oder nach einer halben Stunde genervt ausschaltet. Ich hätte sogar 4 Stunden gesehen, ich war nicht eine Minute gelangweilt. Watchmen ist alles zugleich: Action, Drama, Horror, Romanze, und nebenbei noch verdammt gut anzuschauen. Der Film mag nicht die Brillianz einer sogenannten "Graphic Novel" besitzen und kann sich bestimmt nicht mit dem Charme der handgezeichneten Panels messen, aber der Film hat seinen eigenen umwerfenden Stil, der einen nicht in Ruhe lässt. In einigen Aspekten erinnerte mich der Film an Batman. Auch hier wird zugunsten des Friedens ein Opfer gebracht. Obwohl Dr. Manhattan nicht Böse ist, erkennt er die Notwendigkeit eines nichtmenschlichen Gegners, gegen den sich die Menschen richten können. Das war nach einiger Zeit vorauszusehen, da in dieses Konzept der fehlbaren Superhelden kein ultraböse Superschurke reinpasst, der nur aus Spaß an der Freude böse ist.
Watchmen ist die wohl realistischste Comic-Verfilmung überhuapt. Die Helden sind keine Helden, es sind Menschen und dazu noch verdammt kaputte. Sie sind müde, emotional kaputt und verletzt. Die Ära der Superhelden ist vorbei, das Comicgenre hat sich enorm weiterentwickelt.
Was noch ein Grund für die starke Polarisierung des Filmes ist, ist sicher die Musikwahl. Zugegebenermaßen hat mir auch nicht jeder Song gefallen, an erster Stelle "99 Luftballons", aber bei der Sexszene, die mit "Hallelujah" unterlegt war, musste ich schon schmunzeln und bei dem Klassik-Stück aus der Oper "Satyagraha" verstand ich, dass jedes Stück seine Bedeutung für den Film hat. Und so ungewöhnlich der Film ist, passen auch diese ungewöhnlichen Musik-Stücke dazu.

Fazit: Ein außergewöhnliches Werk, dass zu den ganz großen Meisterwerken des modernen Kinos zählt!

10/10
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Dawn of the Dead [Original]:

Vielen wird wohl nur das Remake von Zack Snyder bekannt sein, dass auch sehr gut geworden ist. Aber das Original besitzt natürlich den Ursprungs-Bonus.
Ein wahrer Dschungel aus Schnittfassungen existiert und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nun alles vom Film gesehen habe. Es gibt da unter anderem den Argento-Cut, den Romero-Cut und andere gewaltbedingte runtergeschnippelte Versionen. Dann noch verschiedene Synchronisationen und Musiküberlagerungen. Meine Version ging 2 Stunden und 13 Minuten.
Ich möchte gar nicht viel über den Film sagen... Er hat mir zwar gefallen und war auch sehr intensiv, aber ich möchte ihn nicht als Meisterwerk titulieren. Er mag zu Recht seinen Platz in der Filmgeschichte eingenommen haben, vor allem, wenn man die damaligen Umstände berücksichtigt, schließlich besitzt der Film ja auch eine Aussage, aber heute fällt es mir schwer, das nachzuvollziehen. Ähnlich wie M*A*S*H, die als eine der besten Serien der Welt gilt, mir aber überhaupt nicht zusagt. Ich stelle den Film nicht infrage, hebe ihn aber auch nicht auf ein höheres Podest.

8/10
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Kontroll:

Der bulgarische Film war Eröffnungsfilm des Cannes Filmfestival. Hier erwartet einen ein düsterer, realistischer Thriller, der teilweise wie eine Dokumentation wirkt und des Leben einer U-Bahn-Kontrolleur-Truppe zeigt. Einer der Kontrolleure, die eigentliche Hauptperson, hat sein gutgehendes Leben an der "Oberfläche" aufgegeben, um dem Druck zu entkommen, andauernd der Beste sein zu müssen. Der Wunsch nach Ruhe trieb ihn in die U-Bahn-Schächte, in denen er auch seinen eigenen Frieden fand. Aber schnell merkte er, dass auch in diesem Job Druck vorhanden ist. Ob der Wttstreit mit Kollegen, oder Provokationen von Fahrgäste. Andauernd geht es darum, dem anderen zu beweisen, dass man stärker ist, besser, und überlegen. Um diesen Druck zu kompensieren, schubst er heimlich Menschen auf die Bahngleise, wenn er und sein Opfer allein sind. Das ganze findet eher unbewusst statt und er selber weiß nicht, dass er der Täter ist, aber man findet das recht schnell raus. Als er aber einen Menschen auf die Gleise stößt und dabei gefilmt wird, scheint ihm bewusst zu werden, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Er kämpft gegen seinen inneren Dämonen und trägt mit ihm ein imaginäres Gleisrennen aus, dass man metaphorisch so interpretieren kann, dass der Sieger Kontrolle über den Körper erhält. Er gewinnt knapp und scheint zu begreifen, dass man im Leben kämpfen muss, dass man darum nicht herumkommt. Am Ende verlässt er mit einem Mädchen, dass er in der Metro kennenlernte den Bahnhof.
Das sind Filme, wie ich sie liebe. Sie sind ruhig, psychologisch spannend, intelligent und leicht mysteriös. Außerdem besitzt er in seiner einfachen Optik eine gewisse Ästhetik, wie man sie von verlassenen U-Bahn-Stationen kennt.
Große Klasse. Was ich oben geschrieben habe, ist nur meine Interpretation, der Film lässt ziemlich vieles offen und gibt damit dem Zuschauer Gelegenheit, selber über das Gesehene nachzudenken.

10/10
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City Kill:

Der deutsche Regisseur Markus Hagen hat schon in seinem ersten Film, "Deadly Nam", bewiesen, dass er durchaus talentiert ist, was das filmen von Hommagen und selbstironischen Fun-Trash-Filmen angeht. Auch City Kill ist da nicht anders. Der Film aoll eine Hommage an die 70ger Action-Filme und Serien sein. Allerdings fehlen mir da einige typische Elemente. Zum Beispiel wurde keiner der Guten entführt und es entpuppte sich auch keiner der Guten (besonders gerne die Freundin des Helden) als Böse. Von daher ist City Kill eher eine unfertige Hommage und kann nicht besonders mit dem raffinierten Drehbuch prahlen. Außerdem vermisse ich ein wenig den Ernst. Viel zu oft sehe ich Trash-Filme, die einfach nur lustig sind. Man gewinnt den Eindruck, dass die Amateur-Regisseure glauben, nur so ein Publikum gewinnen zu können. Aber mir fehlt da der Charme eines Toxic Avengers...
Natürlich war der Atomic Hero auch nicht ganz ernst, aber er besaß eine Botschaft und wollte dem Zuschauer auch etwas mitteilen. Das vermisse ich bei vielen Amateur-Produktionen. Es fehlt an Initiative und Ideenreichtum.

6/10
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Captain Berlin versus Hitler [Amazon Rezension]:

Als großer Buttgereit-Fan, musste Captain Berlin vs. Hitler einfach sein! Meine DVD kam mit einer Hundemarke und dem old-school-Comicheft "Captain Berlin vs. Hitler" Ausgabe #0, an. Ein Glück hatte es ein Wendecover, ich hätte den FSK-Schandfleck nicht ertragen können.

Zum Inhalt: Ilse von Blitzen belebt im Ost-Teil von Berlin (denke ich), in einem geheimen Bunker, den Führer mithilfe modernster Technologie wieder. Ihr Ziel ist die Erschaffung des ultimativen deutschen Soldaten, den Germanikus und die Transferierung von Hitlers Gehirn in ebendiesen arischen Traum, der wiederum von Dracula wiederbelebt werden soll. Aber um Dracula von ihrer Seite zu überzeugen, muss sie dem überzeugten Kommunisten eine Jungfrau besorgen, die sich als die unschuldige Tochter eines im "Ruhestand" lebenden Superhelden herausstellt; Captain Berlin höchstpersonlich!
Der Berliner Superheld versucht nun, seine Tochter aus den Klauen des Blutsaugers zurückzubekommen und nebenbei Hitler endlich zu töten.

Der Inhalt klingt absurd und spaßig, was es auch wirklich ist. Das Stück ist Deutschland-Trash pur und schon jetzt ein Klassiker, der in keiner Trash-Sammlung fehlen sollte. Es mag im Theater noch ein Stück lustiger sein (trotz leichter Längen), aber die Überarbeitung von Gosejohann ist absolut genial und macht den Film noch um einiges besser. Die Musik ist große Klasse und die DVD-Menüs sind auch toll aufgebaut, wenn auch nicht sooo innovativ, hat man alles schon gesehen.^^
Dennoch die dritte tolle Anschaffung aus dem Hause "Neverhorst", die sich 100%ig lohnt!
Ich hoffe, dass diese deutsche Independentschmiede weiter wächst und ihrer Linie treu bleibt. Viel zu lange schon warten wir genau darauf.

8/10
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Toxic Avenger:

Ein absolutes Trash-Meisterwerk. Und dabei kommt es gar nicht mal auf den Gewaltgrad und die Anzahl entblößt gezeigter Brüste an, sondern auf die Idee und die gesellschaftskritische Art des Films. Ein Superheld, der keinen Konventionen entspricht, fast schon wie bei dem amerikanischen Undergroundcomic "American Splendor". Ein absoluter Antiheld. Er ist verstümmelt, gebrandmarkt von der Schlechtheit der Menschen und er ist auf einem Rachefeldzug gegen Korruption und Gewalt gegen Hilflose (das er dasselbe teilweise macht ist scheißegal.^^). Im Gegensatz zu den neuen Tromafilmen wird hier das geringe Budget nicht so zelebriert und es ist noch so etwas wie Dramatik und Ernst spürbar. Das gefällt mir so am Toxic Avenger. Das ganze kommt zwar nicht bierernst rüber, was es ja auch gar nicht soll, aber es ist trotzdem Ernsthaftigkeit vorhanden, was bei den anderen Troma-Filmen meist fehlt. Zur Version des Films:
Ich habe die auf 2000 Stück limitierte Toxic Avenger-Box, aber von der Version bin ich eigentlich ziemlich enttäuscht. Von digital remastered haben die wohl noch nie was gehört. Der Ton wechselt mehrmals zwischen Mono & Stereo, die geschnittenen Szenen wurden einfach in Englisch eingefügt (ist sowieso nur Gekreische) und die Bildqualität ist auch nicht berauschend. Aber als Troma-Liebhaber nimmt man soetwas gerne in Kauf.

Der erste Teil ist ja noch nicht so auf Comedy und Trash getrimmt, wie die späteren und das ist seine größte Stärke. Obwohl eine gewisse Portion Trash und der derbe Humor bereits erkennbar ist, wird das ganze nicht so ejakulativ (was für ein Wort...) auf die Spitze getrieben. Es ist ein spannender B-Actioner, aber auch Liebesgeschichte. Ein klasse Film, der richtig schönes Altkinoflair hervorruft.

9/10
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Sebastiane:

Die Geschichte eines homosexuellen Christen zur Zeit Jesu. Sebastian(e) und 6 andere Männer sind zusammen mit ihrem Bewacher im Exil. In der Hitze der Wüste kochen die Emotionen über, was darin gipfelt, dass Sebastiane und sein Freund (der ihm die Liebe zu ihm nicht gesteht) getötet werden. In dem Film geht es um Diskriminierung von Schwulen, aber auch um unterdrückte Homosexualität und emotional Verkrüppelte. Da damals Homosexualität in Mode war und viele Kaiser und Eroberer "Knaben" hatten, ist es interessant zu sehen, wie die Gefangenen mit der Thematik umgehen. Das ganze ist auch och ins Gewand des Christen/Judenhasses gewickelt und hat durchaus einen gewissen künstlerischen Stellenwert, trotz der eher mageren Schauspielkünste.
Man sieht viel nacktes Fleisch in Zeitlupe, dass aber nie vulgär oder penetrant ist.

8/10
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Otto, or up with dead People:

Ein Schwulen-Kunst-Porno, der eigentlich nicht mal Porno genannt werden kann, da nur zwei oder drei explizite Szenen drin vorkommen. Ein wilder Mix aus Stilen, Anspielungen, Geräuschen und Texten, ohne irgendeine greifbare Logik aneinandergerreiht, ergibt einen Mischmasch, der für die einen Kunst sein mag und für die anderen unbeständig und niveaulos. Es fiel mir schwer, den Film einzuschätzen, da ich nicht genau verstand, was die Zombies darstellen sollten. So wie in Romeros Original ein revolutionäre Meute? In dem Fall eine sexuelle Revolution? Das haut aber nicht hin, da die jungen Männer erst nach dem gefressen/gefickt werden zu Zombies mutieren.
Im Endeffekt ist es ein mutiger Film, der für Bruce la Bruce in erster Linie wohl ein Experimentalfilm ohne viel Bedeutung ist, aber ich bin ratlos...

5/10
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Toxic Avenger IV - Citizen Toxie:

Der vierte Teil schreit ja nur so nach einer Fortsetzung, die es glaube ich auch geben wird.
In diesem Teil kamen mir fast die Tränen vor Lachen. So eine bescheuerte Scheiße, die aber nie so dämlich wirkt wie bei "Terror Firmer" zum Beispiel.
Schön ranzige Ideen, bei dem der normale Kinogänger wohl nur den Kopf schüttelt. Ob nun ein schwarzer Neonazi, ein fetter Quantenphysiker und Stricher oder der Spermator. In diesem Teil haut Lloyd Kaufman so richtig rein und man vergesse natürlich nicht die treffend angesetzten Gesellschafts- und Medienseitenhiebe.

9/10
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Four Rooms:

Der Film besteht aus 4 Kurzfilmen. In allen Geschichten
geht es um den Hotelpagen Ted, der eine verrückte Silvesternacht erlebt. In der
ersten Episode geht es um einen Hexenzirkel, der seine tote Göttin
wiederbeleben will. Ted muss dafür die letzte Zutat geben: sein Sperma.

Im zweiten Film geht es um einen Mann, der seine Frau
geknebelt hat und nun mit bereit gehaltener Pistole darauf wartet, dass der
Liebhaber seiner Frau durch die Tür kommt, der natürlich Ted ist.

In der dritten Geschichte geht es um ein Ehepaar, dass
Ted engagiert um auf ihre beiden Kinder aufzupassen. Natürlich geht alles
schief.

Und in der letzten Geschichte geht es um eine betrunkene
Silvester-Gruppe, die Ted in eine Wette einspannen wollen.

Wenn der Abspann abläuft kann man aufatmen. Diesen Film
kann man nur als filmisches Experiment sehen, ein Werk von vier verschiedenen
Regisseuren, die sich zusammengetan haben, die Regeln des Kinos
auseinanderzunehmen und vier verrückte Stile zu kombinieren. Dabei ist genau
dieses Gemisch nicht gerade verträglich und während die erste und zweite
Geschichte recht nett sind, und die dritte sehr lustig ist, kann man nur
wirklich über den typischen Tarantino-Stil lachen, dessen Film glücklicherweise
am Ende läuft. Die Schauspieler sind allesamt solide, Tim Roth in der wohl
durchgedrehtesten Rolle seiner Karriere, als Hotelpage, frönt dem overacting
total und das einzige, dass diese Komik schlichtet ist die vergeigte
Synchronisation. Madonna als Hexe macht eine wunderbare Figur und Antonio
Banderas ist ein echt furchteinflößender italienischer Papa. Zu Quentin
Tarantino kann man nur sagen, dass er kein Schauspieler ist. Klar, seine Rolle
ist gut und er ist überzeugend, aber er macht nicht wirklich den Eindruck eines
Schauspielers sondern es wirkt immer so, als würde er mit der Kamera reden.
Allgemein kann man über den letzten Film sagen, dass er wie ein Making-Of
wirkt. Salma Hayek werden Rodriguez-Fans schon an den Kurven im Fernseher erkennen,
ohne den Abspann gesehen zu haben. Und zwei Schauspieler, die nicht im Abspann
zu sehen sind, sind Nicole Kidman, die sich ihre Karriere wohl nicht versauen
wollte und Bruce Willis, der seinem Freund Quentin einen Gefallen mit diesem
Film tat. Der Film wurde von „A Band Apart“ produziert, der Produktionsfirma
von Quentin Tarantino. Außerdem ist am Anfang ein sehr lustiger und netter
Animationsfilm zu sehen, dass sehr gut denn Alltag von Ted wiederspiegeln
dürfte.

Fazit: Ein netter Film, den man sich als Tarantino und/oder
Rodriguez-Fan einmal ansehen kann. Aber letztendlich nur ein mittelmäßiger
Film, vor allem wegen der unterschiedlichen Unterhaltungs-Qualität.

6/10
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Ein Kind zu töten:

Ein Ehepaar ist auf der Reise zu einer kleinen
abgelegenen Insel in Spanien. Als sie dort ankommen, stellen sie aber nach
einiger Zeit fest, dass kein einziger Erwachsener zu finden ist. Nur Kinder
bekommen sie manchmal zu sehen und die sind ebenso schnell, wie sie auftauchen,
auch schon wieder verschwunden.

Der Film beginnt damit, dass Kriegsbilder gezeigt werden.
Es wird Filmmetarial abgespielt, dass nicht nur Verbrechen des zweiten
Weltkrieges zeigt, sondern auch Kriege aus dem asiatischen und afrikanischen
Raum. Wie andere Filme, geht es hier um die wahren Opfer des Krieges. Die
Kinder. Es werden Leichen von Kindern gezeigt, oder wie Kinder ohne Arme und
Hände Fußball spielen. Die Kinder, unsere Zukunft, mussten in Kriegen am
meisten leiden. Schon der Anfang genügt, um zu schockieren und einem die
Schrecken des Krieges nochmal vor Augen zu führen. Man sieht Kinder, die nicht
mehr wie Menschen aussehen, mehr wie Tiere, Fledermäuse, weil der Hunger ihren
Körper so sehr verzehrt hat, man sieht Kinder, denen die Haut vom Körper hängt,
weil sie von Napalm-Raketen getroffen wurden. Danach leiten die Kriegs-Bilder
und Aufnahmen in ein wohlgenährtes Kind über, dass am Strand sitzt und spielt.
Es geht um ein Ehepaar, die eine kleine abgelegene, spanische Insel besuchen
wollen. Dort erwartet sie allerdings ein bisschen mehr als nur schöne Natur.
Es ist so, als wäre ein Virus ausgebrochen, dass sich
langsam über die ganze Insel ausbreitet.
Der Film zeigt, wie es aussehen könnte, wenn sich die Kinder
plötzlich wie Erwachsene benehmen würden, so wie es auch schon andere Filme
getan haben (zum Beispiel die Natur für das, was wir ihr angetan haben). Das
Ergebnis ist an wenigen Stellen ein bisschen löchrig und psychologisch an einigen Stellen leicht
auseinanderzunehmen, aber unglaublich verstörend, da die Kinder wie von Dämonen
besessen wirken. Und dann wird es richtig schlimm, da es dem Zuschauer die
Absurdität des Krieges vor Augen führt. Erwachsene führen Krieg und können es
rechtfertigen, man sieht es vielleicht nicht mal als schlimm an, aber wenn ein
Kind das tut, was ein Erwachsener ihm antun könnte, hat es etwas schreckliches
an sich. Einfach großartig, dem Zuschauer so den Spiegel vorzuhalten und da
spielt Vernunft und Logik, wie im Krieg auch, überhaupt keine Rolle mehr.
Man fragt sich als Zuschauer, wie können die Kinder nur
die Erwachsenen töten, das ist doch krank! Aber genauso geschieht es tagtäglich
von den Erwachsenen mit den Kindern. Und dann fragt man sich, vielleicht das
erste mal im Leben wirklich, wie kann man nur ein Kind töten.

Ich liebe alte Filme. Und ich könnte sie den ganzen Tag
gucken. Auch in diesem Film sieht man wieder ideal, weswegen ich so vernarrt,
besonders in spanische, französische und italienische Streifen, bin. Gute
Schauspieler, super Story, die ruhig auch ein bisschen unlogisch sein darf und
eine wunderbare Art die Geschichte zu erzählen. Es wird nicht viel gezeigt und
überhaupt passiert nicht sehr viel in den fast 2 Stunden. Aber es wird eine
unglaublich dichte Atmosphäre in den grellen, heißen Landschaften von Spanien
geschaffen, eine Atmosphäre, die mich seit langem mal wieder bangen ließ. Und
wenn es drauf ankommt überzeugt der Film mit schnellen Schnitten, großartigen Bildern
und einem virtuosen Sound, der einem die Gänsehaut über den Rücken jagt.

Der Titel „Who can kill a Child“ kommt nicht von
ungefähr. In einer Szene erzählt ein Mann, wie die Kinder mordend und
plündernd, wie erwachsene Soldaten, in die Häuser einfielen und Männer und
Frauen töten. Später im Film wehren sich die Erwachsenen, was man in Anbetracht
der Tatsache, dass die Erwachsenen hier die Kinder darstellen, auch auf die
Kinder in unserer Realität übertragen kann. Irgendwann wird es den Kindern
genug sein und sie werden sich rächen. Natürlich glaube ich das nicht wirklich,
aber diese Übertreibung ist nötig, um zu zeigen, dass Schluss sein muss mit dem
Morden und den unschuldigen Opfern.

Der Titel des Films kann auch so interpretiert werden:
Ein Überlebender im Film sagte, er konnte einfach nicht auf die Kinder schießen. Und auch die beiden Erwachsenen müssen dafür bitter büßen, dass sie sich später an den Kindern vergriffen haben. Dieser Moralapostelsatz "Wie kann man nur ein Kind töten!?" gewinnt im Kontext mit dem Fakt, dass Kinder alltäglich durch Gewalt von Erwachsenen sterben, einen sehr ungemütlichen ironischen Beigeschmack. Erst in Angesicht der Gefahr, die von den Kindern ausgeht, fangen die Erwachsenen plötzlich an zu denken und kommen mit so etwas wie 'moral' und 'Ethik'.

Die Gesichter der beiden Überlebenden haben am Ende plötzlich
Ähnlichkeit mit denen der Überlebenden Kriegskinder, ganz am Anfang.
Ausgemergelt, verzerrt vor Angst und Leid und halb wahnsinnig. Und wenn man am
Anfang noch denkt, dass es richtig so ist, die beiden dafür büßen zu lassen,
für dass, was die Erwachsenen den Kindern angetan haben, irrt man sich gewaltig.
Denn die Schmerzen und die Pein, die die beiden ertragen, steht für den Schmerz
der Kinder. Das was sie erleben, erleben die Kinder. Das ist in keinem Fall
schön.

Fazit: Ich bezweifle, dass ich in meiner außergewöhnlich langen
Rezension auch nur einen Bruchteil der Genialität dieses Films vermitteln
konnte. Wer oben stehendes interessant fand, sich auch gerne mit den Leiden und
Schmerzen des Krieges auseinandersetzt, muss diesen Film gesehen haben!
Unverständlich, wieso dieser Film jahrelang in Deutschland verboten war…
Ohne wenn und aber gibt es von mir die höchste Punktzahl
für einen der besten und verstörendsten Filme, die ich je gesehen habe!

10/10

Serien/TV/Dokumentationen:
Breaking Bad:

Bei Serien bin ich extrem kritisch. Grund dafür sind die vielen schlechten Beispiele aus vergangenen Jahren, inklusive dem heimischen TV-Konsum, die deutlich machten, dass Fernsehen keinerlei Anspruch besitzt, Schauspieler und Regisseure bestenfalls mittelmäßig sind und Innovation höchstens in den Träumen der Zuschauer vorkommt. Basierend auf den vielen schlechten Erfahrungen, weigere ich mich mittlerweile schlichtweg, viele amerikanische Serien zu sehen, besonders dann, wenn sie kommerziell erfolgreich sind. Mittlerweile sind Serien aber nicht mehr nur Trivial-Kost für Minderbemittelte, sondern erreichen eine Ebene, die für das Medium TV (besonders in Deutschland) undenkbar ist. Amerikanische Serien sind inzwischen unglaublich teure Produktionen, die die Ausgaben eines einzelnen Kinofilmes bei weitem übersteigen. Die Macher haben erkannt, welches Potential das negativ vorbelastete Genre „Serie“ bietet. Volle Charakter-Entwicklung, bis ins letzte Detail ausbaufähige Handlungszweige und vor allem Experimentierfreiheit. Fernsehen ist der Indikator Nummer 1, wenn es darum geht, die Vorlieben der Massen herauszufinden und (natürlich) zu manipulieren. Manipulation ist dabei nicht unbedingt als negativ zu werten. Die Gesellschaft wird durch dieses Medium vorbereitet, sie bekommt durch außergewöhnliche Serien nicht nur Hunger auf anspruchsvolle Filmkost, sondern erweitert außerdem ihren Horizont. Natürlich ist nicht jede Serie so ein postmodernes Werk, aber ich zähle Breaking Bad dazu.

Es geht um den überqualifizierten Chemie-Lehrer Walter White, der zusammen mit seiner schwangeren Frau Skyler und seinem behinderten Sohn Walter Junior, aka Flynn in New Mexico, Albuquerque lebt. Er muss neben seinem Job als Lehrer auch noch in einer Autowaschanlage arbeiten, um halbwegs über die Runden zu kommen. Doch eines Tages bricht er zusammen und der Arzt stellt bei ihm Lungenkrebs im finalen Stadium fest. Von einem Moment zum anderen bricht Walters Welt zusammen. Verzweifelt über den Gedanken, wie es mit seiner Familie nach seinem Tod weitergeht, fängt er an, Drogen zu „kochen“ und zu verkaufen, um seiner Familie genug Geld zu hinterlassen. Zusammen mit seinem Partner, Jesse Pinkman, ein Kleinganove, der bereits Crystal Meth auf der Straße verkauft hat, kochen sie das reinste Crystal, dass je den Drogenmarkt erblickt hat und ziehen sowohl die Aufmerksamkeit des Drogendezernats, als auch die des Drogenkartells auf sich.

Kaum eine Serie hat mir so viel Spaß gemacht, wie Breaking Bad. Obwohl die Inszenierung sehr ruhig, an manchen Stellen geradezu langweilig ist, wird man durch die Erzählung ständig auf Trab gehalten. Walter, der seinen Krebs und seine illegalen Aktivitäten vor seiner Familie geheimhält, dessen Schwager bei ebendiesem Drogendezernat arbeitet, die auf der Suche nach Walters Alter Ego „Heisenberg“ sind, und der er immer wieder unangenehme Entscheidungen treffen muss und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, seiner Familie zuliebe, ist dabei Dreh- und Angelpunkt der Serie. Er führt die Serie in ihre Aufs und Abs und ist mit Bryan Cranston, der schon in „Malcolm Mittendrin“ als paranoider Familienvater Hal brillierte, hervorragend besetzt. Er spielt sehr ernst und erweckt gekonnt das Mitleid der Zuschauer, sorgt aber ebenso für Jubelstürme, wenn er als knallharter Drogenbaron sein Revier markiert. Aber auch die anderen Schauspieler sind überzeugend, auch wenn sie gegenüber Cranston ein wenig verblassen. Die Serie gilt als „Drama-Serie“, kommt aber mit einigen schwarz-humorigen Elementen daher. In gewisser Weise „In China essen sie Hunde“ im Serienformat und mit einer etwas größeren Prise Ernst. Denn obwohl der Gedanke erheiternd sein mag, dass ein Familienvater zum Crystal-Guru mutiert, nachdem bei ihm Krebs festgestellt wird, macht der psychologische Aspekt stets ein großen Teil der vorhandenen Dramatik aus und wird nie vernachlässigt. Besonders in der zweiten Staffel wird das deutlich, als Walter sich zum Entsetzen Aller nicht darüber freut, dass sein Krebs evt. entfernt werden kann. Er schiebt seine Aktivitäten auf den Krebs und seinen bevorstehenden Tod, aber das auch nur aus der Not heraus. Crystal ist eben illegal, aber der einzige Weg, mit dem er seiner Familie in absehbarer Zeit eine Menge Geld hinterlassen kann. Aus der Not heraus geht er diesen Weg, merkt aber sehr bald, dass mehr hinter dem Verkauf von Drogen steckt, als nur das Geld. Er lernt wieder zu leben. Er verlässt die Routine und schätzt wieder das, was er nur noch kurze Zeit genießen kann. Wer kann da nicht nachvollziehen, dass Walter enttäuscht über seine womögliche Genesung ist? Sein Ziel wäre damit wertlos, seine intensiven Ausflüge in das Leben würden wieder an Bedeutung verlieren. Ironisch, aber genial, dass der Tod Walters das einzige Element ist, das zwingend dazugehört. Er selber will seinen Tod, weil er gerade in der Kürze seines Verbleibs den Ansporn sieht, so intensiv wie möglich zu leben.
Die erste Staffel fängt sehr ruhig an und bleibt es auch. Wegen dem Autoren-Streik letztes Jahr, hat die Staffel leider nur 7 Episoden, aber es sind keine Story-Löcher vorhanden und die Staffel wird auch mehr oder weniger befriedigend abgeschlossen. Ein wiederkehrendes Element ist, dass Ausschnitte aus dem Ende gezeigt werden und dann quasi in einem großen Flashback erklärt wird, wie es dazu kam. Das steigert nicht nur die Vorfreude und Spannung, sondern ist auch in der Form selten zu sehen. Die Macher bedienten sich in der zweiten Staffel ausführlicher dieses Elements und wurden ein wenig freier und ungebundener und probierten ein wenig aus, was nicht in jedem Fall am Ende gut aussah. Obwohl die zweite Staffel gekonnter inszeniert ist und es dort auch mehr zur Sache geht, ist der „Clou“ leider nur ein wenig mehr als heiße Luft. Erst in der letzten Minute der letzten Folge wird gezeigt, wie es dazu kam, was vorher in vielen Episoden groß ausstaffiert und angedeutet wurde. Und dieses Element, das finale, abschließende Element, ist leider das schwächste in der ganzen Staffel, da es nur irgendein x-beliebiger Zufall ist. Dennoch werden diese „Zukunftsblicke“ gekonnt genutzt, den Zuschauer zu verwirren und irrezuführen und tragen grundlegend zur Spannung bei. Bei vielen Kritikern fiel der Vergleich zu „Die Sopranos“. Ich kann den Vergleich nachvollziehen und bestätigen. Auch bei den Sopranos geht es um ein wohlgehütetes Geheimnis, dass die Familie auf keinen Fall erfahren darf. Und auch dort wird die psychologische Tiefe nicht vernachlässigt und man nutzt und bricht geschickt Klischees, sowie gesellschaftliche Konventionen, indem man ihnen Verbrecher sympathisch präsentiert.

Normalerweise sollten Filme und Serien ja immer in Originalsprache gesehen werden. Aber ich begnüge mich auch gerne mit der deutschen Synchronisation, wenn sie nicht allzu schlecht ist. Bei Breaking Bad musste ich leider feststellen, dass seine vorherige Synchronstimme, die ihn bei Malcolm Mittendrin gesprochen hat, nicht mehr bei Breaking Bad dabei ist. Stattdessen wird er von der Stimme von Fettsack James Belushi synchronisiert, was ich persönlich ein wenig schade finde. Außerdem zügelt die Serie ihr Tempo hoffentlich ein wenig an und gerät nicht zu sehr in den Sumpf aus Telenovela-Elementen, wie die sich offensichtlich anbahnende Beziehung zwischen Walters Frau Skyler und ihrem Chef Ted, oder die zerbrochene Liebesbeziehung zwischen Walter und der Frau seines ehemaligen Arbeitspartners Elliott Schwartz.

Fazit:
Eine großartige, schwarzhumorige Drama-Serie, die gekonnt psychologische Tiefe mit einer anspruchsvollen und Konventionen brechenden Geschichte vermischt. Ich erwarte noch viel von ihr und kann es kaum bis zum März diesen Jahres aushalten, wenn die dritte Staffel veröffentlicht wird.

Bis jetzt 8/10
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Die Sopranos [komplette Serie]:

Innerhalb von rund einer Woche, habe ich mir alle sieben Staffeln angesehen.
In dieser Serie geht es um den New Jersey-er Mafiapaten Tony Soprano, der versucht, seine Familie, seine Mafiafamilie und seine Depressionen unter einen Hut zu bringen.
Ungeachtet allen Pathos, den die "Der Pate"-Filme in das Genre brachten, wird hier eine ungewöhnliche Geschichte erstaunlich locker erzählt. Die Optik ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und auch die Charaktere brauchen ihre Zeit, bis man sie versteht. Deswegen sollte sich der geneigte Zuschauer an die weiteren Staffeln wagen und nicht nach einer Folge resigniert aufgeben. Denn man wird gleich voll ins Geschehen hineingeworfen und mit Namen, Taten und Einflüssen überflutet. Doch sehr schnell lichtet sich der Nebel und trotz der komplexen Handlung, hatte ich nie Probleme zu folgen.

Was die Serie aber eigentlich interessant macht, ist die Nebenhandlung. Schon die Ideen sind grandios und die Umsetzung ist noch besser. Hier wird nicht gewertet, sondern gezeigt. Klischees werden gebrochen, oder bestätigt und so, wie es diese Serie zeigt, nehme ich es ihr total ab.
Der depressive Mafiapate, der sich bei einer Psychiaterin ausheult, der schwule Mafiosi, der ein neues Leben, fernab seiner erzkonservativen Italo-Gemeinde führen möchte, oder Hausfrauen, die zwar im Bilde sind, über die Taten ihrer Männer, es aber freimütig verdrängen und vergessen.
Die Serie lässt keinen Aspekt des Mafialebens aus, weder die Vorteile, noch die Nachteile. Und gerade diese Nichtwertung der Geschehnisse, das unschuldige herantasten an das Leben des Verbrechersyndikats, macht die Serie so toll. Es werden vielschichtige psychologische Profile von emotional verkümmerten Männern gezeichnet, ohne jemals sie selber, oder deren Taten rechtfertigen zu wollen.

Fazit:
Eine der wenigen ernsthaften Serien, die ich wirklich gut finde. Kleine Nachteile sind das mittelmäßige und unbefriedigende Ende und, dass manchmal ein wenig zu dick aufgetragen wird.
Dennoch stolze, fette:

8/10
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Zoo:

In meiner Kurzrezension möchte ich vor allem auf eine Amazon-Kunden-Kritik eingehen, die ich mir im Vorfeld durchgelesen hatte und die mir sehr gut gefiel. In ihr ging es darum, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Sex die Welt regiert und Liebe mit alles und jedem propagiert wird. Am Ende stellte der Rezensent die Frage, ob es sich nicht wenigstens ein bisschen lohnen würde, traditionelle ethische und moralische Grundsätze zu wahren?
Ich musste ihm, bevor ich den Film sah, zustimmen, theoretisch hat er Recht. Sex aufgrund des bloßen dürfens ist verwerflich. Aber scheinbar hat der Rezensent nicht ganz so viel von dieser Dokumentation über Zoophilie verstanden, wie es seine Rezension vermittelte.
Hier wird kein Tiersex propagiert oder verherrlicht. Hier wird ganz einfach gezeigt, was Zoophilie ist, was für eine Art der Liebe es ist und wie Menschen heutzutage damit leben. Und um ehrlich zu sein, hat es mich ziemlich berührt. Den Tieren wird mehr vertraut als den Menschen, es ist quasi eine Seelenverbindung. Umso schmerzhafter, wenn sich am Ende herausstellt, dass Menschen für diese Liebe, die die Gesellschaft nicht verträgt, mit bis zu 10 Jahren Freiheitsentzug bestraft werden können.
Eine Stimme aus dem Off äußerte sich über die Forderung einer Senatorin, Tiersex verbieten zu lassen, folgendermaßen:
Er stellte infrage, dass Tiere keine Möglichkeit haben, auf den Sex einzuwilligen. Tiere sind sehr wohl in der Lage, besonders große starke Pferde, deutlich zu machen, wenn ihnen nichts daran liegt.
Das klang jetzt vielleicht etwas heikel, aber der Film erweckte in mir wirklich den Eindruck, als gäbe es soetwas wie eine Beziehung zwischen Mensch und Tier, die von beiderseitigem Einverständnis ist, zumal Sex eine eher untergeordnete Rolle spielt.
Und es ist traurig, dass Menschen, dafür, dass sie lieben, bestraft werden. Wieder zeigt die Gesellschaft, dass sie immer zum "Wohle" anderer handeln muss, obwohl sie nicht mal weiß (und es ist ihr auch scheißegal), ob es die Partei überhaupt möchte. Ganz trocken wird am Ende gesagt, dass der Hengst quasi zu seinem eigenen Schutz kastriert wurde, um nicht wieder von Menschen missbraucht zu werden. Klingt das nicht komisch? Dem regisseur gebührt mein ganzer Respekt, da er so verständnisvoll und ehrlich an diese heikle Thematik rangeht.

Fazit: Eine ungewöhnliche, aber seltsam berührende und intensive Dokumentation über ein Thema, auf das viele Menschen absolut angewiedert reagieren. Meiner Meinung nach total unverständlich.
Ich lasse jetzt mal die Frage im Raum stehen, ob es irgendwann so eine Dokumentation über Kinderpronografie geben wird? Ist soetwas möglich? In einem Fall, in dem ein 12-jähriger Junge Vater wurde, wurde nicht wegen Kinderpronografie ermittelt. Könnte es eventell irgendwann soweit sein (wenn man die tendenziellen Veränderungen bei Minderjährigensex und Minderjährigenschwangerschaften beobachtet), dass eine Beziehung zwischen einem Kind und einem Erwachsenen besteht und auf beiderseitigem, klarem Einverständnis beruht?
Die Zukunft wird es zeigen.

10/10
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Chocolate (Masters of Horror):

Es gibt des öfteren Horrorfilme, die eine total tolle Story erzählen wollen und alle ganz großartig anschneiden, aber nichts zuende bringen, weil die Ideen fehlen. Chocolate ist so ein Film und am Ende habe ich mich nur gefragt, was dieser Scheiß eigentlich sollte.
Die Handlung sieht ungefähr so aus:
Ein Mann wacht eines Nachts auf und riecht Schokolade (daher der Titel, sehr einleuchtend...). In unregelmäßigen Abständen, gerät er in eine Art Trance, in der er sich plötzlich in dem Körper einer Frau befindet, in dem er alles spürt, was sie spürt und jede Emotion empfindet, die sie empfindet. Der Mann verliebt sich in sie und begibt sich auf die Suche nach ihr, nachdem er in ihr war, als sie gerade ihren Freund umbrachte, der fremdschlief.
Als er sie findet, redet er mit ihr, sie nimmt ihn mit zu sich nach Hause und möchte ihn dort umbringen. Das kann er natürlich nicht zulassen und bringt sie seinerseits um, während er wieder in ihrem Körper steckt.
Man sollte sich nicht von dem evt. ansprechenden Anfang täuschen lassen, in dem der Hauptcharakter sagt, er liebte sie über alles und hat sie trotzdem umgebracht, und denken, hier erwartet einen ein durchdachter, psychologischer Thriller. Was hier leidlich angeschnitten wird, findet nicht eine einzige Antwort, es wird sich sogar richtig einen Scheißdreck drum geschert, der Geschichte auch nur einen Funken Logik zu verpassen. Wieso hat der Mann einfach so diese Visionen von der Frau? Wieso möchte sie ihn unbedingt umbringen? Und wieso ballert er auf sie?
Trash, wie er schlimmer nicht sein könnte. 1 Gnadenpunkt, für die wenigen gut gemachten Effekte.

1/10
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Kaiba [komplette Serie]:

Es ist immer so eine Sache mit dem Animationsdesign. Eigentlich soll er ja etwas repräsentieren und auch einen Teil der Geschichte erzählen. In seiner Art soll er ebenfalls eine Aussage besitzen. Die meisten Animes bedienen sich da gängiger Klischees, siehe Shonen, Shojo, etc.
Wenn eine Serie dann etwas vollkommen neues probiert, etwas ungewöhnliches und gewöhnungsbedürftiges, wird schnell gesagt, dass der Stil über die Substanz geht und die Optik vom Inhalt ablenkt. Als Fan von Masaaki Yuasa weigere ich mich ganz vehement dagegen, dass sein Design prätentiös dem puren Anders-Aussehen dient, muss aber zugeben, dass ich auch nicht verstehe, wieso sich Yuasa gerade für so eine Umsetzung entschieden hat.
In der Serie geht es um einen namenlosen Jungen mit einem Loch in der Brust, der irgendwann, irgendwo aufwacht und nicht weiß, wer er ist. Um seinen Hals trägt er eine Kette, in der sich ein Bild von einem Mädchen befindet. In den folgenden 12 Folgen versucht er das Geheimnis um seine Vergangenheit und das Mädchen zu lösen.
Es werden auch ethische Probleme behandelt, wie das klonen, wiederbeleben und speichern von Erinnerungen.
Masaaki Yuasa ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht, eine Geschichte kryptisch zu erzählen, dass sie einen nicht mehr loslässt und man Folge für Folge guckt. Seine Geschichten verbinden dabei Komplexität, was die Präsentation und zwischenmenschlichen Beziehungen angeht, und einfachste Grundbotschaften. Das macht sie nicht leicht verständlich, aber wenn man die Hauptbotschaft verstanden hat, eröffnet sich einem ein riesiger Interpretationsfreiraum, der dazu einlädt, die Serie nochmal zu gucken.
Deswegen ähnelt die Serie auch seiner vorherigen Serie, Kemonozume. Es ist wieder eine traurige Liebesgeschichte, die mich des öfteren fast zu Tränen rührte und wieder geht es um Machtmissbrauch und das Missbrauchen von Menschen als Springball der Parteien.
Während der Serie macht Yuasa, wie schon bei Kemonozume eine Entwicklung durch. Das ist schön für ihn, aber nicht so gut für den Anime, der nicht immer diesselbe Optik beibehält. Während der Anfang noch wie aufwendig animierte Flash-Filme wirken, kommt das Ende schon mehr an seine "freien" Animationen ran. Hervorheben möchte ich auch das hervorragende Opening und die tolle Musik zwischendurch.

Fazit:
Eine ungewöhnliche und spannende Serie, in einer noch ungewöhnlicheren Sci-Fi-Welt.

10/10
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Kemonozume:

Der absolute Hammer! Ich kann die Serie nur jedem empfehlen, der Mindgame mochte und an experimentellen Animes interessiert ist. Die Story ist ein seltsamer Mischmasch aus Drama, Action und Horror, wird aber immer wieder mit unfassbaren Comedy-Szenen aufgelockert. Dennoch ist die Story an sich sehr dramatisch. Quasi eine abstrakte Version von Romeo und Julia.
Mir gefallen ja die Zeichnungen von Yasa, auch wenn andere sie stümperhaft mögen finden. Aber in den Vorspännen zeigt sich sich sein gesamtes Spektrum, da dort immer Minigeschichtchen erzählt werden, die allesamt unterschiedlich animiert wurden. Yuasa ist für mich wie Picasso. Nur ein wahres Genie kann sich von der realistischen und konventionellen Schiene absetzen, obwohl er sie aus dem FF beherrscht. Zurück zu den Wurzeln, sage ich nur.

8/10
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Dr. House:

Eigentlich ist die Serie total einfach aufgebaut. Ein Hauptstrang, in dem versucht wird, das Problem des Patienten zu lösen und der Nebenstrang, der die eigentliche Geschichte erzählt, durch den Dr. House IMMER auf die Lösung kommt. Selbst, wenn der Patient stirbt, endet doch jede Folge damit, dass er die Lösung weiß. Der Nebenstrang an sich ist also wichtiger als der Hauptstrang, in dem es nur um den Patienten geht.
Sie ist wie The big bang Theory, man muss nicht alles verstehen, um folgen zu können und jeden Witz zu verstehen.
In gewisser Weise ähnelt sie auch der Serie "Bloch", da auch Dr. House seine eigenen Fehler und Grenzen kennenlernt, aber im Gegensatz zu Bloch störrisch gegen alles ankämpft.
Wenn ich begründen müsste, wieso die Serie so erfolgreich ist, würde ich zwei Sachen nennen. Zum einen der Spaß an der Boshaftigkeit House's und seinem Anti-Helden-Charakter und zum anderen die immer wieder vorhandene Erfolgsbotschaft. Portionsweise, Folge für Folge, werden einem immer wieder kleine Erfolge geliefert, nämlich die Heilung des Patienten, was andere Serien nicht aufweisen.
Es macht mir viel Spaß die Serie zu gucken und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

9/10
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Southpark Imaginationland:

Der Dreiteiler, der als Direct-to-DVD-Film rauskam, hat mich ein bisschen enttäuscht. Der Humor war wie immer ziemlich gut, an manchen Stellen ein bisschen schwächer, an manchen ein bisschen stärker, aber was ein bisschen den Spaß getrübt hat, war die Tatsache, dass die Animationen richtig aufwendig waren. Natürlich nicht mit Animes zu vergleichen, aber in der Legetrick- Animationstechnik ist das schon fast zu aufwendig. Da geht der Charme verloren.
Am besten war wohl, dass Cartman den ganzen Film über wollte, dass Kyle ihm die Eier lutscht.^^

7/10
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We feed the World:

Eine Dokumentation über Globalisierung, Nahrung und dem Mangel im Überfluss. Es geht um die absurden Gegensätze unserer Welt, insbesondere bei der Nahrung. Während in der ersten Welt eine absolute Überproduktion von allem vorherrscht, sterben jeden Tag Menschen an Hunger. Dabei drückt die Dokumentation aber nicht auf die Tränendrüse, sondern zeigt ziemlich sachlich die Zyklen unserer Ernährung und deren Herstellung/Produktion. Leider kommt die Doku nur sehr langsam in Fahrt aber dafür bleiben zwei Szenen sehr deutlich im Gedächtnis. Einmal die Brotlieferung, die in den Müll geworfen wird und einmal der Lebenskreislauf von Schlachthühnern. Es ist gut, dass der Film absolute Position gegen die EU und gegen Lebensmittelkonzerne einnimmt, da uns überall sonst weisgemacht wird, sie seien die Weltretter. Nestle sprach am Ende im Interview von Privatisierung von Wasser und es gibt bereits eine preisgekrönte Dokumentation darüber, dass Wasser privatisiert wird und dass wir inzwischen sogar um ein Grundrecht für Wasser kämpfen müssen!

8/10
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Flow - For love of Water:
Die Dokumentation über die Privatisierung von Wasser. Tag für Tag bauen Nestle, Pepsi, Cola und andere Unternehmen auf der ganzen Welt Brunnen und große Anlagen, um das Grundwasser abzupumpen. Das ganze hört sich an wie eine Verschwörungstheorie und das ist es auch. Das Wasser, das eigentlich keinem gehört, soll an uns verkauft werden. Es ist zum heulen! Aber im Gegensatz zu "We Feed The World" zeigt diese Dokumentation nicht nur die Vorgänge der reichen Konzerne sondern zeigt auch genügend Beispiele, wie man dagegen kämpfen kann, was auf der ganzen Welt gemacht wird, um ihnen zu zeigen, dass Wasser nicht zum Verkauf da ist. Dadurch wird eine Art Solidaritätsgefühl erzeugt und man fühlt sich nicht ganz so hoffnungslos. Am Ende wird aufgefordert bei einer Petition mitzumachen... Leider wird keine Internetadresse angezeigt, aber ich werde danach suchen und da mitmachen!
Eine echt gute Dokumentation, die zu Recht mehrere Preise gewonnen hat.

10/10
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Mein Leben:

Boaaah... Ich habe ja schon erwartet, dass der Film nicht die Wucht wird, und ich nicht auf M.R.R.'s Urteil vertrauen kann, schließlich geht es da um seine Vergangenheit, aber dass der Film sooo schlecht ist, hätte ich auch nicht gedacht. Zuerst einmal die einfachste Erzählform überhaupt im Lieblingsgewand der Deutschen: DDR/Kommunismus...
Das erste was man sieht, ist ein Matthias Schweighöfer, der zwar in Keinohrhasen eine lustige Figur war, in diesem Film seine schwere rolle aber überhaupt nicht füllen kann. Wo bleibt die Leidenschaft? An keiner einzigen Szene habe ich einen M.R.R. gesehen, den ich im literarischen Quartett gesehen habe, die Liebe von R. zur deutschen Literatur konnte ich nicht spüren. Vielleicht wäre ein bisschen weniger Politik und mehr Literatur gut für den Film gewesen...

Operation misslungen, Patient tot...

3/10


SPECIALS:
SAW - Reihe

SAW ist die einzige Horrorreihe, die heutzutage existiert und sie hat alle seine Vertreter vorher überholt und überrundet mit ihren Einnahmen. Weshalb? Wie alle Horrorreihen setzt SAW auf Blut, ein immergleiches Grundgerüst und einen Serienkiller, der sogar (oder eher gerade) die Dümmsten moralisch anspricht. Wer mit Horror nichts anfangen kann und seinen elitären Kopf schütteln muss, wenn er an Mainstream-Filme denkt, kann jetzt getrost aufhören zu lesen. Denn vieles, was ein Filmkritiker normalerweise an Filmen wie diesen bemängelt, macht SAW besonders und beweist den Erfolg der Serie.

Ich beginne mit einer kleinen Chronologie der bisherigen SAW-Teile. Alle, die den sechsten Film noch nicht kennen und nicht gespoilert werden wollen, sollten ebenfalls hier aufhören zu lesen.

John Kramer arbeitet im Baugewerbe. Er ist mit Jill Tuck verheiratet. Zusammen mit dem Rechtsanwalt Art Blank arbeitet er an einem Bauprojekt, einem Haus, in das minderbemittelte Familien einziehen sollen. Kramer entwarf dafür das Design. Das allererste Gebäude, das John entwarf wurde von einer Firma namens "Gideon" bezogen. Jill Tuck eröffnet eine Klinik für Drogenabhängige. Auf der Eröffnungsfeier der Klinik lernt John den Versicherungsmanager William Easton kennen. Zu der Zeit ist Jill bereits schwanger, sie erwartet einen Jungen, der Gideon heißen soll. Obwohl John von Anfang an gegen diese Klinik war, weil er den Abhängigen nicht traute, unterstützte er seine Frau und half ihr in der Schwangerschaft. Eines Abends überfällt der Junkie Cecil zusammen mit Amanda Young die Drogenklinik, in der Jill spät noch gearbeitet hat. Dabei verliert sie ihr Baby. John Kramer, kann sich selbst, aber vor allem ihr nicht verzeihen, weil sie so blind gefährlichen Menschen vertraute und verlässt sie. Kurz darauf erfährt er von Dr. Lawrence Gordon, dass er Krebs hat und sich ein bösartiger Tumor in seinem Gehirn breit macht. Als er eine Möglichkeit indet, seinen Krebs zu behandeln, wird die von dem Krankenkassenmanager William abgeleht, da die Heilungsrate zu gering ist. Verzweifelt über die Anhäufung persönliche Unglücke, sieht John in seinem Leben keinen Sinn mehr und versucht sich umzubringen. Der Selbstmordversuch scheitert, aber John hat eine wertvolle Lektion aus den unsäglichen Schmerzen gelernt, die in ihm toben. Die Menschen sollten jede Minute ihres Lebens schätzen und dankbar sein, für dass, was sie besitzen. Aber es bringt nichts, wenn einem andere das sagen, man muss es selber lernen und sein Leben selber in die Hand nehmen. Fortan bastelt John an Plänen, Instrumenten und Werkzeugen, die er einsetzen will, um die Menschen in seinem Umfeld zu befreien. Dabei entsteht auch die Puppe Billy in seiner heutigen Form, da sie ursprünglich als Puppe für Gideon gedacht war. Seine erste Versuchsperson ist Cecil. Cecil schafft es, aus Johns Falle zu entkommen, aber das nur, weil die Technik unausgereift war. Er stirbt dennoch, da er in ein Drahtgitter aus Stacheldraht fällt. Jill Tuck besucht John mehrmals, um sich mit ihm zu versöhnen, aber John weiß, dass er jetzt nicht mehr nur ihr Ehemann sein kann, er hat seine Lebensaufgabe darin gefunden, die Leben Anderer zu retten. Auch Blank, der Rechtsanwalt besucht ihn ein letztes mal, um ihn auf seine Verantwortung als Designer des Miethauses anzusprechen, dass beide gebaut haben. John wirft ihn hinaus, er will mit dem Haus nichts mehr zu tun haben. Während Jigsaw seine Spiele weiter spielt und unbekannt bleibt, fangen die Polizisten David Tapp, Steven Sing und Kerry an, in den Fällen zu ermitteln. John Kramer wird von den Medien als "Jigsaw" tituliert, was auf die Puzzlestücke zurückzuführen ist, die er seinen Opfern aus dem Fleisch schneidet. Der Polizist Mark Hoffman erkennt seine Chance, die die zahlreichen Serienmorde ihm bieten und baut selber eine Falle auf, in die er den Mörder seiner Schwester, Seth Baxter, steckt. Seth stirbt und Hoffman, der denkt, mit seiner Rachetour durchzukommen, findet auf seinem Schreibtisch einen Umschlag von Jigsaw, in dem steht, dass er weiß, wer er ist. Während Hoffman auf der Suche nach ihm ist, entführt Jigsaw ihn und bringt ihn selber in eine ausweglose Sitiation. Aber Hoffman besteht den provisorischen Test und Jigsaw lässt ihm die Wahl: Entweder tötet er Jigsaw und riskiert, dass die Dokumente, die beweisen, dass Hoffman Baxter getötet hat, veröffentlicht werden, oder er lernt von Jigsaw eine Art der "Rehabilitierung", bei der er den Menschen sogar hilft, indem er sie in Fallen steckt. Hoffman wird der "Schüler" von Jigsaw und sorgt im Polizeidienst dafür, in allen SAW-Fällen mitermitteln zu dürfen. Während einer Falle, die Jigsaw aufbaut, lassen die beiden einen Kugelschreiber von dem Arzt Lawrence Gordon zurück, um die Spur auf ihn zu lenken. Auch die drogensüchtige Amanda landet in einer der Fallen von Jigsaw. Aber sie überlebt als Erste einen richtigen test von Jigsaw und kann fliehen. Jigsaw ist von ihrem Lebenswillen beeindruckt und nutzt ihre Dankbarkeit, indem er sie zu seiner zweiten Schülerin macht. Hoffman bleibt von da an im Hintergrund, Amanda weiß am Anfang nicht einmal, dass Jigsaw einen Komplizen hat, der ihm unter anderem Polizei-Akten besorgt. Während der Ermittlungen gegen Jigsaw, stoßen Sing und Tapp auf das Versteck von Jigsaw und beschließen kurzerhand, ohne jegliche Verstärkung anzufordern, Jigsaw zu stellen. Ein Fehler, wie sich herausstellt, denn Jigsaw kann entkommen, Sing stirbt und Tapp wird die Kehle aufgeschlitzt. Tapp überlebt, wird aber vom Dienst suspendiert, wegen seiner Besessenheit, Jigsaw zu schnappen. Er versteift sich auf die These, dass Gordon der Killer sein muss und überwacht sein Haus, ihn und alle seine Aktivitäten. Dazu engagiert er den Privatdetektiv Adam Faulkner, der Dr. Gordon folgt und Fotos von ihm und dessen Geliebte macht. Jigsaw beschließt, Gordon und Faulkner selbst zu testen und betäubt und verschleppt sie, mit der Hilfe von Amanda. Außerdem wird Zepp, einer der Krankenpfleger, der John pflegte, als er im Krankenhaus lag, vergiftet. Er wird vor die Option gestellt, entweder an dem Gift zu sterben, oder in Jigsaws Spiel mitzuspielen, indem er Gordons Familie als Geisel hält und für emotionalen Druck bei dem Dr. sorgt, damit er das Gegengift erhält. All das, damit Dr. Gordon seine Aufgabe erfüllt und Adam tötet und sich selbst den Fuß absägt, um zu entkommen. Jigsaw selber liegt im Raum, als Leiche getarnt, um das Spiel zu überwachen. Aber Gordon tötet Adam nicht, weshalb Zepp gezwungen ist, dessen Familie zu töten. Aber das geht schief, weil seine zwei Geiseln sich freigekämpft haben und außerdem der pensionierte Cop Tapp auftaucht, der auf seinen Kameraufnahmen von Gordons Haus Schüsse gehört hat. Zepp rennt weg, auf dem Weg in das Badezimmer, in dem Lawrence und Adam liegen, um beide zu erschießen. Er wird von Tapp verfolgt. Lawrence, der den Kampf seiner Familie am Handy mitanhörte, ist verzweifelt und sägt sich doch noch den Fuß ab und schießt auf Adam. Tapp wird von Zepp bei der Verfolgung erschossen und will kurz darauf auch Gordon erschießen. Aber Adam, der nur einen Streifschuss durch die Schulter bekam, stürzt sich von hinten auf ihn und tötet ihn mithilfe des Spülkastendeckels. Gordon verlässt kriechend den Raum, um Hilfe zu holen. Während Adam wartet, erhebt sich Jigsaw, um das gescheiterte Spiel zu vollenden. Er verpasst Adam einen Elektroschock und verlässt den Raum, in dem Adam alleine sterben soll. Amanda, die einige emotionale Probleme hat, "erlöst" Adam von seinem Schmerz, indem sie ihn mit einer Plastiktüte erstickt. Im nächsten Spiel entführen Jigsaw und Amanda 7 Exknackis und den Sohn von Detective Eric Matthews, Daniel, und sperren sie in ein Haus, durch das Gift strömt, welches die Lunge innerhalb von 3 Stunden zersetzt. Unter den Gefangenen ist auch Amanda, die im Spiel unauffällig dafür sorgt, dass die Gefangenen die Grundsätze Jigsaws nicht vergessen und sich an die Spielregeln halten. 6 der Gefangenen sterben, Daniel erhält ein Gegenmittel und wird von Amanda zu Jigsaw gebracht, der ihn in einen Safe sperrt, nicht ohne die Luftzufuhr zu regulieren. Die Aufnahmen, von den Aktivitäten im Haus, bringt Jigsaw in ein anderes Haus, spielt sie dort mit einem Videorekorder ab und peilt von seinem ersten Quartier aus das Videosignal in diesem Haus an. Er lässt den Informanten Eric Matthews entführen, der seinen Test nicht besteht, und bringt am Tatort eine Nachricht an den Wänden an, die Matthews dazu bringt, sich näher mit dem Fall zu befassen. Wegen eines Krachs mit seinem Sohn wenige Tage vorher, weiß er nichts von der Gefahr, in der sein Sohn schwebte. Die Ermittler finden bald Jigsaws Versteck heraus und stürmen das Gebäude mit einem SWAT-Team. In dem Gebäude finden sie Jigsaw, der an einem Tropf hängt und sich kaum noch bewegen kann und mehrere Computer, auf denen die Video-Aufnahmen der vergangenen Ereignisse ablaufen, was die Polizisten aber nicht wissen. Eric glaubt, dass passiere gerade in dem Moment und versucht alles, um seinen Sohn zu retten. Jigsaws Spiel lautet aber, gerade nichts zu tun und abzuwarten, bis die Zeit um ist. Erst dann könne Matthews seinen Sohn wiedersehen, der ja eigentlich sicher im Safe liegt. Aber Eric kann nicht warten und er verprügelt Jigsaw und zerstört seine Pläne und Konstruktionen. Kurz bevor das SWAT-Team das Haus ortet, in dem die Aufnahmen aus dem anderen Haus abgespielt werden, gibt Jigsaw nach und bietet ihm an, ihm zum Haus zu bringen, wenn sie beide alleine fahren. Damit separiert er Matthews von den anderen Cops. Das SWAT-Team fundet nur Sekunden später heraus, wo das Haus steht und fährt los, nur um dort feststellen zu müssen, dass sie von Jigsaw verarscht wurden und die ganze Zeit nur nach dem Videosignal gesucht haben, dass die Aufnahmen abgespielt hat. Eric Matthews dagegen befindet sich im nunmehr leeren Haus, in dem sein Sohn und die anderen Gefangenen waren. Während die Zeit des Spiels abläuft und sich der Safe mit dem sich darin befindendem Daniel öffnet, landet Eric in dem Raum, in dem schon Lawrence und Adam waren. Dort wird er auch von Amanda betäubt, gefesselt und nur mit einer Lampe und einer Säge zurückgelassen. Nachdem er wieder zu Bewusstsein kommt, merkt er sehr schnell, dass er sich den Fuß absägen muss. Aber er möchte seinen Fuß nicht verlieren und bricht sich stattdessen den Fuß mithilfe des Spülkastendeckels und entkommt der Fessel. Er überrascht Amanda, die schona auf dem Weg aus dem Gebäude war und beide kämpfen. Amanda gewinnt und lässt ihn halbtot zurück. Hoffman nimmt sich Eric Matthews an und bringt ihn in ein Verlies, wo er sich viele Monate aufhält und von Hoffman am Leben gehalten wird. Die Polizei sucht weiterhin nach Jigsaw, der sich ein neues Versteck gesucht hat, in dem er seine Verletzungen kuriert. Er lässt weiterhin Amanda Fallen vorbereiten, die darauf aus sind, ihre Opfer zu töten und nicht, ihnen eine Chance zu geben. Hoffmann hält Jigsaw weiterhin mit Daten über seine Kollegen am laufenden und Kerry gibt ihre Erkenntnisse an das FBI weiter, für das sie seit Anfang an als Kontaktperson arbeitete. Art Blank, der Anwalt, wird entführt und in eine Falle gesteckt. Er überlebt, findet aber einen Umschlag zu einem weiteren Spiel, bei dem er mitspielen muss. Rigg, der SWAT-Officer, halst sich ein Verfajren wegen Körperverletzung auf, weil er einen Täter geschlagen hat, dem man nichts nachweisen konnte. Dort wird seine Obsession deutlich, jeden retten zu wollen. Hoffman hilft ihm aus der Patsche, hat aber bestimmt schon da angefangen, mit Jigsaw an dem test für Rigg zu arbeiten. Kerry wird von Hoffman entführt und landet in einer von Amandas Fallen. Sie stirbt, während sie von Amanda beobachtet wird. Die beiden Special-Agents Peter Strahm und Lindsay Perez erscheinen am Tatort, als ihre Leiche gefunden wird und offenbaren Hoffman und Rigg die neuesten Ermittlungsergebnisse. Sie sind darauf gekommen, dass Amanda und Jigsaw nicht alleine für die ganze Arbeit verantwortlich sein können und suchen nach einem weiteren Mitstreiter. Jigsaw wird darauf aufmerksam, dass Amanda die Regeln nicht befolgt und die Fallen dazu benutzt, Menschen zu töten. Schwer enttäuscht, bereitet er selbst einen letzten Test vor, ohne Amanda davon in Kenntnis zu setzen, wen er in die Fallen steckt. Amanda lässt er Jeff Reinhart und Dr. Lynn Denlon entführen, die beide verheiratet sind, was sie aber nicht weiß. Die Tochter der Beiden entführt Hoffman, der sie in ein Versteck mit begrenzter Sauerstoffzufuhr bringt. Die anderen Fallen werden ebenfalls aufgebaut. Hoffman und Amanda, die inzwischen voneinander wissen, feinden sich gegenseitig an. Hoffman richtet gegen Amanda die Drohung, dass sie sich nicht so sicher sein soll, nicht abgeschoben zu werden. Ein letztes mal sieht John Jill, die von seinen Aktivitäten weiß, aber aus Liebe zu ihm alles für sich behält. Er sagt zu ihr, dass sie sich keine Sorgen machen muss und am Ende für sie alles in Ordnung kommt. Er gibt ihr einen Schlüssel, den sie gut aufbewahren soll. Jigsaw erteilt Hoffman den Auftrag ein weiteres Spiel vorzubereiten. Hoffman steckt außerdem einen Umschlag in Amandas Schreibtisch, in dem sich ein Brief befindet, auf dem steht, dass er weiß, dass sie Cecil zu dem Überfall auf Jills Drogenklinik angestiftet hat und damit für den Tod von Johns ungeborenem Sohn mitverantwortlich ist. Er erpresst sie und verlangt von ihr, Lynn Denlon zu töten. Nur er und Jigsaw wissen, dass Lynn und Jeff verheiratet sind und das ist Hoffmans Plan, Amanda loszuwerden. Die entführte Ärztin wird dazu gebracht, den schwerkranken John am leben zu halten. Sie operiert ihn am offenen Gehirn und rettet mehrmals sein Leben. Währenddessen muss auch Jeff seine Prüfungen bestehen. Er wird mit drei Menschen konfrontiert, die eine wichtige Rolle bei dem tödlichen Unfall seines Sohnes spielten. Dreimal bekommt er die Gelegenheit, ihnen zu verzeihen und im Anbetracht des Leides, was ihnen wiederfährt und der eigenen Hilflosigkeit, verzeiht er ihnen. Dennoch sterben alle drei. Schon einige Zeit davor wird Officer Rigg in seinem Haus von Hoffman betäubt und muss selber seine Tests bestehen und sich seiner Besessenheit stellen. Als er aufwacht sieht er eine große Falle, in der Hoffman selber und der eingekerkerte Eric Matthews zu sehen sind. Rigg will sie retten und versucht seine Tests so schnell wie möglich zu bestehen. Aber Jigsaws Aufgabe lautet wieder, dass Rigg abwarten soll und er nicht versuchen soll, alle zu retten. Im Laufe der Tests zwingt Jigsaw Riggs unter anderem dazu, die Opfer selber in die Falle zu locken. Rigg, der so besessen von dem Gedanken ist, Eric und Hoffman zu befreien, lässt sich einfach benutzen. Um zu vergewissern, dass das Spiel ordentlich gespielt wird, bekommt der Anwalt Art Blank die Kontrolle über das Spiel und er befindet sich selber auch in dem Raum, in dem Matthews und Hoffman sind. Er soll dafür sorgen, dass es Rigg nicht schafft, innerhalb der vorgegebenen Zeit den Raum zu betreten. Die FBI-Agenten Perez und Strahm halten Rigg für den Mörder, weil der sich so vorschnell von Jigsaw manipulieren lässt. Sie folgen seiner Fährte. Dabei wird Perez lebensbedrohlich verletzt. Jigsaw träufelt Wachs über eine kleine Kasette und schluckt sie runter. Sie stellt die Warnung an Hoffman dar, nicht zu selbstsicher das Spiel zu spielen. Nur Jeff selber überlebt seine Tests und kommt letzten Endes mit einer Stück für Stück zusammengesammelten Pistole im Versteck Jigsaws an. Amanda, die von Eifersucht auf Lynn und der Angst, dass Hoffman sie verrät, zerfressen ist, erschießt sie, obwohl Jigsaw sie eindeutig davor warnt. Im selben Moment betritt Lynns Frau, Jeff das Zimmer und sieht, wie seine Frau getroffen wird. Er erschießt Amanda und Jigsaw klärt sie über ihren letzten Test auf. Er wollte ihren Willen, ein leben zu retten, testen. Rigg erreicht zurselben Zeit dasselbe Gebäude und stürmt nur wenige Sekunden, bevor der Timer abgelaufen ist, den Raum, in dem sich Eric und Hoffman befinden. Als Folge dessen wird Erics Kopf mit zwei Eisblöcken zermatscht. Riggs erschießt Blank, weil er denkt, dass der ihn bedroht. Peter Strahm ist nun auch in dem Gebäude eingetroffen, weil er den Spuren von Rigg gefolgt ist. Jigsaw bittet Jeff, ihm zu verzeihen, so wie er es mit den anderen Testpersonen getan hat. Dennoch schlitzt Jeff ihm den Hals auf, woraufhin Jigsaw ihm per Tonband offenbart, dass seine Frau von seinem Leben abhängig ist und seine Tochter in einem geheimen Versteck ist. Lynns Schädel explodiert, die Tür verschließt sich und Jeff ist gefangen inmitten des toten Jigsaws, Amanda und seiner Frau. Strahm, der einen Schlüssel für die verschlossene Tür von Kerry erhalten hat, öffnet sie und erschießt Jeff, weil der ihn erschießen wollte. Rigg begreift, dass Jigsaw ihn getestet hat und wird von Hoffman erledigt, der sich von seiner Fake-Falle befreit hat und nun das Spiel beendet. Hoffman sperrt auch Agent Peter Strahm ein, der in dem Raum mit den Leichen ist. Agent Strahm findet einen Geheimgang, durch den er geht. Er wird überwältigt und wacht in einer Falle auf. Er überlebt, indem er sich einen Kugelschreiber in den Hals rammt. Hoffman, der dachte, er sei der einzige, der das Spiel überlebt habe, holt die Tochter von Lynn und Jeff und gibt sich als Retter und einziger Überlebender aus. Ein Schock, als er erfährt, dass auch Strahm entgegen dem Plan überlebt hat. Jill Tuck wird von John Kramers Anwalt angerufen, dass sein testament verlesen werden soll. Sie erhält eine Videobotschaft und eine Kiste, in der sich 6 Umschläge befinden, und die modifizierte Kieferfalle. Die Polizei hält eine Pressekonferenz ab, in der Hoffman befördert und geehrt wird und das Ende der Jigsaw-Morde verkündet wird. Unter den Gästen befindet sich auch die Schwester von William Easton, die Journalistin Pamela Jenkins, die Jigsaws Morde ungehemmt ausschlachtet und sich selbst damit profiliert. Hoffman nimmt nach der Konferenz Strahms Handy aus dem Beweismittelraum und fährt ins KRankenhaus. Dort findet er Strahm an dem verlassenen Krankenbett von Agent Perez, deren letzte Worte "Detective Hoffman" waren. In dem Glauben, sie sei tot, spricht Hoffman Strahm seinen Beileid aus. Strahm selber denkt, dass Hoffman Jigsaws Gehilfe ist und möchte Jill noch einmal verhören. Aber sein Vorgesetzter Dan Erickson entzieht ihm den Fall und übernimmt selbst die Kontrolle über die Ermittlungen. Währenddessen beginnt schon das neue Spiel, in dem sich 5 Menschen befinden, die alle irgendwie miteinander zu tun haben. Am Ende wird ihnen die Verbindung klar. Es geht um einen Immobilienbetrug. Ein Gebäude wurde abgebrannt, obwohl noch mehrere Familien darin wohnten und das Gelände wurde an eine große Immobilienfirma verkauft, die dort ein neues Gebäude bauen will. Ich vermute, dass es sich bei dem abgefackelten Gebäude um das Mietshaus von John Kramer und Art Blank handelte, dass niemals fertiggestellt wurde. Hoffman ruft Erickson an und teilt ihm die Verdächtigung Strahms mit, dass es noch einen Täter gebe. Weiterhin sorgt er dafür, dass Erickson misstrauisch gegenüber Strahm wird, der weiterhin nach Beweisen sucht, um Hoffman zu überführen. Er findet in Akten heraus, dass Baxter der Mörder von Hoffmans Schwester war und sein Verdacht erhärtet sich. Als auch noch Jill Erickson besucht und ihm mitteilst, dass sie sich von Strahm verfolgt fühlt, und Erickson Strahm per Handy nicht erreichen kann, dass ja Hoffman besitzt, was aber keiner weiß, ruft er eine Fahndung aus und lässt das Handy orten, da er nun vermutet, Strahm sei Jigsaws Komplize. Hoffman fährt in sein Versteck, in dem sich die Monitore zur Überwachung der Opfer befinden und legt dort Strahms Handy auf den Tisch. Als das FBI das Handy orten kann, fährt Erickson zu dem Gebäude. Hoffman selber fährt zu einem anderen Gebäude und ist sich dabei bewusst, dass er von Strahm verfolgt wird. Er betritt das Haus und Strahm folgt ihm. Auch Erickson betritt das Versteck im anderen Haus und findet das Handy von Strahm und die Überwachungsmonitore. Währenddessen schaffen die beiden letzten Opfer ihren letzten Test, verbluten aber, da sie nicht auf Jigsaw gehört haben. Erickson ruft eine Großfahndung nach Strahm aus, während der Hoffman in ein Geheimversteck folgt und in einen Raum gerät, in dem ein gläserner Sarg voller Scherben steht. Er hört sich ein Tonband, seinen Test, halb an, hört aber auf, als er bemerkt, dass Hoffman kommt. Als Hoffman den Raum betritt, fangen die beiden an zu kämpfen und am Ende stößt Strahm Hoffman in den Glassarg und denkt, er hätte ihn gefangen. Aber als sich die Tür schließt und sich der Sarg bewegt, erkennt Strahm, dass er in die Falle getappt ist. Während der Sarg im Boden verschwindet, kommen die Wände immer dichter und zerquetschen Strahm. Hoffman in dem Sarg fährt durch einen Tunnel in den nächsten Raum, steigt aus und betritt den Raum, in dem Hoffman zuvor zerquetscht wurde. Eine Hand von Hoffmann, die sich an die Decke gekrallt hatte, ist noch nicht zerquetscht und Hoffman löst sie und steckt sie ein. Während der Jigsaw-Autopsie findet man ein Tonband in seinem Magen und lässt Hoffman rufen, der das überprüfen soll. Als der das Tonband anhört, erklingt die Stimme von Jigsaw, die ihm sagt, dass auch er nicht ungetestet davon kommt. In seiner nächsten Falle finden sich zwei Kredithaie wieder, die sich selbst Fleisch aus dem Körper schneiden müssen, um zu überleben. Als Hoffman sie in die Fallen gebracht hat, benutzte er die Hand von Hoffman dazu, Spuren zu legen und Fingerabdrücke zu hinterlassen. Die Frau überlebt und wird, und wird, als sie entkommen ist, ins Krankenhaus gebracht. Am Tatort werden die Spuren von Strahm gefunden und der Verdacht scheint sich zu bestätigen, dass Strahm Jigsaws Gehilfe war. Erickson und Agent Perez, von der Hoffman annahm, sie sei gestorben, bieten Hoffman an, zusammenzuarbeiten. Er würde Einsicht in alle Akten bekommen. Hoffman, der nun vor einem weiteren problem steht, willigt ein. William, der Krankenkassen-Manager befindet sich in einem Rechtsstreit mit einer Familie, für dessen verstorbenen Familienvater er die Behandlungskosten abgelehnt hat. Hoffman besucht derweil die Überlebende im Krankenhaus, wo er auch die Journalistin Pamela Jenkins trifft. Sie versucht, ihn dazu zu bringen, ein Interview mit ihr zu arrangieren. Im Gegenzug dazu wird sie versuchen so seriös wie möglich zu bleiben bei ihrer Berichterstattung. Bei den weiteren Autopsien wird festgestellt, dass unterschiedliche Klingen verwendet wurden, um das Puzzlestück aus den Opfern herauszuschneiden. Aber nur bei Baxter und dem Kredithai. Der Verdacht gegen Strahm wackelt langsam, obwohl er immer noch gesucht wird. Hoffman besucht Jill in ihrer Klinik und verlangt die Umschläge, die Jigsaw Jill vermacht hat. Sie gibt ihm 5 der 6 Umschläge, da der 6. Umschlag seine Prüfung enthält. Sie warnt ihn außerdem davor, dass das nicht sein Spiel ist. Hoffman entführt die Opfer, die in den Umschlägen angegeben sind. Auch Pamela Jenkins wird entführt, nachdem sie Jill besucht hat. Sie ließ ihr den Brief da, den Hoffman an Amanda schrieb, in dem er sie erpresste wegen dem verlorenen Kind. Jill lehnt eine Stellungsnahme ab, behält aber den Brief und beschließt, Jigsaws Plan zu vollenden, so, wie er es gewollt hat. William wird von Hoffman in die Falle gebracht und beginnt das Spiel, als er aufwacht. Außerdem werden die Hinterbliebenen eines Verstorbenen entführt, den William mit einer Behandlung hätte retten können. Sie sollen es am Ende sein, die über Leben und Tod von William entscheiden. Während William seine Tests durchläuft, wird Hoffman zu Erickson und Perez gerufen. Die beiden versuchen, das Tonband vom Fall Baxter zu entzerren, sodass man die Originalstimme erkennen kann. Hoffman soll dabei sein, um die Stimme zu identifizieren, wenn es geschafft wurde. Jill wirft derweil einen unbekannten Umschlag in ein Zimmer einer Klinik. Danach macht sie sich mit dem Umschlag, in dem sich Hoffmans Test befindet und der Kieferfalle auf den Weg in Hoffmans Versteck, von dem sie durch Jigsaw weiß. Erickson, Perez und Hoffman machen sich auf dem Weg zum Tonstudio, in dem das Tonband entzerrt wird. Als das Tonband entschlüsselt wird und man seine Stimme klar erkennt, nutzt Hoffman den kurzen Moment der Verwirrung und tötet Erickson, Perez und die Polizistin, die das Band entzerrt hat. Danach holt er die Hand aus dem Kofferraum seines Autos, platziert Strahms Fingerabdrücke überall und setzt das Gebäude in Brand. Perez sagte ihm als letztes, dass die ganze Abteilung über ihn Bescheid wüsste. Hoffman wird aller Wahrscheinlichkeit nach also kein weiteres Risiko eingehen, indem er zurück zur Polizei geht. Er macht sich auf dem Weg in das Versteck, um das fortschreitende Spiel von William zu überwachen. Aber vor ihm kommt schon Jill in seinem Versteck an und legt den Brief, den Pamela ihr daließ auf seinen Schreibtisch. Außerdem baut sie die Falle für Hoffman auf. Der Hauptgrund, dass sie Jigsaws Spiel selber weiterspielt, dürfte wohl sein, dass sie sich dafür rächen will, dass Hoffman ihren schweren Unfall für seine Zwecke ausnutzte, um Amanda loszuwerden. Aber Jigsaw wusste ebenfalls von dem Brief, den Hoffman Amanda schickte und wollte ihn auch testen, weil Hoffman unnötig brutal mit den Testpersonen umging. Als Hoffman das Versteck betritt und den Brief sieht, überrascht ihn Jill hinterrücks und verpasst ihm einen Stromschock, sodass er sein Bewusstsein verliert. Währenddessen erreicht William das Ziel innerhalb der vorgegebenen Zeit und landet in einem Zwischenraum. Auf der einen Seite hinter einem Gitter befindet sich seine Schwester, Pamela und auf der anderen Seite Sohn und Frau von dem Mann, dem er die Finanzierung für die Heilung untersagte. Jill baut derweil Hoffman in ihre Falle ein. Sie setzt ihm die Kiefermaske auf und schnallt ihn fest. Während Hoffman aufwacht und fassungslos auf die Falle starrt, die ihn festhält, beschließen Sohn und Mutter, William sterben zu lassen, damit er nicht weiterhin Menschen sterben lassen kann, indem er ihnen Zahlungen verweigert. Pamela muss mit ansehen, wie ihr Bruder von Säure zerfressen wird, während Hoffmans Timer losgeht und Jill den Raum verlässt. Er bricht sich mithilfe des Gewichts der Maske die Hand und kann seine Fesseln lösen. Er überlebt seinen Test, aber nicht, ohne sich die rechte Gesichtshälfte aufzureißen.
Was wird die Zukunft bringen? Was passiert mit Pamela? Wie geht es weiter mit den Hinterbliebenen? Was wird Hoffman tun, jetzt, wo er nicht sicher sein kann, dass seine Identität geheim ist, und er so stark verletzt wurde? Was für ein Brief hat Jill und das Krankenzimmer eingeworfen? Wird sie Jigsaws endgültiges Puzzle vollenden, oder war Hoffmans Test das einzige Spiel, dass sie gespielt hat?

SAW 1 war eine ziemliche Überraschung, für alle. Nicht ganz logisch und teilweise schon fast gefährlich der Wahrheit entsprechend, wie wenig die Menschen ihr eigenes Leben schätzen, wurde man als Zuschauer stets im Ungewissen gelassen, wer der Puzzlemörder ist. Und nur der erste Teil ist ein wirkliches Puzzle, in allen weiteren Teilen, werden andere Teile angefügt oder aufgedeckt. Was man an SAW bemängeln könnte, ist, dass nicht eindeutig wird, welche Position die Drehbuchautoren und Regisseure vertreten. Im Vorfilm zu SAW wird deutlich die moralische Position von Jigsaw hinterfragt. Am Ende fragt der Polizist, ob Adam froh darüber ist, überlebt zu haben? Wenn man das Leben nicht schätzt, nach Meinung Jigsaws, ist es dann wirklich eine Hilfe, sie qualvolle Prüfungen durchstehen zu lassen? Lohnt sich das Leben danach denn überhaupt noch, wenn man zu solchen Taten genötigt wird? Von daher ist SAW 0,5 der wohlt psychologisch interessanteste Teil, auch wenn er nur ein optisch mittelmäßiger Kurzfilm ist. In SAW hat man die moralischen Fragestellungen gleich außen vor gelassen, stattdessen hat man sich darauf konzentriert, den Zuschauer komplett zu manipulieren und zu verwirren, sodass man am Ende eben so geschockt ist, weil man etwas komplett anderes erwartet hat. Das Finale war in jedem Teil im Prinzip unglaublich simpel, aber man führt den Zuschauer bewusst irre. In den späteren teilen werden die Methoden zwar immer plumper und auch dreister, aber wenn man auf diese Art von Irritation steht und sich gerne überraschen lässt, kann man an jedem SAW-Teil seinen Spaß haben. Mit SAW 2 musste man sich der Aufgabe stellen, ein ebenso verworrenes Muster zu entwerfen, wie es bei Teil 1 der Fall war. Es war nun kein Rätsel mehr, wer Jigsaw war, also musste etwas anderes herhalten. Man entschied sich kurzerhand für Amanda. Die einzige Person, die seinen Test bestanden hat und dafür auch noch dankbar war. Irgendwie logisch, sie zu seiner Helferin zu machen. Aber das Prinzip der Gruppenfalle hatte erstaunlich wenig Kraft, die Charaktere waren zu platt, man ließ sich keine Zeit, den Charakteren eine Geschichte zu verleihen. Außerdem sind die Figuren die einzigen im SAW-Universum, die nahezu keine Bedeutung im Gesamtbild haben. Optisch war der zweite Teil noch raffinierter als der Erste, noch mehr auf Effekt und Irreführung aus. Auch der Plottwist am Ende konnte überzeugen, wenngleich ich Amanda als Komplizin recht lächerlich fand. Der zweite ist trotzdem unter SAW-Fans einer der Beliebtesten, was mir ein Rätsel ist. Nach dem mittelmäßigen Zweiten Teil, kam SAW III, der zu meinen Favouriten der SAW-Reihe zählt. Die SAW-Teile sprachen den Zuschauer immer auch emotional an, aber im dritten Teil trieb man es gekonnt auf die Spitze, indem man das Hauptopfer in ein moralisches Dilemma trieb und die Opfer vor seinen Augen folterte. Jeff war immer hergerissen zwischen Hilflosigkeit und Rachegedanken. Als Zuschauer fühlte man wirklich mit jeder Person mit. Außerdem stellt der Film den brutalen Höhepunkt der Reihe dar und auch, wann manche Stimmen sagen, SAW VI sei brutaler, kann ich nur wiederholen, dass SAW III der Gore-Höhepunkt ist. Der emotionale Anspruch, die überzeugenden Darsteller und die wieder sehr raffinierte Geschichte konnten den Zuschauer wieder wirklich mitreißen, spalteten das Publikum aber in zwei Lager, da viele mit den in Teil 3 auftauchenden extrem amoralischen, konträren Entscheidungen nicht viel anfangen konnten, die Jigsaw seinen Opfern aufzwang. Manche sagen, Teil III wirde "menschenverachtend", aber mit hat Teil 3 am meisten mitgenommen, da hier auch deutlich wird, dass alle Fehler machen und auch Jigsaw einiges falsch gemacht hat. Mit dem dritten Teil sollte die Reihe eigentlich enden und es wäre ein wirklich fulminanter Abgang gewesen, aber es sollte eben nicht so sein (Noch etwas nebenbei: Ich bevorzuge die ungeschnittene Kino-Version. Der Directors Cut drosselt das Tempo enorm und versaut den ganzen Höhepunkt des Films). Statt Leigh Whannell und James Wan schrieben nun Marcus Dunstan und Patrick Melton die Drehbücher und waren für die "zweite Trilogie", Teil 4-6 verantwortlich. Und Teil 4 ist der schlechteste Teil der Reihe. Darren Lynn Bousman hat mit Teil 3 bewiesen, dass er brutal und effektiv inszenieren kann, Kevin Greutert, der von Anfang an dabei ist, hat einen einzigartigen Schnittstil, für den SAW berühmt ist, entworfen, aber in Teil 4 übertreiben es beide, wie ich finde. Nicht nur, dass das Drehbuch mehr wie ein Provisorium wirkt, hatte ich im Finale noch mehr als bei SAW II das Gefühl, man wolle mich verarschen. Detective Hoffman als neuer Jigsaw? Der ganze Film wirkte in meinen Augen sehr unlogisch, hinterließ haufenweise offene Fragen und konnte von den neuen Fallen überhaupt nicht überzeugen, geschweige denn von den Darstellern. Ich hatte bei Teil 4 wirkliche Schwierigkeiten, denn ich fand ihn übertrieben brutal und diesmal tatsächlich menschenverachtend. Am Ende war der Schockmoment da, aber man verließ seltsam unbefriedigt das Kino. Teil 5 und 6 mussten nun ausbaden, was Teil 4 verbockt hat. Aber bevor es besser wird, muss es immer erst schlechter werden und immerhin ist jetzt der Sprung geschafft. Teil 5 musste nun vom überambitionierten 4. Teil wieder auf eine ruhige Schiene kommen. Das hat er gemacht und geschafft, indem er die größten Fragen aus Teil 4 beantwortete und zudem noch ein paar wenige weitere Fragen aufwarf. Leider gerieten dadurch die Fallen in den Hintergrund, es war einfach nicht genug Zeit für ein anständiges Fallengerüst. Außerdem hat schon teil 2 bewiesen, dass Gruppen in Fallen immer sehr ungünstig sind, da die Kommunikation zwischen den Leuten meist zum himmelschreien ist und den Drehbuchautoren einfach nichts besseres als Phrasen einfallen, die einfach besser zu Jigsaw passen. Dafür lieferte Teil 5 die perfete Vorlage für Teil 6, dem Finale der zweiten Trilogie. Und somit ist SAW VI seit langem wieder ein wirklich spaßiger, interessanter Film geworden, der alle restlichen Fragen vom Tisch fegt und das gesamte Storykonstrukt logisch bündelt. Die Fallen sind brutal, wenn auch ein wenig absurd, die Schauspieler sind wieder annehmbar und die Atmosphäre funktioniert. Natürlich hat der Film auch einige Schwächen, aber es zeigt sich eine deutlich steigende Tendenz, zumal das Finale einfach Klasse ist und den Zuschauer nur so nach Teil VII brüllen lässt. Das Ende der zweiten Trilogie ist nicht ganz so genial wie das der ersten Trilogie, aber es reicht, um ein die Spannung auf SAW VII mächtig anzukurbeln. Die dritte Trilogie, Teil 7-9 können kommen. Danach soll SAW in die ewigen Jagdgründe geschickt werden. Mir solls recht sein. Die Fragen, die Teil 6 aufwirft sind sowieso so marginal, dass es kaum für einen Teil reicht. Jetzt stehen die Drehbuchautoren vor der Frage, wie Jigsaws allerletztes Spiel, sein Rettungsweg für Jill nun aussieht, und wer die anderen Figuren in diesem Schachspiel sind.

Fazit: Eine großartige Horrorreihe, die zwar nicht perfekt ist, aber es nach wie vor versteht, den Zuschauer durch eingeschobene Plots und brutale Fallen zu unterhalten. Man darf gespannt sein!

SAW: 8/10
SAW II: 6/10
SAW III: 9/10
SAW IV: 4/10
SAW V: 5/10
SAW VI: 7/10
______________________________________

Es sollte erwähnt werden, dass ich alle Filme nach eigenem Ermessen eingeteilt habe. Ich garantiere also nicht, dass es perfekt sortiert ist und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man mir eventuelle Fehler und Verbesserungen mitteilt. Wunschkritiken und Kommentare sind auch erwünscht.
In unregelmäßigen Abständen wird die Liste aktualisiert.

Updates stehen immer ganz oben!
 
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Neverman

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Update:

New Moon - Biss zur Mittagsstunde:

In dem Film geht es um die Beziehung zwischen Bella, einem normalen Mädchen und Edward Cullen, einem bleichgesichtigem Vampir. Nach einem Zwischenfall, bei dem Bella in Gefahr geriet, entschied die Cullen-Familie wegzuziehen, zum Schutz von Bella und ihrer selbst willen. Bella, alleine, mit gebrochenem Herzen, kann Edward nicht vergessen und merkt, dass er ihr näher ist, wenn sie in Gefahr schwebt. Fortan stürzt sie sich in waghalsige Aktionen, um Edward zu spüren. Parallel dazu, stimmt auch etwas mit ihrem Freund Jake nicht. Obwohl sie sich immer näher kommen, zerbricht ihre Beziehung plötzlich, als Jake dem Fluch seiner Ahnen verfällt und Bella nicht mehr sehen möchte. Wieder allein gelassen, beschließt Bella, todesmutig über eine Klippe zu springen, um sich Edward nahe zu fühlen. Obwohl Jake sie rettet, sieht die Schwester von Edward ihren Tod, woraufhin sich Edward zu den Volturi begibt, um den Freitod zu begehen. Außerdem versucht immer noch die letzte Vampirin aus der Truppe Bella in die Finger zu kriegen, erst recht, als Edward sie nicht mehr beschützt. Als Bella erfährt, das Edward sich umbringen möchte, reist sie ihm nach, um das zu verhindern.

Der Mythos von Biss bleibt wohl jedem männlichen Wesen für immer verschlossen. Der Vergleich zu Romeo und Julia ist passend, denn auch dort hört man stets die Männer stöhnen, in Anbetracht der aufgeblähten Emotionen und hochgestochenen Tragik. Wer jedoch Gefallen an derart kitschigen Handlungsabläufen findet, wird wohl auch vom Biss-Fieber angesteckt und empfindet Robert Patterson womöglich tatsächlich als gutaussehend! Während der erste Film noch halbwegs human blieb, die Emotionen nur langsam an die Oberfläche ließ und überhaupt nur durch den guten Spannungsbogen überzeugen konnte, wird hier gleich am Anfang mit scharfer Munition geschossen. Schwermütig und langsam ziehen sich die Dialoge hin und die ersten 20 Minuten wird nur schmachtend geglotzt, stöhnend geschmiegt und sehnsuchtsvoll geküsst, was in mir heftige Würgereflexe hervorrief. Unterlegt ist das ganze mit Emocore-Musik, die sich wie Säure durch die Ohrmuscheln brennt und nur noch faulig stinkendes Fleisch übriglässt. Es wird keine Möglichkeit ausgelassen, stählerne Männerkörper zu zeigen, was teilweise für unfreiwillige Komik sorgt, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass die Werwölfe, denen bei Verwandlung abermillionen Haare wachsen, rosige Haut wie Babypopos haben, während Wachsfigur Edward Cullen Drahthaare aus Brust und Bauch züngeln...
Gefühlte 4 Stunden dauert der Film und ist durchzogen von minutenlangen, belegt gesprochenen Schmachtdialogen, die mir beim zuhören teilweise extrem wehtaten. Einzig die Szenen bei den Volturi riefen eine gewisse Intensität hervor, wahrscheinlich, weil die italienischen Vampire ein wenig mehr meiner Vorstellung des Blutsaugers entsprechen und die Szenerie dementsprechend würdevoll und kalt wirkt.

Biss ist ein Phänomen, dass eine neue Generation von Teenager-Mädchen heran"züchtet". Man kann die Entwicklung in den Filmen genau beobachten. Dass Metrosexualität "in" ist, sieht man schon lange in der Mode und vor allem in der Musik, aber jetzt muss auch noch das Filmgenre nachziehen. Die Folge sind emotionale Teenies, die immer mehr zu soften Boys tendieren, in deren Armen sie geborgen liegen können... *würg* *kotz*
Fakt ist, dass ich beim besten Willen keinen Zugang zu den Büchern und den Filmen finde, obgleich man die filmische Qualität anerkennen muss, besonders die der Kamera.

6/10
 
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?uestion

Brown!
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entdecke den thread zwar erst jetzt, aber super arbeit! :D
ich merke wir haben denselben geschmack was filme betrifft da ich keine deiner bewertungen anders gewählt hätte ^^
vor allem die rezension zu paranormal activity gefällt mir da ich den film von anfang an sehr sehr geil fand und der erste film seit jahren (hab schon ziemlich viele horrorfilme seit der kindheit gesehn) der mich im nachhinein immer noch gruselt... konnte viele freunde überzeugen sich den anzusehn und die reaktionen waren zu 90% immer positiv und hat sogut wie niemanden kalt gelassen (bis auf die leute die keine eier hatten es zuzugeben und dann erzählen wollen das der film voll harmlos sei...)

ich nehm an du hast die original-version auf english gesehen oder? solltest du bereits beide fassungen gesehen haben (original & kino), was sagst zu den veränderungen in der kino version? meiner meinung nach wurd der film leicht verunstaltet um ein breiteres publikum zu begeistern... aber insgesamt trotzdem noch gut
hab den film 3mal in einer woche gesehen (original in deutsch, kino in deutsch, original in english) und obwohl ich bereits jede szene kannte lief mir selbst beim dritten mal schauen immer noch ein schauer über den rücken sobald etwas passierte ^^
 

Neverman

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Erstmal Gratulation, schön, dass die Arbeit hier nicht übersehen wird...^^°
Ist schon ne Menge, was sich an Kritiken angesammelt hat in den letzten anderthalb Jahren... Hast du dir wirklich alles durchgelesen? Ist ja auch viel Schrott dabei...oO

Ich habe den Film auf deutsch gesehen, aber immer wieder kamen englische Szenen vor. Dazu muss aber gesagt werden, dass die englischen Dialoge in ebendiesen Szenen genau den deutschen Dialogen entsprachen. Ich gehe also davon aus, dass es sich um alternative Szenen handelt. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass der Geisterjäger zweimal dasselbe hintereinander über die Geschehnisse sagt, etc.
Aber ich freue mich natürlich auf den kompletten O-Ton und die anderen Enden, da ich das Kinoende leicht unbefriedigend fand... Wie ich hinterher rausfand, steckte Stephen Spielberg hinter dieser unpassenden Schlusswendung... :-/

Ich bekam einmal während des Films fast einen Herzinfarkt, was aber nicht am Film lag, sondern, weil sich eine fette Spinne auf Augenhöhe in der Nähe meines Laptops runterhangelte... Igitt...
Ich hoffe, dass das Kribbeln beim zweiten mal bleibt, was ich stark annehme, da es kein wirkliches Ende gibt, dass man spoilern könnte. Die düstere Atmosphäre wirkt noch über den Film hinaus, auch wenn ich nicht behaupten kann, mich wirklich mulmig gefühlt zu haben. Das liegt aber wohl auch daran, dass ich sofort danach den großartigen "District 9" gesehen habe...^^
 

?uestion

Brown!
VIP
ne hab nur die gelesen bei denen ich die filme auch kannte :P

die version mit englischen szenen hab ich auch gesehen... glaube aber nicht dass das die alternativen szenen sind sondern die szenen die in der kinoversion fehlen, somit is halt nur über die szenen die im kino zu sehen sind die synch gelegt und teilweise halt auf dialoge die im original was völlig anderes beinhalten... daher hab ich mir das ding dann auch nochma komplett auf english angeguckt... kann ich nur empfehlen ^^

ja das kino-ende von spielberg is eher enttäuschend muss ich sagen und passt auch garnet in das gruselgerüst von peli, da hier eig eher mit kriechendem horror und weniger mit schocks gearbeitet wurde, denke da stimmst du mir zu :D
spielbergs ende ist ja das wo micahs leichnam gegen die kamera geworfen wird, nich das hier unklarheiten entstehen
da ist pelis ende in dem sie da 2tage am bett sitzt wie in trance sehr viel passender

und ja district 9 ist auch ein sehr geiler film, den kannt ich aber schon länger, von daher hat ich nix um den stoff aus PA zu verarbeiten xD
 

Neverman

VIP
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Tatsächlich? Ich dachte, es wäre genau andersrum... Naja, ich bin gespannt auf das alternative Ende.

Morgen wollte ich eigentlich SAW VI im Kino sehen, aber die Züge fahren nicht nach 21 Uhr... *grummel mecker schimpf*
Nur wegen der scheiß deutschen Bahn, muss ich irgendwann in den Winterferien meine Freunde zusammentrommeln... Eine Schande ist das.

Der nächste große Kinobesuch wird Avatar in Berlin 3D IMax! Dafür geb ich wahrscheinlich weit über 30 Euro aus...-_-
 

?uestion

Brown!
VIP
ja es soll sogar noch ein 3. ende geben das Peli damals noch alternativ gedreht hat zu dem original ende
in dem ende kommt sie auch wieder ins zimmer nachdem sie micah umbringt und schlitzt sich dann vor der kamera die kehle auf, was an sich auch ein sehr passendes ende wäre weil es eine szene die zu beginn kommt reflektiert (in der micah sagt "wenn wir rausfinden was es ist.. dann.." *geste mit messer* wie kehle durchschneiden)
das ende soll dann wohl auf die DVD mit raufkommen


von Avatar halt ich bis jetz noch nichts... werds mir vllt angucken aba steck da keine großen hoffnungen rein... spricht mich iwie net an der film ^^ mal sehen was draus wird :P
 

Neverman

VIP
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Naja, ich möchte endlich mal einen Film in 3D sehen und da passt doch so ein Jahrzehnte-Werk wie Avatar ganz gut. Ich kenne bis jetzt nur einen Trailer, den ich auch nur mittelmäßig fand, aber ich weigere mich, mehr anzusehen, weil ich den Film ganz unverfälscht genießen möchte, frei von irgndwelchen Erwartungshaltungen.
James Cameron hat zwar nicht viel bis jetzt gemacht, beziehungsweise hat sich aus dem Hollywood-Geschäft größtenteils herausgehalten, aber seine wenigen Filme waren technisch versierte Meisterwerke. Ähnlich großes erwarte ich von Avatar, ohne mich aber von Bildern und Filmausschnitten irritieren zu lassen.
 

Logolas

Tötet User
ich hab den Thread auch erst jetzt gefunden ^^
Finde District 9 und ein paar andere angebene Filme hier auch recht gut,außer Twillight,ich würd da ganz ehrlich nicht mal einen halben Punkt geben :-D
Naja,danke für deine Kritiken ^^
 

Janoko

Phöser Engel
VIP
ich hab den Thread auch erst jetzt gefunden ^^
Finde District 9 und ein paar andere angebene Filme hier auch recht gut,außer Twillight,ich würd da ganz ehrlich nicht mal einen halben Punkt geben :-D
Naja,danke für deine Kritiken ^^
Twillight scheidet genau wie Hp die geister ^^

naja twillight is ne story die nicht jedermann zusagt, aber die filmische umsetzung hat schon was....
 

kace

Otakuholic
Otaku Veteran
Erstmal danke.
Die Kritiken sind sehr angenehm zu lesen und entsprechen meist der Wahrheit, auch wenn du die Spezial-Effekte und deren Umsetzungen fast komplett weggelassen hast, jetzt im Bezug auf 2012 und District9 waren die Effekte zum Teil einfach grottenschlecht was mir den Spass des Anschauens einfach versaut hat. Ich wollte das einfach mal zum Ausdruck bringen, da du ja betont hast, dass dies ja auch ein Diskussionsthread ist.
Ich erwarte gespannt weitere Kritiken ;)
 

Neverman

VIP
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Die nächsten Kritiken werden folgende Filme behandeln:

Gesetz der Rache
Outlander
SAW 1-6
Spritztour
Zombieland
Whatever Works

Falls euch einer davon besonders interessiert, zögert nicht, in die Kerbe zu dreschen, vielleicht schreib ich dann schneller und nehm mir etwas mehr Zeit.^^
 

swordsman

Anders
Otaku Veteran
mhmm,
ich würde gerne mehr über:
-Gesetz der Rache
-Outlander
-Whatever Works
hören ^^

SAW kannste in der Priorität zurückstellen, bin zwar kein Mensch der kein Blut sehen kann aber ich finde solche Filme einfach *eklig*.
Gruß an alle aus der Feste ;)
 
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