[Sammelthread] Godzilla - Ein Blick auf Japans berühmtestes Monster

TheDarkness2

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Tja, 2012 kehrt er zurück. Der King of Monsters. Und es ist der 29. Godzilla Film und Godzi ist jetzt fast 60 und darf zumindest in Deutschland bald in Rente gehen. Die japanische Kultechse zählt ohne Frage zum japanischen Kulturgut und ist der Inbegriff von unterhaltsamen Trash. Doch für die Japaner ist die Echse weit mehr, sie spiegelt die Angst vor der Atombombe wieder, sie ist ein Aufschrei das Vergangene nicht zu vergessen und das wir Menschen nicht unachtsam mit Nuklearenergie umgehen sollen. Godzilla ist einmalig und eine fast 60jährige Filmserie untermauert das Vermächtnis nur noch. In diesem Tread werde ich auf alle Filme eingehen, von 1954 bis in die Neuzeit. Auch die US Serie von Emmerich, also der US Zilla und die Fortsetzung davon in Form der Zeichentrickserie wird hier ihren Platz finden. Zudem werde ich auf etliche Besonderheiten eingehen was die deutsche Synchronisation und die merkwürdige Namensgebung der Filme in Deutschland angeht. Das hier wird der wohl umfangreichste Tread zu Godzilla und damit der wohl gewaltigste Tread den ich je aus der Taufe gehoben habe. Heute Abend wird es losgehen mit dem Ur Godzilla. Danach reisen wir quer durch die Showa Serie und auch die Japan Only Filme Gidorah the three headed monster und Godzillas Revenge werden hier verewigt. Es wird also einiges geben womit ich euch überraschen kann, selbst wenn ihr gut informiert seit über diese Serie. Also bis heute Abend!
 
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kingmaik

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Da bin ich mal gespannt drauf, denn ich hab früher sehr gerne Godzilla im TV geschaut. Den US-Zilla fand ich zwar unterhaltsam, aber der Oberburner war er nicht. Zudem hab ich noch das Review von James Rolfe gesehen, welches er ja auf siener cinemassacre-Homepage veröffentlicht hat. Bin gespannt was du so zu bieten hast! ^^
 

TheDarkness2

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Vor der japanischen Küste sinkt das Fischerboot Eiko Maru. Kurz darauf wird auch das Dorf an der Küste verwüstet und die Wissenschaftler kommen durch die vorherrschende radioaktive Strahlung auf die Spur eines gewaltigen Lebewesens: Godzilla. Durch die Atombombentests im Pazifik auferweckt und dardurch mit ungeheuerlichen Kräften ausgestattet ist es unaufhaltbar. Es zieht eine Schneise der Zerstörung bis nach Tokyo, auf der es Tod und Zerstörung in unbekannten Dimensionen bringt. Und das Militär ist komplett machtlos gegen Godzilla, alle Waffen versagen und es scheint keine Rettung mehr zu geben. Nur der Wissenschaftler Serizawa hat eine Möglichkeit dem Urzeitmonster entgegenzutreten: Den Oxygen Zerstörer. Doch Serizawa weiß das wenn die Erfindung in die falschen Hände gerät, der Menschheit noch größeres Übel droht als das Übel das Godzilla angerichtet hat. So vernichtet er alle Unterlagen und opfert sich im letzten Gefecht gegen Godzilla Unterwasser selbst. Die Gefahr ist gebannt, fürs Erste.

Die Tricktechnik in dem Film ist ein Meilenstein, zumindest für die damaligen Verhältnisse. Suitmation nennt man diese Technik indem ein Mann in einem zentnerschweren Gummikostüm durch detaillierte Modelle von Japans Städten marschiert und diese in Schutt und Asche legt. Ironischerweise wird durch diese Suitmation Technik eine ganz eigene Filmdynamik entwickelt, die diese Serie bis in die 90er Jahre hinein prägte ehe sich mehr oder weniger gute Computereffekte mischten. Ironischerweise inspirierte Honda zu diesem Film und dieser Technik der amerikanische Film Panik in New York und die Trickaufnahmen von Ray Harryhausen. Letzterer ist der Vater der Stop Motion Technik, die leider ab Ende der 70er schwer in ihrer Bedeutung verlor da die Technik nicht stehen blieb. Interessantes Easter Egg ist das bei der Monster AG von Pixar das Restaurant Harryhausens heißt und diesem Mann praktisch ein Denkmal setzt. Na ja, soviel zum Thema Off Topic und zurück zum Thema.

Aber die Idee zu dem Film stammte ursprünglich von Tomoyuki Tanaka. Die Anfangszene von Godzilla mit dem Fischerboot Eiko Maru ist nicht zufällig gewählt. Tanka entsann die Idee zu Godzilla als beim US Kernwaffentest Castle Bravo das Fischerboot Dai-go Fukuyuru-maru konterminiert wurde. Tanaka wollte das japanische Trauma über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nakasaki verarbeiten und die Grundidee war geboren worden. Honda war auch nie als Regisseur geplant, doch da Taniguchi absprang weil ihm sein Großprojekt Behind the Glory wichtiger war nahm man den noch recht jungen Honda auf den Regie Stuhl. Und das erwies sich als Glücksgriff. Honda inverstierte über 6 Wochen allein ins Drehbuch, während andere Projekte von Toho damals fast im 3 Wochen Rhythmus abgefertigt wurden und in Japan fast immer Hits wurden. Honda nahm sich über das doppelte der Zeit, was auch an vielen anderen Faktoren lag auf die ich eingehen werde. Honda teilte die Inspiration von Tanaka und die 2 richtigen hatten sich gefunden.

Für Toho wurde der Film ein finanzielles Risiko. Honda war ein Perfektionist und er wollte ein visionäres Werk schaffen, das dem gerecht wurde was Tanaka vorschwebte. Im Gegensatz zu späteren Godzilla Filmen wurden die Modelle der Stadt in mühevoller Handarbeit gefertigt und aus winzigen Bausteinen zusammengesetzt. Honda wollte alles perfekt haben für den Film. Alleine diese Detailverliebtheit die in die Modelle gesetzt wurde sucht seines gleichen. Und der 100 Pfund schwere Anzug machte es zudem unmöglich mehr als 3 Minuten am Stück zu drehen. Das lag an der stickigen Luft und der Hitze die sich im Kostüm ausbreitete. Deswegen entschied man sich Godzilla von 2 Leuten verkörpern zu lassen: Haruo Nakajima und Katsumi Tetsuka. Das erlaubte das Drehen von 6 Minuten am Stück. Dennoch gingen die Dreharbeiten eher schleppend vorran. Dennoch kann man sagen das Eiji Tsurbaya, der die Spezialeffekte betreute, eine einmalige Arbeit abgelegt hat.

Ein weiterer großer Pluspunkt der dem Film entgegenkommt ist die Musik von Ifukube. Diese eindringlichen, düsteren und bedrohlichen orchestralen Klänge untermalen den Film und lassen diesen noch um einiges bedrohlicher wirken. All diese Themes, allen voran die Musik wenn Godzilla auftaucht, wird in jedem Godzilla Film in verschiedenen Variationen abgespielt. Diese Musik prägte die japanische Filmmusik wie kein Anderer davor.

Nur in einem Punkt blieb Honda nichts übrig als dem Filmstudio nachzugeben. Ursprünglich sollte der erste Godzilla Film, für damalige Verhältnisse eher ungewöhnlich, in Farbe erscheinen. Die Schwarz/Weiß Technik hatte noch immer alles fest im Griff, die Methode Filme in Farbe zu drehen war ungeheuer kostspielig und waghalsig. Toho hatte bereits enorme Unsummen in den Film investiert, da war man nicht noch bereit den Film in Farbe zu drehen. Gott sei Dank, denn Farbe hätte dem Film mehr geschadet als es genützt hätte. Der Film wurde der teuerste japanische Film der damaligen Zeit und wurde ein weltweiter Erfolg, der Toho mehrere Milliarden einbringen sollte.

Der Schrei von Godzilla stammt übrigens von verfremdeten Cello Klängen, wobei später auch auf eine reißende Klaviersaite zurückgegriffen wurde wenn ich mich nicht irre. Das Wort Gojra (Godzilla für den Rest der Welt) setzt sich im Übrigen aus den Wörtern Wal und Gorilla zusammen. Nette Anmerkung am Rande, ursprünglich hieß Godzilla nur G. Aber da war ein etwas beleibter Toho Mitarbeiter der den Spitznamen Gojira trug, womit das Monster dann seinen Namen erhielt.

Durch die Schwarz / Weiß Ästhetik wirkt der gesamte Film bedrohlich und hat eine geradezu elektrisierende Atmosphäre. Godzilla selbst bricht wie eine Urgewalt über Tokio herein und vernichtet alles was ihm vor die Pranken kommt. Er ist unaufhaltsam und verkörpert die Nachwirkungen der atomaren Katastrophe wie kein Anderer. Sein Atomatem der alles atomisiert was er trifft ist da nur eine Versinnbildlichung des Grauens das da durch Tokio marschiert. Das Kostüm wirkt heute er billig als gruselig, aber dennoch versprüht es seinen Charme. Anmerkung: In einer Szene kann man die Spraydose aus dem Maul von Godzilla fallen sehen. Lustig, aber eher ein kleiner Fehler der nicht auffällt.

Im Sinne des Bösen darf Godzilla hier noch richtig auf den Putz hauen, ehe er in Gidorah the three headed monster die Seiten wechselt. Das hier ist einer der wenigen Godzilla Filme die die Auswirkungen von Godzillas Angriff zeigen. Menschen werden getötet, die Stadt ist ein Flammenmeer, verzweifelte Menschen, weinende Kinder und hilflose Rettungskräfte. Es ist eine geradezu gespenstische Endzeitstimmung die hier gezeigt wird, das erschreckende ist das für die Japaner diese Situation sehr real war als die Amis damals zu Testzwecken ihre Atombomben über dem Land der aufgehenden Sonne abwarfen. Honda und Tanka nutzten Filmaufnahmen und Berichte von Überlebenden aus Hiroshima und Nakasaki und setzten diese Szenen fast 1:1 in die Nachwirkungen des Godzillas Angriffs um. Realismus als Spiegelbild einer Welt die nicht vergessen soll was passiert ist. Manchmal muss man halt den Vorschlaghammer auspacken und das hat Honda beeindruckend getan.

Doch ohne Inspiration von amerikanischen Horrorfilmen geht es nun auch nicht. Ein verstrahltes Tier wird zu einer gewaltigen Gefahr, ein nobler Wissenschaftler rettet selbstlos die Welt, usw. Honda baut sehr viele Querverweise und Zitate zu den großen Vorbildern ein, doch man muss genau hinhören und schauen um sie zu finden und zu verstehen.

Der Ur Godzilla ist ein wegweisender Genreklassiker den man gesehen haben sollte. Die Spezialeffekte waren wegweisend und sowohl Story, Musik und Atmosphäre greifen perfekt ineinander über. Unbedingt ansehen und genießen.
 

TheDarkness2

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Für Toho war Godzilla ein Atemberaubender Erfolg. Das finanzielle Wagnis hatte sich mehr als ausgezahlt, doch Japaner sind immer fleissige Gesellen und so entstand 5 Monate nach dem Erstling bereits die Fortsetzung Godzilla kehrt zurück. Jedoch machte Toho einige harte Fehler. Honda, Ifukube und Tanaka waren nicht mehr an Bord. Das nahm dem Film sehr viel an Dynamik. Motoyoshi Oda ersetzte Honda, Shigeaki Hidaka und Takeo Murata ersetzten Tanaka. Und man entfernte sich von der ursprünglichen Godzilla Thematik.

So wird hier Godzillas ursprüngliche Entwicklungsgeschichte geändert und um einige Facetten erweitert. Godzilla und der hier erstmals auftauchende Angilas entstanden zum Zeitalter der Vulkane. Und beide blühen durch das „Feuer“ auf. Mit diesem Schritt hat man die gesamte Godzilla Thematik des Erstlings praktisch einfach zerstört. Grausam ist dafür noch das geringste Wort. Doch kommen wir erstmal zur Story, die immerhin noch Bezug nimmt zu den Ereignissen des Erstlings.

Der Pilot Kobayashi muss auf der gottverlassenen Insel Iwato Island notlanden. Nachdem er seinen Kollegen Tsukioka findet, gerät er in den Kampf zweier Monster die im Meer verschwinden. Eines identifiziert Kobayashi eindeutig als Godzilla. Das Andere wird später von den Behörden als Angilas identifiziert, der früher einmal ein Artgenosse von Godzilla war aber Angehörige anderer Spezies hasst. Dr. Yamane zeigt den Behörden einen Film um vor den Gefahren von Godzilla zu warnen, damit Osaka nicht das gleiche Schicksal droht. Als drei Diebe ein Feuer in Osaka entfachen wird Godzilla von diesem angelockt, ebenso wie Angilas. Die Beiden liefern sich einen harten Kampf bei dem Godzilla schließlich gewinnt. Schwer angeschlagen zieht sich Godzilla zurück. Kobayashi und Tsukioka suchen nach Godzilla und finden ihn auf einer vereisten Insel wieder. Tsukioka erkennt das Godzilla durch das Feuer lebt und stärker wird, also muss man ihn nur einfrieren. Gesagt getan und die Welt ist gerettet, vorerst...

Angilas wird später der Sidekick von Godzilla, der immer die Prügel einsteckt und manchmal sogar bluten darf wie ein abgestochenes Schwein. Das man diesen hier andere Spezies hassen lässt dient alleine dazu das er gegen Godzilla antritt. Der Kampf der Beiden mangelt an vielen Dingen, die vor allem die Suitmation an ihre damaligen Grenzen brachte. Die Technik war noch nicht soweit, so wirkt der Kampf sehr unkoordiniert, zu hastig und zu stümperhaft. Die Zerstörungsszenen können sich eindeutig sehen lassen, aber durch die Grenzen der damaligen Technik wirkt alles wie fremd und zu überladen. Das ganze scheint im Zeitraffer abzulaufen und die Schwarz / Weiß Technik macht den Film zu düster als das man allzu viel erkennen könnte. Der Film stellt sich hier selbst ein Bein, was sehr schade ist.

Die veränderte Hintergrundgeschichte wurde so konstruiert das man ein Ende finden konnte das auch eine Fortsetzung erlaubt. Doch diese sollte einige Jährchen auf sich warten lassen, da Godzilla kehrt zurück gnadenlos floppte und dem Erstling nicht mal im Ansatz das Wasser reichen konnte. Die Fans waren enttäuscht und sauer, haben sie doch eine gute Fortsetzung erwartet. Und dazu war Toho in der Lage, die ihre Filme im 3 Wochen Rhythmus abarbeiteten und damit Hits landeten. Doch hier scheiterte man an der Vision von Honda und Tanaka, die die Messlatte einfach zu hoch gelegt hatten.

Hinzu kommt das die Musik in dem Film nicht mal ansatzweise die Klasse des Erstlings erreicht und kaum etwas drin ist woran man sich später noch erinnern könnte. Im ersten Teil untermalte die Musik die Atmosphäre und steigerte diese ins unermessliche. Hier wirkt sie ein wenig wie ein Fremdkörper der halt da sein muss.

Insgesamt ist Godzilla kehrt zurück eine schnell hingeschleuderte Fortsetzung, die ihrem Vorgänger nicht mal annähernd das Wasser reichen kann. Mit argen Logiklöchern in der Story, mit den Continuity schädlichen Veränderungen und einem miserablen Monsterfight ist dieser Film mit Abstand der schlechteste der Serie. Ansehen lohnt sich nicht wirklich, macht lieber einen Bogen drum.

-----[ Doppelpost hinzugefügt ] -----



Der dritte Godzilla Film stellte etwas Einzigartiges dar. Denn es war ein Tribut von Honda an einen Pionier des Monster Genres. Und zwar handelte es sich um einen Tribut an Willis O'Brian. Dieser hatte 1933 King und die weiße Frau veröffentlicht und einen Welterfolg damit gefeiert. Seine Stop Motion Technik war wegweisend für die gesamte Filmindustrie. Und über die Filmgeschichtliche Bedeutung von King Kong und die weiße Frau muss man heutzutage ebenfalls nicht mehr reden. Doch die Geschichte hinter dem Projekt ist tragisch.

Ursprünglich hatte Willis die Idee zu King Kong vs Frankenstein. Dies war sein absolutes Traumprojekt, jedoch fand dies niemals irgendwie Anklang und geisterte durch die Archive wo es etliche Änderungen erfuhr. Eine dieser Versionen landete schließlich bei John Beck. Vielleicht kennt ihn noch jemand aus der Serie Dallas, aber egal. Dieser wandte sich hinter dem Rücken von Willis an die Toho Studios. Da diese gerade in Finanznöten steckten, wirkte das wohl wie eine Offenbarung. Jedenfalls war klar, Godzilla musste gegen King Kong ran. Das epische Aufeinandertreffen der japanischen und amerikanischen Monsterkultfiguren konnte ja nicht schiefgehen. Oder? Fakt ist jedenfalls das Willis noch im selben Jahr einen Herzinfarkt erlitt, ob er das King Kong Kostüm von Toho vorher gesehen hat? Hm, schwer zu sagen. Oder war es die Tatsache das Toho Stop Motion Technik wegen zu hoher Kosten ablehnte und statt dessen lieber auf ihre Suitmation zurückgegriffen? Ich weiß es nicht, aber es ist eine zynische Ironie das Willis sein Leben eben zu diesem Zeitpunkt auslöschte. Aber kommen wir jetzt zur Story.

Auf der Insel Faroa wachsen rote Beeren mit einer betäubenden Wirkung. Diese bringt Dr. Muro Makiamato nämlich von dort mit und erzählt auch gleich von der Legende des King Kong den die Bewohner dort anbeten. Mr. Tako will diesen King Kong natürlich als Werbefigur nutzen und schickt Osamu Sakurai und Kinsaburo Furue los King Kong zu fangen. Dummerweise schmilzt zum selben Zeitpunkt im Beringsee ein Eisberg in dem unser König der Monster friedlich schlummerte nachdem ihn Japans Militär im letzten Teil unter einer Lawine beerdigt hat. Osamu Sakurai und Kinsaburo Furue können King Kong in der Zwischenzeit dingfest machen und nehmen Kurs auf Japan. Doch der Tenno warnt die Beiden das King Kong niemals japanischen Boden betreten darf, was den Affen jedoch wenig kümmert. Denn dieser befreit sich und nimmt Kurs auf Japan. Und so kommt es wie es kommen muss, Godzilla und King Kong prasseln aufeinander. Doch der erste Kampf endet unentschieden. Eine Problem löst sich jedoch von Alleine, denn Godzilla wird von Hochspannungsmasten abgeblockt. King Kong überwindet diese jedoch mühelos und stapft durch Tokio. Dort schnappt er sich Fumiko, die Schwester von Kinsaburo, und entführt diese. Das Militär kann jedoch King Kong mit Hilfe der Beeren betäuben und per Luftballons und Hubschraubern zum Fudschijama. Dort kommt es zum letzten Duell mit Godzilla, das damit endet das ein Erdbeben die beiden im Meer versenkt und am Ende taucht nur King Kong wieder auf und schwimmt zurück zu seiner Insel. Doch ist Godzilla wirklich erledigt?

Kurioserweise hielt sich das Gerücht das Honda damals zwei Enden produziert haben sollte. Für die Japaner sollte Godzilla gewinnen, für die Amerikaner King Kong. Doch das Gerücht hat sich als Ente entpuppt. Im Grunde ist das Ende eigentlich gar nicht so schlecht. Godzilla bleibt verschollen bis zum nächsten Film und kann seine Wunden lecken, während King Kong wieder auf seine Insel zurückkehrt. Vielleicht war ja auch eine Fortsetzung geplant wo Godzilla King Kong auf seiner Insel besucht, wer weiß? Aber genug der Spekulationen und Gerüchte.

Honda übernahm diesmal Drehbuch und Regie. Und Honda orientiert sich stark an dem Original King Kong, fügt aber einige neue Dinge mit ein und erweitert den Mythos King Kong ein wenig. King Kongs Vorliebe für schöne Frauen führt auch hier dazu das King Kong gefangen wird, na ja im Original wurde er ermordet aber hätte Honda ihn hier erledigt wäre die letzte Schlacht mit Godzilla nicht möglich gewesen. Godzilla selbst ist einfach da, er richtet Zerstörung an und bleibt unaufhaltsam. Das mit dem Eisblock ist natürlich Continuity Pflege, so hat man an den Vorgänger angeknüpft und damit einen losen Zusammenhang hergestellt. Honda hat als netten Nostalgie Flash, hey der Film erschien 7 Jahre nach dem 2. Teil, Akihiko Hirata in einer Nebenrolle eingebaut. Wem der Name nichts sagt, das ist der Schauspieler von Dr. Serizawa aus dem Erstling der sich selbstlos opferte um Godzilla zu erledigen. Aber ingesamt bleibt Godzillas Rolle in dem Film eher blass und er ist halt einfach da.

Tsurbaya kehrte ebenfalls als Trickspezialist zurück. Und er greift tief in die Trickkiste. Das Duell der beiden Giganten wirkt immer noch hastig, schnell und hektisch aber dank Honda behält man diesmal die Übersicht und die Zeitrafferaufnahmen fallen nicht so sehr ins Gewicht da man das Tempo doch sichtlich runtergeschraubt hat. Aber einige Effekte wirken einfach nur billig. Wenn man King Kong an einer Art Luftballon befestigt und mit einem Helikopter wegfliegt und man genau erkennen kann welche Effekte hier angewendet wurden ist das nicht gerade hilfreich. Aber in diesem Fall spiegelt er sehr gut den Trash Charme des Filmes wieder. Insgesamt saubere Arbeit die Tsurbaya hier geleistet hat. Nette Anmerkung am Rande: Der Kampf zwischen dem Oktopus und King Kong ist der einzige indem echte Tiere zum Einsatz kamen. Der Oktopus war echt und es kamen insgesamt 4 Stück davon zum Einsatz, einer davon fand nach dem Dreh den direkten Weg in Tsurbayas Kochtopf. Lecker.

Nicht gerade mit Ruhm begleckert haben sich die Designer bei den Kostümen der Monster. King Kong wirkt wie eine überzogene Satire Version seiner selbst. Tsurbaya gestand später das man King Kong kindertauglich haben wollte und damit sollten diese keine Angst vor King Kong haben sondern diesen et facto zum Knuddeln finden. Na ja, zum Verlieben oder zum Knuddeln sieht das Kostüm eher nicht aus. Aber was solls. Nach den eher furchteinflössenden Kostümen der Vorgänger hat man Godzilla hier entfremdet und anscheinend das gleiche versucht wie bei King Kong. Fürchterlich enttäuschend, aber zum Glück änderte man das später wieder.

Ebenfalls neu ist das man den Film komplett in Farbe produzierte und für King Kong sowie Godzilla war es der erste Auftritt in Farbe. Geschichte wurde geschrieben in diesem Fall. Und für Toho floss wieder genügend Geld in die Kasse um die Finanzprobleme zu kurieren und neue Filme zu drehen. Auch wenn man ab diesem Zeitpunkt auf den 3 Wochen Rhythmus verzichtete.

Und eine weitere Änderung, die später immer gravierender hervorgehoben wurde und zum Bestandteil der Serie wurde, ist das man die Zerstörungsorgie gekonnt in Szene setzt sich aber nicht mit den Auswirkungen dieser beschäftigt. Es geht alleine um den Kampf, die daraus resultierende Zerstörung und den dabei entstehenden Spaßfaktor wenn sich 2 Giganten prügeln. Da passen die moralischen Ansätze von anno 54 nicht mit rein. Vielleicht waren sie auch nur nicht mehr vereinbar mit dem Prinzip das Godzilla immer mehr zu verkörpern versuchte in den nächsten Jahrzehnten. Wer weiß. Schade ist es schon ein wenig. Aber es war wohl eine Notwendigkeit, bei der man nicht den Mut hatte Beides zu kombinieren wie es sehr selten später mal getan wird.

Aber alles in allem ist die Rückkehr des King Kong eine solide Fortsetzung die sich problemlos im Mittelfeld der Godzilla Serie wiederfindet wenn man ihn bewerten muss. Honda leistet ganze Arbeit und hat sichtlich Spaß dabei das Duell der beiden Film Legenden zu inszenieren. Außerdem steuert wieder Ifukube seine unvergessliche Musik bei was den Film zusätzlich nochmal aufwertet.

Wie gesagt, seht euch die Rückkehr des King Kong ruhig an. Es war eines der ersten Filmcrossover, lange vor Jason vs Freddy. Außerdem hat man hier zwei Kulturen gegeneinander gestellt. Der Film ist zurecht Kult, ansehen und genießen.
 

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Dieser Film erschien 2 Jahre nach dem King Kong Crossover. Doch wir müssen bereits im Jahr 1961 anknüpfen um das interne Crossover zu verstehen. Honda hatte 1961 ein weiteres Monster aus der Taufe gehoben: Mothra. Beflügelt von dem wieder aufflammenden Godzilla Erfolg der aufgekommen war durch Die Rückkehr des King Kong, schuf Honda eine weitere Kreatur auf die ich jetzt zuerst eingehen werde. Also festhalten. Jetzt gibt es einen kleinen Sprung zu Mothra bedroht die Welt, einen weiteren Klassiker des Kajui Genres der immerhin 30 Jahre brauchte um in Deutschland überhaupt als wert erachtet zu werden im Fernsehen ausgestrahlt zu werden. Dabei war Mothra ein gewaltiger Erfolg und, wie der Godzilla von 54, ein erstklassiger Film.

Im Grunde hat Mothra ihre Entstehung auf einer kleinen strahlenverseuchten Insel im Pazifik. Dort landen auch 4 Schiffbrüchige und werden von den Eingeborenen gerettet, diese verfügen über einen Saft der sie heilt. Ganz Japan ist irgendwie nicht so froh das dort Menschen leben, doch Clark Nelson wittert seine Chance und führt eine Expedition auf die Insel an wo er neben einigen fleischfressenden Pflanzenmutationen schließlich auch die 20cm großen Zwillinge trifft. Als Nelson diese entführt und nach Tokio verschleppt, erweckt das die Raupe Mothra. Denn die beiden sind Priesterinnen und so etwas wie die Leiterin der Raupe. Natürlich macht sich Mothra auf nach Tokio, wo sie sich schließlich verpuppt und als Motte wiederaufersteht. In dieser Form richtet Mothra eine Schneise der Verwüstung an um die Zwillinge schließlich zurückzubekommen.

Honda schuf mit diesem Film einen weiteren Genre Klassiker. Mothra verkörpert das Gute und Gerechte. Damit schuf er den Gegensatz zu Godzilla, Mothra will nicht zerstören sondern nur das Gleichgewicht auf der Welt bewahren. Auch ist Mothra eine Puppe die mit Fäden gezogen wird. Das hebt den Film noch weiter von Godzilla ab. Storymäßig hat Honda sich nicht austricksen lassen und präsentiert einen gut durchdachten Plot mit guten Ansätzen, auch wenn er manchmal zu offensichtlich mit dem erhobenen Zeigefinger spielt. Die Musik ist erstklassig. Doch wie kam es jetzt dazu das Mothra auf Godzilla traf?

Toho war nicht dumm, der wiederaufgetretene Godzilla Hype musste genutzt werden und mit einem interen Crossover zwischen Godzilla, der das Böse verkörpert, und Mothra, die das Gute verkörpert, musste doch auch irgendwie Geld zu verdienen sein. Außerdem hatte Honda beide Monster betreut, also musste dieser auf den Regie Stuhl und damit war es bereits der 3. Godzilla Film den Honda machen durfte. Auch Tsubuyara kehrte für die Spezialeffekte zurück. Ifukube zeichnete sich wieder für die Musik aus. Damit hatte man die 3 wichtigsten Leute wieder mit an Bord. Für das Drehbuch zeichnete sich Shinichi Sekizawa aus, der jedoch alles in Zusammenarbeit mit Honda machte um den Film so gut wie möglich in die Continuity einzupassen und Logiklöcher zu vermeiden.

Bei einem Unwetter offenbart sich ein Ei an Japans Küste. Während man sich streitet ob das Ei al Touristenattraktion herhalten muss oder der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wird, erscheinen die Eilenas. Die Zwillinge und Leiterinnen von Mothra. Sie sagen das dieses Ei zu Mothra gehört und Japan großes Unheil droht sollte das Ei schlüpfen. Doch wie immer schießen die Japaner diese Warnung in den Wind. Egal was die Zwillinge versuchen, sie können Niemanden dazu bewegen das Ei zurück nach Infant Island zu bringen. Doch als Godzilla aus den Fluten auftaucht und den Weg zum Ei einschlägt drängt die Zeit und Mothra wird erweckt. Mothra stellt sich Godzilla in den Weg, muss aber dafür mit dem Leben bezahlen. Doch der Kreislauf des Lebens geht weiter und so schlüpfen 2 Larven aus dem Ei und spinnen Godzilla in ein Netz ein das diesen komplett bewegungsunfähig macht. In diesem Zustand stürzt Godzilla ins Meer und Japan kann aufatmen, denn auch die Larven kehren zurück zu ihrer Insel...

Erstmal die hier eingesetzte Suitmation klappt perfekt. Das tat sie schon bei Mothra bedroht die Welt. Es ist ein übersichtlicher und hart geführter Kampf. Die Zeitraffer Aufnahmen gehören fast der Vergangenheit an und blitzen nur noch ab und an durch. Die Zerstörung die Godzilla anrichtet hält sich in Grenzen und ist nicht weiter Erwähnenswert. Zudem erhält Godzilla hier fast sein definitives Aussehen für den Rest der Showa Serie, es werden nur noch geringfügige Änderungen am Kostüm vorgenommen im Laufe der nächsten Jahrzehnte. Nur zur Erinnerung, die Show Serie hielt sich bis in die 80er. Nur bleibt eine Frage.

Godzilla wird von 2 Raupen besiegt? Also bitte. Das ist etwas viel des Guten, später wird er von der Spika ebenfalls in ein Netz eingesponnen hat aber keine Probleme damit. Aber OK, irgendwie muss der Kampf ja enden. Und immerhin durfte er die Motte Mothra einmotten. Immerhin ein Sieg für den großen Grünen. Aber insgesamt ist Mothra kein Gegner für Godzilla in meinen Augen, aber Mothra erhält noch eine schwere geschichtliche Bedeutung innerhalb der Serie und in meinen Augen funktioniert der Godzilla Kosmos ohne Mothra einfach nicht da ihre spätere Version einfach zu wichtig ist um sie zu ignorieren.

Dank Honda behält alles seinen Einklang, die Geschichte von Mothra wird um einige Punkte erweitert und erhält Feinschliff. Godzilla selbst taucht aus dem Meer auf, dort wo er von King Kong vorher versenkt wurde. Passt hier also. Und mehr Continuity Pflege braucht es auch nicht. Ungewöhnlich ist das der Film den Schwerpunkt mehr auf die Story legt als auf den eigentlichen Kampf. Es geht um die Gier der Menschen, ihre Gleichgültigkeit und ihr Profitstreben. Es geht um Macht und wie man diese erreicht. Wie schon in Mothra bedroht die Welt oder Godzilla (54) hält Honda hier der Gesellschaft den Spiegel vor und bei ihm funktioniert die Moralpredigt überraschend gut da sie fantastisch in Szene gesetzt wurde.

Und das der Film international gut ankam, merkt man alleine daran das eine Band mit dem Namen Iron Maiden Szenen aus dem Film für ihr Musikvideo Number from the beast nutzten. Ebenfalls existiert von diesem Film nur 1 Fassung, wähernd die Vorgänger teilweise für den amerikanischen Markt angepasste Versionen spendiert bekamen.

Bis auf den unglaubwürdigen Kampf ist dies ein erstklassiger weiterer Godzilla Film den man gesehen haben sollte. Ansehen. Ach ja, ein wenig Kritik, positive Worte oder einfach nur ein bisschen Feedback wären nett. Zumindest wird der Tread ja gelesen, was ich ja schonmal als positiv ansehe.
 
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