Halloween als schwache Serie zu bezeichnen ist im Grunde ein Fauxpas. Ohne Carpenters Vision gäbe es keinen Freddy und keine Jason. Carpenter revolutionierte ein Genre das mit Psycho begann und trat mit Halloween eine Serie los die ihres Gleichen sucht, leider auch zu Tode geritten wurde aufgrund von verschiedenen Faktoren.
Halloween 1 war sicherlich der Ursprung und einer der besten Slasher aller Zeiten. Vieles spielt sich noch im Kopf ab, Blut gibt es kaum zu sehen. Michael selbst bleibt düster, bedrohlich und ein Schatten. Er ist der schwarze Mann, ohne Wenn und Aber. Er verkörpert einen Alptraum und ist unaufhaltbar. Hinzu kommt die düstere Atmosphäre und die nervenaufreibende Musik. Halloween 1 setzte definitiv die Standarts für alle Serien die da noch kamen. Die viel zitierten Regeln in Scream kommen hier erstmals zur Anwendung. Ein echter Klassiker. Mit Teil 2 hatte man da schon das Problem dass andere Serien auf dem Vormarsch waren, die mehr zeigten als Carpenter und mit dem Thema Gewalt offener umgingen. Der Höhepunkt der Gewaltanwendung wurde vorläufig mit Freitag der 13. erreicht, allerdings ist das ein anderes Thema.
Carpenter war also gezwungen im 2. Teil dem schnell wachsenden und entwickelnden Genre das er geschaffen hatte Tribut zu zollen, ein ähnliches Problem hatte Wes Craven später mit Scream 2 und 3. Carpenter lies Michael überleben, wie das blieb bis heute ein Geheimnis. Die Erklärung des schwarzen Mannes hilft hier weiter: Dieser ist nicht zu töten und da Michael ihn verkörpert ist das die logischste Erklärung. Das ein Mensch unter der Maske steckt war schon in Teil 1 zweitrangig. Michael geht in diesem Film sehr brutal vor und es gibt viele für die damalige Zeit harte Kills zu bestaunen. Carpenter knüpft nahtlos an den Vorgänger an und hetzt Michael erneut auf Laurie. Nicht originell, aber das Krankenhaus Setting bietet immer noch eine gruselige Atmosphäre und Carpenter bringt die Sache konsequent zu Ende. Er lässt Michael und Loomis augenscheinlich sterben in einer Explosion womit der Alptraum vorbei sein könnte. Aber er war es nicht, sehr zum Leidwesen der Serie. Denn Teil 1 und 2 sind immer noch die besten dieser langlebigen Serie.
Carpenter wollte nachdem er die Serie beendet hatte, sie in eine neue Richtung lenken. Jedes Halloween einen Film, losgelöst von dem Mythos den er geschaffen hatte. Das war schwierig, Carpenter stellte sich Horror Geschichten vor ähnlich wie bei Geschichten aus der Gruft. Halloween 3 floppte gnadenlos, obwohl der Aufbau sehr gelungen war und die Morde recht blutig. Selbst die Story war, auch wenn an den Haaren herbeigezogen, innovativ und hatte interessante Ansätze. Aber Michael fehlte und damit dass, was die Fans eigentlich mit der Reihe verbanden. Ein ähnliches Schicksal erlitt Jason in Teil 5 von Freitag der 13., obwohl dort die Unterschiede nicht so frapierend waren. Teil 3 stellte den vorläufigen Tiefpunkt der Serie da, allerdings war eine Wiedergeburt nicht weit. Denn Halloween hatte noch Potenial, doch wie das genutzt wurde kann einem Fan die Tränen in die Augen treiben. Obwohl es vielversprechend anfing.
Meyers ist tot, oder doch nicht? Halloween 4 hatte mit Carpenter nichts mehr zu tun. Außer das Theme der Serie. Michael erwacht nach 10 Jahren aus dem Koma und erneut verschlägt es ihn nach Haddonfield um Laurie seine Nichte zu töten. Loomis, schwer gezeichnet von dem letzten Treffen mit Michael, ist ihm jedoch auf den Fersen. Familienbande war ein Stichwort das Halloween schon immer inspirierte. Am Anfang war es Michaels Schwester die er jagte, nun weidet man den Kreis auf seine Nichte aus. Dieses Storyelement zieht sich zentral durch die Trilogie. Denn nichts anderes sind die Teile 4 bis 6. Michael selbst ist brutaler, rücksichtsloser und härter als in den beiden Vorgängern. Er schreckt vor nichts zurück und der Bodycount ist glaube ich der höchste in der gesamten Serie. Aber nüchtern betrachtet war der Film nur noch ein Slasher von vielen, nichts mehr von dem einstigen Flair. Obwohl mit dem derben Cliffhanger am Ende schlug man eine Brücke die verstörend wirkte und die den Film dann doch ein wenig aus der Masse hob.
Teil 5 tischte die gleiche Story nochmal auf, nur fügte man jetzt eine telepathische Verbindung zwischen Michael und Jamie ein. Diese soll für Spannung sorgen, auch Loomis dem man sein Alter jetzt deutlich ansieht und der zusehends wahnsinniger und rapiader wird. Und erneut sorgt ein Cliffhanger in Form eines schwazren Mannes dafür das der Serie ein Türchen offengehalten wird. Von der Brutalität her ist der Film sicherlich sehr interessant gehalten, aber über das Niveau eines soliden Slashers kommt ernicht mehr hinaus. Die Serie hat sich festgefahren und der nächste Teil war der verwirrenste und ignorierungswürdigste der gesamten Reihe. Vielleicht ging man deswegen auch nie wieder auf ihn ein?
Teil 6 spielt weit nach den Ereignissen von Teil 5. Michael und Jamie haben eine Tochter (!), diese wird von Jamie in Sicherheit gebracht und gerät in die Hände von Tommy Doyle. Dieser sucht Loomis auf, dicht gefolgt von Michael der sein Kind zurück haben will und über allem schwebt die Thorn Sekte die Michael seit seinen Kindheitsjahren als ihren Zerstörer auserkoren haben. Also, tief durchatmen. Von der Brutalität her erreicht die Serie mit diesem Teil endgültig die Qualität von Freitag der 13. Teil 4, der legendär ist für seine Gewaltorgie. Die Story selbst ist jedoch so konfus, das man überhaupt nicht mehr durchblickt. Obwohl sie bei näherem Betrachten eigentlich nur eine logische Konsequenz war. Schon in Teil 1 wurde ein Symbol (Erweiterte TV Fassung) von Thorn verwendet, die Sekte schwebte unterschwellig durch alle Filme. Und in Teil 5 trat sie zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Jedoch wozu diente die Zeugung des Kindes zwischen Jamie und Michael? Wie kontrolliert die Sekte Michael? Der Fluch besagt ja nur das Michael an Halloween ein Opfer bringen muss, bevorzugt halt aus der Familie.
Die Dreharbeiten waren zudem sehr schwierig, der gute alte Donald (Loomis) starb während der Dreharbeiten weswegen es zwei Cuts gibt. Der normale Cut ist urnunder als derjenige den man als Producer Cut bezeichnet. Dort werden wesentlich mehr Bezugspunkte geknüpft, aber ganz schlüssig wirkt das ganze immer noch nicht. Im Grunde hat sich die Serie mit der Trilogie selbst verrannt und sich von einem Mythos zu einer Standart Slasher Reihe entwickelt. Es war der letzte Teil einer Ära und für lange Zeit ruhte Michael in Frieden. Die Ära des harten Slashers war zu Ende und eine neue Ära brach am Horizont an: Die des Teenie Horrors der mit Scream losgetreten wurde.
Ausgerechnet Jamie Lee Curtis war es, die zum 10jährigen Bestehen von Halloween darum bat Michael zurückzuholen. Halloween H20 lautete der Name und diesmal kam Michael zurück um das zu Beenden was er begonnen hatte, wobei dei Trilogie ignoriert wird und Michael wieder zu dem wird was er darstellt: Den schwarzen Mann. Laurie lebt unter neuer Identität an einem College und ist dort Lehrerin und sie hat einen Sohn. Doch nach 20 Jahren findet Michael sie und der Kampf, den Laurie immer befürchtet hat, beginnt. Getreu dem vorherrschenden Gesetz der Teenie Horror Welle blieb der Gewaltgrad enorm niedrig, bot aber einige nette Kills. Und es der indirekt 3. Film des Franchise, da er die Trilogie ignoriert und direkt an Teil 2 anknüpft. Storymäßig ist es das gleiche wie damals, Michael jagt Laurie. Der Film ist solide Kost und brachte Michael recht erfolgreich zurück auf die große Leinwand. Die Mission war geglückt, so das einer weiteren Fortsetzung nichts mehr im Wege stand.
Halloween Resurrection hieß das gute Stück, das es glaube ich nur auf DVD nach Deutschland schaffte. Laurie hat sich nach den traumatischen Ereignissen aus Teil 7 in eine Anstalt begeben wo sie auf Michael wartet. Michael findet sie auch und kann Laurie schließlich zur Hölle schicken. Unterdessen wird sein Haus für eine Virutal Relaity Serie genutzt, die von vorne bis hinten gefaked wurde. Als dann Michael nach Hause kehrt wird aus dem Spiel blutiger Ernst. Glaubt es oder nicht, aber Resurrection war von der Erzwählweiße komplett anders und erfrischend in meinen Augen. Es durfte auch wieder etwas blutiger zugehen und härter gemeuchelt werden wie in Teil 7. Aber egal, der Film war in meinen Augen gut gemacht. Klar sind die Schauspieler strohdoof, aber es ist ein Horror Film. Der Anfang ist nostalgisch und endlich erfüllt Michael seine Mission. Hat ja lange gedauert Herr Meyers. Damit müsste der Fluch von Thorn eigentlich beendet sein und Michael sich in Luft auflösen

Kein schlechter, aber auch kein überragender Film. Denn egal wie innovativ der Ansatz war, so blieb nüchtern betrachtet nur ein weiterer Slasher übrig mit einem mittlerweile zum B Promi gewordenen Michael Meyers.
Zu den beiden Remakes kann man ja meine Reviews hier auf dem Bord lesen. Am besten finde ich Teil 1, da er der Ursprung allen ists was da gekommen ist und ohne den wir hier wahrscheinlich nicht diskutieren würden. Meine Rangliste sieht so aus (Remakes eingerechnet):
1. John Carpenters Halloween
2. John Carpenters Halloween 2
3. Rob Zombies Halloween
4. Halloween 4
5. Halloween H20
6. Halloween Resurrection
7. Rob Zombies Halloween 2
8. Halloween 5
9. Halloween 6
10. Halloween 3