[Hinweis] Hotel-Wolkenkratzer in Tokyo schrumpft

yurai-yukimura

Tiger liebender Erdbeer Junkie
Teammitglied
Mod
Wie ein Wolkenkratzer ganz langsam verschwindet
Passanten in der japanischen Hauptstadt geraten ins Staunen: Staub oder Kräne sind nicht zu sehen – doch das einst 40 Stockwerke hohe "Grand Prince Hotel Akasaka" wird mit jedem Monat etwas kleiner.


Hochhäuser in dicht bebauten Metropolen wie der japanischen Hauptstadt abzureißen, stellt allerdings eine besondere Herausforderung dar. Denn Sprengungen oder Demontagen mit Abrissbirnen mitten in der Stadt bergen Risiken. Auch der Einsatz von Kränen ist ab einer gewissen Höhe nur noch schwer möglich.

Das Hochhaus wird von innen abgetragen. Deshalb kommt bei dem 138,9 Meter hohen "Grand Prince Hotel Akasaka" in Tokio nun eine neu entwickelte Methode zum Einsatz. Um die Umgebung nicht durch Explosionen oder große Staubwolken, die normalerweise beim Abriss entstehen, zu beeinträchtigen, wird das Gebäude aus dem Jahr 1982 von innen mit speziellen Kränen abgetragen.

Dazu wurde zunächst die oberste Etage mit Dach durch Stahlträger verstärkt und abgetrennt. Nach und nach werden nun die darunter liegenden Stockwerke abgetragen und das Dach wie eine Art Deckel langsam immer weiter abgesenkt. Das Verfahren, das von der japanischen Firma Taisei Corporation entwickelt wurde, schont nicht nur die Umgebung, sondern macht den Fortschritt der Arbeiten auch vom Wetter unabhängig.

Passanten, die regelmäßig an dem ehemaligen Luxushotel vorbeikommen, sehen zwar nicht die Arbeiten selbst, können aber beobachten, wie das Gebäude mit seinen ehemals 40 Stockwerken ganz allmählich schrumpft. Mit dem Rückbau begonnen wurde im Juni vergangenen Jahres.

Inzwischen erreicht das Gebäude gerade noch die Hälfte seiner ursprünglichen Höhe, bis zum Sommer soll die Demontage abgeschlossen sein. Dann sollen auf der Freifläche laut "The Japan Times" ein neues Hotel und ein Bürokomplex entstehen.

Bevor das "Grand Prince Hotel Akasaka" 2011 geschlossen wurde, hatte es noch einem guten Zweck gedient: Als nach der Atomkatastrophe von Fukushima die Gäste ausblieben, konnten in dem früheren Luxushotel 1600 obdachlos gewordene Flüchtlinge aus dem Katastrophengebiet im Nordosten des Landes zeitweise untergebracht werden.

Video:
http://videos.t-online.de/hotel-hochhaus-schrumpft/id_62382056/index


Quelle: welt.de
 
Oben