[Diskussion] Ich hab die unschuld kotzen sehn

Troll2009

..so beautiful disgusting
@pazuzu

gerade dieses zitat hat für mich im moment kein stück übertreibung in sich.

ich nenn nur mal ein paar beispiele vom täglichen wahnsinn den ich täglich auf arbeit (Zivi in ner Jugerndherberge) erlebe um zu zeigen das für mich das buch ev weniger übertrieben erscheint als für den "rest" von euch.

Nachts bis um 01.00 Uhr Hauptschüler ins bett schicken.
Nachts um 4.00 aufstehn weil mal wieder die netten gäste zu doof sind den Haustürschlüssel nach rechts und nicht nach links zu drehn
Harz 4 empfänger die ihre kinder kompeltt ignorieren während sie den ganzen tag im sessel sitzen (sowas nennt sich familienfreizeit und wird vom staat bezahlt).
Vandalen die einem über die nacht das auto zerkloppen (zum glück nciht meins aber trotzdem)
Franzosen die sich nen spaß machen die wand anzukacken
Obdachlose Heroinkranke die bei uns übernachten - nicht zahlen können und deshalb ihre rechnung bei uns abarbeiten - dabei aber auch munter die gäste anpöbelt
und mein favorit:
Ein kleines behindertes Kind was nix besseres zu tun hat als sich in den flur zu stellen und sich einen zu schrubben....während sein beträuer lieber eine rauchen geht und uns angestellten eine verletzung der aufsichtspflicht vorwirft..

Mit diesen erfahrungen im hinterkopf fand ich es super endlich mal ein buch zu finden das es auch wagt diesen täglichen wahnsinn wirklich mal so auszusprechen, das man ihn wirklich nicht ignorieren kann (weil man es gut findet oder eben schlecht - man muss sich einfach damit befassen)
und bitte lasst es die unschlud mit feuchtgebieten zu vergleichen...da könnte ihr gleich äpfel mit birnen vergleich mit der begründung es ist doch beides obst.
so far
 
Zuletzt bearbeitet:

Serre2505

Scriptor
Bücher wie "Ich hab die unschuld kotzen sehn" oder "Feuchtgebiete" haben mich nur dahingehend geprägt, dass meine Abneigung gegenüber so schlechter Literatur stätig wächst.

Das Problem ist einfach, dass es immer weniger gute Autoren gibt und dafür die Zahl derer, die sich denken: "Ach, ich schreib da mal was" steigen. Und wenn ich dann sehe, wie Roche und Bernemann hochgelobt und quasi als neue deutsche Literaten gehandelt werden, da wird mir ganz schlecht, denn die die wirklich gut sind - die nötige Tiefe besitzen - die werden nicht beachtet, denn mit denen erreicht man die Masse schlechter. Geld machen DAS ist die neue Art der Literatur. Scheiß auf den Geist, wenn man genügend Geld in eine Werbemaschine stopft und der Autor auch noch provokant daher kommt, dann wird es das Volk schon fressen.

Und das Volk frisst es immer wieder und wieder, alleine wenn man sich schon den ganzen Biografie-Dreck ansieht der da von C-, D-, E- und F-Prominenten angeschwemmt wird...
Erstmal schön das es jmd. gibt der meine Meinung teilt, dachte schon ich werd nun bös beschimpft ;):hot:

Und zum Zweiten musst ich bei dem Absatz ein klein wenig lachen :D
Immerhin wusste das Platon doch schon^^:tralalalala:

Und was gute Literatur angeht seit 2000 hmm :

Also bevor ich wieder so etwas wie "Feuchtgebiete" bzw " Ich hab die Blahhh..." lese ich doch lieber Despentes

Je nachdem ob man sich mit der Thematik beschäftigt würde ich " The God Delusion" von Dawkins empfehlen. Deutscher Titel müsste "Gotteswahn" sein.

Wer mehr auf Satire steht ist aufjedenfall mit Ephraim Kishon geholfen

Desweiteren zu empfehlen wäre noch Michel Houellebecq (hoffe ich schreibs richtig -.- :) "La possibilité d'une île" also " Die Möglichkeit einer Insel " z.b

Ja auf die Schnelle fällt mir nun auch nix mehr ein.

Ich gebe zu das man die heutige Zeit nicht mit den Großen Schriftstellern wie De Sade, Gustave le Bon etc etc vergleichen kann und ich will auch den Grund dafür nicht mutmaßen, selbst wenn mir dazu einige Theorien im Kopf herumschwirren ;):twirly:, aber alleine schon weil gute Schriftsteller heutzutage rar sind würde ich lieber diese mit meinem Besten unterstützen als so einen Schund der alleine auf seine Selbstvermarktung aus ist zu kaufen.

@ Troll
Ich glaube so ziemlich jeder hat schon so seine Dinge erlebt die die unschönen Seiten des Leben nunmal mit sich bringen.
Und ich verstehe ebenfalls das es wichtig ist das der Gesellschaft vor Augen zu führen, aber um es ernst und vorallem realistisch zu nehmen muss das eben auf eine gute und stilvolle Art und Weise geschehen und nicht durch reines "Schocken" mit nunmal keinerlei Tiefe.

Gute Literatur wie auch Souji schon erkannt hat unterscheidet sich wohl vorallem an der Lesergemeinde.

Ich würde ja nun darauf ansprechen das sich intelligente Leser nunmal auch einen intelligenteren Weg ausdenken um an gute Literatur zu gelangen als sich die "Bestseller Liste" von Bild reinzuziehen ;D.

Und da isser wieder, der missverstandene Spruch..Bild dir deine Meinung...

Bitte nix bös verstehen ich tu nur meine Meinung kund und Rechtschreibfehler behalten :wakuwaku:
 

Pazuzu

Otaku Legende
Otaku Veteran
@pazuzu

gerade dieses zitat hat für mich im moment kein stück übertreibung in sich.

ich nenn nur mal ein paar beispiele vom täglichen wahnsinn den ich täglich auf arbeit (Zivi in ner Jugerndherberge) erlebe um zu zeigen das für mich das buch ev weniger übertrieben erscheint als für den "rest" von euch.
Du hast es irgendwie falsch verstanden...
Wie Oscar Wilde sagte: „So etwas wie moralische oder unmoralische Bücher gibt es nicht. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Weiter nichts.“

Man kann sich darüber streiten ob das Buch wirklich irgendwelche soziale Missstände wiederspiegelt oder nicht.
Ich für meinen Teil habe doch eine positivere, oder besser gesagt eine reifere Meinung dazu, normalerweise hat man doch die "alles ist Scheisse Phase" mit 16 hinter sich.

Naja, aber zu was ich eigentlich hinaus wollte ist, dass es mir eigentlich ziemlich egal ist ob das Buch einen ach so tiefen Sinn hat oder das was drinn steht der Wahrheit entspricht. Tatsache ist aber das dass wenige was ich davon gelesen habe plump, banal, pathetisch und vor allem schlecht geschrieben war.
 

Souji

Desperado
Otaku Veteran
Erstmal schön das es jmd. gibt der meine Meinung teilt, dachte schon ich werd nun bös beschimpft ;):hot:

Und zum Zweiten musst ich bei dem Absatz ein klein wenig lachen :D
Immerhin wusste das Platon doch schon^^:tralalalala:

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Ich gebe zu das man die heutige Zeit nicht mit den Großen Schriftstellern wie De Sade, Gustave le Bon etc etc vergleichen kann und ich will auch den Grund dafür nicht mutmaßen, selbst wenn mir dazu einige Theorien im Kopf herumschwirren ;):twirly:, aber alleine schon weil gute Schriftsteller heutzutage rar sind würde ich lieber diese mit meinem Besten unterstützen als so einen Schund der alleine auf seine Selbstvermarktung aus ist zu kaufen.

[...]
Auch wenn Platon es schon wusste, ist es ganz gut, wenn man es hin und wieder wiederholt :)

Aber bei dem markierten Absatz muss ich dir zustimmen. Ich unterstütze lieber einen eher unbekannten Künstler, Autor mit genügend Tiefe etc. als dass ich auf die Marketinkmaschine aufspringe und jemanden unterstütze der einfach nur platt schreibt und mehr durch Werbung und "Hype" getragen wird, als durch sein können.

Auf der Rückseite des Buches stand als Kommentar von einer Zeitung (wenn ich mich recht erinnere - sinngemäß) "Das hat potential."
Na ja nach oben hin ist da noch viel potential offen, jetzt muss der Autor nur noch genügend Geist und Tiefe erlangen und dann wird es vielleicht irgendwann mal was mit einem guten Buch. Wobei ich mir das nicht wirklich vorstellen kann; denn wer ändert denn seinen Stil, wenn der sich doch so gut verkaufen lässt?..
 

luci2k1

Jack's Smirking Revenge
Aber bei dem markierten Absatz muss ich dir zustimmen. Ich unterstütze lieber einen eher unbekannten Künstler, Autor mit genügend Tiefe etc. als dass ich auf die Marketinkmaschine aufspringe und jemanden unterstütze der einfach nur platt schreibt und mehr durch Werbung und "Hype" getragen wird, als durch sein können.
Nur um das klarzustellen (da es auch schon öfter angeklungen ist im Thread), Ich hab die Unschuld kotzen sehen ist Bernemanns erstes Buch, bei einem kleinen Verlag (UBooks) erschienen (inzwischen etwas größer ^^) und eben nicht von großer Werbung getragen.... die Aufmerksamkeit kam hier nach bzw. durch den Erfolg.
Zur vorrangegangenen Aussage von Serre2505: Dass es so wenig gute Schriftsteller gibt heute (wohingegen ja quasi jede andere Zeit vor Talenten nur so überquoll) liegt vielleicht ein Stück weit daran, dass heute "Populär" gerne gleichgesetzt wird mit "Schund"... ein "guter" Schriftsteller muss heutzutage ja schon Angst haben auch mal ein paar Bücher zu verkaufen, denn sobald das passiert, werden sie so schnell verrissen, da kommt man nichtmehr hinterher.

Ich verstehe ja gut, dass viele mit der Sprache von Bernemann in Ich hab die Unschuld kotzen sehen nicht viel anfangen können (wollen) und sicher ist er keiner der ganz großen Schriftsteller, weder unserer Zeit noch aller Zeiten und er wird es wohl auch nie werden... aber die Kritik die hier im Thread aufkommt ist doch etwas sehr hart... und hat inzwischen glaube ich auch weniger mit Bernemann zu tun, als mit der Lust an der Selbstdarstellung... eine typische (Berufs-) Kritikerkrankheit ^^.

Eine letzte kleine Anmerkung, etwas ab vom eigentliche Thema: wenn man einen Beitrag mit einer relativierenden Einleitung wie z.B. "nicht persönlich nehmen" beginnt und dann genau das folgt, wovon man sich vorher distanziert hat z.B. "nicht persönlich nehmen... du bist ein Idiot"... dann war die Einleitung ziemlich nutzlos.
 
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