[In Arbeit] In den unentrinnbaren Abgründen der Liebe (enthält Inzest und Straight Shota)

Hoellenspass

Ordenspriester
Diesmal gibt es eine für meine Verhältnisse ziemlich harmlose Geschichte. Keine besonders kontroversen Themen oder düstere Wendungen, sondern einfach nur eine nette kleine Geschichte über die große Liebe. Na ja, genau genommen geht es um einen 13jährigen Jungen, der unsterblich in seine 16jährige Schwester verliebt ist, aber abgesehen davon, dass die beiden es auf verschiedene Weise miteinander treiben, wird hier nichts Abartiges vorkommen. Allerdings wird es damit erst in Kapitel zwei (von vier) losgehen, das erste beschäftigt sich noch damit, das unser Protagonist es sämtliche Freundinnen seiner Schwester zugleich mit dem Mund besorgt. Äh, ja, klingt vielleicht etwas besorgniserregend, ist aber völlig unbedenklich und wird durch die Handlung eingermaßen glaubhaft hergeleitet, denke ich :) Also viel Spaß beim Lesen, wenn ihr davon nicht abgeschreckt seid. Selbstverständlich würde ich mich wie immer über jede Art der Kritik im Diskussions-Thread freuen, oder ihr lasst mir einfach einen Like da :)

~1~
Versehentlicher Party-Crash


Wahrscheinlich wäre keines der nachfolgenden Ereignisse je passiert, wenn Sebastian mit 13 Jahren bereits uneingeschränkten Zugang zum Internet gehabt hätte. Die Träume, in denen er sich regelmäßig vorstellte, wie seine ältere Schwester Yvonne ihn verführte, wären nichts weiter als die harmlosen Phantasien eines pubertierenden Jungen geblieben, und er hätte sich nie eingestanden, dass sie in Wahrheit die Liebe seines Lebens war. Im Jahr 2009, als dieses folgenschwere Schicksal seinen Anfang nahm, gab es zwar schon Smartphones, aber sie waren noch nicht verbreitet. Sie waren ein teurer Luxusartikel, den niemand einem Kind anvertraute, und so gab es auch noch nicht das Phänomen, dass Sechstklässler in Gruppenchats Videos von mit dem Handy aufgenommenen Enthauptungen aus Theokratien untereinander teilten, in denen noch immer die Todesstrafe vollzogen wurde, oder eben Ausschnitte aus den härtesten und menschenverachtendsten Pornos, und dass sie, um sich selbst zu profilieren, sich auf dieselbe abgeklärte Weise gaben, die sie in der Erwachsenenwelt sahen, als wäre ein Mangel an Empathie eine erstrebenswerte Eigenschaft.


Wollte Sebastian seine wachsende Neugier in Bezug auf das andere Geschlecht stillen, hätte er das also auf einem Computer tun müssen, was sich ebenfalls schwierig gestaltet hätte. Der im Arbeitszimmer seiner Eltern war passwortgeschützt, wie er genau wusste, da er ihn nur unter ihrer Aufsicht benutzen durfte, womit nur noch die im Computerraum der Schule und die in der öffentlichen Bücherei blieben, aber er hatte schon erlebt, wie andere Schüler dabei erwischt worden waren, wie sie solche Seiten besucht hatten, und er hatte kein Bedürfnis danach, ganz unmittelbar herauszufinden, welche Strafe sie dafür bekommen hatten.


So kam es also, dass er sich eines Nachts aus seinem Zimmer schlich. Dabei versuchte er, nicht das leiseste Geräusch zu verursachen, obwohl diese Vorsicht eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre, zumindest bezweifelte er stark, dass ihn irgendjemand gehört hätte, selbst wenn er es darauf angelegt hätte. Das Schlafzimmer seiner Eltern war im Erdgeschoss, und die würden um diese Uhrzeit bestimmt schon schlafen. Hier im ersten Stock befand sich neben den beiden Kinderzimmern nur noch ein Bad sowie das Arbeitszimmer seiner Eltern. Wäre dies eine Nacht wie jede andere gewesen, hätte nur noch seine Schwester Yvonne ihn hören können, doch die war im Moment so abgelenkt, dass diese Gefahr wohl kaum bestand.


Sie hatte heute nämlich ein paar Freundinnen zu sich eingeladen, die bei ihr übernachten sollten, und trotz der Ermahnungen ihrer Eltern, dass sie nicht zu lange aufbleiben sollten, war diese Pyjama-Party offensichtlich noch in vollem Gange. Inzwischen war es schon nach Mitternacht, dennoch schienen die Mädchen keineswegs müde zu sein. Sogar hier auf der anderen Seite des Flurs, genau vor seiner Zimmertür, konnte er ihr ausgelassenes Lachen und ihre durcheinander redenden Stimmen hören. Er selbst hätte natürlich schon lange im Bett liegen müssen; er kam sich zwar alt genug vor, um selbst entscheiden zu können, wann er schlafen gehen wollte, doch seine Eltern sahen diese Sache ein wenig anders. Sie bestanden darauf, dass er pünktlich um zehn Uhr ins Bett zu gehen hatte, und hätten sie jetzt gesehen, wie er sich auf Zehenspitzen hinüber zu Yvonnes Zimmer stahl, hätte er sich auf eine Menge Ärger gefasst machen können.


Seine Schwester hingegen wäre eher glimpflich davongekommen. Eigentlich durfte sie ebenfalls nicht viel länger aufbleiben, aber sie war am vergangenen Mittwoch 16 geworden, und durfte deswegen heute, am Samstag, dieses bescheidene Fest geben. Das war auch der Grund dafür, warum Sebastian nicht hatte schlafen können. Das lag nicht etwa daran, dass es zu laut gewesen wäre – die Musik hatte Yvonne um zehn aus Rücksicht auf ihren kleinen Bruder ausstellen müssen –, doch hatte ihn der Gedanke, was in ihrem Zimmer vorgehen mochte, bis jetzt wach gehalten. Er masturbierte schon seit einiger Zeit beinahe täglich, und obwohl er in der Theorie wusste, wie der Geschlechtsverkehr ablief, blieben ihm die näheren Details ein Rätsel, was vor allem damit zusammenhing, dass er noch nie eine Frau nackt gesehen hatte. Ihm war klar, dass sie eine Scheide statt eines Penis zwischen den Beinen hatten, und dass die eine Art Öffnung darstellte, aber wie die genau aussah, war für ihn ein unlösbares Mysterium. Die Beschaffenheit von Brüsten konnte er noch erahnen; deren Konturen waren im Sommer immerhin unter eng anliegenden Oberteilen relativ leicht auszumachen, doch mit dem Schambereich verhielt es sich ganz anders. Er hatte keine Idee, wie er sich den vorzustellen hatte, trotzdem bekam er jedes Mal sofort einen Ständer, wenn er daran dachte.


Deshalb hatte es ihn letzten Endes hierher verschlagen, wo er sich heimlich herumtrieb wie ein schmieriger Spanner. Den ganzen Abend über hatte er schlaflos in seinem Bett gelegen, hatte sich mit Überlegungen darüber geplagt, wie diese ganzen hübschen Mädchen nur zwei Türen weiter Spaß hatten, und ebenso darüber, wie wohl ihre intimsten Stellen aussehen mochten, während sein Schwanz immer weiter anschwoll, bis er sich schon so fest gegen seine Decke drückte, dass es kaum noch auszuhalten war. Irgendwann hatte dann dieses drängende Verlangen Besitz von ihm ergriffen. Wie von selbst, ohne auch nur im Mindesten darüber nachzudenken, was er da eigentlich zu tun im Begriff war, war er aufgestanden, auf den Flur hinausgetreten und war auch schon auf dem Weg zu Yvonnes Zimmer, um dort einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen. Damit wollte er endlich eine Antwort auf die Frage zu finden, die ihn so sehr beschäftigte: er wollte ein für alle Mal feststellen, wie eine Scheide aussah, dann würde er mit seinem neu erworbenen Wissen schleunigst wieder auf sein Zimmer zurückkehren und sich einen runterholen. Hoffentlich würde das ihn schließlich zur Ruhe bringen und ihn schlafen lassen.


Dabei war ihm durchaus bewusst, wie unvernünftig das alles war. Genau genommen war das der ungünstigste Augenblick für ein solches Unterfangen, den man nur wählen konnte. Mit den fünf Übernachtungsgästen war die Gefahr, entdeckt zu werden, ungleich höher. Jederzeit konnte eines der Mädchen aus dem Zimmer kommen, um auf die Toilette zu gehen oder sich etwas zu Trinken zu holen. Es wäre sehr viel einfacher gewesen, an irgendeinem anderen Tag durch das Schlüsselloch des Badezimmers zu spähen, wenn Yvonne sich dort gerade für die Schule fertig machte. Das wäre nicht nur zielführender gewesen, denn dann wäre sein Vorhaben mit Sicherheit gelungen, aber wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet jetzt eines der Mädchen nackt war und glücklicherweise so stand, dass er sie gut sehen konnte?


Doch selbst davon abgesehen war es ohnehin seine Schwester, der er am liebsten auf diese Weise hinterher spioniert hätte. Auch wenn sie drei Jahre älter war als er, war sie doch seine engste Vertraute. Unter ihnen gab es keine Geschwisterrivalität, stattdessen hatten sie sich immer gut verstanden. Mit ihr konnte er über alles reden. Egal, worum es ging, ob es nun Fragen zum Lehrstoff in der Schule waren, oder ob er mal wieder von seinen Klassenkameraden ausgegrenzt und beschimpft worden war, mit all seinen Problemen konnte er zu ihr gehen. Sie war stets für ihn da, gab ihm Ratschläge und machte ihm allein durch ihre Anwesenheit schon neuen Mut.


Er hatte eben sonst niemanden, mit dem er hätte sprechen können, und der ihn so verstanden hätte wie Yvonne. In der Schule war er ein Außenseiter, und auch außerhalb gab es niemanden, den er als Freund bezeichnet hätte. Das lag zum einen daran, dass er schüchtern war und nicht gern offen auf andere zuging, zum anderen aber vor allem daran, dass er sich oft vorkam, als wäre er auf dem falschen Planeten geboren worden. Er schien nichts mit den anderen in seinem Alter gemein zu haben. Er verstand oft nicht, warum sie sich so benahmen, wie sie es taten, und sie verstanden ihn im Gegenzug offenbar genauso wenig. Außerdem hatte er schlicht kein Interesse an dem, was die anderen Jungs in seiner Klasse mochten. Fußball konnte er nicht ausstehen, was der faszinierende Faktor an Autos darstellen sollte, konnte er nicht nachvollziehen und die Serien, die sie schauten, hielt er für Schwachsinn.


Stattdessen zog er sich viel lieber allein in sein Zimmer zurück und las Fantasy-Romane. Für ihn hatte es nie etwas Schöneres gegeben, als sich völlig in fremden Welten zu verlieren, in epischen Geschichten über echte Helden, die echtes Mitleid empfanden, die loyal und tolerant waren und die alles daransetzten, für Gerechtigkeit in ihrer starren, von Klassendenken geprägten Gesellschaftsordnung zu kämpfen. Sicher waren solche Handlungsschemata auch anders umzusetzen, aber für Sebastian entfaltete das Lesen einen ganz besonderen Zauber, dem er sich nicht einmal dann hätte entziehen können, wenn er das gewollt hätte. Er sah Bücher tatsächlich fast als magische Gegenstände an; in wundervollen Worten berichteten sie so hautnah von Abenteuern, dass es ihm vorkam, als würde er sie selbst erleben, und dafür waren gar keine Vorbereitungen nötig. Er brauchte es nur aufzuschlagen und schon war er darin versunken. Durch den Detailreichtum der Erzählung, durch die Darstellung des Hintergrunds ihrer Charaktere und besonders durch die Beschreibung von deren Emotionen konnte er sich viel besser in sie hineinversetzen als es bei einer Serie oder einem Film je möglich sein könnte, und genau das war eben seine Absicht. Wenigstens für eine Weile wollte er seinem eigenen langweiligen und ehrlich gesagt oftmals recht jämmerlichen Leben entkommen und mit den Protagonisten eine Katharsis erfahren, die ihm in der Realität verwehrt blieb.


Dem war entgegenzuhalten, dass das bloß eine ungesunde Form eines Bewältigungsmechanismus war, und dem konnte Sebastian nicht einmal widersprechen. Er erkannte von sich aus, dass das nichts weiter war als Eskapismus, die Flucht vor seinen Sorgen in ein fiktives Universum, doch er war der Ansicht, dass ihm diese kleine Freude, gerade bei den Sorgen, die er hatte, auch zustand, immerhin war sein Alltag durchzogen von den Sticheleien seiner Mitschüler. Er war nämlich der Kleinste in seiner Klasse, sogar alle Mädchen waren größer als er, und zudem war er noch äußerst schmächtig. Seine körperliche Entwicklung hinkte genau gesagt so weit hinterher, dass er regelmäßige Arztbesuche absolvieren musste, um sicherzugehen, dass er an keiner Störung in dieser Beziehung litt. Es wurde auch schon überlegt, ob man ihm Hormone spritzen sollte, um damit einen Wachstumsschub bei ihm einzuleiten, doch hielt sein behandelnder Arzt das zu diesem Zeitpunkt noch nicht für nötig. Sebastian zog alleine schon deshalb häufig den Spott der anderen auf sich, weil es noch nie vorgekommen war, dass er im Sportunterricht nicht als Letzter in eine Mannschaft gewählt wurde, oder weil er sich auf die Zehenspitzen stellen musste, wenn er etwas an die Tafel schreiben sollte.


Darüber hinaus war er als Streber verschrien, und das machte es noch um einiges schlimmer. Er bekam halt gute Noten, war aufmerksam und mit seiner ruhigen zurückhaltenden Art war er bei seinen Lehrern recht beliebt. Für seine Klassenkameraden machte ihn das jedoch nur zu einem willkommen Objekt, an dem sie ihre Frustrationen auslassen konnten, und so verging kaum ein Tag, an dem er sich nicht irgendeinen dummen Spruch anhören musste, an dem ihm Saft in seine Schultasche gekippt wurde oder an dem er einfach nur ohne jede kreative Leistung stumpf beleidigt wurde.


Auch bei den Mädchen war er damit natürlich unten durch; sie schienen sich mehr zu sportlichen Typen hingezogen zu fühlen, Sebastian hingegen ignorierten sie zumeist, und wenn sie ihn doch einmal bemerkten, wurde er von ihnen für gewöhnlich ausgelacht. Einzig Yvonne hielt immer zu ihm. Auf sie konnte er sich verlassen, sie stand ihm beiseite und bei ihr fand er das Verständnis, das er immer gesucht hatte, aber das niemand sonst je für ihn aufgebracht hatte. Manchmal kam sie ihm sogar wie ein Engel vor, so sanftmütig war sie, so hilfsbereit und so liebenswert – und ganz nebenbei war sie auch noch von beinahe übernatürlicher Schönheit. Im Gegensatz zu ihm war sie ziemlich groß und war verglichen mit der Idealfigur wohl eher als mollig zu bezeichnen. Sie war nicht dick, aber eben auch nicht so übertrieben schlank wie die herrschenden Normen es vorschrieben. Sie hatte nicht wirklich eine sichtbare Taille, sondern ging ihr Brustkorb in gerader Linie direkt in ihre Hüften über, ohne dabei den Eindruck von Schwerfälligkeit zu erwecken. Sie bewegte sich voller Anmut, und sie zeigte nur den leichten Ansatz eines Bauchs. Ihre Brüste waren auf jeden Fall üppiger als der Durchschnitt, aber keineswegs riesenhaft und ihr Hintern war voll und rund. Ihre Gesichtszüge bildeten dieselbe perfekte Balance aus Markantheit und Grazilität. So hatte sie einen breiten Mund mit dicken weichen Lippen, ihre Nase war zierlich, obwohl sie einen kleinen Höcker aufwies, und ihre Augen waren ein wenig zu schmal, wurden dafür aber von langen dichten Wimpern umrahmt. Ihr Haar hatte die gleiche Farbe wie ihre Augen, ein strahlendes helles Braun, und es fiel ihr in leichten Wellen bis über die Schultern.


Kurzum, Sebastian hielt sie für absolut makellos. Er konnte sich nicht vorstellen, dass irgendjemand anziehender sein konnte als sie, sowohl was ihr Äußeres betraf wie auch ihre Persönlichkeit. Sie mochte nicht in sämtlichen Belangen den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, doch gerade diese winzigen Abweichungen machten sie für ihn noch reizvoller. Erst diese Eigenheiten machten sie zu etwas ganz Besonderem. Unter diesen Umständen war es hoffentlich zu verzeihen, dass er unweigerlich an seine Schwester dachte, wenn er sich selbst befriedigte. Das konnte er ohnehin nicht verhindern. Sobald er anfing, sich den Schwanz zu wichsen, entstand in seinem Kopf automatisch ein Bild von dem begehrenswertesten Mädchen, das er sich erträumen konnte, und das war nun einmal Yvonne. Er kam nicht umhin, sich deswegen schuldig zu fühlen, aber das hielt weder seine Phantasie noch seine Hände ab. Wie unter Zwang onanierte er dann, mit einem Gefühl der Beklemmung in der Brust und mit vor Scham brennenden Wangen. Er wusste, wie falsch das war, dennoch konnte er nicht anders. Was sollte er denn auch schon dagegen unternehmen, wenn sein Herz darauf bestand, dass in Angelegenheiten der Liebe der Verwandtschaftsgrad keine Rolle spielte?


So ähnlich war es auch jetzt. Obwohl sein Verstand wusste, dass dies kaum der geeignete Zeitpunkt für diese Unternehmung war, sträubte sich sein Körper mit aller Macht dagegen, jetzt unverrichteter Dinge wieder umzudrehen und die endlos scheinende Nacht hindurch abzuwarten, bis Yvonnes Gäste am nächsten Tag das Haus verließen, und er sie in einem weniger riskanten Moment abpassen konnte. Ungeachtet aller Bedenken und der in höchstem Maße unmoralischen Verfehlung, die das Ganze an sich schon darstellte, bewegten sich seine Füße wie aus eigenem Antrieb, taten einen Schritt nach dem anderen und brachten ihn so näher an Yvonnes Zimmer heran. In der hier herrschenden Dunkelheit und mit vor Aufregung angehaltenem Atem kam ihm der Weg bis zur Tür unnatürlich weit und beschwerlich vor, als wären es nicht bloße Schatten, die den Flur erfüllten, sondern dicke undurchdringliche Vorhänge, durch die er sich mühsam hindurch kämpfen musste.


Trotzdem schaffte er es irgendwann, dort anzulangen, und unwillkürlich stieß er die bis jetzt angehaltene Luft in einem langen tonlosen Seufzen aus. Die ganze Zeit über hatte er befürchtet, entdeckt zu werden, entweder von seinen Eltern, die nach dem Rechten schauen wollten, oder von einem der Mädchen, das plötzlich aus dem Zimmer kommen würde, doch hatte er sein Ziel letztlich ohne einen derartigen Zwischenfall erreicht. Einen kurzen Augenblick gab er sich seiner Erleichterung hin, beeilte sich aber, sich wieder zusammenzureißen. Die Gefahr war schließlich nicht vorüber und so verwerflich dieses Vorhaben auch war, würde er sich nun, da er schon einmal so weit gekommen war, nicht davon abbringen lassen. Erneut sog er scharf die Luft ein, bückte sich und lugte durch das Schlüsselloch in das Zimmer seiner Schwester.


Viel konnte er nicht erkennen, dazu war das Blickfeld zu klein und die Lichtverhältnisse zu düster, dennoch pochte sein Herz vor Aufregung so hart und laut wie das Klopfen eines Spechts. Dadurch bekam er das Gefühl, dass ihm zu viel Blut in den Kopf strömte, sodass ihm ein wenig schwindlig wurde, während er sich gleichzeitig weiter vorlehnte, um doch noch besser sehen zu können, und schlussendlich führte das zufällige Zusammenspiel dieser beiden Faktoren zu der unvermeidlichen Katastrophe. Im Bruchteil einer Sekunde schlug seine freudige Erwartung in Entsetzen um, als er plötzlich das Gleichgewicht verlor und nach vorn gegen die Tür sackte. Allerdings blieb es nicht bei dem deutlich vernehmbaren Geräusch, mit dem sein Kopf gegen das Holz stieß, das alleine seine Anwesenheit schon unmissverständlich verraten hätte, denn wie sich herausstellte, war der Grund dafür, dass sein Spionieren aufflog, noch weitaus profanerer Natur, als dass eines der Mädchen im falschen Moment zur Toilette musste: es lag einfach daran, dass die Tür nicht richtig zugedrückt worden war, und so der Schnapper nicht eingerastet war. Als Sebastian nun auf die Tür zufiel, sprang sie auf, und da er in seiner Fassungslosigkeit nicht schnell genug einen Halt finden konnte, stürzte er einfach starr wie eine aus ihrem Sockel gehebelte Statue in das Zimmer. Unter den entgeisterten Blicken der Mädchen landete er mit dem Gesicht voraus auf dem Teppich, wo er reglos vor Schreck erst einmal liegen blieb. Auch die Mädchen rührten sich währenddessen nicht; sie waren ebenso geschockt wie Sebastian selbst, und so tat sich eine Weile überhaupt nichts.


Doch sofort darauf überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Gerade als Sebastian sich wieder aufrappelte, und er sein von Panik erfasstes Gehirn nach einer wenigstens halbwegs glaubhaften Entschuldigung dafür durchsuchte, dass er mitten in der Nacht so unversehens in diese Pyjama-Party hereingestolpert war, auf der er nicht das Geringste verloren hatte, überwanden auch die Mädchen ihre Lethargie. Bis eben hatten sie noch ruhig dagesessen, auf dem Bett oder in Schlafsäcken, die auf dem Boden ausgebreitet lagen, jetzt sprangen sie auf, sammelten sich um ihn und sahen nervös kichernd zu, wie er ungelenk wieder auf die Beine zu kommen versuchte. Je mehr er sich aufrichtete, desto lauter wurde das Kichern, und Sebastian fiel auf, dass sie sich die Hand vor den Mund schlugen und tuschelnd auf seinen Schritt deuteten.


Da fiel es ihm mit einem Mal wieder ein; bei der Angst, entdeckt zu werden, als er den Flur entlang geschlichen war, und dem Schreck, als er durch die Tür gefallen war, hatte er schon gar nicht mehr daran gedacht, aber er spazierte ja noch immer mit einer gewaltigen Latte durch die Gegend. Ein Blick an sich hinab bestätigte auch, dass die nicht zu übersehen war. In der dünnen Schlafanzughose, die er trug, wirkte es, als würde ein Hammer darin stecken, dessen Stiel den Stoff über sich so fest spannte, dass er an dieser Stelle schon durchscheinend wurde. Hastig hielt er sich die Hände vor die Beule in seiner Hose, was aber natürlich völlig zwecklos war; zum einen war es zu spät, die Mädchen hatten sie ja schon längst bemerkt, und zum anderen reichte diese hilflose Geste gar nicht aus, um einen Ständer in diesem übermäßig angeschwollenen Zustand zu verdecken. Noch einen Moment lang überlegte er, wie er sich aus der Affäre ziehen konnte, ohne sich noch weiter zu blamieren, doch da der Boden sich offenbar nicht auftun wollte, um ihn zu verschlingen, musste er sich wohl mit der zweitbesten Option begnügen: heillose Flucht.


Ohne ein einziges Wort der Erklärung drehte er sich um und wollte wieder aus dem Zimmer stürmen, doch vor der Tür stand bereits eines der Mädchen und versperrte ihm den Weg. Es war nicht Yvonne, sondern Nadja, ihre beste Freundin. Sebastian kannte sie nicht besonders gut, immerhin waren Yvonne und sie zumeist allein unterwegs, wenn sie etwas gemeinsam unternahmen, doch gemessen an den flüchtigen Begegnungen, die er bisher mit ihr hatte, mochte er sie, obwohl sie sich in so gut wie allen Belangen von Yvonne unterschied. Ebenso wie Sebastian war seine Schwester nämlich ziemlich introvertiert, wenn auch nicht so schüchtern wie er – wahrscheinlich hatte sie einfach nicht die gleichen Erfahrungen mit Ablehnung gemacht, die bei Sebastian eine Sozialphobie mittleren Ausmaßes ausgelöst hatten –, Nadja hingegen schien impulsiv zu sein und liebte es, im Mittelpunkt zu stehen. Sie übernahm gern die Führung, vor allem in Gesprächen.


Manchmal konnte man glauben, dass sie es nicht ertrug, wenn andere etwas zu einer Diskussion beitrugen, das über eine bloße Bestätigung ihrer Thesen hinausging. Dann konnte es schon einmal vorkommen, dass sie einen kurzerhand unterbrach und so lange unbeirrt weitersprach, bis sämtliche Gegenstimmen verstummten. Dabei war sie entwaffnend ehrlich. Egal wie kontrovers sie auch sein mochte, sie hielt mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. Sie sagte eben das, was ihr durch den Kopf ging, ohne sich Gedanken über mögliche Konsequenzen zu machen, ob das nun die Gefühle von jemandem verletzte, oder dem vorherrschenden Empfinden von Anstand zuwiderlief. Das war oft witzig, wenn sie jemanden darauf hinwies, wie bigott er war, konnte aber anstrengend werden, wenn sie einem in aller Ausführlichkeit darlegte, warum der eigene Lieblingsfilm in Wahrheit eine ›pubertäre Allmachtsphantasie mit besorgniserregenden sexistischen Tendenzen‹ war.


Allerdings meinte sie so etwas nie böse. Sebastian erinnerte sich noch daran, wie sie einmal eine unbedachte Anspielung auf seine Größe gemacht hatte. Sie hatte ihn gefragt, wie er an die Bücher ganz oben in seinem Regal herankam, doch anders als seine Klassenkameraden, wenn sie solche Bemerkungen machten, hatte sie sich nicht über ihn lustig machen wollen, sondern war aufrichtig interessiert gewesen – und tatsächlich musste er dazu auf seinen Schreibtischstuhl steigen, was ein wenig unpraktisch war, weil er die Angewohnheit hatte, seine Lieblingsbücher im obersten Fach einzuräumen. Sie hatte eben einen starken moralischen Kompass und scheute sich nicht vor Konfrontationen, wenn ihrer Ansicht nach etwas ungerecht war.


Das hieß aber nicht, dass sie nicht einschüchternd sein konnte, wenn sie es darauf anlegte, und das stellte sie nun unter Beweis. Sie war kleiner als seine Schwester, nur etwas mehr als einen Kopf größer als er, doch wie sie jetzt dastand, den Rücken durchgedrückt und mit leicht erhobenem Kinn auf ihn herabstarrend, kam es ihm vor, als würde sie weit über ihn aufragen. Sie war blond und ihr linkes Ohr war von vier Ringen durchlöchert. Auf dieser Seite war ihr Haar auch abrasiert und so gekämmt, dass es ihr auf der anderen über das halbe Gesicht fiel. Ihre blauen Augen hatten einen strahlenden Ausdruck angenommen und mit einem gefährlich aussehenden Grinsen, wie die Mondsichel in einer finsteren Nacht, wenn man sich ganz alleine in einem Wald verlaufen hatte und seltsame Geräusche unbekannter Herkunft hörte, kam sie langsam auf ihn zu, sodass er Schritt für Schritt vor ihr zurückweichen musste, wollte er nicht mit ihr zusammenstoßen, genau in die Mitte des Zimmers, wo die anderen Mädchen ihn bereits erwarteten und einen Kreis um ihn bildeten, aus dem es kein Entkommen gab.


»So, so«, sagte Nadja nonchalant, als würde sie nur zu einer netten kleinen Unterhaltung ansetzen, »wen haben wir denn da? Darf ich mal fragen, was du hier machst?«


»Äh, ich … ich bin auf dem Weg zur Toilette gestolpert und gegen die Tür gestoßen, die ist irgendwie aufgesprungen, und ich bin ins Zimmer gefallen.«


»Ach so«, nickte Nadja, als wäre der Inhalt dieser völlig unglaubwürdigen Ausrede etwas, das allenthalben mal vorkam, dann jedoch wurde ihr Grinsen breiter, sie streckte ihren Zeigefinger aus, drückte mit ihm die Beule in Sebastians Schlafanzughose nieder und nahm ihn wieder weg, sodass die steil abstehende Latte so kraftvoll auf und ab wippte wie eine Sprungfeder. »Und wie wolltest du mit diesem Ding pinkeln?«


Unwillkürlich erschauderte Sebastian. Er konnte nicht fassen, dass soeben ein Mädchen seinen Schwanz berührt hatte, wenn auch nur unglaublich kurz mit der äußersten Spitze ihres Zeigefingers und durch den Stoff seiner Hose hindurch. »Äh …«, begann er, obwohl im von Vorneherein klar war, dass er keinen verständlichen Satz herausbringen würde, schon gar keine überzeugende Begründung für sein Hiersein.


Doch Nadja schien ohnehin keine Antwort zu erwarten. »Ich will dir ja nichts unterstellen, aber für mich sieht das eher so aus, als hättest du durchs Schlüsselloch geguckt und dich daran aufgegeilt.«


»So war das gar nicht!«, rief Sebastian, um sich zu verteidigen, bevor ihm einfiel, dass es im Grunde doch genau so gewesen war, nur dass das eben nicht sein unmittelbares Ziel gewesen war. »Also zumindest nicht direkt«, fügte er kleinlaut hinzu. »Es ist nur so, dass ich …« Zweifelnd verstummte er, als er nicht wusste, wie er fortfahren sollte. Er war seiner Schwester und ihren Freundinnen definitiv eine Erklärung schuldig, so viel stand fest, aber er war sich keineswegs sicher, ob das Darlegen seiner Absicht ihn wirklich weniger wie einen perversen Spanner aussehen lassen würde. Doch seine halb ausgesprochene Entschuldigung hing in der Luft wie Rauch und weckte verständlicherweise Neugier.


»Ja?«, hakte Nadja demgemäß nach.


Tief atmete Sebastian ein, als könnte er damit den nötigen Mut für sein Geständnis sammeln. »Ich … ich hab noch nie gesehen, was eine Frau … da unten hat«, brachte er schließlich hervor. »Ich konnte mir einfach keine Vorstellung davon machen, und die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, wie ich das herausfinden konnte, war, euch heimlich zu beobachten. Ich weiß, das war falsch, aber ich dachte, ein kurzer Blick wäre nicht allzu schlimm, und ihr würdet es ja gar nicht merken.« Schuldbewusst senkte er den Kopf und starrte zu Boden, dann schloss er sein Plädoyer mit einem leisen »Es tut mir leid« und wartete auf seine Urteilsverkündung.


Die kam aber in gänzlich unerwarteter Form. Nadja konnte nicht anders, sie brach bei dieser Enthüllung in ein hemmungsloses unbekümmertes Lachen aus. Sie hatte Sebastian mit seiner stillen, unbedarften Art schon immer süß gefunden, nicht so wie einen Jungen aus ihrer Klasse, sondern eher wie einen Hamster. Er machte immer einen so verlorenen, hilflosen Eindruck, wie ein Kind, das sich verlaufen hatte, doch jetzt, als er mit hängenden Schultern und niedergeschlagenen Augen vor ihr stand, dachte sie zum ersten Mal daran, dass es auf eine verquere Art ganz scharf wäre, ihn zu verführen. Wahrscheinlich weckte er nur den Mutterinstinkt, der laut Psychologie sogar in ihr schlummern sollte, aber irgendwie wollte sie ihn im Moment nur in den Arm nehmen, ihn trösten und ihm seinen Wunsch erfüllen, indem sie für ihn einen Striptease hinlegte, den er nie wieder vergessen würde – zumal sie seine Neugier diesbezüglich nur zu gut nachvollziehen konnte. Aus genau diesem Grund hatte sie auch schon vor einem halben Jahr ihre Jungfräulichkeit verloren.


Ebenso wie Sebastian hatte sie bis dahin nie das andere Geschlecht zu Gesicht bekommen. Damals war sie seit etwa einem Monat mit einem Jungen zusammen gewesen, der zwei Jahre älter als sie war. Kennen gelernt hatte sie ihn in einer Art alternativem Jugendtreffpunkt, etwas, das aussah wie ein ehemaliger Bunker. Es war eine freistehende große Halle mitten im Nirgendwo, auf einem Feld am äußeren Rand von Grünberg, der Stadt, in der sie lebten. Es war ein einzelner kahler Raum, gebaut aus groben Betonplatten, in denen sich zwar die üblichen rechteckigen Aussparungen für Fenster und eine Tür befanden, die aber nicht den Eindruck erweckten, als wäre in ihnen jemals wirklich Glas oder eine echte Tür gewesen. Der niedrige Bau ohne jeden Stützpfeiler hätte mit Sicherheit keiner Bombe standgehalten, was der Theorie mit dem Bunker natürlich widersprach; möglicherweise war er auch als Unterstand für eine Herde von Ziegen oder Schafen gedacht, auf alle Fälle war der Durchgang nicht breit genug für größere Tiere.


Doch was sein ursprünglicher Sinn auch gewesen sein mochte, irgendwann war der verlassene Bau von der örtlichen linken Bewegung in Beschlag genommen worden und zu ihrem inoffiziellen Hauptquartier erklärt worden. Wer der Besitzer war, war wohl nicht bekannt, zumindest hatte sich nie jemand darüber beschwert, dass auf dem ungenutzten Grundstück ständig Jugendliche herumhingen, und so blieben sie von der Obrigkeit unbehelligt. Es gab auch keine Betreuer und keinerlei Organisation wie in einem regulären Jugendzentrum, vielmehr war der Schuppen in einem schleichenden Prozess übernommen worden. Angefangen hatte es damit, dass einige Sprayer Graffiti dort hinterlassen hatten, mit denen die Wände mittlerweile übersät waren, von denen manche richtige kleine Kunstwerke darstellten, die meisten jedoch nur aus den banalen – aber wenigstens inhaltlich richtigen – Parolen wie ›Nazis raus‹ bestanden. Dann hatte jemand ein paar Möbel hineingestellt, die ohne Frage einmal am Abend zuvor für die Abholung vom Sperrmüll hinausgetragen worden waren, aber über Nacht entwendet und ihrem neuen Verwendungszweck zugeführt wurden. Folglich passte nichts davon zusammen, und die einzelnen Stücke hatten allesamt schon bessere Tage gesehen, dennoch verschafften sie dem Ambiente ein Gefühl der Gemütlichkeit. Die zwei Sofas, die jetzt hier standen, waren abgenutzt und fleckig, doch waren die durchgesessenen Federn perfekt, um sich hineinzufläzen, der Tisch war wacklig und unter den Stühlen gab es keinen, der nicht notdürftig repariert gewesen wäre, sodass sie höchstens mit äußerster Vorsicht zu benutzen waren, aber ging einer davon endgültig zu Bruch, tauchte wie auf wundersame Weise immer ein neuer auf.


Insgesamt verströmte der Ort also den Charme eines besetzten Hauses, und so traf sich dort jeden Nachmittag die einschlägige Szene, um Punk-Musik zu hören, zu quatschen und die notwendigen Schritte zu planen, das Establishment zu zerschlagen – wobei sich die, fernab auch nur der Landeshauptstadt auf eher kleine Akte des Widerstands beschränkten. So verstand Nadja nicht genau, wie die mutwillige Beschädigung von Luxuskarossen auf lange Sicht dazu führen sollte, den Kapitalismus zu stürzen, andererseits hatte sie grundsätzlich nichts dagegen, die protzigen Angeberschlitten dieser Funktionäre eines ausbeuterischen Systems zu demolieren.


Bei einer dieser Gelegenheiten hatte sie also diesen Jungen getroffen, der eigentlich Christopher hieß, von allen aber immer nur Chris genannt wurde. Nadja hatte sich sofort zu ihm hingezogen gefühlt. Er war eben gutaussehend mit seinen starken Armen, an denen die Adern unter der Haut hervortraten, seinen dunklen halblangen Haaren und den hellgrauen Augen, außerdem war er nicht einer von denen, die immer nur darüber redeten, dass sich dringend etwas ändern müsste, sondern er versuchte tatsächlich selbst etwas dahingehend zu unternehmen, auch wenn sich sein Ideenreichtum halt darin erschöpfte, Zivilbesitz zu zerstören oder mit antiautoritären Botschaften zu beschmieren. Doch was sie am meisten für ihn einnahm, war, dass er sich für feministische Themen einsetzte. Demgemäß hatte sie seine Nähe gesucht, hatte sich immer zu ihm gesetzt, hatte mit ihm darüber diskutiert, wie eine anarchistische Gesellschaftsordnung funktionieren würde – die ihrer Meinung nach unbedingt einzusetzen war – und eines Nachts hatte sie sich sogar von zu Hause hinausgeschlichen, um mit ihm gemeinsam Beleidigungen an das Privathaus des Bürgermeisters zu sprühen.


Dass dessen Tochter Teil ihrer Clique war, hatte sie dabei nicht gestört. Er hatte es alleine schon deshalb verdient, weil er Mitglied einer konservativen wirtschaftsnahen Partei war, nach deren Programm offenbar nicht jeder Mensch gleich viel wert war. Sie hatte sogar Nadja von diesem Vorfall erzählt und sie hatte alle ihre Willenskraft aufbringen müssen, um dabei ernst zu bleiben. Es bereitete ihr eine morbide Freude, daran zu denken, dass sie bestimmt eine gewisse Ahnung hatte, dass Nadja mit den Tätern mindestens bekannt war, ihr aber keine Schuld zuweisen konnte.


Diese Taktik, mit der sie Chris umwarb, hatte jedenfalls bald Erfolg. Als sie einmal allein waren, hatte er ihr gestanden, dass er sich in sie verliebt hatte, gleichzeitig hatte er ihr aber auch klar gemacht, dass eine traditionelle Partnerschaft für ihn nicht infrage kam. Er hatte ihr einen längeren Vortrag über seine Ideale gehalten, dass Ehe und die Monogamie an sich nur dazu da wären, Frauen zu unterdrücken, sie an Männer zu binden, die sie dann als ihr Eigentum betrachteten, mit dem sie nach Belieben verfahren könnten; dass zu echter Freiheit auch freie Liebe gehörte, und er deshalb nur für eine offene Beziehung zu haben wäre. Nadja war das ganz recht. Für sie klangen seine Argumente ziemlich schlüssig, Außerdem war es für sie etwas völlig Neues, dass sie überhaupt einen Freund hatte, da fand sie es ein wenig übereilt, gleich so etwas wie ewige Treueschwüre auszutauschen, wie es in Liebesfilmen immer der Fall war.


Irgendwann hatte er sie dann gefragt, ob sie bereit dazu war, ihr erstes Mal mit ihm zu verbringen, und auch da hatte sie bereitwillig zugesagt. Ganz wie Sebastian jetzt hatte auch sie es nicht erwarten können, zu erfahren, wie dieses ihr fremde Körperteil beschaffen sein würde, wie es aussah, wie es sich anfühlte und vor allem natürlich wie es war, wenn es in sie eindrang. Nun, all das hatte sie herausgefunden, soweit konnte sie zufrieden sein. Sie hatte darauf bestanden, dass Chris ein Kondom benutzte, ein Umstand, der offensichtlich seinen Unmut auf sich zog. Das war zweifellos nur ein Ausdruck seines unbewussten Arterhaltungstriebs, immerhin war es für sie beide sicherer, wer wusste schon, was er sich alles eingefangen hatte, wenn er auch noch mit anderen Frauen schlief, und dass es in irgendeiner nicht näher bestimmbaren Form anders wäre als ohne, war doch nur ein urbaner Mythos. Was sollte also sonst dahinterstecken, als der latente Wunsch, offen seinen Samen zu verspritzen? Demnach hatte sie sich von seinen Einwänden nicht davon abbringen lassen.


Davon abgesehen war es ein guter Vorwand gewesen, sich eingehend mit seinem Schwanz zu befassen. Sie hatte das Kondom mitgebracht, und so hatte sie die Gelegenheit genutzt, die Verpackung aufzureißen und es ihm überzustreifen. Damit hatte sie sich Zeit gelassen; sie hatte ihn mit dem Daumen und zwei Fingern festgehalten, wobei sie seine Wärme an ihren Fingerspitzen spüren konnte, dann hatte sie ihn ein wenig zu sich hingezogen, hatte ihm das Kondom auf die von Vorsamen feuchte Eichel gesetzt und es langsam an seinem Schaft hinabgerollt. Dabei hatte sie genau beobachtet, was geschah, wie sein Ding unter ihrer Berührung zitterte, wie es pulsierte und sich aufbäumte, als Chris immer geiler wurde.


Was alles andere anging, war es aber eher enttäuschend gewesen. Das fing schon damit an, das Chris bereits einen Ständer gehabt hatte, als er sich ausgezogen hatte. Viel lieber hätte sie zugesehen, wie sein Penis sich allmählich aufrichtete, wie er dicker und länger wurde und immer weiter anschwoll, bis er letztlich zu seiner vollen Größe angewachsen wäre. Dass ihr das entgangen war, wäre zu verschmerzen gewesen, doch zeigte Chris weit weniger Interesse an ihrem Intimbereich, als sie seinem entgegengebracht hatte. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass es für ihn nichts Neues mehr war, er hatte es ja schon mit einigen anderen getrieben. In dem Moment hatte er es bloß eilig gehabt, endlich in ihre Scheide zu gelangen, alles andere war ihm egal gewesen. Ohne erkennbares Vorspiel hatte er sich zwischen ihre Beine geschoben, die Spitze seines Rohrs an ihrem Eingang platziert und sich in sie sinken lassen.


Der Rest war ebenso schnell erledigt gewesen. Phantasie war scheinbar nicht seine Stärke, das hatte sie ja schon daran gemerkt, wie einfallslos seine Vorstellungen davon waren, wie die erforderliche Revolution in die Wege zu leiten wäre, und so hatte er sie auch nicht geküsst, während er sich in ihr vergnügte, er hatte nicht mit ihren Brüsten gespielt und sie nicht gestreichelt. Er erging sich nur ganz selbstvergessen in ihr, mit Stößen, die weder besonders kräftig noch sanft waren, weder vorsichtig noch rücksichtslos. Vielmehr war es so gewesen, als wäre nur seine eigene Lust von Bedeutung, und Nadja wäre für ihn nur ein Mittel zum Zweck. Auch als er fertig gewesen war, hielt er sich zunächst nicht damit auf, Zärtlichkeiten oder Zuneigungsbekundungen zu verteilen, stattdessen hatte er sich ohne weitere Umschweife aus ihr zurückgezogen, nahm mit routinierten Bewegungen das Kondom ab, verknotete es und warf es in den Abfalleimer. Erst danach schien er sich wieder an Nadja zu erinnern, hatte sie umarmt und ihr ein paar fahrige Küsse ins Gesicht gedrückt. Auf die Idee, eine zweite Runde zu starten oder ihr auf sonst eine Weise zu einem Orgasmus zu verhelfen, kam er gar nicht erst. Wozu auch? Der Mann hatte schließlich seinen Samenerguss gehabt, und das wurde gemeinhin mit dem Ende des Akts gleichgesetzt.


Möglicherweise hatte er recht, und monogame Beziehungsmodelle dienten tatsächlich nur dazu, Besitzansprüche auf Frauen geltend zu machen, immerhin war es noch gar nicht so lange her, dass ihr Leben in erster Linie daraus bestand, direkt aus der Obhut ihrer Eltern in die eines Ehemannes abgeschoben zu werden, wo sie kaum als eigenständiges Wesen anerkannt wurde, und wo es ihre Aufgabe war, zuerst ein paar Kinder zu gebären, damit der Status quo aufrecht erhalten werden konnte, und sich von da an um Haushalt und Familie zu kümmern, doch kam Nadja sich in dem, was Chris unter einer gleichberechtigten Partnerschaft verstand, nicht viel besser vor. Es lag mit Sicherheit nicht in seiner Absicht, Nadja hielt ihn weiterhin ohne irgendwelche Einschränkungen für einen guten Menschen, der für alle nur das Beste wollte, dennoch fühlte sie sich bei ihm mehr wie ein Spielzeug. Zwar behandelte er sie durchaus liebevoll, aber nicht anders als die anderen aus ihrer Gruppe, nicht als würde sie ihm mehr bedeuten als die Mädchen, die er gelegentlich nebenher flachlegte, mit denen er jedoch nicht zusammen war.


Sie war also im Grunde eine Komplizin in seinen geheimen Plänen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, mit der er sich aber auch noch privat traf, und die hin und wieder die Beine für ihn breit machte, und auch wenn Nadja nicht sonderlich sentimental veranlagt war, hätte sie sich in ihrem Leben doch etwas mehr Romantik gewünscht. Sie war trotzdem noch eine Zeit lang mit ihm zusammengeblieben, bevor sie vor etwa einem Monat Schluss mit ihm gemacht hatte, nicht zuletzt in der Hoffnung, dass sich seine Fähigkeiten als Liebhaber noch steigern würden, doch hatte sich in der Hinsicht nichts getan. Dabei hätte es ja schon ausgereicht, wenn er mehr Gebrauch von seinen Händen und seinem Mund gemacht hätte. Sowieso wäre es ihr größter Traum gewesen, einmal geleckt zu werden. Der Gedanke, dass ein Junge seine Zunge benutzte, um sie zu befriedigen, hatte sie schon immer ungemein angemacht, aber da Chris keinen ausgeprägten Hang dazu hatte, seine Sexualität anders auszuleben als mit vaginalem Verkehr, hatte sie sich nie getraut, ihn danach zu fragen. Im Gegenzug hatte er sie auch nie um einen Blowjob gebeten, obwohl sie auch das gerne einmal versucht hätte, wenn sie ehrlich war. Sie fand beides überaus faszinierend, ein anderes Geschlecht in den Mund zu nehmen, als auch, dass jemand bei ihrem Geschlecht seinen Mund einsetzte, doch so, wie sich die Dinge ergeben hatten, war bisher nichts davon je passiert.


Sebastian würde jedoch ganz anders als Chris sein, da hatte sie keine Zweifel. Das Vorhaben, ein paar Mädchen heimlich nackt zu beobachten, mochte das falsche Mittel gewesen sein, aber wenn er jetzt schon so begierig war, etwas über die weibliche Anatomie zu lernen, würde er später bestimmt mit ähnlichem Eifer an die Sache herangehen, wenn er mit praktischem Anschauungsmaterial experimentieren dürfte, zumal er sein Fehlverhalten jetzt sichtlich bereute. Er sah ganz wie ein Nerd aus, wie jemand, der alles genau wissen und auch die Zusammenhänge verstehen wollte. Er würde alles einmal ausprobieren wollen und sämtliche seiner Sinne nutzen, um sein Sujet zu erforschen; er würde sich alles genau ansehen, er würde seine Finger hineinstecken wollen und vielleicht würde er sich sogar dazu hinreißen lassen, den Schlitz zu lecken, wenn man es ihm erlaubte. Dazu würde ihn ironischerweise schon seine Schüchternheit verleiten. Er sehnte sich so sehr nach Aufmerksamkeit und Bestätigung, dass er alles richtig machen wollte. Er würde unbeirrt verfolgen, welche Reaktionen sein Tun hervorrief, was sie vor Verlangen aufstöhnen ließ und was ihr weniger gefallen würde. Er würde alles daransetzen, seiner Partnerin so viel Lust wie möglich zu bereiten, und er würde nicht aufgeben, bis er sein Ziel erreicht hatte, egal welche Mittel dazu nötig wären, ob er stundenlang an ihren Brüsten saugen müsste, oder ob er hemmungslos ihre Spalte lecken sollte.


Abrupt verstummte ihr Lachen, als sie ein Schauder durchlief, bei dem ihre Hüfte leicht nach vorne zuckte. In Anbetracht der Tatsache, dass sie hier umgeben von ihrem gesamten Freundeskreis war, tarnte sie ihren kleinen Ausbruch als Teil ihrer Belustigung über Sebastians Beichte, obwohl sie sich gerade mühsam selbst zügeln musste, bevor ihre Phantasie vollends außer Kontrolle geriet. Schon jetzt konnte sie spüren, wie sich ein Gefühl der Wärme in ihrem Unterleib ausbreitete, und sich Nässe zwischen ihren Schamlippen bildete, die den Slip an ihrem Schritt festkleben ließ. Das war eigentlich gar nicht zu glauben, da ließ sie sich doch wirklich von der Vorstellung heiß machen, dass der kleine Bruder ihrer besten Freundin es ihr mit dem Mund machte, aber leugnen konnte sie es nicht; der Beweis dafür ließ gerade einen dunklen Fleck auf ihrer Unterwäsche entstehen. Aber warum sollte sie auch nicht ein wenig davon träumen? Es würde ja doch nie so weit kommen, und sich das auszumalen, wenn sie sich demnächst mal wieder einen schubberte, würde niemandem schaden.


Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr fiel ihr auf, dass nicht nur der Gedanke, wie Sebastian ihr die Scheide ausleckte, sie unheimlich erregte, sondern auch der, sich seinem Wunsch gemäß vor ihm zu entblößen. Auch wenn ihr Gelächter längst abgeklungen war, umspielte noch immer ein schiefes Grinsen ihre Lippen, bei dem nur ein Mundwinkel leicht nach oben gezogen war, während sie auf den Jungen hinabblickte. Er sah jetzt noch verschreckter aus als zuvor, nachdem sie ihn gestellt und eine Erklärung von ihm eingefordert hatte. Offenbar hatte er ihre unbeschwerte Reaktion missverstanden und dachte, sie wollte sich über ihn lustig machen, dabei hatte sie ihn keinesfalls kränken wollen. Er hatte die Begründung für seinen Voyeurismus nur auf eine so unschuldig kindliche Weise vorgetragen, dass sie automatisch losgelacht hatte, ohne darüber nachzudenken, dass er sich zurückgesetzt vorkommen könnte, doch hier stand er nun, den Kopf eingezogen und ein wenig nach vorn gekrümmt, die instinktive Haltung von jemandem, der in die Enge getrieben worden war und so versuchte, bei Angriffen seine verletzlichen Organe zu schützen. Allerdings waren die Angriffe, die er befürchtete, wohl eher verbaler Natur; Anschuldigungen jeglicher Art und vielleicht die eine oder andere Beleidigung.


So sah er noch naiver aus als ohnehin schon. So klein, wie er war, schätzte man ihn unweigerlich jünger ein, doch jetzt wirkte er endgültig wie ein kleiner Junge, der von seiner Mutter dabei ertappt worden war, wie er an sich herumgespielt hatte und sich nun einen schamerfüllten vorwurfsvollen Vortrag über die vermeintlichen Schäden der Masturbation anhören musste. Er machte einen wirklich erbarmungswürdigen Eindruck, und Nadja konnte sich dem einfach nicht erwehren. Er tat ihr leid, nicht nur weil er so unerfahren war und darauf brannte, zum ersten Mal eine Scheide zu Gesicht zu bekommen, sondern vor allem auch weil sie mit ihrem unbedachten Heiterkeitsausbruch dafür verantwortlich war, dass es ihm so schlecht ging. Sie hatte das unbändige Bedürfnis, es wieder gutzumachen, und da gab es natürlich einen Weg, der einem sofort ins Auge sprang: Sie könnte ihm ihre eigene Möse zeigen.


Doch durfte sie das tatsächlich tun? Sich ausziehen vor diesem Jungen, der gerade erst die Pubertät erreicht hatte, dem Bruder ihrer Freundin, noch dazu vor diesem Publikum? Andererseits, was sprach denn schon dagegen? Sie würde ihm damit eine Freude machen, das stand fest, und wie sie sich selbst hatte eingestehen müssen, war sie ebenso scharf darauf wie er, also warum sollte sie ihm nicht diesen Gefallen erweisen? Was wäre denn schon das Schlimmste, was sie damit anrichten könnte? Dass er seine Wissenslücke in Sexualkunde schließen würde, und sie sich der Erkenntnis stellen musste, leicht exibitionistisch veranlagt zu sein? So gesehen bot diese kleine Eskapade keine Nachteile, sondern würde sie beide glücklich machen, und somit war es nach ihrer Lebensphilosophie die einzig richtige Entscheidung.


Nadja war nämlich eine überzeugte Anhängerin des Utilitarismus. Das war ihr zwar gar nicht bewusst – sie hatte kein besonderes Interesse an abstrakt-theoretischen Diskursen und hatte diesen Begriff dementsprechend noch nie gehört –, aber das änderte ja nichts an den Tatsachen. Sie wollte eben, dass möglichst alle frei und gleichberechtigt leben konnten, deshalb hing sie auch mit den Punks der Gegend ab und machte bei ihren Aktionen mit, denn wenn sie irgendwann damit Erfolg hatten, und dieses restriktive System zum Einsturz brachten, würden die Menschen schon lernen, miteinander klarzukommen und einander zu achten. Sicher beschädigten sie dafür das Eigentum anderer, aber einmal abgesehen davon, dass für das übergeordnete Gute, dem Wohlergehen aller, der Zweck auch mal die Mittel heiligte, musste die Allgemeinheit auf kurz oder lang sowieso einsehen, dass Privatbesitz oft nur unnötige Statusobjekte waren und speziell Autos keine Zukunft hatten, stattdessen müsste der gesamte Verkehrsbetrieb verstaatlicht werden, sodass auf den Straßen nur noch öffentliche Verkehrsmittel fuhren, die jeder unbegrenzt nutzen durfte.


Nach dieser Maxime war die Rechnung unwiderlegbar; sie würde dafür sorgen, dass es zwei Menschen besser ging, Sebastian und ihr selbst, ohne dass irgendeinem anderen dadurch ein Schaden entstünde, und alles, was sie dafür tun musste, war das, was sich ihr ohnehin schon fast obsessiv aufdrängte. Zugegeben, am Zustand der Welt würde das nichts ändern, aber immerhin eine tief in ihrem Unterbewusstsein verborgene Begierde befriedigen – so obskur die auch sein mochte.


Sanft ließ sie eine Hand auf Sebastians Schulter sinken und drückte sie so behutsam, als wäre sie eine uralte Papyrusrolle, die beim leisesten Hauch zu Staub zerfallen könnte. »Schon gut, ich hab’s nicht so gemeint. Ich wollte dich nicht auslachen, ich fand nur … die Situation so absurd. Aber ich wüsste vielleicht etwas, um dich aufzuheitern. Wenn du aufhörst, so traurig zu gucken, könnte ich mich dazu überreden lassen, dich einen kurzen Blick auf das werfen zu lassen, wozu du hergekommen bist.«


Mit einer Mischung aus Erschrockenheit und ungläubigem Staunen hob Sebastian den Kopf und sah sie an. »Du meinst …?«, sagte er in einem atemlosen Flüstern und verstummte wie vor Ehrfurcht wieder, bevor er seinen Satz beenden konnte.


Doch Nadja war weit weniger geziert, die Dinge beim Namen zu nennen. »Ich lass dich meine Pussy sehen«, bestätigte sie gänzlich unzeremoniell.


Eine vollkommene Stille schloss sich diesem Angebot an. Sebastian wagte kaum zu atmen aus Angst, Nadja könnte ihre überaus großmütige Einladung wieder zurückziehen, doch auch die Schar an Mädchen in dem Raum schien einen Moment lang kollektiv die Luft anzuhalten. Eine kurze Weile war kein Laut zu hören und niemand bewegte sich, als wären sie alle in einem Auto gefangen, das auf der Kante einer Steilklippe balancierte und nun entweder in die eine Richtung, zurück auf den sicheren Boden, oder in die andere Richtung kippen konnte, hinab in die unergründlichen Tiefen des Abgrunds.


Schließlich lachte eines der Mädchen nervös auf, eines, das Sebastian noch nie gesehen hatte, und von der er noch nicht einmal den Namen wusste. »Was redest du denn da?«, fragte sie mit einem unstet umherflatternden Blick und strich sich eine Strähne ihres dunkelbraunen Haars hinter das Ohr.


Gelassen sah Nadja über die Schulter zu ihr hinüber. »Was denn? Ist doch nichts dabei«, sagte sie leichthin. Wenn sie sich ein wenig mit Gruppendynamik ausgekannt hätte, hätte sie das wohl nicht behauptet, doch da das nicht der Fall war, fuhr sie fort: »Er wird schon nicht überall rumerzählen, dass ich ihm, äh … ein bisschen unkonventionellen Nachhilfeunterricht in Biologie gegeben habe. Und wenn ihm so viel daran liegt, was soll’s? Warum ihm nicht den Spaß gönnen?«


Sie wartete nicht ab, ob noch jemand Einwände gegen ihr Vorhaben erhob, sondern drehte den Kopf wieder nach vorn und blickte Sebastian fest in die tiefbraunen Augen. »Also, wenn ich das jetzt tue, kannst du dieses Geheimnis für dich behalten?«


Wie ohne sein Zutun nickte Sebastian. Er merkte es noch nicht einmal richtig, wie sich sein Kinn sachte nach oben und unten bewegte, was vermutlich damit zusammenhing, dass er dabei unmöglich Nadjas Blick ausweichen konnte, der sich eindringlich in ihn bohrte und ihn festzuhalten schien.


»Und du willst sie wirklich sehen?«, vergewisserte Nadja sich weiter.


Wieder konnte Sebastian nur schwach nicken, doch zum Glück war das Nadja Bestätigung genug. Mit einem kaum hörbaren Seufzer straffte sie die Schultern und stellte sich aufrecht vor ihn hin, sodass er eine gute Sicht auf sie hatte. Sie trug keinen Schlafanzug im herkömmlichen Sinn, stattdessen hatte sie das angezogen, was sie immer zum Schlafen anhatte: einen Slip und ein übergroßes T-Shirt, das ihr fast bis an die Knie reichte. Dorthin griff sie nun, nach dem Saum des Shirts, und hob ihn Stück für Stück höher, und mit jedem Streifen mehr nackter Haut, den sie Sebastian präsentierte, gerieten ihre Gefühle immer weiter durcheinander.


Sie hatte nie Probleme mit mangelndem Selbstvertrauen gehabt, weder in Bezug auf ihr Äußeres noch auf ihre Persönlichkeit. Sie war sich zwar durchaus bewusst, dass sie nicht perfekt war, doch löste diese Tatsache keinerlei Anzeichen von einem Minderwertigkeitskomplex in ihr aus. Ihr war klar, dass sie ziemlich vorlaut war, und dazu tendierte, einschüchternd auf andere zu wirken, womit sie in den Augen vieler nicht dem typischen Bild von Weiblichkeit entsprach, noch dazu kam, dass sie kaum eine nennenswerte Oberweite besaß und mit ihrer schlanken sportlichen Figur auch sonst eher wenig Kurven aufzuweisen hatte. Sie fuhr gerne Fahrrad und mochte es, sich körperlich zu betätigen, weshalb sich ihre Muskeln sichtbar an ihren Armen und Beinen abzeichneten. Das brachte ihr hin und wieder auch einen dummen Kommentar von den Jungs aus ihrer Klasse ein, vor allem wenn sie anscheinend der Meinung waren, dass Nadja sie nicht hören konnte, aber das hielt sie meistens für bloßen Neid. Offenbar war ihr Ego so klein, dass sie nicht gut damit zurechtkamen, wenn ein Mädchen sie im Sportunterricht schlagen konnte, einem Feld, das sie in ihrem Atavismus als ihre Kernkompetenz ansahen, den Punkt, in dem sie sich ihnen konkurrenzlos überlegen fühlten. Nadja hingegen rannte schneller als sie, hielt beim Zirkeltraining länger durch und – ohne Frage die schlimmste ihrer Sünden – spielte besser Fußball als sie.


Nichts davon hatte sie je wirklich berührt. Sie machte sich nichts aus dem verzweigten Geflecht der sozialen Hierarchie, das an ihrer Schule herrschte. Es kümmerte sie nicht, wer sie mochte und wer nicht, oder zumindest kümmerte es sie nicht, wenn diese oberflächlichen Tussis in ihrer Markenkleidung, die sie wie eine Uniform trugen, sich über sie lustig machten, weil sie nicht aussah wie sie, oder wenn die noch oberflächlicheren Jungs, die in ihrem selbstsüchtigen Streben nach geistlosem Exzess Frauen mehr nach der Festigkeit ihres Bindegewebes beurteilten und danach, wie leicht sie ins Bett zu bekommen waren, als nach der Integrität ihres Charakters, sie als zu eigensinnig empfanden. Sie legte gar keinen Wert darauf, in ihrem elitären Weltbild, das Menschen ganz beiläufig in unterschiedliche Klassen einteilte, die ihren Ansprüchen entweder genügten oder die sie mit Verachtung straften, an Ansehen zu gewinnen. Eine solch plumpe Auffassung von Ethik konnte sie nicht ernst nehmen, da blieb sie lieber bei den wenigen Freunden, die loyal zu ihr standen und denen sie vertraute, während sie sich gegenüber allen anderen unnahbar und gleichgültig zeigte.


Nun jedoch bekam diese Fassade emotionaler Stärke zum ersten Mal Risse. Eine bislang kaum gekannte Unsicherheit erfasste sie, als sie sich nun daran machte, diesem kleinen Jungen ihr Geschlecht offenzulegen. So nervös war sie nicht einmal gewesen, als sie sich vor Chris ausgezogen hatte, Doch war das bei genauerer Betrachtung ja auch etwas Anderes gewesen. Damals hatte Chris sich selbstverständlich ebenfalls ausgezogen und allein deswegen schon weniger Gelegenheit gehabt, sie im Detail dabei zu beobachten. Außerdem hatte er recht deutlich gemacht, dass er bereits mit mehreren anderen Mädchen aus der Gruppe geschlafen hatte. Für ihn war es also kaum noch etwas Besonderes gewesen, sie nackt zu sehen, er war nur froh, endlich mal wieder zum Schuss zu kommen, und obwohl Nadja sich sicher sein konnte, dass er sie attraktiv fand, gab sie sich nicht der Illusion hin, dass sie ihm irgendetwas zu bieten gehabt hätte, das ihn in Staunen versetzen könnte.


Ganz anders verhielt es sich nun bei Sebastian. Nun gut, ihm stand nicht gerade der Mund offen, aber es fehlte auch nicht viel. Er hatte die Augen weit aufgerissen und sein Starren war so intensiv, dass sie es beinahe auf ihrer Haut spüren konnte wie den Brennfokus einer Linse. Heiß und schwer schien dieser Blick auf ihr zu liegen, während er zusammen mit dem Aufschlag ihres Oberteils an ihrer Statur emporwanderte und dabei alles minutiös in sich aufnahm, was Nadja für ihn enthüllte. Er glitt an ihren kräftigen Oberschenkeln entlang, verharrte kurz an ihrer bunt bedruckten Unterhose und fuhr dann weiter hinauf zu ihrem Bauch, der sich in ihrer aufgeregten Atmung in rasendem Wechsel hob und senkte. Sie stoppte, als sie mit ihrem Arm an die Unterseite ihrer Brüste stieß. Wahrscheinlich wäre es bequemer gewesen, wenn sie ihr Shirt komplett ausgezogen hätte, aber sie hatte Sebastian ja nicht versprochen, sich ihm gleich völlig nackt zu zeigen, sondern nur eine exemplarische Darstellung des weiblichen Schambereichs.


Eigentlich hätte sie gar nichts dagegen gehabt, ihm noch viel mehr beizubringen, ihm sozusagen eine ganz lebhafte Vorführung zu geben. Das müsste gar nicht auf eine praktische Einweisung in die Wunder des Geschlechtsakts hinauslaufen, aber irgendwie faszinierte sie der Gedanke, sich vor ihm vollkommen auszuziehen und ihm alles genau zu erklären, von ihren Nippeln und den sie umgebenden Vorhöfen, bis hin zum Aufbau ihrer Scheide. Sie hätte ihre Labien für ihn spreizen können, um ihn so alles begutachten zu lassen, den Eingang zu ihrem Kanal und ihre Klitoris. Im Anschluss an diese Präsentation wäre noch Raum für etwas tiefergehende Lektionen. Sie würde ihm erlauben, ihre Brüste anzufassen, damit er sich damit vertraut machen konnte, wie sie sich anfühlten, und später würde sie ihn vielleicht sogar noch mit ihrer Spalte spielen lassen.


Das Einzige, was sie davon abhielt, war die Menge an Zuschauerinnen, die zwangsläufig dabei zugegen sein würde. Zwar waren das allesamt ihre Freundinnen, sodass sie nichts vor ihnen zu befürchten hätte, doch hatte der Einwurf vorhin unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie dieser Sache eher kritisch gegenüberstanden, und auch wenn Nadja nicht wusste, was falsch daran sein sollte, wenn sie Sebastians Traum wahr werden ließ, nahm sie an, dass es besser war, sie nicht noch weiter gegen sich aufzubringen. Sie galt sowieso schon als seltsam genug, da musste sie nicht auch noch Yvonnes kleinem Bruder vor deren Augen beibringen, wie man eine Frau befriedigte.


Außerdem musste sie zugeben, dass es doch ein wenig peinlich war, zu wissen, dass so viele Menschen aufmerksam verfolgten, wie sie sich entkleidete. An sich war das ja gar nichts Ungewöhnliches, immerhin hatte es ihr auch nichts ausgemacht, als sie sich zuvor vor ihnen umgezogen hatte, und in der Umkleide beim Sportunterricht waren sogar noch mehr Mädchen anwesend, nur stand sie da nicht so im Mittelpunkt. Bei diesen Anlässen hatte ihr nie jemand Beachtung geschenkt, da war jede von ihnen zu sehr damit beschäftigt, sich selbst auszuziehen und respektierte die Privatsphäre der anderen, hier jedoch konnte kein Zweifel bestehen, dass alle in diesem Zimmer sich bloß auf sie konzentrierten, und das war in einem so intimen Moment doch ein äußerst merkwürdiges Gefühl. Es verursachte ein Kribbeln in ihrem Bauch, und so sehr sie es sonst auch genoss, wenn alle Aufmerksamkeit ihr galt, musste sie diese Tatsache jetzt erst mit aller Macht ausblenden, bevor sie es schaffte, ihren Finger unter den Bund ihres Höschens zu schieben und es herabzuziehen.


Sebastian war sich ebenso der Blicke bewusst, die auf ihnen beiden lasteten, doch anders als bei Nadja gab es einen darunter, den er nicht einfach übergehen konnte. Während Nadja noch zögernd dastand, das Shirt mit einem Arm über ihrem Bauch festhaltend und einen Finger bereits in ihre Unterhose gehakt, musste er wenigstens flüchtig zu Yvonne hinüberschauen, um zu sehen, wie sie reagierte, bevor er sich eiligst wieder dem Unterricht zuwandte, der speziell für ihn abgehalten wurde. Doch die gab sich alle Mühe, die ungehörigen Vorgänge, die plötzlich auf ihrer Geburtstagsfeier stattfanden, zu ignorieren. Offenbar bevorzugte sie es, so zu tun, als ginge hier nichts Aufsehenerregendes vor sich. Wahrscheinlich hatte sie beschlossen, dass es sie nichts anging, wenn Nadja in ihrer offenherzigen Art ihm ihr Geschlecht als Lehrmaterial zur Verfügung stellte, selbst wenn das in ihrem Zimmer geschah, aber das bedeutete natürlich nicht, dass sie das aktiv mitverfolgen musste, und so vermied sie es schlicht, in diese Richtung zu schauen. Sebastian konnte das nur recht sein; bei den Gefühlen, die er seiner Schwester entgegenbrachte, wäre ihm nicht ganz wohl dabei gewesen, wenn sie so drastisch mitbekäme, dass er sich darin erging, das Fortpflanzungsorgan ihrer besten Freundin zu studieren.


Trotzdem war es nun einmal so, dass er sich diese Chance nicht entgehen lassen konnte. So beschämend es auch war, dass ausgerechnet seine Schwester, zu der er sich heimlich hingezogen fühlte, Zeugin wurde, wie er von einem anderen Mädchen erregt wurde – nebst den vier weiteren Gästen dieser Übernachtungsparty –, konnte er sich nicht beherrschen. Hastig drehte er sich wieder zu Nadja um, aus Angst, irgendetwas zu verpassen, doch schaffte er es gerade noch rechtzeitig. Kaum war sein Blick wieder auf ihren Unterleib gerichtet, wo er wie festgeklebt blieb, überwand sie ihre letzten Hemmungen und zog sich ihren Slip hinab. Sachte, wie ein Blatt herabrieselnden Herbstlaubs, fiel der Stoff zu Boden, und endlich sah Sebastian zum ersten Mal in seinem Leben das, was er sich so lange vergeblich vorzustellen versucht hatte: den Schoß einer Frau.


Es war herrlich. Es übertraf alle seine Erwartungen. Nadjas Haut schimmerte an dieser Stelle wie Seide, und obwohl sie so schlank war, wölbte sich ihre Leistenregion zu ihrer Scham hin leicht vor. Das war natürlich der Venushügel, nur dass Sebastian diesen Begriff nicht kannte und auch nichts von der Existenz dieses Körpermerkmals ahnte. Auch die äußeren Schamlippen selbst hoben sich deutlich zwischen ihren Beinen hervor, und sie waren so ausgeprägt, dass sie aneinanderstießen und alles verbargen, was unter ihnen lag. Für Sebastian, der im Stehen darauf herabblickte, sah es aus wie ein Plateau auf einem Bergkamm, durch das sich ein langer schmaler Ritz zog, in dem nichts zu erkennen war als Schwärze.


Doch so atemberaubend das allein schon war, kam er nicht umhin, sich zu wünschen, eine etwas bessere Sicht darauf erhaschen zu können, also fragte er Nadja etwas, das den Verlauf der Ereignisse maßgeblich veränderte. »Kann ich … kann ich näher ran?« Bei diesen Worten schaffte er es nicht, ihr in die Augen zu sehen, was aber weniger daran lag, dass sein derzeitiger Ausblick ihn so sehr gefangen nahm – auch wenn dem durchaus so war –, sondern vielmehr daran, wie peinlich ihm diese Bitte war.


Zum Glück zeigte Nadja auch für dieses Anliegen Verständnis. Sie zuckte nur mit den Schultern und sagte: »Meinetwegen.«


Sebastian konnte gar nicht fassen, wie leichtfertig sie ihre Zustimmung gab. Sein Herz hatte sich bereits zusammengezogen aus Angst vor einer empört herausgerufenen Ablehnung, aber nun schlug es umso heftiger in freudiger Erwartung. Er beeilte sich in Knie zu gehen, weil er befürchtete, Nadja könnte es sich anders überlegen, doch zu seiner Erleichterung geschah das nicht. Im Gegenteil, sie schien dieselbe seltsame Mischung aus Verzückung und Beklommenheit zu empfinden wie er, und so hockte er sich unmittelbar vor ihr hin. In dieser Position befand sich sein Kopf auf einer Höhe mit ihrem Schritt, und er beugte sich so weit vor, bis sein Gesicht nur noch eine Handbreit von ihm entfernt war. So dicht an dieser Spalte meinte er einen Hauch von Wärme an seinen Wangen zu spüren, der von ihr ausging, und ihr Duft stieg ihm in die Nase, ein süßlich-herbes Aroma wie von einer Schale mit überreifen Früchten.


Das war also das geheimnisvolle Objekt seiner Begierde. Perspektive und Licht waren jetzt besser, sodass er es endlich angemessen bewundern konnte. Zwar konnte er immer noch nicht in den Schlitz hineinsehen, doch war nun wenigstens eine Andeutung seines Inneren auszumachen. Ein rosafarbener Glanz funkelte daraus hervor, außerdem waren seine Ränder von einer klaren durchsichtigen Flüssigkeit benetzt. Alles in allem machte es einen verführerisch weichen Eindruck. Es war offen ersichtlich, dass es ganz leicht sein würde, diese Öffnung aufzudehnen, dass das Gewebe ganz nachgiebig sein würde und anschmiegsam wäre. Natürlich musste es das auch sein, denn obwohl Sebastian Schwierigkeiten gehabt hatte, sich die genaue Beschaffenheit dieser Körpereinbuchtung zu vergegenwärtigen, war ihm doch klar, dass dies die Stelle war, an der ein Penis eingeführt wurde, und nun, da er sie so präsent vor Augen hatte, brauchte es nicht viel Phantasie, um sich diesen Vorgang im Detail auszumalen.


Einen winzigen Moment lang überlegte er sogar, ob er Nadja nicht darum bitten könnte, mit ihren Fingern ihre Labien ganz wenig auseinanderzuziehen, damit er hineinsehen könnte, doch verwarf er diese Idee sofort wieder, als sie in seinem Geist aufblitzte. Trotz der verruchten abenteuerlustigen Atmosphäre, die mittlerweile den Raum erfüllte, wusste er, dass das viel zu weit ging. Auch so schon hatte sie nun einiges mehr auf sich genommen, als es der Anstand eigentlich zuließ, und womit sie sich seine ewige Dankbarkeit verdient hatte. Allerdings gab es da noch eine andere Sache, die er gerne eingehender erforschen wollte, für die Nadja gar nichts weiter zu tun bräuchte, und die ihr nicht einmal auffallen würde, wenn er sich geschickt anstellte. Behutsam lehnte er sich noch etwas weiter vor und atmete ganz tief ein.


Doch anscheinend war er nicht vorsichtig genug. Plötzlich durchschnitt Nadjas helles ausgelassenes Kichern die Luft. »Was tust du denn da?«, fragte sie amüsiert nach. »Versuchst du etwa, daran zu schnuppern?«


Ertappt zuckte Sebastian zusammen. Scham stieg in ihm auf, aber offenbar war leugnen zwecklos; er war enttarnt. Errötend nickte er und ließ den Kopf hängen, enttäuscht, dass sein Plan nicht aufgegangen war.


»Hey, schon gut«, beruhigte Nadja ihn jedoch. »Ich hab gar nichts dagegen. Wenn’s dir Spaß macht, darfst du ruhig so viel daran riechen, wie du willst.«


Diese Worte halfen Sebastian nur bis zu einem gewissen Grad sich zu entspannen, dazu rückten sie sein erbärmliches Verhalten zu sehr ins Rampenlicht. Seine Wangen hörten nicht auf zu brennen, aber das hielt ihn nicht davon ab, Nadjas Angebt anzunehmen. Wann hätte sich eine solche Gelegenheit denn je wieder ergeben? Nun, da seine Absicht erraten worden war, musste er sie immerhin nicht mehr versteckt angehen, und da Nadja ihm ihre Erlaubnis erteilt hatte, gab es auch keinen Grund, sich unnötig zurückzuhalten. Er brachte seine Nase so dicht an ihr Geschlecht heran, bis sie fast dagegen stieß, dann sog er immer wieder in langen genussvollen Zügen ihren betörenden Duft in sich ein.


Das alleine war wohl noch keine unverzeihliche Überschreitung moralischer Grenzen, befand zumindest Nadja. Na gut, sie hatte sich vor einem Dreizehnjährigen entblößt und ließ sich von ihm nun auch noch ausgiebig ihr Loch beschnüffeln wie von einem Hund, der prüfte, ob ein Weibchen bald läufig wurde, aber das waren doch nichts weiter als harmlose Doktorspielchen, die zur Pubertät eben dazugehörten. Nur blieb es nicht dabei.


Es hätte alles ohne weitere Eskalation enden können. Wenn Sebastian zu dem Schluss kam, seine Neugier in Bezug auf den Geruch ihres Unterleibs gestillt zu haben, hätte sie sich wieder anziehen können, und er wäre zufrieden zurück in sein Zimmer gegangen, doch so einfach ließ sich das Leben nicht voraussagen. Manchmal nahm es Wendungen, die nicht vorhersehbar waren, und Handlungen, die mit den selbstlosesten Absichten begangen wurden, entwickelten sich zu einem Desaster ungeahnten Ausmaßes, so wie es jetzt der Fall war. Das lag vor allem daran, dass Nadja nicht damit gerechnet hatte, wie geil diese ganze Situation sie machen würde.


Hier zu stehen, das Shirt angehoben und den Slip an den Knöcheln hängend, damit dieser Junge den Geruch ihrer Scheide in sich aufnehmen konnte, ließ sie vor Erregung erzittern, doch war das noch gar nicht der Umstand, der diese gecrashte Pyjama-Party endgültig aus dem Ruder laufen ließ; das war nämlich ausgerechnet Sebastians angehende Hyperventilation. Er holte so tief Luft und stieß sie so schnell wieder aus, um sofort noch mehr von diesem Duft aufschnappen zu können, dass er sie unweigerlich mit mehr Druck ausblies als üblich, und so nah, wie er dabei ihrer Mitte war, strich sie genau über ihre Spalte hinweg. Möglicherweise lag es daran, dass Nadja zu angespannt war, um ihre aufsteigende Lust zu unterdrücken, und bestimmt hing es auch damit zusammen, dass die Feuchtigkeit in ihrem Schlitz dieses Gefühl noch verstärkte, aber ihr kam es jedes Mal so vor, als würde Sebastians heißer Atem über ihre Scham hinwegfegen wie ein Orkan. Er traf zuerst direkt auf die dünne Linie ihrer Öffnung, prallte von dort ab, verteilte sich zu beiden Seiten und tanzte dann einen Moment lang wirbelnd über ihre Labien, solange Sebastian ausatmete, bis dieser Steppenwind kitzelnd abebbte, wenn er von neuem Luft holte.


Eine kurze Zeit lang ging das noch gut, doch irgendwann geschah das Unvermeidliche: Als ein neuerlicher Schauder des Begehrens sie durchlief, rückte ihr Becken auf einmal wie von selbst nach vorn, wie um sich einer allzu sachten Berührung entgegenzudrücken, und mit einem leisen Klatschen landete ihr nasses Geschlecht in Sebastians Gesicht. Dieser unvermittelte Kontakt traf sie beide völlig unvorbereitet, und obwohl er nur für Bruchteile von Sekunden anhielt, ließ er sie beide gleichermaßen wie elektrisiert zusammenfahren. Nadja machte fast schon einen kleinen Hopser rückwärts, so schockiert war sie über das Resultat dieses Automatismus, Sebastian hingegen schreckte nur kurz auf, blieb dann aber wie erstarrt vor ihr knien.


Ihm war, als hätte ein Blitz seinen Mund getroffen, der von dort aus rasend seinen ganzen Körper durchzuckt hatte, auf seinem Weg sämtliche Nervenbahnen vor Überlastung lahmlegte und seine Muskeln so sehr verkrampfte, dass er sich unmöglich bewegen konnte. Ihm blieb nichts anderes übrig, als still dazusitzen und mit einem träumerischen Blick zu Nadja hinauf zu warten, dass sein überfordertes Gehirn wieder seinen Betrieb aufnahm. Ein Kribbeln bedeckte seine Lippen nach diesem Aufprall, als wäre Nadjas Weiblichkeit statisch aufgeladen gewesen und hätte ihm einen winzigen Stromschlag verpasst, der nun auf ihnen nachhallte, und er glaubte sogar, noch immer deren Hitze auf sich zu spüren, wie einen Stich der Melancholie, wenn man aus einem wunderschönen Traum erwacht und feststellen muss, dass nichts davon real war. Doch als er allmählich klarer denken konnte, bemerkte er, dass diese unterschwelligen Empfindungen nicht das einzige waren, was dieser Zwischenfall auf ihm hinterlassen hatte.


Eine schmierige Flüssigkeit haftete an ihm, als hätte er Honig gegessen, und als würden die Rückstände ihm nun den Mund verkleben, doch wusste er sehr gut, was genau das war. Es war Nadjas Scheidensekret, das sie unbeabsichtigt auf ihm verteilt hatte, als sich für einen unendlich flüchtigen Augenblick ihre intimste Stelle auf sein Gesicht gepresst hatte, und bei diesem Gedanken konnte er sich einfach nicht zurückhalten. Ohne dass ihm überhaupt wirklich bewusst war, was er tat, streckte er die Zunge aus und leckte sich über die Lippen. Der Geschmack, der sich daraufhin in ihm ausbreitete, war auf eine berauschende Weise durchdringend. Er war salzig, mit einer leicht süßlichen Note und so unwiderstehlich, dass Sebastians Herz vor übermächtigem Verlangen noch schneller zu pochen begann.


Auch an dieser Stelle hätte diese Episode ihren verdienten Abschluss finden können. Sie wussten beide, das Sebastians Neugier eigentlich gestillt war; er hatte nun so lange an ihrer Spalte geschnüffelt, dass er diesen Geruch unter Tausenden wiedererkannt hätte, und er hatte zudem noch ungefragt eine kleine Kostprobe bekommen, doch wollte keiner von ihnen, dass es jetzt schon endete. Also beugte er sich genau wie zuvor wieder zu ihr hin, bis er so dich an ihr war, dass er nur die Zunge hätte auszustrecken brauchen, um erneut diesen köstlichen Saft probieren zu können, und schnupperte angestrengt. Dabei hoffte er nicht einmal auf eine Wiederholung dieses Unfalls von vorhin, er war vollkommen zufrieden damit, hier zu sitzen, Nadjas vor Feuchtigkeit glitzernden Schlitz zu betrachten und den aufreizenden Duft einzuatmen, den er verströmte.


Dennoch kam es diesmal schon nach nur wenigen Augenblicken genau dazu. Nadja selbst zog es vor, anzunehmen, dass ihr Schritt nach dieser unverhofften, äußerst verheißungsvollen Berührung, als er gegen Sebastians Mund geschlagen war, einfach nur noch empfindlicher reagierte, obwohl es im Grunde wahrscheinlicher war, dass der unbewusste Wunsch dahintersteckte, dass er ihr endlich richtig die Keksdose auslecken würde, jedenfalls gelang es ihr nicht, sich dahingehend zu zügeln. Kaum dass Sebastians Atem wieder über ihre Labien strich, drängte sich ihre Scham ihm entgegen, und mit einem nassen Geräusch wie von einem mit Wasser vollgesogenen Handtuch, das auf den Boden geworfen wurde, traf sie auf Sebastians Gesicht. Wieder zuckte Nadja zurück, blieb aber in Sebastians Reichweite. Der nahm diese Einladung dankend an und fuhr fort, ihr Geschlecht zu beschnuppern. Das brachte wiederum ihre Hüfte zum Schwingen, doch als sie sich dieses Mal nach vorn warf, riss Nadja sie nicht wieder zurück. Sie blieb einfach so stehen, wie sie war, den Rücken durchgedrückt, sodass ihr Schoß sich vorwölbte, und genoss es, wie er auf Sebastians Mund lag, wie sein Atem ihren Schlitz kitzelte und wie sich seine weichen Lippen an sie pressten.


Für Sebastian war es, als würde ihm ein saftiger Pfirsich in den Mund geschoben werden. Er spürte, wie das samtige Fleisch zwischen seine Lippen drang und der Nektar ihm auf die Zunge tröpfelte. Ihm war ja bereits aufgefallen, dass der Geruch etwas von exotischen Früchten an sich hatte, doch auch der Geschmack wies eine unverkennbare Ähnlichkeit auf, wie ihm jetzt klar wurde. Es war eine schwere, zart-bittere Süße, die ihn umgab wie eine Wolke, als würde sich das Sekret durch die Hitze in seinem Mund verflüchtigen, sodass die Partikel davon um ihn herum schwebten und ihn vollständig einhüllten.


Eine Weile überlegte er, was er jetzt tun sollte. Sollte er aus Höflichkeit und Respekt von sich aus den Kopf von ihr weg bewegen? Es war immerhin offensichtlich, dass es wie vorher nur eine unwillkürlich Reaktion ihres Körpers war. Andererseits hatte sie doch inzwischen ausreichend Zeit gehabt, wieder die Beherrschung über sich zu erlangen und ihre Geschlechtsteile aus seinem Gesicht zu nehmen, wenn es ihr unangenehm war, oder nicht? Überhaupt machte sie ganz und gar nicht den Eindruck, als würde es sie stören, im Gegenteil, sie schien sich ihm so fest entgegenzustemmen, wie sie nur konnte und ihr entfuhr ein brummender Laut, nicht ganz ein Stöhnen, aber zumindest ein wohliges Seufzen. Es war also kaum zu bezweifeln, dass es sie anmachte, sich an ihn zu schmiegen, und diese Erkenntnis weckte in ihm instinktiv das dringende Bedürfnis, diese Erfahrung für sie noch schöner zu machen.


Diese Entscheidung stellte ihn jedoch vor eine eine gewisse Herausforderung: wie genau war das zu bewerkstelligen? Immerhin hatte er gerade zum allerersten Mal in seinem Leben eine richtige Scheide auch nur gesehen. Zwar wurde ihm im Sexualkundeunterricht eine Abbildung gezeigt, aber die hatte nicht das Äußere dargestellt, sondern nur eine schematische Zeichnung ihres inneren Aufbaus, weshalb es ja in der Konsequenz dazu gekommen war, dass er hier saß, mit dem Schamhügel der besten Freundin seiner Schwester im Mund. Unverständlicherweise wurde einem in der Schule jedoch nicht beigebracht, wie man eine Frau am besten oral befriedigte. Da musste er sich wohl auf seine Phantasie verlassen, doch zum Glück war die bei ihm schon immer besonders ausgeprägt gewesen.


Langsam, um Nadja nicht zu erschrecken, und so diese wundervolle Eskapade nicht schon wieder zu beenden, bevor sie wirklich angefangen hatte, öffnete er die Lippen und schob die Zunge zwischen ihnen hervor. Dort stieß sie genau auf die dünne Einkerbung, die ihr äußeren Schamlippen bildeten. Das war eine sehr sachte Berührung, nur ein schwaches Anstupsen mit der Zungenspitze, trotzdem ließ sie Nadja nun tatsächlich aufstöhnen, so zügellos, als habe sie nur darauf gewartet, als wäre das die ersehnte Erlösung nach einer Ewigkeit von Gefangenschaft und Entbehrung. Diese Reaktion ermutigte Sebastian, und so drückte er seine Zunge weiter vorwärts, bis sie die Spalte aufspreizte und in die Öffnung hineinglitt.


Daraufhin wurde sein Verstand von einer Unmenge unterschiedlicher Eindrücke geflutet. Am eindringlichsten war wohl der, dass feuchte Wärme ihn umfing. Eigentlich war das auch schon so gewesen, als Nadja ihren Schritt gegen sein Gesicht gepresst hatte, doch verstärkte er sich nun um ein Vielfaches. Davor hatte es sich mehr so angefühlt, als würde ein mit angenehm lauwarmem Wasser vollgesogener Schwamm auf ihm liegen, jetzt aber, als seine Zunge in ihr weiches Innere vordrang, kam es ihm vor, als würde ihm eine regelrechte Hitze aus diesem Loch entgegenschlagen wie der Dampf aus einer heißen Quelle.


Einen Moment lang verharrte er so, unschlüssig wie er weiter vorgehen sollte in seinem Bestreben, Nadja Lust zu verschaffen, bevor er auf das Offensichtlichste verfiel. Jegliche Hemmungen ablegend begann er, seine Zunge vor und zurück zu bewegen, als würde er Kuchenteig aus einer Rührschüssel lecken. Das tat er mit grenzenloser Hingabe. Zunächst versuchte er, so tief wie möglich in den Kanal des älteren Mädchens einzudringen, musste aber zu seinem Bedauern schnell feststellen, dass es zu anstrengend war, die Zunge über einen längeren Zeitraum hinweg so weit auszustrecken, um sie in der Enge zwischen den Scheidenwänden noch groß bewegen zu können. Dazu drückte sich das glatte Fleisch einfach zu fest an ihn. Alles, was er so zustande brachte, war ein schwaches Ausschlagen mit der Zungenspitze.


Das war anscheinend aber schon genug, um Nadjas Leidenschaft noch zu steigern. Ihr Becken zuckte unentwegt vor und zurück, als würde sie versuchen, sich Sebastians Zunge immer weiter einzuführen, und ihre Knie knickten ein wenig ein, als könnte sie sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten. Außerdem merkte Sebastian auf einmal, dass Nadja noch feuchter geworden war und hielt das für ein weiteres Indiz ihres zunehmenden Verlangens. Erst sehr viel später erfuhr er, dass das nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen musste. Auch in Gefahrensituationen, wenn körperlicher Missbrauch drohte, sonderte das weibliche Geschlecht mehr seines Sekrets ab, um Verletzungen zu vermeiden, doch das war hier natürlich nicht zu befürchten. In diesem Fall hatte Sebastian recht mit seiner Vermutung; für Nadja war dies wirklich das erfüllendste Erlebnis, das sie jemals gehabt hatte, und genau dieser Umstand, dass er es schaffte, solche Gefühle in diesem so charakterstarken Mädchen auszulösen, machte ihn mindestens ebenso sehr an wie sie.


Neben diesem Stolz, den er dadurch empfand, war aber noch etwas ausschlaggebend für das unendliche Begehren, das in Sebastian aufstieg, nämlich seine Neugier. Ihm war alles an dieser Sache unbekannt und deshalb besonders aufregend. Was das Aussehen einer Scheide anging, ihren Geruch und ihren Geschmack, mit alldem hatte er sich inzwischen schon einigermaßen vertraut gemacht, doch die Nässe, die sich in ihr ansammelte, war für ihn noch immer ein zutiefst faszinierendes Geheimnis, und da er nun einmal die Gelegenheit dazu hatte, brannte er darauf, mehr darüber herauszufinden. Um dieses Ziel zu erreichen, steckte er seine Zunge wieder so tief in den Schlitz, wie er nur konnte, dann krümmte er die Spitze ein, sodass eine Art Schöpfkelle entstand, und zog sie anschließend aus dem Loch hervor. Auf diese Weise förderte er die größtmögliche Menge dieser Flüssigkeit zutage. Immer mehr Tropfen davon liefen auf Sebastians Zunge, als er sie an der Scheidenwand entlang nach draußen führte, bis sich eine ansehnliche Pfütze auf ihr zusammengetragen hatte.


Als Sebastian seine Zunge letztlich ganz aus Nadjas Enge herausgeholt hatte, zog er sie wieder in den Mund, wobei er sorgsam darauf achtete, nichts von seinem kostbaren Fund zu verschütten, und lehnte sich zurück, fort von Nadjas noch immer zitterndem Unterkörper, um seine errungene Ausbeute in aller Ruhe untersuchen zu können. Als erstes ließ er sie über seine Zunge gleiten. Sie war ölig; warm und glitschig waberte sie in seinem Mund umher, verklebte sein Inneres und fühlte sich an, als wäre er von einer dünnen Schicht warmen Sirups überzogen worden. Schließlich schluckte er sie herunter, und der Geschmack, der ihn dabei erfüllte, unterschied sich kaum von dem, den er wahrgenommen hatte, als Nadja ihm ihre Scham in den Mund geschoben hatte. Er war noch immer vorrangig salzig, nun jedoch, als er ihn direkt trank und nicht vom triefenden Schritt des älteren Mädchens, kam er ihm weniger süß vor, sodass die bittere Note mehr hervorstach.


Nadja ließ ihn währenddessen nicht aus den Augen. Gebannt hatte sie beobachtet, wie Sebastian ihren Saft im Mund herumgeschwenkt hatte wie ein Sommelier bei einer Weinprobe und ihn danach langsam und genussvoll geschluckt hatte, doch als sie ihn seine mit des Resten beschmierten Lippen öffnen sah, und sich silbrige Fäden zwischen ihnen spannten, war es völlig um sie geschehen. Eine Welle unbändiger Lust brach über sie herein, und ohne dass sie es hätte verhindern können, stolperte sie das kurze Stück vorwärts, bis ihr Schritt sich wieder gegen Sebastians Gesicht drückte. Allerdings wartete sie nicht darauf, dass er von sich aus damit fortfuhr, ihr die Möse zu lecken; dazu fehlte ihr jetzt schlicht die Geduld. Alles in ihr schrie unaufhörlich nach Erlösung, und so ging sie sofort dazu über, sich selbst an ihm zu reiben. Unwillkürlich umfasste sie mit beiden Händen seinen Kopf, um ihn in Position zu halten, dann beugte sie ein wenig die Knie und streckte sie ruckartig wieder durch. Das tat sie abwechselnd immer wieder, in einem so rasenden Tempo, dass ihr beinahe schwindelig wurde.


Dadurch schabte ihre Spalte beständig über Sebastians willig hingehaltenen Mund, doch achtete sie ganz besonders darauf, das ihr Kitzler fest an seinen leicht geöffneten Lippen vorüberstrich. Das bemerkte nach einiger Zeit offenbar auch Sebastian, denn er versuchte nun seinerseits, ihre Perle mit dem Mund einzufangen, und an ihr zu saugen, doch konnte Nadja einfach nicht aufhören, ihre Hüfte auf und ab wippen zu lassen. Ihr Bauch war vollständig angefüllt mit der Hitze herannahender Ekstase; es fühlte sich an wie eine Gewitterwolke, die in ihr tobte und immer weiter anzuwachsen schien, bis sie drohte, Nadja zu zerreißen, und das einzige, was ihr ein wenig Linderung verschaffte, war es eben, ihr Verlangen mit dem Schwenken ihres Beckens selbst auszuleben. Ihr Magen hatte sich verkrampft, ihre Augen schlossen sich, ohne dass sie sich bewusst dazu entschieden hätte, und sämtliche ihrer Muskeln spannten sich für einige Herzschläge gemeinsam an, bevor sich all das explosionsartig entlud.


Ein kurzer spitzer Schrei entfuhr ihr, den sie nicht schnell genug hatte unterdrücken können, als ein Beben absoluten Entzückens durch ihren Körper schoss, das jede einzelne Faser in ihr zum Vibrieren brachte. Gleichzeitig wurde ihr Schritt ein letztes Mal nach vorn gerissen und ihre Arme zurückgezogen, sodass Sebastians Kopf, den sie noch immer umklammert hielt, mit aller Macht zwischen ihre Beine gepresst wurde, und genau so verharrte sie, während Woge um Woge des berauschendsten Orgasmus, den sie je erlebt hatte, über sie hinwegspülte. Gerade als der abzuklingen begann, spürte sie, wie ein großer Schwall Scheidensekret aus ihr hervorspritzte, und trotz der grenzenlosen Euphorie, die sie dabei erfasste, hörte sie das erstickte Keuchen, das Sebastian vor Überraschung ausstieß.


Zusammen mit den Nachwirkungen ihres Höhepunkts durchlief Nadja ein Zittern, bei dem noch ein paar Tropfen ihres Safts aus ihrem Schlitz quollen, und sie atmete in einem lang gezogenen Zischen aus, während alle Anspannung aus ihr wich und sie eine bedingungslose Zufriedenheit überkam. Diese Empfindung führte auch dazu, dass ihre Muskeln sich wieder lockerten. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie jetzt gar nicht mehr die Kraft gehabt, sich noch weiter in Sebastians Haar zu verkrallen. Ihre Arme fielen erschlafft von ihm ab, und mit einem Mal bemerkte sie, dass sie auf Zehenspitzen stand, um sich so dicht wie es nur irgend ging, an sein Gesicht zu schmiegen. Da erst wurde ihr richtig bewusst, was sie soeben getan hatte. Sie hatte es sich von einem frühpubertären Jungen mit dem Mund machen lassen, und als der mal kurz Luft holen wollte, hatte sie es nicht aushalten können und sich auf dieselbe Weise selbst an ihm befriedigt wie sie es früher immer getan hatte, als sie noch kleiner gewesen war. Damals hatte sie einen Schreibtisch gehabt, dessen Oberfläche auf einer Höhe mit ihrer Hüfte lag. Dann hatte sie sich immer genau wie jetzt auf die Zehenspitzen gestellt und war so an die Kante herangetreten, dass die Ecke in ihren Schritt hineingeragt war, und hatte sich an ihr gerieben. Das hier war im Grund nichts Anderes gewesen; sie hatte Sebastian benutzt wie einen Gegenstand, an dem sie sich abreagieren konnte, und zu allem Überfluss war das auch noch vor den Augen dessen Schwester sowie der Hälfte ihrer Klassenkameradinnen passiert.


Rasch stellte sie sich wieder mit beiden Beinen aufrecht auf den Boden, sodass Sebastians Kopf aus ihrer Scham auftauchte, in die er vergraben gewesen war. Er grinste so strahlend, als wäre er der glücklichste Mensch der Welt, aber das änderte nichts an ihrem schlechten Gewissen. Sie hatte nun einmal ihre Ideale, und jetzt kam es ihr so vor, als hätte sie die verraten. Sie hatte sich verhalten wie ein typischer Vertreter des Patriarchats, einer von den Leuten, die dachten, dass sie sich alles nehmen könnten, was ihnen gefällt, und die andere Menschen behandeln könnten wie ihr Eigentum. Nun fühlte sie sich furchtbar schuldig, und egal wie Sebastian dazu stand, ob er davon angetan gewesen war oder nicht, sie würde ihn mindestens um Verzeihung bitten müssen, wenn sie schon nicht vorher gefragt hatte, ob sie das tun dürfte.


»’tschuldigung«, sagte sie demgemäß, »da ist es ein bisschen mit mir durchgegangen. Keine Ahnung, wie ich so die Beherrschung verlieren konnte.«


Doch Sebastian schüttelte nur den Kopf. »Das muss dir nicht leid tun. Es … es war das Schönste, was ich je erlebt habe.«


Erleichtert seufzt Nadja auf und öffnete bereits den Mund, um etwas zu erwidern, doch war sie so sehr außer Atem, dass sie erst einen Moment benötigte, um Luft zu holen, und das nutzte eine der anderen Party-Gäste, um noch einmal nachzuhaken.


»Wirklich?«, fragte Sandra mit einer Stimme, die eine Oktave höher klang als sonst.


Sandra war die Tochter des Bürgermeisters, deren Haus Nadja einmal zusammen mit Chris in einer nächtlichen Aktion mit wüsten Beschimpfungen beschmiert hatte. Dass sie deswegen kein schlechtes Gewissen hatte, lag nicht nur an der Parteizugehörigkeit ihres Vaters, sondern hatte auch mit Sandra selbst zu tun. Als Tochter des Bürgermeisters war sie natürlich ausgesprochen behütet aufgewachsen; sie besaß alle Privilegien, die eine ungerechte Gesellschaft zu bieten hatte, und verhielt sich ganz so, als würden die ihr auch per Geburtsrecht zustehen. Zwar war sie nicht direkt herrisch oder herablassend, aber es zeigte sich immer wieder, dass sie durch ihr Umfeld ein unnachgiebiges elitäres Klassendenken internalisiert hatte. Gleich, worum es ging, die Meinung der anderen schien für sie nicht so sehr zu zählen wie ihre eigene, und manchmal kam es Nadja fast so vor, als würde Sandra so etwas wie Dankbarkeit dafür zu erwarten, dass sie sich auch nur mit ihnen abgab.


Überhaupt verstand Nadja nicht so recht, wie sie beide Teil des selben Freundeskreises werden konnten, so verschieden wie sie waren. Es hatte wohl etwas mit Yvonne zu tun. Unabhängig voneinander hatten sie sich einfach mit demselben Mädchen angefreundet. Es war eben auch schwer, sich Yvonnes warmherziger Art zu entziehen. Sie war immer nett, hörte einem zu, wenn man Probleme hatte, und behandelte alle gleich, sei es nun die möglicherweise etwas zu stolze Tochter wohlhabender Eltern oder eine Punkerin mit dem Ziel, dieses unfaire System zu stürzen, in dem einzig der Profit regierte und in dem ausschließlich alte weiße Männer über die Belange eines viel diverseren Volks entschieden.


Sebastian indes ahnte nichts von diesem schwelendem Konflikt. Wie Nadja kannte er auch Sandra nur flüchtig. Er wusste nur, dass sie an der Schule ebenso bekannt wie beliebt war, abgesehen davon war alles, was er mit Sicherheit über sie sagen konnte, dass sie außerordentlich gutaussehend war. Sie hatte rotes welliges Haar, blasse Haut und Augen, deren Farbe nur schwer zu bestimmen war. Sebastian fand, dass sie in einem goldenen Gelb erstrahlten, durchsetzt mit einigen dunkleren Einsprengseln, beinahe wie die eines Tigers, in denen sich das Licht der Sonne spiegelte. Doch ihre unbestreitbare Schönheit war gar nicht der Grund, warum er jetzt errötete, als er ihrem fragenden Blick begegnete; das war vielmehr ein Zusammenspiel aus der Tatsache, dass seine gesamte untere Gesichtshälfte mit Nadjas Ausflüssen besudelt war und der Indiskretion der Frage an sich. Ihm war keineswegs peinlich, was er getan hatte, es war wirklich das mit Abstand Schärfste, was ihm jemals widerfahren war, aber das so freimütig zu erzählen vor einem Haufen Mädchen, die er so gut wie gar nicht kannte und – schlimmer noch – vor seiner Schwester, in die er heimlich verliebt war, das war ihm mit seiner schüchternen Natur schon beim ersten Mal schwergefallen, es nun noch einmal zu wiederholen war da nicht viel besser. Dem entgegen konnte er auch nicht einfach schweigen. Zum einen wollte er nicht, dass Nadja auf die Idee kam, er hätte das nur gesagt, damit sie sich nicht schlecht fühlen müsste, zum anderen war er schon selbst zu oft in seinem Leben schlecht behandelt worden, als dass er ohne weiteres unhöflich gewesen wäre, und sei es auch nur, indem er eine ihm gestellte, ein wenig unverfrorene Frage nicht beantwortet hätte.


»Ja«, überwand er sich zu sagen. »Es hat mir Spaß gemacht und ich bin froh, dass es Nadja gefallen hat.«


»Hm-hm«, machte Sandra. »Und … und würdest du es gerne wieder tun?«


»Sicher«, antwortete Sebastian, ohne dass er sich diesmal erst zum Sprechen hätte zwingen müssen. Er dachte gar nicht darüber nach, ob er damit zu viel über sich preisgab und somit wieder einmal Anlass zum Spott gab, oder worauf Sandra mit dieser Frage abzielte, für ihn war es bloß die Bestätigung einer offensichtlichen Wahrheit.


Hoffnungsvoll nickte Sandra. »Wenn das so ist, dann könntest du mir vielleicht helfen. Weißt du, es hat mich ziemlich angemacht zuzusehen, wie du es Nadja besorgt hast, und … na ja, also wenn du das willst, würde ich mich sehr freuen, wenn du das bei mir auch machen könntest.«


Erstaunt blickte Sebastian zu Sandra auf, die Augen weit aufgerissen und den von Scheidensekret nassen Mund offenstehend. Er konnte gar nicht glauben, welches Angebot sie ihm da unterbreitete. Niemals hätte er sich das zu erträumen gewagt. Bisher hatten seine Mitschülerinnen ihn nicht einmal beachtet, für sie war er immer nur der stille kleine Junge, der zu schwach war, um sich zu wehren, wenn auf ihm herumgetrampelt wurde, doch nun hatte er es geschafft, sogar ein älteres und damit wahrscheinlich erfahreneres Mädchen mit dem Mund zu befriedigen, und nun wollte ein zweites, ebenso hübsches Mädchen dasselbe von ihm. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn, das tiefer ging als bloße sexuelle Erregung. Das war eine Form der Bestätigung, die ihm völlig neu war, und die ihm etwas gab, das er so noch gar nicht kannte. Ohnehin erfuhr er nur selten Zuspruch. Zwar war er ein guter Schüler und verhielt sich immer ruhig und unauffällig, weshalb er von den Lehrkräften oft gelobt wurde, und bei Yvonne fühlte er sich auch verstanden, doch war er nie bei einer bestimmten sozialen Gruppe wirklich willkommen gewesen, und was das hier betraf, so so ging es noch weit darüber hinaus. Um eine solche Gefälligkeit gebeten zu werden, erzeugte viel er als diese Empfindung von Zugehörigkeit, nach der er sich so manches Mal gesehnt hatte; es war intimer, es war aufregender und es war mit nichts zu vergleichen, was er je erlebt hatte. Sein Herz machte einen Satz, der ihn beinahe selbst vor Überraschung aufhüpfen ließ und seine Wangen glühten, als hätte er sie versehentlich auf eine heiße Herdplatte gelegt.


»Ähm«, machte Sebastian, obwohl er gar nicht erst lange überlegen musste, ob er zustimmen sollte oder nicht. Sein Entschluss stand bereits fest, er wusste nur nicht genau, wie er ihn formulieren sollte. »Also, ich bin gerne bereit, alles zu tun, was ich kann, um dir zu helfen.«


Irgendwie schaffte Sandra es, ein helles Lächeln zu zeigen und gleichzeitig die Stirn zu runzeln, was ein seltsam anmutender Gesichtsausdruck war, aber dennoch ihren inneren Zwiespalt perfekt verdeutlichte, ihre Vorfreude und die Zweifel, als könnte Sebastian seine Einwilligung jeden Augenblick wieder zurückziehen. »Ja?«, fragte sie mit fester Stimme nach, die aber dennoch einen fast ängstlichen Unterton in sich trug.


Doch erwies sich ihre Sorge in dieser Hinsicht als völlig unbegründet. »Ja«, sagte er und nickte bekräftigend.


Diese schlichte Aussage schien auch bereits auszureichen, um Sandras Befürchtungen zu zerstreuen. Ihre Stirn glättete sich, und sie atmete sogar tief auf, als hätte sie bis eben noch vor Gericht gestanden, doch wäre nun überraschenderweise von allen Anklagepunkten freigesprochen worden, legte aber offenbar Wert darauf, dass man ihr ihre Erleichterung nicht zu sehr anmerkte. Schnell riss sich wieder zusammen und strahlte ihre gewohnte Souveränität aus. »Oh, gut«, sagte sie, um einen sachlichen Ton bemüht. »Dann … dann zieh ich mich mal aus, wenn das für dich in Ordnung ist.«


Das war zwar eigentlich eine Feststellung, trotzdem erkannte Sebastian, dass sie zugleich eine implizite Frage an ihn darstellte, und er schaffte es, ein fahriges Kopfnicken hinzubekommen, obwohl er sich nicht davon abhalten konnte, nochmals einen kurzen Seitenblick auf Yvonne zu werfen. Sie saß nicht mehr so unbeteiligt da wie zuvor; jetzt starrte sie fassungslos zu ihnen herüber, und sie sah aus, als wäre sie jederzeit bereit, aufzuspringen und dieser ganzen Absurdität ein Ende zu bereiten, aber noch erhob sie keine Einwände. Sebastian konnte ihr nicht wirklich verdenken, dass ihr diese Situation unangenehm war. Da hatte ihr kleiner Bruder sich hier eingeschlichen, weil er noch nie ein weibliches Geschlecht gesehen hatte, und als ausgerechnet ihre beste Freundin ihm ihres zeigte, hatte es sich irgendwie dahingehend entwickelt, dass er es ihr geleckt hatte, und gerade nachdem das vorüber war, meldete schon die nächste ihrer Freundinnen Interesse an dieser zuvorkommenden Behandlung. Für ihn selbst jedoch war dies die Erfüllung eines Traums, und er würde sich nicht davon abbringen lassen, Sandras Wunsch nachzukommen.


Als er seinen Blick wieder geradeaus richtete, hatte Nadja ihren Platz vor ihm geräumt, und Sandra drängelte sich an ihr vorbei, um an ihn heranzukommen. Anders als Nadja trug sie einen richtigen Schlafanzug, allerdings hatte der nichts Kindliches an sich. Er war auch nicht gerade ein Negligé, doch war er ungleich stilvoller als die Schlafbekleidung der übrigen Mädchen, insbesondere natürlich dem profanen Ensemble, für das Nadja sich entschieden hatte. Er bestand aus einem sehr dünnen luftigen Hemdchen aus grüner Seide und dazu passender kurzer Hose. Genau die streifte sie sich nun über die Hüften hinab, bis das Höschen keinen Halt mehr hatte und an ihren langen schlanken Beinen entlang zu Boden glitt. Anschießend stieg sie aus den Beinlöchern hervor, bückte sich aber nicht, um es aufzuheben, sondern blieb einfach so stehen wie sie war, ihre untere Körperhälfte unbekleidet, die Beine leicht auseinander gehalten und somit bereit, damit Sebastian beginnen konnte.


Mit einem entsprechenden erwartungsvollen Blick sah sie auf ihn hinab, doch das bemerkte er gar nicht. Er war inzwischen vollauf damit beschäftigt, Sandras Schritt in allen Einzelheiten zu betrachten. Der offensichtlichste Unterschied zu dem von Nadja war, dass ihre inneren Schamlippen nicht von den äußeren verdeckt wurden. Sie standen ein wenig vor, sodass ihr Zugang deutlich leichter auszumachen war, und das pinkfarbene Innere leuchtend zwischen ihnen hervor glomm. Damit hatten sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Bachbett. Sie wölbten sich auf wie Verwerfungen im Erdreich und auf ihrem Grund war ein dünnes Rinnsal von silbrig glitzernder Flüssigkeit zu erkennen. Dieser Anblick verzauberte ihn ungemein und mehr noch, er zog ihn sogar beinahe magisch an. Er konnte es gar nicht erwarten, sich dieser hinreißenden Scheide widmen zu dürfen, und da es eigentlich auch keinen Grund gab, das noch länger hinauszuzögern, beschloss er, sofort damit anzufangen.


Voller Verlangen lehnte er sich vor und streckte die Zunge heraus, doch obwohl es bei ihr viel einfacher gewesen wäre, sie gleich in den Schlitz eintauchen zu lassen als bei Nadja, schwebte ihm diesmal etwas Anderes vor. Es lag wohl an der Form von Sandras Geschlecht; die Art, wie ihre inneren Schamlippen auseinander strebten, als würden sie eine keilförmige Kerbe bilden, verführte einen richtiggehend dazu, sie der Länge nach zu lecken, und er sah keinen Sinn darin, sich diesem Drang zu widersetzen. Sanft drückte er die Spitze seiner Zunge an den untersten Punkt, an dem der Spalt seinen Anfang nahm, und ließ sie dann behutsam nach oben wandern, die schmale Furche hindurch. Das passte perfekt. Seine Zungenspitze schmiegte sich so nahtlos zwischen die Labien, dass es dazu überhaupt keiner Anstrengung bedurfte. Mit der steten Ruhe, mit der ein Segelschiff über das stille Wasser eines gänzlich wellenlosen Sees schwamm, fuhr sie an ihnen entlang, wobei Sebastian fühlen konnte, wie sie sachte an ihr vorüber strichen. Gleichzeitig waren sie aber auch so ungleichmäßig geformt, dass er sie etwas aufdrückte und damit auch straffte.


Sandra reagierte darauf, indem sie mit einem hörbaren, beinahe zischenden Geräusch einatmete, als würde man ihr langsam ein Pflaster abziehen, sodass die Haut daran kleben blieb und sich nur Stück für Stück löste. Erst wusste Sebastian nicht, was er davon halten sollte. Machte er irgendetwas falsch? Andererseits klang es nicht so, als würde es ihr nicht gefallen, sondern viel mehr als wäre das eine kleine Annehmlichkeit, die aber nur dem wahren Genuss vorauslief, eine Verheißung dessen, was bald noch folgen sollte. Dieser Eindruck bestätigte sich, als er am oberen Ende von Sandras Geschlecht anlangte. Dort, wo die Schamlippen sich wieder vereinigten, war ein kleiner Knubbel eingebettet; das war selbstverständlich ihre Klitoris, doch auch wenn Sebastian das in dem Moment nicht klar war, war nicht zu übersehen, dass sie an dieser Stelle besonders empfindlich war, denn sobald seine Zunge gegen dieses hügelähnliche Gebilde stieß, zuckte sie zusammen und ihr angestauter Atem entlud sich in einem befreienden Stöhnen.


Das überzeugte Sebastian letztlich von der Richtigkeit seiner Taktik. Immer wieder leckte er auf diese Weise Sandras Scheide, unten beginnend und sich bis zu ihrem Kitzler hinaufarbeitend, und schnell verfielen sie in einen sich einander anpassenden Takt. Scharf sog Sandra die Luft ein, während Sebastian seine Zunge durch ihre Schamlippen zog, und stieß sie heftig aus, wenn er schließlich ihr Lustzentrum erreichte. Wie schon bei Nadja bemerkte er auch jetzt, wie sich mehr und mehr Feuchtigkeit in ihrem Schlitz sammelte. Ihm kam es vor, als würde ein Graben geflutet, sodass nach und nach der Wasserpegel stieg. War seine Zunge zuvor nur an der äußersten Spitze mit dem Sekret benetzt worden, war es jetzt, als würde er durch ein Meer waten. Die schmierige Flüssigkeit quoll ihm geradezu entgegen und verteilte sich um seinen ganzen Mund herum, während er ihn an ihrem Schritt auf und ab rieb.


Allerdings hielt diese einvernehmliche Routine nicht allzu lange an. Der gesteigerte Ausfluss aus Sandras Loch ließ auch Sebastians Erregung in ungeahnte Höhen schießen. Immer schneller und immer rückhaltloser leckte er die Spalte des Mädchens, sodass diese ihre Atmung nicht mehr seinen Zungenschlägen angleichen konnte, ohne dabei zu hyperventilieren. Sie hechelte jetzt viel mehr, während Sebastian sich fühlte, als würde er seinen Kopf in eine Schüssel warmen Honigs drücken. Tropfen dieses Gemisches aus seinem Speichel und Sandras Saft flogen wild umher und er spürte ein Gerinnsel davon sein Kinn hinablaufen. Doch so sehr ihn das auch anmachte, Sandra stand dem in nichts nach. Ihm fiel auf, dass sie versuchte stillzuhalten, damit er ungehindert weiter seiner Aufgabe nachgehen konnte, aber sie hatte nur mäßigen Erfolg damit. Rhythmisch wackelte ihr Becken vor und zurück, jedoch nicht so als wollte sie sich möglichst dicht an ihn drängen, sondern eher als würde die überkochende Leidenschaft in ihr einen solch unkontrollierbaren Druck aufbauen, dass sie sich schlicht bewegen musste, um nicht zu platzen.


Sebastian nahm das als Hinweis darauf, dass sie kurz davor war, zu kommen, und er vermutete, dass, wenn dem so war, es wohl angebracht wäre, sich nun vor allem auf den Teil seines Vorgehens zu konzentrieren, der ihr offenbar am meisten Lust bereitete. Das war eben, wenn er diese kleine Erhebung oberhalb ihres Scheideneingangs leckte, also ließ er seine Zunge wieder dorthin wandern und umkreiste sie dann spielerisch. Das entlockte Sandra einen entzückten Schrei, den sie nur notdürftig dämpfen konnte, indem sie sich hastig die Hand auf den Mund schlug, aber ironischerweise zuckte ihr Becken zurück, als hätte sie sich erschreckt. Davon ließ Sebastian sich jedoch nicht beirren. Ohne darüber nachzudenken schob er den Kopf noch weiter vor, bis er wieder in Sandras Schoß versank, und nahm ihre Kitzler in den Mund. Er legte seine Lippen um ihn und saugte an ihm, bevor er auch noch seine Zunge zu Hilfe nahm. Mit aller Kraft drückte er sie gegen ihn und streichelte mit ihr beständig über ihn hinweg.


Das ließ Sandra endgültig die Fassung verlieren. Sofort schoss ihre Hüfte vor, sodass ihr Intimbereich sich fest an Sebastians Gesicht presste und es völlig bedeckte. Im selben Augenblick knickten aber auch ihre Knie ein, und ihr ohnehin wackliger Stand wurde noch unsicherer. Um ihr Gleichgewicht zu wahren, beugte sie sich vor und umfasste Sebastians Kopf mit beiden Händen. Er wusste nicht, ob das ein Versuch war, sich an ihm abzustützen oder ob sie ihn so genau dort halten wollte, wo sie es am meisten brauchte, aber die Art, wie sich ihre Finger in seine Haare krallten, wirkte eher so, als ließe der nahende Höhepunkt ihre Muskeln verkrampfen, und als würde sie einfach instinktiv nach irgendetwas greifen, und da war sein Kopf wohl das Naheliegendste. So oder so, es zeigte ihm jedenfalls, dass er auf dem richtigen Weg war, also kümmerte er sich nicht weiter darum und fuhr mit dem fort, was er schon die ganze Zeit über tat. Er stellte sich vor, dass die Perle in seinem Mund eine zugegebenermaßen sehr kurze Zuckerstange war, und lutschte an ihr, während er sie darüber hinaus noch leckte.


Dieser aufopferungsvollen Zuwendung konnte Sandra sich nicht lange erwehren. Ein paar Herzschläge lang drohte sie fast in sich zusammenzusacken, als die Lust sie schließlich überwältigte und in einem gewaltigen Orgasmus gipfelte, dann wurde Sebastians Kinn von einer weiteren Welle ihres Nektars überspült, die sich aus ihrer Spalte ergoss. Zunächst war Sandra jedoch zu angespannt, um ihrer Ekstase freien Lauf zu lassen. Für diesen Moment war sie wie erstarrt, ihre Kiefer waren so fest aufeinander gebissen, dass sie nur ein leises Gurren hervorbrachte, und auch ihr Becken hielt nun still, doch sobald der vorüber war, konnte sie nicht mehr an sich halten. Sie stieß ein tiefes Stöhnen aus, einen Laut unendlicher Erlösung, und sie drückte den Rücken durch, sodass Sebastians Kopf unentrinnbar zwischen ihrem Schritt und ihren Händen eingekeilt war, als wäre er in einem Schraubstock gefangen.


So standen sie eine Weile da, während ein Schauder der Befriedigung Sandra durchrieselte, und sie langsam wieder zu Atem kam: beide vornüber gebeugt, Sebastians Kopf in ihrem Schoß eingeschlossen, von ihren Armen dort gehalten und ihr Hintern wieder unaufhörlich auf und ab hüpfend, nun aber sehr viel langsamer, als die Erfüllung ihres Verlangens sie allmählich zur Ruhe kommen ließ. Sebastian hätte nichts dagegen gehabt, die Ewigkeit in dieser Umklammerung zu verbringen. Sein Herz klopfte so heftig, als hätte er selbst gerade einen Höhepunkt gehabt. Für ihn gab es nichts Schöneres als die Gewissheit, diese beiden Mädchen, die für ihn eigentlich unerreichbar waren, zum Kommen gebracht zu haben. Er genoss die Wärme zwischen ihren Beinen, die ihn einhüllte, er genoss es, wie sie seinen Kopf gepackt hielt, als wollte sie ihn nie wieder loslassen, doch vor allem genoss er, wie der Saft, den sie durch ihn abgelassen hatte, an seinem Gesicht herabrann, wie er an seinem Mund klebte, dort Fäden bildete und in kleinen Tropfen von seinen Lippen zu Boden fiel.


Irgendwann begann Sandra aber doch sich von ihm zu lösen, auch wenn sie es keineswegs eilig damit hatte. Erst hoben sich ihre Hände von seinem Kopf mit einer fast schon behutsamen Geste, als hätte sie unerlaubterweise ein zerbrechliches Artefakt aus seinem Schaukasten genommen und es jetzt wieder zurückgestellt, in der Hoffnung, dass niemandem ihr Frevel auffallen würde, dann richtete sie sich ebenso gemächlich auf und trat schließlich ein wenig von ihm weg. Obwohl sie nach ihrer anfänglichen kontraintuitiven Reaktion doch noch dasselbe getan hatte wie Nadja, nämlich sich an ihn zu drücken und dabei seinen Kopf festzuhalten, als hätte die Gefahr bestanden, dass er kurz vor ihrem Orgasmus einfach aufhörte, sah sie offenbar keinen Grund, sich dafür zu entschuldigen. Sie lächelte nur unverbindlich zu ihm herab und sagte: »Danke. Das war sehr … freundlich von dir.«


Unverwandt sah Sebastian zu ihr auf und wartete ab, ob sie noch etwas hinzufügte, oder sich sonst irgendetwas ergab, aber Sandra schien nun, da sie zufrieden mit seinen Diensten war, eher vorauszusetzen, dass er aufstand und zurück auf sein Zimmer ging. Zwar kam Sebastian nicht umhin, ein bisschen enttäuscht zu sein – für ihn hätte es unaufhörlich so weitergehen können und nur zu gerne hätte er es allen anderen Partygästen auch noch mit dem Mund gemacht –, dennoch musste er zugeben, dass sie recht hatte. Nadja hatte schon mehr für ihn getan, als er je wiedergutmachen könnte, indem sie ihm nur ihre Spalte gezeigt hatte; dass er sie und Sandra dann auch noch hatte lecken dürfen, hatte endgültig alle Hoffnungen übertroffen, die er in realistischer Weise hegen konnte. Im Grunde war es schon ein Wunder, dass sie nicht sofort nach seinen Eltern gerufen und ihn anschließend hinausgeworfen hatten, als sein Versuch, sie auszuspionieren, entdeckt worden war. Er sollte sich also glücklich schätzen, eine bessere Sicht auf das weibliche Geschlecht bekommen zu haben, als er eigentlich hätte erwarten dürfen und darüber hinaus noch diese Erfahrung gemacht zu haben, an die er sich von nun an immer erinnern konnte, wenn er wieder einmal an der Welt verzweifelte, da war wohl das Mindeste, was er tun konnte, um ihnen seine Dankbarkeit zu bekunden, dass er sie nach dieser unerhörten Störung wieder ihren Feierlichkeiten überließ.


Blinzelnd sah er sich um, als wäre er gerade erst aus einem tiefem Schlaf erwacht, der ihn in eine andere Welt entführt hatte, in der nichts so war, wie er es kannte, in der er statt ein schmächtiger Außenseiter zu sein, von allen gemocht wurde und in der Träume tatsächlich wahr werden konnten. Es war, als hätte er seine gesamte Existenz hinter sich gelassen und müsste sich nun erst wieder in der traurigen Realität zurecht finden, trotzdem wollte er sich gerade erheben, als sein Blick auf eines der Mädchen fiel, die ebenso wie er Schwierigkeiten zu haben schien, mit diesem Abenteuer abzuschließen. Bemerkenswerterweise war es diejenige, die vorhin so empört gewesen war, als Nadja ihm angeboten hatte, seine Wissenslücke in Bezug auf die weibliche Anatomie zu füllen, diejenige, deren Namen er nicht kannte. Sie stand dicht bei ihm und etwas seitlich, von wo aus sie das Spektakel genau hatte mitverfolgen können, wie Sebastian ihren beiden Freundinnen die Möse ausgeleckt hatte, und in Anbetracht der Art, wie sie sich nun benahm, war es nicht allzu weit hergeholt, davon auszugehen, dass sie davon gefesselt gewesen war. Schwer atmend starrte sie mit offenem Mund auf Sebastian herab und hielt einen ihrer Arme so, dass er zwischen ihren Beinen hing. Allerdings onanierte sie nicht, wie Sebastian feststellte, er lag nur schlaff dort, sodass die Hand ihre Scham bedeckte.


Hätte er sich selbst nach einem solchen Zwischenfall in dieser Haltung wiedergefunden, wäre ihm sofort klar gewesen, was passiert war: er hatte eine Erektion bekommen und – ob bewusst oder unbewusst – hatte sein Körper sich so positioniert, das sie nicht zu sehen war. Das war jetzt bei diesem Mädchen natürlich eher weniger der Fall. Möglicherweise hatte ihr Verlangen ihre Hand ganz ohne ihr Zutun in diese Richtung gelenkt, beseelt von dem uneingestandenen Wunsch, es sich selbst zu machen, oder es war ein bloßes Surrogat, eine kleine Kompensation, um sie über ihre unerfüllte Sehnsucht hinwegzutrösten. Dazu kam, dass ihre Augen, so unabwendbar sie auch auf ihn gehaftet blieben, nicht ganz auf ihn fokussiert waren. Stattdessen hatten sie diesen versonnenen Glanz angenommen, als würden sie ihn nicht richtig wahrnehmen, sondern wären vielmehr in der Vorstellung versunken, er würde noch immer eines der Mädchen mit dem Mund befriedigen.


Es konnte also kaum ein Zweifel daran bestehen, dass sie sich gerade in sexuelle Phantasien über ihn erging, und diese Erkenntnis raubte ihm buchstäblich den Atem. Er schnappte fast so sichtbar nach Luft wie ein Fisch, der an Land gespült worden war, hielt sie einen Moment lang an und stieß sie erst langsam wieder aus. Nie wäre er auf die Idee gekommen, dass je ein Mädchen so an ihn denken würde, wie er es tat, wenn er masturbierte, schon gar nicht eines, das drei Jahre älter war als er und das zudem noch so hübsch war. Das brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht, vor allem aber fand er es unglaublich faszinierend. Der Gedanke, dass sie sich von ihm erregt fühlte, machte ihn mehr an als alles, was er sich hätte ausmalen können. Bislang hatte er nichts davon geahnt, doch jetzt wurde ihm auf einmal klar, dass das etwas war, was er sich schon immer gewünscht hatte, und dass es nicht nur das Erotischte war, das irgendjemand je erfahren konnte, sondern auch das Erhabenste.


Selbstverständlich hatte er schon die ganze Zeit über eine Latte so hart wie einen Stahlträger gehabt, aber jetzt drückte sie sich so fest gegen den Stoff seiner Schlafanzughose, dass es tatsächlich wehtat. Eigentlich hätte ihn das umso eiliger aufstehen und aus dem Zimmer stürzen lassen sollen, damit er in die Abgeschiedenheit seines eigenen Zimmers gelangte, wo er sich mit seinem neuerworbenen Wissen endlich einen abschütteln konnte, doch war das Gegenteil der Fall. Er erstarrte, bevor er hatte aufstehen können, blieb am Boden hocken und sah zu dem Mädchen auf. Dieser unvorhergesehene Umstand ihrer entfachten Begierde änderte alles. Plötzlich hatte er keinen Grund mehr zu gehen, nun hatte er einen zu bleiben. Offenbar wurde seine Hilfe noch in einem weiteren dringenden Bedarf gebraucht.


Er räusperte sich leise, nicht unbedingt weil er befürchtete, dass seine Stimme belegt wäre, obwohl das unter den Gegebenheiten durchaus anzunehmen war, vielmehr wollte er damit ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da sie mit ihrem verklärten Blick nicht den Eindruck erweckte, dass ihre Sinne ohne diese Vorwarnung sofort aufnahmefähig waren. »Tja«, sagte er schließlich, »sieht ganz so aus, als hättest du ein ähnliches Problem wie Sandra. Möchtest du … möchtest du vielleicht auch ein bisschen Unterstützung von mir?«


Das Mädchen schloss den Mund, öffnete ihn wieder, ohne dass auch nur ein Ton herausgekommen wäre, schloss ihn noch einmal und schluckte schwer, bevor sie bereit war zu sprechen. »Ähm … würdest du das denn tun?«, fragte sie mit vor unterdrückter Lust und Scham zitternder Stimme.


»Aber ja«, versicherte Sebastian ihr, »immerhin hab ich das für Sandra auch getan, und ich wüsste nicht, warum ich das für dich nicht auch tun sollte, oder du etwa?«


Das Mädchen sah an sich herab, auf die Hand, die zur Tatenlosigkeit verdammt in ihrem Schritt ruhte, dann hob sie den Blick zu Sebastians Gesicht empor, in dem keine Spur von Zweifel zu lesen war. Langsam schüttelte sie den Kopf und seufzte tief. »Nein«, sagte sie leise, »nein, eigentlich nicht.«


»Gut«, sagte Sebastian fest. »Also ich bin bereit, sobald du es bist.«


Das Mädchen nickte, sah kurz nach links und rechts, wo auf der einen Seite Nadja und Sandra standen und auf der anderen Yvonne und die beiden anderen Gäste der Übernachtungsparty, denen Sebastian es bisher noch nicht mit dem Mund besorgt hatte, wobei sie aber die Augen nicht weit genug hob, um irgendjemanden von ihnen wirklich anzusehen, und hob die Hände zu ihren Hüften, um die Schlafanzughose abzustreifen.


Sebastian nutzte die Gelegenheit, um sie eingehender zu betrachten, immerhin war sie ihm völlig unbekannt; Yvonne hatte sie noch nie zuvor mit nach Hause gebracht. Sie hatte dunkelbraunes mittellanges Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, und ein schmales Gesicht, in dem blaue Augen leuchteten. Sie hatte ziemlich große Brüste, zwar nicht die perfekten runden Kugeln von Yvonne, dennoch wünschte er, auch sie liebkosen zu dürfen – oder sie sich wenigstens anzusehen. Aber er wollte nicht zu viel verlangen; sie lecken zu dürfen war schon weit mehr, als er unter normalen Voraussetzungen je hätte erwarten können, hätte nicht diese Verkettung unwahrscheinlicher Ereignisse genau dorthin geführt. Ihr Schlafanzug war ganz klassisch. Er bestand aus einem hellblauen Shirt und einer kurzen Hose in einem etwas dunkleren Farbton, nach deren Saum sie jetzt griff und sie mit einem Ruck herunterzog, als hätte sie noch immer Bedenken, würde sie aber mit dieser Impulsivität hinwegwischen wollen, wie bei einem Sprung von einer Klippe ins Meer, den man auch am besten anging, wenn man einfach auf den Abgrund zu rannte, ohne lange darüber nachzudenken. Die Hose ließ sie unbeachtet fallen und stellte sich nur etwas breitbeiniger hin, um Sebastian den nötigen Platz zwischen ihren Beinen zu gewähren, dann sah sie abwartend auf ihn herab, als wäre sie nicht sicher, ob er sein Wort halten würde, obwohl er seine Bereitschaft in dieser Hinsicht doch schon deutlich genug gemacht hatte, nicht zuletzt indem er bereits zwei ihrer Freundinnen vor ihren Augen auf diese Weise verwöhnt hatte.


Deshalb wollte Sebastian sie keinesfalls allzu lange hinhalten. Er hatte Angst, sie könnte sonst zu dem Schluss gelangen, dass dies doch keine so gute Idee war, oder dass er sich anders überlegt hätte, trotzdem konnte er sich nicht dazu überwinden, mit seinem Vorhaben zu beginnen, ohne ihr Geschlecht vorher nicht wenigstens kurz zu betrachten. Dazu war es einfach zu verführerisch. Ihre äußeren Schamlippen hatten sich ein Stück weit zurückgezogen, sodass die rosafarbenen inneren Schamlippen unter ihnen offenlagen. Sebastian konnte sie deutlich erkennen, obwohl sie nicht aus dem Spalt hervorlugten, wie es bei Sandra gewesen war. Außerdem war mehr Feuchtigkeit zu sehen. Die klare klebrige Flüssigkeit hing nicht nur am Zugang zu ihrer Körperöffnung wie Zuckerwatte, die ein Kind in einen engen Schacht gestopft hatte, Tropfen davon waren offenbar auch schon ausgelaufen und von den unbewussten, kaum merklichen Bewegungen, mit denen sie ihr Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert hatte, verschmiert worden, sodass die gesamte Scheide von einem dünnen Film überzogen war.


Doch so sehr es ihn auch anmachte, diese Nässe zu sehen, gab es ein Charakteristikum, das Sebastian noch mehr einnahm. Direkt oberhalb des Schlitzes wuchs dichtes schwarzes Haar. Er hatte sich zuvor gar keine Gedanken darüber gemacht, es war ihm nicht einmal aufgefallen, er hatte es einfach als gegeben hingenommen, dass weder Nadja noch Sandra eine Spur davon aufwiesen, obwohl ihm eigentlich klar gewesen war, dass Schambehaarung ab eine gewissen Alter die Regel war. Erst jetzt überlegte er, ob die beiden sich rasierten, oder ob sie von Natur aus keine Haare dort unten hatten. Bekamen denn alle Menschen Schambehaarung oder gab es da Unterschiede? Sebastian wusste es nicht. Er selbst jedenfalls hatte schon welche, auch wenn es noch nicht so viele waren wie bei dem Mädchen hier. Dafür waren seine deutlich länger, bei diesem Mädchen hingegen waren es nur kurze Stoppeln, die ein regelmäßiges Dreieck bildeten. Hatte sie die gestutzt? Da sie alle die gleiche Länge hatten und sie eine so scharf umrissene Kontur besaßen, war wohl davon auszugehen, obwohl er sich da keineswegs sicher war. Alles, was er in dieser Sache zweifelsfrei behaupten konnte, war, dass er es äußerst ansprechend fand. Es sah bezaubernd aus, und er konnte es gar nicht mehr erwarten, herauszufinden, wie es sich an seinem Mund anfühlen würde.


Ohnehin hatte Sebastian das Mädchen lange genug so dastehen lassen, den Intimbereich entblößt und sich nach dem ihr zugesicherten Freundschaftsdienst verzehrend. Sie zeigte bereits alle Anzeichen aufkommender Verlegenheit: ihre Wangen waren gerötet, sie hatte ihre Hände links und rechts auf die Vorderseite ihrer Oberschenkel gelegt, als könnte sie sich nur mit Mühe davon abhalten, ihre Nacktheit zu verbergen und sie hatte eines ihrer Beine leicht vor das andere gestellt, als hätten ihre Muskeln sich ohne ihr Wissen dazu bereit gemacht, sich abzuwenden, um sich auf diese Weise seinem eindringlichen Blick zu entziehen.


Doch das wäre natürlich das genaue Gegenteil von dem gewesen, was er im Sinn hatte, und so schob er sich letztlich vorwärts, bis sein Kopf in den Schoß des Mädchens eintauchte. Dort begrüßte ihn als erstes der Saft, der aus ihr hervorgeflossen war. Sebastian spürte, wie er seine Wangen benetzte, wie er seine Lippen beschmierte und dann schwerfällig an ihnen herablief wie Regentropfen an dem gefurchten Blatt eines Laubbaums. Gleichzeitig überströmte ihn die Hitze ihrer Haut, die sein Gesicht erwärmte und mit jedem seiner hektischen Atemzüge roch er den süßlichen unverfälschten Duft ihrer Weiblichkeit. Obwohl ihr Schamhaar so kurz war, ging es nicht in dieser berauschenden Vielfalt an Eindrücken unter. Sebastian hätte erwartet, dass es sich rau anfühlen würde, aber das tat es nicht. Weich und geschmeidig, beinahe wie Seide, strich es sich über seine Haut hinweg und kitzelte ein bisschen seine Nase.


Einen Augenblick lang beließ er es dabei, stillzusitzen und die verschiedenen Reize auszukosten, die sein Gehirn überfluteten, doch hielt er es selbst nicht lange aus. Er war ebenso scharf darauf, sich ihr mit aller Hingabe zu widmen, wie sie ungeduldig darauf wartete, dass er endlich anfing. Voller Verlangen streckte er die Zunge aus und begann sie zu lecken. Dabei ging er nicht anders vor, als er dieser Forderung bei Sandra nachgekommen war. Die schien immerhin zufrieden mit seiner Leistung zu sein, und er hatte bei ihr nicht mehr so linkisch experimentiert wie bei Nadja. Sicherlich war seine Technik noch nicht ausgereift, aber er glaubte, sie noch hinlänglich weiterentwickeln zu können, wenn er fleißig übte, und dass er wenigstens die Grundzüge beherrschte – nicht schlecht, wenn man bedachte, dass er erst vor wenigen Minuten seinen ersten Versuch in dieser Richtung unternommen hatte.


Jedenfalls presste er seinen Mund auf den Schlitz, um dessen Wohlergehen zu kümmern ihm aufgetragen worden war, und ließ seine Zunge beständig an ihm entlangfahren. Zunächst tat er das ganz behutsam, sodass seine Zunge flach über das Äußere der Scheide hinwegglitt, als würde er an einem Eis lecken, doch nach einiger Zeit drückte er fester zu, bis seine Zungenspitze zischen den Schamlippen einsank. Als das geschah, spürte er, wie ein Schwall der sich darin stauenden Flüssigkeit aus der nun aufgeweiteten Öffnung hervorquoll und sich in seinen Mund ergoss. Es kam ihm sogar so vor, als würde sich die Hitze, die auf sein Gesicht abstrahlte, noch erhöhen, als würde sie aus dem Inneren des Spalts aufsteigen wie die Glut eines unter der Oberfläche wütenden Feuers.


Daraufhin musste Sebastian sich erst einmal zurückziehen, er konnte einfach nicht anders. Der Drang, den Nektar, der ihm soeben überantwortet worden war, zu schlucken, war zu groß, als dass er ihm hätte widerstehen können. Vorsichtig zog er seine Zunge aus der Scheide, um nur nichts von seiner Errungenschaft zu verschütten, hob den Kopf etwas an, schloss den Mund und trank genüsslich das Sekret des Mädchens. Der Geschmack war ihm ja mittlerweile bekannt, auch wenn er sich in Nuancen von dem ihrer beiden Freundinnen unterschied, doch im Grund blieb es dieselbe eigentümliche Zusammensetzung von Körpersäften. Sie war salzig und vielleicht ein wenig bitter, als sie samtig wie Öl seinen Hals hinabrann, und es fühlte sich so an, als würde sie dabei seine gesamte Speiseröhre mit ihrer Glittschigkeit überziehen.


Während er dasaß und das Aroma in sich aufsog, hielt er den Blick starr auf den Schritt des Mädchens gerichtet. Dabei fiel ihm auf, dass ihr Geschlecht jetzt etwas weiter aufklaffte. Offenbar hatten sich die großen Schamlippen, die er mit seiner Zunge auseinander geschoben hatte, noch nicht wieder zusammengezogen. Unter ihnen leuchtete das Pink ihrer Klitoris und der kleinen Schamlippen, die sich ebenfalls ein bisschen gespreizt hatten, und gewährten damit einen betörenden Einblick in ihre Tiefe. So aufgetan sah das ganze Körperteil aus wie die Knospe einer Rose, die allmählich erblühte. Zudem glänzte es noch mehr vor Feuchtigkeit als zuvor schon. Sebastian konnte nicht sagen, wie viel davon wirklich dem Ausfluss des Mädchens geschuldet war und wie viel seiner eigenen Spucke, aber es kümmerte ihn auch gar nicht. Er wollte bloß mit der Erfüllung des an ihn herangetragenen Gesuchs fortfahren, also senkte er seinen Kopf erneut dem Becken seiner Bittstellerin entgegen und machte genau da weiter, wo er aufgehört hatte.


Seine vorige Position war rasch wieder eingenommen, den Mund wie bei einem Kuss um die Ritze geschlossen, dann drang er mit seiner Zunge in sie ein und gab sich dem hin, was er schon im Begriff gewesen war zu tun, bevor diese Eingebung ihn kurzfristig davon abgehalten hatte. Die inneren Schamlippen mit seiner Zunge teilend, leckte er zwischen ihnen hindurch, von einem Ende bis zum anderen, vom Damm bis zur Klitoris, der er dabei besondere Aufmerksamkeit schenkte. Er stupste sie an, strich über sie hinweg und umkreiste sie. All das tat er immer wieder, sobald er sie erreichte, in einem schnellen Wechsel, der Ausdruck seiner eigenen Gier war, der Gier, diesem Mädchen Lust zu verschaffen, aber auch der Gier, damit selbst eine Form der Befriedigung zu erlangen.


Das hieß jedoch keineswegs, dass er für den Gefallen, den er ihr erwies, irgendeine Gegenleistung erwartete. Er war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass sich eine von ihnen anders erkenntlich zeigen könnte, als dass sie seinen Eltern nichts verrieten und ihm allerhöchstens ihren Dank aussprachen. Für ihn war es Belohnung genug, wenn er es schaffte, sie glücklich zu machen. Er wollte nur sehen, wie sie durch seine Hilfe einen Orgasmus bekamen, wie sie sich vor Ekstase wanden und sich anschließend in willkommener Erschöpfung suhlten. Das Einzige, was er sich von ihnen erhoffte, war, dass sie ihn mochten, dass er ihnen eine Freude machte und dass sie sich später mit einer Art Verbundenheit daran zurückerinnern würden.


Sollte ihm das gelingen, würde ihm das mehr geben, als es die vergängliche Erleichterung einer banalen Ejakulation je vermocht hätte. Natürlich würde er nachher, wenn er wieder auf seinem Zimmer war, dennoch das nicht zu ignorierende Bedürfnis haben, sich seinen niedersten Trieben zu ergeben, aber dann würde er sich eben einfach einen abwichsen, wie es bei ihm schon zur Gewohnheit geworden war. Das mochte auf andere ein wenig unterwürfig wirken, wie er hier auf Knien herumrutschte, um einer ganzen Schar an Mädchen zu Diensten zu sein, ohne sich davon selbst auch nur die geringste persönliche Bereicherung zu versprechen, aber so sah er es gar nicht. Diese Mädchen waren immerhin so freundlich gewesen, sich ihm als Anschauungsobjekte zu präsentieren, da empfand er es als Pflicht, alles in seiner Macht stehende zu tun, um ihnen dafür etwas zurückzugeben, und so zählte für ihn in diesem Augenblick nur, dass sie ihren Spaß hatten.


So weit er das beurteilen konnte, hatte er mit diesem Vorhaben bis jetzt einigen Erfolg. Das ihm fremde Mädchen, mit der er sich gerade befasste, stöhnte zumindest ununterbrochen und so begehrlich, als stünde sie kurz vor einem Orgasmus. Das tat sie schon von Anfang an, seit Sebastian nur das Äußere ihrer Scheide geleckt hatte, doch nun, als er seine Zunge durch sie hindurchfahren ließ und ihren Kitzler ganz unmittelbar bearbeitete, schien sie kaum noch zum Luft holen zu kommen. Dabei tat sie offenbar alles, um sich nicht völlig gehen zu lassen. Sie biss sich auf die Unterlippe, drückte sich eine Hand auf den Mund und bemühte sich, ihr Keuchen zu unterdrücken, aber nichts davon zeigte viel Wirkung. Schon jetzt war sie erheblich lauter als Nadja oder Sandra auf dem Höhepunkt ihrer Lust gewesen waren.


Sebastian hielt das für eine Folge der Tatsache, dass dieses Mädchen schon so geil gewesen war, bevor er sich ihrer angenommen hatte. Da hatte es wohl einfach weniger gebraucht, um sie dazu zu bringen, ihre Leidenschaft so lautstark zu verkünden. Doch dann fiel ihm auf, dass sie ihre Hüfte im Gegensatz zu den beiden anderen, denen er diesen Gefallen erwiesen hatte, erstaunlich still hielt. Sie drückte sich ihm nicht entgegen, sie zuckte nicht wie außer Kontrolle geraten auf und ab und sie rieb sich auch nicht aus eigenem Antrieb an seinem Gesicht. Sie hatte ihm nicht einmal die Hand, mit der sie sich nicht den Mund zuhielt, auf den Kopf gelegt; die hatte sie erhoben und hing über ihrem Bauch, als könnte sie sich nur mit größter Anstrengung davon abhalten, sich die Brüste zu streicheln, und allein der Umstand, dass ihre Freundinnen ihr dabei zusahen – darunter die Schwester des Jungen, von dem sie es sich besorgen ließ –, sorgte dafür, dass sie es nicht tat. Aus irgendeine Grund erschien es ihr wohl gerade noch so gesellschaftlich akzeptabel, sich von ihm oral befriedigen zu lassen, aber sich dazu noch selbst zu befingern, würde das empfindliche Gleichgewicht kippen lassen und die ganze Angelegenheit in etwas Verdorbenes verwandeln. Da jedenfalls wurde ihm klar, dass ihr vergleichsweise hoher Drang, Geräusche von sich zu geben, nichts damit zu tun hatte, dass sie beobachtet hatte, wie er sich bereits an zwei ihrer Freundinnen zu schaffen gemacht hatte und sich deshalb gar nicht mehr beherrschen konnte, vielmehr war es so, dass jeder Mensch seine Erregung anders äußerte. Einige konnten eben nicht stillstehen und mussten sich selbst aktiv werden, während andere, wie dieses Mädchen hier, atemlose Laute der Leidenschaft ausstießen.


Sebastian lächelte nicht – das war schwer, wenn man die Zunge gerade tief in die Scheide eines Mädchens steckte –, trotzdem durchströmte ihn ein wohliges Gefühl. Die Gewissheit, dass er für dieses Stöhnen verantwortlich war, ließ ihn vor Freude erzittern, zumal es bedeutete, dass er seine Sache einigermaßen gut machte. Davon ermutigt strengte er sich noch mehr an. Immer schneller und immer heftiger leckte er das Geschlecht des Mädchens, zog seine Zunge durch ihre Schamlippen und spielte mit ihrem Kitzler. Damit kam er seinem Ziel in rasendem Tempo näher. Bald wurde ihr Stöhnen abgehackter und schriller, bis sie schließlich einen spitzen Schrei nur noch dadurch verhindern konnte, dass sie sich auf die Faust biss und ein gewaltiges Zittern schüttelte ihren Körper durch, fast als wäre ihr kalt, aber eher in dem Ausmaß, als würde sie nackt an einem Gletscher entlang spazieren.


Danach überkam sie eine vollkommene Ruhe. Tief atmete sie aus und ihr Oberkörper sank ein wenig nach vorn, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen und wäre nun völlig aus der Puste. Die Hände fielen an ihr herab, eine landete auf ihrem Oberschenkel, die andere auf Sebastians Schulter und sie nutzt beide, um sich abzustützen. Da erkannte er endgültig, dass sie fertig war und mit leisem Bedauern hörte er auf, seine Zunge in ihr zu bewegen. Diese Einschätzung bestätigte sich noch zusätzlich, als sie sich wieder aufrichtete, und von ihm zurücktrat.


»Danke«, murmelte sie ihm verlegen zu, dann machte sie sich hastig daran, ihre abgelegte Schlafanzughose wieder anzuziehen.


Diesmal kam er sich jedoch nicht so verloren vor, als die behagliche Wärme von seinen Wangen schwand, immerhin gab es noch zwei Gäste auf dieser Übernachtungsparty, die ein legitimes Interesse daran haben könnten, sich von ihm auf diese Weise umsorgen zu lassen. Ohne zu zögern wandte er sich ihnen zu, ob sie einer entsprechenden Einladung folgen würden, aber wie sich herausstellte war es nicht einmal nötig, sie wirklich zu formulieren. Zum einen war ihnen zweifelsfrei anzumerken, dass sie beide diese Entspannungshilfe mehr als nötig hatten. Unruhig standen sie da und bedienten sich der Ersatzhandlungen, die unter diesen Umständen durchaus angemessen waren. Nervös trippelten sie von einem Fuß auf den anderen und ihre Hände zupften fahrig an ihrer Kleidung herum, während sie scheinbar ohne zu blinzeln zu ihm herüber starrten, als würden sie nur darauf warten, dass er ihnen diese Offerte machte.


Zum anderen hatte diese Sache an diesem Punkt bereits eine gewisse Eigendynamik angenommen. Nachdem er nunmehr drei der fünf in Frage kommenden Aspirantinnen die Möse ausgeleckt hatte, waren die auf einmal in der Überzahl. Nun waren nicht mehr diejenigen die Außenseiter, die sich dazu hatten hinreißen lassen, weil sie vermeintlich die Beine nicht zusammenhalten konnten, sondern diejenigen, die das ablehnten und die gingen somit das Risiko ein, als prüde zu gelten. Zudem hatten sowohl Nadja als auch Sandra diese Gefälligkeit in Anspruch genommen, die beide eine Führungsposition in dieser Freundesgruppe innehatten, die sie sich nur untereinander streitig machten. Normalerweise nahmen sie entgegengesetzte Pole ein, Nadja einen radikaleren, Sandra einen eher konservativen, doch hier waren sie sich ausnahmsweise einmal einig gewesen, vielleicht weil Sandra Nadja in nichts hatte nachstehen wollen, oder sie hatte einfach mal einen ordentlichen Orgasmus nötig gehabt, den sie nicht selbst herbeigeführt hatte. Auf jeden Fall waren das Voraussetzungen, die einer Menge charakterlicher Stärke bedurften, um nicht blind den anderen nachzulaufen wie die Lemminge.


Eines der beiden verbliebenen Mädchen brach ohne viel Widerstand unter dieser Erwartungshaltung zusammen, oder es war die Last ihres eigenen Verlangens, der sie nicht gewachsen war. Alles, was es brauchte, war die stumme Frage in Sebastians Blick und schon eilte sie auf ihn zu. Auch sie hatte er noch nie zuvor gesehen und kannte demzufolge ihren Namen nicht, aber als sie bei ihm ankam, sprach immer mehr für die Theorie, dass es die Versuchungen der Lust waren, deren sie sich nicht erwehren konnte, zum Beispiel mit welcher Rasanz sie sich die Schlafanzughose von den Hüften riss oder wie fordernd sie ihm im Anschluss ihren Schritt hinhielt. Zwar stieß sie ihm ihren Schlitz nicht direkt ins Gesicht, aber sie drückte den Rücken so weit durch und reckte ihm ihr Becken so weit entgegen, bis es nur noch einen einzigen Fingerbreit von seinem Mund entfernt war.


Bei so viel Enthusiasmus wollte Sebastian sie natürlich nicht länger warten lassen als unbedingt notwendig. Ohne sich weiter aufzuhalten neigte er ihr den Kopf entgegen, allerdings nicht um ihr wie bei ihren Freundinnen zuvor erst einmal nur die Spalte zu lecken. Sie war so zappelig und schien so begierig, endlich die Erlösung eines Höhepunkts zu erfahren, dass Sebastian befürchtete, ihr fehlte nun die Geduld für solche einleitenden Maßnahmen, und so beschloss er, sich sofort auf ihre Klitoris zu stürzen. Das war bei ihr auch gar nicht schwierig. Ihre äußeren Schamlippen bedeckten nicht die inneren, und sogar die standen etwas weiter auseinander, als es bei den anderen gewesen war. Sebastian nahm an, dass das darauf zurückzuführen war, dass sie schon eine ganze Zeit lang auf diese Gelegenheit hin gefiebert hatte, während er es ihren Freundinnen gemacht hatte, und sich nun darauf freute, selbst eine Zunge in sich zu spüren. Sie war zumindest noch nasser als das Mädchen, das vor ihr an der Reihe gewesen war, und es lag die Vermutung nahe, dass die schmierige Flüssigkeit, die behäbig aus ihr hervor tropfte wie bei einem undichten Wasserhahn, ihren Kanal so rutschig gemacht, dass er nun ein wenig offenstand.


Für sein Vorhaben war das natürlich nur von Vorteil. Auf diese Weise war die sonst verborgen gelegene Perle, die sich dort aus ihrer Scheide erhob, wo die kleinen Labien aufeinandertrafen, frei zugänglich. Ohne zu zögern schloss er die Lippen um sie, so fest er nur konnte, und saugte dann an ihr. Offenbar war dieser neue Ansatz nicht ganz falsch, denn sofort stöhnte das Mädchen laut auf, und ein unkontrollierbares Zucken durchlief ihren Körper, von der Mitte bis in die Fingerspitzen. In Folge dieses Schüttelns sank ihr Kopf herab, und Sebastian fiel der Ausdruck in ihrem Gesicht auf. Sie wirkte verwundert, aber ganz und gar nicht unerfreut. Ihre Lider waren halb geschlossen, ihre Pupillen nach oben verdreht und ihr stand der Mund offen, als wäre sie nur Momente davon entfernt, vollends die Fassung zu verlieren.


Das war für den Anfang nicht schlecht, fand Sebastian, dabei war das noch gar nicht alles, was er ihr an Aufwartung zugedacht hatte. So begann er jetzt damit, sachte seinen Kopf hin und her zu drehen, damit sein Mund über den Kitzler hinwegstrich und ihn so noch mehr stimulierte, doch war selbst dieser unmittelbare Reiz dem Mädchen nicht genug. Wie zuvor schon Nadja und Sandra packte sie seinen Kopf und presste sich noch dichter an ihn, aber anders als die beiden bewegte sie sich zunächst nicht. Sie stand nur still da, während sie versuchte, ihre Klitoris, so tief wie es nur irgend möglich war, in seinen Mund hineinzuschieben, und Sebastian konnte gar nicht glauben, wie weit das war. Sie hatte so klein ausgesehen, wie der rosafarbene Radiergummi am Ende eines Bleistifts, doch wie er nun feststellte, war das nur ein Bruchteil ihrer wahren Größe gewesen, der sichtbare Ausläufer eines weitaus umfassenderen Organs. Er spürte sogar, wie sich der Knopf zwischen seinen Lippen aufrichtete, wie er sich versteifte und ein wenig anschwoll, bis er sich so dick und knubbelig wie eine Weintraube anfühlte.


Erst dann fing das Mädchen an, ihre Hüfte auf und ab schaukeln zu lassen. Dass dabei unvermeidbarerweise ihr Kitzler wieder aus seinem Mund glitt, davon ließ sich das Mädchen gar nicht stören. Es hatte ihr sichtlich gefallen, wie er an ihm genuckelt hatte und wie zärtlich er ihn mit den Lippen liebkost hatte, aber jetzt stand ihre der Sinn wohl nach etwas anderem. Durch das Wippen, mit dem sie ihr Becken an seinem Gesicht entlang führte, rieb ihre Klitoris sich beständig an seinen Lippen, und so unnachgiebig wie sie sich an ihn drückte, war das nicht gerade sanft. Wie es aussah, war sie nach dieser Zeit, in der sie beobachtet hatte, wie gleich drei ihrer Freundinnen beglückt worden waren, und in der sie sich nicht einmal selbst hatte berühren können, aus Angst sonst von ihnen für pervers gehalten zu werden, zu erregt, als dass die vorsichtige Herangehensweise, die Sebastian bei ihr angewandt hatte, ausgereicht hätte, um ihr das zu geben, wonach sie sich sehnte. Das musste sein, als würde man jemandem, der kurz vor dem Verhungern stand, ein einzelnes Salatblatt reichte, während man selbst mehr Nahrungsmittel besaß, als man je alleine essen könnte; da war es nicht verwunderlich, wenn nach mehr verlangt wurde.


Das Mädchen brauchte es nun also etwas härter, und Sebastian war froh, dass sie ihm das so deutlich zeigte. Er wollte immerhin, dass sie diese Sache genauso sehr genoss wie er, und da dies heute – diese ganze ausschweifende Abendgestaltung der Party zusammengenommen – das erste Mal war, dass er jemand anderen befriedigte als sich selbst, benötigte er diesbezüglich ein wenig Führung. Sowieso fand er es ungemein scharf, wie dieses Mädchen ihn fast schon benutzte, wie rückhaltlos sie sich an seinem Gesicht abreagierte, um sich mit seiner Hilfe zu erleichtern, und wie sie es dabei von oben bis unten mit ihrem Saft vollschmierte. Was ihn hingegen am meisten faszinierte, war, mit welcher Leidenschaft sie es sich gewünscht hatte, dass er sie sich vornahm, gemessen an der Bereitwilligkeit, mit der sie sich geradezu auf sein Angebot gestürzt hatte und mit welcher Hingabe sie nun selbst die Kontrolle übernommen hatte. Es war ihr egal, dass er eigentlich bloß ein kleiner Junge war, der schmächtige unbedarfte Bruder einer ihrer Freundinnen, den sie nie zuvor gesehen hatte und mit dem sie sich unter normalen Bedingungen niemals eingelassen hätte, in diesem Moment konnte sie trotzdem nicht an sich halten. Vor lauter Geilheit, für die sonst kein Ventil in Reichweite gewesen war, hatte sie ihm schon fast von sich aus ihre Scheide auf den Mund geklatscht und konnte gar nicht anders, als sich durch seinem Beistand bis zu einem Orgasmus zu scheuern.


Dieser Gedanke, dass er ihrer ehrlich gesagt überhaupt nicht würdig war und sie sich nur mit ihm zufriedengab, weil er nun einmal die einzige zumindest halbwegs akzeptable Lösung war, wie sie ihre angestaute Frustration und ihre verzehrende Begierde ausleben konnte, ohne deswegen Repressionen befürchten zu müssen, bestürmte ihn mit obsessiver Kraft. Es war paradox; er war sein Leben lang unterdrückt worden, da hätte ihm das hier wie eine weitere Zurückweisung vorkommen sollen, doch stattdessen machte es ihn an. Es war, als hätte sich plötzlich ein Loch in seinem Bauch aufgetan, das alles in ihm durcheinanderbrachte, sein Magen schien zu schweben und seine Brust drohte zu zerreißen, so heftig schlug sein Herz. Demgemäß tat er nun alles, um sie bei ihren verzweifelten Bemühungen, ihre Triebe zu besänftigen, zu unterstützen. Den Kopf hielt er still, damit sie nach Belieben mit ihm verfahren konnte, doch schnappte er immer wieder nach ihrem Kitzler, wenn er an seinem Mund vorbeiraste, versuchte ihn zwischen seinen Lippen einzufangen und noch einmal an ihm zu lutschen, auch wenn ihm bewusst war, dass ihm das nicht gelingen würde.


Wie sich allzu bald zeigte, war das genau das Richtige. Bei diesem unaufhörlichen Strom an Zuwendung, den Sebastian ihrem prall aufgedunsenen Kitzler zukommen ließ, dauerte es nicht lang, bis es ihr kam. Damit hatte er noch gar nicht gerechnet; er erschrak beinahe, als das Mädchen auf einmal laut aufkeuchte, seinen Kopf mit aller ihr innewohnenden Stärke in ihren Schoß presste und dann in dieser Haltung erstarrte. Damit war ihr von den Partygästen seiner Schwester, die er bisher geleckt hatte, mit Abstand am schnellsten einer abgegangen. Es war so unerwartet geschehen, dass er es gar nicht wirklich hatte auskosten können. Obwohl ihm die Anzeichen ihres bereits im Vorfeld überbordenden Begehrens natürlich aufgefallen waren, hatte er gehofft, dass sie länger durchhalten würde. Nur zu gern hätte er ihr Geschlecht noch genauer untersucht, jeden Millimeter davon mit der Zunge erkundet, so wie er es bei den anderen getan hatte, und da sich das nun aller Wahrscheinlichkeit nach erledigt hatte, machte sich unwillkürlich Enttäuschung in ihm breit.


Doch wenigstens entdeckte er noch eine Eigenheit an diesem Mädchen, als sie ihn nun während ihres Höhepunkts reglos mit dem Gesicht voraus in ihren Schritt gedrückt hielt: sie hatte es nicht nur besonders nötig gehabt, endlich Befriedigung zu erlangen, als sie dieses Ziel jetzt erreichte, war das auch mit sehr viel mehr Nässe verbunden als bei ihren Freundinnen. Zwar hatten die ebenfalls in unterschiedlichen Mengen einen Schwall ihres Sekrets vergossen, aber keine von ihnen kam auch nur im Mindesten an das heran, was aus diesem Mädchen floss. Sebastian kam es vor, als wäre er am Strand, und eine Welle warmen salzigen Meerwassers würde über die untere Hälfte seines Gesichts hinweg spülen. Er bebte vor freudiger Überraschung, als die ihm in einem kleinen Bogen direkt in den Mund spritzte. Es war nicht unbedingt ein mächtiger Strahl, sondern eher als würde man in der Badewanne etwas Wasser in die Luft empor wirbeln lassen, indem man die miteinander verschränkten Hände ruckartig zusammenschlug, dennoch war Sebastian völlig begeistert. Wie entrückt, als gäbe es nur noch dieses Gefühl auf der Welt, verfolgte er in sämtlichen Einzelheiten, wie die Miniaturspringflut in ihn strömte, wie sie sich auf seine Zunge legte, wie sie erst bis in seinen Rachen hineinschoss und dann immer weiter nachließ, bis sie schließlich tröpfelnd versiegte.


Das Ganze hatte nur einen Augenblick lang angehalten, doch Sebastian gab sich alle Mühe, nicht das winzigste Detail zu verpassen, um dieses Erlebnis für immer in Erinnerung zu behalten. Selbst als es nun vorüber war und leider keine weitere Fontäne aus dem Schlitz des Mädchens austrat, war sein Wissensdurst nicht zu stillen. So war er in höchstem Maße begierig darauf, den Saft in seinem Mund zu schlucken, doch konnte er sich gerade noch rechtzeitig zurückhalten. Diese Gelegenheit konnte er sich keinesfalls entgehen lassen. Zwar hatte er schon Nadjas Nektar so ausgiebig analysiert, wie es ihm unter diesen Umständen möglich war, aber er war sich nicht sicher, ob das hier nicht eine andere Art Körperflüssigkeit war. Er hatte noch nie davon gehört, dass Frauen auf ähnliche Weise ejakulieren könnten wie Männer, und so war er bei den anderen Teilnehmerinnen dieser Orgie, bei der eine ganze Meute von Schülerinnen abwechselnd seinen Mund in Beschlag nahmen, davon ausgegangen, dass sich ihnen bei einem Orgasmus eine Woge der sich ohnehin in ihnen befindlichen Feuchtigkeit entwand. Immerhin hatte er schon bemerkt, wie sich die Muskeln in ihren Löchern zusammenzogen und wieder entspannten, wenn sie kamen, da konnte er sich gut vorstellen, dass durch diese Kontraktionen die Nässe in ihnen wie bei einem Schwamm herausgepresst wurde.


Jetzt war er sich da allerdings nicht mehr so sicher, war es bei diesem Mädchen doch ganz anders gewesen. Bei ihr war die Flüssigkeit nicht langsam ausgedrungen, sie war ihm regelrecht entgegen gesprudelt wie die heiße Gischt aus einem Geysir, und statt der Menge eines Fingerhuts, die sonst seine Ausbeute gewesen war, kam es ihm nun so vor, als hätte jemand eine volle Tasse warmer Milch über ihm ausgeschüttet. Deshalb hatte er beschlossen, diesen Saft noch einmal einer genauen Untersuchung zuzuführen, um herauszufinden, ob es derselbe war oder nicht. Dazu ließ er ihn zuerst von seiner Zunge gleiten, überprüfte, wie er sämig über sie hinweg floss und dann an ihr herabtroff. Als nächstes ließ Sebastian ihn von einer Wange in die andere laufen, aber auch das förderte keine neuen Erkenntnisse zutage, womit ihm wohl nur noch der Geschmackstest blieb. Rasch sammelte er den ihm überantworteten Ausfluss wieder auf der Zunge und trank ihn mit zwei großen Schlucken. Soweit er das beurteilen konnte, unterschied sich der Geschmack jedoch nicht maßgeblich von dem ihres Sekrets. Er schien ihm ein wenig bitterer zu sein, aber das konnte auch daran liegen, dass er seine entnommene Probe so lange im Mund behalten hatte. Vielleicht kam die süßliche Note, die er zuvor wahrgenommen hatte, vielmehr von ihrem Geschlecht selbst, von der Haut, von dem Schweiß, der sich dort bildete, und war weniger in der Absonderung selbst enthalten.


Nachdem seine Anstrengungen, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen, solchermaßen ergebnislos geblieben waren, lag seine einzige Hoffnung, doch noch etwas zu erzielen, darin, sich frisches Vergleichsmaterial zu beschaffen. Zum Glück hielt das Mädchen sich dafür nach wie vor in der richtigen Position. Ihr war es offenbar noch nicht gelungen, sich aus der Selbstvergessenheit ihrer Ekstase zu befreien.Ohne sich bislang von ihm weg bewegt zu haben, stand sie mit geschlossenen Augen vor ihm, die Hände lose um seinen Kopf geschlungen und ihm ihr Becken hinhaltend. So hing ihre triefende Spalte nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt, was sein Vorhaben extrem vereinfachte. Er streckte nur die Zunge heraus und schon konnte er mehr von dem Zeug auflecken.


Das wiederum sorgte in erster Linie dafür, dass das Mädchen aus ihrem träumerischen Zustand zurück in die Realität gerissen wurde. Ein Schnaufen entfuhr ihr und ihre Hüfte zuckte zurück, doch brachte sie diese automatische Reaktion aus dem Gleichgewicht und sie musste tänzelnd ein paar Schritte zur Seite machen, um nicht hinzufallen. Anscheinend war sie nach diesem noch immer in ihr nachhallendem Orgasmus zu empfindlich, als dass sie zu weiteren Experimenten bereit wäre, also gab Sebastian sich mit den wenigen Tropfen Nektar zufrieden, die er noch hatte erhaschen können, bevor sie sich ihm entzogen hatte, und schluckte sie genüsslich, während er zusah, wie das Mädchen sich wieder ihre Schlafanzughose anzog.


Als sie das geschafft hatte, ging sie, ohne darüber nachzudenken und ohne sich dessen bewusst zu sein, zu der Seite des Zimmers hinüber, wo sich alle Mädchen versammelt hatten, deren Bedürfnisse Sebastian bereits zufriedengestellt hatte. Er fand es interessant, wie sie unwillkürlich diese zwei Gruppen bildeten, als würden sie zusammen im Sommer ein Eis essen gehen; auf der einen Seite stellten sie sich an, um beim Mitarbeiter hinter der Theke ihre Bestellung aufzugeben, und sobald sie von ihm bekommen hatten, was sie wollten, warteten sie auf der anderen Seite lässig beieinander stehend und sich flüsternd unterhaltend auf ihre Freundinnen. Er hatte keine Ahnung, wie es dazu gekommen war, diese Analogie war wohl jedenfalls kaum ihre Absicht, wahrscheinlich hatten sie einfach nur zusammengefunden, weil sie jetzt, nachdem sie zusätzlich zum gesteigerten Gemeinschaftsgefühl, das ihre Übernachtungsparty ihnen verliehen hatte, auch noch von der Euphorie ihres abklingenden Höhepunkts erfüllt waren, eine solche Ausgelassenheit verspürten, dass sie sich fast schon zwangsweise untereinander austauschen mussten, und da waren eben eher die Mädchen geeignet, die gerade dasselbe erlebt hatten, zumal die übrigen von ihnen entweder noch mit Sebastian beschäftigt waren, oder es zumindest möglicherweise noch vorhatten.


Sebastian allerdings war von diesem Vergleich restlos begeistert. Was hätte es Schöneres geben können als den Eindruck, dass sie bei ihm Schlange standen, um an ihm ihre sexuellen Anspannungen abzuarbeiten?


Darüber hinaus erhöhte es den Druck auf den letzten verbliebenen Gast in dieser Runde. Sie stand mittlerweile ganz alleine da, während alle ihre Freundinnen sich dort drüben tummelten und vergnügt tuschelten. Sebastian wollte sich ihr schon zuwenden, um ihr seine Bereitschaft dahingehend zu signalisieren, auch sie in diesen exklusiven Club aufzunehmen, doch als er seinen Blick zu ihr hinüber schweifen ließ, blieb er an Yvonne hängen. Sie saß noch immer reglos auf der Kante ihres Betts, in der entferntesten Ecke des Zimmers, als wollte sie sowohl sinnbildlich wie auch wortwörtlich so viel Abstand wie nur möglich zwischen sich und den Geschehnissen hier bringen. Er hätte alles dafür gegeben, wenn sie sich dazu hätte hinreißen lassen mitzumachen, aber er wusste genau, dass das für immer ein Wunschtraum bleiben würde. Sie war zu vernünftig und zu verantwortungsvoll, um sich von ihrem eigenen Bruder die Scheide auslecken zu lassen, und schon gar nicht vor einem so großen Publikum, das bei dieser Perversion zugegen sein würde.


Dementsprechend wandte er den Kopf weiter zu der einzigen Anwesenden, der er sich noch nicht erboten hatte und bei der auch eine plausible Chance bestand, dass sie darauf eingehen würde. Es war Samira, und von allen Freundinnen seiner Schwester, die er kannte, mochte er sie am liebsten, was wohl daran lag, dass sie ihr so ähnlich war. Rein äußerlich betrachtet gab es gar nicht allzu viele Gemeinsamkeiten; im Gegensatz zu Yvonne war Samira eher klein, und obwohl Sebastian nicht mit ihrer Genealogie vertraut war, bestand kein Zweifel daran, dass sie einen Migrationshintergrund besaß. Ihr Aussehen war orientalisch geprägt: sie hatte einen dunklen Teint, ihre Haare waren tiefschwarz und auch ihre schmalen Augen waren so dunkel, dass sie eher schwarz als braun wirkten. Das Einzige, was sie in dieser Hinsicht verband, war, dass sie beide eine Brille trugen und dass sie auf eine so liebenswürdige zauberhafte Weise lächelten, dass es unmöglich war, sie nicht sofort ins Herz zu schließen. Doch die Kategorien, in denen sie wirkliche Übereinstimmungen zeigten, waren die ihres inneren Wesens. Sie waren beide sehr still, sie waren ganz unvoreingenommen freundlich und sie waren sanftmütig.


So gesehen ergab es Sinn, dass es ausgerechnet Samira war, die bisher noch nicht von Sebastians Freigiebigkeit Gebrauch gemacht hatten. Natürlich waren die Ersten, die sich dafür bei ihm gemeldet hatten, diejenigen, die besonders extrovertiert veranlagt waren, da sie tendenziell offener und spontaner waren, und so waren sie mehr oder weniger das gesamte Spektrum herab geschritten, bis nur noch Samira übrig blieb, die mit ihrer zurückhaltenden nachdenklichen Art den Inbegriff einer introvertierten Person verkörperte.


Wie bei ihrer ruhigen Natur nicht anders zu erwarten, war ihr Handeln stets bedacht, und so war es auch jetzt. Sie rannte nicht auf ihn zu und stieß ihm förmlich ihr Geschlecht ins Gesicht wie das Mädchen vor ihr, allerdings haderte sie auch nicht erst lange mit sich, als Sebastian sie nun fragend ansah. Vermutlich hatte sie ihre Entscheidung getroffen, während er noch mit ihren Vorgängerinnen zugange gewesen war, denn wie als hätte sie nur auf diese Einladung gewartet, trat sie mit gemessenen Schritten zu ihm vor. Als Einzige in dieser Runde trug sie ein Nachthemd, was sogar Sebastian ein wenig altmodisch erschien, obwohl er keine Ahnung hatte, was Mädchen im Allgemeinen zum Schlafen anzogen. Zugegebenermaßen hatte er Yvonne recht häufig heimliche Blicke zugeworfen, wenn er sie abends getroffen hatte, und er hatte sich jedes Mal gefreut, wenn sie einen trug, der ein bisschen freizügiger war; dann hatte er bewundert, wie der Stoff sich über ihrem üppiger Busen spannte, wie er sich an ihre Figur anschmiegte und wie ihr Hintern sich unter ihm abhob. Das einzige, was er mit Sicherheit wusste, war also, dass Yvonne einen Schlafanzug bevorzugte, der sich aus einer kurzen Hose und einem ebensolchen Top zusammensetzte, möglicherweise empfand er es nur deshalb als die übliche Kombination.


Samira jedenfalls schien es nichts auszumachen, dass sie damit etwas herausstach. Ohnehin wirkte sie wie jemand, der einen sehr klassischen Geschmack hatte, und so hätte es Sebastian nicht überrascht, wenn es für sie nicht die Ausnahme darstellte, ein Nachthemd zu tragen. Es war auch keines, das in irgendeiner Weise besonders aufsehenerregend gewesen wäre. Es war blickdicht und in einem schlichten Weiß gehalten, ohne auffällige Verzierungen wie einem eingearbeiteten Muster oder Rüschen. Lose hing es an ihrer Gestalt herunter, was nur zum Teil der Tatsache geschuldet war, dass es weit geschnitten war, mindestens ebenso sehr lag es daran, dass Samira ausgesprochen schlank war und weibliche Rundungen bei ihr höchstens im Ansatz zu erkennen waren. Ihre Brüste waren kaum mehr als zwei sanft ansteigende Hügel, die sich unter dem Stoff abzeichneten und ihre Kehrseite war genauso flach wie ihr Vorbau.


Dessen ungeachtet war sie wunderschön und instinktiv lehnte Sebastian sich weiter vor, um noch besser sehen zu können, als sie nun mit beiden Händen unter ihr Nachthemd griff und es zu beiden Seiten hochzog, sodass es weiterhin ihre Scham bedeckte. Er verstand nicht, warum sie es nicht einfach vorne anhob, aber kaum waren ihre Hände an ihrer Hüfte angelangt, wanderten sie auch schon wieder herab und schoben einen Slip an ihren Schenkeln entlang. Als der schließlich an ihren Knöcheln hing, stieg sie aus ihm heraus, dann fasste sie erneut nach dem Aufschlag ihres Nachthemds und diesmal raffte sie es komplett auf.


Sebastian war außer Stande, auch nur einen Moment lang den Blick von diesem Schauspiel abzuwenden, als der verhüllende Vorhang des Nachthemds langsam immer höher glitt und Stück für Stück mehr der nackten Haut von Samiras Beinen freilegte. Als würden sie an ihm haften, folgten seine Augen dem Saum des Stoffs nach oben, wobei Sebastian sich bemühte, jedes noch so kleine Detail in sich aufzusaugen, vom Schwung ihrer Schenkel bis zu den feinen, kaum sichtbaren Härchen, die hier und dort auszumachen waren. Das galt besonders, nachdem erst einmal ihr Intimbereich erreicht war. Er wagte gar nicht mehr zu blinzeln, während Samira nach und nach den Schleier vor ihrem Schlitz lüftete.


Als erstes kam ihr eigentlicher Schritt in Sicht, der Punkt, an dem sich ihre Beine trafen, wo sie an den Innenseiten einen leichten konvexen Bogen bildeten, sodass direkt unterhalb ihres Torsos eine rundliche Lücke blieb, durch die Sebastian den Rest des hinter ihr liegenden Zimmers sehen konnte. Die Oberseite dieser Einhöhlung war von ihrer Scheide durchzogen, die bereits dicht unter ihrem Anus begann und bis nach vorne zu ihrer Leiste reichte. Yvonnes Zimmer war aufgrund des spät angelegten Charakters ihrer Geburtstagsfeier noch immer hell erleuchtet. Sämtliche Lichtquellen waren eingeschaltet, nicht nur das Deckenlicht, sondern auch noch die Leselampe, die auf ihrem niedrigen Nachttisch stand. Der befand sich nun genau hinter Samiras Rücken, sodass das Licht der kleinen Lampe durch den nur fingerbreiten Spalt zwischen ihren Oberschenkeln hindurch schien.


Dieses Leuchten ließ alle Konturen in einer beinahe übernatürlichen Klarheit erscheinen. Ihre Haut an dieser empfindlichen Stelle glänzte darin wie dunkel lasiertes Eichenholz, ihre äußeren Schamlippen wölbten sich weich vor wie zwei Kissen, die man aneinander drückte, und obwohl sie so nahtlos abschlossen, dass sie keinen noch so flüchtigen Einblick auf die Wunder unter ihnen erlaubten, war zwischen ihnen doch der unverkennbare Schimmer von Feuchtigkeit zu erahnen. Als sich der Vorhang ihres Nachthemds noch weiter hob, konnte Sebastian sehen, dass sie zu den Mädchen gehörte, die Schamhaare hatten, und so wie er es einschätzte, ließ sie es ganz ungehindert wachsen. Zwar waren ihre Labien völlig glatt, doch über ihnen war ein dichter Busch aus sich kräuselnden, langen schwarzen Haaren.


Nach dieser Enthüllung verfiel Samira in völlige Bewegungslosigkeit. Ohne jede Regung da, das Nachthemd bis zum Bauchnabel hochhaltend und dessen zusammengeknüllten Saum mit beiden Händen so fest umklammernd, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Diese unübersehbare Anspannung ließ Sebastian zweifelnd zu ihr aufblicken. Was war los? Hatte er die Situation etwa missgedeutet, und sie wollte das hier gar nicht wirklich? Fühlte sie sich nur durch den Gruppenzwang dazu verpflichtet, sich nun ebenfalls an dieser Aktion zu beteiligen, weil eben alle anderen auf dieser Party – abgesehen von Yvonne selbstverständlich – diesen doch ziemlich vulgären Spaß mitgemacht hatten? Das wollte er nicht zu verantworten haben. Auch wenn er es vorhin noch freudig zur Kenntnis genommen hatte, dass Samira durch die schiere Überzahl an Menschen innerhalb ihres Freundeskreises, die seine Dienste bereits in Anspruch genommen hatten, eher dazu angehalten war, aus sich herauszugehen und sich ihnen anzuschließen, hieß das nicht, dass er es gutheißen konnte, wenn sie nur widerwillig teilnahm. Keinesfalls wollte er etwas tun, was nicht ihren tiefsten Wünschen entsprach, andererseits hatte ihre sofortige Bereitwilligkeit in dieser Beziehung auf ihn nicht den Eindruck gemacht, als würden ihre Bedenken überwiegen, sondern vielmehr als hätte ein übermächtiges Verlangen Besitz von ihr ergriffen und sie dazu getrieben.


Auf einmal durchfuhr ihn ein frostiger Blitz, als hätte ihm jemand einen Eiszapfen in den Rücken gerammt. Wenn es nicht die Anstößigkeit dieses unerhörten Party-Spiels war, die sie abschreckte, war er dann vielleicht selbst das Problem? Mit plötzlicher Klarheit wurde er sich wieder seiner eigenen Unzulänglichkeiten bewusst. Seinem Verständnis nach bevorzugten Frauen eher große Männer, die ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermittelten, deren Bauchmuskeln sich abzeichneten und die starke Arme hatten, auf denen die Adern hervortraten. Das war ein Ideal, dem Sebastian in keiner Weise genügte. Er war mehr das genaue Gegenteil: klein, mager und schwächlich. Die Jungs aus seiner Klasse verspotteten ihn ja regelmäßig damit, dass er nicht männlich genug sei; er werfe wie ein Mädchen, er spiele Fußball wie eines und ohnehin sehe er auch so aus. Nun sei einmal dahingestellt, dass das alles ziemlich bescheuerte misogyne Bemerkungen waren, weil sie implizierten, dass Frauen irgendwie minderwertig seien, doch wie wahrscheinlich war es, dass Samira auf einen Kerl stand, dem solche Vorhaltungen unaufhörlich gemacht wurden? Seine Mitschülerinnen taten es jedenfalls nicht, so viel stand fest.


Tja, und jetzt hockte er hier in genau dieser jämmerlichen unliebsamen Erscheinung, die ihm nun einmal zu eigen war, und sah voller Demut zu ihr auf wie ein Vorschüler, der von seiner Lehrerin getadelt worden war; wer hätte ihr da schon Vorwürfe machen sollen, wenn sie das nicht anmachte? Oder war es etwas ganz anderes, das ihre Vorbehalte geweckt hatte? Er konnte immerhin spüren, wie nass und schmierig seine gesamte untere Gesichtshälfte war, sie triefte förmlich vor dieser Mischung aus seinem eigenen Speichel und den Säften der vier Mädchen, die es sich bisher von ihm hatten geben lassen. Es war, als hätte er sich zu gierig über ein Eis hergemacht, sodass ihm die Sahne ins Gesicht gespritzt war, ihm den Mund verschmiert hatte und ihm zäh bis über das Kinn gelaufen war. Die Wärme dieser gesammelten Körperflüssigkeiten überzog ihn noch immer, die Bahnen, in denen sie über ihn hinweg geströmt waren, kribbelten ohne Unterlass und ihre Tropfen hingen schwer von dem Abgrund seines Kiefers herab, von wo aus sie hin und wieder auf seine untergeschlagenen Knie fielen. War es das, was ihr missfiel? Ekelte sie sich vor dem Gedanken, dass er sie mit diesem Mund leckte, an dem noch immer sichtbar die Ausflüsse ihrer Freundinnen hingen, und dass dabei unweigerlich ein wenig davon in ihre Scheide gelangen würde?


Oder war es etwas Abstrakteres? Ging es ihr um die Tatsache, dass Sebastian sich hier eben dazu bereit erklärt hatte, sich um die dringenden Bedürfnisse aller Besucherinnen dieser Party zu kümmern? Hielt sie ihn deshalb für abnorm oder sogar für erbärmlich? Schließlich war es nur aus dem Grund dazu gekommen, dass er so ein Verlierer war, dass er nicht einmal wusste, wie ein weibliches Geschlecht aussah, und er das unbedingt dadurch herausfinden wollte, indem er während dieser Veranstaltung durch das Schlüsselloch seiner Schwester spannern wollte. Offenbar war sein darauffolgendes Geständnis dermaßen mitleiderregend gewesen, dass Nadja sich dazu herabgelassen hatte, seine Neugier zu stillen, und er war ihnen so dankbar dafür gewesen, dass sie ihm Verständnis entgegengebracht hatten, dass er es ihnen allen, einer nach der anderen, mit dem Mund machte, nur damit sie ihn mochten und sich nicht über ihn lustig machten, wie es alle anderen immer taten. Aus dieser Perspektive betrachtet war es wohl kaum verwunderlich, dass Samira zu dem Schluss gelangt war, es wäre unter ihrer Würde, ihn mit seiner klebrigen Zunge, die an diesem Abend bereits in vier anderen Löchern gesteckt hatte, auch nur in die Nähe ihres Intimbereichs zu lassen.


Dann geschah jedoch etwas, das Sebastian nicht erwartet hatte. Irgendwann begann Samira sich nämlich zu fragen, warum er nicht endlich anfing und blinzelte irritiert zu ihm herunter. Als sie Sebastian dort auf den Knien sah und mit Zweifeln in der Miene zu ihr hinaufschaute, erstrahlte dieses warmherzige Lächeln in ihrem Gesicht, und sie nickte ihm aufmunternd zu, um ihm noch einmal ihre Zustimmung zuzusichern.


Erst da erkannte Sebastian, dass Samira weit davon entfernt war, ihre Entscheidung zu bereuen. Sie war immer noch begierig darauf, dass er sich daran machte, sie von der Last ihres Verlangens zu befreien. Nichts von dem, was er befürchtet hatte, machte ihr wirklich zu schaffen, nur stellte sich dann natürlich die Frage, was sonst für ihre Nervosität verantwortlich war. Zunächst konnte er sich das nicht erklären, doch mit einem Mal begriff er den Grund für ihr Verhalten, und der war so offensichtlich, dass er sich wunderte, warum er nicht früher darauf gekommen war. Zwar kannte er Samira nicht besonders gut, aber eines wusste er von ihr: sie war überaus schüchtern. Wie würde er sich also fühlen, wenn er an ihre Stelle wäre, wenn ein Mädchen, das ihm so gut wie fremd war, sich dazu hergegeben hätte, allen Jungs aus seiner Klasse einen zu blasen, und letztlich er dann an die Reihe gekommen wäre? Natürlich hätte er nicht einfach ablehnen können. Das wäre zu jedem Zeitpunkt ein äußerst verlockender Vorschlag gewesen, doch wenn er davor noch hätte mitansehen müssen, wie fast sein gesamter männlicher Bekanntenkreises in diesen Genuss gekommen wäre, hätte er ihm endgültig nicht mehr widerstehen können, zumal er vor seinen Klassenkameraden, die einen wichtigen Teil seines sozialen Umfelds bildeten, nicht als Spaßbremse dastehen wollte.


Er war auch so schon nicht beliebt, aber wenn er bei so etwas als Einziger nicht mitmachen würde, wäre er vollkommen unten durch gewesen. Trotzdem, wenn nun dieses hypothetische Mädchen vor ihm knien würde, um ihm einen Blowjob zukommen zu lassen, und er die Hose herunterlassen müsste, sich nur allzu bewusst, dass sowohl seine Wohltäterin als auch seine Mitschüler jede seiner Bewegungen genau beobachten und bewerten würden, er wäre nicht nur aufgeregt gewesen, er hätte sich vor Angst beinahe in die Hose gemacht. Was, wenn er etwas falsch machte? Was, wenn mit seinem Penis etwas nicht stimmte? Er hatte immerhin keine Ahnung, wie dieses Ding bei anderen aussah, er kannte nur sein eigenes. Was, wenn plötzlich alle angefangen hätten zu lachen? Er hätte sich wahrscheinlich überlegt, wie er seinen Tod vortäuschen und unerkannt in einem anderen Land untertauchen könnte.


Ja, in Samiras Lage wäre er mit Sicherheit in derselben Haltung erstarrt wie sie jetzt, nur mühsam beherrscht, die Nerven zum Zerreißen gespannt und jeden Moment darauf gefasst, dass ihn ein Herzinfarkt niederstrecken würde – das alles, während er noch immer die Latte seines Lebens hätte, die ihn zusätzlich in den Wahnsinn trieb. Diese Erkenntnis beruhigte ihn. Es bedeutete, dass Samira sich tatsächlich danach sehnte, von ihm geleckt zu werden, und nun da er wusste, wie ihr zumute war, mit welcher Ambivalenz sie dem entgegenblickte, wuchs sein Wunsch noch, ihr Unbehagen aufzulösen und sie mit einem wahrhaft befriedigenden Erlebnis zu belohnen.


Mit diesem Vorsatz wollte er gerade sein Gesicht in ihren Schoß eintauschen lassen, als er auf das nächste Hindernis stieß. Samira stand noch immer so verkrampft da wie zuvor, was an sich ja kein Problem gewesen wäre, wenn sie ihre Beine nicht so dicht beieinander gehalten hätte. Er nahm an, dass sie ebenso unerfahren war wie er selbst, bis ihm plötzlich einfiel, dass das gar nicht stimmte. Nun, da er die letzten 20 Minuten damit verbracht hatte, mit seiner Zunge die Geschlechtsteile verschiedener Mädchen zu erforschen, hatte er ihr wohl seit Kurzem einiges voraus. Jedenfalls hatten alle anderen ihre Füße von sich aus ein Stück weit auseinander gestellt, damit Sebastian den nötigen Platz hatte, um sich ans Werk zu machen, einzig Samira hielt sie so dicht zusammen, dass er unmöglich ihren Schritt erreichen konnte. Zunächst wusste er nicht, was er tun sollte, doch dann schob er sanft einen Finger zwischen ihre Knie und bewegte ihn leicht von einer Seite zur anderen. Diesen Wink verstand Samira und spreizte ihre Schenkel.


Nun stand Sebastian nichts mehr im Weg. Endlich konnte er die letzten Zentimeter hinter sich bringen und sich an Samiras Scham schmiegen. Doch obwohl es so unverhältnismäßig lange gedauert hatte, überhaupt bis hierher zu kommen, bis er mit seinem Kopf in ihre Leistengegend vorgedrungen war, brachte er es nicht über sich, sofort mit seinem Vorhaben zu beginnen. Möglicherweise lag es daran, dass dies hier die vorerst letzte Gelegenheit für ihn war, sich einem anderen Geschlecht zu widmen als seinem eigenen, und er nicht wollte, dass es jetzt schon endete. Wenn er es erst einmal geschafft hatte, Samira zu befriedigen, würde niemand mehr seine Hilfestellung diesbezüglich in Anspruch nehmen wollen, seine Schwester zumindest definitiv nicht, und es sah auch nicht danach aus, als würde einer ihrer Gäste eine zweite Runde einfordern wollen. Somit wäre dieser kurze aber wundervolle Traum, in dem er im Mittelpunkt so vieler hübscher Mädchen stand, die sich alle von selbst aus um seine Aufmerksamkeit bemühten, unwiderruflich vorüber, und er würde wieder auf sein Zimmer gehen müssen, zurück in die traurige Realität seines Lebens, in der seine Klassenkameradinnen ihn nicht beachteten, und wenn sie ihn doch einmal bemerkten, dann höchstens um sich über ihn lustig zu machen.


Deshalb versuchte er dieses ausklingende Abenteuer noch so weit auszukosten, wie es nur ging, ehe es sein unausweichliches Ende fand, und genau das tat er jetzt, indem er mit tiefen begehrlichen Zügen den süßlich-blumigen Duft in sich aufnahm, den ihre Spalte verströmte. Das war schlicht himmlisch. Der Geruch und die Hitze, die von ihrem Unterkörper ausging, waren zusammen so berauschend, dass er sich völlig darin verlor. Er merkte gar nicht mehr, wie die Zeit verging, dennoch fiel ihm auf, dass Samira allmählich etwas unruhig wurde. Sie verging nicht gerade vor Ungeduld, aber ihr Becken zuckte sichtlich auf und ab wie n sehnlicher Erwartung seiner Berührung und ihr Atem ging so schnell und laut, als würde sie beständig seufzen. Nur zu gern hätte Sebastian die Einlösung seines Versprechens noch weiter hinausgezögert, nur um dieses Gefühl der Nähe, das ihn dabei überkam, noch ein wenig länger genießen zu können, doch gleichzeitig war er der Meinung, Samira hatte es verdient, endlich selbst das zu bekommen, wobei sie zuvor einzig zum Zuschauen verdammt gewesen war. Ein Mal noch sog er ihren verheißungsvollen Duft ein, dann presste er seinen Mund auf ihren Schlitz.


Nässe empfing ihn, als er seine Zunge in sie gleiten ließ. Es war, als hätte er sie in ein Glas warmer Marmelade gesteckt; weich drückte sich ihre Scheidenwand von allen Seiten an ihn, ihr Sekret umwaberte ihn und ihr unwiderstehlicher Geschmack, der ihn ein wenig an den von Mandeln erinnerte, erfüllte seinen Mund. Auch diese Empfindungen ließ er erst einmal kurz auf sich wirken, bevor er mit dem fortfuhr, wovon er den Eindruck gewonnen hatte, dass es den Mädchen vor ihr am besten gefallen hatte. Unaufhörlich ließ er seine Zunge vor und zurück wandern, führte sie längs durch den Spalt, sodass sie zwischen den inneren Schamlippen entlang glitt, an ihrem oberen Ende gegen den Kitzler stieß und über ihn hinweg leckte. Ob sie davon ebenso angetan war wie ihre Vorgängerinnen war jedoch nicht ohne Weiteres festzustellen. Zwar stand es wohl außer Zweifel, dass sie ihren Spaß hatte, doch gemäß ihrer zutiefst introvertierten Natur hielt sie sich mit ihren Reaktionen auf seine Bemühungen so gut wie möglich zurück. Sie zeigte ihr Verlangen nur durch dieselben subtilen Andeutungen wie zuvor, als sie noch darauf gewartet hatte, bis er anfing, sie zu beglücken. Sie atmete noch immer auf diese Weise, beschleunigt und deutlich hörbar, und noch immer bewegte sich ihr Becken leicht auf und ab. Einzig ein gelegentliches Keuchen verriet das wahre Ausmaß ihrer Erregung. Sebastian konnte ihre Weigerung, ihre Gefühle so offen zur Schau zu stellen, nur zu gut verstehen. Ihm ging es da nicht anders, auch ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass irgendjemand ihm seine Emotionen anmerken könnte. Die waren für ihn etwas ungeheuer Privates, die gehörten nur ihm und er teilte sie nur mit Menschen, die ihm nahe standen und denen er uneingeschränktes Vertrauen entgegenbrachte.


Ihre eher verhaltenen Bezeugungen der Lust waren Sebastians Aufgabe allerdings nur zuträglich. Da ihre Hüfte nur ganz leicht einsank und sich wieder hob, brauchte er ihr nicht mit dem Kopf zu folgen, um Samira weiter lecken zu können, stattdessen half sie ihm sogar damit. Auf diese Weise drückte sie seine Zunge noch tiefer in sich hinein, als Sebastian es von sich aus vermocht hätte, sie presste ihre Klitoris an seinen Mund und rieb ihren Spalt noch zusätzlich an seinen Lippen. Doch was ihn am meisten daran begeisterte, war Samiras dichtes Schamhaar. Dieses weiche Nest fungierte wie ein Luftkissen; mit seiner watteähnlichen Struktur bot es eine Widerstand gegen Sebastians Gesicht und verhinderte, dass es direkt über die empfindliche Haut zwischen ihren Beinen scheuerte. Kitzelnd strich es über seine Wangen hinweg, es knisterte unter ihm, als würde er seinen Kopf in eine Grasmulde betten und es klebte an der Feuchtigkeit von der er mittlerweile völlig überzogen war und löste sich nur widerwillig von ihr, während ihre Unterkörper an ihm hinauf und hinab strich.


So ging er ganz und gar in seiner Tätigkeit auf, fortgetragen von den unzähligen mitreißenden Eigenheiten, aber letztendlich war es ein Geräusch, das ihn aus seiner Selbstvergessenheit zurück zwang. Es klang sumpfig, wie von einem Frosch, der am flachen Ufer eines brackigen Teichs ununterbrochen herum hüpfte, und es dauerte einen Moment, bis Sebastian seinen wirklichen Ursprung ausgemacht hatte. Es stammte von seiner Zunge, die in der Nässe von Samiras Scheide ein und aus fuhr. Sein beharrliches Lecken, während das sanfte Wippen des Beckens dem ein weiteres Element des Unkontrollierbaren hinzufügte, war einfach zu ungezügelt, als dass es leise vonstatten gehen könnte. Immer wieder ertönten diese schmatzenden Laute, wenn er seine Zunge vorwärts stieß und Samira ihren Schritt auf sein Gesicht drückte, bis es schließlich so schnell aufeinanderfolgte, dass gar keine Pausen mehr dazwischen lagen und es vielmehr dem Plätschern eines Bachs glich, dessen Strom sich an einer Reihe scharfkantiger Felsen vorüber schlängeln musste.


Die steigende Lautstärke dieses Rauschens verunsicherte Sebastian zunehmend. Das lag zum einen daran, dass es ihn von neuem darauf aufmerksam machte, mit welcher Unmenge an Flüssigkeiten sein Tun verbunden war. Er spürte ja nicht nur, wie Samiras Saft ihm in den Mund lief, da er seine Lippen nicht schließen konnte, merkte er außerdem, wie sein eigener Speichel aus ihm heraustrat und ihm am Kinn und am Hals hinabrann. Zum anderen hing es damit zusammen, dass er so wieder zum Zentrum des allgemeinen Interesses im Raum wurde. Vielleicht kam es ihm nur so vor, weil er so nah an der Ursache dieses wahrhaft unanständigen Geräusches war, dass er gar nichts anderes mehr hören konnte, aber ihm war, als wären sämtliche der umstehend Mädchen, die er bereits abgefertigt hatte, auf einmal verstummt und würden nur noch auf ihn achten, wie er es Samira mit dem Mund besorgte.


Es war ihm seit jeher unangenehm gewesen, im Mittelpunkt zu stehen, doch wären es nur die übrigen Partygäste gewesen, die ihn beobachteten, die im Geiste seine Technik bewerteten und ihn an ihren jeweiligen Männlichkeitsidealen maßen, hätte es ihm gar nicht so viel ausgemacht, die Anwesenheit von Yvonne als Zeugin dieser Ausschweifungen konnte er hingegen nicht so einfach abtun. Mit dem Kopf zwischen Samiras Beinen konnte er sie nicht sehen, aber er meinte, ihren Blick auf sich spüren zu können, wie er ihn durchbohrte, wie er sein Herz schneller schlagen ließ und wie er ihn zum Erröten brachte. Was würde sie jetzt über ihn denken, wenn sie ihn hier so sitzen sah, über und über mit den Ausflüssen dieser halben Klassenbelegschaft bedeckt, nachdem er sich so bereitwillig darauf gestürzt hatte, ihnen allen zu Diensten sein zu dürfen? Auch wenn sich seine Befürchtungen, Samira könnte sich deswegen von ihm abgestoßen fühlen, letztlich als unbegründet erwiesen hatten, hieß das noch lange nicht, dass es Yvonne nicht so erging. Was wäre denn, wenn sie ihn von nun an für immer mit diesem Moment in Verbindung bringen würde und ihr das zuwider war, entweder weil dieser Anblick wie er demütig auf den Knien hockte und ihre Freundinnen zu Willen war, Abscheu in ihr hervorrief, oder weil sie wütend auf ihn wäre, weil er sich auf diese Weise zwischen sie gedrängt hatte? Das könnte er nicht ertragen.


Für ihn als Außenseiter war seine Schwester immer die wichtigste Bezugsperson gewesen; sie war die Einige, die ihn so angenommen hatte, wie er war, die bedingungslos zu ihm gehalten hatte und die in allen Belangen Verständnis für ihn aufbringen konnte. Sie kümmerten seine körperlichen Unzulänglichkeiten nicht oder die Tatsache, dass er keine Ahnung von praktischen Dingen hatte, dass er nicht einmal einen Nagel in die Wand schlagen konnte, ohne sich dabei den Finger zu verletzen, aber sich dafür lang und breit über die philosophischen Aspekte der ›Elric-Saga‹ von Michael Moorcock auslassen konnte. Zwischen ihnen bestand ein Band, das er zu niemandem sonst hatte, nicht zu seinen Eltern und schon gar nicht zu jemandem in seinem Alter, und er wollte einfach nicht, dass sich in ihrer Beziehung zueinander etwas änderte. Zwar hatte er Gefühle für sie, die weit über geschwisterliche Zuneigung hinausgingen, und insgeheim hegte er schon unendlich lange diesen Traum, dass sie beide zu einem Liebespaar wurden, doch gleichzeitig hatte er auch Angst davor, dass es dazu käme. Wäre das denn nicht die ultimative Sünde? Nicht bloß das einmalige Vergehen, miteinander zu schlafen, weil es sich in der Hitze des Augenblicks irgendwie so ergab, sondern das innige Verhältnis von unsterblicher Liebe über alle Widrigkeiten hinweg. Das könnten sie niemals öffentlich machen, niemand würde sie von diesem unverzeihlichen Sakrileg freisprechen. Das würden sie immer verheimlichen müssen, sogar vor ihren Eltern.


Doch da es ohnehin nie so weit kommen würde, musste er sich darüber gar keine Gedanken machen, die Gefahr, dass Yvonne sich von ihm entfremden könnte, kam ihm aber ungleich realer vor. Natürlich war ihm klar, dass sie sich nur deshalb nicht gleich völlig von ihm abwenden würde und nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte – er kannte sie gut genug, um sich sicher zu sein, dass sie nicht zu einer solchen Grausamkeit fähig wäre –, aber auch weniger extreme Reaktionen hätten verheerende Folgen nach sich ziehen können. Schon wenn sie ihn von nun an mit anderen Augen sehen würde, würde es ihn zutiefst schmerzen. Bisher war er für sie immer ihr unschuldiger kleiner Bruder gewesen, dem sie bei den Hausaufgaben geholfen hatte, den sie getröstet hatte, als er einmal von einer Biene gestochen worden war, und dem sie beigestanden hatte, als ihre Eltern ihn in ein Ferienlager schicken wollten, weil sie zu der Auffassung gelangt waren, dass er zu sehr in sich gekehrt war und ihm das helfen würde, mehr aus sich herauszukommen, ohne einzusehen, dass das so ziemlich sein schlimmster Alptraum war. Doch welche Meinung hätte sie von ihm, nachdem sie beobachtet hatte, wie er der Reihe nach fünf ihrer Freundinnen die Scheide ausgeleckt hatte? Wäre sie enttäuscht von ihm?Würde sie ihn für pervers halten? Oder schlimmer noch, würde sie annehmen, er wäre einer von diesen schrecklichen Typen, deren einzige Möglichkeit, ihr verkommenes Selbstwertgefühl aufzubessern, darin bestand, Frauen mit allen nur erdenklichen Tricks zu verführen, weil sie sonst nichts erreichten?


Das wäre ohne Frage das schlimmste Bild, das Yvonne durch diese verquere Episode von ihm gewinnen könnte, dennoch konnte er sich nicht dazu durchringen, deshalb so etwas wie Schuld zu empfinden. Seiner Ansicht nach war nichts Verwerfliches daran, diese Mädchen mit dem Mund zu befriedigen, immerhin hatte Sandra ihn offen darum gebeten, und so lange alle Beteiligten ihren Spaß hatten, konnte es doch kein Unrecht sein, das er hier beging, oder? Allerdings kam er nicht umhin, eine gewisse Scham zu verspüren, wenn auch nicht wegen dem, was er tat, sondern allein deshalb, weil es ihm peinlich war, dass ausgerechnet seine Schwester, die die letzte Person war, vor der er schlecht dastehen wollte, dieses Spektakel in aller Ausführlichkeit bestaunen durfte.


Doch Sebastian beschloss, sich davon jetzt nicht zu sehr stören zu lassen. Sein Vorsatz, diese Sache so lange auszukosten, wie es nur ging, stand noch, und es war Samira anzusehen, dass sie ihren Höhepunkt bald erreichen würde. Dabei ließ sie sich noch immer nicht dazu hinreißen, ihrer Lust deutlicher Ausdruck zu verleihen, ihr kam noch immer kaum ein Laut über die Lippen und auch die Bewegungen ihres Beckens blieben so verhalten wie zuvor, doch ging ihr Atem inzwischen so unregelmäßig, dass trotzdem kein Zweifel an ihrem Zustand aufkommen konnte. Also verdrängte Sebastian jeden Gedanken an seine Schwester und daran, welche Vorhaltungen sie ihm möglicherweise machte, und gab sich stattdessen ganz bewusst dem wohligen Schauer hin, den seine derzeitige Beschäftigung durch seinen Körper rieseln ließ. Es war beinahe, als würde sein Blut kurz vor dem Siedepunkt stehen, es fühlte sich unnatürlich warm an und als würde es kleine Bläschen bilden, die von den engsten Kapillaren seiner Fingerspitzen bis hin zu den breiten Hauptarterien seines Herzens in ihm aufstiegen, die eine Schwerelosigkeit in seinem Bauch erzeugten, ihm in der Brust kribbelten und schließlich wie mit kleinen Nadelstichen in seinen Wangen zerplatzten.


Selbstverständlich war ihm klar, dass das völliger Unsinn war. Die Schwerelosigkeit in seinem Bauch und das Kribbeln in seiner Brust waren einzig der überquellenden Leidenschaft geschuldet, die er empfand, und die vermeintlichen Nadelstiche, die sich in seine Wangen bohrten, rührten von der einschüchternden Präsenz seiner Schwester her, die ihn unweigerlich so heftig erröten ließ wie noch nie zuvor in seinem Leben, obwohl er der festen Überzeugung war, nichts Unmoralisches zu tun. Trotzdem war das ein Bild, das er einfach nicht abschütteln konnte, aber er hatte sowieso nie besonders viel Wert darauf gelegt, die Welt so zu erfassen, wie sie tatsächlich war. Ständig war er in Tagträume versunken, wann immer es ihm möglich war, flüchtete er sich in die sichere Umgebung von Fantasy-Romanen und demgemäß hatte er eben einen Hang dazu, die Wirklichkeit bis ins Phantastische zu überhöhen. Sein Denken war bestimmt von Analogien, von Metaphern und Symbolen. Wenn der Wind durch die undichten Fugen eines Fensters pfiff, klang es für ihn wie das Heulen von Geistern, die herumwirbelnden schwarzen Wolken aufziehender Stürme waren für ihn ein Spiegel seiner eigenen Aufgewühltheit und ein dunkler Wald war ein Hort unvorstellbarer Geheimnisse, die in seinen Tiefen verborgen sein mochten.


Zudem war er unfähig, ein Buch zu lesen oder einen Film zu schauen, ohne alles genau zu analysieren. Er hinterfragte jede Handlung der Charaktere, er interpretierte jeden Topos und suchte nach der wahren Bedeutung hinter alledem. So erzählten Geschichten über blutrünstige Monster oft auch etwas über Trauer, die Ränkespiele einer Feudalgesellschaft waren leicht als Parabeln über Machtgier und Autoritarismus zu deuten und die magisch begabten Wesen, die sich vor den Menschen verstecken mussten, weil die sie sonst jagen und ausrotten würden, standen fast zwangsläufig für alle Unterdrückten und Ausgestoßenen – und gerade das war ein Thema, das Sebastian besonders berührte.


Unter diesen Umständen war es wohl kaum verwunderlich, dass sogar dieses Ereignis, vor Samira zu knien und seine Zunge durch ihren Schlitz gleiten zu lassen, eine surreale Note annahm, obwohl es bereits das Eindrücklichste war, was er jemals erlebt hatte. Ihr Geruch kam ihm wie der einer unbekannten mysteriösen Blume vor, die nur bei Vollmond erblühte, das Streicheln ihrer Schamhaare an seinen Wangen war wie der samtene Stoff eines verzauberten Umhangs, in dessen Umarmung einem nichts geschehen konnte, solange man ihn trug, und die warme Nässe ihres Schritts war der sagenumwobene Nektar einer in unerforschter Wildnis gelegenen unzugänglichen Quelle, die sich aus einer pulsierenden Felsspalte ergoss und bei der jeder Tropfen die Macht hatte, alle Wunden zu heilen.


Das alles zusammen ließ ihn bereits jetzt vor Lust erzittern, dabei hatte er seinen Schwanz noch nicht ein einziges mal angefasst, seit diese Sache begonnen hatte. Das wäre ihm im Beisein dieser Mädchen ungehörig vorgekommen, selbst wenn er sich hier zur Verfügung gestellt hatte, damit sie sich mit seiner Hilfe befriedigen konnten. Niemals hätte er sich getraut, vor ihnen zu masturbieren, schon gar nicht wenn auch noch seine Schwester zugegen war, dennoch hatte er nun eine Latte wie einen Zaunpfahl. Noch nie zuvor in seinem Leben war sein Penis so prall angeschwollen gewesen wie jetzt. Sebastian fühlte, wie er sich mit aller Macht gegen die Hose seines Schlafanzugs stemmte, sodass sich dort eine massive Beule bildete, die aussah, als würde er ein Eisenrohr darin mit sich herumschleppen, und wie er von Zeit zu Zeit unwillkürlich zuckte, was das Zelt in seiner Hose flattern ließ wie die Segel eines Schiffs bei Sturm. Außerdem schien er bei jedem Aufbäumen einen Schwall von Vorsamen auszustoßen; dort, wo die Spitze seines Ständers gegen den Stoff drückte, hatte sich ein großer klebriger Fleck ausgebreitet, und er wuchs noch weiter an, als hätte sich in ihm so viel Sperma angestaut, dass er platzen könnte, wenn er nicht etwas Druck loswurde, und sein Körper deshalb die Vorsichtsmaßnahme ergriffen hatte, es einfach aus ihm herausfließen zu lassen. Jedenfalls war Sebastian sich sicher, dass es inzwischen nur der allersachtesten Berührung bedurfte, damit es ihm kommen würde, nur ein kaum wahrnehmbarer Luftzug, der seine Eichel streifte oder ein Staubkorn, das zufällig auf ihr landete, und er würde sofort ihn seine Hose abspritzen, egal ob seine Schwester sowie sämtliche ihrer Freundinnen dabei zusahen oder nicht.


Es kam ihm vor, als wäre sein Schwanz im Verlauf des Abends immer härter geworden. Er hatte ja schon einen Ständer gehabt, als er ins Bett hatte gehen müssen und dann schlaflos dort gelegen hatte in Gedanken darüber, was die Mädchen wohl auf der Party trieben und wie ihre Fortpflanzungsorgane aussahen. Als Nadja angeboten hatte, ihm ihres zu zeigen, war der nur noch weiter angeschwollen, bis Sebastian jetzt hier saß und langsam das Gefühl bekam, sein ganzes Blut wäre in seinen Unterkörper gewandert. Ihm wurde sogar ein wenig schwindlig und in seinem Kopf breitete sich eine Leere aus, die gewisse Aussetzer in seinem Verstand auslöste. Anders war jedenfalls nicht zu erklären, dass er mittlerweile den fast schon zwanghaften Drang verspürte, die Hand, mit der er sich am Boden abstützte, zu heben und mit ihr sein pochendes triefendes Rohr zu umfassen, um sich so die Erlösung zu verschaffen, die er unbedingt nötig hätte. Nur unter Aufbietung jedes noch so kleinen bisschen an Selbstbeherrschung, das er besaß, schaffte er es, diesen Impuls niederzuringen, und er konzentrierte sich darauf, diese Energie Samira zukommen zu lassen, indem er ihr zu einem Orgasmus verhalf. Nun hielt er sich nicht länger zurück, um das unvermeidliche Ende dieses zauberhaften Erlebnisses noch weiter hinauszuzögern. Er hatte Samiras Scheide bereits mit sämtlichen seiner Sinne erforscht: er hatte sie berochen, hatte sie geschmeckt, hatte sie betrachtet, hatte mit seiner Zunge ihre Topographie erkundet und er hatte die Geräusche vernommen, die er ihr entlocken konnte. Damit hatte er offensichtlich ihre Begierde geweckt, da sah er sich auch in der Verantwortung, sie wieder von ihr zu befreien.


Immer schneller bewegte er seine Zunge und mit immer mehr Leidenschaft. Wie eine Katze, die eine Schale Milch aufleckt, tauchte er sie in Samiras Schlitz ein, krümmte ihre Spitze, sodass sie gegen den Kitzler stieß und zog sie wieder heraus. Auf diese Weise strich sie unablässig an der Klitoris entlang; erst drückte sie von innen, zwischen den Schamlippen hindurch, gegen sie und fuhr dann liebkosend über sie hinweg.Dieses Vorgehen zeigte einen sofortigen Erfolg, wie Sebastian zufrieden feststellte, als er zu Samira aufblickte. Sie hatte die Augen geschlossen, ihr Mund stand offen und obwohl noch immer so gut wie kein Laut über ihre Lippen drang, zitterten sie leicht, wie von einem tonlosen Seufzen ergriffen. Bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass die Hände, mit denen sie den Saum ihres Nachthemds hochhielt, ebenso leicht zitterten, als würde es ihr Mühe bereiten stillzustehen, und ihre Atmung kam nun gänzlich abgehackt. Sie sog hörbar die Luft ein, hielt sie für einen Moment an und stieß sie dann in fahrigen, von kleinen Unterbrechungen durchsetzten Schüben wieder aus.


Doch noch während Sebastian sie beobachtete und jede ihrer Reaktionen auf seine Gefälligkeiten studierte, war es bei Samira so weit. Sie holte noch einmal tief Luft, bevor sie auf einmal völlig erstarrte. Es war, als hätten sich alle ihre Muskeln zugleich verkrampft. Selbst das unmerkliche Wippen ihres Beckens hörte auf, als sie atemlos dastand, ihren Spalt, der plötzlich noch feuchter geworden war als zuvor, dicht auf Sebastians Mund pressend und die Miene zu einem Ausdruck höchster Entzückung verzogen. Diese Reglosigkeit hielt jedoch nur wenige Sekunden lang an, dann war es, als würde Samira in sich zusammenfallen. Ihr Kopf und ihre Schultern, die sich in ihrer Anspannung wie von allein erhoben hatten, sanken herab, ihr Kinn berührte fast ihren Brustkorb und endlich brach auch das Stöhnen, das bisher stumm auf ihren Lippen gelegen hatte, aus ihr hervor.


Es blieb so leise wie geflüsterte Versprechen in einer dunklen Nacht, aber in der Stille, die sich an ihren Orgasmus anschloss, klang es so laut wie Donnergrollen. Sebastian wusste nicht, ob die anderen tatsächlich schon zuvor in ihren Plaudereien innegehalten hatten, wie es ihm vorgekommen war, doch jetzt waren sie eindeutig verstummt und schauten ebenso hingerissen wie er dabei zu, wie Samira sich in ihrem Höhepunkt erging, sodass ihr anhaltendes tiefes Seufzen den ganzen Raum erfüllte. Es brachte ihre Stimmbänder zum Vibrieren, weshalb es sich vielmehr so anhörte, als würde sie vor sich hin summen, und für Sebastian war das in diesem Augenblick die schönste Melodie, die er je vernommen hatte. Sie bedeutete, dass er genau das erreicht hatte, was er sich vorgenommen hatte: er hatte Samira befriedigt, er hatte ihr das gegeben, was sie gebraucht hatte, und sie dazu gebracht, dieses Geräusch auszustoßen, diesen Singsang reiner Glückseligkeit.


Eine Weile hing dieses Summen in der Luft wie das unendlich langsame Streichen über die Saite eines Cellos, doch nahm es zwangsläufig immer weiter ab, als Samira allmählich die Luft ausging, und als es schließlich vollends verklang, hatte auch sie sich wieder gefangen. Auf unsicheren Beinen, als hätte das Zurückhalten jedes allzu verräterischen Zeichens ihrer Lust, während es ihr gekommen war, sie so sehr ihrer Kräfte beraubt, dass sie sich jetzt kaum noch auf den Beinen halten konnte, trat sie einen Schritt von ihm zurück. Mit Bedauern bemerkte Sebastian, wie die Wärme ihres Unterleibs von ihm wich, doch wenigstens wurde ihm damit nicht dessen Nässe genommen. Er konnte sie noch immer auf seiner Haut spüren, wie sie sein Gesicht bedeckte und ölig an ihm haftete. Es hatten sich sogar einige silbrig glänzende Fäden gebildet, die seinen Mund mit Samiras leicht geöffnetem Geschlecht verbanden. Sie hingen zwischen ihnen wie zu Eis gefrorene Strahlen hellen, klaren Wassers, aber sie zerstoben, als Samira sich weiter von ihm entfernte. Gebannt sah Sebastian zu, wie sie in schimmernden Bruchstücken, Splittern von Diamanten gleich, zu Boden stürzten, wie sie beim Aufprall in den Teppich einsanken und dunkle Flecken in ihm hinterließen.


Als er wieder aufblickte, war Samira noch immer damit beschäftigt, rückwärts zu taumeln, hinein in den Kreis derer, denen er es bereits besorgt hatte. Mit jedem Schritt schwand der Nimbus des Traumwandlerischen von ihr, aber trotzdem wurden ihre Bewegungen nicht fester. Ihre Wangen waren gerötet, doch ließ sich nicht mit Sicherheit sagen, ob das an ihrem vorangegangenen Orgasmus lag oder daran, dass es ihr peinlich war, dass sie sich vor ihren Freundinnen so hatte gehen lassen. Die übrige Gästeschaft begrüßte sie jedenfalls mit einem Blick, als hätten sie zum ersten Mal eine Seite an ihr entdeckt, die sie noch nicht kannten, aber als wären sie froh, sie nun kennengelernt zu haben. Vielleicht freuten sie sich nur, dass ihre so introvertierte Freundin mehr aus sich herausgekommen war, vielleicht war es auch die Tatsache, dass sie eine neue Art Zusammengehörigkeitsgefühl geschaffen hatten, dadurch dass sie jetzt dieses Geheimnis miteinander teilten, dass sie alle es sich von diesem kleinen Jungen hatten mit dem Mund machen lassen, aber als Samira zwischen sie trat, wurde sie empfangen wie eine Heldin. Die anderen Mädchen legten ihr die Hände auf die Schultern, lächelten sie an und Nadja umarmte sie sogar von hinten.


Für Sebastian war in dieser wiedererstarkten Gemeinschaft jedoch kein Platz, das verstand er intuitiv, und er machte ihnen auch keinen Vorwurf dafür. Es gab einfach zu viel, was sie von ihm trennte. Bei seinen regelmäßigen Arztbesuchen wurde zwar immer wieder konstatiert, dass er entgegen seiner körperlichen Mängel zumindest geistig schon sehr reif war für sein Alter, trotzdem war ihm klar, dass diese Mädchen einen vollkommen anderen Entwicklungsstand aufwiesen als er. Sie beschäftigten sich mit ganz anderen Dingen, in der Schule nahmen sie Stoffe durch, für die ihm noch die Grundlagen fehlten, ihre Interessensgebiete unterschieden sich deutlich von seinen und nicht zuletzt unterhielten sie sich bestimmt oft über ihre geheimsten Erfahrungen mit Jungs. Da wollten sie mit Sicherheit nicht, dass der kleine Bruder von einer von ihnen daneben stand und alles mitanhörte, auch wenn der ihnen einmal sozusagen bei einem Party-Spiel orale Befriedigung verschafft hatte. Außerdem waren es eben die Freundinnen seiner Schwester, da wollte er sie nicht stören.


Ohnehin hatte er noch nie jemand anderen gebracht als Yvonne. Er war immer glücklich gewesen, solange er sie an seiner Seite gewusst hatte. Doch jetzt stellte sich ihm wieder die Frage, ob diese Verbundenheit zwischen ihnen nicht unweigerlich schwächer würde. Immerhin hatte sich hier gerade etwas abgespielt, dass ohne Zweifel jede konventionelle Vorstellung von Moral weit hinter sich ließ. Er hatte dem gesamten Freundeskreis seiner Schwester die Zunge in die Scheide gesteckt, und was das Ganze noch schlimmer machte, war, dass er von der Hälfte von ihnen noch nicht einmal den Namen kannte. War das nicht so ziemlich das Verkommenste, was man nur tun konnte? Es war auch nicht zu bestreiten, dass er die alleinige Schuld trug. Nichts davon wäre je geschehen, hätte er nicht versucht, sie durch das Schlüsselloch zu beobachten und dabei einen Blick auf ihre primären Geschlechtsmerkmale zu erhaschen, und nachdem es bei Nadja dermaßen eskaliert war, hatte er nichts Besseres zu tun gehabt, als sämtliche Anwesenden zu fragen, ob sie sich nicht auch von ihm verwöhnen lassen wollten. Wie sollte ihr Verhältnis untereinander da noch dasselbe bleiben? Diese Angelegenheit würde immer zwischen ihnen stehen und eine Kluft schaffen, die sich nicht überbrücken ließ.


Demzufolge wollte er jetzt nichts weniger, als Yvonne anzusehen; er hatte zu viel Angst davor, dass sich seine Befürchtungen in ihrem Gesicht widerspiegeln würden. Stattdessen wollte er lieber aufstehen und ohne einen Blick zurück aus dem Zimmer stürmen, doch sein Kopf drehte sich wie von selbst. Unaufhaltsam, als wäre er eine Marionette, die sich nicht dagegen wehren konnte, wandte er sich zu ihr um, und was er dort sah, ließ ihn einen Stich im Herzen spüren, als wäre es von einer langen eiskalten Nadel durchbohrt worden. Bleich und starr, wie eine Statue gehauen aus schneeweißem Marmor, saß Yvonne nach wie vor auf der Bettkante, und ihr Gesicht trug den Ausdruck völliger Schockiertheit, als könnte sie gar nicht fassen, von welcher Abartigkeit sie soeben Zeugin geworden war.


Schmerzerfüllt kniff Sebastian die Augen zusammen, doch das reicht nicht, um den Anblick zu vertreiben. Wie eine Phantasmagorie brannte sie auf seinen Netzhäuten nach, und er hatte die Vermutung, dass sich sobald nichts daran ändern würde. Ein Gutes hatte es aber doch: nun da seine morbide Neugier gestillt war, und er seine fürchterlichsten Ahnungen bestätigt sah, gewann er wenigstens die Kontrolle über seinen Körper zurück. Seine Knie taten weh, nachdem er so viel Zeit auf ihnen verbracht hatte, um jeder der Party-Besucherinnen einen Höhepunkt zu verschaffen, und seine Beine fingen langsam an einzuschlafen, trotzdem schaffte er es, sich auf die Füße zu kämpfen. Es gelang ihm ebenfalls, das Verlangen zu besiegen, wortlos aus dem Zimmer zu rennen.


»Ich … ich sollte dann mal wieder auf mein Zimmer gehen«, brachte er mit trockener Kehle hervor, wurde aber kaum beachtet, was ihm nur recht war. So konnte er vielleicht wenigstens einen Rest seiner Würde bewahren, denn obwohl Yvonnes entgeisterte Miene seinen Ständer ein wenig hatte abschwellen lassen, stand er noch immer unübersehbar unter seiner Schlafanzughose hervor, und sein Gang auf den kribbelnden halbtauben Beinen war bestenfalls als lächerlich zu beschreiben, als er quer durch den Raum stakste, die Tür öffnete und auf den Flur hinaustrat.
 
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