[In Entwicklung] Family Project

Swordspirit

Dunkeldeutscher
Achtung: Es handelt sich hierbei um einen alten Review von mir, der wenn Zeit und Lust da ist, auf das aktuelle Format gebracht wird!

Einleitung:
Family Project Kazoku Keikaku, erzählt die Geschichte des Protagonisten Tsukasa. Dieser arbeitet bei einem China-Restaurant, eines Tages nach der Arbeit findet er die ohnmächtige Chunhua nebst einigen mysteriösen Pillen. Von seinem Cheff angewiesen, auf das Mädchen acht zu geben, nimmt er diese mit nach Hause. Dort muss er feststellen, dass diese kein Wort Japanisch kann und somit ein illegaler Einwanderer ist. Die Pillen, so muss der Protagonist leider feststellen, sind Sex-Drogen. In den nächsten Tagen trifft er auf weitere Damen die alle mehr oder minder schwere Schicksalsschläge erleiden mussten. Als dann schließlich die Chinesische Mafia einen Anschlag auf sein Appartment durchführt bricht für ihn eine Welt zusammen. Nun auf einem Felde wohnend sucht er und seine Gefährtinnen ein neues Heim und findet dieses in einer alten Villa. Um das Haus finanzieren zu können und sich gegenseitig aus der Notlage zu helfen gründet man eine Schein-Familie, dass Family Project ist geboren.

Charaktere:

Tsukasa: Der Protagonist des Spiels, da seine Eltern ihn verstoßen haben hat er eine sehr negative Meinung zum Thema Familie. Anfangs möchte er auch einfach nur alleine sein, sein Appartment wieder haben und arbeiten können. Er wird jedoch zum Projekt überredet und ist nun mehr gezwungen als gewollt die wichtigste Stütze des Projekts.

Horoshi: Ein völlig verrückter Kerl, der das Familien Projekt ins Leben ruft und die Vaterrolle übernimmt. Scheinbar ausgebildet in MMA kämpfen er und Tsukasa regelmäßig. Obwohl Tsukasa enorm genervt ist durch seinen "Vater" verliert er immer wieder in Kämpfen.

Chunhua: Ist ein illegaler Einwanderer Japans, sie versteht am Anfang des Spiels noch kein bisschen die Sprache und bringt sich Japanisch selbst bei. Sie ist immer gut gelaunt -und meistens- hungrig.

Aoba: Sie ist die rechtmäßige Besitzerin des Hauses und von den anderen völlig genervt. Sie verschießt ständig Giftspritzen gegen die anderen Familienmitglieder und lässt sie wissen, dass sie nur geduldet sind, da sie selber alleine die Miete nicht bezahlen kann.

Jun: Sie ist eine stille Schulfreundin des Protagonisten. Ihr Hauptinteresse liegt im Geld. So nutzt sie jede Gelegenheit um für Dienste jeder Art sich bezahlen zu lassen. Tsukasa hat ein schwieriges Verhältnis zu ihr, da sie seine erste große Liebe war, sie jedoch das Ganze als Geschäft gesehen hat.

Matsuri: Sie ist die jüngste Schwester in der "Familie" trotz des frühen Todes ihrer Eltern ist sie ein sehr positiver Mensch, jedoch mit Zweifel an ihrer Selbst. Lange Zeit als Obdachlose unterwegs freut sie sich mit am meisten über ihre neue Familie. Ihre manchmal jedoch etwas tollpatschige Art führt jedoch immer wieder zu Streit.

Masumi: Sie spielt die Mutterrolle, da sie die Älteste Dame in der Familie ist. Sie schmeißt den Haushalt und umsorgt gerne die anderen Mitglieder. Sie hat große Angst vor dem Alter und hat ein schwaches Selbstvertrauen, was sich auch in mehrere Suizidversuchen zeigt.

Die Steurung ist Standart. So findet man unten die Textbox und auch der übliche Schnickschnack fehlt nicht. Es dürften etwa um die 20 Entscheidungen gefällt werden, wobei die Schlussfolgerung nicht immer logisch ist.

Bewertung:

Grafik:
Die Grafik in dem Spiel ist sehr schön gelungen, die Personen tragen verschiedene Kleidungsstücke haben unterschieliche Gestiken und Mimiken parat und sind sehr realitätsnah gezeichnet. Auch die wenigen H-Szenen lassen keinen Grund zum klagen übrig. Im Vergleich zur Geschichte sind aber nur sehr wenige vorhanden, außerdem werden kaum speziellen Vorlieben befriedigt. Die Welt von Family Project ist aber erstaunlich leer gerade bei Szenen wie vor der U-Bahn hätten etwas mehr Menschen im Hintergrund sicher nicht geschadet.

Story: Eine Geschichte über Sinn oder Unsinn von Familie, schwieriges Thema was sich die Autoren da ausgesucht haben. Insbesondere, da die Frage sehr philosophisch angegangen wird, auf der einen Seite die Befürworter, auf der anderen Seite die Personen die es ablehnen. Dazwischen steht der Protagonist der sich von seiner ablehnenden Haltung immer mehr öffnet. Knackpunkt ist aber, dass man sich von dieser Frage immer weiter entfernt um schließlich bei den persönlichen Schicksal der Damen zu landen und wie man diese lösen kann.
Auch hat das Spiel teilweise Längen die sich im repetativen Handlungen zeigt. Wenn man zig mal mit Chunhua Essen geht, ohne das irgendwelche (bedeutenden) Infos präsentiert werden, frustriert das Ganze enorm und man verliert die Lust.

Die Charaktere sind leider nur zum Teil gelungen, während die Grundsituation bei den Damen mich in riesige Vorfreude gestürzt hat, weil man eben nicht die 08/15 Stereotypen gewählt hat, muss man leider schnell feststellen, dass die Charaktere erschreckend platt geworden sind. Auch hier sei Chunhua als Beispiel genommen, eine illegale Einwanderin, was hatte ich mir hier für eine große Story erhofft, sei es nun der Drogen-Aspekt, eine evtl. Prostitution oder sonstiges, stattdessen frisst sie sich durch das Spiel und mehr als einmal dachte ich mir: Und täglich grüßt das Murmeltier.
Horoshi ist auch so ein Knackpunkt. Über ihn gehen die Meinungen weit außeinander, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn, bei mir ist es zweiteres. Wenn man den Anspruch hat eine ernste Geschichte zu erzählen, sind Komedy-Charaktere generell ein zweischneidiges Schwert. Aber diese Mischung aus Bruce Lee, McGyver und Superman hat zu keinem Zeitpunkt mich irgendwie unterhalten. Das dieser Pimpf mal eben einen Anschlag der Mafia vereitelt ohne Kratzer zu nehmen raubt bei mir jegwedes Bedrohungsempfinden. Mehr als einmal hätte ich mir hier den vorzeitigen virtuellen Exitus gewünscht. Aber natürlich hat auch er seine dunkle Vergangenheit.
Auch ein Punkt der mir zu schaffen gemacht hat, jeder(!) Charakter hat seine eigene Dunkle Vergangenheit oder Bedrohung aus der Vergangenheit, "Normalos" fehlen komplett, so wird man von einer Tragödie in die nächste geschmießen, was der Intensität doch sehr schadet. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Trotzdem ist die Geschichte einzelner Charaktere gut, wenn man sich denn (teilweise) durchkauen will.

Fazit:
Family Project ist wie eine richtige Familie, man braucht Zeit und Gedult, wer dieses in kauf nimmt wird (leider nur manchmal) mit einer sehr guten Geschichte versöhnt. Man merkt, dass die Entwickler Großes leisten wollten, konnten diesen Anspruch aber leider nicht immer erreichen.
Ein noch gutes Spiel (2-) was aber defenitiv noch hätte besser sein können.

Swordspirit
 
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