
Also wie es aussieht hat Japan große Konkurenz bekommenHunderte Japaner standen am frühen Freitag Schlange, um den neuen Tablett-Computer von Apple zu ergattern. Zuvor wurde Softbank so von Vorbestellungen überflutet, dass der Netzbetreiber die Annahme nach drei Tagen einstellen musste. Der starke Andrang für das neue digitale Spielzeug ist ein Menetekel für Japans Elektronikindustrie, die nach dem iPod- und iPhone-Schock zum dritten Mal von Apple vorgeführt wird.
Das letzte Mal, dass Japan eine solche Begeisterung für ein digitales Produkt gesehen hat, war beim Verkaufsstart der Nintendo-Spielekonsole Wii Ende 2006. Ein halbes Dutzend japanische Elektronik-Magazine brachten den iPad auf der Titelseite. Eine Überschrift lautete: „Hier kommt das Gerät, das die Regeln verändert“.
Die japanische Elektronikindustrie galt einmal als der Geburtsort für alles Digitale, was man als Verbraucher haben musste. Doch längst kommen die Innovationen von der Konkurrenz: Der iPod von Apple verdrängte den Walkman, das Netbook wurde von Acer populär gemacht, das iPhone eroberte selbst den japanischen Markt für Smartphones, Amazon verwandelte mit dem Kindle Lesegeräte für E-Bücher in Verkaufsschlager.
Japan beherrscht auch die Märkte für Fernseher, Kameras und Spielekonsolen nicht mehr so wie früher. Die südkoreanischen Konkurrenten Samsung und LG kopierten die japanische Methode, mit hohen Investitionen große Fabrikkapazitäten aufzubauen und damit Marktanteile zu erobern. Doch sie produzieren billiger und fast ausschließlich für den Weltmarkt.
Dagegen konzentrieren sich die japanischen Firmen weiter stark am Geschmack der Verbraucher auf ihrem großen Heimatmarkt und produzieren so oft an den Bedürfnissen der Mittelschichten im Ausland vorbei. Die von männlichen Ingenieuren dominierten Unternehmen entwickeln am liebsten hochgezüchtete Hightech-Produkte, die den Benutzer leicht überfordern.
Dagegen überzeugt Apple die Konsumenten mit einer einfachen und intuitiven Benutzerführung. Dazu kommt der besondere ausländische Appeal, den die einheimischen Hersteller nicht bieten können.
Die Apple-Lektion für Japans Elektronikindustrie ist ganz einfach, aber schwer zu lernen: Wollen sie international Erfolg haben, müssen sie global denken. In der Praxis heißt das zum Beispiel: Mehr Ausländer und mehr Frauen in die Führungsetagen. Sonst werden sie weiter Marktanteile verlieren und ihnen selbst die japanischen Kunden davonlaufen.
Sony wird zwar bereits von einem Ausländer geführt, ist aber immer noch nicht auf der Höhe der Zeit. Man wolle den Absatz des iPad erst einmal beobachten, bevor man ein eigenes Gerät auf den Markt bringe, hieß es noch vor wenigen Wochen. Der Ansturm auf die Softbank- und Apple-Geschäfte in Japan zeigt, wie weit sich Sony anscheinend von ihren potenziellen Kunden entfernt hat.

Ich habe das in Fernseh gesehen, wie die Leute schlange standen, für mich unbegreiflich

Naja, was haltet ihr von diesen Gerät I Pad?