Stimme Akira in allen Punkten Akira zu.
Ich meine, haben wir nicht genug aus der Geschichte gelernt, als dass uns Argumente wie "Das ist doch schon länger so" oder "Ich hab doch eh nicht vor illegales zu tun" schon im Halse stecken bleiben sollten?
Keine Big Brother gelesen? Oder mal die Strafverfolgungsmethoden der NS Zeit angeschaut. Ich sag nur Rosa Listen
Was heute noch legal zu sein scheint, das kann morgen schon verboten sein. Die Regierung kann wechseln. Was auch immer.
Und es kann mir glaube ich kaum einer von euch erzählen, dass 100% eurer Daten auf eurem PC legal sind.
Oder wie war das mit Pornos/Hentais unter 18? Oder der Gema? Bestimmt noch nie eine Gemasperre umgangen, wa?
Das Internet ist voller Grauzonen, weil der Gesetzgeber z.T. immer noch nicht richtig erkannt hat, wie gravierend diese Lücken sein können.
Und gerade da kann eine Massenüberwachung gravierend sein.
Stellt euch mal vor, die Polizei denkt sich "Warum fragen wir nicht bei der NSA mal nach, wer wo Musik wie abgerufen hat." Nur so als Beispiel.
Wobei, warum die NSA, der BND ist doch auch genug...
Die Sache ist, ihr wollt doch auch nicht, dass jedes Wort, was ihr im realen Leben sagt, zu Freunden oder sonst wem, gegen euch ausgelegt werden kann.
Und das Internet sollte da nicht anders sein. Sonst ist da in der Gesetzgebung was schiefgegangen (und das ist es).
Es geht hier nicht in erster Linie um Anonymität, sondern um die Sicherheit der User sowie um das Vertraue gegenüber der Betreiber und allem anderen, was hier im Internet rumschwirrt.
Und ein Beipspiel ist noch Meinungsfreiheit. Cat, du sagst, es ist ja nicht schlimm, solange man nix illegales machen will.
Was ist denn alles illegal im Intenet? Weißt du das?
Ich wette, dass du das StGB genausowenig auswendig kannst, wie ich, ganz zu schweigen von den verschiedenen Auslegungen der Richter.
Und erst recht in dem Schwachsinnsrecht von Internet.
Ein Beispiel: Einbinden von Bildern.
Ein Künstler hat Klage erhoben, weil er festgestellt hat, dass das Bild, was jemand bei ihm gekauft hat, beim Einbinden zwar Vertragsgemäß eine Quellenangabe drunter stehen hatte.
Hat er aber auf das Bild draufgeklickt und "Grafik anzeigen" gewählt, war die Quellenangabe nicht mehr zu sehen (logisch). Somit war in seinen Augen das Uhrheberrecht nicht ordentlich geschützt.
Das Landesgericht Köln hat ihm Recht gegeben und nun muss der Betreiber der Seite in das Bild einen Urheberhinweis reineditieren. Problem:
Im Vertrag beim Kauf eines Bildes steht aber oft drin, dass das Bild nicht verändert werden darf. (Logisch, ein Künstler will, dass sein Werk im Original zu sehen ist)
Was soll man nun tun? Bild verändern und sich strafbar machen? Oder Bild nicht verändern, so posten und sich auch strafbar machen?
Quelle dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=hywbooiNUZ4
Du siehst, was man vielleicht für selbstverständlich hält, ist für andere nicht so selbstverständlich.
Dazu kommt, dass du im Internet auf Server außerhalb Deutschlands zugreifst, wie zum Beispiel hier im Forum. Das ist nicht in Deutschland gehostet.
Somit gelten hier z.T. nicht nur deutsche, sondern auch andere Rechte. Noch mehr Rechtswirrwar.
Und alles, was du machst, wird aufgezeichnet und kann im Zweifel gegen dich verwendet werden.
Willst du das wirklich?
Ein schönes Video zu dem Thema noch, auch wenn ich Maniacmind sonst nich so mag:
https://www.youtube.com/watch?v=iHlzsURb0WI
@Topic:
Ich benutze selber zwar noch nicht TOR und mit den Cookies nehme ich es auch noch nicht so genau, aber habe schon seit über nem Jahr NoScript drin, inzwischen auch HTTPS Everywhere und mit der E-Mail Verschlüsselung dauerts auch nimmer lange.
Das Problem, was ich nur sehe, ist, dass wir damit uns nur Einigeln, wie du richtig sagst.
Es wird also nicht das Problem bekämpft, vielmehr verlagert man es nur. Das Hauptproblem ist neben einer gewissen Korruption in unseren Führungsebenen auch einfach die Gesetzeslage im Internet.
Wenn die absolute Überwachung der NSA kein Grund für eine Klage gegen diese ist, wo ist dann noch unser Rechtsstaat gegeben?
Da ist das Problem.