[Hinweis] Japan und Indien unterzeichnen Freihandelsabkommen

yurai-yukimura

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Die alte Wirtschafts-Großmacht Japan und das ökonomisch aufstrebende Indien rücken enger zusammen. Beide Staaten öffnen ihre Märkte und besiegeln das durch die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommens. Beschränkungen für japanische Investitionen sollen in Indien gelockert werden. Tokio beschleunigt Genehmigungsverfahren für indische Arzneimittel.


Anand Sharma (links) und Seiji Maehara nach der Unterzeichnung.

Japan und Indien haben eine weitgehende Abschaffung von Zöllen und die Öffnung ihrer Märkte vereinbart. Der japanische Außenminister Seiji Maehara und der indische Handels- und Industrieminister Anand Sharma unterzeichneten in Tokio ein entsprechendes Freihandelsabkommen. Das japanische Parlament muss es noch ratifizieren.

Die rasant wachsende indische Wirtschaft macht derzeit nicht einmal ein Prozent am gesamten japanischen Außenhandel aus. Das Freihandelsabkommen sieht vor, Zölle auf 94 Prozent der Handelsgüter zwischen beiden Ländern innerhalb von zehn Jahren abzuschaffen.

Japan, das gerade von China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt überholt wurde, will seinen Rückstand beim Freihandel aufholen. Während das benachbarte Südkorea Freihandelsabkommen mit seinen wichtigsten Wirtschaftspartnern geschlossen hat und mehr als ein Drittel seines Handels mit Freihandelspartnern abwickelt, sind es bei Japan nicht einmal 20 Prozent.

So hat Südkorea bereits mit Indien und mit der Europäischen Union ein solches Abkommen beschlossen. Das mit der EU tritt im Juli in Kraft. Durch das Beispiel Südkorea alarmiert drängt Tokio nun ebenfalls auf schnelle Verhandlungen mit der EU.

Für die Regierung von Ministerpräsident Naoto Kan gehört ein offener Handel zu den wichtigsten Zielen der Wirtschaftsdiplomatie. Außenminister Seiji Maehara drückte bei der Unterzeichnung des Abkommens mit Indien die Erwartung aus, dass die "strategische Partnerschaft" beider Länder verstärkt wird, um ein für beide Länder gewinnbringendes Verhältnis aufzubauen und Wachstum zu erzielen. Sharma sprach vom Beginn einer "neuen Ära der wirtschaftlichen Entwicklung" zum beiderseitigen Nutzen. Für Japan ist es erst das zwölfte Freihandelsabkommen überhaupt. Indien wird darunter größter Partner.

Japan klopft an der TPP-Tür
Das Abkommen sieht unter anderem vor, Beschränkungen für japanische Investitionen zum Beispiel im Bereich Telekommunikation zu lockern. Japan wird im Gegenzug das Genehmigungsverfahren für den Verkauf von indischen Arzneimitteln beschleunigen und künftig genauso verfahren, wie bei heimischen Unternehmen. Erzeugnisse aus Japans stark abgeschotteter Agrarindustrie wie Reis und Milchprodukte sind von dem Freihandelsabkommen allerdings ausgenommen. Japans Rückstand im Freihandel lasten Experten der mächtigen Agrarlobby an.

Japanische Bauer werden zum Beispiel durch eine Zollmauer von rund 780 Prozent auf Reis geschützt. Doch die Regierung will den heimischen Agrarmarkt nun schrittweise für den Freihandel öffnen und im Gegenzug die Bauern subventionieren. Auf diese Weise bemüht sich Japan um eine Beteiligung an der von den USA angeführten Trans-Pazifik-Partnerschaft (TPP). Premier Kan will über eine Beteiligung an der TPP bis zum Juni entscheiden.


Quelle: n-tv.de
 

Andrakson

Glücksritter
Also früher hieß es ja noch "Dong wo ist mein Automobil?"

Heute steht Japan vor einem wirtschaftlichen Abgrund, ich denke solch ein Schachzug soll entgegen lenken, da die japanische Regierung nun langsam merkt, dass sie ihrem wirtschaftlichen Totalschaden immer näher kommen (Wenn dies auch noch viele Jahre dauern wird, bis es dann endlich so weit ist).

Vielleicht können sie sich mit einer Öffnung aus ihrer, sonst eher isolierten Wirtschaft Richtung Schwelleländer ja etwas mehr Geld ins Land schaffen.

Bin mal gespannt was die Japaner noch so alles demnächst tun werden, scheinen sie ja nun hart Backbord zu gehen um vom derzeitigen Finanzkurs schnell weg kommen zu können.

Liebe Grüße:
Andrakson
 
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