[Sammelthread] Japanische Grammatik und andere Online-Lernressourcen

Neverman

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SAMMLUNG ONLINE-RESSOURCEN:

Wörterbücher/Nachschlagewerke/Dictionaries:
-http://tangorin.com/
-http://jisho.org/
-Rikaikun/Rikaichan/Rikaisama (integrative Wörterbücher als Browsererweiterung und App)

Lernen/Lernhilfen/Repetition:

Grammatik:

Übersetzer:
-https://translate.google.com/?hl=de

Spiele/Quiz/Rätsel/Sonstiges:

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Wie einige andere User hier auch, lerne ich momentan Japanisch im Selbststudium.
Ich dachte mir, auch wenn es bereits sehr umfangreiche Themen mit Downloads von Lernressourcen gibt, wäre es nicht verkehrt, ein Thema aufzumachen, in dem User Links und Empfehlungen posten können, mit welchen Tools/auf welchen Seiten sie die unterschiedlichen Aspekte der japanischen Sprache lernen.

Mein persönliches Lernziel besteht darin, Mangas/Doujins lesen zu können. Weder das Sprechen noch Schreiben interessiert mich. Daher ist mein Lernweg in gewisser Weise ein kürzerer, da ich getrost on- und kun-Lesungen der Kanji vernachlässigen kann und mich auch nicht mit Aussprache oder Strichreihenfolgen der Kanji herumplagen muss.

Der Weg, den ich bisher zurückgelegt habe, bestand aus drei Schritten. Die Ressourcen, die ich genutzt habe, sind in Klammern angegeben:

1. Lerne die Kana - bestehend aus Hiragana und Katakana
(einfach zu lernen, Übungssoftware und Apps gibt es dazu wie Sand am Meer. Ich habe mit dem Karteikarten-System von Memrise gelernt (https://www.memrise.com/) - ideal zum Wiederholen und Einprägen, ansonsten taugt die Seite zu nichts. Die Kana sind auch nur deswegen an erster Stelle, weil sie a) am schnellsten zu lernen sind, und b) den Mörtel im geschriebenen Japanisch darstellen. Zu lesen, ohne die Kana zu beherrschen, ist nicht möglich. Als ich sie soweit gelernt hatte, dass ich sie auf den ersten Blick richtig zuordnen und einigermaßen flüssig lesen konnte, habe ich mich nicht weiter mit ihnen aufgehalten (bis auf gelegentliche Auffrischungen). Erst recht habe ich nicht versucht, mir den japanischen Wortschatz mittels Furigana (und Romaji sowieso nicht) anzueignen. Aus dem einfachen Grund, weil in Mangas nur Namen und Ortschaften und komplizierte Kanji, die nicht als Allgemeinwissen vorrausgesetzt werden, als Furigana gesetzt sind. Außerdem interessiert mich die Aussprache nicht, daher ging ich also über zu Schritt 2.)

2. Lerne die Kanji - zwischen 700-2200 sollten es mindestens sein* - der Horror!
(auch da gibt es mehr als genug Anbieter. Ich habe mit der Heisig-Methode aus "Die Kanji lernen und behalten 1" gelernt, die sich als unschätzbar wertvoll auf diesem steinigen Weg erwiesen hat. Wer sich dafür interessiert, dem sei ein Blick in yurai-yukimuras Japan-Thread empfohlen (https://board.world-of-hentai.to/th...beln-websites-dt-eng-update-07-06-2015.71596/). An dieser Stelle ein dickes Danke an die Uploaderin, einen größeren Dienst hätte sie einem armen Studenten nicht erweisen können!
Die Kanji sind deswegen so wichtig, weil sie wie die Ziegel im geschriebenen Japanisch sind. Aber wer glaubt, mit 2200 Kanji sei die Tortur ausgestanden, der irrt gewaltig. Denn die einzelnen Kanji haben nicht nur eine einzige Bedeutung, sondern verändern ihre Bedeutung je nach Komposition mit anderen Kanji und bilden zusammen wiederum neue Wörter. Kleines Beispiel gefällig? 風呂 = Badezimmer, setzt sich zusammen aus den Kanji für "Wind" und "Rückgrat". Meine Eselsbrücke: Der Ort, an dem man sich die Winde aus dem Rückgrat leiert.
Und das ist der große Vorteil der Heisig-Methode: Es geht nicht so sehr um die Zahl der Kanji oder Wörter, die man beherrscht, sondern, dass man lernt, sich die Bedeutung eines Wortes über seine Bestandteile einzuprägen. Genial. Aus diesem Grund wird das Buch allgemein als die Heisig-Methode bezeichnet, weil das Erlernen dieser Methode über die Kanji das eigentliche Lernziel ist. Auch hier erfolgt das Wiederholen durch Memrise)
*Wieso überhaupt 2200? Das sind die Jōyō-Kanji, die jeder Japaner während seiner Schullaufbahn eingetrichtert bekommt. Das bedeutet, für mein bescheidenes Vorhaben ist diese magische Zahl zur Obergrenze geworden

3. Lerne die Grammatik - jetzt wird's saftig
(Denn bisher bin ich nicht imstande gewesen, japanisch zu lesen - obwohl ich zwei Alphabete und 2200 Kanji gelernt habe - wie ungerecht! Doch was nützen einem Mörtel und Ziegel, wenn man nicht weiß, wie beides zusammengeht? Es fehlt das Wasser! Hier wirds tricky, denn bisher konnte ich mich um Grammatik herummogeln, da sie nicht wichtig für das Erlernen der Kana und Kanji war. Aber erst jetzt bin ich imstande, die Grammatik nachzuvollziehen, weil ich mich vorher stets mit der Bedeutung von bestimmten Kana und Kanji hätte rumärgern müssen. Deswegen diese strenge Reihenfolge. Natürlich kenne ich nicht jedes Wort, das als Kanji-Komposition auftaucht, aber dafür hat man Online-Wörterbücher, Apps und Browser-Extensions, die wunderbare Arbeit leisten. Wichtig ist, dass die Symbole vor meinen Augen nicht mehr nur willkürlich aneinandergesetzte Strichmännchen sind, sondern eine Bedeutung besitzen. Nur so kann ich jetzt im klassischen Sinn "Vokabeln pauken". Die Grammatik ist essentiell und es gibt glücklicherweise diverse Seiten, die sich sehr ausführlich mit ihr befassen.
Meine drei Favouriten:
http://www.japanisch-grund-und-intensivkurs.de/grammar
https://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/j/buchtext/Index.htm
http://www.guidetojapanese.org/german/
Der Lernweg, der hinter mir liegt, war mehr als frustrierend, wenn man es zwischendurch doch mal gewagt hat, einen Blick auf einen japanischen Satz zu werfen. Nichts schien sich geändert zu haben, auch mit Kenntnis der Kana und Kanji. Mit diesen drei Grammatik-Kursen wird das jedoch anders. Ich empfehle sie in der Reihenfolge ihrer Auflistung. Bei mir sorgen sie nach und nach für Aha-Momente und besonders empfehlenswert sind die längeren Übungstexte des zweiten Links. Ich habe noch ein gewaltiges Stück Strecke vor mir, aber langsam - gaaanz langsam - sehe ich ein Licht am Ende des Tunnels ...

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Wie lernt ihr und in welcher Reihenfolge? Wie funktioniert es für euch, wie sind eure Fortschritte? Und das wichtigste: Mit welchen Online-Ressourcen lernt ihr und welche haben sich als Fehl- oder Glücksgriffe erwiesen?

Meine Fehlschläge waren:
Rosetta
Genki
www.kanji-trainer.org
http://kanji.koohii.com/
Anki,
sowie eine Unmenge anderer kommerzieller und nicht-kommerzieller Apps und Software, die einem das Erlernen der Kanji, Strichreihenfolge, Lesung, blablabla versprechen.

Natürlich muss jeder seinen eigenen Lernweg beschreiten, DIE Sprachlernmethode gibt es nicht. Jeder Mensch lernt unterschiedlich und die größte Hürde auf dem Weg, eine Fremdsprache zu lernen, ist die Suche und das Finden der geeigneten Ressourcen, mit denen das Lernen für einen persönlich effektiv und spaßig ist und Ergebnisse produziert, mit denen man zufrieden ist. Auch deswegen interessiert es mich, WIE und WOMIT ihr lernt, da ich einen Großteil dieses Selbststudiums immer noch damit verbringe, nach geeignete(re)n, einfache(re)n und effektive(re)n Wegen zu suchen, die mir dabei helfen, Zeit und Energie zu sparen und das Lernen zu einer befriedigenden Tätigkeit zu machen. Didaktik ist das Zauberwort! Also, immer her mit euren Geschichten und Empfehlungen!

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Zuletzt bearbeitet:

Neverman

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Das Japanische Kulturinstitut (Japan Foundation) bietet auf ihrer Website KOSTENLOS (sic!) die deutschen Übersetzungen der populären, zusammen mit dem JLPT konzipierten Lehrbücher MARUGOTO RIKAI/KATSUDO der Niveaustufen (des europäischen Referenzrahmens) A1, A2 und B1 an!
Dazu findet sich weiteres Übungsmaterial zu den Lehrbüchern, Audiodateien, etc. auf der offiziellen Marugoto-Website.
Zusätzlich hat die Japan Foundation sehr sehr viel Aufwand in die Entwicklung von Apps gesteckt, mit denen man spielerisch die Kana und Kanji mithilfe sogenannter Mnemonics (Bild-Gedächtnisstützen) lernen kann. Definitiv einen Blick wert!

http://www.jki.de/japanische-sprache/marugoto.html
http://marugotonihongo.jp/en/library/ (Registrierung oder Anmeldung mit Google+)
https://play.google.com/store/apps/developer?id=The+Japan+Foundation

Ich denke, für Anfänger sind diese Quellen ein guter Anlaufpunkt, um das Lernen zu beginnen.
 

Neverman

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Auch, wer sich mit dem JLPT beschäftigt, ist sicher einmal über die offizielle Seite gestolpert. Gut versteckt, aber nicht unauffindbar, bieten sie PDF's aller Vokabeln, Grammatiklektionen, Audiofiles und Übungsaufgaben zu den Tests N5-N1 an.
https://jlpt.jp/e/samples/sample12.html

Eine weitere Entdeckung ist WaniKani. Diese Seite nutzt ein sehr rigoroses SRS (Space Repitition System), um ANFÄNGERN von Anfang an die ~2000 wichtigsten Kanji und ~6000 wichtigsten Vokabeln beizubringen. Hiragana, Katakana und Grammatik bietet diese Seite leider nicht an, dennoch, das Konzept wirkt sehr durchdacht und ist sogar optisch ansprechend. Es funktioniert im Prinzip so. In jeder Lektion bekommst du einige Radikale, d. h. kleinere Kanji-Bestandteile, serviert und lernst sie. Anschließend bekommst du einige Kanji, die aus diesen Radikalen aufgebaut sind, zum Lernen. Und schließlich lernst du Vokabeln, die aus den Kanji aufgebaut sind, die du gelernt hast. Dieses Schachtel-Prinzip finde ich schon irgendwie elegant, gerade, weil ich erst jetzt realisiere, dass es relativ ungünstig war, Kanji separat von Vokabeln zu lernen.
http://wanikani.com/
Ich mache die ersten drei Lektionen jetzt hauptsächlich aus Spaß, weil sie kostenlos sind, nicht viel Zeit in Anspruch nehmen und weil mich interessiert, wie stark der Wortschatz schon in den ersten drei Lektionen ansteigt. Das ganze Ding gibt's auch als App (die ich nutze - ist einfach bequemer).
https://play.google.com/store/apps/details?id=tr.xip.wanikani
Wirklich interessant ist aber eine Browser-Extension für Chrome namens Wanikanify (https://chrome.google.com/webstore/detail/wanikanify/dbnpfdbkecfgaffopefhalliecehhkhj), die englischsprachige Websites vollautomatisch nach den in Wanikani gelernten Wörtern durchsucht und durch die Kanji ersetzt. Das heißt, mit fortschreitendem Lernprozess wandeln sich mehr und mehr englische Websites in teilweise japanische Websites um. Dadurch wird das Problem übergangen, dass du bei vielen Anbietern nur sorgfältig ausgewählte Beispielsätze zu einzelnen Vokabeln hast und diese in der täglichen Praxis gar nicht wiedersiehst. Schon irgendwie cool. Der Nachteil ist, dass Wanikanify keine vollwertigen Übersetzungen anfertigen würde und auch keine grammatikalischen Zusammenhänge beachtet. Im schlimmsten Fall hast du also einen in japanisch zerhackstückelten englischen Text, den du weder auf englisch noch auf japanisch richtig lesen kannst. Aber um die optische Erinnerung an die Vokabeln aufzufrischen, ist es, denke ich, ganz nice.
 
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