jetzt reicht's

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

root@hell

VIP
VIP
Gomen Nasai - Ohayoo

Seiner Intuition folgend stellte Shinji seinen Wecker, damit er sehr früh am morgen geweckt würde. Um fünf Uhr in der früh begann er sein Werk. Zuerst war die Küche, der wahrscheinlich letzte Ort an dem derzeit menschliches Leben möglich wäre, dran. Ausgestattet mit Handschuhen, Müllbeuteln und den im Hause Katsuragi, dank Shinji reichlich vorhandenen, Putzmitteln machte er sich an die Arbeit. In den drei Tagen seiner Abwesenheit, schafften es seine beiden Mitbewohnerinnen, die Wohnung so aussehen zu lassen, als wäre er nie da gewesen. Schon durch den alleinigen Anblick der Küche in Depressionen verfallen, machte sich Shinji ans Werk. Zuerst kamen die zahlreichen verstreuten Teile einer ehemaligen Mikrowelle, die ein recht explosives Ende nahm, an die Reihe. Shinji lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er über die Ursache der Explosion nachdachte. Als nächstes kamen die in der Küche und im Wohnzimmer verstreuten Kochversuche, die ebenfalls mehr oder weniger untypisches Ende nahmen, an die Reihe. <Wie kann man Fertiggerichte nur so explodieren lassen> fragte sich Shinji zum x-ten Mal in seinen Gedanken. Als nach einer Stunde harter Arbeit die schlimmsten Spuren der letzten Tage entfernt waren, wusste Shinji genau, dass er es sich noch einmal überlegen würde, ein paar Tage der WG fernzubleiben, solange er vorhätte zurückzukehren. Shinji seufzte kurz und ging ins Bad um sich zu erfrischen und für den Tag bereitzumachen. Als er kurz darauf wieder aus dem Bad kam, bemerkte er dass die Tür zu Asuka’s Zimmer wohl schon seit einiger Zeit offen stand. Auch bemerkte er die Tür zu seinem eigenen Zimmer, die wohl auch ohne sein zutun geöffnet wurde. Als er in sein Zimmer blickte konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Asuka lag auf seinem Bett, seinen Polster umarmend. <vielleicht sollte ich mich reinlegen> dachte er. Nach einer kurzen Gedankenpause entschied er sich dagegen, da ihm dies als zu gefährlich erschien. Also entschloss sich Shinji für Frühstück zu sorgen. Nach einem kurzen Blick in den Kühlschrank und die Vorratsschränke schnappte sich Shinji seine Jacke, einen großen Rucksack und seine Geldbörse, um sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt, der um diese Zeit offen hätte, zu machen. Der Verkäufer im Supermarkt kannte Shinji inzwischen und fragte ihn, wie es ihm ging. „Recht gut, nur was die beiden in drei Tagen mit einer Wohnung anstellen können, ist unglaublich“
antwortete der Junge. Der Verkäufer konnte ihm nur sein Mitleid ausdrücken. Der Einkauf verlief ansonsten recht normal, bis auf die große Menge, die der Junge schleppen musste. Der Rucksack, den der Junge mitnah, war voll gepackt beinahe größer als er selbst. Als er schnaufend zurück in der Wohnung ankam, beschloss Shinji noch rasch eine Dusche zu nehmen, bevor es ans Frühstückmachen ging.
Eine halbe Stunde später und wenige Minuten bevor die Wecker in Misato’s und Asuka’s Zimmer klingeln würden war die Wohnung von einem herrlichen Duft, frisch getoasteter Weisbrotscheiben und anderer Köstlichkeiten erfüllt. Shinji setzte sich an seinen Platz am Esstisch, und wartete auf das erscheinen seiner Mitbewohner. Kurz darauf läuteten die Wecker in den Zimmern. Misato war die erste, die ihren Wecker abschaltete und aus ihrem Zimmer in Richtung Esstisch krabbelte. Dort wurde sie von einem gedeckten Esstisch, einigen eisgekühlten Dosen ihres Lieblingsbiers und einem grinsenden Shinji begrüßt <Jap, Misato wie sie leibt und lebt> dachte sich Shinji. „Ohayo“ kam es von Shinji „Ohayo“ kam es verschlafen zurück. Als Misato die ersten zwei Biere hinuntergestürzt hatte, kam zuerst ihr lauter Bierschrei, erst dann realisierte sie die Anwesenheit von Shinji und die Tatsache, dass ein herrliches Frühstück bereitstand. „WOW“ kam es von Misato „Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich das vermisst habe.“ „Doch ich hab die Küche und das Wohnzimmer ja vor einer Stunde zusammengeräumt“ antwortete Shinji. Daraufhin wurde Misato leicht rot im Gesicht. Entweder schämte sie sich für den Zustand ihrer Wohnung, oder der Alkohol stieg ihr schon zu Kopf. Durch Misato’s Bierschrei erwachte nun auch Asuka. Diese rieb sich zuerst die Augen, dann sah sie sich um. <Das ist nicht mein Kissen> war ihr erster Gedanke als sie halbwegs wach wurde. <Das ist auch nicht mein Bett...das ist Shinji’s Bett> verdutzt setzte sich Asuka auf, um die Situation zu überblicken. <Shinji ist doch gestern aus dem Krankenhaus gekommen. Was zur Hölle mach ich in seinem Zimmer und vor allem, WO ist er?> fragte sie sich. Die Antwort kam von Shinji selbst, der sich mit Misato am Esstisch unterhielt. <Oh Gott ich bin in Shinji’s Zimmer geschlafwandelt und nicht wieder rechtzeitig zurückgegangen>. Langsam schlich Asuka zur Tür um die Lage draußen zu erkunden. Sie sah Shinji und Misato wie diese am Esstisch saßen, und sich unterhielten. Shinji saß mit dem Rücken zu ihr und Misato schien noch nicht wach genug, um sie zu sehen, falls sie jetzt aus Shinji’s Zimmer schleichen würde. Asuka ergriff die Chance und lief aus Shinji’s Zimmer in ihr Zimmer. <Gottseidank, sie haben mich nicht bemerkt> dachte sich Asuka. Doch da irrte sie sich. Misato hatte sie sehr wohl bemerkt und starrte ungläubig in Richtung von Shinji’s Zimmertür. „Asuka ist wohl nachdem ich heute aufgestanden bin in mein Zimmer gewandelt um sich in mein Bett zu legen. Sonst ist nicht passiert“ mit diesen Worten erklärte Shinji Misato die Situation. Misato wusste, dass Asuka sich des Öfteren in Shinji’s Bett legte, aber sonst immer rechtzeitig wieder in ihr Zimmer verschwand. „Ok, ich glaub dir“ antwortete Misato, immer noch erstaunt. „Misato, kein Wort zu Asuka, dass ich etwas darüber weiß, Einverstanden?“ flüsterte Shinji. „Ist wohl besser so“ antwortete Misato. Dann gesellte sich auch Asuka, ziemlich errötet im Gesicht, zum Tisch. Das Frühstück verlief sehr ruhig. Shinji wollte den Beleidigten spielen, da sich Asuka noch nicht offiziell bei ihm entschuldigt hatte. Misato wusste nicht was sie sagen sollte und Asuka hielt lieber den Mund, da ja sowieso kein zusammenhängender Satz zustande kommen würde. Nach dem Frühstück verschwand Asuka im Bad. Shinji bereitete sich in der Zwischenzeit auf die Schule vor und Misato machte sich bereit für die Arbeit. Einige Zeit später, kurz nachdem Asuka das Bad verließ und Platz für Misato machte, läutete es an der Tür. Davor standen Hikari, Toji und Kensuke. Letztere deshalb, da Kensuke durch die Unterlagen seines Vaters erfuhr, das Shinji wieder bei Misato war. Shinji fand sich Sekunden nachdem er die Tür geöffnet hatte in einer herzlichen Umarmung durch seine beiden besten, wahrscheinlich einzigen wirklichen Freunde, wieder. Begrüßungen wurden ausgetauscht und dann erschien auch Asuka an der Tür. Die Stimmung wurde schlagartig schlechter. Shinji wurde still und wirkte beleidigt und zu unrecht Beschuldigt, Toji und Kensuke starrten Dolche in Richtung Asuka und Hikari wirkte irgendwie, als würde sie die drei verstehen und Asuka bedauern. Still machten sich die fünf Personen auf den Weg in die Schule.

Der Schulweg war sehr ruhig, nur in Asuka’s Kopf rasten ihre Gedanken, wie sie sich bei Shinji entschuldigen könnte, ohne dass ihr bereits angeschlagenes Ego und ihr Ruf noch weitere Tiefschläge erleiden.

In der Schule angekommen wurde Shinji aufs herzlichste begrüßt. Zuerst die Jungs der Klasse, die ihm kräftig auf den Rücken klopften, weil Shinji Asuka angeblich nackt gesehen haben soll und es ÜBERLEBTE. Als er sich endlich an den Jungs vorbeigedrängt hatte, kamen die Mädchen auf ihn zu, die ihn wirklich besorgt fragten, wie es ihm heute geht, sorgvoll Shinji in den Arm nahmen, sehr zum Missfallen von zwei weiblichen Evangelion Piloten, die nur zusahen, da sie nicht wirklich etwas machen konnten. Asuka’s Wut auf die Mädchen wurde noch größer als es aus der Mitte der Menschenmenge, die sich um Shinji versammelt hatte kam „Mana, du kannst deine Hände da weggeben, so tief hat Asuka nicht geschlagen“. Es wurde still in der Klasse, die Mädchen sahen Shinji und Mana an, sahen tiefer, dann noch tiefer, dann noch tiefer und rissen dann ihren Blick, zusammen mit einem kollektiven Erröten, nach oben zurück. Jetzt wurde auch Mana rot und zog ihre Hand zurück.
Der Rest der Schule verlief ruhig, bis zur Mittagspause. Shinji blickte in seine Schultasche und holte 2 Bentos hervor. Mit den zwei Bentos in der Hand ging er an Asuka vorbei und sah kurz auf die Decke um Asuka mitzuteilen, dass er aufs Dach gehen würde. Dann verschwand er aus der Klasse. Asuka stand vor einem Dilemma. Sie hatte Hunger, Shinji hatte Essen für sie da, nur um an dieses zu kommen, müsste sie ihm aufs Dach folgen. Nur da waren einige Probleme. Zuerst, sie hatte Shinji geschlagen, HART, für etwas das er gar nicht getan hatte. Dazu kam, dass sie sich immer noch nicht entschuldigt hatte. Sie hatte zwei Möglichkeiten. Entweder sich entschuldigen und essen, oder stur bleiben und hungern. Nach kurzem Überlegen gewann ihr Magen die Oberhand über ihre Sturheit. Langsam stand Asuka auf und ging aus der Klasse, das Kichern einiger Klassenkameradinnen überhörend. Auf dem Weg zum Schuldach, machte sie sich Gedanken, wie sie sich bei Shinji entschuldigen sollte. <Ich entschuldige mich nur bei ihm, weil ich etwas zum essen brauche> versicherte sie sich immer wieder in Gedanken. Doch tief im inneren flüsterte ihr eine leise Stimme zu, das sie es ernst meinte.

Nächstes Kapitel: Goman Nasai - Noon
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben