[Diskussion] Kong - Skull Island

TheDarkness2

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Godzilla Resurgence wird es bei uns im Mai 2017 schaffen auf die Leinwände zu kommen und der Anime zu Godzilla wird weltweit gleichzeitig bei Netflix 2018 / Ende 2017 über die Bühne gehen. Es sind gute Zeiten für Kaiju Fans, sehr gute Zeiten nachdem es jahrelang echt bescheiden aussah. Doch das macht jetzt nichts, denn Warners King of Monsters des Kaiju Verses ist da und man hat der ne Show im Gepäck. Das kann ich euch sagen, Spoiler Alarm. Jeder der jetzt weiter ließt tut das auf eigene Gefahr. Und ja, das Shin Gojira Review wird folgen. Ist nur schwer da die Vorstellung vieler Fans mit dem was der Film sein sollte mit dem auseinandergeht was er ist. Und ich bilde da keine Ausnahme, aber jetzt erstmal zurück zum großen Affen und damit dem Prequel zu Godzilla 2014.

Ein Team aus Regierungsarbeitern, Soldaten und Zivilisten macht sich im Auftrag von Monarch auf eine unentdeckte Insel zu erforschen. Sie durchbrechen die Barriere die die Insel vor der Außenwelt schützt und beginnen mit ihrer Mission. Doch bereits am Anfang ziehen sie die Aufmerksamkeit von Kong auf sich, dem König der Monster und der Gott der Insel. Dieser bringt das Team schnell ins Schwitzen und als alle auf dem Boden angekommen sind beginnt ein brutaler Kampfs ums überleben. Denn Kong ist nicht das einzige Urzeitvieh das die Insel bewohnt und nicht die einzige Überraschung die dem immer weniger werdenden Team begegnet...

Womit fangen wir an? Nun ich würde sagen mit dem Star Kong. Es ist nicht King Kong, ich wiederhole: Es ist nicht King Kong. Sondern nur Kong. Die Unterschiede werden schnell klar. War Kong in jedem Film noch mehr wie ein Gorilla, ist er hier mehr eine Mischung aus unterschiedlichen Affen. Er geht aufrecht wie ein Mensch, besitzt eine extrem hohe Intelligenz und ist agiler als mancher Kaiju in Final Wars. Das sieht man schön an den Szenen wo Kong über die Insel tollt. Kurzum, er darf sich zu Recht Gott und König nennen. Und es gibt insgesamt einiges was den Zuschauer an Kong bindet in dem Film, was mich etwas überrascht hat.

Zum einem erfahren wir das Kong noch am wachsen ist und all seine Eltern an die Schädelkriecher verloren hat. Repitlenartige Mistviecher die zäher und brutaler sind als sie aussehen. Zum anderen sehen wir Kong wie er trinkt, sich Essen besorgt und wie er seine Wunden versorgt. Der Affe wird einem näher gebracht, aber die stärkste Szene des Films kommt so ziemlich gegen Ende. Kong taucht aus dem Nebel auf und Weaver sowie James stehen auf der Klippe. Kong kommt mit seinem Gesicht ganz nah an die beiden heran, Weaver macht einen Schritt auf ihn zu und legt ihre Hand an sein Gesicht. Kong schließt die Augen, bekommt Tränen in die Augen und Weaver ebenfalls. Diese Szene ist sehr emotional und auffrüherend in Szene gesetzt und gehört zum besten was ich jemals in einem Kong Film sehen durfte. Großartiges Kino und allein der Moment rechtfertigt für mich den ganzen Film.

Kommen wir nun zu dem menschlichen Kanonenfutter. Packard ist der Anführer der Soldaten und ist ein Veteran. Der Krieg liegt ihm im Blut, er atmet den Krieg und ist der Krieg. Vietnam hat ihn, genau wie viele vor ihm, geprägt und ihn in etwas verwandelt was mit Worten nicht zu beschreiben ist. Für solche Menschen ist ein Weg zurück in die Zivilisation nicht möglich. Und sein Trupp steht loyal hinter ihm, sie stellen keine Fragen, sie reagieren und agieren wenn er es will. Er ist ihr Anführer, ihr Leben liegt in seinen Händen. Lag es immer und er hat sie nie hängen lassen.

Brooks und Bill verkörpern Monarch. Sie sind die einzigen die wissen das Monster existieren und die das gesamte Kaiju Verse in diesem Film zusammenbringen, erklären und fortführen. Das ist großartig und dazu komme ich noch. Neben Monarch gibt es noch die Zivilsten Weaver, eine Anti Kriegs Fotografin, und James, den Fährtenleser und Ex General. Ach ja, ein paar Wissenschaftler gehören auch dazu. Später stößt dann noch Marlow als Comedy Relief zur Truppe der seit dem zweiten Weltkrieg auf der verfluchten Insel festsitzt.

Allerdings kann man die Menschen direkt wieder vergessen. Denn wie schon im Trailer gesagt wurde: Wir gehören hier nicht her. Die Stars sind die Spezies die das Ökosystem von Skull Island bewohnen. Egal ob riesige Spinnen, gewaltige Tintenfische, Killervögel, die Schädelkriecher und natürlich Kong. Sie sind die Stars, der Rest ist einfach nur hübsche Deko und Mittel zum Zweck. Das funktioniert auch hevorragend. Denn es kommt noch ein anderer Aspekt zum tragen.

Die Optik des Films, in Kombination mit dem Soundtrack und die bedrohliche Atmosphäre verschlagen einem regelrecht den Atem. Jede Kamerfahrt sitzt, jede Explosion wirkt bombastisch und jede abgefeuerte Kugel brennt sich in den Sehnerv. Es gibt spektakuläre Landschaften zu sehen, weite Täler, tiefe Flüsse und einen alten Friedhof. Urwald, soweit das Auge reicht. Am liebsten würde man dort Urlaub machen. Doch das sollte man sich ziemlich schnell überlegen wenn man an die Urviecher denkt die dort leben. Ich kann verstehen warum viele Skull Island zum besten Kaiju Film seit der Gamera Hesei Trilogie erklären. Optisch kommt das voll und ganz hin. Atmosphärisch ebenfalls. Es greift alles ineinader das man aus dem Staunen nicht raus kommt. Aber das allein reicht noch nicht, zumindest in meinen Augen.

Doch jetzt erstmal zurück zu dem wie das Kaiju Verse funktioniert. Das gesamte Universum wird über die Hohl Erde Theroie aufgebaut. Grob ausgedrückt, es gibt hohle Verschachtlungen und Vertiefungen innerhalb der Erde die sie wie Labyrinthe durchziehen. Auch in diesen existiert Leben, dieses Leben drängt an die Oberfläche. Und dort gibt es Wächter die diese Wesen aufhalten und dafür sorgen das sie sich die Erde nicht Untertan machen. Einer dieser Wächter ist Kong, einer Godzilla und der andere wird wohl Mothra sein. Ich kann mir nicht vorstellen das man Rodan zu einem Wächter macht, Gidorah wird sicherlich der Bote der Apokalypse werden.

Doch das wird erst 2019 passieren. Also noch a wenig hin. Kommen wir nun zu den Fights. Kong liefert sich einige harte und sehr innovative Kämpfe. Er nutzt seine Umgebung geschickt aus um die Kämpfe zu gewinnen, ebenso seine Stärke und Agilität. Dabei geht es auch schonmal brutal zu, wenn der Schädelkriecher zum Beispiel Kongs ganzen Arm ins Maul nimmt und Kong kurzerhand Magen, Lunge und Innerein rauszieht und dem Vieh ein brutales Ende setzt. Die Kämpfe sind genau wie die gesamte Optik des Films in einer wunderbaren Ästhetik und Schönheit gehalten. Sie wirken nicht unübersichtlich, nicht überladen. Sie wirken wie eine Choreografie der Zerstörung. Und die Viecher sind verdammt realistisch animiert und man hat das Gefühl das sie wirklich existieren. Hier punktet der Film ebenfalls auf ganzer Linie.

Kommen wir jetzt zum Problem das ich mit dem Film habe. Der ganze Film ist eine Spiegelung zu Vietnam. Der gnadenlose Kampf ums Überleben, die Unterlegenheit der Soldaten gegen einen nahezu perfekt angepassten Feind. Die Hoffnungslosigkeit der Situation und die Überlegenheit die der Gegner ausstrahlt. Das alles ändert sich als Marlow eintrifft und dem Film immer wieder Comedy Einlagen verpasst. Diese zünden, keine Frage. Aber sie zerstören viel von der Atmosphäre und nehmen dem Film immer wieder etwas von seiner Bedrohlichkeit die er vorher definitiv bessessen hat. Es ist als hätte man gemerkt das man den Film zu düster inszeniert hat und das man doch etwas lockeres bräuchte damit man den Zuschauer nicht zu sehr ängstigt. Und genau das macht ihn nicht zum perfekten Kaiju. Und da gibt es noch etwas anderes.

Packard. Der Charakter funktioniert nicht. Er wählt Kong als Gegner aus, er will ihn vernichten. Aber der Wahnsinn der ihn erfasst, sein Abstieg erfolgt einfach nicht richtig und zündet nicht. Es bleibt unnachvollziehbar. Die zwei Szenen wo sich Packard und Kong Auge in Auge gegenüberstehen sind atmosphärisch bombastisch. Aber es zeigt auch das der Film ein Problem hat. Wenn man so etwas aufbaut, muss man die menschlichen Darsteller ebenfalls gut aufbauen. Man muss schauen, das sie interessant sind und nicht einfach nur Snacks für die Tiere der Insel. So wirkt der Fanatismus von Packard aufgesetzt. Und das ruiniert den Showdown zwischen Kaiju und Mensch.

Nach dem Film sehen wir das Mohtra, Rodan und Gidorah ebenfalls Teil des Universums sind. Und das Mothra nichts mit ihrem Cameo in Godzilla 2014 zu tun hat. Und wir sehen das Godzilla schon einmal mit Gidorah zu tun hatte, als die Menschheit noch am Anfang stand. Wie gesagt, es sind rosige Zeiten für Kaiju Fans. Ach ja, Gamera wurde ebenfalls angeteast. Und damit wird wohl endlich ein feuchter Kaiju Traum war, wenn wir Glück haben.

Skull Island ist kein perfekter Kaiju, aber er steht nur knapp hinter der Gamera Hesei Trilogie. Der Film ist wunderschön und atmosphärisch, trotz seiner Schwächen. Die Zeit vergeht wie im Flug und ich kann nur hoffen das sie die Kämpfe in King of Monsters 2019 ebenfalls so hinbekommen wie hier und nicht wieder mittendrin ausblenden. Seht euch Skull Island an, das Prequel zu Godzilla 2014 ist einer der besten Kaiju Filme seit langer Zeit.
 

p3p7o

Novize
Kürzlich erst gesehen... ich fand' seit längerer Zeit war das mal wieder ein sehenswerter Monsterfilm. Zwar etwas eindimensionale Charaktere, aber super schön anzusehen. 8/10
 
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