Lentor
Gottheit
Ein Spiegel-Artikel von Oliver Kalkofe, zum Thema "Deutsches Fernsehen" lasst es euch auf der Zunge zergehen:
Gab es einstmals zwischen Fernsehanstalt und Publikum ein Art unausgesprochene Vereinbarung für eine direkt oder indirekt bezahlte Entertainment-Dienstleistung, herrscht auf Seiten der Sender heute die Geschäftsmentalität eines Dönerbuden-Besitzers, der zwölf Jahre altes Gammelfleisch auf den Drehspieß packt: Solange niemand daran stirbt, ist es auch nicht wirklich illegal!
Der Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlecht ausgebildeten Trickbetrügern und [...] Hütchenspieler, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne [...] von ihrer Kundschaft verprügelt zu werden. Debil grinsende Moderations-Amöben auf Neun Live oder DSF, die [...] sich ihren kargen Restverstand aus dem Haarständer labern [...].
[...]
Wo früher zumindest Serien-Wiederholungen, die schönsten Bahnstrecken Deutschlands oder auch mal die aufrgendsten Bürgersteige Baden-Württembergs die Programmlücken füllten, wird neuerdings nicht einmal mehr versucht so etwas wie Inhalt vorzutäuschen. Schlimmer noch: Der mit Dummheit gesegnete Zuschauer hilft aktiv mit [...].
Wenn nicht wegen der Aussicht auf den Gewinn bescheidener Geldbeträge, dann eben durch den kostspieligen Anruf bei einer der qualifizierten Fleischereifachverkäuferinnen mit Sprachfehler und abgebrochenem Hauptschulabschluss, die sich als Astrologinnen ausgeben und mit Hilfe ihres spirituellen Zivi [...] die Zukunft vorraussagen.
Wer erst einmal so weit in den Keller seiner [...] Erwartungen gestiegen ist, solche [...] erbärmlichen Programmersatzstoffe [...] als offizielle Sendung zu akzeptieren, der hat auch nicht mehr ganz so starke Schmerzen, wenn [...] selbst ernannte Prominentendarsteller für Sat.1 Eier ausblasen, oder beim ProSieben Ochsenrennen mitmachen, wo die Ochsen bekannter waren, als die Promis im Sattel.
[...]
Und ganz am Ende freut sich dann vielleicht sogar, wer dabei zusehen darf, wie etwa bei "Einsatz in 4 Wänden" dicke Frauen bei fremden Menschen in deren hässliche Lebensräume einfallen und ihnen beweisen, dass sie ohne Hilfe des Fernsehens sogar zu blöd zum Wohnen waren.
Der Rest des Programms? Die ewige Suche nach dem Superwesen - sei es nun im Bereich Gesang, Tanz, Optik (DSDS, Popstars), Haustier (Top Dog) oder Bulimie (Germany's Next Topmodel).
Oder von talentresistenten Laiendarsteller-Azubis dargebotene Gerichtstermine und Kriminalfälle aus äußerst kranken Parallel-Universen, die manchmal sogar so aussehen, wie sie heißen (Niedrig und Kuhnt). Oder unzählige gleicherzählte Telenovelas (Sturm der Liebe, ViB, SiB) über unglücklich verliebte Kitschziegen auf dem dornigen Weg zum Herzen ihres Angebeteten, ironiefrei zubereitet und gefällig melodramatisch für den reibungslosen Kleinhirn-Einlauf. Geschichten, die das Leben nie schreiben würde, weil sie ihm peinlich wären.
[...]
Die Öffentlich-Rechtlichen zeigen sich hier seit Jahren als Meister der [...] kreativen Querschnittslähmung. [...]
Die künstlerischen Impulse, die der Kulturauftrag von ihnen zu Recht verlangen darf, beschränken sich auf den Versuch, Florian Silbereisen und ein paar grundlos fröhliche Volksmusikanten "Am laufenden Band" oder [...] den Zweiten Weltkrieg nachspielen zu lassen. ARD und ZDF fühlen sich mittlerweile selbst so alt, dass sie sogar von Johannes Heesters erwarten würden, dass er aufsteht und ihnen seinen Platz anbietet.
[...]
Der Begriff Unterschichtenfrensehen ist in diesem Zusammenhang nicht diskriminierend, sondern vor allem falsch. Es handelt sich nicht um die soziale Unterschicht, vielmehr um den intellektuellen Bodensatz der Gesellschaft, die schlammige Ursuppe der Televolution.
Es sind jene Menschen, die immer anschalten, egal was läuft. Die auch beim Testbild anrufen würden, wenn sie glaubten, man könne einen der Farbbalken gewinnen.
[...]
Endlich ist das Publikum so doof, wie man es schon immer behauptet hat. Und daran ist es auch noch selbst schuld.
Das schafft zumindest ein reines gewissen, für die (Fernseh)Verbrechen, der nächsten zwölf Monate.
Hier der link für alle die glauben das es Erfunden ist: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457054,00.html
Mich hat der Artikel erschreckt und amüsiert.
Amüsiert weil es lustig und scheinbar übertrieben ist aber da kommt das Erschreckende, es handelt sich nur um die harte Warheit.
Gab es einstmals zwischen Fernsehanstalt und Publikum ein Art unausgesprochene Vereinbarung für eine direkt oder indirekt bezahlte Entertainment-Dienstleistung, herrscht auf Seiten der Sender heute die Geschäftsmentalität eines Dönerbuden-Besitzers, der zwölf Jahre altes Gammelfleisch auf den Drehspieß packt: Solange niemand daran stirbt, ist es auch nicht wirklich illegal!
Der Großteil der Sendestrecken im Privatfernsehen wird inzwischen gefüllt von schlecht ausgebildeten Trickbetrügern und [...] Hütchenspieler, die auf der Straße keine zehn Minuten überstehen würden, ohne [...] von ihrer Kundschaft verprügelt zu werden. Debil grinsende Moderations-Amöben auf Neun Live oder DSF, die [...] sich ihren kargen Restverstand aus dem Haarständer labern [...].
[...]
Wo früher zumindest Serien-Wiederholungen, die schönsten Bahnstrecken Deutschlands oder auch mal die aufrgendsten Bürgersteige Baden-Württembergs die Programmlücken füllten, wird neuerdings nicht einmal mehr versucht so etwas wie Inhalt vorzutäuschen. Schlimmer noch: Der mit Dummheit gesegnete Zuschauer hilft aktiv mit [...].
Wenn nicht wegen der Aussicht auf den Gewinn bescheidener Geldbeträge, dann eben durch den kostspieligen Anruf bei einer der qualifizierten Fleischereifachverkäuferinnen mit Sprachfehler und abgebrochenem Hauptschulabschluss, die sich als Astrologinnen ausgeben und mit Hilfe ihres spirituellen Zivi [...] die Zukunft vorraussagen.
Wer erst einmal so weit in den Keller seiner [...] Erwartungen gestiegen ist, solche [...] erbärmlichen Programmersatzstoffe [...] als offizielle Sendung zu akzeptieren, der hat auch nicht mehr ganz so starke Schmerzen, wenn [...] selbst ernannte Prominentendarsteller für Sat.1 Eier ausblasen, oder beim ProSieben Ochsenrennen mitmachen, wo die Ochsen bekannter waren, als die Promis im Sattel.
[...]
Und ganz am Ende freut sich dann vielleicht sogar, wer dabei zusehen darf, wie etwa bei "Einsatz in 4 Wänden" dicke Frauen bei fremden Menschen in deren hässliche Lebensräume einfallen und ihnen beweisen, dass sie ohne Hilfe des Fernsehens sogar zu blöd zum Wohnen waren.
Der Rest des Programms? Die ewige Suche nach dem Superwesen - sei es nun im Bereich Gesang, Tanz, Optik (DSDS, Popstars), Haustier (Top Dog) oder Bulimie (Germany's Next Topmodel).
Oder von talentresistenten Laiendarsteller-Azubis dargebotene Gerichtstermine und Kriminalfälle aus äußerst kranken Parallel-Universen, die manchmal sogar so aussehen, wie sie heißen (Niedrig und Kuhnt). Oder unzählige gleicherzählte Telenovelas (Sturm der Liebe, ViB, SiB) über unglücklich verliebte Kitschziegen auf dem dornigen Weg zum Herzen ihres Angebeteten, ironiefrei zubereitet und gefällig melodramatisch für den reibungslosen Kleinhirn-Einlauf. Geschichten, die das Leben nie schreiben würde, weil sie ihm peinlich wären.
[...]
Die Öffentlich-Rechtlichen zeigen sich hier seit Jahren als Meister der [...] kreativen Querschnittslähmung. [...]
Die künstlerischen Impulse, die der Kulturauftrag von ihnen zu Recht verlangen darf, beschränken sich auf den Versuch, Florian Silbereisen und ein paar grundlos fröhliche Volksmusikanten "Am laufenden Band" oder [...] den Zweiten Weltkrieg nachspielen zu lassen. ARD und ZDF fühlen sich mittlerweile selbst so alt, dass sie sogar von Johannes Heesters erwarten würden, dass er aufsteht und ihnen seinen Platz anbietet.
[...]
Der Begriff Unterschichtenfrensehen ist in diesem Zusammenhang nicht diskriminierend, sondern vor allem falsch. Es handelt sich nicht um die soziale Unterschicht, vielmehr um den intellektuellen Bodensatz der Gesellschaft, die schlammige Ursuppe der Televolution.
Es sind jene Menschen, die immer anschalten, egal was läuft. Die auch beim Testbild anrufen würden, wenn sie glaubten, man könne einen der Farbbalken gewinnen.
[...]
Endlich ist das Publikum so doof, wie man es schon immer behauptet hat. Und daran ist es auch noch selbst schuld.
Das schafft zumindest ein reines gewissen, für die (Fernseh)Verbrechen, der nächsten zwölf Monate.
Hier der link für alle die glauben das es Erfunden ist: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457054,00.html
Mich hat der Artikel erschreckt und amüsiert.
Amüsiert weil es lustig und scheinbar übertrieben ist aber da kommt das Erschreckende, es handelt sich nur um die harte Warheit.