so ich hab mal gekrammt und fast 10 jahre altes zeug von mir gefunden
und dachte mir gut hauste das mal hier rein :D
an der stelle nochmal danke Albin für das drüber lesen und helfen ^^
Folgende Geschichten und Gedichte sowie andere Form der hier gestelten Lyrik sind urheberrechtlich geschützt. Vor einer Veröffentlichung an anderer Stelle (Forum, Gästebuch, Blog, Privatseite u.a.) bitte vorher beim Autor selbst für alle Fälle anfragen.
und hier die Diskussion
http://board.world-of-hentai.to/f211/mein-altes-zeug-114379/#post1225545
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Dunkel
Es gibt nicht viel zu sehen in dem Raum. Alles ist Pech schwarz. Man hört nur ein Geflüster.
„Hmmm hast du immer angst im Dunkeln?“
„Ja! Wenn es dunkel ist mag ich nicht spielen! Aber …. Ich muss immer spielen!“
„Du musst spielen? Wer will denn mit dir spielen?“
„Das kann ich dir nicht sagen!“
„Warum? Wir haben uns doch immer alles erzählt!“
„Ja das weiß ich, nur wenn ich das mache bekomme ich ärger!“
„Von wem denn! Und was passiert wenn du es doch machst?“
„Weißt du einmal da habe ich mal versucht was zu sagen und es wurde dunkel um mich herum, am helllichten Tag!“
Es kehrte für ein Moment Stille ein und man hört nur das sich jemand unter einer Bettdecke bewegen. Auch ein Schluchzen durchdrang die Dunkelheit.
„Hättest du mir nur früher davon erzählt! Dann wäre so vieles nicht passiert!“
„Ich weiß! Du musst wissen, wenn ich mit spiele dann spielt er nicht mit anderen. Und ich möchte ja nicht, dass das passiert.“
„Okay aber jetzt schlaf ja! Ab heute musst du nicht mehr spielen!“
„Gut! Weißt du zum ersten Mal kann ich schlafen und muss nicht spielen. Das ist so schön!“
Die Nacht ging vorbei und Licht versuchte unter dicken Jalousien hervorzukommen.
Man konnte nun das Zimmer sehen. Viel stand nicht drin: ein kleines Bett, in dem ein Mädchen schlief, ein Tisch, eine Schrankwand, der man ihr 30 Jahre nicht schön reden konnte, etwas Spielzeug verteilt auf dem Boden und ein Bild an der Wand.
Ein Familienfoto, alle hübsch auf der Treppe drapiert, in ordentlichen Sachen und einem gequältem Lächeln. Zumindest eine kleine Person lachte nicht und schaute verloren auf dem Foto. Eine Hand lag auf ihrer Schulter und man erkannte an der Kleidung, dass sie streng auf ihr lag.
Sie stand auf, langsam aber sicher setzte sie einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt ging sie zum Fenster und öffnete die Jalousien.
Das Licht zeigte Verfärbungen auf der Haut und Narben aber es war ihr egal, sie genießt das Licht, das wieder zurück kommt.
Ein kurzer Griff in ihr Kleidersammlung und eine hastiger Griff zu den Schuhen und los ging es hinaus aus der Tür, hinaus auf die Straße und das Leben genießen.
Eine Stunde verging und sie hatte ihr Ziel erreicht. Ein kleiner Bach mit einem Baum am Ufer, er war nicht schön aber doch so unfassbar anziehend.
Eine leichte Brise wehte um ihre Nase und sie atmete die Luft als ob sie dies in 14 Jahren nie getan hatte. Sie genoss das Rascheln der Blätter.
Kurz griff sie in ihre Tasche und zog ein Bild von jemandem heraus.
„Ich habe mich getraut, zu spät denn ich war schon kaputt und werde nie wieder ganz sein, aber ich habe keine Angst mehr im Dunkeln! Ich habe mein dunkles Blut von meinem Arm laufen sehen, aber das wird verheilen. Ich war ziellos, aber ich habe einen Weg gefunden und beschlossen ein Ziel zu finden! Ich habe nicht mich auf gegeben, ich habe dich aufgegeben!“
Ein Ratschen folgte und viele Schnipsel des Fotos landeten im Wasser.
Und sie lächelt und fand es komisch, das hat sie schon lange nicht mehr getan. Es war schön. Das gab ihr immer mehr Mut, im Dunkeln stark zu sein.
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Ein Tag
Es ist Samstag, glaub ich, als mich die Sonne aus meinem Bett holt.
Ein Blick zum Wecker und schon ist mir klar – Scheiße, ich hab verpennt!
Um zehn wollte ich bei meiner Freundin sein und nun ist es schon halb zehn. Aber das bringt mich nicht weiter; passiert ist halt passiert. Kurzer Anruf und fertig ist die Laube.
Zähne putzen und ein kurzer Plausch mit meiner Mama, die mich immer noch mit Tränen in Augen ansieht.
Ob sie weiß, dass ihr Blick mich jedes Mal den Tränen nah bringt?!
Wohl eher nicht. Sie gibt sich ja Mühe und lacht ab und zu.
Egal, nun aber los. Meine Freundin wohnt ja immerhin am anderen Ende unseres Dorfes.
„Ich hab dich Lieb!“, ruft sie mir hinterher. Das macht sie jetzt immer. Sie meint, man weiß ja nie, wie lange man jemanden um sich hat und sie würde sich Vorwürfe machen, wenn sie es nicht mehr gesagt hätte.
„Ich dich auch!" Das mach ich, damit sie sich gut fühlt. Ich mein, ich denke auch so, aber ich behalte das lieber für mich. Rums! macht das Hoftor, das mir wohl aus der Hand geflogen und sehr laut im Schloss gelandet ist. Schön ist es hier draußen. Herrlich große Pappeln stehen an der Straße und spenden Schatten.
Naja, mir ist etwas aufgefallen beim Laufen.
Die Leute, die an mir vorbei laufen, schauen mich an, so ähnlich wie meine Mom das ab und zu mal macht.
Komisch, dass sie jetzt gucken. Dabei hatten sie alle doch so lange scheinbar nichts gesehen.
Als ich mit blauen Augen hier lang gelaufen bin, haben sie nicht geschaut, aber heute gucken sie. Naja, egal jetzt. Sollen sie halt. Wer weiß, vielleicht fühlen sie sich ja jetzt besser oder so.
Und eigentlich ist es mir auch völlig egal, um nicht zu sagen: drauf geschissen.
Ich bin endlich fast da. Um die Ecke noch. Schwups, kann der Tag endlich beginnen.
Von weitem sehe ich ein Auto kommen, besser gesagt rasen.
Aber von so etwas lasse ich mich nicht weiter ablenken. Denke ich.
Denn es wird langsamer und langsamer, bis es neben mir zum Stehen kommt.
Und mir wird schlecht. Ich glaube, hätte ich nicht gelernt mich zu beherrschen, hätte ich losgekotzt.
„Hallo! Wie geht es dir?", kommt es aus dem Auto. Ich sage nichts und bliebe stumm. Wie kommt diese Person nur darauf, dass ich mit ihr reden würde. Mich packt der Ekel und die Wut. Ich verdrehe die Augen und mit einem Würgegeräusch beende ich diese einseitige Konversation und gehe weiter.
„Scheiß Fotze!“, kommt es noch und ich denke mir: Uhhh. Der ist neu.
Und ich kann machen, was ich will. Es geht mir am Arsch vorbei und mir kommen trotzdem die Tränen.
Egal jetzt, denn ich bin da. Ich gehe auf ihren Hof und sehe schon ihre Eltern. Sie schauen echt wie meine Mom. Nur eine schaut anders: meine Freundin. Sie setzt nicht diesen "Es tut mir so leid, was alles passiert ist und hätten wir das doch nur gewusst"-Blick auf. Sondern schaut mich ganz normal an, ohne sich irgendwas dabei zu denken. Sie sieht die Tränen und schweigt.
Dafür bin ich ihr dankbar und ich hoffe, sie schaut in vielen Jahren auch noch so.
und dachte mir gut hauste das mal hier rein :D
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Dunkel
Es gibt nicht viel zu sehen in dem Raum. Alles ist Pech schwarz. Man hört nur ein Geflüster.
„Hmmm hast du immer angst im Dunkeln?“
„Ja! Wenn es dunkel ist mag ich nicht spielen! Aber …. Ich muss immer spielen!“
„Du musst spielen? Wer will denn mit dir spielen?“
„Das kann ich dir nicht sagen!“
„Warum? Wir haben uns doch immer alles erzählt!“
„Ja das weiß ich, nur wenn ich das mache bekomme ich ärger!“
„Von wem denn! Und was passiert wenn du es doch machst?“
„Weißt du einmal da habe ich mal versucht was zu sagen und es wurde dunkel um mich herum, am helllichten Tag!“
Es kehrte für ein Moment Stille ein und man hört nur das sich jemand unter einer Bettdecke bewegen. Auch ein Schluchzen durchdrang die Dunkelheit.
„Hättest du mir nur früher davon erzählt! Dann wäre so vieles nicht passiert!“
„Ich weiß! Du musst wissen, wenn ich mit spiele dann spielt er nicht mit anderen. Und ich möchte ja nicht, dass das passiert.“
„Okay aber jetzt schlaf ja! Ab heute musst du nicht mehr spielen!“
„Gut! Weißt du zum ersten Mal kann ich schlafen und muss nicht spielen. Das ist so schön!“
Die Nacht ging vorbei und Licht versuchte unter dicken Jalousien hervorzukommen.
Man konnte nun das Zimmer sehen. Viel stand nicht drin: ein kleines Bett, in dem ein Mädchen schlief, ein Tisch, eine Schrankwand, der man ihr 30 Jahre nicht schön reden konnte, etwas Spielzeug verteilt auf dem Boden und ein Bild an der Wand.
Ein Familienfoto, alle hübsch auf der Treppe drapiert, in ordentlichen Sachen und einem gequältem Lächeln. Zumindest eine kleine Person lachte nicht und schaute verloren auf dem Foto. Eine Hand lag auf ihrer Schulter und man erkannte an der Kleidung, dass sie streng auf ihr lag.
Sie stand auf, langsam aber sicher setzte sie einen Fuß vor den anderen. Schritt für Schritt ging sie zum Fenster und öffnete die Jalousien.
Das Licht zeigte Verfärbungen auf der Haut und Narben aber es war ihr egal, sie genießt das Licht, das wieder zurück kommt.
Ein kurzer Griff in ihr Kleidersammlung und eine hastiger Griff zu den Schuhen und los ging es hinaus aus der Tür, hinaus auf die Straße und das Leben genießen.
Eine Stunde verging und sie hatte ihr Ziel erreicht. Ein kleiner Bach mit einem Baum am Ufer, er war nicht schön aber doch so unfassbar anziehend.
Eine leichte Brise wehte um ihre Nase und sie atmete die Luft als ob sie dies in 14 Jahren nie getan hatte. Sie genoss das Rascheln der Blätter.
Kurz griff sie in ihre Tasche und zog ein Bild von jemandem heraus.
„Ich habe mich getraut, zu spät denn ich war schon kaputt und werde nie wieder ganz sein, aber ich habe keine Angst mehr im Dunkeln! Ich habe mein dunkles Blut von meinem Arm laufen sehen, aber das wird verheilen. Ich war ziellos, aber ich habe einen Weg gefunden und beschlossen ein Ziel zu finden! Ich habe nicht mich auf gegeben, ich habe dich aufgegeben!“
Ein Ratschen folgte und viele Schnipsel des Fotos landeten im Wasser.
Und sie lächelt und fand es komisch, das hat sie schon lange nicht mehr getan. Es war schön. Das gab ihr immer mehr Mut, im Dunkeln stark zu sein.
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Ein Tag
Es ist Samstag, glaub ich, als mich die Sonne aus meinem Bett holt.
Ein Blick zum Wecker und schon ist mir klar – Scheiße, ich hab verpennt!
Um zehn wollte ich bei meiner Freundin sein und nun ist es schon halb zehn. Aber das bringt mich nicht weiter; passiert ist halt passiert. Kurzer Anruf und fertig ist die Laube.
Zähne putzen und ein kurzer Plausch mit meiner Mama, die mich immer noch mit Tränen in Augen ansieht.
Ob sie weiß, dass ihr Blick mich jedes Mal den Tränen nah bringt?!
Wohl eher nicht. Sie gibt sich ja Mühe und lacht ab und zu.
Egal, nun aber los. Meine Freundin wohnt ja immerhin am anderen Ende unseres Dorfes.
„Ich hab dich Lieb!“, ruft sie mir hinterher. Das macht sie jetzt immer. Sie meint, man weiß ja nie, wie lange man jemanden um sich hat und sie würde sich Vorwürfe machen, wenn sie es nicht mehr gesagt hätte.
„Ich dich auch!" Das mach ich, damit sie sich gut fühlt. Ich mein, ich denke auch so, aber ich behalte das lieber für mich. Rums! macht das Hoftor, das mir wohl aus der Hand geflogen und sehr laut im Schloss gelandet ist. Schön ist es hier draußen. Herrlich große Pappeln stehen an der Straße und spenden Schatten.
Naja, mir ist etwas aufgefallen beim Laufen.
Die Leute, die an mir vorbei laufen, schauen mich an, so ähnlich wie meine Mom das ab und zu mal macht.
Komisch, dass sie jetzt gucken. Dabei hatten sie alle doch so lange scheinbar nichts gesehen.
Als ich mit blauen Augen hier lang gelaufen bin, haben sie nicht geschaut, aber heute gucken sie. Naja, egal jetzt. Sollen sie halt. Wer weiß, vielleicht fühlen sie sich ja jetzt besser oder so.
Und eigentlich ist es mir auch völlig egal, um nicht zu sagen: drauf geschissen.
Ich bin endlich fast da. Um die Ecke noch. Schwups, kann der Tag endlich beginnen.
Von weitem sehe ich ein Auto kommen, besser gesagt rasen.
Aber von so etwas lasse ich mich nicht weiter ablenken. Denke ich.
Denn es wird langsamer und langsamer, bis es neben mir zum Stehen kommt.
Und mir wird schlecht. Ich glaube, hätte ich nicht gelernt mich zu beherrschen, hätte ich losgekotzt.
„Hallo! Wie geht es dir?", kommt es aus dem Auto. Ich sage nichts und bliebe stumm. Wie kommt diese Person nur darauf, dass ich mit ihr reden würde. Mich packt der Ekel und die Wut. Ich verdrehe die Augen und mit einem Würgegeräusch beende ich diese einseitige Konversation und gehe weiter.
„Scheiß Fotze!“, kommt es noch und ich denke mir: Uhhh. Der ist neu.
Und ich kann machen, was ich will. Es geht mir am Arsch vorbei und mir kommen trotzdem die Tränen.
Egal jetzt, denn ich bin da. Ich gehe auf ihren Hof und sehe schon ihre Eltern. Sie schauen echt wie meine Mom. Nur eine schaut anders: meine Freundin. Sie setzt nicht diesen "Es tut mir so leid, was alles passiert ist und hätten wir das doch nur gewusst"-Blick auf. Sondern schaut mich ganz normal an, ohne sich irgendwas dabei zu denken. Sie sieht die Tränen und schweigt.
Dafür bin ich ihr dankbar und ich hoffe, sie schaut in vielen Jahren auch noch so.
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