Es brauchte ein virtuelles Idol, um etwas zu schaffen, was kein J-pop Act jemals auf der Anime Expo geschafft hat: Das Nokia Theater war restlos ausverkauft.
Das Parkett war bis zur letzten Reihe randvoll. Dasselbe galt für den Zentralbalkon. Und der einzige Grund, warum die Seitenbalkone leer blieben, war, dass die Technologie aus diesem Blickwinkel nicht funktioniert.
Die Technologie selber war selbst-verständlich die große Hauptattraktion: 3D CGI auf einer durchsichtigen Projektionsscheibe, eine 2,5D Illusion mit einer künstlich synthetisierten Stimme. Hatsune Miku, das grünhaarige Symbol der neuen Front in der Musiktechnologie, begeisterte zwei Stunden lang ein Publikum aus Tausenden von Zuschauern mit einem Repertoire von Pop über Rock bishin zu Elektronik. Bekannte Anthems wie "World Is Mine" und "SPiCa" schafften es in die Playlist, zusammen mit humorvollen Publikumslieblingen wie "PoPiPo". Lieder wie "The Disappearance of Hatsune Miku" mit seinen Schnellfeuersalven aus Silben demonstrierte auf beeindruckende Art die einzigartigen Fähigkeiten, die keine menschliche Stimme jemals erreichen kann. Mikus Freunde waren auch mit von der Partie: die Zwillinge Rin und Len, aber auch die erwachsener klingende Luka sorgten für Abwechslung in der Show.
Doch trotz des ganzen Hype um die virtuellen Popstars im Animestil war es immer noch das menschliche Element, welches dem Konzert seine Tiefe gab. Für die Begleitmusik sorgte nicht nur eine komplette Band mit Gitarristen, Bassisten, Keyboardern und Schlagzeugern, sondern auch noch ein sieben-stimmiges Streichorchester, welches die gesamte Vorstellung abrundete. Die Zuschauer war ebenfalls Teil des menschlichen Aspekts, indem sie durch ihr Anfeuern von Miku die Illusion der Lebendigkeit schufen und sogar noch eine Zugabe forderten.
Dennoch gibt es Grund zur Kritik: Die Grenzen der Technologie zeigten sich während der Show, da die Tonabmischung teilweise so hoch aufgedreht wurden, dass die Begleitmusik verzerrt wurde und der Gesang drohte, darin unter zugehen. Zusätzlich war das projizierte Bild weit unterhalb des Optimum, sofern man nicht gerade den Blickwinkel direkt frontal hatte. Die Darstellerinnen wirkten nahezu geisterhaft, sobald man zu weit außerhalb des engen Blickwinkels stand oder die Beleuchtung zu hell wurde.
Nicht, dass sich irgendjemand über diese Probleme allzu sehr beschwert hätte. Ein konstanter Fluss von interessanten Kostümwechseln sorgte stets für visuelle Abwechslung. Noch dazu wurde viel Wert auf die Charakter-Animation und flüssige, dynamische Tanzbewegungen gelegt. Während also Mikus CGI-Künstler nicht wie die Musiker auf der Bühne standen, verdienen sie dennoch den gleichen Respekt wie alle anderen, die an der Erschaffung dieses Konzertes mitgewirkt haben. (Und das gilt auch für die Liedreihenfolge, welche vom Japanischen Original abwich - eine Bestätigung dafür, dass dieser Auftritt keine Copy-Paste-Aktion war.)
Weder Fotos noch Videos kommen der Miku-Erfahrung überhaupt nur nahe. Ironischerweise passt der Spruch "Du hast sie nie wirklich gesehen, wenn du sie nie mit eigenen Augen gesehen hast" auch auf die virtuelle Vocaloid-Welt. Sicher, es strahlt da eine gewisse Magie aus aus diesem See aus grünen Leuchtstäben, von den Bühnenmusikern, die ihr Herz ausschütten und von der synthetischen Sopranstimme, die sich mit jedem Tag weiterentwickelt. Und seit dem 2. Juli 2011 hat diese Magie mit großem Erfolg die internationalen Grenzen überschritten. Es ist die Magie, Illusionen aufleben zu lassen. Und an diesem Samstag Abend hat sie ein virtuelles Idol zum Leben erweckt.
Eine Galerie mit Konzertbildern und ein Videoausschnitt findet sich hier auf Sankakucomplex.

Das Parkett war bis zur letzten Reihe randvoll. Dasselbe galt für den Zentralbalkon. Und der einzige Grund, warum die Seitenbalkone leer blieben, war, dass die Technologie aus diesem Blickwinkel nicht funktioniert.
Die Technologie selber war selbst-verständlich die große Hauptattraktion: 3D CGI auf einer durchsichtigen Projektionsscheibe, eine 2,5D Illusion mit einer künstlich synthetisierten Stimme. Hatsune Miku, das grünhaarige Symbol der neuen Front in der Musiktechnologie, begeisterte zwei Stunden lang ein Publikum aus Tausenden von Zuschauern mit einem Repertoire von Pop über Rock bishin zu Elektronik. Bekannte Anthems wie "World Is Mine" und "SPiCa" schafften es in die Playlist, zusammen mit humorvollen Publikumslieblingen wie "PoPiPo". Lieder wie "The Disappearance of Hatsune Miku" mit seinen Schnellfeuersalven aus Silben demonstrierte auf beeindruckende Art die einzigartigen Fähigkeiten, die keine menschliche Stimme jemals erreichen kann. Mikus Freunde waren auch mit von der Partie: die Zwillinge Rin und Len, aber auch die erwachsener klingende Luka sorgten für Abwechslung in der Show.

Doch trotz des ganzen Hype um die virtuellen Popstars im Animestil war es immer noch das menschliche Element, welches dem Konzert seine Tiefe gab. Für die Begleitmusik sorgte nicht nur eine komplette Band mit Gitarristen, Bassisten, Keyboardern und Schlagzeugern, sondern auch noch ein sieben-stimmiges Streichorchester, welches die gesamte Vorstellung abrundete. Die Zuschauer war ebenfalls Teil des menschlichen Aspekts, indem sie durch ihr Anfeuern von Miku die Illusion der Lebendigkeit schufen und sogar noch eine Zugabe forderten.
Dennoch gibt es Grund zur Kritik: Die Grenzen der Technologie zeigten sich während der Show, da die Tonabmischung teilweise so hoch aufgedreht wurden, dass die Begleitmusik verzerrt wurde und der Gesang drohte, darin unter zugehen. Zusätzlich war das projizierte Bild weit unterhalb des Optimum, sofern man nicht gerade den Blickwinkel direkt frontal hatte. Die Darstellerinnen wirkten nahezu geisterhaft, sobald man zu weit außerhalb des engen Blickwinkels stand oder die Beleuchtung zu hell wurde.
Nicht, dass sich irgendjemand über diese Probleme allzu sehr beschwert hätte. Ein konstanter Fluss von interessanten Kostümwechseln sorgte stets für visuelle Abwechslung. Noch dazu wurde viel Wert auf die Charakter-Animation und flüssige, dynamische Tanzbewegungen gelegt. Während also Mikus CGI-Künstler nicht wie die Musiker auf der Bühne standen, verdienen sie dennoch den gleichen Respekt wie alle anderen, die an der Erschaffung dieses Konzertes mitgewirkt haben. (Und das gilt auch für die Liedreihenfolge, welche vom Japanischen Original abwich - eine Bestätigung dafür, dass dieser Auftritt keine Copy-Paste-Aktion war.)

Weder Fotos noch Videos kommen der Miku-Erfahrung überhaupt nur nahe. Ironischerweise passt der Spruch "Du hast sie nie wirklich gesehen, wenn du sie nie mit eigenen Augen gesehen hast" auch auf die virtuelle Vocaloid-Welt. Sicher, es strahlt da eine gewisse Magie aus aus diesem See aus grünen Leuchtstäben, von den Bühnenmusikern, die ihr Herz ausschütten und von der synthetischen Sopranstimme, die sich mit jedem Tag weiterentwickelt. Und seit dem 2. Juli 2011 hat diese Magie mit großem Erfolg die internationalen Grenzen überschritten. Es ist die Magie, Illusionen aufleben zu lassen. Und an diesem Samstag Abend hat sie ein virtuelles Idol zum Leben erweckt.
Eine Galerie mit Konzertbildern und ein Videoausschnitt findet sich hier auf Sankakucomplex.
Quelle: ANN, Emania