[Diskussion] Namesänderung??

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Gleich die Info, da ich nicht wirklich weiß, in welchen Bereich das reinkommt, bitte dorthin schieben, wenn es dort dann besser passt. (
Also:
Ich hatte heute mal wieder ein wenig Zeit, mit meinen Kolleginnen zu reden. Und ich hab eine, die kommt aus aus Russland. Ihr richtiger Name ist Lena. Aber als sie damals nach Deutschland kam, wurde ihr Name einfach umgeändert in Elena. Während des Gespräches wurde noch mehr aufgedeckt. Sie ist nicht die einzige, deren Name einfach geändert wurde. Von Kindern vor allem.

Jetzt frage ich mich natürlich, wie kommt das? Warum ist das so? Und vor allem, warum hab ich, als Deutsche oder generell jeder, der hier wohnt, riesige Schwierigkeiten, wenn ich meinen Namen ändern möchte. (von den Kosten ganz zu schweigen)
Wie sieht ihr das? Habt ihr das auch irgendwann in eurem Umfeld oder am eigenen Leib erlebt?
 

Arandur

Stamm User
Solange das nicht von Boris in Jewzeny gemacht wurde sondern von Lena zu Elena und ähnlichen tippe ich einfac hauf überarbeitungs,faulheits Inkompetenz. sprich falsch gedacht.. ( Ah Lena ist sicher nur die Kurzform ) bishin zu nicht richtig hingehört. Klingt ja sehr ähnlich. Solange die Geburtsurkunden bzw bei Erwachsenen noch die Pässe vorliegen sollte das ohne weiteres zu korrigieren sein. Fehler passieren halt. Nur muss man sich dann eben drum kümmern. Gibt sicher auch welche
die das nicht gestört hat. Und ich wage zu behaupten das die Gesamtanzahl dieser Fälle im sehr Überschaubaren Rahmen liegt.

Und die Probleme hast du nicht nur als Deutsche sondern fast überall. Und das ist nachvollziehbar. Dein Name identifiziert dich. In vielen Datenbanken bist du damit zu zu ordnen. Wenn jetzt jeder Kriminelle dauernd seinen Namen ändert
wird es sehr schwer immer aktuell alles zu zu ordnen. Und nicht nur bei Kriminellen. Sei es Steuerzeug, Krankenakten/kassen, Rente.. Versicherungen, Arbeitgeber.. und und und und. Es würde einen riesen Tohiwabohu geben wenn jeder
mehrere Namen hätte. Deshalb wurde das auf ein minimum begrenzt.

Alle Ausnahmen und Regeln findest du leicht mit Google oder einfach hier: http://www.ruesselsheim.de/oeff-rechtl-namensaenderung.html
 

Aegis

Stamm User
Also soweit ich infomiert bin, geht das nur durch Zustimmung des Betreffenden. Bei Lena fehlt mir persöhnlich ein Anhaltspunkt, wozu das überhaupt gemacht wurde. Aber es gibt im Russischen zum Beispiel auch den Namen Blondine, Kosename ist Dina und meist ändern sie diesen Namen auch zu Dina, weil Blondine im Deutschen, naja.. brauch ich ja nicht weiter ausführen.
Bei meinen Schwiegereltern ist das auch so gefragt worden. Schwiegervater heißt eigentlich Jascha und bekam (mit Einverständnis) den Namen Jakob.
 

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Solche Namensänderungen gehen aber nur mit Einverständnis des Namensträgers. Die Behörde darf nicht selbst darüber entscheiden welcher Name besser passt oder klingt.

Eine Freundin aus Weißrussland hieß eigentlich Katinka, der Name wurde zu Katja umgeändert ohne dass sie es eigentlich wollte, nur damals hatte sie wohl zu allem "ja, ja, ja.." gesagt, weil sie A früher kaum Deutsch verstand und B kein Risiko eingehen wollte ärger mit den Behörden zu haben ^^'

Edit:
1. "Lässt der Familienname eines gerade eingebürgerten Ausländers dessen ausländische Herkunft in besonderem Maße erkennen und der Eingebürgerte legt im Interesse seiner Integration Wert auf einen unauffälligeren Familiennamen, so rechtfertigt dies eine Namensänderung."

2. "Das Bestreben der Annahme eines frei gewählten deutschen Familiennamens anstelle eines Familiennamens fremdsprachigen Ursprungs aus Gründen der Integrationsmöglichkeiten, rechtfertigt eine Namensänderung dagegen nicht."
Das klingt beinahe widersprüchlich ^^
Soll man daraus verstehen dass, wenn man einen auffällig komischen (Ausländischen)Namen hat, man ihn ändern darf, aber keinen deutschen Familiennamen wählen kann?

Z.B. eine Änderung von Cziumplik zu Graf oder Engel ist verboten, aber zu Nowak oder Pietsch ist erlaubt? oder versteh ich da was falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:

Neko_

Gottheit
Was für 'ne sauerei...
Mit diesem Problem bin ich noch nie in Kontakt gekommen und lese davon auch zum ersten Mal. Ich würde mir irgendwie verarscht vorkommen, wenn auf einmal mein Name geändert wird ohne vorher nach meiner Einwilligung zu fragen.
Mein Opa hat immer noch seinen spanischen Vornamen, das hat sich nie geändert bzw wurde nie "eingedeutscht".
 

Malphas

I am the end!
Otaku Veteran
Soweit ich weiß ist eine Namensänderung nur möglich wenn dem betroffenen dadurch besondere Härte gemindert werden könnte.
Also sprich wenn dein Name Rotkäppchen oder Großfußtiger wäre, könnte man eine Namensänderung anfordern. Eine meiner Tanten hat den Namen Blondine, ihr wurde von den Ämtern / Behörden schon desöfteren eine Namensänderung angeboten, aber sie lehnt stets ab.
Also ich bezweifel dass Lena / Elena jetzt groß benachteiligt ist, oder die Witzfigur des Unternehmens ist weil ein E mehr im Namen ist, also sie wird schlechte Karten haben.

Edit: Ich kenne noch einen Nikolaus, der im Russischen Nikolai hieß, aber sehr sehr früh nach Dt. ausgewandert ist. DIe Behörden haben ihm Nikki Nico Nikolaus etc angeboten. Diese faulen Säcke :D

mfg Houjuu
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Also, ihr Name ist Lena, und zwar genau so, keine Kurzform oder so, sondern genau so. Aber auch ein anderes Kind wurde von Boris in Martin geändert und so weiter ... Und nein, die Leute wurden nicht gefragt, ob sie das gerne machen möchten, sondern, es wurde einfach gemacht. Wir rufen sie auch immer noch Lena, aber laut Pass heißt sie Elena.
Ja, wenn es sicher solche Namen gäbe, die wirklich so sind, aber ich hab noch eine Bekannte, da wurde gar nix gemacht, obwohl ihr Name Durdona heißt. Deshalb wundert mich das ja so, wenn es für die Deutschen schwer auszusprechen ist, wenn man den Leuten eine Chance geben möchte, damit sie sich hier besser einfinden, aber ohne Einverständnis zu machen ... das versteh ich nicht.
 

Aegis

Stamm User
Dann kann ich mir nur vorstellen, dass es (wie Lilliandil schon sagte) so passiert ist, dass die Betreffenden kaum deutsch sprachen und auch
keine Schwierigkeiten wollten (KGB lässt grüßen) und deshalb "ja ja ja" zu allem Gefragten sagten.
Allerdings kenne ich mich nicht wirklich aus, was die Gesetze der DDR anbelangt~ Aber ab '89 passiert eine Namensänderung
definitiv nur mit Einverständnis (auf wenn man als Betroffener nichts von dieser Bürokratie versteht und trotzdem zu allem Ja und Amen sagt).
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Die Zuständigkeit liegt bei den Standesbeamten, und auch da gibt es grosse Unterschiede, manche sind absolut kleinlich, manche grosszügig, was Vornamen angeht. Oftmals muss man noch eine Beglaubigung einer Botschaft oder eines Konsulats vorlegen, dass xxxxx im Land yyyyy ein gängiger Vorname ist. Soweit ich weiss, gibt es Listen mit zugelassenen Vornamen, nach denen die Beamten sich richten (müssen). Ich weiß aber nicht, ob das von Bundesland zu Bundesland verschieden ist. Dazu gehören auch Listen wie ggf. bestimmte Vornamen "einzudeutschen" sind. Versucht doch mal, solche Listen im Web zu finden...

btw.: es ist doch vollkommen Schnurz, was im PA oder Pass steht, wichtig ist einem selbst doch, wie einen Freunde und Bekannte nennen, und da kann man schon dafür sorgen, dass man als Lena statt als Elena angesprochen wird. Ich habe einen Doppelvornamen mit Bindestrich, wenn mich jemand fragt, wer ich bin, dann nenne ich nur den zweiten Teil meines Vornamens, weil er mir einfach besser gefällt..

Und Spitznamen verdient man sich sowieso selbst - ohne Standesbeamten...

edit: überlegt euch mal, wieviele Menschen unter ihrem Vornamen leiden, ja sogar damit gestraft sind, die haben auch nur die Möglichkeit, sich einen eigenen, evt. eine Koseform, zu wählen, mit dem sie von anderen angesprochen werden wollen, sei es, weil der Vorname einfach antquiert ist oder manch einer was ganz anderes damit verbindet. Siehe Adolf, Walpurga, Erthmute etc.

So kann aus einem Adolf immerhin noch ein Adi werden...
 
Zuletzt bearbeitet:

yurai-yukimura

Tiger liebender Erdbeer Junkie
Teammitglied
Mod
ich kenn selbst auch so ein beispiel einer namensänderung. eine ehemalige arbeitskollegin,
ukrainischer staatsangehörigkeit, hieß laut pass "jelena" und daraus wurde dann "elena"...
ich hab aber nie genauer nach gefragt, wiesoe/weshalb/warum. sie war keine nette kollegin.

es gibt namen, die find ich persönlich einfach nur furchtbar. dörte oder birte zum bespiel.
aber als vornamen "ungewollt" zu heißen, das ist noch schlimmer. das gibts in indien sehr
viel... http://www.rp-online.de/panorama/ausland/300-inderinnen-legen-den-namen-ungewollt-ab-aid-1.2523926
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
Wenn die Behörden einfach Namensänderungen vornehmen und dabei die evtl. schwierige sprachliche Lage des Migranten ausnutzen finde ich das auch eine ziemlich Sauerei.

Bei meinem Nachnamen gäbe es theoretisch auch die Möglichkeit des Wechsels. Wurde v.a. im Kindergarten und in der Grundschule sehr häufig damit geärgert. Aber ich habe iwann gelernt damit zu leben und sehe ihn jetzt eher als positiv an, da ich mit diesem Namen wesentlich stärker in Erinnerung bleibe als mit "Schmidt" oder "Müller", somit einen höheren Wiedererkennungswert besitze. Wird sich im Berufsleben evtl. auszahlen...
 
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